Von La Sadie's zu Dir en Grey- Ein steiniger Weg von MarryDeLioncourt ================================================================================ Kapitel 17: Hide Memorial Summit Part I ---------------------------------------   Das Tätowieren tat gut und Kyo entspannte sich vollkommen. Nur das monotone Surren der Nadel drang an sein Ohr und ließ ihn schon fast wegdämmern. Auch Sezuki akzeptierte wohl, dass er nicht unbedingt dazu aufgelegt war, um mit ihm eine hochphilosophische Diskussion zu führen. Wobei ihn das Leben der Mönche hier oben schon irgendwie interessierte. „Sag Mal Sezuki-sensei, wart ihr schon immer Mönch hier?“ Kyo spürte, wie der ältere Mann grinste und dabei eine ungewöhnliche Wärme ausstrahlte. „In gewisser Weise schon…man nahm mich hier auf, als ich noch ein junger Knabe war. Meine Eltern verlor ich sehr früh und wuchs die ersten Jahre in einem Waisenhaus auf, welches der alte Kenzo des Öfteren besuchte und mich irgendwann mit zum Tempel nahm. Und so bin ich hier gelandet.“ „Wie alt ist Meister Kenzo?“ Wieder vernahm der Sänger einen belustigten Laut von seinem Tätowierer. „Sehr sehr alt, keiner weiß das so genau.“ „Und Hiro? Ist er sein wirklicher Enkel oder auch nur ein Kind aus dem Waisenhaus?“ „Du stellst viele Fragen mein Junge…aber ich will sie dir beantworten. Nein, auch Hiro ist nicht sein richtiger Enkel, doch der Kleine kam als Baby zu uns und wir zogen ihn wie unseren Sohn auf. Und da Kenzo nun Mal der älteste von uns ist, nannte er ihn immer Opa.“ Das faszinierte Kyo irgendwie und er fragte sich einen Augenblick, was wohl aus ihm geworden wäre, wenn er ein Leben im Tempel, dem seinen vorziehen würde? Könnte er hier seine Glückseligkeit erreichen? Schließlich beantwortete er diese Frage mit nein, denn sicher würde er dann nicht dort stehen, wo er heute mit seiner Band stand. Und schon bald mussten sie sicher auch wieder ins Studio, denn die neuen Songs für das kommende Album warteten nur darauf aufgenommen zu werden. Nach etwa vier Stunden beendete der Mönch seine Arbeit und Kyo war mehr als zufrieden. Shinya und Akira hatten währenddessen einen ausgiebig langen Spaziergang hinter sich, sowie ein Plausch mit dem alten Kenzo. Also wurde es Zeit zurück zu fahren, denn Kaoru würde sicher nicht erfreut sein, wenn seine Musiker zu spät zur Probe erschienen. Kurzerhand beschloss Kyo einfach, seinen kleinen Bruder mit zur Bandprobe zu nehmen. Schließlich wollte dieser ja mehr Teil an seinem Leben haben, warum also nicht so. Nach einer zweistündigen Jamsession trafen sich alle um den Tisch herum und ihr Leader schien schon wieder irgendwas ausgeheckt zu haben. Irgendwie wirkte er ohnehin sehr entspannt. Schon fast zu entspannt für Kaorus Verhältnisse. Moment Mal, hatte das etwa mit seinem ominösen Date zu tun? Konnte es sein, dass sich ihr Leader tatsächlich in jemanden verliebt hatte? Kyo wollte es unbedingt wissen, denn wenn er sich auch sonst nicht sonderlich für das Liebesleben seiner Mitmenschen interessierte, musste er diesen Glückpilz kennenlernen, der es geschafft hatte, seinen Leader-sama um den Finger zu wickeln. „Ihr habt ja sicher mitbekommen, dass demnächst das Hide Memorial Summit in Tokio stattfindet und Yoshiki hat uns gebeten zu spielen. Es kommen auch noch eine Menge anderer bekannter Bands und wir haben Mal wieder die Chance uns zu beweisen.“ „Wer kommt noch so?