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Azami - Das Erbe zweier Künstler

von

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nicht zum scherzen aufgelegt

Es war dumpfes Murmeln, welches ihn erwachen ließ.
 

Welches offenbar von draußen, auf dem Flur kam, doch penetrant genug war, um durch die geschlossene Tür zu ihm durch zu dringen und ihn damit zu wecken.
 

Deidara seufzte leise, kuschelte sich tiefer in seine Kissen und schloss die Augen, genoss die häusliche Wärme, des vertrauten Bettes, die weiche Matratze unter seinem Körper und die Schwere der Decke, auf diesem.
 

Von draußen konnte er den Wind unnachgiebig, um die Mauern ihres Versteckes, pfeifen hören.
 

Leiser Regen prasselte dabei gegen die Scheibe.
 

Aus der Ferne war dumpfes Donnergrollen zu vernehmen.
 

Draußen, vor der Tür, entfernte sich das Stimmengewirr nun langsam, schien sich in die untere Etage zu verlagern, doch, das war dem Blonden nur rechtens so.
 

Ein weiteres Mal seufzte er, zog sich dann die Bettdecke bis zur Nasenspitze und war bereits kurze Zeit darauf wieder ein gedöst.
 

Als er das nächste Mal die Augen öffnete, war es still in dem kleinen Zimmer, das Haus schien in gänzliches Schweigen getaucht, lediglich das leise Rascheln, welches durch das Umblättern von Buchseiten erzeugt wurde, verriet die Anwesenheit einer weiteren Person.
 

Deidara hob schwach den Kopf, blinzelte seinem Partner durch verklebte, geschwollene Lider entgegen, welcher kurz den Blick hob und ihn fragend musterte.
 

„Schlaf.“, raunte Sasori dem Jüngeren zu, wand sich dann wieder seiner Lektüre zu und kurz wunderte sich Deidara, ob der Puppenspieler wohl aus freien Stücken, an seinem Bett, Wache hielt, oder ob Pein ihn dazu verdonnert hatte.
 

Vermutlich Letzteres und brummend ließ sich der Bomber zurück in seine Kissen sinken, versuchte sich zu entsinnen, wie viel Zeit wohl vergangen war, seit sie diesen Ort erreicht hatten.
 

Viele Erinnerungen waren ihm nicht geblieben und die, die er hatte, setzten sich wie aus Tiffanyglas zusammen, ergaben dabei ein recht unharmonisches Bild, auf welchem er sich noch nicht ganz einen Reim machen konnte.
 

Nachdem er Orochimarus Versteck, mit seiner Kunst, dem Erdboden gleich gemacht hatte, wurde es etwas hektisch, obwohl Deidaras Chakra-Ressourcen beinah komplett aufgebraucht gewesen waren, hatte Pein ihn genötigt, das letzte Bisschen für eine Flucht auf seinen Lehmvögeln draufgehen zu lassen.
 

Deidara selbst hatte es zu dem Zeitpunkt gar nicht mitbekommen gehabt, doch offenbar waren sie, binnen kürzester Zeit, eingekesselt worden.
 

Es war ein anstrengender Flug gewesen, drei Tiere gleichzeitig zu kontrollieren und das über einen so langen Zeitraum hinweg, in seinem Zustand, war äußerst ermüdend gewesen.
 

Noch immer rätselte Deidara, wie er es geschafft hatte, sich dermaßen lange aufrecht zu halten.
 

Vielleicht war es das Adrenalin, die Euphorie endlich entkommen zu sein, oder einfach nur eiserne Willensstärke gewesen,…
 

Was auch immer es letztenendes gewesen sein mochte, es versagte in dem Augenblick, in welchem er die Vögel auf einer kleinen Lichtung gelandet hatte.
 

Wie ein nasser Sack, war er völlig entkräftet, von dessen Rücken gerutscht.
 

Ab da wurden seine Erinnerungen unscharf, alles was er noch mitbekommen hatte, waren Arme, die ihn gepackt und abgefangen hatten, ihm somit vor einem schmerzhaften Aufprall, auf den frostigen Waldboden, erspart hatten.
 

Wie Blitze zuckten unzusammenhängende Bilder vor seinem geistigen Auge auf, wenn er sich bemühte, sich ins Gedächtnis zu rufen, was in aller Welt dann geschehen war.
 

