The Instrument Of Love von hatashi_no_baka ================================================================================ Kapitel 1: Was geschah im Jahr 1850 ? ------------------------------------- Tiefste Dunkelheit hatte sich über Londons Häuser gelegt. Die Nacht war hereingebrochen und es schüttete wie aus Kübeln. Hin und wieder erklang laut ein Donner, der von Blitzen begleitet wurde. Die Straßen wirkten wie leer gefegt, auch wenn hin und wieder man eine dunkle Gestalt durch den Regen hetzen sah, die dann irgendwo wieder hin verschwand um wahrscheinlich Schutz zu finden. Es regnete schon seit Tagen, mal mehr mal weniger und heute schien diese leicht depressive Stimmung noch intensiver zu sein, als sie eh schon war. Die Straßenleuchten waren schon seid einigen Tagen nicht mehr wirklich angemacht worden. Es wurde eh nicht wirklich heller damit und eine Überreizung des empfindlichen Netzwerkes, wollte niemand riskieren. Im fahlen Licht der Nacht, welches der Mond manchmal gerade so brachte, eilte jemand versuchend Schutz unter einigen Hauseingängen zu finden durch eine Nebenstraße Londons. Doch diese waren entweder zu klein oder gar abgeriegelt worden, zum Schutz der Bewohner der jeweiligen Häusern. Zu viele vor dieser Person hatten anscheinend diese Idee gehabt und die Hausbewohner waren wohl nicht gerade erfreut gewesen über die ungebetenen Gäste in den Fluren. So hetzte die Person, in einem langen Mantel gehüllt weiter durch die Straßen Londons. Einige Strähnen waren aus dem Schutz der Kapuze gekrochen und hingen nass und schwer an den Seiten des Gesichtes herunter. Die Person, eine junge Dame, eilte weiter, vorbei an weiteren unterstehenden Personen, die die Eingänge zu Lokalen versperrten, um dann auf der Londoner Brücke zu landen. Ihre Kleidung war schon längste durchnässt von dem Regen, welcher nun wieder stärker angefangen hatte von oben herab zu kommen. Hier rauschte der Regen gefühlt nur noch lauter in den Ohren und Der Fluss unter der brücke hatte sich zu einem reisenden Ungetüm entwickelt. Im Augenwinkel sah sie, das sich neben ihr was bewegte. Eigentlich wollte Marina nun wirklich nicht stehen bleiben, es wurde langsam kalt, nass war sie eh schon und sie wollte im Grunde nur noch nach Hause. Ins Warme, wo sie sich einen Kakao gönnte und die nächsten tage bestimmt keinen Fuß mehr vor die Türe setzen würde. Sie war ja nicht Lebensmüde. Zwar hatte dieses Regenchaos auch einen Vorteil, sie wusste, sah sogar, das man hier kaum noch wirklich gehen konnte und bald würde bestimmt auch der Fluss über die Ufern kommen. Aber dafür war die junge Frau auch viel zu neugierig geworden und blieb deswegen stehen. Im Grunde hatte sie es eh bald geschafft. Ihre Wohnung jenseits hinter dieser Brücke, 2 Straßen weiter in einer ruhigen Gegend. Eine schöne Gegend, mit wenig Verkehr und noch viel grün. Was man jedoch gerade nicht bestaunen konnte, weil diese Wetterlage und diese Dunkelheit schon zu lange anhielten. Und beeilen brauchte sie sich im Grunde ja auch nicht mehr so wirklich, denn nass war sie eh schon bis zur Unterwäsche, ohne davon mal abgesehen, dass sie dank der falschen Schuhbekleidung ihr auch eisig kalt war. Warum hatte sie sich nochmal darauf eingelassen auf diese Party von Unterweltler zu gehen? Dort hatte sie sich eh nicht so wohl gefühlt, zwischen den ganzen Vampiren, Werwölfen und anderen Unterweltler, die noch Spaß hatten. Auch wenn Marina versucht hatte mit ihrer Charmanten Art endlich jemanden zu finden, der wirklich zu ihr passte und der nur für sie bestimmt war. Doch egal was die junge Frau versuchte, kam sie einfach nicht weiter. Sie hatte ja schon vieles Probiert, aber irgendwann wurde es einfach das gleiche Bild und langsam verlor sie die Hoffnung auf ihr Happy End. Nun stand sie hier, auf der Londoner Brücke und die Gestalt neben ihr, genauso durchnässt wahrscheinlich wie sie selbst, kletterte auf die Brückenmauer und hielt sich lediglich nur noch mit einer Hand fest. Es krachte laut, der Blitz schlug in der Nähe auf und erhellte kurzweilig sie selbst und ihren Gegenüber. Erkennen konnte die junge Frau lediglich nur einen Mann, der einen schwarzen auffälligen und schimmernden Anzug trug. Er war gut gekleidet und die Haare hingen ihm nass auch ins Gesicht. War dieser auch geschminkt gewesen?? Zu mindestens glaubte Marina eine dunkle Spur des Eyeliners an der Wange erkannt zu haben. Dieser starrte mit einem Blick in die Tiefe, wo der sonst so ruhige Fluss zu einem reißenden Ungetüm geworden war und welches die junge Frau den Atem still halten ließ. Wollte er wirklich das machen, was sie gerade dachte?? Vorsichtig, ohne eine falsche Bewegung zu machen und den Mann vielleicht damit zu verschrecken, ging sie auf ihn zu. "Entschuldigung?? Hallo!", sie hatte es zuerst mit normaler Lautstärker ihrer Stimme versucht. Aber ihr Gegenüber schien sie wohl nicht gehört zu haben. Erst als die junge Frau lauter sprach, fast sogar schrie und gegen den Lärm des Regens ankämpfte, reagierte der Mann darauf. Dieser sah die junge Frau verwirrt an, wobei er dann sofort abweisend zu ihr wurde. "Verschwinden sie! Lass sie mich in Ruhe!", erklang es wütend und dennoch hatte Marina das Gefühl das die Stimme auch bebte. Sie klang verzweifelt und Marina wusste nicht, warum sie nicht einfach dem Wunsch des Mannes nach kam und fort ging. Sollte er doch hier stehen und springen. Viele Menschen machten diesen Schritt und Marina hatte schon einige von ihnen sterben gesehen. Auch wenn sie selbst manchmal es doch selbst verschuldet hatte. Stattdessen blieb sie und versuchte weiterhin dem Mann dazu zu bewegen von der Mauer herunterzukommen. "Das bringt doch nichts. Deine Familie wird sich bestimmt bereits schon Sorgen machen.", sprach Marina vorsichtig und hatte erreichen können, das sie nun direkt neben dem Mann stand. Dieser wirkte jetzt beim näherer Betrachtung leicht apathisch. Aber auch deutlich jünger, als Marina zuerst angenommen hatte. Das Gesicht war jung, vielleicht 19 oder 20 Jahre könnte der junge Mann vor ihr sein. Doch der Kleidungsstil erinnerte sie an eine ganz andere Zeit Epoche. Das irritierte sie, aber es könnte ja auch sein das diese Kleidung in der Familie des Jungen weiter gereicht wurde. Möglich war ja heutzutage ja vieles. "Verschwinden sie... Ich halt das nicht mehr aus! Ich kann nicht mehr!..", abgebrochen erklang die Stimme des jungen Mannes neben ihr. Er redete ja schon wirres Zeug, worauf vielleicht zurück zu führen war, das dieser Mann wohl schon einiges getrunken zu haben schien. Zu mindestens machte diese der Anschein, auch weil er leicht dabei schwankte. Er klammerte sich nun mit beiden Armen an dem Pfahl fest und sah weiterhin gebannt in die reißenden Fluten. Marina blickte ihm soweit in die Augen wie es ging und erkannte einen seltsamen Glanz darin. Die Tränen, die sich wahrscheinlich bildeten, wurden mit dem Regen gemischt und liefen ihm über die Wange. Dabei starrte er weiter vor sich her, bis sein Blick sich neigte und er hinunter starrte. Das Wasser tobte unter der Brücke und war um einige Meter gestiegen. Es war ein reißender Fluss geworden, würde dieser junge Mann springen, würde er wohl ertrinken - definitiv! Das schien wohl auch dessen Belange zu sein, weshalb er wohl hier herauf gestiegen war. Doch Marina konnte aber nicht zu lassen, das dieser doch recht hübsche Mann einfach seinem Leben ein Ende setzte. Was konnte denn so schrecklich sein, dass man nicht mehr Leben wollte?? Nichts war so schrecklich, das man einfach so von der Welt gehen konnte, ohne nicht jemanden zu hinterlassen der dann um einen Trauerte. Marina hatte oft genug in ihrem bisherigen Leben so was erlebt. Die Mundis waren schnell am Ende, wenn sie was nicht erklären konnten und ihr Wille zu Leben war nie sonderlich groß anscheinend gewesen. Denn schnell folgten Familienangehörige dem Toten ins Grab oder versuchten ihre Rache durch zu setzen und verstarben dann. Die junge Frau verstand das alles einfach nicht, auch wenn sie selbst so mache Tage verfluchte, war das Leben an sich doch mit so vielen wundervollen Dingen geschmückt, die es gab zu erforschen. Vor allem, wenn man nicht das Glück hatte Unsterblich zu sein, so wie sie selbst. Sie war der Meinung, das man dann vor allem erst richtig sein Leben genießen sollte. Immerhin war es für Mundis eine sehr kurze Zeitspanne. "Kommen sie... Das bringt doch nichts... Man kann über alles reden.", sagte sie und reichte dem Mann nun ihre Hand. Dieser blickte sie kurz an und kurz war etwas zu erkennen, das Marina hoffen ließ, das der Mann neben ihr endlich von der Mauer herunterkam. Aber so schnell wie dieser sie angesehen hatte, so schnell wandte sich der Kopf auch wieder von ihr ab. Marina versuchte es immer und immer wieder, fragte vorsichtig nach, was denn los sei. Doch immer wieder bekam sie nur als Antwort, dass es keinen Sinn mehr machte. Irgendwie drehten sie sich im Kreis und wenn dieser Kerl gleich nicht runter kam, würde Marina ihn wohl runter holen müssen! Und ob es dann so angenehm würde, das war die andere Frage. "Kommen Sie doch herunter... Lassen Sie uns darüber reden... Ihnen passiert nichts, ich urteile auch nicht schlecht, versprochen.", dabei reichte sie dem Mann noch immer die Hand. So langsam schien er doch zu zögern und über seine Handlung endlich nachzudenken. Denn er sah immer häufiger zu Marina, bevor der junge Mann ihre Hand endlich nahm. Diese war recht zierlich für einen Mann, die Ringe wirkten deswegen auch sehr wuchtig und Marina konnte die Buchstaben 'M' und 'B' erkennen. Feste umschloss Marina schnell diese Hand und war in diesem Moment doch erleichtert. Es hatte wirklich gefühlt lange gedauert und beide waren mit Sicherheit bis auf die Knochen durchgefroren. Marina war wirklich froh, wenn sie endlich zu Hause angekommen war. Sie wollte unbedingt eine Tasse Kakao. "Kommen Sie... bei mir können Sie sich aufwärmen und mir über ihre Probleme berichten..", fügte Marina noch hinzu, bevor sie die Hand des Mannes etwas fester nahm und ihn sanft von der Mauer herunterhalf. Dieser stand endlich wieder auf festen Boden und brach nun zusammen. Irgendwie auch nicht verwunderlich, wenn man darüber nach dachte was hätte Passieren können. Er sackte auf die Knie, fing heftig an zu weinen und hatte die Hände zu Fäusten geballt. Diese schlug er auch kurz auf den Boden, doch hielt inne als der Schmerz ihn einholte. Dabei hing sein Kopf hinunter und am ganzen Körper fing er an zu zittern. Marina hockte sich schnell zu ihm, bevor sie dem Schwarzhaarigen hoch half. Im Moment war nicht wirklich die Zeit, sich Gedanken darüber zumachen, was nun wirklich hier passiert war. Warum Marina nicht einfach gehen konnte und dem Mann einfach seinem Wunsch, sich in den Tod zu stürzen, ignoriert hatte. Vielleicht war es auch Neugierde oder doch aus Mitleid gewesen, aber wieso schlug ihr Herz dann so komisch schnell auf einmal? Irgendwas hatte dieser Mann an sich, was sich die junge Frau nicht erklären konnte. Marina hatte keine Ahnung, aber sie legte sich den Arm des Mannes um ihre Schultern, hielt ihn so an der Hand und ihre linker freier Arm legte sich stützend um den Rücken. Dabei hielt sie ihn an der Taille und so konnte Marina ihn auch wieder auf die Beine ziehen. Etwas schwer war der Mann schon trotz dessen schmale Figur, aber sie waren gleich groß, was diese Haltung doch deutlich angenehmer machte als wie am Anfang gedacht. So half sie diesem und in diesem Moment war Marina wirklich glücklich im 1. Stock nur zu wohnen. Sie wüsste sonst nicht, was sie gemacht hätte. Durch die letzte Straße hindurchgehend kamen sie endlich an dem alten Haus an, worin Marinas Wohnung sich befand. Sie kramte nach ihrem Haustürschlüssel und öffnete unten die Eingangstüre. Dann folgte der Kampf den Mann über die Treppen hinauf zu ihrer Wohnung zu bringen. Doch es war bald geschafft und die Wohnungstüre war in sichtbarer Nähe, auch wenn die letzten Treppenstufen doch etwas holprig gewesen waren und sie fast gestürzt sind. Langsam hatte sich der Mann auch wieder beruhigt, starrte er schon eine Weile nur noch stumm auf den Boden. Aber die Beine schienen dem Mann nicht wirklich zu gehorchen, so wurde er bald immer schwerer für die junge Frau. Auch wenn Marina durch die nasse Kleidung eine schmale Taille fühlen konnte so wurde jeder Schritt immer schwerfälliger. "Wir haben es bald geschafft..", sagte sie und fummelte am Schloss ihrer Wohnungstüre herum. Dann ging ihre Wohnungstüre endlich auf und erleichtert brachte sie den Mann ins Wohnzimmer. Dort ließ er sich wie ein nass gewordener Sack hineinfallen. Eilig schloss die junge Frau die Türe wieder und kümmerte sich erst mal darum, dass sie aus der nassen Kleidung heraus kamen. So suchte sie nach ihrem großen Badetuch und legte es dem Mann um den Körper. Sie tropfte ihre Wohnung zwar auch voll, aber was sie versprach, hielt Marina auch. Erst jetzt sah sie genauer, wie der Mann vor ihr wirklich aussah. Er hatte braune Augen, sanfte und leicht feminine Gesichtszüge, auch wenn diese im Moment anders aussahen und einen doch recht guten Körperbau. Die Haare klebten ihm im Gesicht und das kurze zurück schieben dieser von der jungen Frau war auch wirklich besser. Die Haare fielen schwer dann an den Seiten hinunter. Jetzt erkannte Marina auch die Kleidung, die sie ein bisschen an einen Soldaten erinnerte. Marina schlug vor, das sie erst mal aus der nassen Kleidung kommen sollten, bevor sie noch krank werden würden. Daraufhin sagte der Mann nichts, nickte nur und fragte leise und in Trance nach dem Badezimmer. Marina zeigte ihm wo dieses lag und meinte auch, das der blaue Morgenmantel er sich ruhig nehmen konnte. Dieser war dick genug und vor allem lang und groß. Also würde er wohl für den Mann ausreichend sein. "Ich mache Ihnen was Warmes zu trinken..", fügte Marina noch hinzu und ließ den Mann nun alleine. Wieso sie ihn mit genommen hatte, darüber machte sie sich nun doch Gedanken. Er hätte auch ein Psychopath sein können, der seine Opfer immer so aussucht oder ein Unterweltler, wie ein Vampir oder so. Aber wenn es wirklich gefährlich sein würde, dann hätte ihr inneres Bauchgefühl bereits schon geschrien. Kopfschüttelnd seufzte sie kurz, bevor sie heißen Kakao machte. Zucker war für die Nerven besonders gut und als sie hörte, wie die Dusche ging, war die junge Frau irgendwie erleichtert. So stellte sie die Tasse auf ihren Couchtisch und zog sich selbst in ihrem Schlafzimmer um. Mit einem flauschigen Wohnanzug kam sie heraus und sah, wie der Mann selbst aus dem Bad trat. Dieser wirkte noch immer abwesend, aber hatte den Morgenmantel an den sie erwähnt hatte. So nahm Marina ihn mit auf die Couch und drückte ihn dort sanft darauf. "Trinken sie etwas, das beruhigt sie bestimmt.. Ich schaue mal nach ihrer nassen Kleidung und hänge sie auf." Dann ließ sie diesen kurz alleine zurück, bevor sich Marina ins Badezimmer aufmachte. Dort sah sie die nasse Kleidung, welche sie nahm und in der Dusche aufhing. Nein, dieser Mann war wirklich nicht gefährlich. Dafür waren dessen Nerven auch einfach zu instabil gewesen, um andere Dinge geplant zu haben. Wieder im Wohnzimmer angekommen, setzte sich Marina neben den Mann, der die Tasse in seinen Händen hielt und in den Inhalt hinein starrte. Auch hatte er sich noch zusätzlich das große Badetuch um sich herumgewickelt und so eingemummelt wirkte der Schwarzhaarige fast wie ein kleines verletztes Kind. "Konnten Sie etwas herunterkommen?? Erzählen Sie mir doch, was passiert ist, das Sie denken sich umbringen zu wollen." Im Grunde spiegelte sich diese Leere und Dunkelheit gerade in seinen Augen wieder, als Marina ihn ansah. Sein Blick sagte ihr alles, aber es war hilfreicher darüber zu reden, das wusste Marina nur zu genau. So legte die blonde Frau ihre Hände sanft auf die Hände des Mannes, welcher immer noch leicht zitterte. Sein Blick ging zu ihr und Marina lächelte ihn sanft an. Dann trank er zu mindestens etwas und Marina versprach ihm zuzuhören. Auch wenn es dauern würde. Und es würde dauern, das konnte Marina sich sicher sein. Still wurde es in der Wohnung und Marina trank selbst ihre Tasse Kakao. Das war die 3 oder 4 Tasse, die sie gemacht hatte bis jetzt. Der Mann neben ihr war so erschöpft gewesen, das er einfach im sitzen eingeschlafen war. Marina hatte ihn vorsichtig hin gelegt und nun lag dieser auf der Couch, mit Morgenmantel, dem Badetuch und anschließend noch mit einer warmen Decke umhüllt. Das Gesicht war wenigstens jetzt entspannt, auch wenn manchmal noch eine Träne über die Wange lief. Der Fremde schlief so einige Stunden erst mal ruhig, bis er sich etwas bewegte. Es schien, als hätte er einen Alptraum, einen schrecklichen, denn er nuschelte 2 Namen immer und immer wieder. Auch drangen immer mehr Tränen aus seinen geschlossenen Augen hervor, die Marina sachte weg wischte. Es war eh seltsam, wieso Marina auf diesen Kerl hier so komisch reagierte. Sie hatte das Gefühl, ihn helfen zu müssen, ihn sogar beschützen zu müssen, obwohl der Schwarzhaarige alt genug war bestimmt. Außerdem kannte sie ihn doch gar nicht. Doch, irgendwas in Marina sagte ihr, das dieser Mann hier nicht normal war. Ob er vielleicht doch ein Unterweltler war?? Die junge Frau begutachtete sich ihren Gegenüber, denn sie hatte sich hin gekniet und versuchte den Schwarzhaarigen etwas zu beruhigen. Ihre Stimme war immerhin sehr gut dafür geeignet, aber es half irgendwie nicht. Sie erschrak sich fast zu Tode, als der Mann einen weiblichen Namen so laut rief, das er dabei aufwachte und aufrecht nun auf der Couch saß. Hastig sah er sich um, bevor ihm die Realität doch einzuholen schien. Denn sofort traten wieder dicke Tränen aus seinen Augen und der Kopf senkte sich erneut. Dabei zog der junge Mann seine Beine an seinen Körper und bettete seine Arme darauf. "Nicht doch... alles wird gut... Wer ist denn Camille?", fragte Marina vorsichtig nach. Sofort wurde sie verwirrt angesehen, bevor der Mann zur Seite sah und den Kopf in seine Arme vergrub. "Die Frau, die ich über alles geliebt habe... Ich habe ihr alles gegeben... wollte sie mit einer Kette und meinem Herzen zu meiner Frau machen. Doch... sie hat mich nur benutzt, mein Herz gebrochen... Mich betrogen und das mit meinem Nichtsnutz an Bruder!!" Zuerst kamen es weinend von dem Schwarzhaarigen, bevor die Stimmlage des Mannes immer wütender wurde. Und plötzlich schien es so, als hätte der Mann vor ihr irgendein Babbelwasser getrunken. Denn plötzlich berichtete er ihr über seine Probleme. Dass sein Bruder immer seine Partner ausspannte, egal ob männlicher oder weiblicher Natur. Dass dieser einfach nur Probleme machte und ihn mit seinen Flausen im Kopf sogar in Probleme beförderte, die er nicht wollte. Dass er dachte, das Camille diejenige sei, die endlich diese Pechsträhne durchbrach. Sie hatte nie auf seinen Bruder reagiert, zu mindestens wirkte es immer so. Doch als er gestern ihr die Kette schenken wollte, hatte er sie mit seinem Bruder in flagranti erwischt. Und dann noch der Spruch, den Camille ihn noch reindrücken musste und welches seinen eh schon geschundenen Herzen letztendlich doch zerspringen ließ. "Du bist charmant und wirklich sehr nett, aber ich steh auf harte Kerle, die wissen wie man eine Frau glücklich machen kann.", wiederholte der Mann leise und wischte sich über die Augen. Marina hatte ihm stumm zu gehört und sich wieder neben ihn hin gesetzt. Das hatte der junge Mann vor ihr wirklich gebraucht. Sich den Frust von der Seele reden, ohne Gefahr zu laufen als verrückt abgestempelt zu werden. Als er ihr anscheinend alles berichtet hatte, legte Marina ihre Hände in die seinige. Sofort wurde sie angesehen, aus Augen, die nicht verletzter hätte sein können. Marina konnte nur den Schmerz erahnen, die Augen waren immerhin der Spiegel zur Seele. Und diese hier waren geprägt von Leid, Kummer, Missachtung und Angst. Marinas sanfte lächeln schien den Mann noch mehr Ruhe zu geben. Es schien als würde er ihr nun vertrauen, auch wenn sie sich nicht einmal kannten. Nur sprechenden Mundis konnte geholfen werden, wobei Marinas Gefühl noch immer verwirrt war. Eigentlich merkte sie sofort, wenn ein Unterweltler vor ihr stand. Diese hatten immer eine besondere Aura, eine, die man den einzelnen Gattungen deutlich zuordnen konnte. Doch dieser schwarzhaarige Mann vor ihr, der verwirrte sie wirklich zu tiefst. Seine Aura war nicht eindeutig, sondern fade und wechselte immer wieder auf seltsame Art und weiße. So etwas hatte Marina noch nie gesehen. "Sie sollten sich keine Gedanken machen. Natürlich schmerzt solch ein Spruch. Vor allem wenn man einen Partner so liebt wie sie es tun. Aber dann ist diese Person auch nicht die richtige, wenn sie sich ihrem Bruder so um den Hals wirft. Sie sehen gut aus, sind bestimmt sehr charmant und würden alles für ihren Partner machen. Es gibt auch noch andere Dinge, wie Romantik, das Gefühl einem wichtig zu sein oder Vertrauen. Es gibt noch viele wunderbare Menschen, die es mehr verdient haben, an ihrer Seite sein zu dürfen, als solch eine Person.", sprach Marina und ließ die Hände des Mannes nicht los. Dabei sah sie ihn ernst an, aber auch sanft und um ihre Meinung noch zu verdeutlichen, lächelte sie und sprach: "Wer sie nicht lieben kann oder will, der ist verrückt!" Blinzelnd wurde Marina angesehen, bevor nun ein leichter Rotschimmer auf den Wangen des Mannes sich zeigte und ein kurzes Lächeln folgte. "Außerdem ist das kein Grund, sich das Leben zu nehmen. Ihrem Bruder würde ich einfach ignorieren, wenn er das bis jetzt immer tut, wird er es auch in Zukunft so machen. Trennen Sie sich von jedem, der ihnen nicht guttut und umgeben sie sich mit schönen Dingen. Das Leben bietet viel mehr, als der ständige Kampf um die Partner." Erst jetzt ließ Marina die Hände des Mannes los und fragte ihn, ob er noch was trinken wollte. Stumm nickte der Schwarzhaarige, bevor Marina lächelnd sich erhob. Sie ging in die Küche, um dort noch mal eine Ladung Kakao zu machen. Anscheinend hatte sie etwas in den Mann bewegt, dieser wirkte deutlich ruhiger und nachdenklicher. Mit einer neuen Ladung Tasse Kakao schritt sie zu ihm. Der junge Mann bedankte sich, bevor er einen Schluck nahm und Marina dann ansah. Er entschuldigte sich dafür, das er sie mit seinen Problemen behelligt hatte. Doch Marina lächelte nur und schüttelte den Kopf. Es sei ok, das hatte sie ihm ja eh angeboten und war erleichtert, das der Schwarzhaarige dieses auch angenommen hatte. "Wie heißen sie denn eigentlich?", fragte Marina schließlich, bevor der Mann sie ansah. Kurz schien er zu hadern, am überlegen, ob es wirklich richtig war ihr seinen Namen zu nennen. Marina merkte dieses und wollte gerade sagen, dass es auch nicht wichtig sei das sie seinen Namen wüsste, doch da sprach der Mann diesen schon aus: "Magnus.... Mein Name ist Magnus Bane.." Kapitel 2: Die Retterin?! ------------------------- "Magnus.... Mein Name ist Magnus Bane..", sprach Magnus leise und sah sie kurz an. Dann senkte er seinen Kopf, als er ihr Gesicht gesehen hatte. Sie musste ihn kennen, diesen überraschten Gesichtsausdruck erkannte er immer wieder. Schon immer wurde ihm dieses Gesicht entgegengebracht, wenn er sich vorstellte. Deswegen war es auch so schwierig jemanden passendes zu finden, der nur ihn sah und nicht jemanden anderes. Dank seinem nichtsnutzigen Bruder hatte er nämlich nicht gerade einen guten Ruf. Zu mindestens jenachdem wo Magnus aufgetaucht war und wohin es ihn brachte durch einen Job. Diejenigen, die seinen Bruder unter seinem Namen kennengelernt hatten, reagierten ablehnend und eher widersprüchlich auf Magnus eigentlicher Natur. Und diejenigen, die seinen Bruder noch nicht begegnet waren, diese wirkten überrascht über seinen Namen, weil sich ein schlechter Ruf immer schneller verbreitete als ein guter. So wie die junge blonde Frau vor ihm eben. Doch schnell wich die Überraschung der jungen Frau in ein sanftes Lächeln. "Sehr erfreut... mein Name ist Marina..", sprach diese und Magnus hätte nicht gedacht, von ihr auch ihren Namen zu bekommen. Er nickte jedoch verstehend, bedankte sich nochmals für das Zuhören und trank an dem Kakao. Es war zwar nicht wirklich sein Lieblingsgetränk. Aber irgendwie war dieser beruhigend, ohne mal den wärmenden Effekt davon auszugehen, was dieses Getränk in ihm auslöste. Es versetzte ihn in eine kurze Zeit in seine Kindheit zurück, die noch glücklich gewesen war. Die ohne Angst und Hass war und Magnus für eine kurze weile das Gefühl von zu Hause und Geborgenheit gab. Kopfschüttelnd seufzte Magnus leise und trank die Tasse leer. Irgendwann musste er wieder zurück zum Hotel. Da er nun hier in London keine Bleibe mehr hatte, haben sich sein Bruder und er in ein Hotel eingemietet. Es sollte einfach nicht so sein und wieder einmal musste Magnus wohl überlegen, wohin er gehen sollte. Denn hier in London hielt ihn nichts mehr. Camille war abgehauen, wahrscheinlich mit seinem Bruder sogar und er saß auf der Straße. Eigentlich war er froh gewesen, das Marina ihn vom springen hat abhalten können. Es war eine komische Fügung gewesen anscheinend und Magnus spürte, das von Marina auch eine komische Art ausging. Sollte er sie fragen?? Schon das Treffen mit den Schattenjägern und der gescheiterten Vertragsbedingung hatten seine Laune nicht gerade gehoben. Und dann noch dieser Betrug von seinem Bruder und seiner geliebten Camille