“, fragte Shinya. „X-Japan, Versailles, Luna Sea, MUCC und D’espairsRay…das sind die, von denen ich weiß…“ Um Kaorus Lippen spielte ein seltsam verknalltes Grinsen. War es möglich, dass es sich bei seinem Date um einen Musiker einer der anderen Bands handelte? Dabei hätte Kyo wetten können, sein Leader war hetero. Naja, so konnte man sich täuschen. „Für Konzerte bin ich immer zu haben“, freute sich Kyo und zündete sich eine Zigarette an. Akira fragte ihn, ob er da auch mitkommen dürfte und der Sänger nickte nur. Bis Mai waren es noch knapp drei Monate in denen Kaoru seine Jungs hart ran nahm und nicht gerade zimperlich in den Proben mit ihnen umsprang. Doch Kyo war das gleich, für ihn hieß es ohnehin immer 200% geben, schließlich wollte er erfolgreich sein, im besten Fall auch außerhalb von Japan.   Daisuke war völlig erledigt. Kaoru hatte seiner Meinung wieder Mal maßlos übertrieben. Dennoch wollte er seinen Plan, der ihm schon den ganzen Tag im Kopf herumspukte, noch in die Tat umsetzen. Das rotblond nervte ihn mittlerweile tierisch und außerdem kamen schon Beschwerden seitens seines Sängers, weil er angeblich dieselbe Haarfarbe wie Kyo hatte. So ein Schwachsinn. Dennoch mochte Die seine aktuelle Farbe nicht mehr sehen und hatte beschlossen wieder dunkler zu werden. Im Bad warf er sein Shirt achtlos auf den Wäschehaufen und legte sich ein Handtuch um die Schultern. Dann zog er sich die Handschuhe über die Hände und mischte die Haarfarbe an und verteilte sie großzügig auf seiner mittlerweile schulterlangen Haarpracht. Als er fertig war und die Farbe einwirken musste, holte er sich ein kühles Bier aus dem Kühlschrank und fläzte sich aufs Sofa, legte seine Füße auf den niedrigen Couchtisch und ließ sich vom Fernseher berieseln. So richtig nahm er gar nicht wahr, was gerade lief, da seine Gedanken ohnehin schon wieder ganz woanders hin abdrifteten. Die grinste wie ein verliebter Volltrottel vor sich hin. Bei den Proben warf er hin und wieder einen Blick nach rechts zu seinem süßen Bassisten, wie dieser angestrengt und konzentriert seine Saiten zupfte, um den großen Leader-sama auch ja zufrieden zu stellen. Manchmal wünschte sich Die, Kaoru hätte eine liebe Freundin, die ihn wieder ein bisschen in Anspruch nahm, denn seit der täglichen Proben war es ihm und Toshiya kaum vergönnt, Zeit miteinander zu verbringen, weil sie immer so kaputt und müde waren. Außerdem vermisste er das Feiern, Party machen und zu trinken. Die leerte sein Bier und verschwand wieder im Badezimmer, um die Farbe aus den Haaren zu waschen. Mit dem Endresultat war er mehr als zufrieden. Hoffentlich gefiel es seinem Liebsten ebenso.   „Komm schon Kao…nur kurz. Auch du musst dich Mal entspannen und ich könnte für deine Entspannung sorgen, mehr noch“, flötete der andere in den Hörer und zum Glück sah er nicht, wie dem Diru Leader die Röte den Wangen empor kroch. „Daran zweifle ich nicht…nur ich bin wirklich müde.“ „Pass auf, ich unterbreite dir einen Vorschlag, ich komm vorbei…du bekommst eine Massage und wenn du möchtest verschwinde ich danach wieder.“ „Mhh, klingt verlockend, aber nein…ihr müsst doch sicher auch noch für das Hide Memorial Summit proben, oder nicht?“ Ein genervtes Seufzen erklang aus dem Hörer. „Jaja…aber ein bisschen Abwechslung schadet uns beiden nicht…“ Kaoru musste ebenfalls tief seufzen. „Gegenvorschlag…morgen Abend bei mir mit Pizza, Massage und…naja, was du sonst noch so willst.“ Der Mann am anderen Ende der Leitung lachte lauthals. „Du bist unmöglich Kao-chan, aber okay…wie könnte ich dazu nur nein sagen. Wann wünscht du mich zu sehen?“ Oh verflucht, Kaoru mochte es sehr, wenn er so redete. Tat er das mit Absicht? „Gegen neun?