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Azami - Das Erbe zweier Künstler

von

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110

Durch halb geschlossene Augen, seine Umgebung nur schemenhaft wahrnehmend, strich der Blonde teilnahmslos mit den Fingern über den steinernen Boden.
 

Rieb den daran haftenden Dreck nachdenklich zwischen den Finger, ehe er sich dann seufzend auf die andere Seite rollte.
 

Ein gequältes Stöhnen entkam ihm.
 

Er hätte auf der rechten Seite liegen bleiben sollen.
 

Die Andere war noch zu gereizt, erst heute hatten sie seine Reaktionszeit anhand von Stromstößen gemessen.
 

Vor allem an den Schläfen würden zwei unschöne Narben bleiben, hatte zumindest sein Danna prophezeit, doch Deidara tröstete sich mit dem Gedanken, sie einfach unter seinem Stirnband verstecken zu können, sobald sie erst eine Fluchtmöglichkeit gefunden hatten.
 

Drei Monate, vielleicht auch vier, … oder waren es doch fünf…? Befanden sie sich nun bereits in Orochimarus Gefangenschaft und der Schlangenmensch war nicht umnachlässig gewesen, was ihre Bewachung anging, vergiftet Deidaras Essen, um ihn zu entkräften und ruhig zu halten, was er mit Sasori gemacht hatte wusste der Blonde nicht, doch selbst der Puppenspieler schien, mehr oder weniger, am Ende zu sein.
 

Zu Beginn hatte Deidara es noch auf die leichte Schulter gekommen, hatte die nackten Scheiben Brot und die kleinen Schälchen Reis, die man ihm anbot einfach verschmäht, doch nach einer halben Woche zehrte der Hunger an ihm, nach weiteren drei Tagen bekam er immer wieder Schwindelanfälle und Bauchkrämpfe, Hitzewallungen, sowie darauf folgenden Körpertemperaturabfall erlebt.
 

„Iss.“ - Hatte sein Meister Sasori ihn genötigt, einen Häppchen Reis einfach aus der Schüssel genommen und ihn, ohne groß auf die ihm entgegen bretternde Welle der Wiederworte, seitens Deidara, einzugehen.
 

„Iss, oder du wirst elendig verhungern, Balg.“
 

Der knurrende Unterton war dem Künstler nicht fremd, trotzdem jagte er ihm nach all den Jahren noch eine Gänsehaut über den Rücken.
 

Und so hatte er begonnen zu essen, einfach nur um nicht zu sterben.
 

Er war müde geworden, schlief den halben Tag, obwohl die dünnen Matten, die man ihnen in der Zelle bereit gestellt hatte alles andere als bequem waren, doch die Toxine in seinen Mahlzeiten entfalteten schon bald ihre Wirkung.
 

Wenn er mal nicht schlief, dann wurde er von der Brillenschlange in irgendwelche andere Räumlichkeiten getrieben.
 

Bei dem Gedanken an die letzten Wochen zog sich Deidaras Magen augenblicklich zusammen.
 

Heftig atmete er aus, was Sasori kurz den Blick heben ließ.
 

Eine knappe halbe Minute schauten die beiden Künstler sich an, niemand von ihnen sagte etwas, denn was gab es schon zu sagen?
 

Sie saßen hier fest?
 

Sie saßen hier fest, mussten Tag ein und Tag aus Orochimarus skrupellose Experimente über sich ergehen lassen.
 

Elektroschocks, Druckluftkammern, Spritzen, … was sie ihm injektzierten wusste er nicht.
 

Mal ging es gut und er fühlte sich nicht viel anders, als vor der „Behandlung“, doch immer wieder kam es vor, dass er Tage nach der Injektion plötzlich hohes Fieber bekam, seine Haut anfing zu jucken, oder zu brennen, oder er sich permanent übergeben musste.
 

Welchen Grund sein herrschaftliches Leiden hatte, darüber hatte man ihn bislang nicht aufklären können, doch hatte die Schlange versprochen, es ihnen zu zeigen, wenn es denn so weit wäre.
 

Was auch immer er ihnen zeigen wollen würde.
 

Deidara wollte es nicht sehen.
 

Er wollte gar nichts mehr sehen.
 

Noch nie in seinem Leben hatte er sich bislang so gebrochen, so geschlagen, so ziellos gefühlt.
 

Nicht einmal der Gedanke an seine Kunst vermochte ihn zu trösten, alles um was er sich sorgte war, ob er den nächsten Tag noch erleben würde und selbst wenn, dann müsste er auch den Tag darauf überleben und den Tag darauf und dann auch den darauffolgenden Tag.
 

Die Gittertüren quietschten über den kalten Steinboden.
 

Aus den Augenwinkeln konnte Deidara erkennen, wie Sasori sich langsam erhob und auch eine weitere Person ausmachen, doch er hatte keine Lust sich für den unangemeldeten Gast ebenfalls auf zusetzten.
 

Gute Schule brachte einem hier nicht weiter.
 

„Die Herrschaften.“
 

Es war Kabutos Stimme, die von den hohen Fließwänden widerhallte.
 