hatten ihm dann schlussendlich das Hirn ausschalten lassen. Er hatte einen Kurzschluss in seinem Kopf gehabt und sah einfach keinen anderen Ausweg. Immer musste er alleine mit schmerzlichen Erinnerungen klar kommen. Egal ob jetzt durch Betrug oder durch den Tot. Es fühlte sich an, wie eine Art Fluch, der jedoch anscheinend nur ihn selbst getroffen hatte. Bis Marina eben kam und ihn mit ihrer Stimme besänftigte. So etwas hatte Magnus noch nie gespürt. Es war ein wolliges Gefühl gewesen, ein Gefühl der Ruhe und der Liebe. Obwohl er die junge Frau neben sich nicht einmal kannte, hatte er gespürt, das irgendwas anders gewesen war. Niemand hätte ihm vom springen abgehalten. Die Mundis waren alle gleich, immer nur auf sich bezogen. Egal in welchem Jahrhundert es eben war. Und bei der anderen Fraktion sah es auch nicht besser aus. Vielleicht war es bei den Schattenjägern sogar niemand gewesen, der auch nur einen Blick ihm würdigen würde. Er konnte sich das sich schon gut vorstellen. Die abgewandten Blicke und das nicht beachten. "Sie können ruhig noch was hier bleiben. Mich stören sie nicht. Es wäre wohl eh noch besser zu warten, bis der starke Regen aufgehört hat. Die meistens Straßen sind wohl auch kaum passierbar mehr.", sprach Marina und hatte sich aufgesetzt. Sie war zum Fenster gegangen und sah sich die Situation an. Magnus erhob sich ebenfalls und spürte, wie erledigt er war. Sein Körper fühlte sich so schwer an, das er kaum richtig einen Fuß vor den anderen setzen konnte. Als es geschafft war ans Fenster zu gelangen, stand er neben Marina und blickte hinaus. Es war noch immer dunkel oder schon wieder? Wie lange war Magnus eigentlich bereits hier bei ihr?? Die dicken Regenwolken ließen kaum Sonne hindurch. Das Wasser war nun so stark angestiegen, dass dieser über die Ufer getreten war und einige Straßen kaum noch passierbar waren. Die Stromversorgung schien zwar noch in Takt zu sein, aber das war auch nur noch eine Frage der Zeit. So einen heftigen Sturm und Gewitter hatte er schon lange nicht mehr erlebt. "Scheint wohl doch besser zu sein, im Warmen zu bleiben. Wenn es dir wirklich nichts aus macht, versteht sich.", hakte Magnus noch mal nach. Marina nickte, sie hatte wirklich nichts dagegen und lächelte kurz. So verzogen sie sich deswegen wieder auf die Couch. Dem Regen hörten sie zu, wie er laut gegen die Scheiben peitschte, aber auch die der Fluss seine Laute von sich gab. Ein tobendes und rauschendes Geräusch, was aber auch auf der andren Seite irgendwie beruhigend wirkte. Hin und wieder unterhielten sich Magnus und Marina über gerade neue Dinge, wie z.B. die Kleidermode oder neue Erfindungen. Aber auch über gescheiterte Beziehung. Magnus konnte seinen Frust einfach so aussprechen und es fühlte sich wirklich gut an. Natürlich sagte er nicht, was er wirklich war. Wie sollte auch ein Mundi, so dachte er dass Marina einer sei, auch darauf reagieren was er war? Dass er ein Hexenwesen war und Magie anwenden konnte?? Magnus wollte einfach in diesem Moment selbst so normal wie nur möglich aussehen und wirken. Marina heiterte ihn auf, ihre Art war so faszinierend, was er nur selten gesehen hatte. Ihre Unbekümmertheit steckte ihn an. So wie auch ihr Lachen, als Magnus ihr was erzählte, was für ihn peinlich gewesen war. Auch er musste Lachen und kuschelte sich dabei tiefer in die Decke, die er wieder um sich gelegt hatte. "So mit einem Lächeln siehst du wirklich besser aus Magnus..", grinste Marina und sah den Hexenmeister grinsend an. "Danke, dank dir geht es mir auch wieder deutlich besser.", und das stimmte auch. Zwar könnte er seinem Bruder und Camille das nie verzeihen, aber Marina hatte ja irgendwie recht. Andere Eltern hatten auch schöne Kinder. Es schmerzte zwar noch sehr, aber es war irgendwie etwas erträglicher geworden. "Ich möchte mich gerne revanchieren. Sobald das Wetter es zulässt, würde ich dich gerne einladen. Ich kenne ein schönes Restaurant hier ganz in der Nähe.", sprach der Schwarzhaarige und Marina blickte auf. Sie legte kurz den Kopf leicht zur Seite, was wirklich drollig aussah. Im Allgemeinen war die junge Frau sehr niedlich und hätte Magnus nicht gerade eben erst gefühlt eine Chaos Beziehung hinter sich gebracht, würde er sich sofort in die Nächste stürzen. Doch genau das wäre jetzt falsch. Sie verstanden sich zwar wirklich gut, aber es war keine Liebe. "Oh. Das würde ich gerne sehen. Ich kenne auch ein schönes gemütliches. Das ist hier 4 Straßen weiter." Marina grinste und schien wirklich überrascht zu sein, das Magnus sie gerne einladen wollte. Aus Dankbarkeit verstand sich. Denn er war nicht so wie sein nichtsnutziger Bruder, der gerne mit den Partnern spielte und sie bei einem passendem Moment einfach fallen ließ, wie eine heiße Kartoffel. Sein Bruder suchte nur das Abenteuer, eine ernste Beziehung hatte dieser laut Magnus Wissen noch nie gehabt. Und Magnus glaubte auch nicht, das dieser eine führen konnte. "Dann würde ich sagen, sobald das Chaos auf den Straßen behoben wurde, 2 Tage später??" Marina nickte und reichte ihm die Hand. Er nahm diese zierliche Hand in sein, sah die schlanken Finger und spürte kurz das nicken. Es war abgemacht, sie würden ausgehen. Und irgendwie freute sich Magnus darauf. Marina lächelte und sie unterhielten sich weiter. Dann aber stand die blonde Frau auf und entschuldigte sich kurz. Sie musste kurz ins Bad, Magnus nickte und ließ sie ziehen. Er sah sich endlich mal in dieser fremden Wohnung um. Es war ordentlich und schlicht gehalten. Sie besaß anscheinend wenige Möbel, diese waren aber für diese Zeitepoche aber recht modern. Im Wohnzimmer stand mittig die Couch, worauf sie schon seit Stunden saßen. Dazu ein großer Couchtisch wo die Tassen standen und welcher ein Ebenholz aussehender Tisch war. Die Wände waren blankes Mauerwerk, wurden aber durch einige Bilder doch gut aufgewertet. Die offene Küche hatte eine niedrige Wand und dient als Durchreiche anscheinend. Der Flur war jedoch hell und sehr einladend und kein Wunder, das Magnus sich hier wohlfühlte. Die Wohnung hatte irgendetwas, es fühlte sich an, als würde hier Magie drin strecken. Aber das konnte nicht sein. Marina war ein Mundi – oder? Sein Körper fühlte sich noch immer so matt und ausgelaugt an und kurz musste er gähnen. Dann aber fielen ihm plötzlich die Augen zu und er lag eingerollt auf der Couch. Tief und feste schlief Magnus auf einmal und bekam so nicht mit, was sich nun um ihn herum so tat. Marina trat zu ihm, lächelte und hockte sich hin. Dabei strich sie ihm über den Kopf und leicht seufzte Magnus zufrieden. Sie beobachtete den Schlafenden nun etwas und seufzte wollig, als sie seine Gesichtszüge nach ging. "Es tut mir leid. Aber das muss jetzt sein. Yoi shokuyoku (guten Appetit)", sprach sie leise und öffnete etwas Magnus Mund um dann ihren darauf zu legen. Ihre Lippen trafen aufeinander und es fühlte sich an für Magnus, als würde alles schreckliche, was ihm Wiederfahren war aus seinem Körper gesaugt werden. Und nur die wollige Wärme von Liebe und Geborgenheit blieb zurück in seinem Körper. Dabei spürte Magnus etwas Weiches auf seinen Lippen und ein sanftes festhalten was er gerade nicht identifizieren konnte und auch gerade nicht wollte. Es fühlte sich einfach zu gut an und egal was es war, er wollte mehr davon. So drückte er sich den weichem ding an seinen Lippen entgegen, wurde aber gehindert. Doch bevor er irgendwie darauf reagieren konnte, driftete er in einen noch tieferen Schlaf und bekam nicht mehr wirklich mit, was passierte. Marina war jedoch überrascht und japste leise nach Luft. Sie hatte wirklich nicht damit gerechnet das Magnus so in einen leichten Schlaf wechseln würde. Das er mit bekam, was mit ihm passiert und aus lauter Panik hatte Marina ihn deswegen in noch in einen tieferen Schlaf versetzt. Aber was sie am meisten verwunderte war die Tatsache, das ihr Essen so lecker geschmeckt hatte. Sie hatte ihm noch selbst nicht gesagt, was sie in wirklich war. Auch das sie den Namen Magnus Bane schon einmal gehört hatte und somit schon wusste, das der Mann vor ihr in Wirklichkeit ein Hexenmeister war. Sie lächelte kurz, strich dem Hexenmeister über die Wange und deckte ihn etwas mehr zu. Dabei legte sie ihn doch in eine bequemere Position und war überrascht das sich Magnus das mit sich machen ließ. Die Lebensenergie des Hexenmeisters schmeckte aber wirklich viel zu lecker und Marina wollte auch gleich wieder naschen, aber musste sich doch eingestehen, das sie sich zügeln musste. Das wunderte sie aber und deswegen betrachtete sie sich den Hexenmeister genauer. Seit er nun in ihr Leben getreten war, vor wenigen wohl bemerkt Stunden, schien alles in ihr verrückt zu spielen. Marina konnte es zwar charmant abwimmeln und umspielen, aber sie spürte, dass da irgendeine Verbindung bestand. Etwas, was sie magisch an diesen Mann zog. Deswegen konnte sie nicht mehr länger warten und musste von Magnus Lebensenergie probieren um sich sicher zu sein, dass sie sich nicht irrte. Dass sie auch etwas Magie mit aufgesogen hatte spürte sie jetzt erst. Unweigerlich verwandelte sie sich kurz in ihre wahre Form. Ihr langer Schweif bewegte sich hinter ihr und ihre Flügel flatterten kurz auf und ab. Nur gut, das sie Magnus in einen tieferen Schlaf versetzt hatte. So konnte sie sich erst einmal beruhigen und sobald der Mann wach werden würde, wäre Marina auch schon wieder selbst zurück verwandelt. Es dauerte auch nur kurz, da hatte sie ihre eigene Magie endlich wieder unter Kontrolle. Mittlerweile hatte Marina auch in ihrem Buch nachgeschlagen, was die Reaktion auf einen Hexenmeister bewirkte und welche es genau war. Doch das stand da nicht wirklich drin beschrieben, wie sich Marina jetzt gerade fühlte. Ihr Herz schlug ihr schneller, ihre Dämonenform hatte sie zwar wieder unterbinden können, aber irgendetwas in ihr hatte sich einfach geändert. Sie spürte den drang noch mehr von Magnus Lebensenergie haben zu wollen. Und das war keine gute Voraussetzung. Im Moment konnte sie dem Drang zwar noch unterbinden, aber wie lange noch? Ohne mal davon aus zu gehen, das sie sich gerade in ihre wahre Form verwandelt hatte. Es ist ihr noch nie passiert, wirklich noch nie. Vielleicht der Schweif, ja.. aber vollkommen? Hoffentlich hatte sie sich nicht bei ihm verraten. Deswegen ging sie nach ihrem Gast schauen und als Magnus wach wurde, streckte er sich und seufzte erleichtert auf. Er schien sich besser zu fühlen und stand kurz auf um ins Bad zu gehen. Marina sah ihm nur nach, war gerade in der Küche um noch Kakao Nachschub zu holen. Sie hörte den Hexenmeister und dann die Dusche, die anging und Marina würde mit Sicherheit nichts sagen. Sie war ja nicht Lebensmüde immerhin wusste sie genau, wie das enden würde. Als Magnus wieder kam, dieses Mal auch angezogen, denn seine Kleidung war wieder trocken anscheinend, sah er Marina an. "Ich hatte einen seltsamen, aber beruhigenden Traum..", meinte er auf einmal. Marina war überrascht, hatte aber eher Panik ob Magnus sie doch erkannt hatte. Auch wenn es nur an ihrer Magie gelegen hatte. Sie bettete das nichts in dieser Richtung kam und blinzelte dann, als sich der Hexenmeister zu ihr wieder setzte. "So? Welchen denn??", fragte sie deswegen gespielt unwissend, bevor Magnus lächelte und sich erneut in die Decke einhüllte. Von dem apathischen jungen Mann von vor einigen Stunden, war kaum mehr was übrig geblieben. Stattdessen hatte sie hier einen doch recht fröhlichen Mann sitz, der ihr freudig mitteilte, wie er sich gerade fühlte. Zufrieden, ruhig und ausgeglichen, so als würden die letzten Stunden und vor allem das letzte Geschehene an der Brücke wie nur ein schlechter Traum in seinem Kopf sein. "Das klingt doch gut..", meinte Marina lächelnd. Auch Magnus lächelte und fühlte sich wie neu geboren. Irgendwie war dieses Treffen doch Schicksal gewesen und er bereute es wirklich nicht im geringen mit gegangen zu sein. Kapitel 3: Der Bruder des Hexenmeisters --------------------------------------- Marina war erleichter das sie anscheinend doch nicht aufgeflogen war. Wie Magnus darauf reagiert hätte wusste sie nicht. Immerhin hat sie schon so viele schlechte Erfahrungen sammeln müssen und im Allgemeinen war sie selbst noch damit beschäftigt heraus zu finden, welches komische Gefühl sich nun in sie ausgebreitet hatte. Es fühlte sich so komisch an, so angenehm und ließ ihre Situation wie ein wink des Schicksals erscheinen. Marina kannte dieses innige Gefühl überhaupt nicht. Es machte ihr ein bisschen Angst und sie dachte, sie könnte sich kaum noch kontrollieren. Wie ein Drogenjunkie, der immer mehr von seiner Droge wollte, bis es zu viel war und er dahin raffte. Marina versuchte sich nichts anmerken zu lassen, aber Magnus sah sie bereits einige Minuten musternd an. Doch er sagte im Moment nichts, schien wohl selbst zu überlegen, was sie wohl hatte. Doch dann spürte Marina eine Hand, die ganz warm war und sich auf ihren Arm legte. Ihr Blick ging hoch, zu Magnus, der sie fragend ansah. "Alles ok??" "Ja, alles ok.. Ich überlege nur, was ich anziehen soll, wenn wir ausgehen..", lächelte Marina charmant und umspielte ihre Gedanken damit in der Hoffnung das Magnus nicht weiter fragen würde. Auch um sich selbst abzulenken, versuchte sie es. Magnus war überrascht, das Marina sich anscheinend jetzt schon Gedanken machte. Und als ein "Eben typisches Frauenproblem" von der Blonden kam, musste der Schwarzhaarige doch lachen. Irgendwoher kannte er es nur zu gut. Er selbst wählte seine Kleidung auch immer nach Gefühl aus, bzw. passend zu den Anlässen wohin er eingeladen wurde. Und da war Magnus auch recht penibel drin und brauchte meist Stunden um ein Outfit zu finden was ihm gefiel. "Versteh ich vollkommen..", fügte er deswegen hinzu und lehnte sich zurück. Der Regen ließ kaum nach. Auch in den nächsten Stunden nicht und irgendwann wurden ihre Gespräche doch persönlicher. Marina hatte das Gefühl, als könnte sie sich immer wieder in bestimmte Geschenisse mit hinein versetzen. Magnus konnte so schön erzählen und seine Stimme war so beruhigend. Dass er seit einigen Jahrhunderten lebte, umspielte er geschickt dabei. Die Blonde hatte ihre Beine an sich gezogen und saß seitlich auf der Couch. Ihren Kopf hatte sie in ihre Hand gebettet und lauschte den Erzählungen zu. Magnus berichtete ihr, das nicht immer das Verhältnis zu seinem Bruder so mies war. Früher war es sogar richtig innig gewesen. Immerhin war sein Bruder nur noch die einzige Familie, die er hatte. "Er hat mir gerne nachgeeifert. Egal was ich gemacht habe, das wollte er auch. Und als älterer Bruder musste ich auch auf ihn aufpassen.. Es war meine Pflicht. Doch irgendwann wurde es doch zu viel. Wir haben uns damals mal heftig gestritten und seid diesem Tag an, macht er nur Unfug. Er gibt sich für mich aus und manövriert mich somit immer wieder in ärger. Ich reise gerne und viel. Und letztens war ich in Frankreich mal wieder gewesen. Doch in Paris hat er eine schreckliche Dummheit begannen und ich wurde gejagt. Es war schrecklich und als ich meinen Bruder getroffen hatte, wie dieser einfach fröhlich feierte, ist mir der Kranken geplatzt. Eigentlich haben wir uns immer gestritten. Es gab nie wieder irgendwie ein gutes Wort für den anderen. Nicht mal eine Entschuldigung hab ich von ihm bekommen. Und die werde ich wohl auch nie bekommen..", Magnus seufzte leise und blickte traurig auf den Boden. Er war natürlich noch sauer auf seinen Bruder. Aber jetzt, wo er Marina so vieles erzählt hatte, musste er unweigerlich auch an die guten Dinge denken. Sein Bruder war im Grunde sein Ein und Alles. Würde diesem Idioten was passieren, könnte sich Magnus das nie verzeihen. Dann würde er wirklich vollkommen alleine da stehen und davor hatte er am meisten Angst. Vor allem wusste Magnus nicht, was passieren würde, wenn einer von ihnen starb. Sie waren eineiige Zwillinge, ihr Band war trotz Streit und Stress sehr tief und innig. Wenn also einer starb, dann hatte Magnus angst, dass der andere es spüren konnte und so Warnsinnig wurde, das er dem anderen folgte oder eine mächtig große Dummheit begehen könnte, wo dann nicht nur sie allein davon betroffen waren. "Ok, dann nehme ich meine Worte wegen deinem Bruder zum Teil zurück. Vielleicht solltet ihr Mal miteinander wirklich reden. Streitigkeiten kann man wieder beheben. Man muss nur dieses ansprechen.", meinte Marina und sah ihn an. Magnus nickte, das wusste er, aber wie sollte er dieses machen?? Es endete immer im Streit, das wusste der Hexenmeister. Schon die letzten Male war das so geendet und irgendwann wollte er auch nicht mehr. Deswegen auch der Schritt vielleicht mit dem Selbstmord versuch?? Er wollte seinem Bruder zeigen, wie es ist, wenn man die geliebte Person verliert. Er hatte in Camille jemanden gefunden, denn Magnus sich vollkommen anvertrauen konnte. Dieser Verrat schmerzte einfach zu sehr. "Ich weiß nicht. Es würde eh wieder im Streit enden. Das kenne ich bereits.." "Dann helfe ich gerne..", Marina grinste und Magnus zog eine Braue hoch. Doch er musste ablehnen, es war das Problem von ihm und seinen Bruder. Außerdem hatte er angst, dass Marina sich sofort in ihn vergucken würde. So wie es Camille getan hatte. Er hatte ihr nämlich nicht ganz die Wahrheit diesbezüglich gesagt. Diese Sache mit Camille und seinem Bruder war vor einigen Jahren passiert. Und er hatte sehr lange keinen Kontakt mehr zu der Vampirin oder zu seinem Bruder gehabt. Doch gestern oder jetzt wohl eher vorgestern hatte er beide gesehen, wie sie zusammen Hand in Hand durch die Straßen gegangen waren. Mit diesen wütenden und aufbrausendem Gefühl war er zu der Verhandlung gegangen. Und als Camille aufgetaucht war, hatte es das Fass zum Überlaufen gebracht. Natürlich war er der Grund gewesen, warum dieses Abkommen nicht abgeschlossen wurde. Auch wenn Magnus wusste, dass es die Beziehung zwischen den Schattenjägern zu den Unterweltler vielleicht besser gemacht hätte. Doch er konnte einfach nicht mehr. Camilles Art hatte ihn echt zum Toben gebracht, sie wusste mit ihren reizen um zu gehen und provozierte Magnus mit der Tatsache, dass sie ihn wohl nie wirklich geliebt hatte. Wobei er für sie doch alles getan hätte. Aber das war Vergangenheit und über 100 Jahre her. Magnus hatte nie gedacht, dass er diese Gedanken los bekommen würde. Oder wenn nicht los, zu mindestens erträglicher. Seid Marina ihn vom Springen abgehalten hatte, ihn in seiner min. der unerlässlichen Schmerzes gesehen hatte, da wollte Magnus neue Hoffnung schöpfen wollen. Vielleicht stimmten Marinas Worte, dass er jemanden anderes bräuchte, die ihn wirklich liebten, so wie er war. Aber das war verdammt schwierig schon alleine weil er eben Unsterblich war. Und wer würde ihn schon jetzt noch wollen?? Jeder, der seinen Bruder kennenlernen würde, würde sich für diesen entscheiden. Den Hexenmeister, der so machomäßig herüberkam, das er jeden um den Finger wickeln konnte. Der ungebändigt war und wie ein wildes Tier seine Freiheit genoss, ohne sich dem hohen Rat unterworfen zu haben. Der vor allem Tätowiert war und sich nie an Regeln hielt und halten würde. Sein Bruder war so jemand, ganz anders als Magnus. Ihre Vergangenheit hatten sie geprägt, er wollte den Schmerz, den sie erleiden mussten in all den Jahrhunderten mit seinem Aussehen Überspiegeln. Schillernd und Glamourös wollte er sein und einfach von seiner wirklichen natürlichen Art ablenken. Nur wenige hatten geschafft hinter seine Fassade blicken zu können - Camille war solch jemand gewesen. Und der Verrat schmerzte somit nur noch mehr. "Hmm ok, ich kann verstehen dass du das nicht willst. Immerhin bin ich ja im Grunde jemand fremdes." "Es hat nichts damit zu tun... Im Grunde geht es sich hier um meinen Bruder. Er würde wieder nur alles schlimmer machen und ich hab keine Kraft mehr noch weiter Versuchen zu wollen, etwas von ihm zu bekommen.", meinte Magnus nur und schloss seine Augen. Er war müde, vielleicht lag es auch daran das er kaum geschlafen hatte. Sein Körper verlangte danach und Marina merkte dieses. Sie lächelte und stand auf. Verwirrt sah ihr Magnus hinterher, doch Marina stand nur vor ihm und nahm sanft seine Hand. "Gut... Aber wir sollten jetzt schlafen. Du kannst ja schlecht auf der Couch schlafen..", meinte sie und zog sanft an seiner Hand. Magnus wollte schon was sagen, als er aber aufstand und ihr dann wortlos folgte. Sie führte ihn in ein Zimmer, wo auf einem Schild mit großen Buchstaben "Gast" darauf stand. Sie lächelte freundlich, als sie ihm das Zimmer zeigte. "Du wirst wohl noch mindestens 2 Tage hier bleiben. Den Kühlschrank hab ich vor einigen Tagen gut gefüllt. Also kommen wir locker einige Tage aus damit. Es regnet noch immer stark und etwas Ruhe brauchen wir auch erst mal. Also... Schlaf dich aus, ich bin in meinem Zimmer gegenüber..", grinste die Blonde ihn an. Dann wünschte sie ihm eine Gute Nacht und Magnus war ehrlich, er brauchte irgendwie den Schlaf. So nickte er lächelnd, bevor er Marina nachsah und sich auf das Bett setzte. In seinem Kopf fing es an zu arbeiten, sein Bauchgefühl meldete sich plötzlich und will ihn warnen. Hier stimmte etwas nicht und die Magie, die er am Anfang gespürt hatte, war kurz wieder gewachsen. Aber Magnus schob seinen geistigen Zustand erst mal wieder beiseite und dachte im Moment nur daran, dass er sich eher täuschte. Immerhin war seine Situation selbst für den Hexenmeister nicht wirklich ganz klar und seine Gefühle fuhren Achterbahn. Da konnte der Verstand schon einem was vorgaukeln. So beschloss er deswegen einfach sich erst mal hinzulegen. Wenn er etwas geschlafen hatte, würde wohl alles besser zu erklären sein. Marina schlief nie wirklich tief. Als Dämon konnte sie es auch nie, musste immer auf der Hut sein. Die Schattenjäger waren immer hinter ihr her gewesen, vor allem weil sie die Lebensenergie brauchte um zu überleben. Im Grunde war Marina auf der Suche nach ihren wahrhaftigen und einzigen Seelenpartner. Der sie bändigen konnte, sie aber auch ernähren konnte, ohne dabei gleich hopps zu gehen. Das Leben eines Succubus war noch nie einfach gewesen. Nun war sie 30 Jahre am Leben und hatte noch immer niemanden gefunden, der zu ihr passte - bis jetzt. Immerhin kannte sie es nicht anders. Wenn sie Interesse an jemanden zeigte und ihn das erste Mal kostete, das dieser dann starb dabei. Wenige Minuten dann tauchten die Schattenjäger auf, die mit ihren Engelsklingeln sie attackierten. Marina hat schon früh lernen müssen sich zu wehren. Auch vorhin hatte sie nur darauf gewartet, dass die hiesigen Schattenjäger antanzten. Doch es passierte nichts. Es könnte auch an den starken Regen gelegen haben, das selbst die Schattenjäger vor Herausforderungen stellte. Es könnte aber auch daran liegen, das sie dieses Mal nicht ihre volle Energie entfalten hatte. Zwar war sie in ihrer Dämonenform gewesen, aber ihre Magie schien blockiert gewesen zu sein. So das die Londoner Schattenjäger sie nicht orten konnten. Wieso sie jetzt im Gästezimmer stand und den schlafenden Hexenmeister ansah, wusste sie nicht. Das starke Gefühl, was er in ihr auslöste, ließen sie kaum richtig Atmen. Ihr Herz schlug wie wild gegen ihre Brust und egal was sie machte, sie bekam diesen vorzüglichen Geschmack nicht aus ihrem Kopf. Wie lecker Magnus Lebensenergie geschmeckt hatte und wie gut die Magie getan hatte. Als Dämon war sie in der Lage auch Magie anzuwenden, was im normalen Fall nur den Hexenwesen und den Feenwesen vorenthalten war. Marina seufzte leise und hockte sich hin. Wie ruhig der Hexenmeister schlief. Sie hatte ja schon fast alles durch gehabt, von Mundis, bis hin zu Werwölfen und Elben. Auch Vampire und Hexenmeister kannte sie, aber niemand hatte so was in ihr ausgelöst. Vorsichtig strich sie dem Schwarzhaarigen über die Haare. Sie fühlten sich sehr weich an und die sanften und ruhigen Gesichtszügen ließen niemals erahnen, welche schlimme Vergangenheit hinter dem Hexenmeister lag. Irgendwie hatte Marina das Gefühl, dass sie ihm vertrauen konnte. So wie er ihr vertraute? Aber war es wirklich klug dem anderen zu sagen, was sie war?? Immerhin war ihre Rasse unliebsame Wesen geworden, die selbst unter den Unterweltlern verhasst waren. "Wenn ich bloß meinen eigenen Worten glauben schenken könnte..", sprach sie leise und strich hauch zart über seine Wange. Dann strich sie ihm sachte über die Stirn und versetzte Magnus in einen noch tieferen Schlaf. Sie musste ihn kosten, es ging nicht anders. So legte sie sachte ihre Lippen auf die seinige und saugte ihm die Lebensenergie aus dem Körper. Dabei strich sie sanft über seinen Hals und bewegte die Lippen wie bei einem innigen Kuss. Magnus Körper reagierte darauf, doch anders, als Marina es gewohnt war. Wo sie sonst immer nur einen bebenden Körper unter sich hatte, der irgendwann verkrampfte, reagierte Magnus genau Gegenteilig. Seine Hand legte sich an ihre und es schien so, als würde er den Kuss akzeptieren und genießen. Kurz spürte Marina, wie sich die Lippen des Hexenmeisters bewegten, bevor sie sich aber löste. Es war ihr noch nie passiert, das sie außer Atem gewesen war und das ihr ganzer Körper verrückt spielte. Wo sie beim ersten Kosten sich noch verwandelt hatte, blieb diese Reaktion nun vollkommen aus. Sie hatte auch deutlich mehr zu sich genommen, als wie beim ersten Mal. Blinzelnd sah sie Magnus an, der leise wollig seufzte und weiter schlief. Panik