“ „Fein. Dann bis morgen und schlaf schön“, flötete seine tiefe, etwas raue Stimme wieder in den Hörer. Fühlte sich so verliebt sein an? Da es draußen stürmte, kochte er sich einen Tee und ließ sich ein heißes Bad ein. Jetzt vermisste er seinen Lover doch und was sprach schon gegen eine harmlose Massage? Nein, nicht schwach werden. Die Arbeit stand für Kaoru an erster Stelle, das musste auch der andere begreifen. Der Diru Leader sah in der Affäre ohnehin nichts Ernstes. Oder doch? Papperlapapp. Liebe hin oder her, jetzt galten andere Prioritäten. Langsam ließ sich Kaoru in die Wanne mit warmen Wasser gleiten und augenblicklich entspannten sich seine Glieder. Er drückte seine Handgelenke, sodass diese lautstark knacksten. Mh, eine Massage wäre jetzt wirklich toll. Er lehnte sich zurück, schloss die Lider und vor ihm entstand ein Bild. Seine schlanke, jedoch nicht zu dünne Gestalt. Diese wundervollen hellbraunen Augen, die ihn immer so forschend anschauten und aus denen er einfach nie schlau wurde. Manchmal wurde er das Gefühl nicht los, sein Blick verspottete ihn gelegentlich ein wenig, auf eine liebenswerte Art und Weise. Je mehr sich Kaoru gehen ließ, desto mehr hing er seinen Gedanken nach und desto mehr musste er sich eingestehen, dass er den anderen Bassisten sehr gerne bei sich hätte. Viel zu gerne, das sagte ihm auch sein Körper. Um genau zu seine, eine ganz bestimmte Stelle seines Körpers. „Ahhh, ich verfluche dich!“, schimpfte der Leader, stieg aus der Wanne und hinterließ patschnasse Fußtapsen hinter sich. Es klingelte. Einmal. Zweimal. Dreimal. „Was verschafft mir die Ehre?“, fragte sein Lover sichtlich amüsiert. „Beweg deinen süßen Arsch hier her. Sofort, bevor ich es mir anders überlege!“ „Da ist wohl jemand leicht untervögelt? Oder weshalb so gereizt? Aber ich komme gern…nur für dich…“ „Ach fick dich doch…“ „Kaoschatz…ich bin gleich da…bye…und bitte bleib genau so, wie du jetzt bist.“ „Nackt?“ „Ohhh ich wusste es. Genau, nackt…bis gleich mein Schöner…“ Wütend schmiss Kaoru sein Handy aufs Sofa, als könnte dieses dumme Teil aus Plastik etwas dafür, dass er diesem Teufel von Mann verfallen war.   Kyo stattete seinem Friseur noch einen Besuch ab, denn seine Haare hatten mittlerweile eine furchtbare Länge und standen in alle Richtungen, wenn er sie nicht bändigte. Außerdem musste er sein blond auffrischen. Na hoffentlich legte sich Die bis zum Festival eine andere Haarfarbe zu. Er als Sänger war der einzige mit goldblonden Haaren. In den Längen ließ er seine Frisur wieder etwas kürzen und die Seiten sollten ganz abrasiert werden, etwa auf 3 Millimeter. Voller Tatendrang und strotzend sah Kyo dem Festival entgegen. Er freute sich auf die Bühne und den Liveauftritt, denn endlich hatte er wieder die Gelegenheit seine Musik in die Welt hinaus zu tragen. Den Menschen zu zeigen, was für eine grandiose Band Dir en Grey war. Zu Hause in seinem Zimmer sang er einen Tag, bevor es losging noch ein bisschen vor sich hin, um seine Stimme zu trainieren und dann legte er sich tatsächlich früh schlafen. Am nächsten Tag trafen sie sich am Proberaum und fuhren mit ihrem zweiten zu Hause, dem Tourbus nach Tokio. Kyo beobachtete Kaoru, der die ganze Zeit am Handy hing und mit irgendwem schrieb. Das machte ihn dann doch echt neugierig und deshalb schlich er sich an seinen Leader heran, um ihm über die Schulter zu schauen. Doch dieser bekam das schnell mit und drehte sein Handy so, dass er nichts mehr sehen konnte. „Komm schon Kao…wer ist der Glückliche?“ Etwas irritiert musterte ihn sein Leader. „Woher weißt du, dass es sich um einen Kerl handelt?“ „Ich bin nicht blöd und als du uns erzählt hast, wer noch alles auf dem Festival spielt hast du gegrinst wie ein Honigkuchenpferd.“ „Aha…aber ich will es eben noch nicht sagen.“ Kyo rollte genervt mit den Augen. „Du bist ein Spielverderber.“ Kaoru streckte seinem Sänger die Zunge raus.   