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番人の釣り合い» Bannin no Tsuriai

Watchmen of Balance
von

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Weisheit der zwei Wölfe

Legende:

„Gesagtes“

(Gedachtes)

*Geräusche*
 

...

Szenenwechsel
 

Kapitel 11 (Weisheit der zwei Wölfe)
 

Alle schauten den schwarzbraunen Erdenwächter erschrocken an und Orion ergriff ungläubig das Wort: „Du willst mich verarschen, oder?“

Doch Sirius warf ihm einen bösartigen Blick zu: „Nein, das war mein voller Ernst!“

Aber in Mizus Kopf ergab die Aussage keinen Sinn: „Moment mal, das kann nicht sein!“

Und in Zephyra stach es in der Brust: „Aber...“

Sie war noch immer psychisch benommen.

Mira dachte laut nach:

„... Unsicherheit... Schwäche... Gefühle...“

Plötzlich schoss durch ihren Kopf ein Gedankenblitz und ihr Gesichtsausdruck wurde ernst:

„Doch, es gibt Sinn,... zumindest zum Teil!“

Ungläubig fragte Zephyra: „Wie meinst du das?“

Mira schaute zu Sirius, der immer noch darauf brannte Orion zu töten und langsam auf jenen zuschritt:

„Er war sich unsicher über seine Gefühle und unser Feind hat dies genutzt.“

Aquaris dachte ebenfalls nach und sprach:

„Sagte Charon nicht 'seine Gefühle können ihn retten'?“

Mira antwortete:

„Ja, er muss sich diesen bewusst werden. Darüber wie er wirklich fühlt!“

Ihr Blick wanderte zu der hinter ihr Stehenden. Zephyra blickte leicht erschrocken zurück. Sie war unsicher, was sie entgegnen sollte. Was ist, wenn dies seine wahren Gefühle sind?

Aquaris sprang auf und stellte sich mit ausgebreiteten Armen vor Orion, auf den Sirius gerade bedrohlich zulief:

„HÖR AUF DAMIT, DAS IST NICHT DAS WAS DU WIRKLICH FÜHLST, SONDERN DAS, WAS DICH DER FEIND GLAUBEN LASSEN WILL!“

Der Angesprochene blieb stehen und sah sie weiter grimmig an.

Sie erinnerte sich an viele Gelegenheiten, in denen Yaki Taichi trotzdem gehen ließ und fuhr fort:

„Hör zu, du hast dich zwar immer um mich gesorgt, aber nie hast du wirklich eingegriffen.“

Er hatte es zwar immer versucht, jedoch nie durchgezogen. Mizu war sich aber sicher, dass er es hätte tun können, wenn er es gewollt hätte. Sie kannte ihren Sandkastenfreund gut.

Der Angesprochene stand böse vor ihr: „Zee!“

Aber Aquaris machte entschlossen einen Schritt vorwärts:

„Nein, wirklich gekümmert, hast du dich nur um eine Person!“

Sie schaute lächelnd zu Zephyra.

„FÜR DIESE PERSON HEGST DU WAHRE GEFÜHLE...“

Und zeigte auf die erschrockene Windwächterin.

„… und nicht für mich! DIR IST NUR DEIN KOPF IM WEG!“

Doch der vorher grimmige Ausdruck Sirius` verzog sich zu einem bösartigen Grinsen:

„Hrhrhr, dann stirb mit ihm!“

Aquaris war geschockt. Ihr Plan funktionierte nicht! Selbst wenn der Feind ihm glauben machte, sie zu lieben... Irgendetwas war stärker und trieb ihn über diese Gefühle hinaus an. Er holte zum Angriff aus und zielte auf die Wasserwächterin:

„DU HAST MICH VERRATEN! ALSO, SO SEI ES!“

Blitzschnell stand Orion schützend vor Mizu, jedoch erschien vor ihm eine weitere Person, nämlich Zephyra. Sie teleportierte sich plötzlich in den Angriff.

Mira, Orion, Aquaris: AYAAA!

Aber sie blieb stehen und sah Sirius entschlossen in die Augen.... der Angriff stoppte...

Sirius stand starr und mitten in der Bewegung angehalten da. Aya hatte kurz bevor die Attacke aufschlug, ihre Augen zugekniffen und schaute wieder auf:

„Yaki?!“

Ihre Stimme und der Name hallten in seinem Kopf wieder. Es verursachte Schmerzen und ließ ihn seine Augen zukneifen.

Mit einem lauten *KLIRR* ließ er seine Waffen fallen. Er fasste sich an seinen Schädel:

„Raus... da!“

Langsam torkelte er einige Meter zurück. Plötzlich begann sein Oberarm zu pulsieren und dunkle Tentakel stiegen heraus empor. Sie zerfetzten sein Gewand. Perplex fragte Orion:

„Was ist das?“

Sirius war nach vorn gebeugt:

„Ich... werde... sie... nicht … nochmal ... verletzen!“

Und hielt sich schmerzend seinen Kopf mit beiden Händen. Mira sprang auf und stand schließlich neben ihm:

„Das sieht aus wie die schwarze Energie, die auch Charon nutzt!“

Eine Stimme erklang: „Ein Geschenk von mir.“

Über Sirius kam plötzlich ein Schatten hervor:

„Ich wollte ihm nur helfen!“

Aber Zephyra rief: „Von wegen, DU HAST SEINE SITUATION NUR AUSGENUTZT!“

Stimme: „Sieh der Wahrheit ins Gesicht, er liebt nicht dich, sondern eine andere!“

Orion mischte sich ein: „Hör nicht auf sie!“

Zephyra erhob ihre Hand in Richtung des Schattens:

„Keine Sorge“ ... und holte schließlich zur Attacke aus.

