番人の釣り合い» Bannin no Tsuriai von Hisae (Watchmen of Balance) ================================================================================ Kapitel 7: Blick des Unbekannten -------------------------------- Viel Spaß beim Lesen Legende: „Gesagtes“ (Gedachtes) *Geräusche* ... Szenenwechsel Kapitel 7 (Blick des Unbekannten) Ganz langsam ging die dunkle Person auf die anderen zu. Doch Mira, die erst zitterte, begann sich zu verkrampfen. Sie hörte jeden Schritt wie ein hallendes Trommeln: „Komm… nicht näher!“ Ihre Augenbrauen begannen sich nach unten zu bewegen und formten einen erzürnten Blick: „Komm… bloß nicht näher!“ Aquaris bemerkte die Reaktion ihrer Freundin und konnte diese nicht zuordnen, es passte nicht zu ihr: „(Minaco?)“ Wieder ging der Unbekannte einen Schritt weiter auf die Gruppe zu und Minaco konnte sich nicht mehr halten: „KEINEN SCHRITT NÄHER!!“ Um die Lichtwächterin erschienen leuchtende Splitter, die auf Charon zurasten. Der hob nur seine Hand und um ihn herum erschien ein dunkler Tunnel, der die leuchtenden Splitter verlangsamte. Die Lichtfragmente blieben kurz vor ihm stehen und zerfielen zu dunklem Staub. Es war als würde die Dunkelheit sie auffressen. „Grrr! GRRAARR!“ Ihre Hand wanderte seitlich und ein schmaler sehr heller Spalt bildete sich und formte etwas langes. Plötzlich erschien der Lichtstab, Miras Waffe. Die anderen sahen diesen das erste Mal und sahen perplex zu ihr. Wo holte sie den denn her? Der Stab wurde fest ergriffen und Mira rannte auf ihn zu. Unvermittelt holte sie mit ihm nach oben zum Angriff aus: „MIRA!“ Sirius rief ihren Namen, aber sie reagierte nicht. Doch Charon hob seine stabähnliche Sense ebenfalls. „*BLINNGG!*“ Die beiden Waffen trafen aufeinander und die Blicke der Kontrahenten kreuzten sich. Mira schaute in dunkle, kalte Augen. Charon aber sagte mit tiefer Stimme: „Du bist zu schwach und angreifbar!“ Und richtete ihr entgegen seine andere freie Hand. Aus dem Boden kam eine dunkle Substanz gekrochen, umhüllte das Mädchen. „AHH!“ … Und hob es hoch in die Luft. „Ängste sollen dich verschlingen!“ Seine Stimme klang äußerst bedrohlich. Mira ließ ihren Stab klirrend fallen und fasste sich an den Hals. Es schnürte ihr die Kehle zu. Nun mischte sich Sirius ein: „MIR IST EGAL WAS ODER WER DU BIST! LASS SIE LOS!!” Er holte aus und rießige Steine flogen auf Charon zu, doch der hob seine Sense und zerschnitt sie rasch. Übrig blieb nur Schotter. „Was?“ Sirius blickte geschockt. Auch Orion versuchte es mit seinem Fegefeuer, indem er seine Hände auf den Boden legte. Die schlängelnden Linien erhoben sich und schlossen den dunklen Wächter ein. „Yes!“ Er dachte, seine Attacke hätte Erfolg, doch: „HA!“ Mit schwarzer Energie sprengte er sich frei. „Wie?!“ Orion rechnete nicht damit. „Das hat keinen Sinn gegen mich!!“ Nun richtete er seine Sense gegen die anderen, während Mira immer noch röchelnd in der Luft gehalten wurde. Es bildeten sich Geschosse um den dunklen Wächter, schwarzblaue Splitter. Sie sahen aus, wie Miras Lichtfragmente, waren aber dunkel und wurden rasch abgefeuert. Anschließend regneten diese auf Sirius und die anderen ein, welche auswichen, aber die Geschosse verfolgten ihre Ziele und Sirius und Zephyra wurden erwischt. „AHHH!