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The Instrument Of Love

von

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Der Bruder des Hexenmeisters

Marina war erleichter das sie anscheinend doch nicht aufgeflogen war. Wie Magnus darauf reagiert hätte wusste sie nicht. Immerhin hat sie schon so viele schlechte Erfahrungen sammeln müssen und im Allgemeinen war sie selbst noch damit beschäftigt heraus zu finden, welches komische Gefühl sich nun in sie ausgebreitet hatte. Es fühlte sich so komisch an, so angenehm und ließ ihre Situation wie ein wink des Schicksals erscheinen. Marina kannte dieses innige Gefühl überhaupt nicht. Es machte ihr ein bisschen Angst und sie dachte, sie könnte sich kaum noch kontrollieren. Wie ein Drogenjunkie, der immer mehr von seiner Droge wollte, bis es zu viel war und er dahin raffte. Marina versuchte sich nichts anmerken zu lassen, aber Magnus sah sie bereits einige Minuten musternd an. Doch er sagte im Moment nichts, schien wohl selbst zu überlegen, was sie wohl hatte. Doch dann spürte Marina eine Hand, die ganz warm war und sich auf ihren Arm legte. Ihr Blick ging hoch, zu Magnus, der sie fragend ansah.

"Alles ok??"

"Ja, alles ok.. Ich überlege nur, was ich anziehen soll, wenn wir ausgehen..", lächelte Marina charmant und umspielte ihre Gedanken damit in der Hoffnung das Magnus nicht weiter fragen würde.

Auch um sich selbst abzulenken, versuchte sie es. Magnus war überrascht, das Marina sich anscheinend jetzt schon Gedanken machte. Und als ein "Eben typisches Frauenproblem" von der Blonden kam, musste der Schwarzhaarige doch lachen. Irgendwoher kannte er es nur zu gut. Er selbst wählte seine Kleidung auch immer nach Gefühl aus, bzw. passend zu den Anlässen wohin er eingeladen wurde. Und da war Magnus auch recht penibel drin und brauchte meist Stunden um ein Outfit zu finden was ihm gefiel.

"Versteh ich vollkommen..", fügte er deswegen hinzu und lehnte sich zurück.
 

Der Regen ließ kaum nach. Auch in den nächsten Stunden nicht und irgendwann wurden ihre Gespräche doch persönlicher. Marina hatte das Gefühl, als könnte sie sich immer wieder in bestimmte Geschenisse mit hinein versetzen. Magnus konnte so schön erzählen und seine Stimme war so beruhigend. Dass er seit einigen Jahrhunderten lebte, umspielte er geschickt dabei. Die Blonde hatte ihre Beine an sich gezogen und saß seitlich auf der Couch. Ihren Kopf hatte sie in ihre Hand gebettet und lauschte den Erzählungen zu. Magnus berichtete ihr, das nicht immer das Verhältnis zu seinem Bruder so mies war. Früher war es sogar richtig innig gewesen. Immerhin war sein Bruder nur noch die einzige Familie, die er hatte.

"Er hat mir gerne nachgeeifert. Egal was ich gemacht habe, das wollte er auch. Und als älterer Bruder musste ich auch auf ihn aufpassen.. Es war meine Pflicht. Doch irgendwann wurde es doch zu viel. Wir haben uns damals mal heftig gestritten und seid diesem Tag an, macht er nur Unfug. Er gibt sich für mich aus und manövriert mich somit immer wieder in ärger. Ich reise gerne und viel. Und letztens war ich in Frankreich mal wieder gewesen. Doch in Paris hat er eine schreckliche Dummheit begannen und ich wurde gejagt. Es war schrecklich und als ich meinen Bruder getroffen hatte, wie dieser einfach fröhlich feierte, ist mir der Kranken geplatzt. Eigentlich haben wir uns immer gestritten. Es gab nie wieder irgendwie ein gutes Wort für den anderen. Nicht mal eine Entschuldigung hab ich von ihm bekommen. Und die werde ich wohl auch nie bekommen..", Magnus seufzte leise und blickte traurig auf den Boden.