...Das tue ich nicht! ... HAA!“

Ihre Windklinge entlud sich und flog voraus. Doch der Schatten verschwand kurz und erschien wieder neben Yaki:

„Zeig ihnen, wie Recht ich habe!“

Sirius schrie auf:

„ARRGGHH!“

Und wurde noch dunkler. Nun waren auch seine Augen schwarz. Langsam richtete er sich wieder auf und sah noch bedrohlicher und gefühlloser aus. Aquaris wich einen Schritt zurück:

„Nein, Yaki!“

Sirius holte, mit Hilfe von schwarzer Erde, seine Waffen zurück und ging auf die Gruppe zu. Mittlerweile hatte er dunklen Nebel um sich und sein Kopf war gesenkt. Aber Zephyra richtete ihre Hände nach vorn:

„(Es tut mir so leid!) HGN!“

Sie schickte ihren Sturm voraus, in vollem Wissen, ihn damit schwer verletzten zu können.

Doch er reagierte:

„GAIAS WUT!“

Und schlug mit seinen Waffen auf den Boden. Die dunkle Bodenwelle war stärker und drängte den Sturm zurück, welcher verschwand. Nicht nur das, sie rollte ungehindert auf die anderen zu. Zephyra konnte nicht mehr:

„Nein,.... HHÖÖRRR AAAUUUUUFFF!“

Voller Verzweiflung rammte sie beide Fäuste in den Boden.

*KRRAACCHHHH*

Plötzlich erschien eine große Staubwolke und hüllte die Umgebung ein.

Sirius wurde mit voller Wucht nach hinten geworfen:

„AARRGGHHHH!“

Und wurde aus der Wolke hinausgeschleudert. Er landete unsanft auf dem Bauch.

Aber von was? Es hatte sich angehört wie ein Donnern.

Zephyra hatte Tränen in ihren zugekniffenen Augen und als sie diese wieder verunsichert öffnete, hatte sie plötzlich etwas in den Händen. Die anderen waren unversehrt und blickten ebenfalls auf.

Die Bodenwelle vor ihnen war verschwunden und nur ein großes Loch war zu sehen. Es sah aus als hätte dort etwas eingeschlagen. Um Zephyra wirbelten leichte Böen.

Aquaris fragte verwundert:

„Zephyra, was … hast du da in den Händen?“

Die Angesprochene stand auf:

„Ich... weiß es nicht!“

Es waren neue Waffen in Form von zwei Dolchen.

...

Auch Sirius rappelte sich wieder hoch und stütze sich zwischenzeitlich auf seinen Äxten ab, war aber noch nicht ganz wieder aufgerichtet.

...

Vor Zephyra bündelte sich der Wind und mit einem *poff* erschien wieder die schwebende Kugel vom Vorfall bei der Herberge bei Nagano:

„Du bist mit dir selbst im Gleichgewicht, nimm diese Zwillingstantō und rette den Jenigen, der dein Plus darstellt!“

Mit einem weiteren *poff* verschwand die Kugel wieder.

„(Plus?) … Ok!“

Sie wusste nicht genau, was das bedeutete, nickte aber und sah zu Sirius. Der wiederum spukte nur etwas Blut aus und richtete sich wieder auf:

„Lächerlich, was will ein Zwerg wie du mit solchen Brotmessern?“

Angriffslustig und fies grinste er sie an. Die entgegnete nur entschlossen:

„Unterschätz mich nicht!“

Er griff an und stürzte auf sie zu: „HHAA!“

„*KLIINGG*“

Aber Zephyra parierte mit ihren neuen Waffen über Kreuz. Hinter ihr wirbelte der Wind und fing die Wucht des Aufpralls ab. Orion war total überrascht:

„Unglaublich!“

Auch Mira und Aquaris staunten. Zephyra hielt ihm mit kraftverzerrtem Gesicht und aufeinandergebissenen Zähnen stand, trotz ihres Größenunterschieds. Sirius sagte hämisch:

„Für so einen Wurm, gar nicht schlecht!“

„Der Wurm … will nicht gegen dich kämpfen...! HAA!“

Durch eine kraftvolle Bewegung und mit Hilfe des Windes entwaffnete sie ihren Gegenüber. Seine Äxte fielen einige Meter weit weg zu Boden.

Statt seiner Waffe richtete er seine attackenaufladende Hand auf sie: „Na warte!“

Aber Zephyra reagierte: „HÖR ENDLICH AUF!“

Und warf ihre Waffen auf den Boden und sprang ihm um den Hals.

Sirius spürte wie eine Art Blitz, der durch seine Muskeln fuhr und erstarrte mit kleinen Pupillen. Ihre Aktion lähmte ihn und seine Attacken verschwanden aus seinen Händen.

Mira, Aquaris, Orion: „Zephyra!“

Sie hatte Tränen in den Augen. Ihr Brustkorb schmerzte:

„Es tut mir leid ...Ich habe mich immer nur an dich dran gehängt, ohne darauf zu achten, ob du das überhaupt willst.“

Er sah, immer noch mit erstarrtem Blick, nach unten. Sein Körper war wie versteinert. Zephyra fuhr weinend fort:

„...Aber ich bin so schlecht darin, Gefühle zu verstecken... TUT MIR LEID!“

Sie richtete ihren vorher gesenkten Kopf auf und drückte ihm ihre Lippen auf den Mund.

Seine Erstarrung wurde noch offensichtlicher. Denn hinzu kam eine verkrampfte Haltung, besonders zu sehen an seinen Händen, welche er ballte.

„(HGN)“

Leichte Böen fingen an beide sanft zu umhüllen. Seine Gedanken gingen im Kreis:

„(A...ya ... A..ya!?)“

An bestimmten Stellen seines Gewands fingen dunkle Fetzen an, abzufallen und zu verschwinden. Mira rief:

„Seht nur!“

Sirius erschlaffte und Zephyra spürte Boden an ihren Fußsohlen. Sie ließ von ihm ab. Daraufhin brach er zusammen. Aya fing ihn so gut es ging auf:

„Yaki?“

„A...ya!“

Er blickte auf und sah sie an, musste sich aber auf ihrer Schulter abstützen. Seine Augen waren nun wieder braun und nicht mehr schwarz, sein Gewand aber immer noch fleckig.