Sie mussten lange gelaufen sein und irgendwer hatte ihn den ganzen Weg über, auf dem Rücken, getragen, er tippte auf Pein, oder aber Kisame.
 

Unterm Strich war ihm alles Recht, so lange es nur nicht der Uchiha gewesen war, schlimm genug, dass dieser den ganzen Schlamassel auch noch live miterlebt hatte.
 

Auf der anderen Seite, wer konnte es Deidara verübeln, nach monatelanger Geiselnahme, unhumanischen Experimenten und konstanter Vergiftung?
 

Da hätte sicher auch das Wiesel schlapp gemacht, also brauchte er selbst sich auch gar nicht weiter schämen.
 

Irgendwann mussten sie jedoch irgendwo angekommen sein, doch auch was das anging, konnte er sich kaum mehr erinnern.
 

Immer wieder war er sporadisch zu sich gekommen, mal war jemand bei ihm, mal war er alleine gewesen, meist waren es Konan, oder Sasori, die an seinem Bett gesessen hatten, ihm zu essen und zu trinken anbieten wollten, doch Deidara war viel zu schwach gewesen um darauf einzugehen und eigentlich sofort wieder weggenickt.
 

Vermutlich hatte sein alter Danna ihn die Tage mit Infusionen und über einen Venenkatheter am Leben gehalten, was auch den dumpf-pochenden Schmerz, an seinem Unterarm erklären würde.
 

Deidara seufzte, rollte sich anschließend auf die Seite und strich sich vorsichtig über die schmerzende Stelle, erschrak kurz, als er tatsächlich unter dem Pflaster eine dünne Nadel ertastet.
 

Ein ungeduldiges Zungeschnalzen ließ ihn zusammenzucken und blinzelnd hob er den Kopf, erkannte Sasori, der ihm einen warnenden Blick zuwarf.
 

„Wenn ich mir sicher bin, dass du dein Essen länger als zehn Minuten bei dir behältst, dann nehme ich ihn dir ab, bis dahin,…“ , mit einem Kopfnicken deutete er zu dem provisorischen Tropf, der neben Deidaras Bett stand, wohl spontan aus Gaderobenständer und Kleiderbügeln zusammengeschustert worden war, allerdings seinem Zweck zu dienen schien.
 

Deidara seufzte, ließ sich zurück in seine Kissen sinken und beobachtete aus müden Augen, die leicht gelbliche Flüssigkeit, die durch den dünnen Schlauch in seinen Arm sickerte.
 

„Hab ich mich übergeben, ja…?“ , murmelte er peinlich berührt.
 

Sasori seufzte leise.
 

„Mehr als einmal.“
 

Deidara stieg die Röte ins Gesicht.
 

„Und hat es wer mitbekommen, mh, … ja, der Uchiha, ha?“ , brummte er leise.
 

Sasori schwieg eine Weile, Deidara konnte das leise Ratschen der umschlagenden Seiten hören.
 

„Das sollte deine geringste Sorge sein.“ , kam es nach einer Weile von dem Puppenspieler und Deidara nickte, obgleich er sich sicher war, dass sein Partner es nicht sehen konnte.
 

Leise seufzend schloss er schließlich die brennenden Augen, war kurze Zeit darauf bereits wieder eingeschlafen.
 

Die Tage vergingen und erster Schnee begann vom Himmel zu fallen, doch mit Deidaras Genesung ging es nur schleppend voran und das ärgerte vor allem die blonde Frohnatur selbst.
 

Aus irgendeinem Grund aber, schien vor allem Pein wenig begeistert von dem Gedanken, ihn direkt wieder weiteren Aufträgen zuzuteilen und wenn Deidara seinem alten Danna Glauben schenken durfte, dann hatte der Anführer wohl sogar bereits selbst die ein oder andere Mission für das jüngste Mitglied übernommen.
 

Doch wozu das Ganze?
 

Er hatte es kaum erwarten können, als Pein ihn endlich zu sich rief, zwar war der Künstler immer noch nicht ganz auf der Höhe, fühlte sich schnell mal erschöpft, oder etwas schwummrig, doch sah sich wohl im Stande, kleinere Aufgaben zu übernehmen und wenn es nur stumpfe Informationsbeschaffung sein sollte.
 