tat sich auf in ihr, sie beugte sich vor und hörte, ob sein Herz noch schlug. Doch es bewegte sich und nun erleichtert atmete sie aus. Doch, was sollte das?? Sofort sprang sie auf, eilte aus dem Raum um dann in ihr Zimmer zu verschwinden. Sie ließ ihr Dämonenbuch erscheinen und blätterte hastig darin herum. "Komm schon...", nuschelte sie leise und kam an dem Kapitel an, welches über die Seelenpartnerschaft ging. Schnell las sie sich die Seiten durch, doch egal wie sie es drehten und wenden würde. Hier stand nichts drin, wie sich die Partnerschaft anfühlen musste. Nur wurde umschrieben und kurz beschrieben, dass der derjenige eine starke Person sein musste. Viel Energie besaß diese und würde den Dämon so akzeptieren wie er war. Im Grunde nicht wirklich etwas, womit Marina was anfangen konnte. Sie seufzte leise und schloss ihr Buch. Kurz ging ihr Blick zur Nachbartüre, hinter der Magnus feste schlief. Dann schnipste sie leise und ihr Dämonenbuch verschwand wieder. "Ach Quark... Das ist nur ein Zufall.", redete sie sich selbst ein und beschloss nun doch selbst auch etwas zu schlafen. Denn auch sie als Dämon musste mal schlafen und ohne eine Hetzerei befürchten zu müssen, war dieses doch eine erholsame Abwechslung. Kapitel 4: Magnus und Juliun ---------------------------- Magnus wachte am nächsten Morgen doch recht erholt auf. Er streckte sich im Bett und seufzte leise wollig auf. Sein Körper fühlte sich angenehm matt an und seine Gedanken waren wie leer gefegt. Die Negativen Gedanken zu mindestens waren aus ihm gewichen und jetzt spürte er doch das Verlangen mit seinem Bruder sprechen zu müssen. Zwar alleine, aber immerhin einen kleinen Fortschritt. Er wusste nicht, warum er das nun jetzt so dringend wollte, aber vielleicht hatte sich sein Kopf in der Nacht darüber Gedanken gemacht. Er hatte sogar einen Traum von seinem Bruder gehabt, der sich bei ihm entschuldigte für alles, was dieser ihm angetan hatte - und wirklich für alles. Weinerlich hatte er ihn umarmt und Magnus angefleht ihm zu verzeihen. Da hatte Magnus auch das kleine Kind gesehen, welches sein Bruder immer noch war. Vielleicht war dies seine Fassade, mit ihrer Vergangenheit um zu gehen. So wie es bei Magnus seine glamouröse und auffallende Art war die schrecklichen Ereignisse hinter sich zu lassen. Leise seufzte Magnus und stand auf. Er schien wohl mit seiner Kleidung eingeschlafen zu sein und ein Blick aus dem Fenster ließ ihn auch aufatmen. Anscheinend hatten sich die Naturgeister beruhigt. Der Regen hatte nachgelassen und draußen schien endlich wieder die Sonne. Wurde auch langsam Zeit, nach all den Tagen. So schwang sich Magnus aus dem Bett, schritt ans Fenster um herauszufinden wie schlimm es wirklich draußen aussah. Die Straßen waren noch immer überflutet und wenn Magnus raten müsste waren es vielleicht einige cm. Also Knöchelhoch war es bestimmt zu mindestens. Da konnte sich Magnus aber auch wagen einen Schritt hinaus zu machen, auch wenn er um seine teuren Schuhe bangen musste. Aber die waren vielleicht eh schon hinüber, also was soll es. So machte er sich auf zur Zimmertüre, um dann in blaue Augen zu sahen, die ihn warm und freundlich anstrahlten. "Einen wunderschönen guten Morgen... Hast du gut geschlafen?? Wie du siehst, ist es heller geworden. Der Regen hat nachgelassen.", grinste ihn die Blonde an und Magnus konnte nicht anders, als selbst zu grinsen. "Das habe ich gesehen, aber danke für den Hinweis. Ich werde wohl auch gleich versuchen zu meinem Hotel zu kommen.", meinte der Hexenmeister nur und sein Gegenüber nickte verstehend. Also war die Zeit gekommen, sich bald zu verabschieden. Magnus wollte aber noch zu mindestens warten bis nach dem Frühstück, denn Marina kam auf die Idee Frenchtoast zu machen. Das nahm er gerne an, half ihr sogar dabei den Tisch in der Küche zu denken, bevor er aber sich hinsetzen musste. Seine Augen ruhten dabei auf die junge Frau, die vergnügt ihr Frühstück vorbereitete. Leise summte sie ein Lied, welches Magnus aber nicht kannte. Es klang sehr schön und leicht verträumt beobachtete er sie, wie sie sich in der Küche bewegte. Erst ein Kichern holte ihn zurück in die Realität und verdattert sah er zu ihr. War er wirklich so abgedriftet mit seinen Gedanken? "Das Frühstück ist fertig.", wiederholte Marina dieses noch einmal und stellte ihm den Teller vor die Nase. Magnus sah auf den gut befüllten Teller und bedankte sich. Er wartete noch, bis Marina soweit auch ihren Teller voll hatte und neben ihm an dem Tisch saß. Dann erst probierte der Hexenmeister. "Mhmm.. ~ das ist wirklich gut.", Magnus war ganz überrascht und das ließ Marina etwas rot werden. Sie bedankte sich und meinte, dass sie das Kochen von ihrer Mutter gelernt bekommen hatte. "Sie wahr wohl eine gute Lehrmeisterin. Das schmeckt wirklich sehr gut." "Danke... und ja das war sie.", meinte Marina lächelnd und sie aßen weiter. Sie ließen sich auch dafür viel Zeit, denn auch wenn Magnus gerne mit seinem Bruder reden wollen würde, im Moment war diese Stimmung hier sehr angenehm und erfüllten sein Herz mit etwas, was er glaubte verloren zu haben. Marinas Lachen war einfach auch nur ansteckend und so erholt und mit neuer Energie hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt. Deswegen war der Abschied irgendwie schmerzvoll, auch wenn sie diesen so weit wie es ging hinausgezögert hatten. Aber irgendwann stand dieser eben an. "So, ich muss langsam los. Danke das ich bei dir solange bleiben konnte..", meinte Magnus und richtete sich seine Kleidung. Marina sah ihm dabei zu und lächelte. Sie würde diesen Mann immer wieder helfen und das sagte sie ihm auch. Verlegend war der Hexenmeister geworden, nickte jedoch dankend. Diese Frau war wirklich seltsam, aber auf sein rettender Engel gewesen. Ohne sie, würde Magnus wahrscheinlich nicht mehr Leben und irgendwie bekam er eine heftige Gänsehaut, als er an diesen Moment dachte, wo er auf der Brücke gestanden und hinunter geblickt hatte. Er hatte es tun wollen, wirklich vom tiefsten Herzen, aber nun hatte er sogar Angst vor diesem Gedanken und war um so erleichterter das Marina den Mann aufgehalten hatte. "Hier! Das ist die Adresse von dem Restaurant, was ich meinte... Wir treffen uns in 2 Tagen da, ja?", fragte Magnus dann und reichte der blonden Frau einen Zettel. Sie standen vor der Wohnungstüre und Marina sah ihn fragend an, bevor sie eifrig nickte. Ein "Ich freue mich schon darauf", kam über ihre Lippen, bevor sie Magnus aber noch einen Wangenkuss verpasste. Dieser blinzelte überrascht, lächelte dann jedoch sanft und verneigte sich kurz. Danach musste er auch schon los und Marina sah ihm so lange nach, bis sie ihn nicht mehr sah. Als Magnus aus ihrem Blickfeld verschwunden war, huschte sie in die Wohnung zurück, wo sie ihm am Fenster noch beobachten konnte. Hastig schritt Magnus durch das Wasser, welches wirklich Knöchelhoch war und seine Schuhe noch mehr ruinierte. Doch das ließ sie nur kichern und verträumt legte sie ihre Arme auf die Fensterbank. "Ein wirklich schöner Mann..", nuschelte die Dämonin, streckte sich danach ausgiebig um sich wirklich zu fragen, was sie anziehen wollte. Die junge Dämonin grinste nur breit und ließ sich auf ihre Couch fallen. "Ein echtes Date...", sie kicherte leise, denn noch nie hatte sie ein echtes Date gehabt. Ihre Opfer hat sie in Kneipen und Bars getroffen und nach 1 oder 2 Drinks war sie mit zu ihnen gegangen. Den Rest kannte man ja dann - Sex, das Aussaugen der Lebensenergie und hoffen, dass die neue Bekanntschaft nicht dahin rafft und sie endlich ihren Seelenpartner gefunden hatte. Aber bis jetzt endete es immer in einem Tragödie wo eine Verfolgung an der Tagesordnung dann war. Magnus eilte durch das Wasser und fluchte leise herum. Seine Schuhe konnte er danach wirklich wegschmeißen. Und dabei waren sie noch teuer gewesen. Aber seine Gedanken galten jetzt nicht nur seinen Schuhen, denn mittlerweile hatte er das Hotel erreicht, in welches er und sein Bruder untergekommen waren. Und zuerst hatte sich sein Magen angefühlt, als würde er sich verknoten. Unwohl wurde es dem Hexenmeister, desto mehr Treppen er hinauf ging um dann in ihre Etage an zu kommen. Er hatte vorhin kaum im Foyer des Hotels auf die Angestellten reagiert, die ihn gefragt hatten, ob alles gut sei und wo er gewesen war vor allem. Stattdessen schlug sein Herz schneller, sein Hals wurde trockener und wie verdammt noch mal kam er so schnell an ihre Zimmertüre?? Blinzelnd über seine eigene Eile schüttelte Magnus den Kopf und atmete noch einmal tief ein und aus. Sein Herz wollte sich kaum beruhigen, aber er musste diesen Schritt machen. So legte sich seine Hand sanft um den Türhenkel und drückten diesen hinunter, um dann zeitgleich die Türe aufzudrücken. Drinnen herrschte noch Dunkelheit. Die Vorhänge waren zu gezogen und es roch irgendwie streng nach Alkohol. So gleich wollte Magnus darauf los schimpfen, was dieses Chaos nun wieder hier bedeuten hatte, als er aber seinen Bruder auf seinem Bett liegen sah. Eingerollt in seine Bettdecke und sah Magnus da eine Träne in dem fahlen Licht glitzern?? Sofort schloss er die Türe, schnipste kurz mit den Fingern und die Vorhänge zogen sich ein Stück auf. Er eilte zu seinem Bruder, der sich leicht bewegte und murrte. Magnus setzte sich sachte neben ihn und strich seinem kleinen Bruder rüber die Haare. Wie beschissen dieser bloß aussah. Was war in den 2 Tagen passiert, wo Magnus nicht hier gewesen war? Anscheinend einiges, denn sein Bruder roch nicht wirklich gut, wenn das Magnus mal so sagen durfte. Nach altem Schweiß, Tränen und Alkohol eben. Der Jüngere musste wohl in Magnus Abwesenheit ordentlich gebechert haben, nach den Flaschen zu Urteilen die hier herum standen. "Juliun?? Hey Juliun.. Wach auf du Saufnase.", sagte Magnus leise und strich dabei sachte über Juliun's Wange. Es dauerte, bis der jüngere Bruder seine Augen öffnete und sie gleich wieder schloss. Er schien wohl einen fetten Kater zu haben, so sah zu mindestens das Hotelzimmer danach aus. Und auch das verzogene Gesicht konnte Magnus nur darauf schließen lassen. "Magnus?? Bist du das??" "Wer den sonst?? Das Zimmerpersonal würde sich bestimmt nicht hier hinein trauen..", meinte Magnus nur mit einer flachsigen Bemerkung und seufzte leise. Der muskulösere von den Brüdern bewegte sich etwas und legt sich auf seinen Rücken. Erst als Juliun wirklich wacher war, setzte er sich etwas zu schnell auf. Tränen rannen ihm über die Wange, als er Magnus verdutztes Gesicht sah. Und gerade als dieser Fragen wollte, was denn los sei, wurde er auch umarmt. "Magnus. Bei Asmodeus, du lebst." "Ja, aber nenn Vaters Namen nicht in meiner Gegenwart.", brummte der ältere Bruder nur und blieb etwas starr sitzen. Was war denn passiert, das sein kleiner Bruder so reagierte? Doch anstatt eine Antwort zu bekommen, wurde er noch fester umarmt. Erst viel später dann sprach auch sein Bruder darauf los. Das ihn Camille verlassen hätte wegen jemanden anderes und das sie sich gestritten haben. Dann hatte Camille erwähnt, wie sich Magnus während der Versammlung verhalten hatte und dass er danach auf einer Brücke gesichtet wurde. Wie er auf der Mauer stand und springen wollte. Den Rest hatte der Passant anscheinend nicht gesehen und somit glaubte sein kleiner Bruder anscheinend, das Magnus bereits tot gewesen sei. "Ich konnte dich auch nicht spüren und als ich nach dir gesucht habe, fand ich Mundis, die dich gesehen haben. Sie haben mir vergewissert, dass du gesprungen seist. Es tut mir so leid Magnus... Ich bin ein solcher Idiot gewesen." Magnus sah Juliun verwirrt an, bevor seine Worte in seinem Kopf so wirklich ankamen. Sein kleiner Bruder entschuldigte sich bei ihm! Seine Idee, ihm spüren zu lassen, wie sich Magnus fühlte, indem er springen wollte, hatte er zwar nicht durch geführt. Aber er hatte keine Ahnung gehabt, das jemand ihn gesehen hatte, jetzt außer Marina. Und irgendwie war seine Idee doch in die Tat umgesetzt worden, zwar nicht mit seinem Wissen, aber ok. "Kein Wunder, dass es hier so aussieht..", sprach Magnus nun leise und sah sich im Zimmer nun genauer um. "Ich dachte, ich hätte dich verloren... es tut mir leid, ich mach so was nie wieder. Dich zu verlieren, nur weil ich deinen Partner ausgespannt habe, das würde ich nie verkraften. Du bist mir wichtiger, als jeder Partner der Welt...", feste drückte sich der junge Hexenmeister an seinen älteren Bruder und vergrub sein Gesicht an Magnus Soldatenweste. Irgendwie verflogen gerade all seine Sätze, die er Juliun sagen wollte und stattdessen nahm er ihn selbst in seine Arme. Feste drückte er seinen kleinen Bruder an sich, legte seine Hand in dessen Haare und strich ihm sachte hindurch. "Du hast mir wirklich sehr damit weh getan. Und ja, ich stand auf der Brückenmauer und wollte springen. Aber im letzten Moment, wurde ich umgestimmt.", Magnus löste sich von Juliun und sah ihn sauer an. Aber ihm kamen auch die Tränen und sein kleiner Bruder sollte ja nicht glauben, das er ihm einfach so verzeihen würde. Dafür brauchte Magnus noch Zeit. Und zwar viel Zeit. "Juliun... bitte tu mir sowas nie wieder an. Ich bin immer für dich da gewesen, wir haben doch nur noch uns. Und wenn wir uns auch immer gestritten haben, du bist mein kleiner Bruder und ich hab dich sehr lieb. Aber das mit Camille, das war nicht gerecht. Du trägst nicht die einzige Schuld mein Lieber. Auch sie hat Schuld. Aber ich will nicht immer befürchten müssen, dass du mir meine Partner ausspannst. Auch ich will endlich mal glücklich sein und jemanden haben, der nur für mich da ist." Juliun senkte den Kopf und wusste genau, was Magnus damit meinte. Er nickte sachte und lehnte seine Stirn an die schmalere Brust seines älteren Bruders. Es tat ihm alles so leid, doch Juliun wollte nur verhindern, das Magnus verletzt wurde. Deswegen hat er ihm immer wieder die Partner ausgespannt, um zu testen, ob sie es wirklich ernst mit seinem großen Bruder meinten. Das erzählte er Magnus auch schlussendlich, weil er selbst irgendwann sich in Camille verliebt hatte. Und am Ende hatte sie ihn betrogen und er wusste, wie sich Magnus gefühlt haben musste. "Es tut mir leid. Bitte verzeih mir." "Das werde ich vielleicht irgendwann. Aber nicht jetzt. Du hast mich zu oft enttäuscht und hintergangen." Magnus strich ihm kurz die Wange, bevor er sich aber im Zimmer umsah. Vielleicht sollten sie aufräumen und Juliun musste lernen mit den Konsequenzen zu leben. Deswegen stand Magnus auf und sah ihn an. "Du wirst alleine aufräumen mein Lieber. Ich gehe jetzt erst mal was trinken. Und behalte dieses Gefühl, wie es sich anfühlt, zu glauben, dass ich tot gewesen sein könnte. Vielleicht verstehst du mich dann endlich etwas besser.", damit schnipste Magnus mit seinen Fingern und hatte ein komplett neues Outfit an. Auch die Schuhe waren gewechselt und so machte er sich auf zur Bar, welches das Hotel besaß. Er brauchte dringend einen Drink. Das Ganze hatte ihn doch etwas überrumpelt. Außerdem musste er unweigerlich an Marina denken, die er in 2 Tagen wieder sehen würde. Irgendwie freute er sich nun noch mehr darauf. Auch wenn Magnus noch lange nicht fertig mit seinem kleinen Bruder war, so war er erleichtert, das Juliun noch lebte. Hexenwesen Geschwister gab es an sich schon sehr selten. Zwillinge oder gar Eineiige Zwillinge hat es nur eine kleine handvoll gegeben. Sie waren was Besonderes, so teilten sie sich nicht nur die gleichen Eltern, sondern waren sie auch sehr talentiert, wenn nicht hochbegabt und Wissensdurstig. Leider waren sie auch sehr empfindlich und sehr manipulativ. Das hatten Magnus und Juliun am eigenen Leib zu spüren bekommen. Sie spürten die Gefühle des jeweiligen anderen und Magnus verband diese Eigenschaft gerne mit diesem Parabateien Kram der Schattenjäger. Er fühlte, wie sich Juliun fühlte, genauso wie es umgekehrt war. Aber irgendwann konnte man bestimmte Dinge blockieren, ein bisschen Zauberglanz half dabei und auch ein Blockadezauber war sehr nützlich. So wusste Juliun irgendwann nicht mehr, wie sich Magnus fühlte und er wollte es auch nicht mehr spüren, wie sich Juliun fühlte. Wie glücklich er war, wobei Magnus in dieses tiefe Loch gefallen war. Leise seufzte der Hexenmeister und kam an die Bar an. Er brauchte dringend etwas zu trinken, bestellte sich deswegen auch direkt einen doppelten Martini. Er hoffte das Juliun endlich daraus gelernt hatte, dass es noch andere Dinge gab, außer seinen Spaß zu haben. Und das er sich endlich selbst die Mühe machte, jemanden zu finden, der ihn liebte, so wie er war. Denn das wünschte sich Magnus ja im Grunde auch. Jemanden der seinen kleinen Bruder so nahm, wie er wirklich wahr und ihn sogar etwas lenkte. Magnus trank nicht viel, nach dem 4 Martini war Schluss. Er hatte zwar das Verlangen gehabt zu trinken, aber er wollte sich nicht betrinken. Das würde eh in eine Katastrophe enden und darauf konnte er gut und ganz verzichten. Vor allem waren die letzten Erinnerungen noch sehr präsent in seinem Kopf. Er hatte einen weißen Elefanten herbei gezaubert, der mit Prunk und Glitter geschmückt war. Er selbst war oben drauf gewesen, laut rufend irgendwelche Worte, die eher lallend klangen. Damit war er durch die Gegend gelaufen und hatte einen Unfung nach dem anderen gemacht wo Catarina und Ragnor ihm noch helfen musste. Deswegen bedankte er sich für die Martini, stand von seinem Hocker auf und ging wieder zurück zu seinem kleinen Bruder. Dieser war bestimmt auch endlich fertig mit dem Aufräumen des Zimmers. Zu mindestens hoffte es Magnus sehr. Deswegen war er erstaunt, als er das Zimmer erneut betrat, das sich nicht nur das Zimmer gewandelt hatte. Auch Juliun schien nun nüchtern zu sein und stand vor dem Spiegel. Umgezogen, natürlich in ein Outfit was Magnus gehörte, begutachtete er sich im Standspiegel. Er schien wohl wirklich nach gedacht zu haben, denn als er Magnus entdeckte drehte er sich zu ihm um. "Ich, es tut mir leid. Ich weiß, dass ich nicht deine Kleidung anziehen soll." "Und wieso machst du es?", fragte Magnus und setzte sich elegant in den Sessel, der neben diesem Spiegel stand. Juliun sah kurz von seinem älteren Bruder, zurück zu seinem Spiegelbild. Er schien wohl darüber nachzudenken, bevor er leise seufzte. "Ich wollte wissen, wie es an mir aussieht... Ich möchte mich ändern Magnus. Dir zu liebe. Die 2 Tage, wo ich dachte, ich hätte dich für immer verloren, waren wohl eine Art Umdenken. Ich habe viel nachgedacht Magnus.", sprach Juliun und sein älterer Bruder hob seine Augenbraue. Neugierig hörte er dem jüngeren Hexenmeister zu, der leicht ins Stammeln kam. Dass er versuchen wollte sich zu besser, klang zu mindestens nach einem Anfang. Aber Magnus war selbst sehr stur und stolz. Juliun musste sich anstrengen, um ihm das zu beweisen. "Und dafür ziehst du meine Kleidung an?? Im Grunde siehst du doch jeden Tag, wie du damit aussehen könntest. Wir sind Eineiige Zwillinge Juliun." "Ja das weiß ich.", sprach dieser und schnipste mit den Fingern. Magnus Kleidung verschwand von Juliun Körper und gefaltet lagen sie dann auf dem Bett, in welches Magnus schlief. Danach tauchten an seinem kleinen Bruder seine typische Kleidung, eine Jeanshose und ein Ledermantel, auf und Magnus seufzte leise. Er stand auf, schritt an seinen Bruder heran, bevor er ihm die Hände auf die Schultern legte. Beide sahen in den Spiegel und kurz legte der ältere sein Kinn auf Juliun Schulter. Dieser lächelte etwas verlegend, denn im Grunde konnte niemand sie unterscheiden. Wusste man nur eben eine Sache nicht! Magnus hatte eine leichte, kaum sichtbare Narbe über seine Linke Augenbraue. Nur jemand der das wusste, erkannte sie, dafür sorgte Magnus immerhin. Dieses war ein Überbleibsel von der schwersten Zeit ihres Lebens gewesen. Juliuns Blick ging wie automatisch auf die Narbe und er drehte sich auch um. Es war damals seine Schuld gewesen, das Magnus dieses hässliche Ding bekommen hatte. Und im Grunde hat immer Magnus ärger bekommen, egal was Juliun gemacht oder nicht gemacht hatte. Vorsichtig legte er deswegen seine Hände an Magnus Hals und küsste ihm die Narbe, bevor er dann seinen älteren Bruder umarmte. Diese Handlung war wirklich irritierend, aber Magnus hoffte endlich Frieden mit allem zu finden. So schloss er auch seinen kleinen Bruder in seine Arme und konnte sogar etwas lächeln. Sogar rutschte ihm die Sache mit Marina aus dem Mund, die er eigentlich noch geheim halten wollte. Neugierig hob Juliun deswegen seinen Kopf und sah Magnus neugierig an. "Es ist nichts. Sie war es nur gewesen, die mich vom Springen abgehalten hatte. Als dank hab ich ihr versprochen sie einzuladen." "Ein Date meinst du?", fragte Juliun sofort nach. Magnus zögerte mit der Antwort. Eigentlich wollte er nichts gesagt haben, was er die letzten 2 Tage gemacht hatte und wo er sich aufgehalten hatte. Sein kleiner Bruder sollte dafür noch lange bestraft werden, aber wo sein Kopf noch lange herumtobte und es ihm verboten hatte, konnte sein Herz nicht anders. So erzählte er seinem kleinen Bruder alles und sie setzten sich auch dabei auf eins der Betten. "Es ist kein Date... Und du kommst nicht mit!", meinte Magnus sofort und hatte eigentlich mit einer Gegenwehr gerechnet. Doch nickte Juliun nur brav und lächelte. Er widersprach ihm nicht und würde ihm auch nicht folgen. Juliun war einfach nur froh und glücklich, das Magnus noch bei ihm war. Ein Leben ohne seinen großen Bruder konnte er sich nicht vorstellen und Juliun wollte es sich auch nicht vorstellen. Denn dafür hingen im Grunde beide sehr an ihr unsterbliches Leben. Kapitel 5: Rendevouz -------------------- Die 2 Tage bis zum Essen vergingen sehr schnell. Marina freute sich und nachdem auch endlich die Pegel wieder gesunken waren, konnte man auch endlich wieder auf den Straßen Londons laufen. War auch besser so. Sie hatte mal hohe Schuhe an, die wohl bei einem Wasserpegel zu den Knöcheln sie wohl nicht so elegant hätte gehen lassen. Sie wirkte, als würde sie schweben und um diese Illusion noch perfekt zu machen, trug sie ein eng anliegendes, aber langes schwarzes Kleid. Zwar darauf erst mal einen Mantel, aber der war zum Glück auch eng. Seid Magnus bei ihr gewesen war und sie von seiner Lebensenergie kosten durfte, hatte sie keine andere mehr so köstlich empfunden wie die von Magnus. Selbst ein Dämonenfreund konnte ihr nichts dazu sagen und ihr Vater hielt sich in schweigen. Sie sollte selbst herausfinden, was das zu bedeuten hatte, das war das einzige, was dieser nur gesagt hatte. Aber sie schob diese Gedanken zur Seite und sah endlich das kleine feine Restaurant, wo sie sich mit Magnus treffen wollte. Kurz lächelte sie, grüßte einige Passanten und wartete sehnsüchtig auf den Hexenmeister. Ihr Blick fiel von dem Zettel, auf die Uhr, die gegenüber an der Fassade hing. Marina hatte es nicht ausgehalten und war somit viel zu früh am Treffpunkt gewesen. Sie war aber auch so aufgeregt und musste sich nun damit herum quälen hier auf Magnus zu warten. Jede Minute, die verging, kamen ihr wie Stunden vor. Doch irgendwann spürte sie etwas und sah den jungen Mann endlich kommen. Dieser trug, passen vielleicht auf sie abgestimmt, einen hell beige Anzug. Dazu ein Gehstock, den er gut gelaunt etwas herumschlendern ließ. Seine Augen wirkten offen, glücklich und als er Marina erblickte schenkte er ihr ein Lächeln. "Wie lange wartest du denn schon?? Ich dachte schon, ich sei viel zu früh..", sagte Magnus und Marina grinste verlegend. "Ich konnte einfach nicht mehr warten. Deswegen bin ich viel zu früh hier." "Naja, wollen wir dann??", fragte Magnus und lächelte ihr entgegen. Dabei öffnete er seinen Arm etwas, so das Marina sich bei ihm einhaken konnte. Das tat die junge Frau auch und zusammen gingen sie ins Restaurant. Drinnen war es gut besucht, es roch angenehm nach Essen und Aftershave. Auch wenn die Kombination nicht wirklich passte, so beruhigte es Marina auch irgendwie und dabei fiel ihr auf, das vor allem Magnus so gut roch. Das teilte sie ihm auch mit, was der Hexenmeister nur kurz quittierte. Er lächelte, dabei wurden seine Wangen aber auch etwas rot. Suchend blickte sich dieser auch um, bevor Magnus anscheinend einen Platz gefunden hatte. Er führte sie dort hin, nahm ihren Mantel entgegen und hing seinen über ihren. Dann schob er sie wie ein Gentelemann näher an den Tisch, bevor er sich selbst ihr gegenüber hinsetzte. "Ich habe mich sehr auf diesen Tag gefreut muss ich gestehen..", meinte der Schwarzhaarige und begutachtete sie sich genauer. Marina lächelte und spielte verlegend an eine Haarlocke. So genau hatte sich Magnus sie sich noch gar nicht angeschaut. Sie wirkte schüchtern, wie eine andere Person und nicht mit der zu vergleichen, die er vor 2 Tagen verabschiedet hatte. "Ich auch..", gestand Marina und ein Kellner kam zu ihnen. Dieser fragte nach den Getränken und ob beide die Karten haben wollten. Dieses bejahte Magnus, bevor er einen guten Wein bestellte. Marina ließ ihn gewähren, hatte sie eh keine Ahnung von diesem Kram. Sie genoss es lieber dem Mann anzuschauen, der jetzt deutlich fröhlicher wirkte. Das sagte sie ihm auch und auch das sie froh war ihn so zu sehen. Magnus nickte, berichtete ihr deswegen auch von seinem Bruder und wie er ihn und das Hotelzimmer vorgefunden hatte. Auch das sie miteinander geredet haben und sein kleiner Bruder es anscheinend eingesehen hatte, dass seine Verhalten Magnus