Don´t Die von Araja ================================================================================ Kapitel 2: Der Brief -------------------- Als es leiser wurde hatte ich die Hoffnung das der Streit endlich vorüber war und sich alle Parteien verzogen hatten und in Sinbads Fall war das auch so. Auch die Gruppe meines Bruders verzog sich gerade und dabei kam Judal an uns vorbei. Als er auf meiner Höhe war blieb er kurz stehen. „Langsam glaube ich du wirst wirklich zu so einem Loser… genau wie deine kleinen Freunde Haku-chan. Dabei dachte ich der Emo Look wäre nur so eine Phase!“ Noch während er sprach senkte ich den Blick. Judals Worte hatten mich natürlich getroffen immerhin spürte ich regelrecht wie er auf mich herabblickte. Deswegen wagte ich es auch nicht ihn anzusehen. Erst als er weg war entspannte ich mich. „So ein Kotzbrocken!“ schimpfte Alibaba und machte eine Obszöne Geste hinter Judal her. „Wer ist hier ein Loser?“ brummte er und legte mir den Arm um die Schulter. „Komm Haku… gehen wir zu unserem Platz. Morgiana wartet sicher schon!“ forderte er mich auf und ich setzte mich in Bewegung noch einen letzten Blick hinter dem Schwarzhaarigen herwerfend. Eine weitere Ewigkeit später war dann die Schule auch endlich vorbei und ich wollte nur noch eins, nach Hause gehen, mich in meinem Zimmer verkriechen und Musik hören. Doch wie immer an solchen Tagen machte mir etwas oder in diesem Fall Jemand einen Strich durch die Rechnung. „Hakuryuuuu~“ schon als ich den Tonfall in Kougyokus Stimme hörte wusste ich das meine Stiefschwester irgendetwas von mir wollte das mir wahrscheinlich nicht gefallen würde. Als ich mich zu ihr umdrehte und den Brief in ihren Händen sah überkam mich schon so ein komisches Gefühl. Ich kannte sie inzwischen gut genug das ich wusste was dies zu Bedeuten hatte. Meine Schwester hatte sich mal wieder in irgendeinen Kerl verguckt und kam nun auf die Grandiose Idee ihm einen Liebesbrief zu geben, nur was ich damit zu tun haben sollte verstand ich nicht. Da Alibaba aber schon neugierig in unsere Richtung den Hals verrenkte, winkte ich ihm kurz zu und zog meine Schwester hinaus aus dem Klassenzimmer. Als wir einen Ruhigen Ort gefunden hatten wo wir uns ungestört unterhalten konnten sah ich sie abwartend an. „Also was gibt es? Willst du wieder Jemand neues deine Liebe gestehen?“ wollte ich wissen und kratzte mich im Nacken. „Doch hoffentlich nicht mir!“ murrte ich mit düsterem Blick. Immerhin wusste ich das Kougyoku auch davor nicht halt machte. Immerhin schrieb sie auch unserem Ältesten Bruder Kouen immer wieder Liebesbriefe die sie dann zu Feinsäuberlichen Schnipseln zerissen auf ihrem Bett verteilt wiederfand. Irgendwie war das schon sehr seltsam, denn keiner von uns traute Kouen so eine Gemeinheit zu. Andererseits wusste sonst keiner wer dahinter stecken konnte. „Sei nicht Albern Hakuryuu… der ist nicht für dich!“ sagte sie doch wurde sie auf einmal verlegen und strich immer wieder über den Umschlag als sei er ein besonderer Schatz. „Allerdings ist er auch nicht für Jemand neues… eher… für eine Alte Liebe der ich nun endlich gestehen will was ich schon so lange für ihn empfinde!“ Ich hob überrascht die Augenbraue. „Und wieso kommt du zu mir?“ fragte ich dann nach, denn das war das was ich immer noch nicht wirklich verstand. „Kannst du ihm den Brief von mir geben? Ich bitte dich Hakuryuu… ich trau mich nicht und… ich schulde dir auch was dafür!“ Sie sah mich hoffnungsvoll an. „Wieso sollte ich?“ fragte ich verwirrt. „Kougyoku wenn du ihn nicht Persönlich geben willst, leg ihn doch unter seinen Tisch!“ Damit war die Sache für mich gegessen und ich wollte mich abwenden und gehen doch sie hielt mich am Ärmel zurück. „Bitte… Hakuryuu… ich hab Angst das er verloren geht wenn er ihn nicht persönlich bekommt! Ich mach auch eine Woche lang deine Arbeiten im Haushalt!“ versprach sie. „Kougyoku… abgesehen vom Kochen ab uns zu habe ich keine Aufgaben im Haushalt… wir haben Personal und alles andere macht Hakuei!“ erinnerte ich sie. „Dann… dann… dann werde ich dein Alibi sein wenn du mal wegen einer Liebesbeziehung heimlich weg musst!