Als er unten in den Wohnbereich trat, da ahnte er noch nicht, dass er in den nächsten paar Minuten mit einer Mission beglückt werden sollte, die so überhaupt nicht seinen Vorstellungen entsprach.
 

Und die einem Künstler, wie er es war, auch überhaupt nicht würdig schien.
 

Aber nicht ansatzweise.
 

Unten in dem schmalen Wohnraum, der mit weichen Bambusmatten ausgelegt war und in dessen Mitte ein etwas größerer, flacher Esstisch stand, wartete der Anführer, doch er schien nicht alleine.
 

„Hier bin ich, mh.“, brummt Deidara, als er schließlich in den traditionell und recht minimalistisch eingerichteten Raum trat, nickte Konan zu Begrüßung einmal respektvoll zu und wunderte sich etwas, dass auf Sasori bereits mit am Tisch saß.
 

Das konnte eigentlich nur eines bedeuten und zwar, dass es bald nun wieder auf Mission gehen würde und ein schelmisches Grinsen konnte sich der Blonde kaum verkneifen.
 

Welchen anderen Grund sollte es denn sonst geben, dass sich der Puppenspieler dazu herab ließe Deidara bei seinem Gespräch mit dem Anführer bei zu wohnen, wenn es nicht auch ihn etwas anging und zumindest eine Zweimann - Operation war.
 

„Deidara.“, begrüßet der Leader ihn mit einem tiefen Brummen, musterte den Jüngsten dann mit kühlem Blick, ehe er aus den Augenwinkeln kurz gen Sasori schielte, der das Ganze mit ähnlicher Distanziertheit betrachtete.
 

Erneut nickte Deidara, ließ sich dann zu dem Rinneganträger an den niedrigen Tisch sinken und lehnte sich erschöpft gegen die Lehne des Stuhles.
 

„Deine Genesung schreitet voran, berichten Sasori und Kakuzu?“, eröffnete der Leader das Gespräch worauf Deidara nur ein unbestimmtes Grummeln vernehmen ließ.
 

„Ich fühl mich gut, ja.“, wusste er, was der Anführer der Organisation jedoch unkommentiert ließ.
 

Deidara wartete kurz, er kannte sich inzwischen gut genug aus, um sagen zu können, dass es nicht unbedingt weise war in Anwesenheit Pein zu vorschnell zu handeln.
 

Der Leader hatte ihn schon nicht umsonst rufen lassen, sollte er ihn auf Mission schicken wollen, so würde er dies tun, sollte er Letzteres allerdings nicht vorhaben, dann würde aus Deidaras Bitten und Flehen nichts daran ändern können.
 

Dabei kribbelte es dem jungen Künstler seit Tagen bereits in den Fingern.
 

Zwar hatte er im angrenzenden Wald mit seiner Kunst ein paar Wildtieren einen Heidenschrecken einjagen können, doch das war Nichts gewesen, im Vergleich zu den Kunstwerken, die er sonst erschuf und die ganze Städte niederbrennen und Nationen binnen Sekunden auslöschen konnten.
 

Wie sehr er das verzweifelte Flehe der Leute doch vermisste, die zu seinen Füßen winselten, umher gescheucht wurden wie Ameisen deren Bau in Flammen stand, nicht wissend, dass sie kurz davor waren Teil etwas Größeren, etwas atemberaubenden Schönen und Einzigartigen zu werden.
 

Dass er ihnen gestattete ein teil seiner ultimativen Kunst zu werden und ihnen somit wohl den ehrenwertesten Abgang, von der hiesigen Welt verschaffte, denn man sich hätte träumen können.
 

Doch das verstanden die Meisten nun einmal nicht, …
 

Kaum einer vermochte dies zu tun, er hatte sich mit diesem Gedanken zwangsläufig anfreunden müssen, was allerdings noch lange nicht hieß, dass er diesen gut hieß.
 

„Du bist stabil, ja.“, bestätigte Pein und beinah sofort unterbrach Deidara sein Grübeln, richtete seine Aufmerksamkeit wieder nach vorne.
 

„Aber offenbar noch lange nicht fit genug, als das ich dich wieder rausschicken könnte.“, fügte er dann an und unweigerlich biss der Blonde sich auf die Unterlippe.
 