„Danke, Kleine!“

Er lächelte in ihr erleichtertes Gesicht. Auch die anderen wurden leichter.

...Doch unvermittelt fing sein Mal an zu schmerzen.

„ARRGGHHH“ Krampfend vergriff er sich in seinem Arm.

Er fiel um, Zephyra konnte ihn nicht mehr halten. Schmerzend drehte er sich auf die Seite, seinen Arm oben. Verängstigt hockte Zephyra vor ihm:

„Sirius, was hast du?“

Die anderen kamen ebenfalls. Knapp neben ihnen erschien wieder der Schatten:

„Du mieser Versager, dann nehme ich dich eben mit und wir fangen von vorne an!“

Die Tentakel aus seinem Arm wurden größer und sein Muttermal war mittlerweile kohlrabenschwarz und leicht erhoben. Er schrie schmerzend auf:

„HOLT DIESES DING AUS MEINEM ARM!“

Mira war sich unsicher:

„Was? Aber wie?“

Zephyra griff zu ihren Dolchen. Aquaris erschrak:

„Aya?!“

Yaki sah mit einem offenen Auge, was sie vor hatte. Das andere war vor Schmerz zugekniffen:

„MACH SCHON!“

Er kniff beide Augen zu, in Erwartung dessen was gleich kommt.

Zephyra hatte wieder Tränen in den Augen und hob ihre Hände:

„BITTE, ZWILLINGSTANTŌ, MACHT IHN WIEDER ZU DEM WAS ER VORHER WAR!“

Sie kniff ihre tränenden Augen zu...

„Bitte, verzeih mir!“

...und rammte ihm beide Dolche in den Oberarm.

„UUAARGGHH!“

Er schrie vor Schmerzen auf und griff mit seiner freien Hand noch mehr in den verletzten Arm. Zephyra hielt beide Dolche fest umklammert. Wind kam auf und ein kleiner Wirbel bildete sich um die Dolche. Und Zephyra sagte verbissen:

„Du wirst ihn mir...nicht wegnehmen!...“

Der kleine Wirbel zog die Tentakel zusammmen.

„...Komm schon, nur noch einen Moment!“

Die Wunde blutete stark und Aquaris versuchte mit ihrer Heilkraft gegen zu halten, aber sie konnte die Blutung nur verlangsamen.

Langsam zeigte die Prozedur Wirkung und an den Dolchen kroch eine wabernde schwarze Masse empor.

Der Schatten aber meldete sich zu Wort:

„Nein, ich werde ihn mitnehmen!“

Orion griff zu seinem Schwert:

„SCHNAUZE!“

Mit seinem Katana schlug er nach dem Wesen. Doch der Schatten wich aus.

Langsam zog sich die Masse wieder in Yakis Oberarm zurück. Aber Zephyra hatte genug!

„JETZT REICHTS!“

Und mit einem Ruck packte sie das Zeug mit der Hand. Es fühlte sich an, als würde Säure über diese laufen und löste ihre Handschuhe und Teile des Gewands auf. Schmerzverzerrt hielt sie jedoch daran fest...:

„ …Vergiss es, du kriegst mich nicht los!“

und griff noch fester zu. Wieder meldete sich der Schatten:

„Komm schon Yaki, komm mit mir und du wirst SIE bekommen.“

Der aber antwortete unter Schmerzen:

„Wovon... redest du?“

Und konnte kaum noch reagieren. Der Schatten wunderte sich:

„Mh?“

Sirius sprach fest weiter:

„Ich will … nur noch eine Person...“

Der Schatten ahnte was kommt: „Nein...“

Sirius schrie mit letzter Kraft: „ICH HABE MICH ENTSCHIEDEEEEEN!!“

Und der Schatten wich zurück: „NNEEIIINNNN!“

Ein letzter Ruck von Zephyra: „KOOOOMM RAAUUSS!“

… und sie hatte den gesamten Klumpen in der Hand.

„WIRF IHN WEG!“

Zephyra tat, was Aquaris ihr riet und warf den Klumpen weit weg von Sirius.

Der Schatten verschwand währenddessen mit einem verhallenden: „....bereuen!“. Orion stand wütend davor.

Währenddessen versuchte der Klumpen von alleine zu fliehen. Aber Aquaris richtete ihre mit Eis gefüllte Hand auf es und fror es fest. Die andere ruhte auf Sirius Wunde.

Es erstarrte.

Orion kam mit seinem Schwert und stach mitten hindurch. Durch die niedrigen Temperaturen und den Hieb, begann es Risse zu bekommen. Mira zielte noch mit ihrem Pfeil... und schoss.

Der Klumpen löste sich in Asche auf.

Orion lief zu Yaki, der mittlerweile einen Dämmerzustand erreichte, denn der Blutverlust war hoch. Die Dolche verschwanden und hinterließen eine klaffende Wunde. Das Schwarze löste sich auf und Sirius hatte wieder seine normale Gewandfarbe. Aquaris legte beide Hände auf seine Wunde. Zögerlich schloss diese sich. Aber sie war zu tief. Ungewollt wurde sie wieder zu Mizu und schnaufte:

„Das schaffe ich nicht, sie ist zu groß. Ich ... bin zu schwach...“

Yaki regte sich nicht mehr. Besorgt rief Zephyra: „Nein, Yaki, bleib wach!“

Mizu zitterte und kniff die Augen zusammen: „(Schon wieder … bin nicht stark genug...)“

Auch schon als Minaco entführt wurde spürte sie dieses Gefühl. Es war Wut über die eigene Schwäche. Sie hasste es unglaublich stark und kannte es … Schon weit aus der Vergangenheit.

Plötzlich bewegte sich Sirius´ andere Hand wie in Trance und griff in die Erde. Er holte eine Ladung davon, hob sie hoch und bedeckte damit seine Wunde.