„Ich darf mit Freuden verkünden, dass der Meister nun gewillt ist euch die Früchte unserer Forschungsarbeit zu präsentieren. Natürlich sollt ihr ebenfalls erfahren, woran wir alle so fleißig als Team gearbeitet haben, wir möchten ja nicht unhöflich erscheinen, …“
 

Deidara lachte einmal affektiert auf, obgleich es eher wie ein krankhaftes Gackern klang und auch Sasori schnaubte verächtlich.
 

„Ich möchte den Scheiß nicht sehen.“, knurrte der Blonde dunkel und schloß dann demonstrativ die Augen, während sein Meister schwieg.
 

„Aber, aber, … „
 

Man konnte Kabutos hämisches Grinsen beinah hören, in der vergangen Zeit hatte Deidara die Perfidere seiner Peiniger ausreichend kennen gelernt.
 

„Meister Orochimarus besteht drauf.“ , säuselte die Brillenschlange dann munter weiter.
 

„Pff, …“, kam es genervt von Deidara und kurz legte sich eine unangenehme Stille über die Drei, ehe Sasori sich einmischte: „Und wann bekommen wir dieses Ergebnis zu Gesicht?“ , wollte er ungeduldig wissen, worauf Kabuto leise kicherte.
 

Deidara biss sich auf die Unterlippe.
 

Sie war ganz rau und fühlte sich geschwollen an und ein bisschen wie ein Fremdkörper, so, als würde sie gar nicht wirklich zu ihm gehören.
 

„Meister Orochimaru erwartet euch schon… immerhin weiß er doch, wie ungern Ihr wartet, Sasori aus dem roten Sand.“
 

Von dem Verließ, bis zu dem Zimmer, in welchem Orochimaru bereits darauf wartete, sie in Empfang zu nehmen waren es nur wenige Meter, dennoch fühlte sich Deidara danach so erschöpft, als hätte er eine Odyssee hinter sich.
 

Darauf bedacht, sich bloß nicht anmerken zu lassen, wie geschwächt er eigentlich war, schlurfte er hinter seinem Meister her, welcher wiederum Kabuto still schweigend folgte, bis sie besagten Raum erreichten, welcher in eigenartiges, grünliches Licht gehüllt war.
 

Deidara schaute sich um.
 

Dieses Zimmer hatte er noch nie gesehen, alles, was er bislang hier unten zu Gesicht bekommen hatte, waren allerlei Folterinstrumente, Liegen und Spritzen, sowie Injektionen gewesen, doch dies hier war anders…
 

Kein Stromschocker, keine Tropfhalterungen,… dafür aber riesige Glasbehältnisse, manche leer, manche mit eigenartigen Substanzen gefüllt, wie zäher, dicker Schleim sickerten die Flüssigkeiten aus einem riesigen Apparat, der in den Schatten verborgen lag, in die gigantischen Reagenzien.
 

„Hier hinten.“, säuselte eine vertraute Stimme und nickend führte Kabuto sie durch den Dschungel an Laborgeräten.
 

Kurz tauschten Sasori und Deidara fragende Blicke, kamen dann nur wenige Zentimeter nächst Orochimarus rechter Hand zum stehen, welche nun zur Seite trat, um die Sicht auf etwas frei zu geben, was den Künstlern das Blut in den Adern gefrieren ließ.
 

„Wenn ich präsentieren darf, unsere unnachgiebige Forschung hat tatsächlich Früchte getragen.“, freute sich der Schlangenmann, tippte dann irgendetwas in ein kleines Tastenfeld nächst des Behälters, vor welchem sie standen, der ebenfalls mit diesem eigenartigen Gelee gefüllt war, doch da war noch was, …
 

In dem Gelee schwamm etwas, schwebte eher und es war auch nicht etwas, sondern viel mehr ein jemand.
 

Ein Kind, um genau zu sein.
 

Fassungslos starrte Deidara auf den zierlichen Körper des kleinen Mädchens, welcher sich nackt und schutzlos im inneren des Glases befand, mit beiden Schläfen, über eine Art Nabelschnur, mit verschiedenen Infusionen verbunden.
 

Kaum merklich schüttelte er den Kopf.
 

„Was ist das?“, fiel ihm Sasori ins Wort, bevor er selbst überhaupt hatte den Mund öffnen können.
 

„Das,…“, begann Orochimaru stolz, schenkte ihn beiden ein bedrohlich wirkendes Lächeln und ging dann in großen Schritten um das Behältnis herum.
 

„Ist ein Kind.“, erläuterte er, das bereits Offensichtliche, ehe er beide Akatsuki eindringlich musterte, „Euer Kind, wenn ihr so wollt. Ein Klon, zusammengefügt aus eurer beider Erbsubstanz.“
 

Deidara war es, als hätte er sich verhört und für einen kurzen Moment vergas er über den Schreck sogar, wie schlecht er sich eigentlich fühlte.
 

„Was?!“, hakte er nach, immerhin verstand er von diesem wissenschaftlichen Geschwafel nicht mehr als die Hälfte.
 