Er hatte es befürchtet.
 

Kurz warf er einen unzufriedenen Blick in Richtung seines Dannas, als täte er hoffen Sasori könnte Pein vielleicht doch noch irgendwie umstimmen, doch natürlich hielt der Rothaarige sich, wie gewöhnlich, aus jeglichen Unterhaltungen raus, erwiderte Deidaras Blick nicht einmal.
 

„Aus diesem Grund werde ich die eine andere Aufgabe zukommen lassen, die zwar weniger gefährlich, dafür jedoch nicht minder wichtig ist.“, begann Pein von Neuem und nun wusste Deidara wirklich nicht mehr, was es mit dieser kleinen Versammlung hier auf sich hatte.
 

„Eh, … okay.“ , antwortete er plump, zog dabei kritisch die Brauen zusammen, immerhin konnte er sich auf diesen kryptischen Aussagen bislang keinen Reim machen.
 

Eien Augenblick herrschte Schweigen, welches der Pyromane als durchaus unangenehm empfand, ehe der Pein seiner eigenen Partnerin, Konan, unauffällig zu nickte, was allerdings zu genügen schien, denn im nächsten Moment erhob sich die Papierdame und ging in eines der anliegenden Zimmer, schloss dabei die Tür hinter sich.
 

Deidara warf sowohl Sasori, als auch Pein einen fragenden Blick zu, doch beide hüllten sich in Schweigen, doch kam der Blonde nicht umhin zu bemerken, wie sein Partner sich etwas aufrechter hingesetzt hatte.
 

Nach einer Weile räusperte Sasori sich und Deidara wusste nicht warum, doch es jagte ihm einen Schauer über den Rücken.
 

Irgendwas war hier doch faul und stank bis zum Himmel!
 

Was wurde hier bitte gespielt?
 

„Ich halte das für keine gute Idee.“, ließ der Puppenspieler nach geraumer Zeit vernehmen und verwirrt legte Deidara den Kopf zur Seite.
 

Doch noch bevor er etwas sagen konnte, fiel ihm Pein dazwischen: „Dass du davon nicht begeistert bist ist mir bekannt, doch ich sehe keine andere Möglichkeit.“
 

„Wir könnten es töten. Uns ihm entledigen, bevor es noch Probleme bereitet, denn das wird es.“
 

Es?
 

Erneut wollte Deidara den Mund öffnen, immerhin schienen alle Anwesenden eine Information zu besitzen, die ihm fehlte und womöglich dieses ganze Mysterium, welches sich hier abspielte für ihn etwas nachvollziehbarer machen könnte.
 

Und was sollte „es“ überhaupt sein?
 

„Sollte es soweit kommen, können wir es immer noch beseitigen, doch im Moment sehe ich darin etwas, was die Organisation in ihrer Sache schleunigst voran bringen könnte und uns eine große Hilfe sein könnte.“, erwiderter Pein und Deidara war sich nicht ganz sicher, aber für ihn klang es etwas danach, als müsste sich der Leader von seinen eigenen Worten erst selbst noch überzeugen.
 

„Niemand von uns hat Zeit sich damit auseinander zu setzen.“, wusste Sasori, doch Pein schüttelte den Kopf.
 

„Du irrst dich.“, brummte er, verschränkte dabei die Arme vor der Brust und deutete dann mit dem Kinn gen Deidara welcher ich langsam etwas verarscht vorkam.
 

Konnte ihn jetzt bitte auch einmal jemand einweihen?
 

Immerhin schien er hier ja, mehr oder minder, der Geleckte zu sein, nämlich der, der sich mit diesem „Es“ - was auch immer es war - unterm Strich auseinander zusetzten hatte.
 

Sasori lachte gekünstelt auf, ehe er amüsiert in Deidaras Richtung schaute.
 

„Du willst also tatsächlich Deidara damit beauftragen?“, murmelte der Puppenspieler, ehe er sich wieder an Pein selbst wandte, „ Das ist ein Fehler.“
 

Obwohl Deidara keine Ahnung hatte worum es eigentlich ging, hätte er am liebsten seinem Partner bereits wieder dazwischen gefunkt, da der seinen Hang zur Bessserwisserei offenbar nicht einmal vorm Leader selbst unter Kontrolle zu bringen wusste.
 