verletzt hatte. Sie haben lange darüber gesprochen, auch wenn Magnus ihm noch nicht ganz verziehen hatte, bzw. ihm schmoren ließ. Marina lachte leise, als sie ihm zu hörte und nickte. Gut so, Magnus sollte sich wehren und das dessen Bruder endlich mal spürte, wie es war selbst so betrogen zu werden, würde bedeuten, dass dieser es sich 2 mal überlegen würde. Immerhin war der glauben daran, jemanden verloren zu haben den man liebte schmerzvoller und lehrreicher als jedes Buch was darüber bereits geschrieben wurde. "Familie kann man sich nicht aussuchen. Aber ich freue mich, dass ihr es geklärt habt. Es ist ja auch dein gutes recht noch sauer zu sein..", meinte Marina und bedankte sich bei dem Kellner, der die Weinflasche und Gläser brachte. Magnus nickte, bevor er aber meinte, sie sollen das Thema wechseln. Lieber wollte der Hexenmeister wissen, was Marina so gemacht hatte und wie es ihr ging. Das ließ die Blondhaarige schmunzeln, bevor sie dann anfing zu erzählen. Es sollte gemütlich werden und nach dem Essen unterhielten sie sich noch lange. Die Weinflasche wurde zum 2 mal geleert und es war bereits abends geworden. Sie hatten so viel Zeit zum Reden vergeudet, das Magnus nicht mit bekommen hatte, wie Marina ihn nur noch zu hörte. "Tut mir leid, ich rede zu viel..", sagte er verlegend. "Unsinn. Ich höre dir gerne zu. Du hast so eine angenehme Stimme.." Marina lächelte ihn an und hatte ihr Kinn leicht auf ihre Hand gebettet. Magnus konnte nicht anders, als kurz rot zu werden, bevor er selbst lächeln musste. Marina war wirklich was Besonderes. Sie war vollkommen anders, als jede Frau, die er bislang in seinem langen Leben begegnet war. Sie strahlte so eine unglaubliche Ruhe aus und zeitgleich ein Gefühl von etwas mysteriösem. Das war Magnus in seiner letzten Lage nicht wirklich bewusst gewesen. Marina schien normal zu sein, aber dennoch sagt ihm sein Bauchgefühl, dass da noch was anderes dahinter steckte. Sie war so schön, so rein, dass er glaubte, sie sei sogar eine Nephilin. Eine Schattenjägerin, die vielleicht sogar dafür beauftragt wurde, ihn zu beschatten. Es war Magnus aber in diesem Moment egal, er konnte sich einfach nicht mehr satt an sie sehen. Ihre Schönheit stellte sogar Camille in den Schatten. Ihre blonden Haaren waren leicht gewellt, ihre blauen Augen strahlten so ein tiefes Blau aus, das Magnus es mit dem schönen Meer verglich, welches so tief und rein wirkte. Es aber auch so unbarmherzig sein konnte. Ihre haare umschmeichelten das schlanke Gesicht und bedeckten etwas ihre Brüste. Das schwarze Kleid hatte er schon vom weiten begutachten können, auch wenn sie es unter dem Mantel versteckt hatte. Sie war schlank gebaut und Magnus Herz machte einen Sprung, desto mehr er in ihre Augen blickte. Das sich ihre Hände von ihren Weingläsern lösten und mittlerweile sachte ihren Weg machten, um am Ende den Gegenpart zu berühren, merkten beide kaum. Sie waren beide so vertieft sich in die Augen zu schauen, dass sie erst zusammen zuckten, als der Kellner sie fragte, ob sie noch was wollten. Magnus bedankte sich und wünschte die Rechnung. Dabei griff er nach seinem Glas Wein und trank es leer. Das gleiche machte Marina auch und spürte, wie warm ihre Wangen wurden. Auch Magnus hatte eine leichte Röte bekommen und sah zu dem Kellner, der ihnen nun die Rechnung reichte. Diese quittierte Magnus stumm, bevor er seine Geldbörse herausholte und bezahlte. Eigentlich war der Abend ja gerade angebrochen und so wirklich Lust hatte Marina nicht sich jetzt zu trennen. So wartet sie auch das, was Magnus machte. Dieser sah sie an, schien genauso unschlüssig zu sein und fragte nach, ob sie nicht woanders hingehen sollen. Sofort nickte Marina sachte, bevor beide aufstanden und Magnus ihr den Mantel hinhielt. Sie zogen sich an und Marina hakte sich wieder bei dem Hexenmeister ein. Sie verließen das Restaurant und gingen langsam auf der Hauptstraße. Sie genossen die kühle Abendluft und Magnus spürte, wie sich Marina auch enger an ihn drückte. Das Gefühl der Zufriedenheit machte sich in ihm breit und er hatte das Bedürfnis Marina näher kommen zu wollen. Doch er hat selbst zu Juliun gesagt, das es kein Date war. Aber wieso fühlte es sich immer mehr danach an?? "Marina, ich wollte mich noch mal bedanken, das du mich davon abgehalten hast den größten Fehler meines Lebens zu begehen..", sprach Magnus nach einer Weile des Schweigens. Marina blickte ihn verwundert an, lächelte, aber so lieblich das Magnus es doch nicht mehr aushielt. Er würde diese Frau eh nie wieder sehen und dennoch hatte er das Gefühl, sich ihr gegenüber zu offenbaren. Ihr alles einfach zu sagen, was er war und was Camille war. Deswegen nahm er ihre Hände in seine und betrachtete sich nun das überraschte und fragende Gesicht, welches ihn nun neugierig ansah. Magnus schluckte, bevor er kurz tief ein und ausatmete. Er wusste, würde er jetzt alles sagen würde sie verschwinden. Aus seinen leben treten, so schnell wie sie hineingekommen war. Aber das musste Magnus riskieren, auch auf die Gefahr hin, diese wunderbare Frau zu vergraulen. "Marina... Ich muss es einfach loswerden. Du hast mir so geholfen. Mich nicht nur aufgehalten, einfach in die fluten zu springen und mein Leben einfach ein ende zu setzen. Du warst für mich da, ohne das du mich kanntest und hast mir einfach zu gehört. Ich habe mich sehr wohl bei dir gefühlt und du hast mir gezeigt, dass es noch Personen gibt, denen ich nicht egal bin. Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, aber die 2 tage bei dir, haben mir klar gemacht, dass ich keine Angst mehr zu haben brauche. Es gibt immer jemanden, der zu mir steht. Du hast mir so viel Aufmerksamkeit geschenkt, so viel vertrauen, dass ich dir was sagen will." Magnus konnte nicht verhindern, das seine Hände anfingen zu zittern. Er war aufgeregt, wie schon lange nicht mehr. Sein Herz fühlte sich an, als würde es sich überschlagen oder sogar ganz aus seiner Brust springen wollen. Dabei sah er Marina fest entschlossen an und er würde ihr es auch sagen. "Marina... Ich bin ein Hexenmeister." Magnus hoffte, dass dies kein Fehler gewesen war. Doch seine Anspannung wurde nur noch mehr, als die Frau ihm gegenüber nur blinzelte. Sie sagte nichts und aus ihrem Gesicht konnte Magnus auch nichts ablesen. War sie geschockt?? Wusste sie, was er damit meinte?? Oder war sie überrascht? Hasste sie ihn jetzt?? Wobei, würde das letztere eintreffen wüsste Magnus nicht, was er machen sollte. Sein Herz schlug nur noch schneller, als Marina seine Hände fester drückte. Sie löste eine ihrer Hände und legte sie ihm auf die Wange. Kurz schloss der Hexenmeister seine Augen, genoss die warme Hand, dessen Daumen sachte seine Wange strich. Die stille zwischen ihnen war angespannt und fast zum Zerreißen und würde Marina ihm nicht die Wange streicheln, würde Magnus wohl vollkommen durchdrehen. Dann kam sie ihm etwas näher, bevor sie sich zu ihm beugte und ihm einen Wangenkuss gab. "Ich weiß..." Magnus Augen weiteten sich, bevor er den Kopf zur Seite neigte und sie ansah. Was er sah, ließ ihn nur noch überraschter drein blicken. Er sah nun nicht mehr in blaue Augen, die ihn versinken ließen. Nein, nun zeigten sich rötliche Augen, die ihn belustigt ansahen. Bevor Magnus jedoch reagieren konnte, löste sich Marina schon alleine von ihm. Ihre Augen sahen ihn aber immer noch an und jetzt wusste Magnus auch, wieso sein Bauchgefühl ihn hatte gewarnt. "Du.. bist ein Dämon.." "Ein Succubus, um genau zu sein..", sprach Marina und seufzte leise. Sie löste sich gänzlich von ihm und Schritt ein Stück zurück. Dabei sah sie ihn an, wartete anscheinend auf eine Reaktion, die sie wohl kannte. Doch Magnus blieb stehen, war eher überrascht und auch wenn sein Bauchgefühl sagte 'Nein, tu das nicht' fühlte sein Herz vollkommen anders. Er schritt zu Marina, die nun überrascht ihm ausweichen wollte. Doch Magnus bekam ihr Handgelenk zu fassen und schlang seine Arme um sie. Sofort drückte er sie an sich und vergrub sein Gesicht in ihre Halsbeuge. Marina war fast wie paralysiert. Sie kannte eigentlich eine vollkommen andere Reaktion auf ihre Rasse. Das jemand und dann noch ein Hexenmeister so auf sie reagierte, war wirklich neu. Doch sie stand still, bevor sie dann doch sich selbst bewegte und ihre Arme um Magnus legte. Dieser drückte sich noch enger an sie heran, bevor sie leise was hörte. "Danke..." Irritiert sah Marina ihn an. Sie lösten sich nicht voneinander, dennoch spürte Marina, wie erleichtert der Hexenmeister anscheinend war. Aber was würde nun passieren?? Würden sie sich wieder sehen wollen? Marina müsste lügen, um zu sagen, dass sie es nicht will. Sie mochte den Hexenmeister sehr. Vielleicht sogar von Anfang an, als sie ihn von der Mauer heruntergeholt hatte. Vielleicht war es wirklich Schicksaal gewesen, das sie nicht einfach vorbeigegangen war. Sonst hätte sie nie in ihrem Leben so einen wunderbaren Mann kennengelernt. Der nicht nur immer stark tat, sondern auch eine verletzliche Seite besaß. Vielleicht war es ja genau das, weswegen Marina so auf ihn reagierte. Sie driftete kurz mit den Gedanken ab und reagierte erst wieder, als Magnus sich von ihr löste. Kurz blickten sie sich in die Augen, welches der Hexenmeister nun selbst verändert hatte. Sie hatte sich schon gefragt, welches Hexenmal dieser wohl besaß. Nun wusste sie es. Sachte strich Marina ihm die Wange, wo nun auch Magnus seine Hand auf ihre gelegt hatte. Er sah sie kurz an, bevor er aber seinen blick senkte. Das wollte Marina nicht, weshalb sie ihn aufhielt. Sachte drückte sie sein Gesicht wieder hoch, lächelte und schüttelte kurz stumm den Kopf. Magnus reagierte verlegend, aber auch erleichtert und kurz waren einige Tränen zu erkennen. Er musste wohl wirklich viel durchgemacht haben. Sie war vielleicht nicht so alt wie er, aber Marina kannte das Gefühl, verstoßen zu werden. Oder gar gehasst zu werden, wegen ihrem aussehen. "Lass uns trinken gehen..", schlug Marina vor, welches Magnus mit einem nicken quittierte. Sie lösten ihre Augenformen und hatten wieder ihre normalen Augenfarben. Doch Marina hakte sich nicht mehr bei Magnus ein, nein, sie nahm stattdessen seine Hand und lächelte. Magnus konnte auch nicht Wiederstehen und ließ dieses auch zu. So suchten sie sich ein Lokal oder eine Bar wo man gut trinken konnte. Und das taten sie auch. Bis zum nächsten Morgen saßen sie in der Kneipe und tranken gut. Zwar gerade noch so viel, dass sie gerade aus gehen konnte, denn Magnus würde sich nie wieder so betrinken wollen die damals, als er seinen ersten Liebeskummer gehabt hatte. Aber auch nicht so wenig, das man sagen konnte, sie seien noch nüchtern. Zusammen lachten sie und erzählten sich viele Peinliche dinge. Auch ihre Beziehungen sprachen sie an, wobei sie doch die meiste zeit damit verbrachten sie liebevolle blicke auszutauschen. Ohne mal die unzähligen Streicheleinheiten zu erwähnen, die vor allem Magnus beruhigten. Marina hatte ihm sogar gestanden, 2 mal an seiner Lebensenergie genascht zu haben und komischerweise fand es Magnus nicht mal als schlimm. Stattdessen war er froh, das Marina ihm einige schlimme Erinnerungen genommen hatten, bzw. das Gefühl, welches diese immer auslösten. Sie schien wohl auf seinen Geschmack gekommen zu sein. "Wie läuft das eigentlich ab?? Also das aussaugen??", fragte Magnus und sie saßen mittlerweile beieinander. "Das hört sich an, als sei ich ein Vampir..", meinte sie belustigt und sanft strich Marina seine Wange. Sie fragte nach, ob er es mal im Wachen Zustand erfahren wollte. Kurz überlegte Magnus, er hatte von einigen Fällen gehört, wo die Partner gestorben waren. Aber Marina hatte 2 mal bereits an ihm gegessen quasi, also würde er wohl ein 3. Mal auch aushalten können. Deswegen nickte er kurz, fragte aber noch, ob es irgendwas gab, was sie noch verheimlichte. Marina kicherte leise, bevor sich ihre Hand sachte in Magnus haare vergruben und ihn zu sich zogen. "Es kann sein, dass du danach erregt bist..", sagte sie nur noch leise, bevor sich ihre Lippen bereits trafen. Sachte berührten sie sich, die weichen Lippen der Dämonin waren wirklich verlockend. Und Magnus spürte ein starkes Gefühl. Welches es genau war, konnte er in diesem Moment nicht sagen. Vielleicht war es dieses aussaugende Gefühl, als er spürte, wie sich ihre Lippen öffneten, was den Hexenmeister veranlasste die blonde Frau neben sich noch enger an sich zu ziehen. Es war ein komisches Gefühl, das musste Magnus zu geben, aber kein angst erfüllendes, was man sich sonst so erzählte. Dass man seiner Lebensenergie beraubt wurde und man tot umfiel. Nun, vielleicht war es seltsam zu behaupten, das Magnus spüren konnte, das Marina ihm nie was Böses wollte. Es schien sogar so, als würde etwas in ihr sagen, was sie zu tun hatte. Ihm quasi nur diese Negative Energie aussaugen sollte, damit er sich besser fühlte. Magnus genoss jedoch den Kuss sehr, auch wenn er dazu diente Marina zu ernähren. Ihm störte es sogar gar nicht. Deswegen ließ er Marina lange genug an seiner Lebensenergie naschen, bevor er merkte, wie nun auch seine Magie aus ihm gezogen wurde. Nicht viel, aber es war spürbar. Und da spürte Magnus etwas, was er nicht wirklich erwartet hätte. Es fühlte sich an, als würden sie ihre Magie sogar eher austauschen. Dass er seine gab, um ihre zu bekommen. Es irritierte ihn doch etwas sehr, was Marina spürte und sich von ihm löste. Sie schien selbst irritiert zu sein, was zu mindestens dem fragenden Gesichtsausdruck erklären ließ. "Hast du das mit Absicht gemacht??", kam, dann die frage der Dämonin und Magnus sah sie fragend an. Als dann seine Frage folgte, was sie genau meinte, irritierte er sie nur noch mehr. Doch sie löste sich nicht, seufzte nur leise und konnte sich anscheinend diese Situation auch nicht erklären. Marina schloss die Augen, bevor sie sich an ihm lehnte und meinte, dass das sie verwirrte. Sie hatte noch nie jemanden gehabt, der ihr seine Magie gab, aber auch zeitgleich von ihrer nahm. Kapitel 6: 1955 Vampir Vs. Dämon -------------------------------- Es war ein heißer Sommertag in New York. Die Sonne brannte so unberechenbar, das selbst das Loft, welches Magnus nun quartierte mittlerweile so warm war, das man es dort kaum noch aushielt. Das dicke Mauerwerk hatte sich in den letzten Wochen so aufgeheizt, das man quasi darauf kochen konnte. Abkühlungen brachten selbst die Nächte keines Wegs. Und zu allem Übel würde diese Hitze auch noch anhalten. Magnus fühlte sich an, als ob er gleich wegschmelzen würde. Er hatte ja schon einiges erlebt, aber so einen Sommer war er nicht gewöhnt. Da war selbst die Hitze in der Sahara angenehmer und nicht so stickig. Zum Leidwesen seiner Person machten es die Mundis auch nicht besser. Ihre Gebäude wurden nur noch höher gebaut und die ganze Hitze staute sich nun an Bodennähe. Dazu kam noch deren glorreiche Idee, die Fassaden über und über mit Fenstern zu gestalten, so das die Sonnenstrahlen auch noch reflektieren und die Luft zusätzlich erhitzten. Leise seufzte Magnus gequält auf und konnte sich kaum bei dieser Hitze bewegen. Unsterblichkeit war vielleicht eine Sache, aber leider beinhaltete sie keine Resistenz gegenüber Hitze. Auch wenn seine Dämonische Ader vielleicht dieses vermuten ließ. Sein Blick ging durch sein Loft und blieb an den Fenstervorhängen kleben. Selbst der helle blickdichte Stoff brachte nichts mehr. Er schien höchstens nur noch mehr die Hitze zu stauen. Und irgendeine Abkühlung konnte Magnus auch nicht herbeizaubern. Ihm war 1. nicht danach, auch wenn er sich das wünschte und 2. hatte er auch irgendwie keine Kraft. Wenn sich der Hexenmeister schon so beschissen fühlte, wie würden sich wohl die Mundis fühlen?? Sein Blick wurde auf eine kurze Bewegung neben sich gelenkt und verwirrt sah er seinen Zwillingsbruder an, der gute Laune und vor allem Lederkleidung trug. Kurz legte der ältere Hexenmeister den Kopf zur Seite, bevor der Mund sich öffnete, um was sagen zu wollen. Doch er beließ es dabei, sein Bruder sah zu ihm und grinste schon zu vielsagend. "Ich habe gleich ein Date.", sprach der jüngere Hexenmeister nur. Eine Braue hob sich von Magnus und er sah dabei zu, wie Juliun anscheinend kaum ein Problem zu haben schien mit dieser Hitze, um zu gehen. Dieser bewegte sich im Loft hin und her, mal in die Küche, dann mal wieder ins Bad. Von dort aus hörte er ihn in seinem Zimmer und Magnus fragte sich, ob es wirklich purer Ernst von seinem Bruder war, sich in dieser Hitze zu bewegen und dann auch noch mit Kleidungsstücken, die einem noch wärmer werden ließen. "Wenn du fragen willst, ob das mein ernst ist - ja! Ich habe seit 30 Jahren kein Date mehr gehabt.", meinte Juliun nur und stand am Ende vor Magnus. Dieser hatte kaum sich von der Couch bewegt, auch wenn der Überzugstoff nicht gerade hilfreich war. Er kratzte so langsam und er hatte bestimmt sein Hemd vollkommen durchgeschwitzt. Nur ein Glück, das er lediglich nur das Hemd und eine Shorts anhatte. Aber der Baumwollüberzug der Couch, welches den Samt Stoff der Couch eigentlich schützen sollte, wurde so langsam wirklich unangenehm. Deswegen erhob sich Magnus kurz und sah seinen kleinen Bruder von oben bis unten an. Dieser trug eine Jeansweste in einem dunklen blau / grauen Ton. Daran schien eine Kapuze befestigt worden zu sein, die in einem hellen Grauton nun Juliun's Nacken umschmeichelten. Darunter erkannte er ein helles, am Körper anliegendes Shirt. Dazu trug sein Bruder ja die schwarze Lederhose, die eng anlag und so dessen Beinmuskeln gut zur Geltung bringen ließen. Turnschuhe waren im Moment ein großer Trend und auch Juliun schien darauf zu stehen, denn dieser hatte ein neues Model an den Füßen, welches Magnus vor einigen Tagen auf einer Plakatwerbung gesehen hatte. Magnus konnte nichts damit anfangen, waren sie so gar nicht sein Geschmack und Stil. Um diesen Look noch abzurunden, hatte sein kleiner Bruder seine Haare stachelig hoch gegelt. Darin glaubte Magnus auch einige dunkelblaue Strähnen erkennen zu können. Aber sicher war Magnus sich nicht. Auch trug sein kleiner Bruder einige Ketten, die dem ganzen Look irgendwie doch die Coolness herüberbrachte, die dieser eh schon ausstrahlte. Nach dem Geschmack des älteren müsste sein kleiner Bruder noch ein bisschen Glitzer haben, aber darauf stand Juliun so gar nicht. Er kam lieber Cool und Machohaft rüber, als wie Magnus der auf Glamour und Glitzer stand. Das war auch der größte Unterschied zwischen ihnen, den man so erkennen konnte. Und mittlerweile war auch Magnus ruf wieder hergestellt. Das musste er ja seinen kleinen Bruder hoch anrechnen. Die Ansprache damals vor dem Hexenmeister Rat und der Unterweltversammlung hatte wohl was gebracht. Denn nicht nur, das Juliun ihn nun zu seinen Aufträgen begleiten durfte nein. Der junge Hexenmeister hatte auch einiges klar gestellt und dafür so manchmal eine heftige Ohrfeige bekommen von Damen, die zuvor Magnus solch eine verpasst hatten. Aber jetzt waren die Zwillinge zu mindestens bekannt und Magnus hatte seinen guten Ruf wieder. "Warte nicht auf mich. Kann spät werden. Und pass auf den kleinen auf.", hörte er nur noch Juliun's Worte, bevor dieser mit einem grinsen verschwand. Bevor Magnus aber noch etwas sagen konnte oder gar erwidern konnte, was Juliun sagte, war dieser auch schon aus dem Loft verschwunden. Der Hexenmeister erkannte nur noch, wie die Türe sich schloss und es langsam still wurde. Blinzelnd wurde ihm dann aber etwas klar - sein kleiner Bruder hatte sich mal wieder an seinen Halsketten vergriffen. Mürrisch und laut aufseufzend richtete sich Magnus erneut auf, um zu gucken, welche von seinen Stücken wohl fehlte. Mühselig gegen diese Hitze ankämpfend, ging er in sein Schlafzimmer und sah sich seine Sammlung an Halsketten an. Diese hingen an der Wand, eigentlich fein säuberlich in Reih und Glied. Doch statt dem gewohnten Bild einer säuberlich hängenden Sammlung sah er das reinste Chaos. Einige seiner Stücke lagen auf dem Schrank verteilt. So unliebsam und achtlos dahin geschmissen sahen sie aus, das Magnus fast einen Anfall bekam. Wütend nahm er sich die Stücke und hing sie wieder an ihren Plätzen. Erst da fiel ihm auch auf, das Juliun seine Lieblingsketten genommen hatte. Als ob sein kleiner Bruder nicht selbst Ketten besaß, nein! Dieser musste immer sich an seinen Sachen vergreifen. Wenn Magnus nicht alles in Sicherheit bringen würde, müsste er wohl doch um seine Stücke sich Sorgen machen. Er hoffte nur, das Juliun seinen Schmuck wieder heil zurückbrachte. Aber Ausgehen war eigentlich mal gar keine schlechte Idee. Da fiel ihm was anderes, eher unliebsames ein. Juliun hatte von 'dem Kleinen' gesprochen und unweigerlich musste Magnus an ihren Dauergast denken. Wenn er an den jungen Vampir dachte, der oben im Gästezimmer lag und seelenruhig schlief, konnte er wohl das Ausgehen knicken. Spürte dieser eigentlich auch diese Hitze, obwohl er untot war?? Magnus wusste das nicht, aber er hoffte endlich das Raphael zurück zum Hotel Dumont ging. Auch wenn er schon mindestens einem Jahr darauf hoffte, so schien sich der junge Vampir in den Kopf gesetzt zu haben, auf ewig ihr Untermieter sein zu wollen. Am Anfang fühlte sich Magnus auch noch für ihn Verantwortlich. Doch nachdem Raphael seinen Eltern erklärt hatte, das er nun ein 'Hexenmeister' war und deswegen nicht zurückkommen konnte und dann noch beschlossen hatte ins Dumont zu gehen, war diese Sache für den Hexer eigentlich abgehakt gewesen. Er hatte dem jungen Vampir durch seine erste Phase begleitet und ihm gezeigt wie es war ein Unterweltler zu sein. Zusammen mit Juliun haben sie ihm bei gebracht, wie man sich als Vampir verhielt, wo man sich Blut organisieren konnte und welche Stärken er besaß. Seine Schwächen hatte Raphael auch trainieren können und war stolz gewesen, endlich wieder die Kreuzkette seiner Mutter tragen zu können, ohne gleich Verbrennungen davon zu tragen. Oder das Wort 'Gott' aus sprechen zu können geschweige denn geweihte Plätze zu betreten, ohne Angst haben zu müssen gleich in Flammen aufzugehen. Und durch das ganze Training konnte dieser zu mindestens mit Juliun anscheinend eine engere Bindung aufbauen. Zu mindestens hatte dies immer der Anschein gehabt, so oft wie beide gegen Magnus gestichelt haben oder ihre Witze auf Kosten von Magnus ausgelebt hatten. Jetzt, fast 2 Jahre waren seitdem vergangen, wo Raphael ein Vampir geworden war, war mindestens 1 Jahr davon der gute ihr Dauergast. Magnus hatte sich zwar geschworen, jeden Schattenweltler zu helfen, wenn dieser Hilfe brauchte, doch das hielt er langsam nicht mehr aus. Er brauchte Abwechslung und irgendwie fiel ihm die Decke auf den Kopf. Mal davon abgesehen das Juliun sowie Raphael nicht gerade eine Hilfe waren. Sie machten nur noch mehr Dreck, spülten nicht und wo sie waren hinterließen sie ein Chaos. Magnus war meistens den halben Tag damit beschäftigt hinter ihnen herzuräumen, als sich um seine Kundschaft zu kümmern. Und das er überhaupt noch Kundschaft besaß, das war ein Wunder. Er ging zurück ins Wohnzimmer, suchte Stift und Papier und schrieb kurz einige Zeilen. Dann schmiss er die Feuernachricht von sich, die von alleine in Flammen aufging und verschwand. Magnus brauchte dringend einen Tapetenwechsel. Egal wohin es gehen sollte. Einfach mal für einige Stunden raus aus dieser Hitze und stickigen Luft. Doch alleine war es langweilig und Magnus brauchte jetzt auch dringend Gesellschaft. So schrieb er seine Freunde an, wovon Ragnor Fell aber sofort zurückschrieb. "Vergiss es!" Magnus grummelte etwas, doch auch Catarina Loss schickte eine Antwort, das sie sich zwar freuen würde, aber leider ihre Arbeit keine Freizeit in Betracht zog. Naja, verständlich war es ja irgendwie schon, die Hitze war wirklich unerträglich und bestimmt hatte Catarina viel zu tun. Bei der Hitze war klares denken nicht wirklich gegeben und deswegen bekam er nicht mit, dass es seit einigen Minuten an seiner Türe klopfte. Erst als diese aufgedrückt wurde, blonde Haare sich zuerst vorschoben, bevor ein Kopf folgte, blickte Magnus auf. Sein Blick überschlug sich fast und grinsend ja fast überschwänglich sah er die blonde Frau an. Mit ihr hatte er wirklich nicht mit gerechnet. "Was machst du denn hier??", fragte er deswegen die Blondhaarige, die lächelnd auf ihn zu kam. Gut sah sie aus, mit ihren langen blonden Haaren, die leicht lockig waren. Diese lagen über ihre rechte schulter und dabei trug sie einen Sonnenhut, der ihr wirklich sehr gut stand. Das lockere Oberteil war wohl einige nummern zu groß, weshalb es auch von ihrer rechten Schulter gerutscht war und so einen Blick auf ihren BH Träger preisgab. Die kurze Hose, in Jeanslock, war hell und der neuste Modetrend eben. Dazu trug sie offene Schuhe und schien etwas gebräunt zu sein. "Na was wohl, dich besuchen.", grinste sie und gab ihm einen Wangenkuss. Marina hatte er vieles zu verdanken und seitdem Vorfall in London war sie auch eine gute Freundin geworden. Natürlich mit einigen Vorzügen denn Magnus auch nur zu gerne teilte. Der größere Vorteil war es immer, einen Succubus zu kennen und Marina hatte ihm auch bei vielen Dingen helfen können. Zumal die kleine Succubus anscheinend nur seine Lebensenergie so schmackhaft fand, das sie immer wieder mal auftauchte. Egal wo Magnus sich gerade befand, Marina fand ihn. Magnus könnte fast die Uhrzeit danach richten, doch dieses Mal überraschte sie ihn