“ Die Attacke streifte beide und zerfetzte die Gewänder. Sie landeten gerade noch festen Fußes und blieben kniend auf der Straße stehen. Sie konnten sich nicht mehr aufrichten, denn ihre Gliedmaßen wiesen schmerzende Schnittwunden auf, Sirius fragte besorgt: „Alles ok Zephyra?“ „Naja, ging schon besser!“ Die hielt sich ihre Arme, denn die Wunden brannten. Es war das erste Mal, dass sie als Wächterin verletzt wurde. Auch auf Aquaris, die weiter hinten stand, flogen sie zu. Doch diese war von den Taten dieses Wächters so geschockt, dass sie sich nicht regen konnte. Ihre Beine waren stocksteif: „Wie... wieso?...“ „MIZU!“ Das Nächste, was Mizu sah, war Orions Rücken vor ihr. Er versuchte sich mit einer Hitzewand zu schützen doch die Attacke ließ sich nur leicht ablenken. „*RITSCH!*“ Die Splitter zerfetzten dabei sein Gewand und bohrten sich neben ihm in die Straße. Mizu erschrak. Schmerzend taumelte er einen Schritt vorwärts. Seine Arme hielt er sich schützend vors Gesicht, jedoch hatte er Schnitte an der Seite, Armen und Beinen, auch sein Gesicht hatte etwas abbekommen und sein Stirnband hielt nur durch ein paar Fäden noch zusammen. Er drehte sich um: „Alles…o..kay?“ Aquaris fing an zu zittern und ihre Augen wurden nass: „Nein...“ „Tut mir leid, das… argh!“ Er brach auf die Knie zusammen .Die Schnitte taten unheimlich weh und seine Kleidung begann an den zerrissenen Stellen blutig zu werden „TAICHI!“ Sie ging ebenfalls in die Knie und stützte ihn. Er kippte nach hinten und lehnte sich etwas an sie und sah in ihr trauriges Gesicht, doch hob nur seine Hand und strich ihr darüber: „Zum Glück hast du... nichts abbekomm!“ Trotz der Schmerzen lächelte er. Aquaris brachte keinen Ton raus. Sie konnte nicht fassen, was gerade passierte. Zephyra versuchte sich aufzurichten: „Aquaris, Orion...“ Doch auch sie ging wieder in die Knie, wie auch Sirius, der sich seinen Arm hielt und unter seinem Stirnband blutete. Seine Beine waren bewegungsunfähig: „Taichi… Aya!“ Minaco ächzte: „Mi…zu…!“ Und bekam kaum noch Luft. Aquaris verspürte Verzweiflung, aber auch Wut. Besonders über ihre eigene Hilflosigkeit. Es war das erste Mal, seit sie zum Wächter wurde und das Gefühl hatte nichts tun zu können. Sie kniff ihre weinenden Augen zusammen und schrie: „Minaco… du… DU BIST DIE EINZIGE DIE ETWAS TUN KANN!“ Ihr fiel nichts anderes mehr ein. Die Verzweiflung biss sich durch ihre Gedanken und ihr wurde bewusst, dass sie ihre Schwäche abschob: „(Wieso, wieso bin ich so schwach, warum passiert das alles? Wie kann ein Wächter nur so etwas tun? … Ich will das nicht noch einmal...!!!)“ Und sie kniff ihre mit Tränen gefüllten Augen wieder zusammen. Ein schlechtes Gewissen machte sich breit. Plötzlich hatte Charon einen ähnlichen Bogen wie Mira gespannt, aber komplett schwarz und zielte mit einem pechschwarzen, messerscharfen Pfeil auf Aquaris und Orion. Beide blickten den dunklen Wächter entsetzt an und Orion versuchte sich auf der Straße abzustützen, jedoch ohne Erfolg. „Wieso tust du so etwas, du bist doch... einer von uns ...“ Weinend fragte Aquaris dies den Wächter. Doch der reagierte lediglich mit: „PFEIL DER STILLE!“ … Und schoss. Mira , der Ohnmacht nahe, erblickte es… und schrie mit letzter Kraft auf: „NEIIINNNN!!“ ... Plötzlich fing sie und ihr Stab so extrem stark an zu leuchten, dass die gesamte Straße überstrahlt wurde. Eine gleißende Kuppel entstand: „WAS!