Als sie das Festivalgelände erreicht hatten, war bereits die Nacht hereingebrochen, doch Die benahm sich wie ein ungehaltenes Kind und versuchte seine Bandkollegen zu überreden noch zu irgendeiner Aftershowparty zu gehen. Ihr Leader redete sich raus, dass er müde sei und morgen fit sein wollte. Kyo lehnte sich unauffällig gegen diesen und flüsterte ihm „ich glaub dir kein sterbens Wörtchen“ zu. Doch der Braunhaarige ließ sich davon nicht beirren und tat so, als würde er seinen Sänger nicht hören. Schließlich flog seine Partygang dann doch noch aus und er befand sich allein am Tourbus. Zufrieden und tatsächlich mit der Intention, früh schlafen zu gehen, holte er sich noch ein letztes Absacker-Bier, setzte sich vor den Bus, zündete sich eine Zigarette an und dann stockte ihm der Atem. Sein Herz begann wie wild zu pochen und jagte das Blut durch seine Venen. Was zur Hölle? Um die Ecke bog gerade der Mann, der ihm seit Wochen den Schlaf raubte, der seinen Verstand derart vernebelte und ihn völlig verrückt machte. Kaoru setzte an, um etwas zu sagen, doch ihm blieben die Worte im Halse stecken. Warum auch hing seine Hose so verflucht tief auf seinen Hüften und warum zum Henker stand sein Hemd halb aufgeknöpft. Seine hellbraunen Augen funkelten ihn lüstern an und seine süßen Lippen umspielte dieses leicht fiese Grinsen. „Hey schöner Mann, freust du dich, mich zu sehen?“, fragte er mit fester, aber fordernder Stimme und näherte sich dem Diru Leader gefährlich. Dieser nahm einen tiefen Zug und atmete tief durch. „Wie könnte ich diese Frage verneinen Zero…stalkst du mich jetzt?“ Der D’espairsRay Bassist lachte herzhaft. „Sei nicht albern, schließlich ist es kein Geheimnis, dass wir auf demselben Festival spielen. Und es war auch nicht sonderlich schwer in Erfahrung zu bringen, wann ihr ankommt und da dachte ich, ich überrasche dich.“ „Und was wäre gewesen, wenn die Jungs noch hier gewesen wären?“, fragte Kaoru ein bisschen schüchtern. Zero zuckte mit den Schultern. „Was sollte dann sein? Wir sind ja auch nicht mehr soooo unbekannt und man darf sich doch noch hallo sagen dürfen…“ Kaoru druckste herum und kaute nervös auf seiner Unterlippe umher. „Jaaaaaa, aber weißt du…sie schöpfen Verdacht…“ Wieder entfuhr dem anderen Bassisten ein herzhaftes Lachen. „Warum, weil du nicht mehr so griesgrämig und mürrisch bist?“ Der Diru Leader funkelte den Anderen böse an. „So bin ich gar nicht!“, protestierte er. „Doch Kao, so bist du…griesgrämig, mürrisch und sehr perfektionistisch. Willst kein Chaos in deiner Ordnung zulassen, doch tada…hier bin ich und stelle deine heile, ordentliche Welt gewaltig auf den Kopf.“ Zero stand jetzt genau vor ihm und ließ sich auf seinem Schoß nieder. Kaoru konnte nichts tun, viel zu sehr genoss er die Nähe dieses Mannes. „Verflucht sollst du sein Zero“, wisperte er und küsste ihn endlich. Und schon begann sich alles wieder zu drehen, weil ihn seine Gefühle überrollten. Diese warmen, weichen Lippen vernebelten seine Sinne und er vernahm nur das Geräusch seines rauschenden Blutes. „Oh wie mir deine Küsse gefehlt haben…mich dürstet es nach mehr“, raunte Zero seinem Kaoru ins Ohr. Aus der Ferne drangen elektronische Beats zu ihnen heran. „Darf ich dich was fragen Zero?“ „Klar, alles was du willst?“ Kaoru zögerte eine Weile und wusste nicht so recht, wie er beginnen sollte. Zaghaft streiften die Finger dieses schönen Mannes über seine Wangen. „Zero, was ist das zwischen uns? Ich wollte dich das nie fragen, aber ich muss es, eben weil ich so perfektionistisch veranlagt bin. Ich kann dieses Affären-dings da nicht…was bin ich für dich?“ Plötzlich umspielte ein schon fast liebevolles Lächeln die Lippen des anderen Bassisten. „Passiert das gerade wirklich?“ Kaoru rollte genervt mit den Augen und nickte. „Jaaahaa…“ „Mh, na dann…ich könnte mir ehrlichgesagt vorstellen unsere Affäre zu vertiefen und lass uns sehen, wohin das führt.