vollkommen. "Du bist sehr früh dran. Hast du jetzt schon wieder hunger??", fragte der Hexenmeister und wollte schon aus Gewohnheit ihr einen Kuss gegeben haben. Doch Marina legte ihren Zeigefinger auf dessen Lippen und ein Lächeln zierte ihre Lippen. Ihr Kopf neigte sich etwas zur Seite, bevor sie belustigt nun Magnus ansah. Etwas irritiert wich dieser zurück, lächelte aber als sie ihn umarmte. "Nein, hab ich nicht. Darf ich dich nicht einmal auch so besuchen?? Außerdem ist es so schön warm hier..", meinte Marina kichernd und rümpfte dann aber die Nase. Sie roch etwas, was ihr nicht passte und das merkte Magnus, der ihrem Blick zur Wendeltreppe folgte. Er war schon kurz davor zu fragen, was denn sei, als ihm einfiel, dass Marina vielleicht Raphael roch. Succubus und Vampire mochten sich genauso wenig wie Werwölfe und Vampire. Deswegen war es natürlich, das diese so reagierte. "Beruhig dich. Er ist noch ein jung Vampir..", meinte Magnus deswegen und strich ihr über den Kopf. Marina blickte auf, bevor sie grummelte und ihn dann doch drückte. Dann grinste die junge blonde Frau und sah ihn liebevoll an. "Hoffentlich hat er nicht an dir genascht! Aber weshalb ich hier bin ist eigentlich, das ich mit dir ausgehen wollte. Eigentlich um genau zu sein zu einem Konzert.." Marina ließ von Magnus ab, der es dankend quittierte und dabei zu sah, wie sie in ihrer Handtasche herumwühlte. Dann zog Marina einen Umschlag hervor, grinste breit und wedelte aufgeregt damit vor Magnus Nase herum. Dieser sah dem wedeln kurz zu, bevor seine Hand sich um Marinas Handgelenk legte und sie somit stoppte weiter zu machen. "So? Wohin wolltest du denn?", fragte er nun neugierig und sah, wie Marinas grinsen nur noch breiter wurde. Sie quasselte sofort darauf los und das ohne mal wirklich Luft zu holen. Irgendwie konnte Magnus ihr folgen, aber nach 'Rock' schaltete auch sein Kopf ab. Stattdessen grinste er selbst nur breit und nickte. Wenn es wirklich ein Rock Konzert war, dann war er dabei. Egal wie heiß und stickig es draußen war. Das würde er sich nicht entgehen lassen. Sollte doch Juliun auf Raphael aufpassen, ihm kam es wirklich sehr gelegen. "Wann soll es denn sein?" "Morgen Abend.. Also du hast noch Zeit mit mir shoppen zu gehen." Marinas grinsen wurde breiter, egal was Magnus sagen würde, er musste wohl mit. Nun, shoppen an sich findet er irgendwie lästig, aber mit Marina machte es wiederum doch Spaß. Zumal die Dämonin sich gut zur Schaustellen kann und sobald sie beide auftauchten, waren ihnen die Blicke der anderen auf jedenfalls sicher. Viele haben gefragt, ob sie ein Paar waren und einige Blicke waren wirklich neidisch gewesen. Magnus hatte nie etwas gesagt und auch Marina lächelte nur immer. Da konnte man so einiges hineininterpretieren und ließ Platz für alles. Auch eben, dass sie zusammen waren. Aber wirklich bestätigt hatten es Marina und Magnus nie. Stattdessen machten sie sich manchmal ihren Spaß daraus. So würde es wohl auch heute werden, würde der Vampir nicht in seinem Loft sein. "Ich würde gerne. Aber Juliun ist nicht da und Raphael alleine lassen möchte ich auch nicht.", meinte Magnus und seufzte leise. Marina blickte ihn verwirrt an, bevor sie lächelte und ihren Zeigefinger auf die Wange legte. Diese Gestik kannte Magnus, denn dann überlegte Marina und würde mit irgendeiner Idee kommen, die entweder absurd war oder in einem Chaos enden würde. Und letzteres war leider meistens der Fall. "Ok, wenn du Babysitten musst, dann nehmen wir ihn mit." Mit großen Augen sah Magnus die blonde an und blinzelte auch abergläubisch. Hatte er sich gerade verhört? Marina sah ihn aber ernst an und Magnus wusste, schaute sie ihn so an, war es auch ihr Ernst. Deswegen fragte er noch mal nach, ob das wirklich ok sei, immerhin wollte Magnus auch kein Blutbad am Ende haben. Doch Marina nickte nur, winkte ab und sah sich stattdessen um. Es hatte sich einiges getan, Magnus hatte mal wieder umdekoriert und der neue Stil schien Marina zu gefallen. Eigentlich gefiel der Dämonin fast alles, was Magnus machte. Von seinem Kleidungsstil angefangen, bis hin zu seinem Geschmack in Mode und Kunst. Und er war froh, das Marina gar kein Interesse an Juliun hatte. Zwar hatte Magnus am Anfang das Gefühl gehabt, das sich das wiederholen würde, so wie bei Camille damals. Aber Marinas Blick war so ehrlich, das Magnus sofort erkannt hätte, wäre es wirklich so gewesen. Doch ihr Blick galt nur ihm, Juliun hatte sie angesehen, als sei er ein Fremder. Vielleicht jemand, den sie akzeptierte, aber Magnus blickte sie mit viel liebe und vertrauen entgegen. Ihre blauen Augen ließen ihn aber auch immer versinken und so war es dieses Mal auch nicht anders. Sie hatten sich auf die Couch gesetzt und sahen sich eine Weile innig an. Sachte berührte Magnus ihre Wange und küsste ihr Lippen auch kurz. Vielleicht sollte er vorsorgen und Marina sättigen, bevor sie einen anderen anfiel. Das spürte Marina, die leise kicherte und diesem Freiwilligen Gang von Magnus nur zu gerne annahm. So küsste sie ihn kurz, bevor beide ihre Lippen öffneten und kurz die Dämonin an Magnus Lebensenergie naschen konnte. Auch etwas Magie wurde ausgetauscht und frisch und munter fühlten sich beide an. Da war die Hitze auch schnell vergessen und wurde auch angenehmer. Danach warteten sie auf den jungen Vampir, der gegen Abend endlich wach wurde. Die Hitze schien ihm kaum gestört zu haben. Doch duschen musste Raphael sowieso. Als er jedoch das Gästezimmer im Obergeschoss verließ und die Wendeltreppe herunterkam, reagierten seine Instinkte. Er fauchte leise, sah die Blonde nur missmutig an und war kurz davor sie anzugreifen. Würde Magnus nicht eingreifen und erklären, dass sie ihm nichts tun würde. Raphael war sehr skeptisch und verließ schnell das Wohnzimmer um ins Bad zu kommen. Marina war selbst misstrauisch und Magnus selbst wusste, würde er mit beiden gleich unterwegs sein, musste er nicht nur auf den jungen Vampir aufpassen. Raphael hatte sich beeilt mit dem Duschen und anziehen. Er konnte der Sache nichts Gutes abfinden, das ein Dämon hier im Loft war. Zumal es auch noch ein Succubus war. Das hatte der Vampir sofort gerochen. Was wollte diese hier? Und wieso war sie überhaupt erschienen?? Das verstand der Vampir noch nicht so ganz und das würde er deswegen auch in Erfahrung bringen. Misstrauisch hatte er sich fertig gemacht, stand nun vor Magnus und dieser Dämonin, die auf der Couch saßen und so taten, als seien sie ein Paar. "Das stinkt mir zum Himmel.. Was will dieses Weibsbild hier?", fragte der junge Vampir und fauchte leise. Er konnte seine Gefühle nicht unterdrücken, zumal ihm diese Szene irgendwie missfiel. Magnus mit einer Frau zu sehen, war nicht wirklich schlimm. Raphael würde es ihm sogar gönnen, aber nicht mit so etwas! Die Frau sah ihn genauso miss willig an und lies Magnus los. Dieser stand auf, bevor er vor Raphael sich etwas aufbäumte und versuchte dem jungen Vampir zu erklären, dass dieses vollkommen ok sei. Dass er ihr was schuldig war und es sein eigener Wille ist, das sie hier war. "Außerdem hat Marina vorgeschlagen das wir zu 3 Shoppen gehen. Morgen Abend ist ein Rock Konzert. Und da möchte ich gerne mit ihr hin.", sprach Magnus noch. Er kassierte von dem jung Vampir einen verwirrten Blick. Nicht nur, weil Raphael nicht wusste, das Magnus auf diese Musikrichtung stand, nein! Dass er auch noch mit musste zum shoppen war wohl das irritierendste für diesen. Deswegen bekam Raphael zuerst nichts heraus, bis ihm diese Tatsache ins Gehirn vorgedrungen war und er drauf losbrüllte. Er würde niemals mit einem Succubus shoppen gehen! Wie sähe das den aus? Zumal ihn auch noch andere Vampire sehen könnten, auch wenn er nicht im Dumont mehr wohnte, war das doch noch so die Sache. "Vergiss es!", sagte Raphael und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich lasse dich aber auch nicht alleine hier... Ist doch nur für ein Outfit. Von mir aus kannst du dir auch was aussuchen." "NEIN??! Nicht wenn die dabei ist." Raphael blieb bei seiner Meinung, da konnte selbst Marina machen, was sie wollte. Erst als Magnus ihm aber mit Gewalt drohte, dass er ihn verhexen würde, erst da willigte der Vampir grummelnd und murrend ein. "Ich bleibe aber weit weg von euch!" "Solange ich dich im Blick habe..", konterte Magnus nur und endlich konnten sie auch los. Das würde was geben, da war sich Magnus sicher. Juliun tauchte am Abend wieder auf und das mal ohne Begleitung. Eigentlich hatte er gehofft, das Magnus da war, doch als er das Loft betrat, war es muksmäuschen still. Stattdessen sah er eine Nachricht auf dem Tisch liegen und grinste etwas breiter. "Na kein Wunder.", nuschelte der junge Hexenmeister und machte sich auf in sein Zimmer. Wenn Marina da war, war Magnus wie ausgewechselt. Sein Bruder wirkte verliebt, obwohl es beide leugneten. Zwar küssten sie sich, aber das diente nur allein dem Zweck Marina zu ernähren. Auch wenn Juliun da was anderes heraussah. Immerhin konnte er von außen alles beobachten und er kannte Magnus auch einfach zu gut. Sein großer Bruder hatte nie die Hoffnung verloren eines Tages doch die große Liebe zu finden. Auch wenn er immer enttäuscht wurde, war Juliun froh das Marina seinem Bruder geholfen hatte damals. Die Sache mit Camille war auch doof gewesen und er hatte auch geschworen nie wieder einen Partner von Magnus aus zu spannen. Doch die Angst, dass alte Gewohnheiten durchbrachen, die begleiteten seinen Bruder immer noch. Am besten konnte man es damals sehen, als Magnus endlich sich durchgerungen und Juliun von Marina erzählte hatte. Natürlich wollte er sie kennenlernen, denn einen Succubus hatte selbst Juliun noch nie gesehen. Doch Magnus wollte es am Anfang nicht. Das erste 'Date', Magnus nannte es nicht so, obwohl es am Ende doch eins wurde, hatte er Juliun auch gut abwimmeln können ihn zu begleiten. Doch danach trafen sich Marina und Magnus immer wieder und beim 10 oder 12 Treffen konnte auch Juliun mit. Er war wirklich beeindruckt gewesen, als er Marina gesehen hatte. Diese meerblauen Augen, in denen man wirklich versinken konnte. Ihre offene aber dennoch zurückhaltende Art war wirklich faszinierend gewesen. Juliun hatte versucht sich zusammenzureißen, doch einmal hatte er einen versucht gestartet und sie angebaggert. Doch Marina hatte ihm gehörig die Meinung gegeigt und am Ende war Juliun sogar klatsch nass geworden, als Marina einen Eimer mit kalten Wasser herbeigezaubert hatte. Das hatte gesessen und ihm gezeigt, das Marina und Magnus wirklich zueinander gehörten, auch wenn, wie gesagt, beide es noch nicht mal merkten. In den letzten Jahrzehnten haben sich die zwei immer wieder getroffen, aber bis auf dieses platonische Küssen kamen sie nie wirklich weiter. Entweder wollten es die zwei nicht wahrhaben oder sie versteiften sich darauf es nicht merken zu wollen. Nun ja, zu mindestens waren sie heute shoppen und da Juliun die Karten gesehen hatte für das Konzert, konnte er sich denken, wohin es wohl morgen Abend gehen würde. Damit hatte er kein Problem, denn dann konnte er mit Raphael endlich weiter trainieren. So ohne Magnus im Nacken war der junge Vampir auch deutlich entspannter. Er respektierte Magnus zu sehr, das es Raphael immer nervös machte, wenn dieser in der Nähe war. Und im Umkehrschluss reagierte er so mürrisch und manchmal aggressiv ihm gegenüber. Wieso es bei Juliun nicht so war, das wunderte den jungen Hexenmeister selbst sehr. Wobei er und Magnus ja vor allem Eineiige Zwillinge waren. Sie sahen identisch aus und manchmal benahmen sie sich auch identisch. "Naja gut. Zu mindestens haben wir sturmfrei..", nuschelte Juliun leise und verzog sich mit frischer Shorts in sein Badezimmer. Dort duschte er warm und schminkte sich dabei ab. Egal was Magnus machte, so machte es Juliun auch. Ok, nicht alles, was sein großer Bruder machte, ahmte er nach. Dieses ganze Glitzerzeug befand Juliun sogar als lästig. Und er fand das nur einer von ihnen so durchgeknallt sein sollte. Frisch geduscht wuselte er mit einem Handtuch durch seine Haare. Er nahm die Ketten von Magnus in seine Hand und wollte sie zurückbringen, als auch ein Portal erschien und sein Bruder, gefolgt von Raphael und Marina herauskamen. Nun, es war nichts Ungewöhnliches das Marina und Magnus shoppen waren. Aber wieso war Raphael dabei? Etwas verwirrt stand der jüngere Hexenmeister im Flur und sah ins Wohnzimmer. Amüsiert klang Marinas Stimme, die anscheinend Raphael aufzog. Dieser grummelte, schien aber im Gegensatz zu sonst, doch recht ruhig zu sein. "Ohi.. Juliun.. Da bist du ja.", grinste die Dämonin, als sie ihn im Flur stehen sah. Eher etwas unschlüssig trat dieser zu ihnen, sah zu Magnus, dessen Gesicht eine Spur Verwirrtheit und Unglaubwürdigkeit angenommen hatte und zu ihm trat. "Frag mich nicht, was passiert ist. Ich weiß es nicht..", entgegnete dieser ihm und Juliun zuckte lediglich mit den Schultern. Es kam so vor, als würden sich Raphael und Marina doch ganz gut verstehen. Erst als Marina dem jungen Vampir einen Anzug vorhielt, schien es sich auch zu bestätigen. Was war denn passiert, das Raphael so ruhig war und sogar lächelte?? Hatte er schon einmal gelächelt?? Also so unbekümmert wie jetzt? Die Zwillinge waren sich, da nicht mal so sicher gewesen, ob es Raphael überhaupt konnte. Jetzt wurden sie eines Besseren belehrt. "Das steht dir ausgezeichnet. Siehst richtig chic damit aus. Was meint ihr??", fragte Marina nun die Hexenmeister, die sich aber immer noch Gedanken machten, was hier gerade vor sich ging. Ohne eine Antwort abzuwarten, reichte Marina dem Vampir einige Tüten und scheuchte ihn in sein Zimmer. Er solle die Kleidung anprobieren. Willig tat es Raphael sogar und verschwand ins Gästezimmer. "Was hast du mit dem Jungen gemacht??", traute sich Juliun nun zu fragen. "Ich?? Nichts. Wieso??", unschuldig lächelte Marina und kramte in eine andere Tüte herum. "Du hast bestimmt was gemacht. Was ist passiert als ich in der Umkleide gewesen war??", fragte nun auch Magnus. Doch Marina lächelte nur und umhüllte sich mit schweigen. Das blieb auch so, da konnten Juliun und Magnus so viel fragen wie sie wollten. Doch wo Magnus am Ende nur seufzte und froh gewesen war diese Shoppingtour überstanden zu haben, war Juliun neugierig geworden. Er folgte Raphael, der sich im Standspiegel begutachtete. Kurz war sogar ein leichtes Lächeln zu sehen, als der Blick des Vampirs zu ihm ging. "Du siehst wirklich gut aus.", meinte Juliun nur und schloss die Türe hinter sich. Auch hier war es so unglaublich warm, aber das störte Raphael gar nicht. Er merkte das kaum noch und nickte nur auf Juliun's Kommentar hin. "Was ist passiert, das du so handzahm geworden bist??", fragte nun der jüngere Hexer und saß auf dem Bett. Er sah zu, wie der Schwarzhaarige Vampir sich um zog und immer nur kurz zu ihm sah. War da auch etwas röte im Gesicht?? Es schien zu mindestens so. Juliun würde aber nicht nach geben, das hatte er ihm unmissverständlich klar gemacht. Er würde so lange hier sitzen bleiben, bis sein Schützling zu reden begann. Und Juliun hatte eigentlich, damit gerechnet seehr lange warten zu müssen, aber kaum hatte Raphael seine neue Kleidung anprobiert, fing dieser von alleine an. "Sagen wir mal so... Sie hat ein Gefühl geweckt, was ich eigentlich mit meinem Vampir Dasein abgelegt hatte..", sprach er und hatte lediglich nur noch seine Shorts an. Juliun sah ihn fragend an, bevor Raphael sich neben ihm setzte. Selten konnte man andere Gefühle bei Raphael erkennen, das schien den Jungen aber auch noch zusätzlich zu verwirren. "Was ist los kleiner?? Sonst bist du mir doch offener gegenüber..", meinte Juliun und strich dem Schwarzhaarigen durch die Haare. Dieser nickte kurz, bevor ein Seufzer über Raphaels Lippen kam. Dann hob dieser den Kopf, sah Juliun an welcher in den Augen des Vampirs etwas mehr Menschlichkeit erkennen konnte, als wie sonst. "Ich mag Dämonen noch immer nicht!! Aber Marina ist anders. Sie ist kein Typischer Dämon. Sie weiß, dass ich seit 2 Jahren nun ein Vampir bin, da Magnus ihr das anscheinend erzählt hatte. In einer Boutique wo Magnus in der Umkleide war, hat sie mich einfach so in den Arm genommen und gesagt, das, egal was kommen mag, ihr zu mir haltet... Als Familie." Juliun's Augen weiteten sich etwas und überrascht sah er Raphael dabei zu, wie dieser sich an ihn lehnte. Der junge Vampir schloss seine Augen und spielte mit dem Kreuzanhänger, welcher um seinen Hals hing. Familie... Bevor Raphael zu einem Vampir wurde, hatte er eine gehabt und hatte auch sehr darunter gelitten nicht mehr zu ihnen gehen zu können. Er hatte Angst gehabt sie zu verletzen oder gar verstoßen zu werden. Wie lange haben Magnus und er ihm versucht zu erklären, das sie Raphael dennoch liebten. Auch wenn Raphael es am Anfang nicht glaubte, weil seine Familie eben streng katholisch war. Der letzte Abschied schmerzte immer noch sehr für Raphael, das spürte Juliun. Die Gewissheit, ewig zu leben und somit zusehen zu müssen, dass die eigene Familie starb, war nie ein schönes Gefühl. Marina schien dieses gespürt zu haben und irgendwie musste der Hexenmeister ihr schon recht geben. Auch wenn die Unterweltler alle zu verschiedenen Gruppen und Rassen gehörten, waren sie doch eine Art Familie. Vor allem Vampire sorgten sich sehr um ihre Clanmitglieder. Und da war ja noch Magnus und er, die Raphael so unterstützt haben. "Weißt du. Im Grunde hat Marina schon recht.", sprach Juliun dann leise und wurde angesehen. "Ich mein, wir sind zwar alle unterschiedliche Rassen, aber haben auch einen menschlichen Teil. Und dieser sucht eben immer Halt in eine Art Familie. Ich sehe dich schon als einen Teil von unserer Familie. Du kennst Magnus und meine Vergangenheit. Wir als Hexenwesen können keine eigenen Kinder bekommen, deswegen sehen wir fast jeden Unterweltler als eigenes Kinder an. Wir helfen jeden, der Hilfe braucht, aber du bist uns sehr ans Herz gewachsen..", grinsend sah Juliun ihn an, wo er erkennen konnte, wie sich Raphaels Augen etwas weiteten. "Auch wenn du ein Vampir bist, sieht dich vor allem Magnus als seinen 'Sohn' an. Du bist noch jung, Raph~. Und du brauchst Halt die wir dir zu geben wissen. Immerhin kannst du jederzeit mit allem zu uns kommen, was dich bedrückt." "Meinst du das ehrlich mit Magnus?? Ich... Bin immer so gemein zu ihm, auch wenn ich ihm wirklich unglaublich dankbar bin. Ihr habt mir sehr geholfen bei meiner ersten Phase. Hätte ich euch nicht gehabt, wäre ich wahrscheinlich verrückt geworden." Raphael löste sich von Juliun und kletterte ins Bett. Er war jetzt zwar 18, auch wenn er auf dem Stand eines 15-jährigen Jungen stehen geblieben war. Dennoch fühlte er sich manchmal noch so fremd in dieser neuen Welt und würden Magnus und Juliun nicht da sein, die ihn Halt gaben, wüsste Raphael wohl nichts mit sich anzufangen. In seine Kissen gelehnt, sah dieser zu dem jüngeren Hexenmeister und dachte kurz zurück an die Szene in dieser Boutique. Es war nicht nur Marinas Worte, die ihn so nachdenklich gemacht haben. Auch die Verkäuferin, die zu ihnen am Anfang gekommen war, hatte seine Sicht der Dinge ins Wanken gebracht. Diese Mundifrau hatte Magnus, Marina und ihn als Familie angesehen. "Wie nett. Man sieht selten eine Familie, die noch zusammen einkaufen geht. Suchen Sie was für ihren Sohn?", hatte diese Frau gesagt und Raphael wurde schlagartig rot. Zwar konnten Marina und Magnus die Situation entspannen, haben aber nicht abgestritten, das Raphael ihr Sohn sei. Und das schien doch irgendwas in den Vampiren bewirkt zu haben. "Na ja, die Sonne geht bald auf. Ich öffne kurz die Fenster und lass was Luft hinein. Leg du dich schon mal wieder hin.", hörte er Juliun sagen und nickte. Das Gästebett war eine Art Himmelbett, welches aus der typischen Renaissance Zeit erinnerte. Es bestand aus massivem Eichenholz mit leichten Verzierungen am Bettrahmen. Das Kopfteil war wohl das verzierteste Element hier an diesem Bett. Die 4 Pfosten waren handgeschnitzt gewesen und wiesen eine Spiralförmige Form an, die am Bett selbst in einer Kugelförmigen Form überging. Wobei sie doch eher spitz zu lief. Das 'Dach' des Bettes war mit einem Gemälde verzieht, welches den Anschein hegte, das dieses 'Dach' doch eher der Rahmen zu diesem Bild dienen sollte. Dicke, lichtundurchlässige Vorhänge waren links und recht am Kopfende zusammen gebunden worden. Diese waren so breit, das sie die länglichen Seiten des Bettes locker 2 mal umwickeln konnte. Sie fielen stark gerafft einfach nur herunter. Am Fußende und am Kopfende waren kleinere Vorhänge, damit das geschnitzte muster noch erkennbar war. Die Bettdecke war unglaublich weich und bequem und Platz hatte theoretisch ja noch jemand hier im Bett. Aber mit einem Vampir das Bett teilen, wenn man nicht selbst einer war, war eine schlechte Idee. Außerdem mochte es Raphael sich auszubreiten und schlief auch sehr unruhig. Nach 5 min schloss Juliun das Fenster wieder und zog die Vorhänge zu. Es hatte zwar kaum was gebracht, denn die Wärme stand ja noch immer. Aber frische Luft war ja auch gut. So schritt er ans Bett, sah zu, wie Raphael sich noch hinlegte und schloss die Vorhänge. Einen kleinen Spalt ließ er noch offen, so das keine Sonne hineinkam, aber wenigstens etwas Luftzirkulation bestand. "Schlaf schön...", sprach der Hexenmeister und ging aus dem Zimmer. Unten bei seinem Bruder und Marina angekommen, wurde er kurz begutachtete, bevor sich Marina dann wieder an ihre Kleidung zugange war. Sie suchte noch das passende Outfit und Magnus schien wohl die Kombinationen zu begutachten. "Wenn man euch so sieht, kann man wirklich denken ihr seid zusammen.", sprach Juliun und holte sich aus der Küche was zu trinken. "So ein Unsinn. Wir sind nur Freunde..", sprach Magnus und Marina nickte. "Natürlich. Freunde die herumknutschen...", Juliun kassierte einen verwirrten blick, bevor Magnus anfangen wollte ihm wieder zu erklären, warum das so war. Doch er hörte nicht zu, meinte nur mit einem lauten "Jaja, ich weiß." was er davon hielt und verzog sich lieber in sein Zimmer. Magnus und Marina sahen ihm hinterher, bevor der ältere Zwilling anfing zu seufzen. "Typisch... Er weiß doch was das zwischen uns ist." "Ach lass ihn. Schau lieber wieder hier hin!", sprach Marina und legte ihre Hand unter sein Kinn. Magnus sah unweigerlich wieder zu ihr und grinste. Die junge Dämonin stand mit Unterwäsche vor ihm und natürlich konnte man denken, das die 2 zusammen waren. So offen und eindeutig wie sie sich zeigten. Doch es war reine Freundschaft und keiner von ihnen hegte auch nur einen Gedanken daran, dass es vielleicht doch zu offensichtlich geworden war. Magnus und Marina waren mittlerweile es so gewöhnt, das sie es einfach als normal erachten. Dass sie sich vielleicht ineinander verliebt haben konnten, glaubten sie nicht. Und vor allem Magnus wusste ja, wie sich das anfühlte, wenn man verliebt war. "Also. Ich würde sagen du ziehst diesen wunderbaren schwarzen Rock an. Wobei, das Kleid hier steht dir auch vorzüglich.", meinte Magnus und reichte ihr dieses. Es war knielang, war überwiegend schwarz und hatte einige farbige Stickereien. Marina lächelte und zog es noch mal an, um sich dann zu begutachten. "Wirklich, dein Geschmack ist einfach der beste. Was würde ich ohne dich machen.", sagte Marina und lächelte. Magnus zuckte nur mit den Schultern, grinste vielsagend und fügte nur noch ein "Sich langweilen??" hinzu. Marina lachte leise, bevor sie das Kleid auszog und ihre eigentliche Kleidung wieder anzog. Die neu gekauften Sachen legte sie in die Tüten zurück und setzte sich zu Magnus auf die Couch. Dann redeten sie lange und ausgiebig über Dinge, was sie so erlebt hatten. Oder halt noch erleben wollten. Dazu passte wunderbar ein Martini oder ein Gin auf Eis. "Du machst so tolle Cocktails. Wieso eröffnest du nicht eine Bar??", fragte Marina und schwenkte ihr Martini Glas hin und her. Magnus lachte leise und lehnte sich zurück. Er hatte bereits mal daran gedacht. Doch schnell war auch sein Interesse wieder verflogen gewesen. "Hmm.. Weiß nicht, ich behalte es mal im Hinterkopf..", grinste der Hexenmeister. Lieber schlug er vor erst mal sich etwas hinzulegen, wenn sie sich schon vornahmen auf dieses Konzert zu gehen mussten sie ausgeschlafen sein. Das empfand Marina auch so, weswegen beide aufstanden. Das Gästezimmer war ja dank Raphael belegt und zu Juliun wollte er sie nicht schicken. Deswegen nahm Magnus Marinas Hand und zog sie mit. "Uhiuhi..