Mira entgegnete erschrocken:

„Halt! Du kannst doch da keinen Dreck reinwerfen!“

Nach der Erde folgte seine Hand. Ein warmer brauner Schimmer entstand und die Blutung stoppte langsam.

„Diese … Technik?!“

Mizu erkannte sie wieder. Die Erdelementare benutzten sie in vergangenen Kämpfen. Lernte Sirius etwa von ihnen?

Die Haut bildete sich wieder und auch das Muttermal erschien und leuchtete kurz auf. Danach fiel sein Arm regungslos zu Boden. Er wurde von Erde eingeschlossen und wieder zu Yaki.

Geschlossen war die Wunde noch nicht ganz, aber es bestand nun keine akute Gefahr mehr. Yaki war nicht mehr ansprechbar. Auch das Rütteln von Zephyra brachte nichts:

„Yaki? Yaki! Wach doch bitte auf!“

Orion nahm dessen Hand und fühlte seinen Puls:

„Keine Sorge, sein Puls ist schwach, aber er lebt!“

Und lächelte Aya an, welche selber testete und erleichtert war, als sie seinen Puls wahrnahm. Er schien bewusstlos zu sein.

...

Einige Stunden später:

„DU BIST MIR IM WEG!“

Sirius schlug mit seinen Äxten auf Zephyra, die daraufhin wie Glas zersplitterte.

...

„NNEIIINNN“

Yaki erwachte in einem Bett, schweißgebadet und mit geschocktem Gesichtsausdruck:

„Was... ist passiert? ... autsch!“

Er fasste sich an seinen Oberarm. Dieser war verbunden und mit einem Tuch ruhig gestellt. Die Tür öffnete sich und Minaco kam herein:

„Ahh, endlich bist du wach!“

„Minaco... ?!“

Er erschrack: „Wo ist Aya?“

Rasch versuchte er aufzustehen, jedoch wurde sein Vorhaben von einem:

„Hier!“ unterbrochen, sodass er nur zum Sitzen kam.

Sie trat ins Zimmer und begann sofort ein traurig verzogenes Gesicht zu bekommen. Kleine Kullertränen erschienen in ihren Augen.

„YAKI, ICH BIN SO FROH!!“

Und rannte auf ihn zu. Die Blondine musste ausweichen:

„Wahh!“

… sonst wäre das Tablett, mit samt dem darauf stehenden Tee auf den Boden gefallen. Aya hatte Yaki in ihrem Übermut aufs Bett zurückgeworfen und lag auf ihm.

„Mein Arm...!“

„Ohh, sry..."

Sie krabbelte von ihm runter, setzte sich und schaute nun auf den Boden. Eigentlich wollte sie dieses Verhalten nicht mehr zeigen und die Sache war ihr plötzlich unangenehm.

„(Nein!...)“

Langsam setze er sich wieder auf, hatte mittlerweile auch die Füße fest auf dem Boden.

Mizu kam herein:

„Wie gehts dir?“

Yaki aber antwortete nicht, sondern schaute nur nachdenklich nach unten.

„HEY!“

Er schreckte auf:

„Wa...Was?“

Etwas eingeschnappt schaute sie ihn an:

„Ich wollte wissen, wies dir geht?“

Er schaute wieder zu Boden und entgegnete:

„Geht schon...“

Jedoch neigte er danach seinen Kopf beschämt weg von Aya und zur Seite. Die aber fragte daraufhin:

„Was hast du? Hast du dir doch mehr getan?“

Fragend drehte er sein Gesicht in ihre Richtung. Doch entgegen seiner Erwartung legte sie ihre Hand auf seine Stirn. In diesem Moment aber spürte er ein unangenehmes Stechen in seiner Magengegend und stand als Reaktion ruckartig auf:

„Ich … brauch kurz frische Luft!“

… War das... ein schlechtes Gewissen?

Er ging langsam aber zielsicher in Richtung des offenen Balkons nach draußen und schob hinter sich die Tür zu.

„Was... war das?“

Fragte Aya verwundert.

Mizu meldete sich leise, sodass Yaki sie nicht hörte, zu Wort, aber mit hängendem Kopf:

„Ich kenne diesen Gesichtsausdruck.“

Aya sah sie verwundert an.

„Damals, habe ich oft versucht ihn zu verteidigen. Einige aus den oberen Klassen unserer Grundschule hatten ihn auf dem Kicker. Ich hatte oft mehrere Freunde dabei... Als ich ihm danach aufhelfen wollte... hatte er den selben Gesichtsausdruck...“

Mizu schaute in Yakis Richtung, der auf die Stadt hinaus schaute. Sie fuhr fort:

„Dieser zeigte Scham. Er schämte sich dafür, dass ihm Jüngere geholfen haben. Er ist der Älteste und möchte immer die ganze Verantwortung tragen. Jedoch führt das auch dazu, dass er ungern Hilfe annimmt und sich so übernimmt.“

Aya schaute daraufhin nachdenklich in Yakis Richtung:

„(Hast du deswegen immer so auf mich geachtet?)“

„Aya!“

Die Angesprochene drehte sich überrascht um und schaute Minaco an:

„Gib ihm etwas Zeit.“

Sie lächelte die Jüngere an. Diese erwiderte den Gesichtsausdruck und antwortete:

„Ja, ok... Wir...“

Doch plötzlich kreischte es draußen auf dem Balkon:

„WAHHHH!“

Als die Mädchen ihren Blick Richtung des Lärms richteten, hockte Orion auf dem Geländer und Yaki auf seinem Hosenboden. Orion hob nur trocken seine Hand als Begrüßung:

„Hi!“

Yaki saß verschreckt auf dem Boden des Balkons, sprang dann aber übermütig auf:

„SAG MAL, SPINNST DU? EINFACH OHNE ANKÜNDIGUNG VON UNTEN HOCH AUF DIE BALKONBRÜSTUNG ZU SPRING!?“

Frech grinste er den Verletzten an:

„Schön, dir geht's wieder besser!“

Den anderen stand nur ein Tropfen im Gesicht. Yakis Gesicht war wütend verzerrt. Langsam beruhigte er sich wieder, aber ballte die Faust des nicht verletzten Armes. Dann ging er auf Orion zu, schaute ihm fies in die Augen:

„Irgendwann Nakahiru-Kun, irgendwann...“

Dieser aber schaute nur unbeeindruckt und gespielt naiv zurück:

„Ist ok!“

Eine Wutader erschien an Yakis Schläfe:

„Grrr“

Nun kam Minaco auf den Balkon. Um das Ganze Geschehen aufzulockern lächelte die Blondine und meldete sich zu Wort:

„Yaki, dein Tee wird kalt.“

Er drehte sich ruckartig von Orion weg. Als er sich jedoch in Minacos Richtung wendete kreuzte sein Blick Ayas, die mit in der Tür stand und seine Antwort verstummte in seiner vermeidenden Kopfbewegung Richtung Boden. Sie bemerkte dies:

„Yaki?!“

Überrascht schaute er in ihre Richtung. Aya aber lächelte ihm nur entgegen. Er wurde leicht rot und wich nun mit seinem Blick nach oben in den Himmel aus.

Mizu ging an Aya vorbei durch die Tür und begann das Gespräch:

„Hast du was rausgefunden, Orion?“

Der Angesprochene sprang über Sirius hinweg und landete sanft auf dem Balkon:

„Leider nicht, weder eine neue Zone noch Neues von Kuro, Charon oder dem Unbekannten von neulich. Wie vom Erdboden verschluckt...“

Minaco wunderte sich:

„Seltsam, was wird damit bezweckt?“

Orion warf ein:

„Ich glaube sie warten auf etwas...“

Plötzlich kam Yaki das Mädchen in den Sinn:

„Sie hat eindeutig etwas damit zu tun.“

Mizu wusste wen er meint:

„Du meinst Fudamoto, oder?“

Yaki nickte. Jedoch passte die Erwähnung dieses Namens Aya gar nicht. Mizu bemerkte dies an ihrer geballten Faust und dem böse verzogenen Gesicht, plus der zuckenden Ader an ihrer Stirn:

„(Diese Schlange hat Yaki geküsst und das vor mir! Die nehm ich vierfach auseinander!!!)“

Langsam rückte Mizu auf Abstand, denn die Luft neben ihr lud sich merklich elektrisch auf. Auch Orion bemerkte diese Aura:

„Wow, sind alle Mädchen so eifersüchtig?!“

Yaki bekam einen ungläubigen Gedanken:

„(Eifersüchtig?)“

Und Aya wiederholte ihn: „Eifersüchtig?!“

Sie stand mittlerweile in einer Art Blitzgewitter UND FEUER. Selbst Orion wich einen Schritt zurück:

„Ähhh...“

Ihm war es neu, dass jemand statt ihm in Flammen stand.

Minaco entleerte kurzerhand den schon kalten Tee über Aya und löschte damit das Feuer mit einem lauten *zisch*. Er verdampfte augenblicklich. Auch die Blitze verschwanden. Daraufhin legte sie ihre Hand auf die Schulter des kleineren Mädchens:

„Glaub mir, wir wollen alle dieses Miststück kriegen.“

Aya lächelte daraufhin und nickte ihr zu. Auch die anderen lächelten, doch dann drehte sich Orion zu Yaki um:

„Sag mal... was weißt du noch von dem Kampf?“

Yaki drehte daraufhin wieder seinen Kopf zu Seite. Aber Orion sprach weiter:

„Tut mir Leid, aber es wäre wichtig, zu wissen, was und wie sie das mit dir angestellt hat.“

Der Angesprochene zögerte. Riss sich dann aber zusammen und versuchte eine passende Antwort zu formulieren:

„Es... war wie kurz vor der Ohnmacht... Mein Körper fühlte sich immer mehr taub an. Du hast keine Kontrolle mehr über das was du tust und...“

Er fasste sich zwischendurch an seinen verletzten Arm und sein Gesicht verzog sich ängstlich:

„... bist absolut handlungsunfähig...“

Alle verstummten. Es wusste keiner etwas hinzuzufügen. Aber dann:

„Warum....?“

Alle schauten zu Mizu. Die vor Wut zitterte, ihre Fäuste ballte und den Kopf gesenkt hielt.

„Warum ergötzen sich diese Monster am Leid anderer?!“

Aber sie spürte plötzlich eine Hand auf ihrem Hinterkopf und einen Gegendruck von vorn. Es war Orion, der vor ihr stand und sich leicht zu ihr beugte, sodass ihre, fast gänzlich nach unten gerichtete Stirn, an seiner Brust anlag.

Mizu blieb regungslos stehen und man sah nur Tränen, die die Strahlen der Abendsonne durchbrachen und schließlich auf den Boden auftrafen.

...

Am nächsten Morgen lief Yaki nachdenklich auf das Schulgebäude zu. Er war heute schon sehr früh wach und konnte nicht mehr schlafen. Immer wieder kam ihm der Kuss von Aya in den Sinn:

„(Warum krieg ich das nicht aus dem Kopf?!)“

„Hey, TSUCHIHADA!!“

Er drehte sich um und ein Schüler mit schmaler Brille und kompletten Undercut kam auf ihn zugerannt. Er war aus der angeschlossenen Uni und ein Jahr älter. Sie kannten sich aus der ehemaligen Sport-AG:

„Was ist mit deinem Arm passiert?“

„Ähh, hatte einen kleinen Fahrradunfall!“

„Gebrochen?“

„Äähh, was? Nein, nein, habe eine Wunde am Oberarm durch den Aufprall.“

„Wunde am Oberarm?!...Mh...“

In einer Gedankenblase überlegte er sich, wie der Sturz ausgesehen haben muss.

„...Da musste aber dumm gefallen sein.“

„Ähhh, ja bin ich auch.“

An seiner Stirn erschien ein Tropfen. Diese Ausrede war nicht die Beste.

...