“ Ein schepperndes Geräusch riss die beiden Turteltauben abrupt auseinander. Beide starrten etwas geschockt zu dem blonden Dir en Grey Sänger, der gerade zurückkam, weil ihm die Party zu viel geworden war. Er legte seinen Zeigefinger auf seine Lippen und signalisierte Kaoru somit, dass er den anderen nichts sagen würde, solange ihm der Leader kein grünes Licht gab. Dennoch sprang dieser auf und rief seinen Freund zurück. Kyo drehte sich um und schaute seinen Leader fragend an. „Trinken wir noch was zusammen?“ Der Sänger zuckte die Schultern und organisierte drei Bier, mit denen er sich dann zu den beiden gesellte. Er schwieg zwar, doch seine Blicke sprachen Bände und Zero war nicht so ganz sicher, wie er diese deuten sollte. „Hey, schön dich Mal persönlich kennenzulernen Kyo…unter den Fans kursieren ja viele Wahrheiten oder Unwahrheiten über dich…“ Kaoru gab seinem Liebsten einen, für Kyo nicht sichtbaren, Tritt vor’s Schienbein. Daraufhin sog der D’espairsRay Bassist die Luft scharf ein, ließ sich jedoch nichts anmerken. „Ich geb nen Scheiß darauf, was die Außenwelt über mich erzählt…denk, was du willst. Allerdings bin ich gerade der einzige der Band, der von eurem kleinen Tächtel Mächtel weiß, also wäre es gesünder für dich, wenn du nett zu mir bist.“ Zero musterte den Diru Sänger eine Weile und fand, dass da etwas sehr bedrohliches in seinem Blick lag, was ihn ein bisschen einschüchterte. „Verstanden…“, nuschelte er und wand sich wieder seinem Kaoru zu. „Und noch was…wehe Kao ist deinetwegen noch Mal so abgelenkt…das kann ich nicht für gut heißen“, sprach der Sänger weiter und Zero wurde immer kleiner, Kaorus Grinsen hingegen immer breiter und er stand kurz vor einem Lachanfall. Sollte er schon einschreiten oder seinen Lover ins offene Messer laufen lassen? Die zweite Möglichkeit sagte ihm deutlich mehr zu. „Warum hab ich ihn abgelenkt?“, fragte Zero schließlich. „Weil unser lieber Leader völlig neben sich stand und ihm jegliche Autorität bei den Proben fehlte. Nur dieses dämliche verknallte Grinsen lag auf seinen Lippen…zum Kotzen…“ „Moment Mal, war ich echt so schlimm?“, mischte sich jetzt auch Kaoru ein, weil Kyos Worte sehr glaubwürdig klangen. Doch jetzt lachte der Sänger los. „Ihr seid so leichtgläubig…fast schon…naja…süß hätte ich fast gesagt, aber wollte dieses Wort aus meinem Wortschatz streichen.“ Kyo leerte sein Bier in einem Zug und drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus. Dann erhob er sich. „Was ziehst du morgen eigentlich auf der Bühne an?“, fragte Kaoru noch. Kyo drehte sich ein letztes Mal um. „Jogginganzug“, brummte er nur und zuckte mit den Schultern. Seinem Leader fielen fast die Augen aus den Höhlen. „Nicht dein ernst?!“, schimpfte er. „Kao…ich scherze nicht, das solltest du mittlerweile wissen.“ „Na super…gut, wie der Herr wünscht…mach doch was du willst!“ „Mach ich auch so, dafür brauch ich deine Erlaubnis nicht…kannst dir ja nen anderen Sänger suchen.“ „Zero, kann ich mir Hizu ausborgen?“ Der andere Bassist lachte wieder. „Ähm, glaub der kann eure Texte nicht so gut…“ „Lasst mich halt alle im Stich.“ „Heul nich rum Kao-chan…Zero, ich befehle dir, besorg es ihm die Nacht so richtig, dass er mal wieder entspannter wird“, kam es noch von Kyo, bevor er im Bus verschwand. Kaoru lief knallrot an.    „Ich fürchte, das muss ich tun…du bist die pure Versuchung Kao…lass uns irgendwo hingehen, wo wir ungestört sind“, wisperte Zero an sein Ohr. Kaoru seufzte. Dabei wollte er doch nur schlafen. „Als könnte ich dir widerstehen.“ Wieder musste er Zero küssen und folgte ihm in die Dunkelheit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)