Don´t Die von Araja ================================================================================ Kapitel 42: Judals Geheimnis ---------------------------- „Von welchem Geheimnis sprechen die?“ fragte nun auch Kouha der sich inzwischen einen Stuhl heran gezogen hatte um sich neben Kouen zu setzen und dessen Hand zu halten. Man sah ihm seine Neugierde an denn immer wieder musterte er mich und Judal skeptisch. Alibaba hatte sich auch auf einen Stuhl gesetzt und wirkte immer noch reichlich verwirrt. Offenbar hatte er mich im Krankenhaus besuchen wollen und war nun in diese Komische Sache mit hineingezogen worden. „Also Judal? Du hast gehört. Hakuryuu will es auch wissen!“ sagte Kouen ernst. Judal drehte den Kopf zur Seite. „Es gibt nichts was ich zu sagen habe.“ Sagte er stur. „Dann erlaub mir das ich das übernehme!“ sagte Yunan und trat vor. „Wir kennen uns noch nicht Hakuryuu und es tut mir leid, dass wir dich hier so überfallen aber es ist alles zu deinem besten, glaube mir.“ Erklärte er, doch konnte ich nicht nachvollziehen was an der ganzen Situation hier zu meinem besten sein sollte. „Die Wahrheit ist… und es tut mir leid es dir so sagen zu müssen, gerade jetzt… aber es ist so das Judal dich nicht wirklich liebt!“ Sein Satz löste in mir noch eine größere Verwirrung aus. Judal sollte mich gar nicht lieben, hatte der Blonde Typ nicht aufgepasst? Judal hatte sich eben sogar fast von Kouha abstechen lassen, damit dieser mich nicht abstach. Er hatte sich die Hände beim buddeln aufgerissen, weil er dachte ich läge in dem Sarg und dann hieß es Judal würde mich nicht lieben? Das war doch absurd. „Das ist nicht wahr!“ schrie der Schwarzhaarige auch wie aufs Kommando und funkelte wütend in die Runde. „Hör auf Hakuryuu so einen Mist zu erzählen.“ „Verzeih… ich habe mich vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt.“ Sagte Yunan und griff in den Rucksack welchen er dabei hatte um einen eckigen Gegenstand herauszuziehen. „Judal liebt dich nicht wirklich. Es ist jemand anderes den er liebt und du siehst diesem Jemand eben sehr ähnlich. Deswegen projiziert er seine Liebe für ihn auf dich!“ Yunans neue Wortwahl machte es nicht besser. „ich kenne Judal seit ich ein Kind war und es gibt niemanden dem ich ähnlich sehe dem er seit damals begegnet ist!“ sagte ich stur. In diesem Moment drehte Yunan den Gegenstand um, es war ein Portrait ein sehr altes. Darauf war ein Junger Mann, nur wenig älter wie ich wenn ich schätzen müsste. Er trug ein elegantes Gewannt wie es in alten Zeiten die Adeligen getragen hatten. Außerdem sah er mir nicht nur ähnlich. Er sah bis aufs letzte Haar aus wie ich, sogar die Narbe verlief genauso wie bei mir und auch das Muttermal saß an derselben stelle. „Was?“ verwirrt sah ich auf das Bild. Das war ich und doch war es auch nicht ich. „Wer ist das?“ fragte nun Kouha neugierig. „Das ist der vierte Kaiser des Kaiserreichs Kou: Hakuryuu Ren!“ stellte Yunan die Person auf dem Bild vor. „Moment? Der vierte Kaiser des Kaiserreich Kou? Das ist doch mehrere Hunderte von Jahren her. Das Kaiserreich existiert doch Ewig nicht mehr!“ mischte sich nun Alibaba ein. „Wieso sollte Judal sich in Jemanden verlieben der Jahrhunderte vor ihm gelebt hat?“ wollte der Blonde skeptisch wissen. Yunan seufzte. „Jetzt kommt der Teil der Schwierig zu erklären ist.“ Sagte er und stellte das Portrait ab. „Judal ist kein Gewöhnlicher Junge wie ihr vielleicht denkt. Er ist ein Magi!“ fuhr der Blonde fort und sowohl Kouha als auch ich sahen ihn überrascht an. „Das hat Judal früher beim spielen gesagt. Er sagte er sei ein Magi und wähle seinen König aus! Gräbst du jetzt so alte Kinderspiele aus?“ wollte Kouha spottend wissen. „Nein… das tut nicht!“ sagte nun Titus. „Es gibt vier Magi auf dieser Welt. Judal, Yunan, Aladdin und mich! Wir sind anders als Normale Menschen. Wir werden immer wieder geboren und wählen Menschen aus… die andere Führen sollen und zeigen ihnen den Richtigen Weg. Früher nannte man diese Menschen Königskandidaten, sie gingen in Dungeon und Djinn standen ihnen zur Seite, ebenso wie die Magi und deren Magie.