Später in einer Pause auf dem Schulhof:

„Was? Ihr wollt Shiori zur Rede stellen?“ Fragte Yaki erschrocken. Taichi antwortete ihm daraufhin:

„Ja, sie lief vorhin über den Gang, war aber komischerweise nicht mehr bei uns in der Klasse.“

Yaki schaute nur ungläubig. Minaco, die an der Wand des Schulhauses anlehnte warf ihre Gedanken ein:

„Da ist was faul...“

Aya schaute sie an... und rannte dann los, mit entschlossenem Blick. Mizu schaute ihr hinterher:

„Aya?!“ Und Yaki rief: „Warte!“

...

Suchend aber versteckt hinter jeder Ecke hielt Aya nach der Zielperson Ausschau. Schließlich entdeckte sie diese an einem der Getränkeautomaten... und ging auf sie zu. Shiori wollte gerade die Dose im Auswurffach greifen, als sie Aya im Augenwinkel bemerkte, welche auf sie zuging. Die Gesuchte schaute nur verwundert und fragte:

„Öhm hi, kennen wir uns?“

Aya war entsetzt und ballte ihre Faust:

„Dir zeig ichs!“

Die Angesprochene wusste nichts rechtes mit der ihr Fremden anzufangen Und glubschte fragend: „???“

Wütend fletschte Aya ihre Zähne.

„AYA!“

Die anderen kamen angelaufen und Mizu sagte:

„Du kannst doch nicht einfach abhauen!“

Doch Aya reagierte nicht, sondern ballte immer noch ihre Faust:

„Das... kann doch wohl nicht wahr sein...“

Shiori schaute fragend drein. Aber das machte Aya nur noch wütender:

„Wie kann … MAN SICH NUR SO DUMM STELLEN!?“

Plötzlich ging sie auf die vor ihr Stehende los. Die erschrak, Aya hatte den Kragen ihrer Schulbluse gepackt.

Die anderen reagierten schnell und griffen in die Situation ein. Alle bis auf Yaki versuchten nun Aya festzuhalten. Die zeterte wie ein wildes Tier und ihr Gebrülle war mittlerweile nicht mehr identifizierbar. Man konnte nur Sachen erahnen wie „Fertig machen..“ oder auch „Umbringen...“

...

Die Gruppe hatte sich einige Minuten später in eine ruhige Ecke verzogen, zusammen mit Shiori. Die hatte anscheinend keinen blassen Dunst, was vor sich ging. Taichi fing an:

„Also, du hast uns gestern einige Probleme eingebrockt!“

„Hä?“

Wieder wusste die Angesprochene keine Antwort.

Mizu fügte hinzu: „Wegen dir ist Yaki durchgedreht und auf uns los gegangen!“

Nun wurde Shiori hellhörig: „Was?“

Minaco streute noch ein: „Und du hast ihn einfach geküsst!“

„WIE BITTE?!“

Die Errötung war deutlich sichtbar, genauso wie ihr äußerst verdattertes Gesicht. Auch kam die Reaktion plötzlich und sah verdammt authentisch aus. Die ganze Gruppe schaute erstaunt. Aber Yaki ergriff die Initiative und ging rasch auf sie zu. Shiroi wich bis zur Wand zurück und er legte seine unverletzte Hand auf ihre Stirn, übte Druck aus. Dies zwang das Mädchen dazu ihren Kopf zu heben und ihn direkt anzusehen. Yaki schaute ihr dabei tief in die Augen... nach einigen Sekunden ließ er von ihr ab und ging seitlich weg. Aya bekam bei diesem Anblick ein flaues Gefühl im Magen und fragte:

„Yaki...?“

„Sie ist weg...“

Die anderen fragten:

„Wie?“

Yaki fuhr fort:

„Diese Person ist nicht die von gestern!“

Die Fremde rutschte verängstigt an der Wand herunter:

„Wer... seid ihr?“

Minaco ging auf sie zu und kniete sich vor sie:

„Eine Person kam gestern in unsere Klasse und gab vor, du zu sein...“

Shiori antwortete nicht... sie konnte nicht...

„... Sie hat Yaki, der dir gerade in die Augen gesehen hat geküsst und...“

Aber Minaco wurde schließlich von der ängstlichen Shiori unterbrochen:

„Ich... hab keine Ahnung wovon ihr redet!... Ich bin nicht mal in eurer Klasse. Heute ist mein erster Schultag. Ich wurde von einer anderen Schule hierher versetzt...“

Mizu fragte ungläubig:

„Was?“

Die Angst wich langsam aus dem Körper der Neuen und sie begann normal zu sprechen. Minacos ruhige Ansprache beruhigte sie irgendwie:

„Ja, eure Geschichte kapier ich außerdem nicht... Wie kann ich hier und zuhause sein? Das geht doch gar nicht!“

Ungläubig und auch etwas schwer von Begriff schaute sie die Gruppe an...

„Da müsste ich mich ja kopieren!“

... und schmollte schließlich mit verschränkten Armen. Minaco aber fiel ein Wort besonders auf:

„(Kopieren?!)“

Shiori fuhr fort:

„Und Kopieren geht ja auch nicht, da müsste ich mich teilen, oder doch nicht? Ist das wie Klonen?!“

Taichi fing an sich den nächsten Teil nur zu denken:

„(Wieso hab ich gerade den Eindruck, diese Person ist nicht die Hellste?)“

Er schaute nur schief zur Seite und behielt diesen Gedanken lieber für sich. Minaco sprach ruhig weiter:

„Ok, danke. Vergiss einfach, was wir dich gefragt haben.“

„Mh, eigentlich seid ihr ja ganz cool und du echt hübsch!“

Minacos Blick wurde fragend. Auch Yaki schaute jetzt schief.

...

Der Schulglockenton erklang und alle bewegten sich in ihre Zimmer zurück.

Minaco sagte an der Tür noch zu allen:

„Wir treffen uns nachher bei mir!“

Yaki nickte und ging mit Aya in eine andere Richtung.

...