Er war natürlich noch sauer auf seinen Bruder. Aber jetzt, wo er Marina so vieles erzählt hatte, musste er unweigerlich auch an die guten Dinge denken. Sein Bruder war im Grunde sein Ein und Alles. Würde diesem Idioten was passieren, könnte sich Magnus das nie verzeihen. Dann würde er wirklich vollkommen alleine da stehen und davor hatte er am meisten Angst. Vor allem wusste Magnus nicht, was passieren würde, wenn einer von ihnen starb. Sie waren eineiige Zwillinge, ihr Band war trotz Streit und Stress sehr tief und innig. Wenn also einer starb, dann hatte Magnus angst, dass der andere es spüren konnte und so Warnsinnig wurde, das er dem anderen folgte oder eine mächtig große Dummheit begehen könnte, wo dann nicht nur sie allein davon betroffen waren.

"Ok, dann nehme ich meine Worte wegen deinem Bruder zum Teil zurück. Vielleicht solltet ihr Mal miteinander wirklich reden. Streitigkeiten kann man wieder beheben. Man muss nur dieses ansprechen.", meinte Marina und sah ihn an.

Magnus nickte, das wusste er, aber wie sollte er dieses machen?? Es endete immer im Streit, das wusste der Hexenmeister. Schon die letzten Male war das so geendet und irgendwann wollte er auch nicht mehr. Deswegen auch der Schritt vielleicht mit dem Selbstmord versuch?? Er wollte seinem Bruder zeigen, wie es ist, wenn man die geliebte Person verliert. Er hatte in Camille jemanden gefunden, denn Magnus sich vollkommen anvertrauen konnte. Dieser Verrat schmerzte einfach zu sehr.

"Ich weiß nicht. Es würde eh wieder im Streit enden. Das kenne ich bereits.."

"Dann helfe ich gerne..", Marina grinste und Magnus zog eine Braue hoch.

Doch er musste ablehnen, es war das Problem von ihm und seinen Bruder. Außerdem hatte er angst, dass Marina sich sofort in ihn vergucken würde. So wie es Camille getan hatte. Er hatte ihr nämlich nicht ganz die Wahrheit diesbezüglich gesagt. Diese Sache mit Camille und seinem Bruder war vor einigen Jahren passiert. Und er hatte sehr lange keinen Kontakt mehr zu der Vampirin oder zu seinem Bruder gehabt. Doch gestern oder jetzt wohl eher vorgestern hatte er beide gesehen, wie sie zusammen Hand in Hand durch die Straßen gegangen waren. Mit diesen wütenden und aufbrausendem Gefühl war er zu der Verhandlung gegangen. Und als Camille aufgetaucht war, hatte es das Fass zum Überlaufen gebracht. Natürlich war er der Grund gewesen, warum dieses Abkommen nicht abgeschlossen wurde. Auch wenn Magnus wusste, dass es die Beziehung zwischen den Schattenjägern zu den Unterweltler vielleicht besser gemacht hätte. Doch er konnte einfach nicht mehr. Camilles Art hatte ihn echt zum Toben gebracht, sie wusste mit ihren reizen um zu gehen und provozierte Magnus mit der Tatsache, dass sie ihn wohl nie wirklich geliebt hatte. Wobei er für sie doch alles getan hätte. Aber das war Vergangenheit und über 100 Jahre her. Magnus hatte nie gedacht, dass er diese Gedanken los bekommen würde. Oder wenn nicht los, zu mindestens erträglicher. Seid Marina ihn vom Springen abgehalten hatte, ihn in seiner min. der unerlässlichen Schmerzes gesehen hatte, da wollte Magnus neue Hoffnung schöpfen wollen. Vielleicht stimmten Marinas Worte, dass er jemanden anderes bräuchte, die ihn wirklich liebten, so wie er war. Aber das war verdammt schwierig schon alleine weil er eben Unsterblich war. Und wer würde ihn schon jetzt noch wollen?? Jeder, der seinen Bruder kennenlernen würde, würde sich für diesen entscheiden. Den Hexenmeister, der so machomäßig herüberkam, das er jeden um den Finger wickeln konnte. Der ungebändigt war und wie ein wildes Tier seine Freiheit genoss, ohne sich dem hohen Rat unterworfen zu haben. Der vor allem Tätowiert war und sich nie an Regeln hielt und halten würde. Sein Bruder war so jemand, ganz anders als Magnus. Ihre Vergangenheit hatten sie geprägt, er wollte den Schmerz, den sie erleiden mussten in all den Jahrhunderten mit seinem Aussehen Überspiegeln. Schillernd und Glamourös wollte er sein und einfach von seiner wirklichen natürlichen Art ablenken. Nur wenige hatten geschafft hinter seine Fassade blicken zu können - Camille war solch jemand gewesen. Und der Verrat schmerzte somit nur noch mehr.

