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Don´t Die

von

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Ein unerwarteter Untermieter

Den nächsten Tag verbrachte ich erst einmal im Bett. Inzwischen hatte ich einige Blutergüsse und mein Schädel brummte so sehr das ich beschloss noch ein bisschen länger zu Hause zu bleiben, immerhin konnte ich mich doch so nicht in der Schule blicken lassen.

Das ich nicht in der Schule war schien nicht allen auszufallen aber zumindest meinen Freunden war es nicht entgangen und so dauerte es auch nicht lange bis mir Alibaba einen Krankenbesuch abstattete.

„Ach du Scheiße! Wer hat dich denn so hergerichtet?“ wollte mein Freund wissen nachdem er sich den Teller mit Keksen, welchen mir Hakuei gebacken hatte, auf dem Schoß zu mir auf Bett gekrochen war. „Also eins muss man sagen deine Schwester kann zwar super backen… aber deine Kekse sind besser Hakuryuu.“ Sagte er mit vollem Mund schmatzend. Ich seufzte. „Alibaba bist du nur hier um mir meine Kekse weg zu futtern?“ erkundigte ich mich.

„Natürlich nicht.“ Er stellte den Teller auf meinen Nachttisch und wandte sich mir wieder zu. „Das war Sinbad oder? Er und seine Schläger!“ ich drehte den Kopf zur Seite und biss mir auf die Lippe das war Antwort genug für den Blonden. „Dachte ich mir… er hat sich nämlich ziemlich drüber ausgelassen was du doch für ein Feigling bist dich zu Hause zu verkriechen!“ erzählte er weiter.

Ich lies mich in mein Kiss zurück sinken. Das ganze hätte ich mir auch denken können. „Aber sag mal… wieso hat er dich denn Plötzlich so verprügelt. Das war doch sicher nicht wegen der neuen Frisur und den neuen Klamotten oder?“ wollte Alibaba nun wissen und sofort stieg die Erinnerung an das was im Krankenzimmer geschehen war wieder in mir hoch. Das Gefühl von Judals Lippen auf meinen und wie gut es sich angefühlt hatte von ihm geküsst zu werden. Ich spürte förmlich wie ich rot wurde und senkte den Blick. „Keine Ahnung… wenn ich das wüsste… Wahrscheinlich hat es ihm einfach Spaß gemacht mich leiden zu sehen!“ sagte ich ausweichend immerhin konnte ich ihm ja schlecht sagen das ich wegen Judal Schläge bezogen hatte.

„Möglich! … Ach sag mal Haku… was ich dich noch fragen wollte. Kannst du mir ehrlich sagen wieso du dich auf einmal so verändert hast?“ wollte der Blonde nun wissen. „Ich sagte doch schon das war eine Idee von Kouha!“ murrte ich und das war ja noch nicht mal ganz gelogen.

„Ja das sagtest du… aber es wundert mich das du dich hast überreden lassen, immerhin kenne ich es gar nicht anders als das du die Narbe versteckst und auf einmal kommst du in die Schule ohne Vorahnung und siehst so anders aus so…“ er schien ein Wort zu suchen. „Sag mal Hakuryuu… kann es sein das es Jemanden gibt den du magst und für den du dich plötzlich so veränderst?“ wollte er schließlich wissen.

Hastig schüttelte ich den Kopf und verneinte das schnell. Wobei ich mich dann fragte ob ich nicht ein wenig übereilt gehandelt hatte. Einen Moment musterte mich mein Freund nachdenklich. „Hakuryuu ich muss dir da was sagen… ich…“ noch bevor er den Satz zu Ende sprechen konnte wurde meine Zimmertür einfach aufgerissen und Judal kam herein.

„Hi! Ich hoffe ich störe nicht!“ sagte er grinsend, warf eine größere Tasche in die Ecke meines Zimmers und hüpfte aufs Bett wobei er sich zwischen mich und Alibaba drängte. „Wie geht es dir Haku-chan… ich hab mir solche Sorgen gemacht als Kouha sagte du wärst verletzt!“ der Schwarzhaarige musterte mich besorgt als befürchtete er mir würden irgendwelche Körperteile fehlen.