~ darf ich bei dir schlafen??", fragte sie neckend und der Hexenmeister grinste verlegend. "Nur dieses eine mal. Da Raphael ja im Gästezimmer schläft..", meinte dieser nur daraufhin. Magnus zog sich um und machte es sich auch im Bett schon gemütlich. Marina folgte ihm, deutlich weniger an als der Hexenmeister selbst. So lagen beide im großen Bett und sahen sich noch eine Weile an. So nebeneinander zu schlafen war etwas anderes, als sich zu küssen. Auch wenn Magnus eigentlich jemand war, der dieses nur machte, wenn er verliebt war. Aber bei Marina war es so angenehm. Es fühlte sich schön und beruhigend an und wenn man den berauschenden Effekt wegließ, den der Kuss immer auslöste, müsste Magnus lügen, wenn er sagen würde das er es nicht mochte. Er mochte es wirklich sehr und schon lange waren Negative Ereignisse und Gefühle aus ihm heraus gesaugt worden. Eigentlich war es wirklich zur Gewohnheit geworden, das sie sich küssten und das Magnus herhielt für Marina. Marina schien es aber auch zu genießen, denn nur der Hexenmeister mit seiner Lebensenergie und Magie schien Marina zu sättigen. Oder gar überhaupt zu interessieren und dabei hatte Marina gewiss andere sorgen. Sie musste ihren Seelenpartner finden und wenn Magnus dauernd seine Lebensenergie und Magie Angebot hatte er die Vermutung, das die junge Dämon ihr Ziel aus den Augen verlieren würde. Deswegen beschränkten sie sich eigentlich nur auf geplante Treffen wonach Magnus die Uhr eben nach gehen konnte. So außer planliche Treffen warfen sein Rhythmus durcheinander. Auch wenn Magnus sich natürlich auf morgen Abend freute. Kapitel 7: Ist es Liebe? ------------------------ Magnus freute sich schon seit seinem Erwachen auf das Konzert. Deswegen war er aufgeregt und wuselte schon seit einigen Stunden durch das Loft. Juliun und Raphael sahen sich abwechselnd an, bevor sie Magnus hinterher sahen. Sie saßen auf der Couch und hatten schon eine Wette am Laufen. Wie lange würde Magnus brauchen, bis er sich wieder komplett umzog?? Dabei folgten ihre Köpfe dem älteren Hexenmeister von der einen zur anderen Seite. Synchron, wo auf ihren Gesichtsausdruck nun mittlerweile fast synchron war. Bis jetzt lief er nämlich angemessen für dieses Jahr und für sein Vorhaben in einer Jeanshose herum. Und das war schon was Außergewöhnliches, denn normalerweise zog Magnus selten Jeans Sachen an. Sein Oberteil, ein offenes Hemd, war eins aus bordeauxrotem samtweichem Stoff, welches leicht gelbfärbend schimmerte, je nachdem wie Magnus an einer Lichtquelle vorbeilief. Dazu trug er Ohrringe, auf der linken Seite sogar ein Klemmpiercing was ein bisschen aussah wie eine Schlange. Seine Lieblingsketten hatte Magnus angezogen, welches aus einer mit schwarzem Lederband und einem Anhänger eines Zahnes, eine normale Halskette mit einem Dämonischen Anhänger und einer Halskette mit ketten ähnlichen Muster, worin einige Edelsteine eingearbeitet waren. Der Anhänger zu dieser Kette war ein Keltisches, wobei Juliun und Raphael nicht einmal wussten, warum Magnus diesen Anhänger so gerne mochte. Vervollständigt wurde dieses Outfit durch Magnus erkennbaren Ringen an den Händen, die seine Initialen 'M' und 'B' in einer verschnörkelter Schrift zeigten. Darauf trug Magnus noch ein Kettenarmband, was um seinen Zeigefinger noch ging und dort einen schwarzen Ring zeigte, der in 2 Richtungen spitz zu lief. Mal davon abgesehen, dass dieses Outfit mehr als auffällig war, hatte Magnus seine Augen schwarz geschminkt. Der Eyeliner war kräftig zu sehen und am unteren Augenlid hatte er etwas silbernen Glitter. Die Haare waren hoch gegelt, lagen aber lockerer und eher zur rechten Seite geneigt. "Magnus... Meinst du, das passt?", fragte Raphael, der etwas Stimmung haben wollte. Als Magnus zu ihm sah, schien er komplett aus dem Konzept geraten zu sein und zweifelte sein Outfit an. "Wieso? Zu viel?", fragte dieser deswegen, doch Juliun schüttelte den Kopf. "Wenn du so weiter machst, verpasst ihr das Konzert.", meinte der jüngere Bruder nur und sah Raphael schon schmollen. Gerade hatte der Vampir den Hexenmeister fast gehabt und Juliun vernichtete alles. Marina kam aus dem Schlafzimmer, bereits umgezogen und lächelte, als sie Magnus vom Wohnzimmer aus ins nächste Badezimmer wuseln sah. "Ärgert ihn nicht. Er freut sich schon seit Stunden darauf.", sprach die Dämonin und setzte sich auf die Armlehne der Couch. "Das sehen wir.", kam es im Chor, als Magnus erneut an ihnen vorbeihuschte. So aufgeregt hatte Juliun seinen Bruder schon lange nicht mehr erlebt. Deswegen folgte er diesem Schluss endlich auch mal und konnte ihn im Schlafzimmer abpassen. "Jetzt beruhig dich mal. Du bist ja schlimmer als in unserer Teenie Zeit..", grinste Juliun und hatte Magnus an seinen Armen gepackt. Dieser blickte auf, bevor er doch etwas rot um die Nase herum wurde. Doch sein kleiner Bruder hatte recht, es war nur ein Konzert. Und er ging mit einer guten Freundin dahin, aber wieso war er so nervös?? Sein Hals war schon etwas länger trocken und der Martini, den Juliun herbeigezaubert hatte, brachte auch nicht wirklich Ruhe in Magnus ein. Sein großer Bruder war wirklich wie in ihrer Teenager Zeit. Gott, wenn Juliun daran zurückdachte, was sie alles angestellt hatten. "Ok, beruhig dich Magnus... Es ist nur Marina... Ihr geht auf ein Konzert und es ist kein Date." Magnus nickte zwar und er versuchte sich die ganze Zeit schon einzureden das es kein Date war. Aber dank seinem kleinen Bruder und Raphael hatte er etwas zu intensiv über alles nach gedacht. Nun drehte sich seine Gedanken nur noch um die Frage was zwischen ihm und Marina nun wirklich war. Und das war wahrscheinlich auch der Grund, warum Magnus so nervös war. Doch lange konnte er nicht mehr mit Juliun darüber reden, denn Marina war erschienen und drang ihn. Sie sollten los, sonst würden sie wirklich noch den Anfang verpassen. Magnus nickte, sah zu Juliun und sprach leise zu ihm, das er ihm Glück wünschen sollte. Wofür eigentlich, wussten beide nicht so sonderlich, aber sein kleiner Bruder grinste nur aufmunternd und nickte. Dann verschwanden Magnus und Marina auch durch ein Portal. "Na, wenn das nicht im Bett endet, weiß ich es nicht. Aber hier, du hast gewonnen.", dabei reichte ihm Raphael die 10 Dollar und verzog sich mit Juliun ins Gästezimmer. Dort wollten beide etwas an Raphaels Meditation üben. In der Nähe des Treffpunktes erschien ein Portal und Marina trat als erste heraus. Es war noch immer warm, aber zum Glück war das Konzert unter freiem Himmel. So würden sie wohl nicht vollkommen im Gestand von Schweiß und Alkohol untergehen. Magnus folgte ihr und sie gingen die Docks des Hafens entlang. Das Revier der NY Werwölfe war hier in der Nähe und sie würden sich nicht wundern, wenn auch einige Werwölfe auf dem Konzert waren. Doch im Moment genossen sie die frische Luft. Dabei hatte Marina sich bei Magnus eingehakt und schlenderten herum. Keiner sagte was, was die Stimmung nur noch mehr anspannte. Vor allem Magnus war sonderlich ruhig, was Marina merkte. Sie war ja nicht dumm, außerdem kannte sie den Hexenmeister vollkommen anders. Er redete gerne und viel. Sehr viel sogar aber die Dämonin empfand es als sehr angenehm. Magnus war eben ein Mann, der nicht gegensätzlicher hätte sein können. Und das war auch das, was sie so besonders toll an ihm fand. "Hey Magnus, alles ok??", fragte sie deswegen nach. Der angesprochene schreckte kurz zusammen, es schien so, als hätte Marina ihn aus seinen Gedanken gerissen. Dann aber nickte Magnus schnell und lächelte. Er versuchte ihr weiß zu machen, dass es wegen diesem Konzert war, weshalb er so etwas neben der Spur war. Er freute sich sehr darauf und ließ ihn wie ein Teenager wirken. Marina lachte leise, nickte nur bestätigend und drückte sich was näher an ihn heran. "Und wie du, wie ein Teenie wirkst. Das ist wirklich mal eine ganz andere Seite von dir." Magnus fragte sich, ob das nun ein gutes oder ein schlechtes Kompliment gewesen war. Doch bevor er Marina fragen konnte, wie es nun gemeint war, sahen sie schon den Einlass Bereich. Es ging für Magnus doch etwas zu flott und auch keine sec. Später waren sie auf dem Gelände. Marina nahm seine Hand und zog ihn mit. Sie hatte den Platz, in der Nähe der Tribüne. So schlängelten sie sich an die wartenden Vorbei, bis sie eben an der 2. Einlass Schleuse befanden. Dort wurde erneut nach den Tickets gefragt und nickend sah sie ein schwarzhaariger Mann an. "Gehen sie weiter.", sprach dieser, mit doch recht männlich wirkender Stimme, obwohl sein Aussehen eher auf einen 15 oder mind. 18-Jährigen schließen lassen würde. "Komm schon Magnus.", hörte er Marina noch sagen und konnte sich nicht einmal mehr bedanken. Schon wurde er mit gezogen und fand sich in einem abgetrennten Bereich wieder. Magnus sah sich um und erkannte einige bekannte Gesichter. Einige waren ihm lieb, andere wiederum nicht. Nur gut, dass die Veranstalter anscheinend die einzelnen Gruppen trennten. Denn die Vampire waren eher weiter links zu finden, als wie die Werwölfe, die direkt neben ihnen Platz fanden. Dazwischen waren einfache Mundis, die bereits jetzt schon anfingen zu kreischen. Magnus meinte auch einige Schattenjäger gesehen zu haben, was ihn irgendwie verwunderte. Und auch Marina war begeistert und total aufgeregt. Sie stand neben ihm und hielt noch immer seine Hand, was Magnus daran merkte, das diese immer wieder gedrückt wurde. "Wie aufregend.", grinste Marina ihn dann noch so süß an, das Magnus nur nicken konnte. Sobald alle Einlass bekommen hatten, dauerte es auch keine 5 Minuten und das Konzert fing an. Viele Bands hatten sich wohl eingeschrieben und bei unbekannten Namen wie Elvis Presley, Bill Halley und Chuck Berry hielt sich auch Marina kaum im Zaun. Diese waren so neuartig mit ihren Liedern, das selbst Magnus zustimmen musste, das es gut war hierhergekommen zu sein. Magnus mochte die Musik, war sie doch von den idealen der eigentlich Kultur abweichend. Sie war aufsässig, rebellierend und anders. Ohne den ganzen Kram mit den modernen Drogen und Alkohol Exzessen war dieses freie Lebensgefühl wirklich nach seinem Geschmack und passte gut zu ihm. Er konnte sich damit identifizieren und das hatte kaum eine Musik geschafft. Schnell waren seine Überlegungen und Gedanken bei Seite geschoben und er genoss diese Zeit mit Marina in vollen Zügen. Sie lachten, tanzten und bei langsameren Titeln hatten sie sich im Arm. Wobei eher Magnus seine Arme um Marina gelegt hatte, die vor ihm stand und den rücken an seine Brust gelehnt hatte. Sein Kinn ruhte auf ihre schultern, seine Augen waren geschlossen und mit dem Takt der Musik bewegten sie sich hin und her. Es war eine zeit, die ihn Ruhe brachte und der aufkommende kalte Wind war eine willkommene Abwechslung zu der abgestandenen Luft. Der Musik lauschend, wandte Magnus seinen Blick zur Seite und er sah Marina dabei zu, wie sie anscheinend jede einzelne Passage der Texte In- und auswendig konnte. Sie sang leise mit, hatte aber selbst die Augen geschlossen, um wahrscheinlich auch sich nur der Musik hinzugeben. Musik war wirklich das beste, was im Laufe der Zeit entstanden war. Sie drückte so viele Gefühle aus und man verstand es einfach. Ohne groß was selbst sagen zu müssen, wenn man natürlich die Sprache beherrschte die gesungen wurde, konnte man mit Musik alles preisgeben. Selbst instrumentalische Lieder hatten diese Faszination und je nachdem wie die Musik war, ob es sanfte Töne von einer Harfe waren, oder harte die zu einer Gitarre gehörten - man konnte immer damit seine Gefühle ausdrücken. Und über seine Gefühle musste er unweigerlich nun jetzt denken. Was fühlte er nun wirklich für Marina? War sie nur eine gute Freundin oder doch mittlerweile mehr? Magnus hatte eigentlich nicht mehr vorgehabt sich so schnell zu verlieben. Auch wenn die Sache mit Camille und seinem Bruder so viele Jahrzehnte nun her war, schmerzte der Gedanke daran, dass es wieder in solch einem Chaos enden würde gewaltig. Wenn er sich verlieben sollte, wollte er es anders angehen, langsamer, gewissenhafter und mit viel zeit eben. Gefühle konnte man nicht einfach an und aus knipsen das wusste Magnus. Sie waren Symptome, die einen leiteten. Welche hatte er eigentlich genau, wenn er mit Marina zusammen war? Sein Blick ging erneut zur Seite und Marina lächelte kurz. Noch immer hatte die Dämonin ihre Augen geschlossen und irgendwie musste Magnus leicht schmunzeln. Sie sah so unglaublich schön aus, dass er seine Symptome, die er mal Juliun erzählt hatte, selbst nun nach ging. "... Gefühle sind nie schwarz oder weiß, sondern eher wie Symptome..." "... Du vergisst zu atmen, jedes Mal, wenn er den Raum betritt. Dein Herz schlägt schneller, wenn er an dir vorbeigeht oder dich berührt. Du kriegst eine Gänsehaut, wenn er so nah steht, dass du seinen Atem spüren kannst. Wenn du in seine Augen siehst, fühlt es sich an, als würden sie dich aufsaugen und du denkst, du verlierst dich in ihnen..." Das waren seine Worte zu seinem kleinen Bruder mal gewesen. Und jetzt, wo er so darüber nachdachte, spürte er selbst diese Symptome bei sich selbst. Leises Seufzen ließ Marina neben sich aufblicken. Sie sah in ein unschlüssiges oder eher verwirrtes Gesicht. Magnus war selten so anzutreffen und deswegen drehte sie sich sachte in der Umarmung. Das hatte unweigerlich die Folge, dass Magnus sie loslassen musste und so nun zu ihr sah. "Was ist los Hexenmeister?? Du bist so abwesend.", sprach sie und bekam lediglich nur ein Schulterzucken. Ok, das war wirklich nicht Magnus Art. Was für ein zustand ließ ihren Hexenmeister so werden?? Die Dämonin legte ihre Arme um seinen Hals und lächelte. Dabei strich sie ihm sachte über den Nacken und merkte, wie Magnus unweigerlich zusammen zuckte. Auch die Gänsehaut, die daraufhin folgte, spürte sie deutlich. Eine Augenbraue hob sich von der blonden Frau und sie musterte nun den Hexenmeister etwas mehr. Ihr war natürlich aufgefallen, wie gut er aussah. Sie mochte seinen Kleidungsstil und schon damals, als sie sich kennengelernt hatten, fand sie ihn faszinierend und verdammt anziehend. Das hat sich selbst noch in 100 Jahren nicht geändert. Viel mehr wurde es intensiver, die Küsse, die damals nur dem Zweck dienten, sie zu ernähren, hatten sich ausgeweitet. Nun mochte sie es sehr gerne, wenn Magnus ihre Lippen küsste und sie so darin versanken, dass sie nichts mehr um sich herum spürten. All die Sorgen und Gedanken waren für einen kurzen Moment dann einfach verschwunden und die Zeit hielt für sie still. Marina wollte dieses Gefühl für immer behalten und ihr war natürlich aufgefallen, dass bei jedem weiteren Kuss diese Gefühle intensiver wurden. Zumal irgendwann auch seine negative Ereignisse auch ein Ende hatten. Nun naschte sie an den glücklichen Erinnerungen, die so viel stärker waren als die negativen. Sie waren mit so viel liebe verbunden, einmal für Juliun und einmal für ihre Mutter. Marina hat immer ein bisschen mehr von Magnus und Juliuns Vergangenheit erfahren und wusste, das die Zwillinge bis sie 9 waren, eine glückliche Kindheit gehabt hatten. Ihre Mutter hatte sie mit viel liebe aufgezogen, auch wenn der Stiefvater sehr streng gewesen war. Bis Juliun und Magnus ihre Hexenmahle aber entdeckten und die Katastrophe ihren lauf genommen hatte. Die Zwillinge hatten ihre Mutter im Bett tot aufgefunden. Sie hatte sich mit dem Dolch erstochen und als ihr Stiefvater auch noch dazu kam, lief alles aus dem Ruder. Er hatte die Zwillinge beschimpft, sie als Monster bezeichnet und wo Juliun vollkommen hilflos gewesen war, sogar bitterlich geweint hatte, hatte Magnus einfach nur noch gehandelt. Er hatte seinen Stiefvater an Ort und Stelle verbrennen lassen, hatte sich Juliuns Hand geschnappt und sie waren aus dem Haus geflüchtet. Einige Jahre hatten sie dann auf der Straße gelebt, bis ihr leiblicher Vater sie zu sich nach Edom genommen hatte. Dort hatte Asmodeus ihnen die Magie gezeigt und vor allem Juliun sah in ihren leiblichen Vater jemanden großartiges. Doch irgendwann hielt es Magnus nicht mehr aus und er fand heraus, was Asmodeus wirklich war. Daraufhin flüchtete dieser, wobei er seinen kleinen Bruder mit genommen hatte. Was danach folgte, war ein Chaos ihrer Findungsphase. Im Teenie Alter stellten sie viel Blödsinn an und vor allem Magnus verkaufte seine Magie. Sie mussten ja von irgendwas leben und so hatten sie angefangen sich ihr leben eigenständig aufzubauen. Mit lügen, Verschleierungen aber auch mit Liebe, Sex und Frust. Im Grunde alles Gefühle die vor allem Marina interessant und lecker fand. Magnus seufzte leise und blickte ihr nun endlich wieder in die Augen. Er hatte den Blick gesenkt und musste wohl zuerst nach den richtigen Worten suchen. Die Musik wechselte immer wieder und auch Magnus wechselte die Gefühle wie die Songs im Hintergrund. Mal war er traurig, dann wiederum fröhlich. Er bekam Angst, wenn er daran dachte Marina zu verlieren, aber war auch glücklich zu wissen, dass dieses niemals passieren würde. So seufzte er leise, zuckte kurz mit den Schultern, bevor er doch sagte, sie sollten sich das Konzert lieber anhören. Dafür waren sie immerhin auch hier. Marina nickte, fügte aber hinzu, dass sie danach auf jedenfalls wissen wollte, was nun mit ihm sei. Darauf sagte der Hexenmeister nun nichts mehr und sie sahen sich lieber wieder das Konzert an. Das Konzert endete mit einem großen Feuerwerk und 2 zugaben. Marina und Magnus gingen an den Wachen vorbei und sahen sich genauer um. Bis jetzt hatte es keinen Vorfall gegeben und es schien auch so, als wollten die Schattenjäger schnell wieder verschwinden. Das war gut so, denn hier in Brooklyn war es dennoch gefährlich für die Schattenweltler. Vor allem für Marina, die als Dämon ja eh immer gejagt wurde. Aber im Moment schien niemand davon Wind bekommen zu haben. So schlenderten Marina und Magnus zurück zu der stelle, die sie das Portal hergeschickt hatte. Erst als sie auch weit genug weg waren und niemand mehr sie belauschen konnte, griff Marina nach der Hand des Hexenmeisters. Dieser blickte auf, da er seinen Blick auf den Boden gerichtet hatte um Marina nicht ansehen zu müssen. "Magnus, was ist los?", fragte sie nun und blieb auch stehen. Unschlüssig war sich der Hexenmeister und zuckte erneut mit den Schultern. So still kannte Marina ihn nicht und das machte ihr sorgen. Doch wenn Magnus nicht reden wollte, konnte sie ihm auch nicht dazu zwingen. Er kam von alleine zu ihr, denn Magnus wollte erst mal alleine mit seinen Problemen klar kommen. Das fand sie zwar wirklich niedlich, aber nur jetzt gerade irgendwie sehr unpassend. Doch als sie ihm sagen wollte, dass die Zeit jetzt wirklich nicht dafür ausreichte, hörte sie was. Auch Magnus war deutlich angespannter und sah sich bereits um. Was war das gewesen? Bevor Marina aber was sagen konnte, hörte sie von weiter weg schon Geschrei. Ihr Kopf schwang sofort in die Richtung, woher die lauten Schreie kamen, bevor sie feststellen musste, dass es der Ort war, wo gerade noch das Konzert stattgefunden hatte. "Magnus... Was machen wir??", fragte Marina und sah zu ihm. "Was wohl. Ich schaue, was los ist!.. Du bleibst hier..." Magnus rannte deswegen schon zurück und sah einige Vampire und Werwölfe, die schwarze gestalten von sich schubsten. Auch hörte Magnus das bekannte Geräusch von Seraphklingen und das beunruhigte ihn sehr. Er hob die Hand und beförderte gerade einen Dämon einige Meter weiter. Der Werwolf sah ihn überrascht an, bedankte sich aber nur kurz, bevor dieser das weite suchte. Auch traten nun einige Schattenjäger näher heran und Magnus sah zu, wie die Dämonen einen nach dem anderen in Feuer aufging. Laute Schreie stießen sie dabei aus und Magnus hoffte, dass die Schattenjäger nicht mit bekamen, was Marina war. Diese stand etwas perplex noch auf der Stelle und hatte Magnus hinter hergesehen. Doch sie konnte ihn nicht einfach alleine lassen, weshalb sie sich auch endlich in Bewegung setzte. Marina spürte, wie ein Dämon nach dem anderen erlegt wurde und zuckte immer wieder zusammen. Sie erreichte den Platz und sah hektisch sich nach dem Hexenmeister um. Aber wo zuerst noch ein gemeinsamer Kampf stattgefunden hatte, richteten nun einige Schattenjäger ihre Klingen gegen den Schattenweltlern. Eine heiße Diskussion entfachte und die Schuld schoben sich die Parteien nun gegenseitig zu. Laute Stimmenwirrwarr überhörte sie und suchte Magnus. Die Werwölfe und Vampire, die sich normaler tot feindlich gesinnt sind, hatten sich zusammen geschlossen. Diejenigen, die noch kaum bis gar nicht verletzt waren, hatten eine Schutzmauer vor ihren Verletzten Gefährten errichtet. Ein Fauchen und knurren waren zu hören und selbst diejenigen von den Schattenjägern, die sich noch bewegen konnten hielten als Mauer ihre Kameraden geschützt. Marina sah sich die Szene an, doch als jemand rief, dass der Hexenmeister verletzt sei, rutschte ihr das Herz in die Hose. Sie spürte auch einen heftigen Stich, denn sie vorher kaum gespürt hatte. Nur leider kam Marina nicht weit, ein stärkerer Dämon griff sie von hinten an und kurz schrie sie auf. Damit hatte sie nun nicht mit berechnet. Und einem Gestaltenwandler wollte sie nun wirklich nicht ausgeliefert sein. Ihr schrei lenkte die Aufmerksamkeit von allen anwesenden auf sie und jetzt erst hörte sie auch Magnus. Dieser rief ihr noch was zu, aber das bekam Marina schon nicht mit. Sie wollte gewiss nicht als Dämonenfutter enden, auch wenn es nur ein niedriger, in ihrer Sicht zu mindestens, Dämon war. So schloss sie die Augen und konzentrierte sich. "NEIN... MARINA TU DAS NICHT!!", schrie ihr Magnus entgegen, doch er zuckte zusammen, als er sich den Dolch aus der Brust zog. Verdammt, da passte er einmal nicht auf und schon wurde seine Kleidung ruiniert. Zwar halfen ihm die Vampire gerade aus und dennoch konnte sich Magnus kaum bewegen. Irgendetwas musste an dem Dolch gewesen sein. Seine Augen richteten sich aber sofort zu Marina, ihre stechenden roten Augen hatten sich gezeigt und mit einer Druckwelle beförderte sie den Eidolon Dämon weiter von sich weg. Dann drehte sie sich um, legte den Kopf leicht zur Seite und ließ ihren langen Schweif laut auf den Boden knallen. Ein Fauchen von beiden Seiten waren zu hören und die Schattenjäger waren eher überrumpelt. Sie trauten sich nicht sich noch zu bewegen, hielten aber ihre Seraphklingen weiterhin gestreckt. Marina sah den Eidolon Dämon wütend an, bevor sie auch ihre Gestalt umänderte. Sie schnipst mit den Fingern, bevor in ihren Händen eine dunkelrote bis orangefarbene Magiefeuer erschien. Schnell bewegte dann ihre Hände, auf und ab, auf und ab. Dan ein lautes "Ha" und sie war mit diesem Feuer umhüllt. Ihre großen Dämonenflügel erschienen und schlugen 2 mal kräftig auf. Ihre Kleidung änderte sich, aus dem schwarzen knielangen Kleid wurde ein doch recht freizügiges Höschen, welches mit einer Schulterrüstung verbunden war. Ihre Brüste wurden mit einem BH ähnlichen Oberteil bedeckt und als Marina ihre Hand leicht bewegte, so wie Magnus immer, wenn er zauberte, kam auch hier Magie erneut heraus. "Син смеешь кабул итү мине?? Син беләсеңме кем мин?? Кайт инде ... тәмуг син мразь!" Sie bewegte ihre Hand, die erkennbare Magie schlug auf den Eidolon Dämon ein und ließ ihn laut kreischend in tausend Einzelteilen explodieren. Dann wandte sich Marina um, sah die Schattenjäger an, die sie noch immer verwirrt ansahen. Erst als sie jeden einzelnen der 8 noch stehenden Nephilin begutachtet hatte, sah sie zu den Werwölfen und Vampire. Magnus hatte sich aufgerichtet, wurde aber von einem bekannten Werwolf gehalten. Sein Ausdruck war nicht mehr, als das, was Marina nie hätte bei ihm sehen wollen. Magnus sah sie geschockt und unglaubwürdig an. Nicht, das er nicht ihre Form schon einmal gesehen hatte, doch sie so rücksichtslos kämpfen zu sehen, eben wie es ein Dämon machte, schien ihn aus der Bahn zu werfen. Die anderen um sie herum waren nur noch ein Wirrwarr von Stimmen, die immer dumpfer wurden. Magnus bewegte sich auf sie zu, zwar schien der Werwolf ihm noch was zu sagen, aber Magnus lehnte ab. Das sah sie an seine Handgestik. So kam er auf sie zu, Marina wisch zurück, bevor ihr Schweif nach ihm schlug. "Geh weg... Du musst dich verarzten lassen.", sagte Marina und wich dem versuch von Magnus aus, ihr Handgelenk zu packen. Zwar könnte Marina wegfliegen, aber ihr blick fiel auf die schwere wunde. Sie sah wie sich das Gift verbreitete und unweigerlich liefen ihr die Tränen. "Das ist alles meine Schuld.", nuschelte sie leise. Magnus japste leise nach Luft. Das Dämonengift war stark und er spürte, dass ihm nicht gerade viel zeit blieb. Dennoch wich er ihr nicht aus, auch als ihr Schweif nach ihm schlug. Irgendwann bekam er ihr Handgelenk und zog sie zu sich. Seine Arme schlossen sich um Marina, die nun weinend sich an ihm drückte. "Nichts ist deine Schuld...", sagte er und stoppte Marina, als sie eine Einwendung sagen wollte. Magnus war stark, aber gegen Dämonengift kam selbst er kaum wirklich an. Außerdem war seine Magie fast aufgebraucht gewesen und so musste er feststellen das seine Beine auch nicht mehr lange sein Gewicht hielten. Er brach zusammen, in Marinas Armen, die ihn noch gehalten hatte. "Magnus... Magnus halt durch.", Marina hatte sich mit ihm hingekniet und strich ihm die Strähnen aus dem Gesicht. Aus dem schönen, mit leicht femininen Gesichtszügen. Magnus krampfte kurz, ein Schmerzschauer ging durch seinen Körper und geschockt sahen die Unterweltler dabei nur zu. Die Schattenjäger, allesamt noch jung und teilweise Kinder, waren unschlüssig was sie machen sollten. Vor ihnen war ein unverkennbarer Dämon. Eine Form, die sie anscheinend noch nicht gesehen hatten, aber Marina hatte ihnen ja bewiesen, was sie konnte. Doch anders als jedoch ihnen gelehrt wurde, kümmerte sich der Dämon um jemanden, der verletzt war. Sie weinte um den Hexenmeister, der zwar Dämonisches Blut besaß, aber auch menschliches. Sie versuchte ihn zu heilen, legte die Hand auf dessen Wunde und sah dem Hexer dabei zu, wie dieser reagierte. Ein mutiger Schattenjäger trat jedoch von der Gruppe und ging auf Marina und Magnus zu. Sie sah auf, als der junge Mann ihr die Seraphklinge an den Hals hielt. "Bitte... Lasst mich ihn heilen… Er stirbt sonst. Danach kannst du mich töten.", Marina flehte den Schwarzhaarigen