Ihr Kind sollte das sein? War der Alte jetzt völlig übergeschnappt, obwohl auch das eigentlich außer Frage stand…
 

Sasori zog misstrauisch die Brauen zusammen, warf seinem jüngeren Partner dann einen warnenden Blick zu, bevor er selbst näher an das Glas heran trat und sich das darin schwimmende Kleinkind betrachtete.
 

„Lebt es?“ , wollte er dann wissen, was Deidara kurz stutzig machte.
 

Orochimaru lachte gekünstelt auf.
 

„Es lebt, ja.“, bestätigte er dann, „Es ist das Erste, welches die Säuglingsform unbeschadet überwunden hat und sich normal entwickelte, die Restlichen schienen in ihrer genetischen Zusammensetzung noch nicht ganz ausgereift, immer wieder machten sich Behinderungen deutlich, doch nicht bei diesem hier.“
 

Sasori schnaubte.
 

„Das ist absolut pervers, sogar für dich.“ , wusste er, lehnte sich dann angeekelt zurück und betrachtete sich das Mädchen, als wäre es etwas rein Widerliches.
 

„Aber, aber, mein alter Freund.“, säuselte die Schlange, blinzelte Deidara dann vertraut zu, was Letzterem augenblicklich einen kalten Schauer den Rücken hinab jagte.
 

„So bezeichnest du diese meisterliche Überwindung, des Naturgesetztes. Stell dir nur vor, zu was für einer Waffe sie heranreifen wird, nicht nur sie, auch alle darauf Folgenden, wenn ich nicht nur die euren Gene vereine, sondern die aller fähigen Shinobi, es wäre das ultimative Gefäß!“
 

„Ach darum geht es dir.“, knurrte der Rotschopf, trat dann zurück, „Du möchtest dir einen perfekten Körper kreieren und in ihm möglichst viel Wissen und Fähigkeit vereinen.“
 

Die Schlange kicherte leise, nickte dann: „Du hast es erfasst, ich wusste, du würdest es sofort verstehen.“
 

„Deinen Wahn kenne ich noch gut genug.“, brummte Sasori dunkel, verschränkte dann die Arme vor der Brust, ehe er mit dem Kinn in Richtung des Kindes deutete.
 

„Sag mir nur wie.“, verlangte er dann.
 

„Ich dachte mir schon, dass es dich interessieren würde, .. Kabuto?“
 

Wie aus dem Nichts, stand der Grauhaarige mit einem Mal hinter Deidara, welcher noch versuchte sich weg zu ducken, doch im selben Moment hatte der Mistkerl ihn auch bereits im Schwitzkasten, ganz gleich wie sehr der Blonde zappelte und sich zu wehren versuchte, er war zu ausgemerkelt, als dass er sich durch bloße Körperkraft hätte befreien können.
 

Aus wachsamen Augen verfolgte er mit kritischer Miene, wie Orochimaru lächelnd an ihn heran trat, dann mit einem Ruck sein Oberteil nach oben zog und mit den bleichen, langen Fingern, auf eine frische, noch schmerzende Narbe, längs Deidaras Wirbelsäule tippte.
 

Der Toner unterdrückte ein Zischen, warf Sasori einen flehenden Blick zu, welcher das Ganze still schweigend quittierte.
 

„Stammzellen.“, murmelte er beinah lautlos, hob dann fassungslos den Blick, „Dafür also die Blutabnahmen und Gewebeproben aus meinem Herz und seinem Rücken. Du hast uns Erbgut entnommen.“
 

„Wie immer fehlerlos kombiniert, mein alter Freund.“, schnaufte Orochimaru, fuhr Deidara einmal mit den kalten Fingern durch das goldene Haar, welcher ruckartig den Kopf wegdrehte, um der unerwünschten Berührung zu entgegen.
 

„Hoffen wir, dass sie etwas williger ist, als dieses kleine Hündchen.“, murmelte er, klang dabei beinah traurig, nickte dann Kabuto zu, welcher Deidara somit endlich aus dem schmerzenden Griff entließ.
 

„Fick dich, mh“, grummelte Deidara dunkel, was allerdings von allen Anwesenden gekonnt ignoriert wurde, doch er hätte schwören können, dass sein Partner kurz mit den Augen gerollte hatte.
 

„Aber Stammzellen alleine reichen nicht, um ein Lebewesen zu erzeugen.“, bemerkte der Puppenspieler dann trocken, worauf Orochimaru nur mit einem Nicken antwortete.
 

„Meine Forschung ist inzwischen so weit, dass es für mich absolut kein Problem ist, eine künstliche Eizelle zu erzeugen, DNA-Stränge hingegen, kann ich nicht einfach so rekonstruieren.“, erwähnte er beinah beiläufig, „Aber da habt ihr mir ja reichlich Arbeit abgenommen, noch einmal vielen Dank dafür, ihr Zwei.“ , lachte er kalt, was in Deidara beinah das Fass zum überlaufen brachte.
 

Angestrengt presste er die Zähne aufeinander, ließ den Blick dann zu dem kleinen Mädchen, in dem Glas wandern und betrachtete sich dieses genauer.
 