Alibaba und ich sahen ihn Beide einfach nur überrascht an. „Judal was machst du hier?“ fragte der Blonde schließlich. „Das könnte ich dich auch fragen!“ sagte der Schwarzhaarige und musterte meinen Schulfreund mit zusammengekniffenen Augen. „Ich besuche meinen kranken Freund, was ist deine Ausrede?“ gab Alibaba sofort siegessicher zurück. „Ich besuche auch meinen kranken Freund. Hat dir Hakuryuu nicht erzählt das wie seit unserer Kindheit befreundet sind? Ich bin mit ihm und seinen Geschwistern aufgewachsen.“

Über Alibabas überrascht beschürztes Gesicht schien er sich köstlich zu amüsieren. Doch er beschloss trotzdem noch eins drauf zu setzen. „Und da ich vorrübergehend bei der Ren Familie wohnen werde… dachte ich, ich sehe mal nach meinem alten Freund!“

Nun wurde auch ich hellhörig. „Wie du wirst bei uns wohnen?“ fragte ich verwirrt. „Oh hat Kouha es dir noch nicht erzählt? Unser Haus wird renoviert und meine Eltern haben arrangiert das ich in dieser Zeit bei euch unterkommen kann!“ antworte er zufrieden auf meine Frage.

Alibaba warf Judal einen finsteren Blick zu nach dem Motto: Fein diese Runde hast du gewonnen aber den Krieg werde ich für mich entscheiden und erhob sich von meinem Bett. „Ich mach mich dann mal auf den Heimweg!“ sagte mein Freund und sammelte seine Sachen auf.

„Schon? Aber du wolltest mir doch etwas sagen!“ erkundigte ich mich doch Alibaba winkte ab. „Ein anderes Mal Hakuryuu. Ich muss jetzt wirklich los!“ damit verabschiedete er sich und ging. Grinsend streckte sich Judal neben mir auf dem Bett aus.

Ich verstand nicht was zwischen den Beiden ablief aber es gefiel mir nicht. „Musstest du ihn so vergraulen?“ fragte ich. „Wir hatten eine Abmachung schon vergessen?“ erkundigte sich Judal bei mir. „Wegen deiner tollen Abmachung hat mich Sinbad verprügeln lassen!“ gab ich etwas patzig zurück. Judal wirkte etwas überrascht, doch das schlug schnell in Wut um. „Das büßt mir der Drecksack.“ Knurrte er etwas ungehalten.

Ich verdrehte die Augen, wieso mussten sich alle immer so als Beschützer aufspielen. „Sag mal… was ist das?“ erkundigte ich mich schließlich und wies auf die große Reisetasche auf meinem Teppich. „Ach das… das ist ein Teil meiner Sachen… der Rest kommt die nächsten Tage nach und nach!“ erklärte er.

Ein mulmiges Gefühl stieg bei seinen Worten in mir hoch. „Ich hab das Gefühl ich werde die Frage noch bereuen aber wieso hast du das hierher gebracht?“ wollte ich wissen. „Na weil ich mir ein Zimmer mit dir Teilen werde!“ sagte er gut gelaunt.

Ich hatte es gewusst, Judal wollte sich wirklich bei mir im Zimmer einquartieren. Rein Theoretisch war das kein Problem. Ich hatte ein Riesen Zimmer, mit eigenem Bad und einem riesigen bequemen Bett. Aber es erschien mir etwas unsinnig. „Wieso willst du bei mir ins Zimmer wo wir doch mindestens ein halbes Duzend Gästezimmer haben die du für dich haben kannst!“

Brachte ich schließlich die Frage über die Lippen die mich schon die ganze Zeit quälte, doch statt einer Antwort erhielt ich nur ein grinsen des Schwarzhaarigen, welches mich noch mehr aufwühlte und verunsicherte als sowieso schon.
 

Wie es aussah konnte ich nicht verhindern das Judal sich bei mir im Zimmer einquartierte. Meiner Familie schien es egal ob er im Gästezimmer oder meinem Zimmer schlafen würde. Also fand ich mich damit ab und ertappte mich sogar dabei das ich mich etwas darüber freute.

Etwas beunruhigt über diese Kenntnis betrachtete ich mich im Spiegel. Ich hatte mich vorsorglich um Bad eingeschlossen damit ich mich in Ruhe umziehen konnte ohne das Judal plötzlich zur Tür hereinkam. Nun stand ich hier und spürte die Nervosität in mir aufsteigen bei dem Gedanken mit dem Schwarzhaarigen in einem Bett zu schlafen.

Was wenn er mich wieder küssen würde? Ich erschauderte etwas bei dem Gedanken und fragte mich unwillkürlich ob ich das vielleicht wollte. Wollte ich das er mich küsste? Der Gedanke erschien mir völlig absurd, wir waren doch beide Männer wieso sollte ich wollen das er mich küsste? Dann dachte ich daran was Kouen und Kouha getan hatten und die waren doch auch Beide Männer. War es vielleicht gar nicht so unnormal so etwas zu wollen?