“ Charon musste sich perplex die Augen zuhalten. Das Licht ließ den schwarzen Bogen und den gerade abgeschossenen Pfeil zerbersten. Es war noch weit zu sehen und auch die anderen mussten ihre Augen schützen. Es war unglaublich grell. Als das Gleißen nachließ, sah sich Aquaris um, auch die Anderen sahen auf. Minaco schwebte in ihrer Menschengestalt mit einem leichten Schimmer um sich herum noch in der Luft, landete dann aber sanft auf dem Boden. Ihre Haare waren vollkommen zerzaust. Charon aber … war verschwunden. „Mi… Minaco?“, fragte Aquaris erstaunt. Die Blondine drehte sich um, doch dann knickten ihre Beine wie Streichhölzer zusammen, Sie fühlte sich erschöpft: „Was… war mit mir?“ Plötzlich schwebte eine kleine Lichtkugel vor ihr: „Deine Gefühle haben sich in einer enormen Energie entladen, du musst auf deine Hardware aufpassen!“ Und weg war die kleine Kugel. Nur kleine Lichtpunkte hinterließ sie. „Meine Gefühle?“ „Du wolltest … uns schützen!“, sagte Sirius und taumelte lächelnd auf sie zu. „Ja, ganz genau!“ Hörte Minaco von Zephyra, die auch auf sie zukam. „Danke, Minaco!“ Der Feuerwächter versuchte sich nach seinen Worten aufzurappeln, aber Aquaris stützte ihn: „Kommt kurz her, ich versuche eure Wunden zu heilen!“, sagte sie, aber Orion nahm Abstand. Nach und nach schlossen sich die Schnitte von Minaco, Sirius und auch Zephyra. Orion stellte sich hinten an, jedoch schnaufte Aquaris nach Zephyra und verwandelte sich schließlich zurück. Sie hatte keine Kraft mehr: „Taichi… du noch.“ Doch sie kippte in seine Arme, stützte sich aber wieder ab. „Lass nur, ich komm klar. Du bist zu schwach.“ „A… aber….“ Das Einzige was er tat, war ihr zuzuzwinkern. Immerhin stand er wieder alleine. Mizu aber stach es in der Brust. Wieder war sie nicht stark genug... Wieder hatte sie ein schlechtes Gewissen. „Kommt mal alle zusammen, ich versuche etwas!“, sagte Zephyra. Die Kleine, die sich noch nicht zurückverwandelt hatte, faltete ihre Finger vor ihrem Gesicht zusammen und flüsterte: „Heulender Wind...!“ „Woooow!“, bekamen die anderen nur heraus. Alle wurden umwirbelt und waren plötzlich weg. ... Einige Sekunde später landeten sie auf Taichis Balkon. „Piuuu! Ganz schön anstrengend!“ Aya erschien aus einer Windspähre. Das hatte sie viel Kraft gekostet. „Das nenne ich mal eine reife Leistung!“, lobte Sirius und legte seine Hand tätschelnd auf ihren Kopf. Aya entgegnete: „Juchu! Er hat mich gelobt!“ Und fiel ihm um den Hals. „Wahh, aber dafür haste noch Energie?“ „Du kannst die Luft nutzen, um zu teleportieren, beneidenswert!“, bemerkte Minaco. Auch Orion lächelte, „Ahh!“ brach dann aber zusammen und verwandelte sich, in Feuer getaucht, auch wieder zurück. Mizu bat ihn: „Bitte, lass mich dir helfen!“ „Nein, … es geht schon!“ Er lächelte ihr dabei entgegen und wollte sie einfach nicht belasten. Mizus Gesichtsausdruck wurde sehr besorgt. Taichi hatte mittlerweile eine geronnene Blutspur auf der Stirn und auch sein Hemd war an einigen Stellen rot. „Macht euch keine Sorgen, hab genug Schlägereien hinter mir. Das geht morgen wieder.“ „Du stehst wohl auf Schmerzen.“, vermutete Yaki mit schiefem Blick „Eigentlich nicht, mag es eher zärtlich!“erwiderte Taichi grinsend und zwinkerte Yaki frech zu. Der reagierte zuerst schmollend, „(Das wollte ich jetzt nicht wissen...)“, dann hatte aber selbst er einen besorgten Gesichtsausdruck. ... Vor Taichis Wohnungstür warteten alle noch kurz. „Ich leg mich hin! Bis morgen!