Es war noch sehr jung, der Blonde schätze es auf drei, allerhöchstens vier Jahre, vom Körper her, die großen, rundlichen Lider waren geschlossen und das lange, braune Haar ging sanft mit der Bewegung der zirkulierenden Flüssigkeiten mit.
 

„Aber ist es, … ist es ein Mensch?“ , brachte er endlich das hervor, was ihm die ganze Zeit schon auf dem Herzen lag.
 

Abwartend musterte er die Anderen.
 

„Sieht es für dich aus, wie ein Insekt? Rein anatomisch gesehen und auch von der Physis her ist es also ein Mensch.“
 

Sein Danna war derjenige, der das Antworten übernahm, Orochimaru nickte nur bestätigend.
 

„Dieses kleine Geschöpf besteht zur Hälfte aus exakt dem selben Erbgut, wie du selbst, es wird dir also nicht nur ähnlich sein, sondern mit Glück auch über die selben Fähigkeiten verfügen, wie du. Bislang konnten wir allerdings noch keine Mutationen an Brust und Handflächen erkennen.“ , erklärte Kabuto weiter.
 

Deidara schluckte.
 

„Was habt ihr mit ihr vor, mh?“ , wollte er schließlich wissen, warf seinen beiden Peinigern einen bitterbösen Blick zu, „Sie genau so quälen, wie mich und Meister Sasori?“
 

Der Rothaarige hob fragend die Braue, wandte sich dann wieder Orochimaru zu.
 

Dieser lachte nur laut.
 

„Kabuto, ich glaube es ist an der Zeit unsere beiden Gäste nun wieder auf ihr Zimmer zu geleiten, es ist bald Schlafenszeit, immerhin haben sie jetzt Bekanntschaft mit 110 gemacht.“ , murmelte er dann, offenbar schien für ihn die Sache erledigt.
 

Doch nicht für Deidara.
 

„110, mh?!“
 

Die Schlange deutete mit dem Kinn in Richtung des Mädchens.
 

„110.“,bestätigte er dann.
 

Sasori legte die Stirn in Falten, seufzte dann stumm: „Sieht dir ähnlich, für dich ist alles und jeder nichts weiter als eine Laborratte.“
 

„Und für dich nichts anderes als potenzielles Material für eine Marionette, als urteile bitte nicht vorschnell, mein Lieber.“, kam es gelangweilt von dem Sanin, welcher Kabuto ein stummes Zeichen gab, der bereits die Tür wieder geöffnet hatte.
 

„Wenn ihr mich nun entschuldigen würdet, Kabuto wird so freundlich sein, sich um dein Abendessen zu kümmern, Junge.“
 

Ein letztes Mal lächelte er Deidara kalt entgegen, ehe er im steinernen Boden versank, wie in Treibsand und kurz darauf komplett verschwunden war.
 

Deidara schnaubte.
 

„110.“, murmelte er fassungslos, warf dann einen letzten Blick auf das Mädchen, „Das ist doch noch ein Kind, …“
 

Die Tage zogen ins Land und aus den Tagen wurden immer schneller die Wochen.
 

Nichts änderte sich an ihrer Lage, Deidara wurde weiterhin krank gemacht, um bloß keine Bedrohung dar zustellen und auch Sasori schien nicht mehr der Selbe, bewegte sich langsamer und schwerfälliger, laut eigener Aussage waren an seinem Körper mehrere Stellen und Apparate defekt, was auch für ihn einen Kampf, im Augenblick, unmöglich machen würde.
 

Zumindest wenn sie diese für sich entscheiden wollten.
 

Auch über 110 hatten sie kein Wort mehr verloren, zwar hatte sich Deidara in der darauf folgenden Nacht, vor welcher sie von Orochimarus perversen Machenschaften erfahren haben, noch stundenlang über die Wahrhaftigkeit Sasoris alten Partners ausgelassen, doch selbst er hatte irgendwann einsehen müssen, dass, egal wie sehr und lautstark er sich beschwerte, es doch nichts an ihrer akuten Lage ändern täte.
 

Und so hatte er es aufgegeben.
 

Tatsächlich hatten sie von da an auch nichts mehr von 110 seitens des Schlangenmenschen und auch Kabutos gehört, obwohl diese nach wie vor ihre skrupellosen Versuche mit ihnen beiden durchführten, wozu auch immer das nun noch gut sein sollte und beinah hatte Deidara das Kind, welches im Reagenzglas gezüchtet worden war, schon wieder vergessen.
 

Bis zu jener Nacht.
 

Es war ein ohrenbetäubender Knall, welcher die steinernen Mauern erschüttern ließ und Deidara aus dem Schlaf hochfahren.
 

Mit pochendem Herzen blickte er sich hilflos um, hatte nicht einmal genug Zeit um richtig wach zu werden, da bebte auch schon erneut die Erde und einzelne Felsbröckchen, sowie eine Menge Feinstaub rieselte von oben auf sie hinab.
 

Der Blonde hustete stark, blinzelte dann, ehe bereits ein weiterer Knall ertönte, von oben drang Tumult zu ihnen hinunter.
 

„Was ist da los, mh?“
 

Halb blind kroch er zu seinem Meister, welche direkt bei den Gitterstäben kauerte, ihm mit einer energischen Handbewegung zum Schweigen verdonnerte, sich dann den Zeigefinger an die Lippen legte und nach oben deutete.
 