an, der sie finster musterte. Dann ging der Blick des Mannes zu Magnus, der nun auch die Vergiftungserscheinungen am Gesicht hatte. Schwarze netzartige Linien waren zu sehen und sein Körper krampfte immer wieder. "Wieso willst du einen Hexenmeister retten, Dämon?", fragte der Schattenjäger nur. "Weil... ich ihn liebe!" Kapitel 8: Seelenpartner ------------------------ "Weil... ich ihn liebe!" Magnus bekam dieses nur verschwommen mit. Sein ganzer Körper wurde unerträglich heiß und das Gift schien sich schneller auszubreiten, als zuerst gedacht. Seine Magie war schon längst am Ende und so lag er, schweiß nass und total am Ende, in Marinas Armen. Was sie sagte, kam nur dumpf in seinem Kopf an. Aber er war gerade nicht wirklich in dieser Verfassung darüber nachzudenken. Er merkte nur noch, wie sich jemand neben ihnen bewegte. Dann wurde Magnus wieder etwas höher gehoben, so das sein Kopf an Marinas Schulter fiel. Was dann kam, waren Geräusche von einem zerrissenen Stoff, welches wohl sein Oberteil gewesen war und wie jemand ihm was in den Mund steckte. Er wollte sich wehren, doch konnten sich seine Arme nicht mehr bewegen. Auch wurde ihm irgendwas gesagt, doch Magnus verstand es nicht mehr. Was er jedoch noch merkte, war der heftige Schmerz, der ihn aufschreien ließ. Seine Wunde brannte und sein Körper fühlte sich an, als ob er gleich explodieren würde. Er hatte sich nie Gedanken gemacht, wie sich die Dämonen fühlten, wenn sie vernichtet wurden. Doch wenn es so ein Schmerz war, konnte er sich denken, warum irgendwann die Dämonen aufgehört hatten irgendwas zu fühlen. Marina biss ihm feste in die Brust und saugte an der Wunde. Das Gift zog sie aus Magnus Körper, dass es so schmerzte, konnte sie nicht ganz verhindern. Zwischen dem Saugen und der Heilung ließ sie auch keine anderen Gedanken zu. Sie musste ihn retten, egal um welchen preis. Langsam zogen sich die Vergiftungserscheinungen zurück und Marina schluckte dieses. Sie war ja immun gegen Dämonengifte und als sie noch mal kontrollierte, ob wirklich alles verschwunden war, schmeckte sie das Blut. Sie war erleichtert, ihr vielen die Tränen und sachte nahm sie Magnus in ihre Arme. "Es tut mir so leid Magnus... Ich dachte wir könnten einfach so ewig weiter machen. Aber, da hab ich mich geirrt. Ich habe mich in dich verliebt.", sanft strich sie ihm über die Wangen und betrachtete sich das nun ruhige Gesicht. Magnus hatte seine Augen geschlossen, er atmete ruhig und wenn die Wunde auch noch was blutete, war er anscheinend gerettet. Marina legte ihre Hand auf Magnus Verletzung und heilte noch den Rest. Doch bevor sie sich dem Schattenjäger stellte, beugte sie sich zu Magnus Lippen hinab. Sachte küsste sie ihn und es sollte auch nur kurz sein. Marina wollte ihn einmal noch küssen, so wie sie immer es sonst auch gemacht hatten. Doch irgendwas hatte sich verändert, der Kuss war von Anfang an intensiver, Marina zog sofort an seiner Lebensenergie, ohne es zu kontrollieren und im Gegenzug gab sie Magnus ihre eigene Magie. Es fühlte sich vollkommen anders an, als wie sonst und erst als sich die Dämonin löste, sah sie etwas, was sie schlucken ließ. Aus ihrer Brust kam ein weißer Faden. Dieser wickelte sich einmal um sich selbst, bevor das ende, zu warten schien. Marina blinzelte, bevor aber in ihrem Augenwinkel ein anderer auftauchte. Dieser war deutlich größer, wand sich etwas um sich selbst, bevor beide Ende sich vorsichtig berührten, um anscheinend zu testen, ob der Gegenpart auch der richtige war. Dem Schauspiel zu schauend, wusste Marina in diesem Moment nicht was passierte. So etwas hatte sie noch nie erlebt und es verunsicherte sie auch etwas. Das Licht war so hell, so rein. Es fühlte sich an wie pure Energie. Ihre Tränen versiebten, fühlte sie sich selbst in diesem Moment geborgen, sicher und geliebt. Die Enden der Fäden tanzten noch eine weile herum, bis sie sich erneut berührten und Schluss endlich verbanden. Marina keuchte auf, alles um ihnen herum wurde heller und ließ sie selbst ausstrahlen. Erst jetzt ließ sie ihren blick wandern und folgte den 2. faden, bis ihr blick sich neigte. "Magnus..." Sie sah den kräftigen hellen Faden dabei zu, wie dieser sich zurückzog und in Magnus Brust verschwand. Dann verschwand auch das helle Licht um sie herum und es wurde deutlich dunkler. Verwirrt sah Marina den Mann in ihren Armen an, der so langsam zu sich zu kommen schien. "Wir gehen.", sprach der schwarzhaarige Schattenjäger, der Marina vorher noch die Klinge am Hals gelegt hatte. Verwirrt sah die Dämonin auf, bevor sie fragte, warum sie verschwanden. "Einen Dämon, der uns geholfen hat und der nun gebunden ist töten wir nicht." "Wie?" Der Schattenjäger drehte sich zu ihr um, lies seine Klinge verschwinden und steckte das Handstück zurück in die Scheitel Tasche. "Du hast schon richtig verstanden Dämon. Du hast deinen Seelenpartner gefunden. Würden wir dich töten, stirbt dein Partner jetzt sofort mit." "Aber. Was??", Marina war verwirrt und hielt Magnus dennoch sicher in ihren Armen. Der Schattenjäger seufzte leise, bevor er nur den Kopf schüttelte. "Du hast wirklich keine Ahnung, oder?? Das Licht gerade, das war Engelslicht. Die Engel selbst haben euch gebunden. Und diese Bindung anerkannt. Und was die Engel einmal binden, dürfen wir Schattenjäger nicht trennen. Du und der Hexenmeister seid in Sicherheit. Aber ihr solltet hier verschwinden, bevor die Mundi Polizei kommt. Um den Rest kümmern wir uns." Marina blinzelte verwirrt und nickte. Die Vampire und Werwölfe waren sofort aufgebrochen, um anscheinend auch diese Neuigkeiten weiterzugeben. Nur wie sollte Marina Magnus nach Hause bringen?? Ihre Beine fühlten sich an wie Wackelpudding und Juliun hat wahrscheinlich nichts mit bekommen. Noch einmal sah sie zu den Schattenjägern, der sie anblickte und dann verschwanden. Bevor aber wirklich noch die Mundi Polizei kam, überlegte sie, was sie machen konnte. Konnte sie mit Magnus fliegen?? Sie überlegte einfach nicht mehr länger nach und nahm ihn auf ihre Arme. Er war schwer, aber irgendwie war es auch nicht zu schwer. Ihre Flügel waren stark genug um beide zu halten - hoffte Marina zu mindestens. Lautes flattern war zu hören, bevor Marina sich versuchte aufzurichten. Ihre Flügel brauchten etwas, aber am Ende konnte sie sich doch vom Boden abheben und wie lange sie brauchen würde um zu Magnus Loft zu kommen hatte sie keine Ahnung. Ein lautes flatterndes Geräusch ließen Juliun und Raphael aufsehen, bevor sie ans Fenster gingen und einen bruchlandeten Dämon sahen. Sofort rissen sie die Balkontüren auf und saßen Marina auf Magnus liegen. Juliun bekam Panik, als er das Blut an Magnus Brust sah und Raphael war eher überrascht über Marinas aussehen. Doch beide nahmen sich der Bruch gelandeten auf die Arme, vor allem weil Marina sich genau in diesem Moment zurückverwandelte. "War wohl nichts mit der Wette.", meinte Raphael, machte sich aber dennoch Sorgen um die zwei. Immerhin wussten sie nicht, was passiert war. So brachten sie Marina und Magnus ist Schlafzimmer und dort kümmerte sich Juliun um das Blut. Vorsichtig tupfte er es seinem Bruder von der Brust, doch die Wunde war bereits verschlossen und er brauchte sich keine Sorgen zu machen. Zwar zierte sie als unschöne Abrissnarbe dessen Brust, aber noch ein deutlicher unterschied zu ihm. So könnte man die Zwillinge noch besser auseinander halten. Doch keiner von beiden, weder Magnus noch Marina, war gewillt in diesem Moment aufzuwachen. Egal was passiert war, es musste wohl sehr an ihre Magie gezerrt haben. Und da sein Bruder und auch Marina nichts hatten, schienen sie wohl eher zu schlafen. "Lassen wir sie schlafen. Du musst selbst wieder ins Bett.", meinte Juliun doch Raphael sah auf. Dann lächelte der Vampir etwas und schüttelte den Kopf. "Ich gehe doch zurück ins Dumont.. Ich muss da was klären." und mit diesen Worten verschwand Raphael auch schon aus dem Loft. Juliun sah ihm hinterher, lächelte jedoch kurz und ließ seinen Bruder und Marina schlafen. Egal was passiert war, er suchte wohl am besten nach Kopfschmerztabletten und machte 2 Beutel Eis fertig. Dann konnte sich Juliun auch seiner Tätigkeit wieder nachkommen - nämlich trainieren. Er war nicht so gut wie Magnus in seiner Magie, aber dafür war Juliun besser im Nahkampf als sein großer Bruder. So trainierte er lieber etwas, als er dann im Schlafzimmer leises aufkeuchen und ein Wimmern hörte. Sofort ließ er die hanteln fallen und eilte ins Schlafzimmer. Es war Magnus, der mit tierischen schmerzen wach wurde und sich im Bett herumquälte. "Magnus... Alles ok??", fragte Juliun leise und schritt an seine Seite. Sein Bruder sah ihn mit einem leicht verzerrten Gesichtsausdruck an und grummelte. Dann versuchte er sich irgendwie zu bewegen, aber weder seine Arme noch seine Beine wollten ihm gehorchen. So sackte Magnus immer wieder ins Bett, jammerte, aber dann auch schon auf, weil ihm alles weh tat. Zwar wollte der jüngere Hexenmeister ihn necken und fragen, ob er doch zu tief ins Glas geschaut hatte, aber behielt es dann doch lieber für sich. Stattdessen flitzte Juliun los und holte den Eisbeutel und die Kopfschmerztabletten. Auch was zu trinken nahm er mit und wieder im Schlafzimmer angekommen, stellte er erst mal alles bei Seite. Der jüngere half Magnus sich etwas höher zu legen und setzte sich dann an seine Seite. Juliun reichte ihm nun die Tabletten und das Wasser, hielt aber von sich aus den Eisbeutel vorsichtig an Magnus Stirn. "Was ist passiert?? Kannst du dich an was erinnern??", fragte er schließlich doch. Magnus nahm dankend erst mal das Wasser entgegen und die Tablette. Nachdem er großzügig getrunken hatte und die Pille auch mittlerweile ihren Weg durch Magnus Magen gemacht hatte, zuckte er etwas zusammen. Der Eisbeutel hatte ihn erschrocken, aber es tat wirklich verdammt gut. Doch als Juliun ihn fragte, was passiert sei, musste der ältere Hexenmeister wirklich überlegen. So ging er noch mal alles durch gedanklich. Er und Marina waren beim Konzert gewesen - Check. Magnus und Marina hatten eine kleine Diskussion gehabt, warum Magnus so komisch war - Check. Er hatte noch mal selbst an seine Sätze denken müssen, die er Juliun mal gesagt hatte - Check. Das Konzert war sehr lange gewesen und sie haben es gut überstanden und wollten nach Hause - Check?? Irgendwie verzog sich Magnus Gesicht bei dem Gedanken, was nach dem Konzert passiert war. Er wusste nur noch im Grunde, das sie einen Schrei gehört hatten und das er zu Marina gesagt hatte, sie solle warten. Er war zurückgelaufen, hat dann den anderen Unterweltler und Schattenjäger geholfen die Dämonen zu bezwingen. Dabei hatte sich ein Dämonen als Schattenjäger getarnt und ihm einen Dolch durch seine Brust gejagt haben. Zu mindestens hatte Magnus diesen Schmerz gespürt und ab da war eigentlich alles nur noch verschwommen gewesen. Was danach passierte wusste er nicht mehr so genau - außer, das Marina plötzlich aufgetaucht war und sich in ihre wahre Form verwandelt hatte. "Marina. Wo ist sie??", fragte Magnus sofort, als er einen Stich in der Brust spürte. War ihr was passiert?? Doch Juliun deutete neben ihm hin und Magnus blick wandte sich in diese Richtung. Er sah sie, seelenruhig schlafend auf der Seite liegend. Da fiel ihm ein Stein vom Herzen und mit zittrigen Händen ging Magnus ihr sachte über die Haare. Das sah Juliun, der nun doch verwirrter war als ohnehin schon. Aber in Magnus Zustand, war wohl weiteres ausfragen nicht gerade angebracht. Sein Bruder hatte Schmerzen, das sah Juliun ganz deutlich. Deswegen schlug er auch vor dieses Gespräch erst einmal zu verschieben. Immerhin hatten sie ja noch Zeit. Magnus nickte nur sehr schwach, bevor er seinen Blick von Marina wandte und zu seinem kleinen Bruder sah. Er bedankte sich leise und nahm ihn in den Arm. Er hatte das Bedürfnis danach einfach Juliun bei sich zu spüren. Irgendwie war es komisch, aber das sein kleiner Bruder dieses gerne machte ließ ihn durch Atmen. Sanfte arme legten sich um Magnus Körper und wie automatisch vergrub der ältere Zwilling sein Gesicht in die Halsbeuge seines Vordermannes. Es fühlte sich alles so irreal an, diese schmerzen, die noch immer durch seinen Körper wanderten, diese Kopfschmerzen vor allem, die bei jedem versuch darüber nachzudenken, was gestern passiert war, nur noch schlimmer wurden. Magnus gab es irgendwann von alleine auf, er würde vielleicht sowieso bald die Antworten bekommen, spätestens dann, wenn Marina aufwachen würde. Bis dahin konnte er noch warten und musste es wohl auch tun. Juliun strich ihm sachte über den Rücken und schlug vor das auch Magnus sich noch mal hinlegte. Das würde er auch wohl noch mal machen. Denn noch immer war er vollkommen erschöpft und vielleicht half schlafen etwas. Zumal selbst Marina noch feste schlief anscheinend. "Wenn was sein sollte, ich bin neben an.", sprach Juliun und strich seinem Bruder über die Wange. Dieser nickte nur, Juliun half ihm noch eine bequeme Position zu finden und dann ging auch schon sein kleiner Bruder aus dem Zimmer. Magnus sah noch lange die Türe an hinter der Juliun verschwunden war, bis sein Blick sich dann endlich schloss. Der Eisbeutel lag dabei auch noch auf seiner Stirn und linderten zu mindestens etwas diese Kopfschmerzen. Es war aber auch nicht auszuhalten und dabei wusste Magnus genau, das sie nichts getrunken hatten. Vielleicht war das aber auch das Problem gewesen?? Der Zustand von beiden hielt auch noch weitere 5 Stunden an. Magnus war wieder feste eingeschlafen, da war Marina wach geworden. Auch sie beklagte sich über Kopfschmerzen, konnte aber im Gegenzug zu Magnus sich an alles noch erinnern. Und vor allem, was der Schattenjäger gesagt hatte, war ihr deutlich noch im Gedächtnis geblieben. Juliun brachte auch ihr was gegen die Kopfschmerzen und fragte nach. Aber Marina blieb stumm und entschuldigte sich höchstens. Sie würde es lieber gerne einmal mit Magnus besprechen wollen, was der Hexenmeister wirklich verstehen konnte. So ließ er sie alleine wieder, um seine Arbeit nachzugehen. Marina hingegen legte sich zur Seite und sah Magnus genauer an. Das Oberteil schien verschwunden zu sein und auch die Hose war gewichen. Erkennen konnte sie nur noch die dunkelblaue Boxershorts, die sie ihm mal geschenkt hatte. Auf der Brust war eine Abrissnarbe zu sehen und vorsichtig strich sie ihm darüber. Es muss ihm wohl sehr weh getan haben und dabei wollte sie ihm nie schmerzen zu fügen. Leise rollten über ihre Wangen vereinzelt tränen. Doch egal wie beschissen es Magnus gegangen war, er merkte sofort, wenn es Marina nicht gut ging. Und seid dieser Nacht irgendwie noch intensiver. So war es kein Wunder, das Magnus seine Augen öffnete und seinen Kopf zu Marina neigte. Sie wischte sich über die Augen, erschrak, aber als sie eine Hand an ihre Wange spürte. Sofort ging ihr blick zu Magnus, der kurz lächelte, aber doch schmerzlich das Gesicht verzog. "Geht es dir gut??", fragte sie sofort und richtete sich etwas auf. "Mir ging es mal besser. Aber sonst - ja, ich lebe noch...", es sollte ein Scherz sein, etwas flaxig herüberkommen. Doch Marina brach in tränen aus und hatte sich auf seine Brust geworfen. Schmerzlich zuckte Magnus zusammen, bevor er doch wirklich verwirrt an sich hinab sah. Erst jetzt sah er auf die Narbe an seiner Brust und wollte fragen, woher die stammte, da brach es aus Marina schon heraus. "Du Idiot... Du Arschloch." Nanu? Warum war Marina denn so aufgebracht? Magnus wunderte sich nur kurz, denn dann sprach Marina auch schon weiter. Sie teilte ihm nicht nur mit, das er fast dabei darauf gegangen war, sondern auch noch das er ihr Seelenpartner sei. Den Rest hatte Magnus einfach gekonnt ignoriert, denn bis zum Angriff hatte er es ja selbst erlebt. Und irgendwie waren diese 2 Punkte doch die größten Informationen für ihn gewesen. Deswegen blinzelte er Marina verwirrt an, die ihn mit verweinten Augen sah. Sie bekam nichts mehr heraus, schniefte noch leise und die dicken Tränen fielen nur noch stumm auf seine Wange. Was hieße das eigentlich, er sei ihr Seelenpartner? So ganz hatte er es nicht verstanden. Er wusste zwar, das Marina nach ihrem Seelenpartner suchte, denn das hatte sie mal bei einem von ihren Dates erwähnt. Aber nie hätten sie geglaubt, das es Magnus hätte sein können. Er hatte wirklich gedacht, dass dieses Gefühl, was aufgekeimt war, doch dieses wollige Gefühl der liebe war. Nun, er hatte immerhin das ganze Konzert darüber nach gedacht und seine eigenen Worte, die er zu Juliun gesagt hatte, noch mal überdenken müssen. Am Ende war er doch zum Entschluss gekommen, das sich wohl sein Herz und Körper bereits neu verliebt hatten, aber sein verstand, der eben noch geprägt gewesen war von Camilles Verrat ihm gegenüber, da noch gestreikt hatte. Eigentlich wollte der Hexenmeister mit Marina noch darüber geredet haben, doch dann kam der Vorfall mit dem Dämonenangriff. "Schieben wir das mal mit der Seelenpartnerschaft zur Seite. Warum haben die Schattenjäger dich nicht angegriffen?? Ich dachte, ich habe dich an sie verloren.", gestand Magnus dann leise. Marina zuckte lediglich mit den Schultern, denn das hatte sie auch noch nicht so wirklich verstanden. Aber was zählte denn auch ein Abend mit einem Kampf?? Sie lebte, er lebte. Das war das wichtigste, was Marina im Moment empfand und deswegen richtete sich die Dämonen etwas mehr auf, bis sie neben ihm saß. Magnus sah ihr dabei zu, das Kleid war selbst gewichen und sie hatte nur ein zu großes Oberteil von ihm selbst an. Dabei war ein Träger von ihrer Schulter gerutscht und gab Einblicke frei, die Magnus in seinem jetzigen zustand nicht gerne sehen wollen würde. Es passte nicht, zu mindestens in seiner Denkweise, doch Marina legte vorsichtig ihre Hand an Magnus Wange und strich sie sachte. Dann beugte sie sich vor, stoppte aber einige cm vor Magnus Lippen. Dieser hatte die Augen leicht geschlossen, sein Herz schlug ihm deutlich höher und er hatte eigentlich auf den üblichen Kuss gewartet. Doch Marina blieb so, bis Magnus sie fragend ansah und nachhaken wollten, was den sei. "Ich liebe dich Magnus.", hörte er ihre Worte leise flüstern und dennoch so deutlich, dass ihm selbst die Worte zunächst fehlten. Erst als Marina anscheinend zu warten schien, lächelte Magnus sachte und schaffte es sogar seine Hände auf ihre Taille zu schieben. So zog er sie zu sich und gab ihr einen kurzen Kuss. Marina sah verwirrt zu ihm, bevor sie lächelte und seine Lippen leckte. "Ich liebe dich auch Marina." Kapitel 9: Der hohe Rat ----------------------- Das Chaos um ihre Gefühle hatte endlich eine Form angenommen, die vor allem Marina endlich verstand. Das, was an dem Abend nach dem Konzert passiert war, war vielleicht doch richtig gewesen und Schicksal. Nicht, das Magnus eh schon immer wusste, dass das Schicksal ihn Marina gebracht hatte. Nein, es schien auch wirklich so zu sein, dass sie Seelenpartner waren. Es fühlte sich alles intensiver an. Er konnte sie spüren, wenn sie in seiner Nähe war. Ihre Magie, seine sowie Marinas ihre, waren stärker geworden. Er spürte die Dämonische Präsenzen nun deutlicher, kann sie sogar teilweise an ihrer Dämonenaura erkennen. Auch im allgemeinen Zustand schien Magnus besser darauf zu sein und seine Fähigkeiten zu heilen schien er von Marina bekommen zu haben. Aber die Aussage, dass der Partner auch spürte, wenn der andere verletzt war, stimmte. Es war nur Zufall gewesen und nachdem Marina und Magnus endlich sich wieder bewegen konnte, wollte Marina was Leckeres kochen. Sie hatte sich in den Finger geschnitten und den Schnitt hatte Magnus deutlich am Zeigefinger gespürt. Deswegen war er sofort zu ihr geeilt und hatte sie verarztet. "Also.. Ich kann so definitiv nicht arbeiten. Wenn du dich verletzt, spüre ich das auch. Das müssen wir irgendwie ändern können.", meinte Magnus nur und half ihr lieber. Er hätte auch was herbeizaubern können, doch das wollte Marina partout nicht haben. Sie wollte kochen und es war das höchste Maß der Gefühle, das Magnus ihr half. Eigentlich sollte es eine Überraschung sein. "Ich weiß aber nicht wie. Vielleicht sollten wir trainieren. So wie Juliun.." "Was??? Wofür habe ich meine Magie??", fragte Magnus und schnippst mit den Fingern. Mit diesen gefährlichen Waffen, was sich Messer nannte, wollte er nichts mitzutun haben. Deswegen verzichtete er darauf diese Dinger, außer beim Essen in die Hände zu nehmen. So ließ er sie lieber mit Magie die Anbei machen, was eh einfacherer war. "Ja aber überlege doch mal. Vielleicht können wir beide noch was stärker werden." Marina legte alles aus ihren Händen und ging zu Magnus. Dieser saß auf einen Stuhl und beobachtete das Messer, welches im wippenden Bewegungen die Kräuter zerkleinerte. Dann legten sich Arme um seinen Hals und der Hexer sah auf. Ein süßes Lächeln begegnete ihm und unweigerlich gingen auch seine Mundwinkel hoch. Magnus konnte Marina einfach nichts abschlagen, das war schon früher so gewesen und jetzt erst recht nicht. Deswegen gab er schnell nach und willigte ein. Beobachtet wurden sie von Juliun, der schmunzelnd am Türrahmen sich angelehnt hatte. Seid dem Vorfall waren keine 73 Std vergangen und die zwei wirkten wie ein vertrautes Ehepaar. Irgendwie doch ganz schön, das musste auch Juliun zu geben. "Ihr seid wie ein altes Ehepaar.", grinste der jüngere deswegen und kassierte von Magnus einen bösen Blick. Doch das lächelte Juliun einfach weg und wandte sich eher um. Es hatte an der Türe geklopft und mit einem kurzen wink seiner Hand ließ Juliun diese auch aufgehen. Raphael kam herein, recht überschwänglich wie der jüngere Hexenmeister empfand. Doch er wurde ignoriert und sah dem jungen Vampir verwirrt hinterher. Irritiert folgte Juliun ihm zurück in die Küche und erblickte ein Bild, was er echt nicht erwartet hätte. Raphael hatte Magnus im arm. Ok, wer den jungen Vampir kannte, wusste, das er insgeheim Magnus sehr dankbar war für das, was er für ihn getan hatte. Doch was dann Folgte war doch recht befremdlich und wirkte so... normal. Raphael quasselte irgendwas von einer Textzeile, die er gefunden hatte und was den zustand von Magnus und Marina beschrieb. Dann kam noch was von, "Aber ist eigentlich auch egal", bevor der junge Vampir sich von Magnus löste und stattdessen Marina in die Arme nahm. Er drückte sich an die Dämonin heran, wie ein kleines Kind an seine Mutter. Im Grunde war Raphael ja kein Kind mehr. Er war 18 Jahre, auch wenn sein Benehmen auf was anderes schließen ließ, geschweige den sein Aussehen. Aber es wirkte eben wie eine Familie und anscheinend hatten die Worte von Juliun irgendwas in Raphael bewegt. Denn die frage "Könnt ihr mich adoptieren" überraschte nicht nur ihn. "Was?? Wie kommst du denn darauf??", fragte Magnus nun verwirrt und das Messer fiel hin, welches eigentlich mit seiner Magie sich bewegte. "Geht das eigentlich??", fragte eher Marina verwirrt, bevor sie zu Raphael hinuntersah. Noch immer drückte sich der Vampir an die Dämonin und sah Magnus bittend an. So etwas hatte Magnus noch nie gehört. Er wusste, das Raphael ein Clanmitglied war, aber wieso kam dieser denn bitte auf diese Idee mit der Adoption?? Nun, Marina und er hatten sich zwar mal kurz über Kinder unterhalten, aber das Thema war wirklich noch nicht in Betracht zu ziehen. Immerhin waren sie gerade mal einen guten Tag so wirklich bewusst zusammen. Sie wollten es langsam angehen, auch wenn sie sich seit über 100 Jahren kannten, war dieser Schritt doch ein recht einschneidendes gewesen. Beide mussten damit klar kommen, was nun passieren würde und welche Bindung sie nun zueinander hatten. Doch irgendwann wurde auch der letzte funken Zweiflug besiegt und nun waren sie seid gestern Abend zusammen. Naja, nachdem Juliun sie auch gefragt hatte wie viele Dates sie nun noch haben wollten und ob es nicht so langsam gereicht hatte? Immerhin war eine Seelenpartnerschaft ein bindendes Ereignis und lösen konnte man sich da nun mal nicht mehr von. "Ich habe sowas noch nie gehört. Die Vampire bleiben eigentlich bei ihrem Clan, da sie dort alles haben eigentlich." "Ja... Eigentlich... Aber ihr seid keine Vampire und lieber will ich bei euch sein, als beim Clan. Ich habe mit dem Clanführer gesprochen. Da ich damals meinen Erschaffen getötet habe, du und Juliun mir aber dann geholfen habt wäre es ok in seinen Augen. Du und Juliun werdet als Ersatzerschaffen angesehen und somit kann ich entscheiden, wo ich lieber sein will. Und das will ich hier." "Damit ich noch einen 2. faulen Kerl durchfüttern muss??", fragte Magnus und schüttelte den Kopf. Er hatte das letzte Jahr noch sehr gut in Erinnerung und würde sich weigern. Immerhin wusste Magnus, wie Raphael war und seine Gewohnheiten konnte der Vampir einfach nicht ablegen. Doch eine Hand legte sich auf seine Schulter und kurz hob Magnus seinen Kopf. Juliun sah ihn lächelnd an, bevor er nickte. Und bei Luzifer, wie sehr er Juliun dafür hasste, das er genau wusste, wie sehr Magnus Raphael doch mochte. Eben wie einen eigenen Sohn und das spielte dieser Mistkerl von einem Bruder auch aus. "Na komm schon.", das war das einzige, was der jüngere Hexenmeister sagte, bevor Magnus nur leise seufzte. Ein "na gut!", folgte dann und sogleich hatte er Raphael auch schon um seinen Hals. Dieser grinste überschwänglich, bevor er zu Magnus sah. Manchmal war der junge Vampir wirklich noch wie ein kleines Kind - aber nur manchmal. Aber