“ Langsam wurde es mir zu dämlich. Ich erhob mich und funkelte sowohl Yunan als auch Titus und Aladdin finster an. „Wie könnt ihr euch nur so einen Scheiß ausdenken um versuchen mich und Judal auseinander zu bringen!“ knurrte ich, denn es war mir jetzt echt zu blöd. „Hakuryuu… keiner hier will das du verletzt wirst…“ sagte Aladdin vorsichtig. „Aber du solltest uns wirklich bis zum Ende zuhören und dann kannst du immer noch dein Urteil bilden!“ schlug mir mein Schulfreund vor. Ich blickte zu Judal. Doch der saß auf dem Bett und starrte mit finsterem Blick die Wand an. Wieso war er nur so wütend und wieso wollte er nicht das ich das hier hörte. Neugierig wohin das alles führen würde nickte ich. „Um alles besser zu verstehen solltest du wissen… das Magi nicht wirklich sterblich sind. Wir werden zwar geboren, Leben ein langes oder kurzes Leben und Sterben, aber nach dem Tot gehen wir nicht dorthin wo alle Menschen hingehen… sondern wir werden wiedergeboren. „Und in gewisser Weise ist es möglich das wir uns an vergangene Leben erinnern.“ Eine böse Vorahnung ergriff mich auf was das hinaus laufen sollte als Aladdin das erzählte. „Jetzt ist es so…“ begann Aladdin etwas herumzudrucksen. „Das Judal… ein gefallener Magi ist… oder war… er wurde von Al Thamen als ihr schwarzer Magi benutzt und doch… stellte er sich gegen die Organisation als er einem Prinzen begegnete den er mehr als alles andere zu seinem König machen wollte!“ fuhr er fort. „Das war Hakuryuu Ren. Der Prinz von Kou, der schon sehr früh ziemlich mieses Zeug durchmachen musste!“ sagte Yunan und Kouha schnaubte. „Das musste unserer Hakuryuu doch auch.“ Warf er ein. Aladdin nickte. „Ja… das ist wahr. Doch die Sache ist die… Hakuryuu wehrte sich gegen die Hilfe von Judal und für alles was er stand. Zuerst suchte er sogar mich auf um einen Dungeon zu bezwingen!“ Als Aladdin das sagte hörte ich ein eingeschnapptes Zischen von Judal und Angst kroch in mir hoch. War die Geschichte etwa wahr? Aladdin ignorierte Judal und fuhr fort. „Irgendwann fanden die Beiden dann wohl doch zusammen. Ich denke Judal hat sich da in Hakuryuu verliebt, wohl unglücklich und tragisch… genaues weiß ich auch nicht. Er wollte nie darüber reden. Denn Hakuryuu... er ist ziemlich früh gestorben.“ Irgendwie hatte ich das geahnt und irgendwie machte es mir Angst das es die Wahrheit sein könnte, denn es würde heißen das Judal mich wohl wirklich nur liebte weil ich wie dieser Prinz aussah. Ich ballte die Hand zur Faust. Nun sprach Yunan wieder. „Scheinbar ist es jetzt so, dass du diesem Prinzen damals in vielen Dingen ähnlich bist und genau das ist es was dich in Gefahr bringt. Judal interpretiert seine Gefühle an die er sich wohl noch erinnern kann auf dich und da Al Thamen immer noch nicht aufgegeben hat und ihn als Magi auf seine Seite ziehen will, bist du für sie eine Gefahr, ein Hindernis das beseitigt werden muss.“ Als er geendet hatte dachte ich über das nach was hier soeben gesprochen wurde. Es klang einfach zu sehr an den Haaren herbei gezogen oder? Ich sah zu dem Gemälde. Oder nicht? „Judal? Ist das die Wahrheit?“ fragte ich und im endlich reagierte der Schwarzhaarige indem er sich vom Bett erhob und zu mir herüber kam und mich in die Arme schloss. „Nein!“ sagte er entschieden, als wäre es nicht einer Frage der Wahrheit sondern der Entschlossenheit. „Das klingt ja auch bescheuert. „Ich meine ihr redet hier von Magie und Unsterblichkeit durch Wiedergeburt und so einen Scheiß. Judal mag ein Arschloch sein, aber wenn ich mir einer Sache sicher bin abgesehen davon… das er meinen kleinen Bruder liebt.“ Sagte Kouha und ich merkte das er immer noch ziemlichen Groll auf meinen Freund hatte. „Dann bleibt mir keine andere Wahl.