Stumm hockten die zwei Nukenins in ihrer Zelle, versuchten sich auf den immer wieder kehrenden Erschütterungen und dem Gebrüll und Rufen einen Reim zu machen.
 

„Scheint als würden sie angegriffen werden, mh.“ , stellte Deidara nach einer längeren Episode des Schweigens feste, lediglich Fußgetrampel und einzelne Jutsu-Beschwörungen waren zu vernehmen, „Wer auch immer das ist, macht die Schweine hoffentlich fert…“
 

„Shht! Deidara!“
 

Mit einem warnenden Blick presste Sasori dem Blonden seine Hand auf den Mund, zwang den Bomber somit zum ruhig sein.
 

„Nur weil sie Orochimaru angreifen, müssen dass noch lange nicht unsere Freunde sein. Am besten wir halten uns bedeckt, denn im Moment sind weder du, noch ich in der Lage, …“
 

Doch weiter kam der Puppenspieler nicht, denn bereits im nächsten Moment wurde die schwere Steintür, welche den Flur, zu dem Raum mit ihrer Zelle, abtrennte, aufgerissen.
 

Wie in Schockstarre kauerten die beiden Shinobi auf dem Boden, blinzelten dem grellen Licht entgegen, welches von dem beleuchteten Korridor zu ihnen hineinschien, ehe Deidara erleichtert aufseufzte.
 

„Kisame.“ , erkannte er schließlich den groß gewachsenen Mann, der im Rahmen stand und just in diesem Moment sein Schwert sinken ließ.
 

„Ich glaub’s nicht.“ , murmelte er perplex, rief dann über die Schulter zurück, den langen Gang hinab: „Ey Leute, ich hab sie! Zetsu hatte Recht!“
 

Sasori und Deidara tauschten vielsagende Blicke, zwangen sich dann jeweils zum aufstehen, währenddessen kam der Haimensch näher, musterte sie argwöhnisch.
 

„Ihr seht beide ziemlich mitgenommen aus.“, stellte er fest, ehe er ihnen stumm bedeutete einen Schritt zurück zu gehen, damit sein Schwert sich durch die dicken Eisenstäbe fressen konnte.
 

„Wir haben auch eine ziemlich beschissene Zeit hinter uns, mh.“ , brummte Deidara, ehe er auf zitternden Beinen durch das frisch entstandene Loch hindurch rutschte, dicht gefolgt von Sasori.
 

„Das glaub ich gern.“
 

Kisame lächelte verhalten, strubbelte Deidara dann einmal durch die zusammen gebundenen Haare, welche eher nur noch schlecht, als recht, einen anständigen Zopf ergaben.
 

„Aber wir päppeln dich schon wieder auf, Kleiner.“, lachte er dann, was Deidara nur mit einem dunkle Knurren zu beantworten wusste.
 

„Pfoten weg, du Fisch!“, fauchte er den Älteren an, zog dann beleidigt an dem Schwerkämpfer vorüber, welcher nur laut auflachte.
 

„Solange er noch so frech sein kann, mache ich mir keine Sorgen.“ , wandte sich Kisame an Sasori, dieser nickte nur.
 

„Unkraut vergeht nicht.“, bestätigte der dann und für den Bruchteil einer Sekunde, huschte der Ansatz eines Lächelns über die schmalen Lippen des Puppenspielers, sowie man Deidara vom Gang aus genervt aufstöhnen hörte.
 

„Der Rest ist oben, soweit ich weiß sind sowohl Orochimaru, als auch sein kleiner Handlanger sofort geflohen und haben jegliche Gefangenen sich selbst überlassen, allerdings ein paar Gefolgsleute auf uns los gehetzt.“, erklärte Kisame den beiden Künstlern, während sie sich ihren Fluchtweg durch das Labyrinth an Gängen bahnten.
 

Auf Grund der körperlichen Verfassung beider kamen sie nur mäßig voran, hielten es zudem für weiser dem Kampfgetümmel aus dem Weg zu gehen, denn auch wenn Deidara es nicht ein zu sehen verstand, Sasori und auch Kisame schienen beide der Ansicht, dass sie in ihrem Zustand nicht noch Weiteres provozieren sollten.
 

„Feigling.“, kommentierte Sasori die Erzählungen des Haimenschen knapp, schnalzte dann einmal ungeduldig mit der Zunge, denn der jüngste im Bunde war bereits wieder langsamer geworden.
 

„Kannst du mal was schneller machen?“ , fuhr er den Blonden an, welcher nur beleidigt die Lippen kräuselte.
 

„Schuldige, dass ich vielleicht nach Monate langer Gefangenschaft mit vergifteten Essen und Folterei so etwas wie Schmerzen empfinde, muss echt furchtbar sein, für dich, in deinem Körper, der jeglicher Sinneswahrnehmung versagt!“ , keifte der Bomber zurück, was Sasori nur belustigt schnauben ließ.
 

Kisame rollte mit den Augen.
 