Was auch immer das für eine Aufgabe war, für welche Pein ihn da auserkoren hatte, offenbar schien der Anführer überzeugt, dass es sich bei Deidara um die richtige Wahl handelte.
 

Unterm Strich war Sasori doch sowieso bestimmt nur eifersüchtig, … ja, so musste es sein.
 

„Ich glaube nicht, dass es ein Fehler ist.“, nuschelte Pein in seinen nicht vorhandenen Bart hinein, wobei sein abwartenden Blick ruhig an Deidara haftete, „Ich habe es mir gut überlegt.“
 

Der Blonde wand sich triumphierend grinsend an seinen Danna, welcher nur verständnislos den Kopf schüttelte und seinem jungen Partner einen beinah etwas mitleidigen Blick zuwarf.
 

Doch viel Zeit darüber nach zudenken, blieb dem blonden Künstler nicht, denn im nächsten Moment bereits, wurde die Tür zum Nebenzimmer wieder beiseite geschoben und Konan kehrte zurück, doch sie war nicht alleine, …
 

Beinah glaubte Deidara, seine Augen spielten ihm einen Streich und ungläubig starrte er auf das kleine Mädchen, welches schüchtern hinter Konan hinein schlurfte, den Blick zu Boden gerichtet und am ganzen Leibe zitternd.
 

Eigentlich wollte der Bomber etwas sagen, verschluckte ich dann jedoch an seinem eigenen Speichel, hustete ein paar mal bellend, ehe er aus tränenden Augen zurück zu dem Mädchen schaute, welches sich schutzsuchend an Konans Oberschenkel schmiegte, welche die Kuschelei zwar zu dulden schien, jedoch ansonsten keine großen Anstalten zu machte, das Kind in irgendeiner Form zu beruhigen.
 

„Das ist, …“, begann Deidara, nachdem er seine Sprache endlich wieder gefunden hatte und noch immer war er sich nicht ganz sicher, ob er nicht vielleicht doch träumte.
 

Womöglich war er immer noch in der Zelle. in Orochimarus Versteck und der Hunger und das Gift hatten ihm inzwischen dermaßen den Verstand vernebelt, dass er die Wirklichkeit von seinen Fieberhaluzinationen nicht mehr zu unterscheiden wusste.
 

„Du erinnerst dich?“, wollte Pein wissen, drehte sich dann ebenfalls in Konans Richtung, welches das kleine Mädchen sanft von sich schob und behutsam in Deidaras Richtung lenkte.
 

Deidara nickte, schluckte dann so schwer, dass der dicke Kloß, der sich in seine Kehle gebildete hatte, sogar etwas schmerzte.
 

„Das Kind aus Orochimarus Versteck,…“ , murmelte er, mehr zu sich selbst, betrachtete sich das kleine Mädchen mit den mausbraunen Haaren und den stahlblauen Augen dann genauer.
 

Das Kind, welches der Perversling aus Sasoris und seinen Genen in einem Reagenzglas heran gezüchtet hatte, einfach so, aus Spaß, hatte er sich einen Menschen nach seinen Vorstellungen zusammen gebastelt, als wäre er Gott und das ganze irgendein perfides Spiel.
 

Deidara schüttelte es, ehe sein Blick zurück zu dem Kind wanderte, welches, am Daumen nuckelnd da stand, aus ängstlichen, tränenden Augen zu ihm schaute, während dicke Tränen seine Wangen hinab kullerten.
 

Unglücklich biss Deidara sich auf die Unterlippe, warf seinem Danna dann einen etwas verzweifelten Blick zu, welcher nur die Hände von sich hob.
 

„ich halt mich daraus.“, knurrte er, „Du wolltest das Teil nicht töten, jetzt haben wir den Salat, denn Pein will es behalten.“
 

„Das Teil.“, wiederholte Deidara entnervt schnaubend, „Es ist ein Kind, ein unschuldiges Kind zu töten ist sogar für dich ziemlich drüber, Danna.“
 

„Das ist kein Kind, das ist ein Mutant, ich meine, sieh es dir an!“ , fiel ihm Sasori dazwischen, ehe zwei hauchdünne, blauschimmernde Chakrafäden aus seinen Fingern schossen, sich um das Handgelenk des kleinen Mädchens legten, welches verzweifelt aufwimmerte und diese nach oben riss.
 