Ich ermahnte mich selbst. Das würde doch heißen das ich Schwul war und obendrein in Judal verknallt. Das konnte nicht sein. Ich spritzte mir etwas Wasser ins Gesicht und ging dann mit meinem Pyjama bekleidet zurück in mein Zimmer. Wo Judal schon auf meinem Bett herumlag, nur mit einer Shorts bekleidet.

„Wenn du dich umziehen willst das Bad ist jetzt frei!“ sagte ich und erntete einen fragenden Blick. „Wieso sollte ich?“ erkundigte er sich während ich es mir auf meiner Seite des Bettes bequem machte. „Heist das du schläfst so?“ fragte ich und blickte auf seine Shorts und seine Nackte Brust, auf der sich äußerst deutlich seine Brustmuskeln abzeichneten.

„Was dagegen?“ fragte er und rutschte näher um mir dann ins Ohr zu flüstern. „Eigentlich schlafe ich ja nackt, aber da Damen im Haus sind will ich mal nichts riskieren!“ Ich erschauderte. Diese Worte und ihre Bedeutung ließen meine Fantasy Amok laufen und ich schlug Judal eins der Kissen ins Gesicht. „Lass den Scheiß!“ nuschelte ich peinlich berührt.

„Ist dir das unangenehm?“ fragte Judal nachdem er seinen Lachflash überwunden hatte. „Es ist niedlich wie schüchtern du bist! Ich hab ganz vergessen wie viel Spaß es macht dich in Verlegenheit zu bringen.“ Ich brummte etwas in meinen nicht vorhandenen Bart von wegen er solle das lassen, wobei ich in seine Richtung linste.

Als mich seine Hand wieder an der Narbe berührte zuckte ich zusammen, ich hatte gar nicht bemerkt das er die Hand nach mir ausgestreckt hatte.

Nun hielt auch Judal inne. Er sah mich etwas perplex an. „Hakuryuu… du…“ Sein Blick hatte plötzlich etwas schmerzhaftes an sich. „Hakuryuu kann es sein das du auf dem Linken Auge Blind bist?“ Kaum hatte er diese Worte gesagt stiegen in mir die Tränen auf. Ich hatte es immer geheim gehalten, nicht etwa weil ich wollte das keiner von dieser Schwäche wusste sondern einfach weil ich es nicht hören wollte. Denn wenn es keiner sagte hatte ich das Gefühl das es nicht real war.

Um meine aufsteigenden Tränen zu verbergen wollte ich ins Bad zurück flüchten doch Judal hielt mich zurück und zog mich an sich. „Tut mir leid… ich wollte dich nicht verletzen indem ich dich daran erinnere!“ sagte er sanft und zum ersten Mal seit ich mich erinnern konnte hatte ich nicht das Gefühl das er mich ärgerte oder aufzog. Er war einfach für mich da.

Ich konnte gar nicht anders als mich an ihn zu schmiegen. „Judal… ich… fühle mich so allein!“ gab ich zu und ich spürte wie er mich fester drückte. „Ich lasse dich nie mehr allein! Wenn du mich lässt werde ich immer bei dir sein!“

Nach diesen Worten küsste er mich sanft und irgendwann schlief ich in seinen Armen ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Snesybenz
2019-02-13T20:46:42+00:00 13.02.2019 21:46
Ich liebe deine FF und bin so gespannt wie ein flitze
bogen ! sie liest sich so unglaublich flüssig und leicht - das macht echt spaß!
Von:  Rentierchan
2019-02-13T09:32:39+00:00 13.02.2019 10:32
Ich muss hier doch mal einen kleinen Kommentar abgeben.
Eine wirklich schöne Story.
Für mich etwas befremdlich das Sindbad und co hier die bösen sind, obwohl ich ihn eigentlich sehr gerne mag XD
Ich bin gespannt wie es weiter geht und was wohl das Versprechen war das er geleistet hat.
Ob ich mit meiner Vermutung recht habe wird sich ja zeigen 😏
Antwort von:  Araja
13.02.2019 22:02
Also erst mal vielen Dank für den Kommentar, ich freue mich immer wenn ich die Meinung von anderen höre und auch für Wünsche und Anregungen bin ich immer zu haben.
Ja das mit Sinbad war in dieser Szene etwas härter geworden als ich zuerst geplant hatte.
Aber ich hoffe das ich da noch bisschen was machen kann.
Würde mich freuen dann zu erfahren ob du mit deiner Vermutung richtig liegst wenn das Versprechen dann öffnetlich ist.

LG Araja


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