„Ihr habt euch auch nie im Griff, kann das sein?“, wandte er sich grinsend an Deidara, welcher beleidigt den Blick abwandte.
 

„Frag das den, nicht mich, un, …“ , brummte er, was Kisame nur seufzen ließ.
 

„Fühlst du dich fit genug, diese Irrenanstalt hier dem Erdbeben gleich zu machen, wenn alle raus sind?“ , wechselte er dann das Thema.
 

Deidara hob den Kopf.
 

„Schon, …“ , überlegte er schulterzuckend, schaute dann an sich hinuter, lediglich seine Hose, die Unterschenkelbandagen, die Schuhe und sein Netztop mit dem Oberteil hatte man ihm gelassen.
 

„Nur hab ich keinen Lehm, mh.“
 

Der Haimensch schüttelte lächelnd den Kopf, „Darum hat der Leader ich gekümmert, sei unbesorgt. Wir erwarten die Anderen am Westausgang und dann nichts wie nieder mit dem Ding hier.“
 

„Und die restlichen Gefangenen und Orochimarus Gefolgsleute?“ , mischte sich Sasori mit einem mal ein, hatte bis dahin nur still gelauscht.
 

Irritiert hob der Schwertkämpfer eine Braue und auch Deidara verstand nicht so ganz die Intuition hinter dieser Frage.
 

„Was haben wir mit denen am Hut? Sie werden genau so brennen, wie das ganze Teil.“, entgegnete Kisame gleichgültig und zuckte zur Untermalung noch einmal mit den Schultern, ehe er den Blick wieder nach vorne lenkte.
 

„Hast du Mitleid, mh?“ , wollte Deidara wissen, ohne seinen Meister auch nur eines Blickes zu würdigen.
 

Mit denen hatte er Nachsicht, obwohl das seine Feinde waren und seinen eigenen Partner behandelte er zwischenzeitlich wie den letzten Dreck?
 

Na, der Mann wusste ja, wo seine Prioritäten lagen.
 

Sasori hingegen schnalzte nur einmal verächtlich mit der Zunge.
 

„Schwachsinn, nur befand sich der ein oder andere Spion darunter.“ , knurrte er.
 

Deidara rollte mit den Augen.
 

Ach, darum ging es seinem alten Meister.
 

„Du hast doch genug, mh.“ , erwiderte er, worauf Sasori nur gedehnt ausatmete, ansonsten schwieg.
 

Ab da sagte keiner mehr was, schweigend suchten sie sich ihren Ausgang durch das verwirrende Labyrinth an Gängen, während die Schreie und Rufe oben langsam verstummten.
 

Schien, als hätten sich die restlichen Mitgliedern all jener entledigt, die ihnen in die Quere gekommen waren.
 

Auf einmal war es totenstill in dem Versteck, lediglich ihre Schritte, die von den hohe Wänden wiederhalten erfüllten den langen Raum mit Klang, als Deidara mit einem Mal etwas seltsames auffiel.
 

Augenblicklich hielt er inne und so auch seine zwei Begleiter.
 

Kurz tauschen sie vielsagende Blicke, anscheinend war auch ihnen der weitere Chakrafluss, welcher sich ganz in ihrer Nähe befand, nicht entgangen.
 

Angestrengt versuchte Deidara die Herkunft der Energien zu ordnen, erkannte sofort, dass es sich dabei um keine vertraute Aura handelte, sprich, keines der restlichen Mitglieder.
 

Abwartend schaute er zu seinem Meister, welcher ihn nur eindringlich musterte, dann den Zeigefinger an die Lippen legte und auf den Raum hinter Deidara deutete.
 

Es war einer der Laborräume Orochimarus.
 

Auf leisen Sohlen schlichen die drei Akatsukis in den zerstörten Raum und es dauerte ein paar Minuten, bis Deidara diesen als das Labor wiedererkannte, in welchem ihm Orochimaru damals 110 vorgestellt hatte.
 

Jetzt war dieses verlassen, die meisten der deckenhohen Gefäße gesplittert, oder komplett gebrochen, der ganze Boden war voll mit der grünen, zähen Flüssigkeit, zwischen den Scherben und Trümmern erkannte er immer wieder unausgereifte Körper, welche starr und mit toten Augen zu ihm aufschauten.
 

Deidara wurde es heiß und kalt gleichzeitig und unsicher warf er einen Blick über die Schulter, hin zu Sasori, welcher von den Leichen nur mäßig beeindruckt schien, ihn mit einem Kopfrucken zum weitergehen aufforderte.
 

Die unbekannte Energiequelle kam näher und Deidara konnte aus den Augenwinkeln deutlich erkennen, wie sich sowohl sein Meister, wie auch Kisame in Kampfposition begaben.
 

Er selbst führt nichts bei sich, womit er sich großartig hätte zur Wehr setzten können, was ihn ärgerte, denn sein Lehm war ihm abgenommen worden, nicht einmal ein Kunai, oder lausiges Shuriken hatte er zur Hand und so würde er wohl, im Falle eines Kampfes, auf Taijutsu setzten müssen, was in seiner momentanen körperlichen Verfassung ein Heikles war.
 