Fassungslos rutschte Deidara etwas näher, an die kleinen Händchen heran, spürte, wie das Mädchen versuchte nach hinten aus zu weichen, doch Sasori hielt die wehrlose Kreatur mit seinen Fäden in Schach.
 

„Das kann nicht sein, …“ , murmelte der Blonde, griff dann selbst nach den kleinen Ärmchen, zog die Handflächen des Mädchens näher an sein Gesicht, blinzelte dann ein paar Mal, ob er sich denn auch wirklich nicht verschaut hatte.
 

Doch kein Zweifel.
 

Von den Händen der Kleinen, lachten ihm zwei Münder entgegen, wie er selbst welche besaß.
 

Spielerisch schoben sich die Zungen zwischen den feuchten Lippen hervor, fuhren über die obere Zahnreihe, ehe sie wieder in der schmalen Mundhöhle verschwanden.
 

Noch immer konnte es der Blonde nicht ganz glauben, noch nie hatte er an jemand anderem dieses Jutsu gesehen, es war ja ohnehin nicht umsonst verboten und tief im Inneren des Kageturmes, in einer Schriftrolle versiegelt und wurde streng bewacht,…
 

Aber genau das war es doch, …
 

„Das ist ein Jutsu.“, fiel ihm dann auf, ehe er von dem Mädchen schließlich abließ, „Wie kann sie die Münder haben, wenn ich meine nicht von Geburt an habe?“
 

Pein nickte verstehend auf seine Frage hin, drehte den Kopf dann leicht in Sasoris Richtung.
 

„Sasori.“, forderte er seinen Untergebene somit zum sprechen auf.
 

„Es ist ein Jutsu, ja, Deidara.“, zischte dieser genervt, als wäre es etwas vollkommen Offensichtliches, „Aber dieses Jutsu hat an deinem Körper für Mutationen gesorgt, was wiederum bedeutet, dass dadurch deine Genetik verändert wurde.“
 

„Was zum, …“, brummte Deidara, doch Sasori fuhr ungeachtet dessen fort: „Orochimaru hat sich sowohl deiner, als auch meiner Erbsubstanzen bedient und offenbar ein paar deiner veränderten DNA-Stränge dabei erwischt, deswegen hatte es diese Münder vermutlich bereits in dem Moment, in dem es aus seiner Petri-Schale gekrochen ist.“
 

Es dauerte einen Moment, bis das von Sasori gesagte, bei Deidara auch tatsächlich angekommen war und er es in seinem Kopf so sortiert hatte, dass es tatsächlich Sinn ergab.
 

Veränderte DNA-Stränge?
 

Mutationen, … ?
 

Seine Erbsubstanzen, …?
 

„Aber wenn sie aus uns geschaffen wurde, …“, begann der Künstler dann von Neuem, griff nachdenklich nach den beiden kleinen Händen des Mädchens und strich behutsam über die leicht geöffneten Lippen der Handmünder, „Dann hat sich ja auch vielleicht mein Kekkei Genkai, … kann doch sein, oder?“, fragend hob der Blonde den Kopf, ehe sein abwartenden Blick schnell zwischen Pein und Sasori hin und her wanderte.
 

Dieses Mal war es der Leader selbst, der antwortete: „Wir gehen davon aus, vielmehr glauben wir, dass Orochimaru sich bewusst entsprechende DNA-Informationen aus euren Stammzellen herausgepickt, um das Maximum an Fähigkeiten in ihr zu vereinen.“
 

Deidara nickte, ehe er sich erneut das kleine Mädchen betrachtete, dessen Hände er immer noch hielt und welches sich offenbar zumindest etwas beruhigt hatte.
 

Schüchtern schaute es zu dem Blonden empor, in dessen Brust es beunruhigend ziepte und er dem kleinen Ding ein verhaltenes Lächeln schenkte.
 

Immerhin konnte die Kleine für die ganze Aufregung ja am Wenigsten, … sie hatte ja nicht drum gebeten geboren zu werden.
 

Oder geschaffen, … oder was auch immer für ein Begriff dafür angemessen schien, …
 

„Aber was, …“, murmelte Deidara dann nach einer Weile, konnte seinen Blick nicht von dem kleinen Mädchen los reißen.
 