"Hmm ok, ich kann verstehen dass du das nicht willst. Immerhin bin ich ja im Grunde jemand fremdes."

"Es hat nichts damit zu tun... Im Grunde geht es sich hier um meinen Bruder. Er würde wieder nur alles schlimmer machen und ich hab keine Kraft mehr noch weiter Versuchen zu wollen, etwas von ihm zu bekommen.", meinte Magnus nur und schloss seine Augen.

Er war müde, vielleicht lag es auch daran das er kaum geschlafen hatte. Sein Körper verlangte danach und Marina merkte dieses. Sie lächelte und stand auf. Verwirrt sah ihr Magnus hinterher, doch Marina stand nur vor ihm und nahm sanft seine Hand.

"Gut... Aber wir sollten jetzt schlafen. Du kannst ja schlecht auf der Couch schlafen..", meinte sie und zog sanft an seiner Hand.

Magnus wollte schon was sagen, als er aber aufstand und ihr dann wortlos folgte. Sie führte ihn in ein Zimmer, wo auf einem Schild mit großen Buchstaben "Gast" darauf stand. Sie lächelte freundlich, als sie ihm das Zimmer zeigte.

"Du wirst wohl noch mindestens 2 Tage hier bleiben. Den Kühlschrank hab ich vor einigen Tagen gut gefüllt. Also kommen wir locker einige Tage aus damit. Es regnet noch immer stark und etwas Ruhe brauchen wir auch erst mal. Also... Schlaf dich aus, ich bin in meinem Zimmer gegenüber..", grinste die Blonde ihn an.

Dann wünschte sie ihm eine Gute Nacht und Magnus war ehrlich, er brauchte irgendwie den Schlaf. So nickte er lächelnd, bevor er Marina nachsah und sich auf das Bett setzte. In seinem Kopf fing es an zu arbeiten, sein Bauchgefühl meldete sich plötzlich und will ihn warnen. Hier stimmte etwas nicht und die Magie, die er am Anfang gespürt hatte, war kurz wieder gewachsen. Aber Magnus schob seinen geistigen Zustand erst mal wieder beiseite und dachte im Moment nur daran, dass er sich eher täuschte. Immerhin war seine Situation selbst für den Hexenmeister nicht wirklich ganz klar und seine Gefühle fuhren Achterbahn. Da konnte der Verstand schon einem was vorgaukeln. So beschloss er deswegen einfach sich erst mal hinzulegen. Wenn er etwas geschlafen hatte, würde wohl alles besser zu erklären sein.
 

Marina schlief nie wirklich tief. Als Dämon konnte sie es auch nie, musste immer auf der Hut sein. Die Schattenjäger waren immer hinter ihr her gewesen, vor allem weil sie die Lebensenergie brauchte um zu überleben. Im Grunde war Marina auf der Suche nach ihren wahrhaftigen und einzigen Seelenpartner. Der sie bändigen konnte, sie aber auch ernähren konnte, ohne dabei gleich hopps zu gehen. Das Leben eines Succubus war noch nie einfach gewesen. Nun war sie 30 Jahre am Leben und hatte noch immer niemanden gefunden, der zu ihr passte - bis jetzt. Immerhin kannte sie es nicht anders. Wenn sie Interesse an jemanden zeigte und ihn das erste Mal kostete, das dieser dann starb dabei. Wenige Minuten dann tauchten die Schattenjäger auf, die mit ihren Engelsklingeln sie attackierten. Marina hat schon früh lernen müssen sich zu wehren. Auch vorhin hatte sie nur darauf gewartet, dass die hiesigen Schattenjäger antanzten. Doch es passierte nichts. Es könnte auch an den starken Regen gelegen haben, das selbst die Schattenjäger vor Herausforderungen stellte. Es könnte aber auch daran liegen, das sie dieses Mal nicht ihre volle Energie entfalten hatte. Zwar war sie in ihrer Dämonenform gewesen, aber ihre Magie schien blockiert gewesen zu sein. So das die Londoner Schattenjäger sie nicht orten konnten. Wieso sie jetzt im Gästezimmer stand und den schlafenden Hexenmeister ansah, wusste sie nicht. Das starke Gefühl, was er in ihr auslöste, ließen sie kaum richtig Atmen. Ihr Herz schlug wie wild gegen ihre Brust und egal was sie machte, sie bekam diesen vorzüglichen Geschmack nicht aus ihrem Kopf. Wie lecker Magnus Lebensenergie geschmeckt hatte und wie gut die Magie getan hatte. Als Dämon war sie in der Lage auch Magie anzuwenden, was im normalen Fall nur den Hexenwesen und den Feenwesen vorenthalten war. Marina seufzte leise und hockte sich hin. Wie ruhig der Hexenmeister schlief. Sie hatte ja schon fast alles durch gehabt, von Mundis, bis hin zu Werwölfen und Elben. Auch Vampire und Hexenmeister kannte sie, aber niemand hatte so was in ihr ausgelöst. Vorsichtig strich sie dem Schwarzhaarigen über die Haare. Sie fühlten sich sehr weich an und die sanften und ruhigen Gesichtszügen ließen niemals erahnen, welche schlimme Vergangenheit hinter dem Hexenmeister lag. Irgendwie hatte Marina das Gefühl, dass sie ihm vertrauen konnte. So wie er ihr vertraute? Aber war es wirklich klug dem anderen zu sagen, was sie war?? Immerhin war ihre Rasse unliebsame Wesen geworden, die selbst unter den Unterweltlern verhasst waren.