“ Dabei lehnte er an seinem Türrahmen. Minaco war schon vorgegangen und an ihrer Wohnung. „Gute Besserung!“ Und zu war die Tür. Sie schien das ganze entweder nicht zu ernst zu nehmen, oder kannte es schon... „Ich geh schon mal vor!“, sagte Aya. „Hey warte!“, rief ihr Yaki hinterher, drehte sich dann aber zu dem Verletzten um: „… Mach keinen Mist, klar?“ „Seit wann machst du dir Sorgen um mich?“ Wieder grinste er nur frech. Es war ihm neu, dass Yaki ihm gegenüber so etwas äußerte, aber nicht unangenehm. „Dann vergisses halt. Dieses Grinsen kenne ich von dir gar nicht … Gute Nacht!“, und streckte dem Wuschelkopf als Abschied die Zunge raus. Danach ging er ebenfalls in sein Wohnung und schloss langsam die Tür. Damit waren noch zwei Personen auf dem Gang. Mizu lächelte Yaki hinterher, drehte sich aber rasch wieder zu Taichi um: „Pass … bitte auf dich auf!“ Doch sie erntete ihm ersten Moment nur ein Lächeln. Darauf beugte er sich nach vorne, legte ihr sanft seine Hand ans Gesicht und gab ihr auf die andere Seite einen zärtlichen Kuss. Ihre Augen weiteten sich und ihr Herz meldete sich wieder stark zu Wort. Weiter sagte er: „Mach dir keine Gedanken! Lass einfach die Balkontür auf, ich komm rüber, wenn ich Hilfe brauchen sollte.“ „Ähhhh!“ Mizu wurde rot und musste schlucken. „Ich… ähh… ok!“ Langsam entfernte sie sich von ihm und ging in Richtung ihrer Wohnung. „Mizu?“ Sie drehte sich noch einmal zu ihm um. „Schlaf gut!“, sagte er. Mizu schluckte wieder und ging mit rotem Kopf durch ihre Wohnungstür. Kurz nachdem sich die Tür schloss musste sie ruhen um... das Ganze sacken zu lassen. ... Am nächsten Morgen in der Schule: Minaco lief auf Yaki zu, welcher angelehnt an der Eingangspforte der Schule stand: „Na, ihr beiden Turteltäubchen?“, fragte sie lächelnd. „Lass den Mist! Als ich gestern aus dem Bad kam, lag Aya schlafgrummelnd auf der Couch!“ Aya hatte bei Yaki übernachtet. „Klingt fast so als wärst du enttäuscht darüber.“ „SO EIN QUARK!“ Er war rot, nur konnte Minaco nicht erkennen ob das nicht auch Wut sein könnte, statt Verlegenheit. „MINACO!“ Mizu kam die Straße entlang gerannt, auf die Schule zu. „Du bist heute aber knapp dran!“ „Sorry, habe etwas verschlafen! Wisst ihr ob Taichi schon da ist? Ich hab ihn nirgendwo gesehen.“ Minaco antwortete: „Ich hab ihn vorhin kurz erspäht, auf seinem Stein!“ Erblickte daraufhin aber nur einen weißen Blitz vor ihren Augen und konnte ein *zisch* vernehmen. Sie lächelte als Reaktion. Mizu war blitzschnell weg. Jedoch ergriff Yaki das Wort: „Was denkst du zu gestern Abend?“ „Ehrlich gesagt,... habe ich keine Ahnung!... Ich wusste nicht mal, dass es einen dunklen Wächter gibt...“ Mit hängendem Kopf ging sie schließlich auf das Gelände. Denn mehr wollte sie nicht dazu sagen. Yaki sah ihr etwas besorgt nach. Er bemerkte eine ähnliche Reaktion in den letzten Tagen häufiger. ... Mizu war kurz darauf bei dem Stein angekommen, er lag etwas abseits und da saß auch die Person, welche sie suchte. Ihre Haare wehten im Wind und sie verspürte eine starke Erleichterung, was auch ihr Gesicht verriet. Taichi hatte lediglich ein Pflaster an der Schläfe. Allerdings fragte sie sich auch, warum sie so ein Glücksgefühl empfand... Er war in seine Zeichnung vertieft und bemerkte sie nicht, erst als sie mit dem Fuß einen Zweig zum Knacksen brachte, sah er auf. Langsam bildete sich ein Lächeln in seinem Gesicht. Er packte seine Utensilien eingeklappt in seine Hand und stand auf: „Und, gut geschlafen?