Unbewusst biss sich der Blonde auf die Unterlippe, bahnte sich dann, als hinteres Mitglied der defensiven Dreiecksformation, die, die kleine Gruppe eingenommen hatte, weiter seinen Weg nach vorne, … die unbekannte Energiequelle kam näher.
 

Etwas an ihr schien jedoch sonderlich, und obwohl er zuvor noch sicher war, dass es keines der anderen Mitglieder sei, kam sie ihm mit einem Mal doch gar nicht mehr so fremd vor.
 

Ob er sich das einbildete?
 

Abscannend ließ er den Blick durch über die Trümmer schweifen, doch einen Feind konnte er nicht erkennen.
 

Tatsächlich war es Kisame, dem das Mädchen als erstes ins Auge fiel.
 

„Bei allen Kami.“ , hauchte der Fischmensch fassungslos, ließ dann sein Schwert sinken und bedeutete mit einer Handbewegung Sasori, sowie auch Deidara stehen zu bleiben.
 

„Es ist ein Kind.“
 

Ratlos standen die drei Shinobi um das kleine Mädchen versammelt, welches nackt und schutzlos auf dem Boden kauerte, die Arme um die Knie geschlungen und aus völlig verquollenen Augen zu ihnen aufsah.
 

Das Haar mausbraun, während die Augen die selbe Form hatten, wie die Sasoris, die stahlblauen, strahlenden Irden deutete jedoch eindeutig auf Deidaras Gene hin.
 

Sasori und Deidara tauschten kurz vielsagende Blicke, ehe sich der Puppenspieler bereits abwendete.
 

„Also kein Feind, dann können wir ja gehen.“, entschied er, was sowohl Deidara, als auch Kisames Kinnlade kurz aufklappen ließ.
 

„Bist du wahnsinnig, mh?!“ , fuhr ihn der Blonde an.
 

Sasori fasste sich an die Schläfe.
 

„Und dann? Soll ich sie einfach mit dem ganzen Ding hier in die Luft jagen, das kann ich doch nicht machen?!“ , beschwerte sich der Bomber, was seinen Meister genervt aufstöhnen ließ.
 

„Natürlich kannst du das, denn so lautet der Befehl.“ , entgegnete der Rothaarige knapp.
 

„Du bist unmöglich, mh!“ , fauchte ihn der Blonde an, was das kleine Kind kurz zusammen zucken ließ, ehe es sich wimmernd zu einem noch kleineren Knäul zusammenzog.
 

„Ich sehe das wie Deidara.“ , mischte sich nun auch Kisame ein,“ Das ist ein kleines Kind und scheint mir absolut keine Bedrohung.“
 

„Das da, …“ Sasori wirbelte auf dem Absatz herum, „Ist eines von Orochimarus Experimenten und weiß Amaterasu noch mal, kein normales Kind!“
 

„Das ist… eine Experiment?“ , nun vollkommen verwirrt, steckte Kisame sein Schwert zurück, betrachtete sich die kleine, am Boden kauernde Person dann genauer, „Sieht für mich ziemlich menschlich aus, wenn du mich fragst.“
 

„Ist sie auch, mh!“ , mischte sich Deidara erneut lautstark an, woraufhin die Kleine ein weiteres mal zusammen fuhr, „Du hast selbst gesagt, sie ist ein echter Mensch nur eben, …“
 

Er schwieg, warf seinem Partner dann einen flehenden Blick zu.
 

„Nur eben im Reagenzglas gezüchtet worden, aus unseren Genen, super.“ , knurrte Sasori trocken, „Wenn du mich fragst gehört das Ding getötet, bevor es sich noch fortpflanzt, oder weiß der Geier was, …“
 

„Moment, moment.“ Kisame hob kurz die Hände, „Aus euren Genen? Wollt ihr damit sagen dass, … dass dieses Kind da, quasi aus euch geschaffen wurde?“
 

Offenbar schien er sich darauf keinen Reim machen zu können, was Deidara im keinesfalls vorwarf.
 

Er selbst hatte es auch im ersten Moment nicht glauben können, doch Orochimarus Wahn und Perversität schien absolut keine Grenzen zu kennen.
 

„So in etwa.“ , nickte er dann, schaute zu dem Fischmensch auf.
 

„Also ist das sozusagen , … „ Aus ungläubigen Augen schaute der Fischmensch sie an, dann zu dem kleinen Mädchen, daraufhin wieder zu den beiden Künstlern, „Das ist sozusagen euer Kind?“
 

„Ja, mh.“
 

„Nein!“
 

Beide drehten sie sich zu Sasori.
 

Dieser schien am Rande eines Nervenzusammenbruches zu stehen.
 

„Das da, … dieses Ding da!“ Er deutete auf das Kleinkind, „Hat nichts mit uns zu tun. Es ist von Orochimaru in einem Reagenzglas herausgezüchtet worden.“
 

„Aber aus euren Genen?“ , warf Kisame dazwischen.
 

„Ja, aber das macht uns noch lange nicht für das Teil verantwortlich.“ , behauptete der Puppenspieler, atmete dann einmal heftig ein und warf beiden von ihnen einen fast wahnsinnigen Blick zu.
 