"Wenn ich bloß meinen eigenen Worten glauben schenken könnte..", sprach sie leise und strich hauch zart über seine Wange.

Dann strich sie ihm sachte über die Stirn und versetzte Magnus in einen noch tieferen Schlaf. Sie musste ihn kosten, es ging nicht anders. So legte sie sachte ihre Lippen auf die seinige und saugte ihm die Lebensenergie aus dem Körper. Dabei strich sie sanft über seinen Hals und bewegte die Lippen wie bei einem innigen Kuss. Magnus Körper reagierte darauf, doch anders, als Marina es gewohnt war. Wo sie sonst immer nur einen bebenden Körper unter sich hatte, der irgendwann verkrampfte, reagierte Magnus genau Gegenteilig. Seine Hand legte sich an ihre und es schien so, als würde er den Kuss akzeptieren und genießen. Kurz spürte Marina, wie sich die Lippen des Hexenmeisters bewegten, bevor sie sich aber löste. Es war ihr noch nie passiert, das sie außer Atem gewesen war und das ihr ganzer Körper verrückt spielte. Wo sie beim ersten Kosten sich noch verwandelt hatte, blieb diese Reaktion nun vollkommen aus. Sie hatte auch deutlich mehr zu sich genommen, als wie beim ersten Mal. Blinzelnd sah sie Magnus an, der leise wollig seufzte und weiter schlief. Panik tat sich auf in ihr, sie beugte sich vor und hörte, ob sein Herz noch schlug. Doch es bewegte sich und nun erleichtert atmete sie aus. Doch, was sollte das?? Sofort sprang sie auf, eilte aus dem Raum um dann in ihr Zimmer zu verschwinden. Sie ließ ihr Dämonenbuch erscheinen und blätterte hastig darin herum.

"Komm schon...", nuschelte sie leise und kam an dem Kapitel an, welches über die Seelenpartnerschaft ging.

Schnell las sie sich die Seiten durch, doch egal wie sie es drehten und wenden würde. Hier stand nichts drin, wie sich die Partnerschaft anfühlen musste. Nur wurde umschrieben und kurz beschrieben, dass der derjenige eine starke Person sein musste. Viel Energie besaß diese und würde den Dämon so akzeptieren wie er war. Im Grunde nicht wirklich etwas, womit Marina was anfangen konnte. Sie seufzte leise und schloss ihr Buch. Kurz ging ihr Blick zur Nachbartüre, hinter der Magnus feste schlief. Dann schnipste sie leise und ihr Dämonenbuch verschwand wieder.

"Ach Quark... Das ist nur ein Zufall.", redete sie sich selbst ein und beschloss nun doch selbst auch etwas zu schlafen.

Denn auch sie als Dämon musste mal schlafen und ohne eine Hetzerei befürchten zu müssen, war dieses doch eine erholsame Abwechslung.



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