“ Sagte nun Aladdin. Er trat von uns weg und hob seine Hände. Dann flüsterte er leise etwas und ein Feuerball entstand zwischen seinen Händen. „Wie hast du das gemacht Aladdin?“ wollte Alibaba wissen der aufgesprungen war und nun die Kugel näher betrachten wollte. „Das ist Magie… leider ist sie für die Menschen schon lange verloren Gegangen.“ Sagte Aladdin und lies die Kugel wieder verschwinden. Mit einem Mal war auch Kouha wieder bei der Sache. „Wenn es diese Magie wirklich gibt… kann man dann nicht auch Körperteile wieder herstellen?“ fragte er Hoffnungsvoll und mir war sofort klar wieso mein Bruder dies fragte. Es ging ihm um Kouens Beine. Offensichtlich ertrug Kouha es nicht seinen Liebsten so leiden zu sehen. Doch ich musste zugeben das es mich auch interessierte. Unbewusst griff ich nach meinem Arm wo nun auch wieder meine Prothese saß. Wie durch ein Wunder war sie heil geblieben. Yunan zögerte. „Es gibt Tatsächlich Zauber… aber die sind sehr schwer und sehr Kompliziert. Selbst damals als die Magie noch stark war wurde diese Magie nicht angewandt. Wenn ich so darüber nachdenken würde, würde ich meinen es Bräuchte mindestens vier Magier dafür keinen weniger. Nicht einmal wenn alle vier Magi sind.“ Überlegte Yunan. „Aber ihr seit doch vier oder? Wenn es wirklich alles stimmt was ihr erzählt habt dann seit ihr doch zu viert und könnt En-nii seine Beine zurück geben!“ sagte der Pinkhaarige und sah Hoffnungsvoll in die Runde. „Vermutlich!“ sagte Aladdin und tauschte mit Titus und Yunan Blicke aus. Beide nickten etwas zurückhaltend. „NEIN!“ sagte jedoch Judal entschieden. „Es geht nicht. Habt ihr es immer noch nicht verstanden ihr erzählt totalen Mist. Von wegen Magi und so einen Müll!“ fauchte der Schwarzhaarige. Alibaba verschränkte die Arme vor der Brust und zog die Augenbraue hoch. „Willst du echt noch weiter alles abstreiten Judal? Selbst nach diesem Zauber von Aladdin?“ fragte er nach. „Er tut das weil er sich wünscht… das dieser Hakuryuu sein Hakuryuu ist… der Prinz in den er sich damals verliebt hat!“ sagte Titus. „Judal… du musst es endlich einsehen. Auch wir haben sowas durchgemacht. Jeder von uns hatte Jemanden den er geliebt hat und keiner von uns hat diese Person jemals haben und halten können. Aber wir haben uns damit abgefunden. Das musst du auch.“ Sagte Titus aufmunternd und Aladdin ergriff seine Hand und die Beiden lächelten sich an. „Judal…“ begann ich langsam und er sah mich an. „Sag mir endlich die Wahrheit… bist du ein Magi?“ erkundigte ich mich. Sein Blick glitt an mir vorbei zu dem Portrait und sein Blick war Antwort genug für mich. Diese Verzweiflung und Sehnsucht konnte er nicht verbergen. Einen Moment spürte ich diesen stechenden Schmerz in meiner Brust doch ich riss mich zusammen. „Judal… vielleicht haben sie recht und du solltest drüber weg kommen!“ sagte ich leise und wollte einen Schritt zurück, von ihm weg machen. Doch er lies mich nicht, er hielt mich am Handgelenk fest. „Nein… du verstehst das Falsch. Sie irren sich. Aber was wissen die den schon. Yunan…. Yunan hat sich in Sinbad verliebt… wohlgemerkt war König Sinbad nicht so ein Arsch wie der Sinbad hier… aber dennoch war er ein Arsch. Yunan… hat sich aus Angst vor Sinbad zurück gezogen.“ Judal schnaubte. „Wenn man Angst vor seiner Liebe hat sollte man es lassen.“ Ohne zu zögern fuhr er fort. „Titus ist nicht mehr als ein kleines Kind gewesen. Er konnte mit seinen Gefühlen für diesen Magier nicht umgehen und schubs war es vorbei und er versuchte einfach weiter zu leben. Aladdin… was soll man dazu sagen. Sein Lieber Prinz Alibaba hatte wohl andere Interessen als seinen besten Freund!“ Judal warf einen Abwertenden Blick zu Alibaba der verwirrt schien. „Was? Ich und… Ich und Aladdin?“ fragte er. „Leider nein…“ gab Aladdin kleinlaut zu. „Ja schön für dich Judal… du deckst unseren Schmerz auf. Aber es ist nicht anders als bei dir. Du warst auch unglücklich verliebt und du hast diese Liebe ebenso verloren. Aber jetzt reist du einen Unschuldigen ins Unglück weil du denkst er könne diese Liebe ersetzen.