Die fragte nach einiger Zeit:

„Wieso hast du das vorhin gemacht?“

Er musste erst überlegen, ahnte dann aber, was gemeint war:

„(Warum fragt sie mich das?)...Ich musste ihr in die Augen sehen!“

Die entschlossene Betonung stach in Ayas Bauch. Doch sie riss sich zusammen:

„Ok, ich geh,... bis später...“

Sie drehte sich um und ging in Richtung ihres Klassenzimmers. Yaki schaute ihr verwundert nach:

„(Was hat sie? Sie ist seit dem Vorfall wie ausgewechselt...)“

...

Minaco stellte allen Tee auf den Tisch und fing das Gespräch an:

„So, wir haben also herausgefunden, dass diese Fudamoto entweder keine Erinnerungen mehr hat, oder benutzt wurde... von der Verantwortlichen fehlt jede Spur, genauso wie von Kuro.“ Mizu begann zu sprechen:

„Minaco?“

„Mh?“

„Ich habe heute mit unserem Lehrer gesprochen... er... meinte er wüsste nicht wo Kuro ist, aber... es war seltsam. Es kam mir vor, als würde er mir ausweichen.“

Sie erinnerte sich schemenhaft an das Gespräch im Klassenzimmer. Herr Akira schaute immer wenn sie fragte zur Seite, als ob er Blickkontakt vermeiden wolle und auch die Antworten waren abgehackt.

Als Taichi jedoch aufschaute „Mhh...“, entdeckte er Ayas gesenkten Kopf und ihre zitternden Hände. Er tippte auf Mizus Schulter und deutete mit einer Kopfbewegung auf Aya. Mizu beobachtete die Situation und bemerkte, dass Yaki sich nicht rührt, oder schlicht den Zustand von ihr übersieht. Obwohl die zwei nebeneinander saßen. Die Augenbrauen der Braunhaarigen bewegten sich in der Mitte nach unten und daraufhin kickte sie Yaki unter dem Tisch durch ins Schienbein.

„AU! Sag mal, wofür war das denn?“

„Dafür!“

Sie zeigte auf die Person. Er drehte seinen Kopf auf die neben ihm Sitzende. Die aber fühlte sich ertappt und stand ruckartig auf.

Taichi: „(Tu was, Yaki!)“

Mizu: „(Tu was, Yaki!)“

Minaco: „(Tu was, Yaki!)“

Doch dann lief Aya schnell und ohne zu zögern Richtung Wohnungstür und war weg. Sie lief über den Gang zum Fahrstuhl und hatte immer wieder die selben Gedanken:

„(Ich will das nicht! Ich will ihn nicht nochmal überrumpeln!)“

Im Raum fragte Yaki verdutzt:

„Was war das?“

Minaco, Taichi und Mizu und fassten sich alle gleichzeitig an den Kopf, und der Wuschelkopf dachte sich:

„(Nicht nur das Weib von heute ist keine helle Leuchte...)“

Mizu stand auf und sah böse auf Yaki hinab:

„Sag mal, bist du so begriffsstutzig? Du bist da dran schuld!!“

„Hää? Ich?“

Nun knallten zwei Fäuste auf den Tisch. Mizu hatte zugeschlagen. Yaki wich erschrocken zurück und mit zitternder Stimme sagte sie:

„Kannst du mal weniger auf dich selber achten und mehr auf andere?!“

Diese Aussage trieb Yaki ein Stechen in die Brust. Das tat er doch immer, ...oder?

„Ich dachte bisher immer du kümmerst dich um andere, aber gerade frage ich mich, ob ich dich falsch eingeschätzt habe! Wie kann man so blind sein?!“

Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer. Sie schaute zur Seite zu Minaco und in ihre mitfühlenden Augen. Dieser Blick brachte Mizu wieder zur Vernunft und sie bemerkte Yakis hängenden Kopf. Langsam richtete sie sich wieder auf:

„Tschul...digung...“

Yaki aber schüttelte verneinend seinen Kopf:

„Nein, du hast Recht...“

„Was?“

„Ich... bin die ganze Zeit nur damit beschäftigt mich von ihr fernzuhalten... ich hätte sie töten können...euch alle...“

Er kniff nun die Augen zusammen „...und konnte verdammt nochmal nichts tun...“. Diese Aussage ließ ihn erzittern.

Langsam, aber immer noch mit einem leisen *Wumms* legte Yaki seinen Kopf auf den Tisch. Seine gesunde Faust ballte sich. Mizu wusste nicht mehr was sie sagen soll.

Yaki fuhr fort:

„Ich... weiß nicht, wie ich reagieren soll!... Ich wurde von euch daraus geholt... ich komme mir einfach nur unfähig, schwach und nicht wert genug vor, für Aya!“

Taichi aber konnte sich das Ganze nicht mehr mit anhören und nahm die Teekanne. Diesmal war der Inhalt noch heiß und wurde von ihm über Yakis Kopf entleert.

„ARGHS, das ist HEIß!!“

Nun blickte Yaki auf und in wütende Augen Taichis:

„Du hast Recht, du bist echt wertlos!“

Minaco aber war das zuviel:

„TAICHI!“

Der aber war sich Seiner sicher:

„Ist doch so, anstatt, dass er ihr hinterherrennt, liegt er hier wie ein Häufchen Elend und wälzt sich in Selbstmitleid! Ich dachte, du hast dich für sie entschieden, dann halte dich auch an das, was du großkotzig sagst!“

Yaki schaute nur verwundert, ließ aber dann wieder seinen Kopf hängen. Taichi aber hatte das Bedürfnis weiter zu reden:

„Willst du wirklich SO enden?!“

Der Angesprochene schreckte hoch und schaute ihn mit weiten Augen an:

„(... Nein, ich will das doch gar nicht... wollte ich sie nicht schützen?... Taichi und Mizu haben Recht... ich... bin ein rießen Vollidiot!)“

Nun stand auch er rasch auf und verließ schnell Minacos Wohnung. Die hingegen fragte:

„Findet ihr nicht, das war zu hart?“

Mizu verneinte:

„Nein!“

Minaco sah sie verwundert an. Sie setzte sich erst wieder und fuhr fort:

„Yaki braucht sowas. Er verzweifelt sonst an sich selbst!“

„So kenne ich dich gar nicht...“

„Mh?“

Ihre Blicke kreuzten sich und Minaco redete weiter mit Mizu:

„... seit der Sache mit Yura und der Zeitung... spüre ich in dir eine Art Unruhe... Wie ein aufgepeitschtes Meer.“

Mizu schaute erschrocken und fing an zu zittern. Ihr Blick richtete sich nach unten:

„Ich... spüre seitdem nur noch Wut!“

Sie stand auf und wollte langsam ebenfalls gehen. Jedoch wurde sie am Arm festgehalten. Regungslos blieb sie stehen. Es war eine große männliche Hand:

„Geh nicht!“

„Hg!?“

Ohne sie anzuschauen sprach Taichi weiter:

„Teile deine Wut mit mir...“

Tränen fielen aus dem im Schatten liegenden Gesicht.

Minaco bemerkte dies und stand auf. Langsam drehte sie Mizu wieder in Richtung des Sofas auf dem Taichi saß und gab ihr einen leichten Schubs. Mizu knickten darauf die Beine ein und stützte sich mit zitterndem Arm ab. Sie weinte. Zärtlich nahm Taichi sie in den Arm, zog sie runter, bis sie wieder saß und drückte sie fest an sich. Minaco setzte sich wieder und beobachtete still:

„(Eine indianische Weisheit besagt, man habe zwei Wölfe in sich, die immerzu gegeneinander kämpfen. Der eine ist gutherzig und kämpft mit Liebe. Der andere ist böse und kämpft mit Hass... Am Ende gewinnt der, … den man füttert...) …“

Mizu konnte sich nicht mehr regen. Ihn ihr wütete es! Selbst die Gefühle gegenüber Taichi waren gerade auf Eis gelegt. Das Einzige, was sie gerade konnte war, sich an seiner Schulter auszuweinen.

...

Draußen stand Yaki suchend vor dem Gebäude. Es regnete leicht.

„(Verdammt, wo ist sie nur? Denk nach, denk nach!)“

Ihm kamen plötzlich Erinnerungen in den Sinn.

...

Noch bevor Mizu einzog wollte er Aya eines Abends nach Hause bringen und kam an einem Spielplatz vorbei. Dort lief das Mädchen freudig auf die Schaukeln zu, setzte sich und begann, sich anzustoßen...

Erinnerung von Aya: „Ich mag Spielplätze... sie verströmen so eine positive Energie...“

...

Wieder im Hier und jetzt, er wusste wo er hin musste:

„Der Spielplatz im Park!“

Er rannte los und kam schließlich an seinem Ziel an. Seine Ohren vernahmen ein Quietschen. Als er diesem folgte erkannte er Aya. Das Mädchen saß auf einer Schaukel und stieß sich etwas mit ihrem Fuß ab. Sie bemerkte ihn erst an seinen Schritten im Sand, und schreckte auf.

„Ich bin es nur!“

Beruhigend hob er ihr seinen gesunden Arm entgegen. Aya beruhigte sich wieder, schaute aber dann zur Seite weg:

„Was willst du hier?“

Er zögerte, doch dann:

„Mizu und... Taichi haben mich wach gerüttelt...“

„Was?!“

„Ich habe die ganze Zeit nur meine Gefühle im Kopf gehabt und daher andere außer Acht gelassen... Was du fühlst war mir nicht bewusst.“

Aya hörte gespannt zu und sah ihn dabei an.

„Anstatt, dass ich mich zusammenreiße, hab ich mich in meinen Gefühlen verloren... Zee, kein Wunder, dass ich dieser Schlange zum Opfer falle...“

„Stop!“

Yaki schreckte auf. Mittlerweile hatte es auch aufgehört zu regnen.

„Das hätte jedem von uns passieren können. Nur... schau bitte nach vorne und mach dir keine Vorwürfe mehr.“

Er schaute sie erstaunt an und ließ daraufhin mit einem schmerzenden Lächeln den Kopf hängen:

„Das ist mir sowas von peinlich... ich bin so ein Idiot. Du bist soviel weiter...“

Aya unterbrach ihn:

„Das ist Blödsinn!“

„Mh?“

Sie lächelte ihn an:

„Du hast mir viel geholfen und immer auf mich aufgepasst. Wir ergänzen uns sehr gut.“

Sie ließ ihr mittlerweile errötetes Gesicht etwas hängen, lächelte dabei aber.

Auch Yaki wurde rot, denn die Botschaft hatte er verstanden. Aya fuhr aber fort:

„Hattest... du das ernst gemeint letztens?“

Der Angesprochene fühlte sich ertappt und auch seine Körperhaltung und Gesichtsausdruck ließen dies vermuten, denn er wirkte leicht verschreckt.

„(Meint sie etwa...?)“

Nun sah sie ihn erwartungsvoll an.

„I... (Ich bin so dämlich in solchen Situationen, was soll ich sagen?)“

Eine fremde Stimme erklang plötzlich:

„Ist ja putzig!“

Yaki zuckte zusammen, denn er erkannte die Stimme und drehte sich erschrocken um.

Vor ihm schwebte eine fremde Frau, zumindest wirkte sie so. Aber sie hatte fledermausartige Flügel, Hörner und einen Schwanz wie ein Imp. Ihr Kleidung war aufreizend gestaltet und farblich sehr dunkel. Ihre blonden Haare bildeten dazu einen starken Kontrast und verfärbten sich in den Längen. Sie landete auf einem Klettergerüst und schaute die beiden äußerst abwertend an.

Yali erschauderte unter diesem Anblick.

„D... (Was ist das..?... Mein Körper ist wie erstarrt!)“

Die Fremde grinste bösartig.
 

Fortsetzung folgt...



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