Sie hatte seine Augen.
 

„Was ist jetzt meine Aufgabe?“
 

Kurz herrschte Schweigen, ehe Sasori hörbar ausatmete, ehe er leise brummte: „Das da.“, deute er unbestimmt auf das Mädchen, „Das Ding da ist deine Aufgabe.“
 

„Was?“
 

Deidara meinte bereits er habe sich verhört.
 

Das „Ding“ , … meinte sein Partner damit etwa, … das konnte er doch nicht, das musste ein schlechter Scherz sein, …
 

„Orochimaru wird sich schon was dabei gedacht haben und ein Mensch, der die Fähigkeiten zwei der stärksten Shinobi unserer Zeit vereint kann Akastuki durchaus von Nutzen sein.“, wusste Pein.
 

Fassungslos schüttelte Deidara den Kopf und wie aus Reflex, zog der das Mädchen etwas näher in seine Richtung.
 

Er wusste, dass es leichtsinnig war, Pein zu widersprechen, auf der anderen Seite konnte sein Anführer das auf keinen Fall ernst meinen.
 

„Du willst die Kleine zu einem Mitglied von Akatsuki machen?“, krächzte er mit trockener Kehle, schaute dann mitfühlend auf den Minimensch, vor sich, welcher sich derweilen ängstlich an seine Brust schmiegte.
 

Die Kleine war höchstens drei.
 

Wenn überhaupt.
 

„Vorerst nicht.“, brummte Pein und Deidara seufzte erleichtert aus, dachte er doch schon, der Leader hätte nun völlig den Verstand verloren, „Vorerst wollen wir sehen, wie sie sich entwickelt. Sollte sie uns von Nutzen sein können, werde ich schauen, dass wir sie entsprechend fördern und wie genau wir sie einsetzten können,… sollte dies nicht der Fall sein, werde ich Hidan oder Kakuzu damit beauftragen sie zu entfernen.“
 

Als hätte Deidaras Körper auf einmal auf automatisch geschaltet, schlang er bei diesen Worten beide Arme um das Kind, zog dieses dabei näher an sich und wich sogar noch ein paar Zentimeter nach hinten.
 

Entsetzt blickte er in die erbarmungslosen Augen des Anführers und bei den zuletzt gesagten Worten wurde es ihm ganz anders.
 

Das konnte Pein doch nicht ernst meinen, …
 

Fassungslos ließ Deidara den Blick an sich selbst hinunter gleiten, bis hin zu dem kleinen Mädchen, das sich halt suchend, mit dem Gesicht in seinem Oberteil vergrub, ehe er kaum hörbar schluckte.
 

Das alles war doch ein schlechter Scherz, … oder, … oder nicht?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  kleines-sama
2019-06-13T18:42:28+00:00 13.06.2019 20:42
Endlich geht es weiter :D Hab mich mega gefreut, als ich die Benachrichtigung gesehen habe :)
Das Kappi ist einfach nur Hammer! Ich finde es gut, dass Akatsuki nicht als eine Wohlfahrtsorganisation dargestellt wird, sondern als das was es ist: Eine Organisation, die über Leichen gehen würde, um ihre kriminellen Ziele zu erreichen.
Deidara scheint ja wirklich herauszustechen, er erkennt in der Kleinen "sein" Kind. Ich bin gespannt, wie sich das Ganze noch weiterentwickelt. Wird Sasori auch väterliche Gefühle entwickeln? Und wie wird Azami sich machen?
Freue mich schon auf die folgenden Kappis!

bye
sb
Von:  Scorbion1984
2019-06-13T13:44:34+00:00 13.06.2019 15:44
Sind die denn genauso herzlos wie die Schlange ?
Ich denke wenn man einem Kind mit Liebe erzieht ,dann wird es sich gut entwickeln !
Das heißt nicht es nicht das es auch Pflichten hat ,etwas Strenge ist auch gut ,aber niemals Gewalt !
Dann wird es sich schon richtig entwickeln ,das wird Deidara schon alles hinkriegen !
Ich denke das es noch einige andere von Akatsuki geben wird die ihm helfen werden ,wenn auch vielleicht unbeabsichtig !
Tolle Geschichte ,die Schlange samt Kabuto sind gut dargestellt !


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