“ Mizu zögerte, doch dann hatte sie kleine Kullertränen in den Augen: „NEIN, DU IDIOT! ICH HAB MIR DIE GANZE NACHT SORGEN UM DICH GEMACHT!“, zeterte sie ihn an, musste danach aber inne halten. Was hat sie ihm grade entgegengebrüllt? „Ähhh...“, bekam sie anschließend nur heraus. Sein Blick wurde fragend: „Warum biste dann nicht einfach rüber gekommen?“ Schmollend und Backen plusternd schaute Mizu zur Seite. Sie erinnerte sich an die letzte Nacht, nämlich daran das sie etwa zwei Stunden noch vor seiner Tür hockte und sich nicht traute die Klingel zu betätigen oder zu klopfen. Schließlich breitete er seine Arme aus, in der einen Hand immer noch seine Zeichenmappe. „Hey, mir geht’s gut, wie du siehst!“ Doch als er ihr mit offenen Armen zeigte, dass noch alles an ihm dran war, verspürte Mizu einen sehr starken Drang. Sie konnte sich diesen nicht erklären und musste nachgeben: „(Was ist das und warum fühle ich so? Diese Sehnsucht, trotz meiner Angst...)“ Taichi schaute verdutzt, als ihn Mizu plötzlich auf ihn zurannte und sich in seiner Weste festkrallte. „Was...hast du?“ Doch sie regte sich nicht, sondern vergrub ihren Kopf in seinem Hemd. Langsam legte er seine Arme um sie. „Tut mir Leid, dass du dir Sorgen gemacht hast!“ Sie schüttelte nur wortlos ihren Kopf und schniefte leise. „Hey, die Stunde fängt gleich an!“ Die beiden Angesprochenen schauten auf. Es war ein fremder Klassenkamerad, der die beiden zufällig sah. Am Klassenzimmer angekommen, war die Tür noch auf und die Beiden schauten hinein. Vorne an der Tafel stand der Lehrer mit einem fremden jungen Mann. „Geht bitte auf eure Plätze!“, sagte er zu Mizu und Taichi. Die nickten nur, doch dann kam auch Minaco herein. „Wo warst du?“, wunderte sich Taichi. „Nur auf dem Klo!“ Sie zeigte mit einer Kopfbewegung in Richtung der Plätze. Alle setzten sich hin und Mizu flüsterte: „Taichi? Das von vorhin… tut mir Leid und kommt… nicht mehr vor!“ „Schon ok, kann dir ruhig öfter passieren!“ Bekam sie aber als freche Antwort, die sie erröten ließ: „Ähhm!“ Seufzend dachte sie sich nur: „(Typisch!)“ Nun ergriff der Lehrer das Wort: „So, wir haben seit heute einen neuen Mitschüler. Stell dich bitte vor!“ Der junge Mann hob seinen Kopf und schaute in die Runde, jedoch waren seine dunklen Augen eiskalt und seine ebenso schwarzen Haare untermalten das Ganze. Dagegen war seine Haut weiß wie Schnee. Im Vergleich zu Taichi wirkte er allerdings hagerer und kleiner. „Mein Name ist Kuro Yakanai, freut mich!“ Seine dunkle Stimme wirkte wie ein Verstärker seiner Erscheinung, jedoch verbeugte er sich höflich. Mizu aber dachte bei sich: „(Kuro? Sehr untypisch für einen Vornamen... Vielleicht ein Spitzname?!)“ Sein Blick ging anschließend durch die Klasse, jedoch blieb dieser stehen und zwar bei Minaco, die das allerdings erst nach einem Augenblick registrierte. Der Blick war stechend und verharrte in ihrem Antlitz. Die Blondine blickte mehr oder weniger verwundert zurück. Plötzlich aber wurden ihre Pupillen klein und eine Art Schreck war in ihnen zu erkennen. Ruckartig stand sie auf und warf ihren Stuhl nach hinten um. Der Lehrer fragte verwundert: „Alles ok, Fräulein Akarido?“ „Tut mir leid, ich muss mal!“ Kuro schaute ihr gefühllos und nur mit den Augen hinterher. „Minaco?