„Und du willst sie einfach hier lassen? Zum sterben, mh?! Das ist ein Kind, Danna, das ist grausam, sogar für dich!“ , knurrte Deidara, stellte sich dann demonstrativ vor der Mädchen, welches einen halben Meter zurück rutschte und leise zu wimmern begann.
 

„Nur weil ich nicht sofort väterliche Gefühle bekommen, soll ich grausam sein, bitte.“ , mit einem letzten, bösen Blick machte der Rothaarige kehrt, knurrte nur etwas von wegen, er wolle die Anderen nicht warten lassen und war auch schon verschwunden.
 

Kisame und Deidara tauschten vielsagende Blicke, noch immer schien der Fischmensch mehr als irritiert.
 

„Sprengen müssen wir das Ganze hier aber nach wie vor, beziehungsweise du.“, fügte er an, worauf Deidara nickte.
 

Inzwischen war er in die Hocke gegangen, hatte es geschafft das, am ganzen Leibe schlotternde, Kind aus den Schatten zu ziehen und auf den Arm zu nehmen.
 

Etwas unbeholfen wiegte er das zierliche Mädchen hin und her, warf dem Älteren dann einen hilflosen Blick zu.
 

„Ach du meine Güte.“ , stöhnte der Puppenspieler auf, als Deidara, dicht gefolgt von Kisame, aus dem Kellerbereich raus, ans Tageslicht trat.
 

Der Bomber konnte von Glück sprechen, dass es bereits dunkel war, doch selbst das Mondlicht schien ihm grell und blendete ihn, nach Monaten in dem Untergrundsystem.
 

Er atmete tief die frische Luft des Waldes ein, lauschte dem mäßigen, kühlen Wind, wie er durch die Baumkronen strich und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
 

Freiheit.
 

Nach so langen Monaten, … endlich Freiheit.
 

„Deidara.“ , Pein trat zu ihm hinüber, „Du scheinst wohl auf zu sein?“
 

Der Blonde nickte, fühlte sich zwar nach wie vor krank und schwach, durch die langersehnte Freiheit hatte er jedoch kurzzeitig an Energie dazu gewonnen.
 

„Kakuzu wird dich im Versteck entsprechend behandeln, …“ , Der Blick des Rinneganträgers fiel auf das Kind in Deidaras Armen, welches aus reiner Nächstenliebe, von Kisame, den Mantel als Kälteschutz bekommen hatte.
 

Darin eingewickelt, hatte das kleine Mädchen die schmalen Ärmchen um den Nacken Deidaras geschwungen, das Gesicht in dessen Halsbeuge vergraben und schielte nur ab und an, flüchtig zu dem Anführer der Organisation.
 

„Lange Geschichte…“ , murmelte Deidara, drückte das kleine Mädchen dann an sich, ehe er sich sammelte: „Ich soll das hier sprengen, dann brauche ich Lehm, mh.“
 

Pein hob überrascht die Braue, nickte dann jedoch, immerhin war es gefährlich hier noch länger Zeit zu vergeuden, durch den Tumult würden schon ausreichend feindliche Nationen und Allianzen alarmiert worden sein und so viele Akatsuki auf einem Fleck, das würde generell nicht lange gut gehen.
 

Inzwischen war auch Konan neben ihnen aufgetaucht, Itachi, sowie Sasori hielten sich etwas abseits, aber die brauchten auch gar nicht näher kommen, wenn es nach Deidara selbst ginge.
 

Die hübsche Dame reichte dem Bomber ein gefülltes Stoffsäckchen.
 

„Ich hoffe es reicht.“ , sagte sie dann, doch der Blonde nickte.
 

„Passt schon.“ , murmelte er, während er das Beutelchen ungeschickt an sich nahm, dabei darauf achtend, das ihm das Kind nicht aus den Armen rutschte.
 

„Konan.“ , kam es knapp von Pein, welcher ihr einen auffordernden Blick zuwarf.
 

Die Papierdame nickte, lächelte Deidara dann vertraut zu und nahm ihm behutsam das Kind aus den Armen.
 

„Ich nehm sie dir so lange ab.“ , bot sie sich an, strich dem weinenden Mädchen ein paar Tränen von der Wange und begann leise zu summen, während Deidara seine Handmünder das erste Mal, seit langem, wieder mit Lehm fütterte, was ein unbeschreibliches gutes Gefühl war.
 

Die Münder kauten auf der weichen Textur und nach kurzer Zeit hatte er mehrere kleine Maulwürfe geformt, welche nun, nach einem Fingerzeichen seinerseits, auf schier die zehnfache Größe anwuchsen, ehe er sie unter die Erde schickte, den restlichen Mitgliedern bedeutet zurück zu treten.
 

Kurz herrschte Stille, in dem angrenzenden Waldstück, ehe auch der Blonde in Position ging, die Finger kreuzte und sich auf seinen Lippen ein wahnsinniges Lächeln formte.
 

„KATSU!“
 

Es war eines der kunstvollsten Augenblicke, den er je geschaffen hatte.
 

Das Labor und alles, was damit Zusammenhin brannte lichterloh.



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