“ Schimpfte Yunan. „DAS TU ICH NICHT… NIEMAND KANN HAKURYUU ERSETZEN!“ schrie Judal plötzlich und ich starrte ihn erschrocken an. Seine Worte hatten doch eben genau das bestätig was die anderen drei die ganze Zeit sagten. Ich war nicht mehr als ein Ersatz und es tat so unendlich weh das nun zu wissen. Nun mischte sich auch Kouha wieder ein. Er hatte seine Idee Kouens Beine wieder herzustellen noch nicht aufgegeben. „Also wenn Judal nun wirklich ein Magi ist… dann könnt ihr Kouen doch helfen. Du musst wieder gut machen was du gemacht hast Judal!“ forderte mein Bruder nun. Immer noch hielt Judal mein Handgelenk fest als fürchtete er ich könne jeden Moment lang weglaufen. Was ich wahrscheinlich auch machen würde sobald ich konnte. „NEIN! Ich werde diesen Zauber nicht mit durchführen!“ sagte Judal dann jedoch stur und sofort ging der Streit zwischen Kouha und ihm erneut los. „Soll ich dir erneut weh tun?“ fragte der Pinkhaarige und ich sah ihm an das er nach etwas spitzem im Zimmer suchte womit er auf Judal los gehen konnte. Doch der Schwarzhaarige schien unbeeindruckt. „Du kannst mir keine Angst machen… nichts kann das mehr… nicht wenn einem das Schlimmste schon einmal passiert ist.“ Er deutete auf Kouha. „Du solltest froh sein. Kouen lebt doch noch. Es ist ja auch nicht das erste Mal das ihr zusammen sein könnt und glücklich zusammen Alt werden könnt. Das letzte mal habt ihr es doch auch geschafft obwohl Kouen einen Arm und seine Beine Hakuryuu gegeben hat.“ Sagte er ernst. „Ihr seit zusammen Alt geworden und zusammen gestorben. Dieses Glück hatte ich nie.“ Sagte er und mit einem Ruck zog er mich in seine Arme und drückte mich an sich. „Ich habe Hakuryuu so sehr geliebt… auch wenn es zuerst nur ein Spiel für mich war. Ich liebte es ihn aufzuziehen und zu versuchen ihn herum zu bekommen. Er hat sich immer gegen mich zur wehr gesetzt….“ Er lächelte traurig. „Aber dann… dann war es plötzlich anders. Es war kein Spiel mehr. Er war der einzige König den ich noch haben wollte. Ich wollte für immer bei ihm sein. Doch er wurde mir genommen. Er starb nicht wie alle es sagten alleine und das ich seine Leiche gefunden hatte…“ Judals Stimme wurde etwas brüchig. Ich hörte auf zu versuchen mich aus seiner Umarmung zu befreien. „Ich fand ihn schwer verletzt und… er starb in meinen Armen. Seine letzten Worte… ich hab sie in mein Hirn eingebrannt. Ich werde sie niemals vergessen. Niemals.“ Tränen begann über seine Wangen zu laufen. „Ich hab einen Deal mit Salomon gemacht. Ich bekomme eine zweite Chance und wenn ich beweise… das mir Hakuryuu… wichtiger ist als meine Macht. Dann darf ich mit ihm zusammen sein.“ Sagte er und schluckte. „Ich kann Kouens Beine nicht wieder herstellen weil wenn ich meine Magie einsetze werde ich alles verlieren.“ Sagte er dann. Wie erstarrt stand ich da. Was bedeutete das? „Außerdem sehe ich es nicht so… das es zwei Hakuryuus gibt… es gibt nur einen und zweites Mal nimmt ihn mir keiner weg.“ Nun wurde mir doch wieder etwas warm. Hieß das… das ich gar kein Ersatz für Judal war? Sondern das ich für ihn einfach nur sein wiedergefundener Hakuryuu war? Yunan machte einen Schritt auf uns zu. „Du weißt das er es nicht sein kann… außer wir Magi wird kein Mensch wiedergeboren!“ sagte er ernst. Doch Judal schwieg. Er sagte nichts dazu sondern hielt mich einfach nur im Arm. Aladdin trat neben Judal. „Du hältst dich so sehr daran fest weil dieser Hakuryuu dich liebt, im Gegensatz zu dem Prinzen damals. Kann es das sein?“ fragte er. Auch jetzt schwieg Judal. Titus seufzte. „Lasst uns gehen. Hakuryuu sollte in Ruhe nachdenken!“ schlug er vor und damit gingen die drei Magi hinaus. Etwas wiederwillig folgte auch Alibaba. Kouen packte sich unterdessen Kouha und zog ihn auf seinen Schoß um dann mit ihm aus dem Zimmer zu rollen, hinüber in ihres. Nun waren ich und Judal allein. Und er lies mich endlich los. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)