“ versuchte es erneut mich zu überzeugen. Ich seufzte ergeben, sie würde ohnehin nicht aufgeben. „In Ordnung… gib her.“ Sagte ich und sie gab mir Freudestrahlend den Umschlag. „Danke du bist ein Schatz Brüderchen.“ Mit diesen Worten flitze sie zurück ins Klassenzimmer. Mein Blick hing an dem Brief und dem Namen der darauf geschrieben stand. Fein säuberlich mit Herzchen verziert. >Judal< Ein Klos saß in meiner Kehle und mir wurde schlecht. Wieso ausgerechnet der? Wieso konnte der Brief nicht für Jemand anderen sein? Wieso sollte ausgerechnet ich jetzt zu Judal gehen und ihm den Liebesbrief meiner Schwester überbringen. Einen Moment lang spielte ich mit dem Gedanken den Brief einfach in den nächsten Papierkorb zu werfen, doch das konnte ich Kougyoku nun auch nicht antun. So verbittert war ich nun auch nicht. Also steckte ich den Brief in meine Tasche und machte mich auf die Suche nach dem Schulschwarm. Wie vermutet fand ich ihn dann auch hinter der Sporthalle wo ihm gerade ein hübsches Junges Mädchen eine Liebeserklärung machte. Wie passend. Ich seufzte und wartete bis sie fertig waren. Die kleine war hübsch und sehr nervös. „Ju…Judal ich… ich mag dich wirklich sehr und… willst du mein Freund sein?“ fragte sie und senkte den Blick während sie ihm einen Brief entgegen hielt. Judal mussterte sie und das Stück Papier vor seiner Nase. „Wieso sollte ich?“ fragte er sie dann etwas gelangweilt und arrogant wie es eben so seine Art war. Überrascht sah sie zu ihm auf. Ratlos was sie jetzt sagen sollte stand sie vor ihm. Doch er nahm ihr das sprechen ab. „Du bist sicher ganz nett, lieb, süß und keine Ahnung was noch. Aber… es gibt da Jemand anderes. Also such du dir auch besser jemand anderen!“ sagte er und drehte sich von ihr weg. Dabei ging sein Blick in meine Richtung und traf meinen. Ein grinsen legte sich auf seine Lippen währen das Mädchen schluchzend davonlief. „Ah Hakuryuu… gehört spannen jetzt auch zu deinen Hobbys oder wieso stehst du da und starrst mich so an?“ rief er mir zu und ich trat aus meiner Deckung und ging auf ihn zu. „Du warst nicht sehr nett zu ihr?“ „Lieber ehrlich als das ich mich dann mit einer weiteren Lästigen Verehrerin rumschlagen muss!“ entgegnete er. Ich zögerte. „Bist du ehrlich oder war es gelogen das du eine Andere im Visier hast?“ Eigentlich sollte mich das ja nicht interessieren aber ich würde ihm den Brief von Kougyoku nur geben wenn ich sicher war das er ihr eine Chance geben würde. Ein schelmisches Grinsen trat auf Judals Gesicht. „Wer weiß!“ säuselte er und legte dann den Kopf schief. „Also Hakuryuu? Bist du nur hier um mein Verhalten Mädels gegenüber zu kritisieren oder hat es auch einen Sinn das du hier stehst und mich anstarrst?“ verlangte er erneut zu wissen. Seufzend griff ich in meine Tasche und zog den Brief hervor um ihn dem Schwarzhaarigen entgegen zu strecken. Dabei wagte ich es nicht ihn anzusehen, das ganze war schon Peinlich genug und ich spürte wie mein Gesicht heiß wurde. Judal nahm mir den Brief aus der Hand und drückte mich plötzlich an die Wand. Ich war so überrascht das ich mich erst mal nicht wehren konnte. Er war mir sehr nah. Nicht einmal eine Handbreit war sein Gesicht von meinem entfernt. Er wedelte mit einer Hand mit dem Brief. „Schreibst du mir jetzt auch schon Liebesbriefe Haku-chan?“ wollte er wissen. Perplex sah ich ihn an. Mein Gehirn war wie leer gefegt, das ich eine gefühlte Ewigkeit brauchte um zu realisieren was er da eigentlich gesagt hatte. „Was? … Äh… Nein…. Der ist nicht von mir!“ stammelte ich und mein Ganzes Blut schien in mein Gesicht zu schießen. Unwilkürlich muss ich wieder an meinen Traum denken und wie Abweisend der Schwarzhaarige da gewesen war. Hier reagierte er ganz anders. Einen Moment verharrte er noch so. Dann löste er sich von der Wand und gab mir meinen Freiraum zurück. „Schade!“ sagte er und musterte den Umschlag neugierig. „Wie dem auch sei… danke Hakuryuu!“ er wandte sich von mir ab um den Brief zu öffnen und zu lesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)