bereuen taten sie es nicht. Raphael war zwar schwierig, aber handzahmer als wie vorher. Er hörte auf's Wort, wenn Magnus oder Marina was sagten und das wunderte nicht nur sie selbst. Auch Juliun sah immer wieder gerne dabei zu, wie Raphael versuchte zu rebellieren, aber am Ende doch nachgab um dann schlussendlich ein dickes knuddeln von Magnus und Marina zu bekommen. Die Familie schien zu wachsen und eine komische Form anzunehmen. Aber alles was Magnus glücklich machte, machte auch Juliun glücklich. Und jetzt suchte nur noch der jüngere Hexenmeister sein Glück. Doch erst einmal mussten sie bei diesem Abkommen beiwohnen. Seitdem raus war, das Magnus und Marina Seelenpartner waren, kamen des Öfteren Schattenjäger am Loft vorbei. Die ersten Male konnte er sie gut vertrösten. Doch jetzt 2 Monate danach, ging es einfach nicht mehr. Sie wurden zum Institut bestellt, eher zwangsmäßig, aber was sollts. Einmal mussten sie sich wohl zeigen und mit der Hoffnung, dass dann alles vorbei war, machten sie sich auch fertig. Marina war nun gänzlich zu ihnen gezogen und der Kleiderschrank hatte Magnus nun noch um einige Türen erweitern müssen. Nun stand er vor dem riesigen Ebenholzfarbenen Kleiderschrank und wusste nicht, was er anziehen sollte. Marina hingegen kam aus dem Badezimmer und schnipste kurz mit den Fingern. Die Türen des Schrankes gingen weiter auf und zielstrebig ging sie auch darauf zu. "Nur gut, dass du immer weißt, was du anziehen willst. Ich habe keine Ahnung.", seufzte Magnus und ließ einige Outfits aus dem Schrank schweben. Doch immer wieder schüttelte er den Kopf und tauschte die Outfits. Marina lächelte und sah sich das Schauspiel gerne an. Dabei zog sie sich um und hatte am Ende ein rotes langes Kleid an. Sie wusste, das Magnus sich nie entscheiden konnte, weshalb sie deswegen nur seine Wange küsste. "Das Problem einer Frau besteht aus weitaus größeren Dingen mein Liebster~", meinte sie nur und Magnus schmunzelte leicht. "Wie wahr. Also, was würdest du vorschlagen??" Er gab es auf und setzte sich lieber hin. Nicht, das er es nicht liebte seine Kleidung selbst auszusuchen, aber im Moment hatte er doch ganz andere Sorgen. Es war ungewöhnlich, das er eine Einladung ins Institut bekam. Vor allem nach dem was vorgefallen war. Und dann musste auch noch sein Bruder und Marina mit. Letztere wollte er eigentlich nicht mit hineinziehen, aber gegen den hohen Rat wollte er sich nun nicht quer stellen. So ließ er Marina die ehren volle Aufgabe, ihn einzukleiden. Und gut, dass sie es gemacht hatte. Am Ende hatte Magnus nämlich eine Persisch blaue Hose, worauf ein schwarzer Gürtel mit einer großen Schelle diese an seinem Gesäß hielt. Dazu ein schwarzes schimmerndes Hemd, was für seinen Geschmack doch etwas zu schlicht wirkte. Besser wurde es mit dem Jackett, was blau/grau schimmerte und ein muster von Linien und Verschnörkelungen aufwies. Dazu seine ketten, Ringe und Armbänder, die er schon am Konzertabend getragen hatte. Lackschuhe in Schwarz rundeten das Bild ab, genauso wie seine Frisur, die gewöhnungsbedürftig brav daher kam. Seine Haare waren nach hinten gegelt und den Piercing Stecker war der einzige Ohrschmuck, den er trug. Schlicht geschminkt war er noch und fertig war sein Aussehen. "Perfekt." "... Normal... Wo ist denn der Glitter Effekt??", fragte Magnus und seufzte leise. Doch Marina lächelte und richtete ihm den kragen. Dann folgte ein Kuss, den Magnus kaum Wiederstehen konnte und ihm doch noch ein Lächeln auf den Lippen zaubern ließ. "Der kommt~ glaub mir.", meinte Marina nur leise an seinen Lippen. Magnus nahm dieses einfach mal so hin, bevor sein Blick zur Türe ging. Dort stand Juliun und Raphael, ganz brav und im schlichten schwarzen Anzug. Zwar hatte sein Zwillingsbruder, die ersten knöpfe des Hemdes geöffnet, aber dennoch sah er recht brav darin aus. Auch waren seine Haare ähnlich gegelt wie die von Magnus und nur die Kleidung unterschied sie. Und Raphael kannte es bereits Anzüge zu tragen, weil er diese sehr chic fand. Außerdem war das so ein Vampir Ding eben. "Sehr schön... wenn die Herren dann gehen würden. Ich brauche noch kurz.", meinte Marina und die 3 nickten. Dann gingen sie aus dem Schlafzimmer raus und warteten im Wohnzimmer. Derweil diskutierten Magnus und Juliun warum so plötzlich das Abkommen ins Gespräch kam, welches vor einigen Zeit vehement abgelehnt wurde von dem hohen Rat. Entweder hatten die Schattenjäger, die am Konzerttag da gewesen waren irgendwas gedreht, oder ihnen war zu Ohren gekommen, was Marina war und somit schnellstens Frieden geschlossen werden musste. Irgendwas war mindestens faul bei der Sache, das wussten Magnus und Juliun. Als Marina soweit war, konnten sie auch endlich los. Deswegen erschuf Magnus ein Portal, welches sie direkt ins Institut bringen sollte. Er wollte nicht lange drum herum fackeln, weshalb er Marinas Hand nahm und mit ihr durch das Portal schritt. Juliun und Raphael folgten und vor den Toren doch nun gelandet, sahen sie auch schon die Unmengen an Schattenjägern. Diese begutachteten jeden einzelnen antreffenden. Sei es der Clanführer von den Vampiren, der Raphael sofort gesehen hatte, oder der Rudelführer der Werwölfe. Auch die Elbenkönigin wahr mal ausnahmsweise erschienen und schien um den Besuch keineswegs erfreut zu sein. Sie sah Marina skeptisch an, bevor die Gruppe der Schattenweltler endlich Einlass gewährt bekamen. Magnus hielt feste Marinas Hand und war dermaßen nervös, das Juliun ihm an die Schulter packen musste. Sein Kopf ging hoch und sah seinen kleinen Bruder an, der lächelte. "Beruhig dich. Wird schon nicht so schlimm sein..", meinte dieser. Doch Magnus war sich da nicht so sicher. Der hohe Rat persönlich würde antanzen und das würde nichts Gutes zu bedeuten haben. Das sich Magnus im Grunde nicht umsonst sorgen machte, war klar. Im angemessenen Konferenzraum angenommen, wo auch bereits der große Tisch gedeckt war, war die Stimmung zwischen den Nephillin spürbar angespannt. So eine große Zahl an Unterweltlern hatte noch nie ein Institut betreten. Die Anführer der größeren Gruppen zwar schon, wie Magnus z.B. noch wusste. Aber wenn schon die Elbenkönigin persönlich auftauchte und auch sonst jede andere Unterweltlergruppe fast vertreten war, musste irgendwas sein. Selbst die Institutsleiter der anderen Institute waren erschienen. Es wurde richtig voll in diesem Raum. Beunruhigend war es eher, das viele Wachen postiert waren, die Magnus nun wirklich nicht hätte sehen wollen. Nervosität machte sich somit nicht nur in ihm breit. Er steckte auch Marina an. Diese schien sich zwar ablenken zu wollen, in dem sie sich die einzelnen Vertreter ansah, aber dennoch zeigte ihre Haltung was anderes. Außerdem zitterte ihre Hand wirklich so langsam. Oder war er es, der so zitterte? "Wir sind erfreut, das so viele von ihnen erschienen sind. Durch die jüngsten Ereignisse waren wir vom hohen Rat gezwungen dieses Treffen einzuberufen." "Sie meinen wohl, das uns keine andere Wahl geblieben ist.", meinte eine junge Nixe, die über den Rand ihres Glases die Arme gelehnt hatte. Diese sah nicht gerade begeistert aus, so wie viele von den anderen Unterweltlern auch. Marina sah sich um, hier war ja wirklich einiges Vertreten. Von Magnus und Juliun als Hexenwesen angefangen, bis hin zu Vampiren, Werwölfen, Elben und Nixen. Sie sah sogar kleine Feen, die hinter der Elbenkönigin hin und her schwebten. Viele Blicke waren finster und immer auf einen angriff vorbereitet. So angespannt hätte sie sich das nun nicht vorgestellt. Doch es ging weiter und dieser hohe Rat schien wohl unbekümmert zu sein. "Nun, das kam man nun sehen, wie man möchte. Aber dieses Treffen ist wichtig, um das Abkommen doch nun noch mal zu überdenken. Wir können nicht alles gutheißen, was darin steht. Aber sehen uns bereit, einiges um zu ändern und um zu formulieren. Und..." "Red nicht um den heißen Brei herum. Warum wurden wir gerufen??", fragte nun der Anführer der Werwölfe und sein Blick ging kurz zu Magnus. "Nun, sieh sehen schon in die richtige Richtung. Der wirkliche Anlass für dieses Treffen besteht darin, das Magnus Bane dem hohen Rat eine Erklärung schuldet. Da diese 'Sache' aber auch die Unterwelt betrifft, sind sie nun alle hier." Jeder Kopf ruckte zur Seite und die Blicke ruhten nun auf Magnus. Wenn er das nicht schon gewohnt war, würde er wohl nervöser sein. Doch er versuchte charmant zu lächeln, bevor er nur so verwirrt tat. "Wie meinen sie das, Vorsitzende?? Ich habe mir nichts zu schulden kommen gelassen." "Dann frage ich mich, was die Dame neben ihnen hier zu suchen hat?", der Blick der Vorsitzenden wurde enger, als sie Marina sah. "Sie wurde mit eingeladen.", kam es von Juliun, der neben seinem Bruder saß. Die Zwillinge glichen sich wieder einmal bis auf's Haar. Würden sie nicht unterschiedliche Kleidungsstücke anhaben, würde man wohl denken Magnus hätte irgendeinen Zauber angewandt. Doch Juliun war nun auch bekannt beim hohen Rat, aber ein ungeliebter Gast, weil er so rebellisch war. "Das Juliun Bane, habe ich ihren Bruder gefragt. Halten sie sich aus Gesprächen, wovon sie nichts verstehen heraus." Juliun verzog leicht das Gesicht, bekam aber einen Stups von Magnus, der seinen Kopf schüttelte. Kurz seufzte der jüngere Hexenmeister, bevor er seine Arme vor der Brust verschränkte und mürrisch zur Seite sah. Das wurde noch was geben, das wusste Juliun bereits jetzt schon. Deswegen versuchte er sich abzulenken, doch als die Befragung weiter ging und nun auch Marina sprechen musste war das doch zu viel. Was hatte sie zu interessieren, wer Marina war? Doch egal wie wütend Juliun wurde, er durfte nicht sagen. Magnus würde ihn sonst nur eine scheuern oder gar einsperren lassen. "Ich??", fragte Marina, als die Vorsitzende wissen wollte, woher sie kam und wer sie sei. "Ja sie... Der Vorfall vor einiger Zeit auf einem Mundikonzert war ja ihretwegen. Ihretwegen sind die Eidolon Dämonen aufgetaucht und haben einige Schattenjäger ins Krankenhaus befördert. Ohne mal davon abgesehen, dass das schlimmste noch passiert ist." Die Unterweltler sahen Marina verwirrt an. Was hatte sie denn bitte gemacht?? Dass sie was Besonderes war, spürten die Unterweltler ja bereits. Aber sie gingen davon aus, weil sie mit den Hexenmeistern gekommen war, dass sie auch eine war. Aber Pustekuchen! Marina sah verwirrt zu der Vorsitzenden und hatte nicht bemerkt, wie sich jemand hinter sie geschlichen war. Außerdem standen eh überall Wachen herum und das immer wieder jemand hin und her lief von denen ließ sie unvorsichtig werden. Deswegen merkte sie das folgende auch nicht und Magnus reagierte auch nicht schnell genug. So kam es, das ein Schattenjäger Marinas Arm packte und sein Seraphklinge darüber zog. Marina zuckte sofort zusammen, schrie kurz auf, bevor sie den Mann neben sich anfauchte. Ihre Augen wurden blutrot, doch sie sah erschrocken neben sich, als auch Magnus sich plötzlich am Arm packte und diesen hielt. "Genau das meine ich! Wie kann jemand wie sie, der ein Dämon ist, einer Seraphklinge stand halten. Zumal dieses Ereignis auch zeigt, das sie anscheinend dem Hexenmeister ihren Schmerz mit auf bürgen." Marina verstand nicht so genau, was hier vor sich ging. Doch die meisten, die neben ihr gesessen hatten, egal ob Unterweltler oder Nephillin, rutschte deutlich zurück. Sie riss ihren Arm aus der Hand des Nephillin und knurrte leise die Vorsitzende an. Schnell heilte jedoch die wunde und sie sah besorgt zu Magnus, der aber nur kurz nach Luft holte. Er nickte ihr zu, bevor Marina kurz ihre Hand auf seinen Arm legte. Dann erhob sie sich, stieß den Stuhl, auf den sie noch vorher gesessen hatte um und fixierte ihre Gegenüber genau. "Sie wissen doch bereits selbst ganz genau, was für eine Art Dämon ich bin. Sonst hätten sie diese kleine Showeinlage mit Sicherheit nicht gemacht! Ja! Ich bin ein Dämon...", dabei wurden ihre Augen wieder rot und in ihren Händen bildete sich ihre Magie. Sie schnipste kurz mit den Fingern, bevor ihr Körper sich in Dämonenfeuer hüllte und sie sich verwandelte. In ihrer Form stand sie nun neben Magnus, der sich seinen Arm rieb und diesen seinem Bruder hinhalten musste. "... Aber ein Succubus!" Kapitel 10: Das Abkommen ------------------------ Marina sah feste in die Runde und verwandelte sich zurück. Sie hoffte nicht, jetzt noch alles kleinlaut erklären zu müssen. Aber diese Antwort schien genug zu sein, um die Vorsitzende des hohen Rates kurz ins Stocken geraten zu lassen. Ein "also stimmte es doch", erklang dann, bevor jemand vortrat. Es war der Schattenjäger, der sie am Abend nach dem Konzert noch den Kopf abtrennen wollte. Diese sah zu der Vorsitzenden auf, bevor er seine Stimme erhob. "Vorsitzende des hohen Rates. Es stimmt, ich hab es mit meinen eigenen Augen gesehen. Sie hat ihre Rasse selbst vernichtet und den Hexenmeister geheilt. Ich und meine Truppe konnten Zeuge davon werden, das die Engel selbst diese Bindung anerkannt haben." Magnus sah kurz zu dem Schattenjäger, der schwarze Haare hatte und blaue Augen. Er war gut gebaut, stand stramm wie ein echter Soldat vor den Vorstand und rührte sich kaum. Das mit dieser Nacht hatte er noch nicht wirklich begriffen, als die Vorsitzende dem Soldaten befahl weiter zu erzählen. Nun war auch Magnus neugierig, wobei er eigentlich wusste, was ein Succubus war und weshalb Marina auf Seelenpartner Suche gewesen war. Er wusste, dass er ihr Seelenpartner ist, aber wie es dazu kam, das hatte ihn Marina noch nicht wirklich gesagt. Deswegen hörte er zu, wie der Schattenjäger von der Heilung durch Marina berichtete und wie die Dämonin ihn angefleht hatte noch zu warten. Sie wollte sich für ihn opfern, doch als Marina ihn heilte, mussten wohl die Engel was mit bekommen haben. Denn das Seelenband war erschienen, einmal ihres und einmal das von Magnus. Sie hatten sich gefunden und im Schein der Engel sogar gebunden. Deswegen konnten die Schattenjäger auch nicht mehr angreifen, denn das war gegen das gesetzt der Engel. Und gegen die Gesetze der Engel würde sich kein Schattenjäger stellen. Als der Soldat aufgehört hatte zu berichten, war eine drückende Ruhe zu spüren. Marina hatte sich ja wieder zurück verwandelt und sah noch weiterhin zum hohen Rat. Sie wusste nicht, was nun mit ihr passieren würde. Doch die Bindung zu Magnus war noch frisch. Egal was kam, er würde es auch spüren und das wollte Marina nicht. Plötzlich erhob sich die Vorsitzende auf einmal und verschwand mit den anderen Ratsmitgliedern. Nun herrschte Verwirrung unter den Schattenweltlern und alle sahen nun zu Magnus und Marina. "Seid ihr zusammen??", fragte nun die Nixe, die diese Kombination irgendwie recht erfrischend fand. Magnus lächelte kurz, bevor er es bejahte. Außerdem sei Marina anders, was die Nixe nur bestätigte. "Sie ist erfrischend, auch wenn sie ein Dämon ist.", bekam er nur als Antwort zu hören. Die anderen Schattenweltler, darunter die Elbenkönigin waren eher noch was distanzierter. Raphael jedoch war erleichtert, auch wenn er erschrocken reagiert hatte als der Nephillin Magnus und Marina schmerzen zu gefügt hatte. Da hatte er sofort leise gefaucht. Doch er musste sitzen bleiben, auch weil Juliun ihn wieder zurückgedrückt hatte. Jetzt konnte er endlich zu ihnen und fragte sofort nach. "Geht es denn??" "Ja, ist ja wieder verheilt...", meinte Magnus leise und sah auf seinen Arm. Da hatte sich keine Narbe gebildet, weshalb er zu Marina sah. Diese hatte sich wieder hingesetzt und seufzte leise. So viel Aufregung war nicht gut, das konnte auch nicht gut sein. Marina hatte wieder Hunger bekommen und sah kurz zu Magnus. Dieser sah sie besorgt an, doch leicht lächelte die blonde Frau nur und strich seine Wange. Sie wollte durch Halten, doch Magnus war es, der sich zu ihr beugte und ihr ins Ohr flüsterte, das es ok sei. Immerhin spürte er, dass sie Hunger hatte und auf weiteren Stress war niemand aus. Deswegen erhob sich Magnus auch und nahm Marinas Hand. Die Nephillin standen zuerst im weg, doch als Magnus meinte, das Marina Hunger hatte und sie wohl nicht wollten, das irgendwas passierte, gingen sie von der Türe weg. Sie verließen den Raum und bogen um die nächste Ecke. Dort legten sich die Hände des Hexenmeisters um die schlanke Taille der Dame vor ihm und lächelnd küssten sie sich kurz. "Du hast wirklich einen prägenden Eindruck hinterlassen." "Halt die klappe. Und küss mich endlich.", sprach Marina lächelnd und zog ihn zu sich. Sofort legten sich ihre Lippen auf die von Magnus und leicht fing sie an seiner Lebensenergie zu naschen. Im Austausch dafür gab sie ihm ihre Magie und dieses kleine Mahl dauerte auch nicht lange. Nachdem das auch überstanden war, konnten sie wieder zurück zur Sitzung. Dort saßen sie auch kaum, da erschien der Hohe Rat. Überraschend war es jedoch für alle, das sie diese Versammlung jedoch unterbrachen, bzw. beendeten. Verwirrt darüber, sahen sich Marina und Magnus an. Aber auch Juliun war verwirrt, wobei es dem jungen Hexenmeister nur recht war. Dieser mochte diese Veranstaltungen eh nie sonderlich und wollte auch schnell wieder weg von hier. Doch viele der Unterweltler beschwerten sich und die Vorsitzende meinte dann auch einfach nur, das die Vorderrungen alle akzeptiert werden. Mit so einem Ergebnis hatte niemand mit gerechnet und der hohe Rat verließ den Konferenzraum. Verwirrt darüber verließen auch Marina und die andern die Räumlichkeiten um dann draußen sich einer Meute Unterweltler stellen zu müssen. Einerseits waren die Forderungen alle noch mal überdenkt worden, zum anderen hatte niemand, wirklich gar niemand mit so einem Ergebnis gerechnet. Vor allem weil am Anfang ja so herum gedruckst wurde. "Du bist wirklich was besonderes..", erklang die zierliche und dennoch dominante Stimme der Elbenkönigin. Marina grinste etwas schräg, bevor sie sich umsah und nach Magnus Ausschau hielt. Sie mochte diesen Prüfenden Blick der Elbenkönigin so gar nicht, diese schien sie regelrecht aus saugen zu wollen. Als Marina endlich ihren Liebsten sah, wollte sie sogleich zu ihm. Magnus und Juliun unterhielten sich und eigentlich wollte sie zu ihnen und hatte sich in Bewegung gesetzt, hätte sie im Augenwinkel nicht was gesehen. Kurz wandte sie ihren Blick und sah ein Pärchen recht verliebt im Dunkeln herumturteln. Das sah aus wie ein Schattenjäger. Und der andere?? Wobei... Marina blinzelte und sah wirklich 2 Männer die sich im Schatten des Institutes küssten. Erst als sie genauer hinsah, erblickte sie das der andere ein Unterweltler war. Nämlich ein Werwolf. "Hey Marina..", hörte sie aber ihren Namen und sah zu Raphael, der sie angrinste und mit sich zog. Deswegen folgte sie diesem, mit einem lächeln und war dennoch erleichtert das alles so ab gelaufen war. Ohne mal die kleine Störung zwischendrin zu benennen. Besorgt sah sie zu Magnus Arm, doch dort war nichts zu erkennen und sonst schien der Hexenmeister keine Schmerzen zu haben. Einerseits war sie erleichtert, aber auf der anderen Seite machte sie sich sorgen. Was, wenn einer von ihnen schwerer Verletzt werden würde? Die Sorgen spürte Magnus, der sich zu ihr wandte und lächelte. Sofort legte er seinen Arm um die Dämonin und küsste ihre Schläfe. Endlich konnten sie als Unterweltler sich frei zeigen. Vor allem mit dem Partner, den man liebte und das schienen auch einige sofort in angriff genommen zu haben. Die Überraschung war jedoch selbst für Magnus groß, das auch darunter ein Schattenjäger war, der nun, wenn auch noch etwas verborgen, zu seiner Liebe mit dem Werwolf stand. Marina hackte sich bei ihrem Liebsten ein und hörte den anderen einfach nur zu. So wirklich verstand sie nicht was Magnus und Juliun da mit den anderen redete, wollte sich aber auch nicht einmischen. Erst mal musste eh alles erst einmal sacken gelassen werden. Die junge Dämonen ließ ihren Blick aber schweifen. Viele der Unterweltler hatten sich wieder zurück gezogen und waren gegangen. Der Vorplatz des Institutes wurde somit leerer und bald würde sowieso die Sonne wieder aufgehen. Kein Wunder deswegen das die Vampire die Ersten waren die verschwunden waren. Raphael sah zu Magnus und Marina und grinste etwas, bevor er nur noch meinte das sie sich so langsam auf dem Weg machen sollten. Magnus nickte nur denn er selbst war wirklich in Gedanken versunken gewesen. Denn was gerade so schnell passiert war, konnte er nicht wirklich nach vollziehen. Immerhin hatte der hohe Rat so viele Jahrhunderte es verweigert diesen Vertrag und den dazu gehörigen Bedingungen ein zu willigen. Wieso diese so schnell die Meinung geändert haben konnte der Hexenmeister nicht verstehen. Aber im Grunde war diese Anerkennung doch ganz gut. Es kam gerade richtig und Magnus hoffte endlich das sie als Unterweltler endlich auch anerkannt wurden. Doch das würde wohl die Zeit zeigen. Am Loft angekommen, sah er das Neugierige Gesicht von Marina. Doch gerade war dem Hexenmeister nicht nach reden zu mute. Er wollte ein Bad, ein gutes Steak und einen Martini. Deswegen sah er zu Juliun, der nur nickte und grinste. "Komm mit... Raphael und du gehst ab ins Bett..", rief der jüngere Hexen-Zwilling und kassierte dafür ein beleidigtes Gesicht von dem Vampir. Marinas Hand nahm Juliun dann aber und er zog die junge Dämonin mit sich in die Küche. Wenn Magnus sich zurück zog, dann war das ein Zeichen. Und das kannte Juliun nur zu gut. Marina folgte dem jungen Hexenmeister einfach nur und sah sich kurz in der Küche um. Was hatte der andere den nun vor? Verwirrt wurde sie dann an der Kochinsel stehen gelassen und verfolgte mit ihren Blicken die Bewegungen. Juliun ging zum Kühlschrank, öffnete diesen und holte ein Stück Steak heraus. Dann noch einen guten Martini, der in diesem gelagert wurde bevor er Marina angrinste und meinte, dass sie jetzt zusammen kochen werden. "Was?" "Nun tu nicht so.. Magnus muss erst mal nachdenken.. Deswegen machen wir ihm was leckeres zu essen..", meinte Juliun nur und holte noch weitere Zutaten. Marina seufzte leise, bevor sie dann doch einwilligte. Vielleicht würde Juliun ja reden und ihr erklären, was nun mit dem Obersten Hexenmeister los sei. Dieser hatte sich nämlich ins Bad verschanzt und würde wohl sich nicht mehr solange sehen lassen, bis es essen oder so was gab. Deswegen half Marina Juliun, der nach einer Zeit des Schweigens dann doch anfing zu erzählen. Wie sie als Unterweltler schon lange drum gekämpft haben endlich Anerkennung zu bekommen. Das sie keine Krankheiten oder so haben, wo sich die Schattenjäger anstecken würden. Denn Juliun erzählte ihr, das die Versammlungen immer damit geendet haben, dass das Besteck und Geschirr immer vor den Augen der Unterweltler entsorgt wurde. Als würden sie nichts Wert seien und alles was sie anfassen würden sei verunreinigt. Die Schattenjäger haben sich immer für was besonderes, was hohes angesehen und der hohe Rat wollte immer seine Gesetze durch bringen. Die Vorderrungen für Gleichheit, Gerechtigkeit und Anerkennung wurden immer wieder abgelehnt. Dann kamen einige Umbrüche, die Vorderrungen wurden immer wieder seitens der Schattenweltler angepasst, aber immer abgelehnt - bis heute! "Magnus hat manchmal hart drum kämpfen müssen, das wenigstens die Hexenwesen Anerkennung bekamen. Durch Hexenverfolgungen und dergleichen wurden wir ja stark Minimiert. Wir wollten nie jemanden was böses.. was bei den Vampiren eben anders ist. Selbst die Werwölfe wollen ihre Ruhe und in ruhe ihren Nachwuchs aufziehen. Die Elfen sind ja in ihrem Reich und haben kaum was mit uns zu tun. Es ist schwer alles unter einem Hut zu bekommen und jeder Forderung gerecht zu werden. Doch irgendwann mit dem Wechsel des Vampirclanführers wurde es erträglicher." "Ich kann mir vorstellen wie ihr euch fühlt. Ich, als Succubus habe es selbst nie einfach gehabt. Jedes mal, wenn ich jemanden hatte und ihn aussaugte, hab ich gehofft das er nicht stirbt. Die Schattenjäger waren immer direkt zur Stelle gewesen, bis eben an jenem Tag, wo ich Magnus getroffen habe..", lächelnd sah Marina vor sich her und dachte immer wieder gerne zurück. Eigentlich hätte sie es doch schon lange wissen müssen. Im Grunde schon beim ersten kosten seiner Lebensenergie. Magnus war nicht gestorben, so wie die andern Männer vor ihm. Er lebte, auch wenn Marina doch etwas überrascht gewesen war, das Magnus wirklich ihr Seelenpartner war. Aber wohin nun mal das Schicksaal einen führte konnte man nie wirklich abwägen. "Nun gut, anscheinend hat der hohe Rat nun seine Meinung geändert.. Ist doch Positiv zu sehen oder?", fragte sie noch mal nach. Juliun nickte zwar, dennoch erklärte er seine Bedenken. Zwar mussten sich die Schattenjäger dran halten, denn immerhin war das Gesetz eben das Gesetz. Aber ob sich wirklich alle dran halten würden? Das würde sich mit der Zeit wohl zeigen würden. Aber jetzt hieß es erst mal doch anstoßen, das endlich eine bessere Zeit kommen würde. So machten Marina und Juliun das essen fertig, überraschten Magnus in der Badewanne damit, der die Augen geschlossen hatte und wohl vor sich hin geträumt hatte. Mit einem Tablett, darauf der Teller mit dem saftigen Medium-Rar gebratenen Steak und dem Martini, kamen sie zu ihm. Magnus war überwältigt, verwirrt, aber dennoch glücklich. Er bekam kaum was heraus, dennoch genoss er diesen Sieg in vollen Zügen. Das schrie immerhin nach einer Party. Und sie würden wohl ausgelassen feiern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)