“ flüsterte Mizu ihren Namen. Auch Taichi schaute fragend. Das kannte er so gar nicht. … Einige Minuten später: In der Mädchentoilette stand Minaco vor einem der Spiegel und spritzte sich etwas Wasser ins Gesicht. Ihr Puls war hoch. Es war blanke Panik Als sie auf- und in ihn das Glas hinein schaute, sah sie auf einmal den Neuen hinter sich... und erstarrte „... sehe dich!“ „AHH!“ Sie drehte sich geschockt um. „Minaco, alles in Ordnung?“ Jedoch war es nur Mizu, die hinter ihr war. Sie folgte ihr aus Sorge. Minacos Herz raste, was auch an ihrer schnellen Atmung zu erkennen war. Ihre Freundin sah sie perplex an. „Tut mir Leid, Mizu , ich…“ „Was... hast du?“ Minaco drehte sich weg und schaute ins Waschbecken: „Dieser Junge, diese… eiskalten, dunklen Augen…!“ ... Kurze Zeit später: „Was? Du denkst dieser Mann ist der Wächter von gestern Abend?“ Mizu schaute erstarrt. „Er hat nur die selben Augen! ... Sicher … bin ich mir nicht!“ Minaco erinnerte sich an den letzten Abend und daran, dass sie Charon beim Angriff genau ins Gesicht blickte. Dabei sah sie sehr besorgt aus, fing sich dann aber wieder und fügte hinzu: „Schon gut, lass uns wieder gehen! Das wird schon wieder, ich glaub ich übertreibe etwas. Das wäre ein sehr seltsamer Zufall!“ ... Auf dem Gang und Weg zurück ins Klassenzimmer, dachte Mizu darüber nach: „(Minaco hatte auch bei mir gewusst wer ich bin, oder besser geahnt! Ob dieser Yakanai wirklich Charon ist? Unsere Augen ändern sich auch, … außer bei Minaco … )“ ... Als die Beiden wieder ins Zimmer kamen, saß Kuro schräg hinter Minacos Platz und vor Mizu. „(Reiß dich zusammen, vielleicht ist er ein ganz normaler Kerl!), versuchte Minaco zu sich selbst zu sagen. Der Rest der Stunde verlief ruhig, aber trotzdem blickte der Neue manchmal nach vorne. Minaco spürte jedes Mal ein Stechen, versuchte dies aber zu ignorieren, denn hier waren schlicht zu viele Leute. Danach war eine kleine Pause und Taichi, Mizu, und Yaki standen im Gang. „Dass du heute kommst, hätte ich nicht erwartet, Taichi!“, meinte Yaki verwundert. „Bin hart im Nehmen, außerdem … wollte ich nach dem Rechten schauen!“ Mizu, die gerade in ihr Pausenbrot biss, schaute nur mit errötetem Gesicht zur Seite. Sie fühlte sich bei diesem Satz seltsam angesprochen und spürte Verlegenheit. Was meinte er damit? Doch da tauchte hinter Yaki Kuro auf und schaute mit stechendem Blick zu Taichi, der gerade leicht lachte... Plötzlich stach es in seinem Oberkörper: „Ahh, was?“ Er fasste sich an die linke Seite und sank an der Wand zu Boden. Mizu erschrak und beugte sich zu ihm: „Taichi? Was ist?“ „Eine der Wunden … sticht plötzlich so! Ahh!“ Er spürte noch etwas Stechendes. Eine bestimmte Art von Blick. Langsam ging er krampfend in die Knie. Kuro lief weiter und als er um die nächste Ecke war, hörte der Schmerz plötzlich auf. Taichi schaute mit nur einem offenem Auge dem Fremden hinterher. „Taichi?“, selbst Yaki fragte nach. „Alles ok, geht wieder. … Komischer Kerl!“ Schnaufend stand er wieder auf. „Du meinst den Neuen?“, wollte Yaki erstaunt wissen. „Ja, der hat mich so seltsam … angeschaut!“ „(Angeschaut?)“ Mizu bemerkte das Wort ganz genau. Jedoch ertönte eine unangenehm vertraute, männliche Stimme „Mh, in deinem Zustand wärst du ein guter Frühstückshappen, Nakahiru.“ Vor den Dreien stand plötzlich kein anderer als Katoro Ikezawa, den Mizu erst kürzlich unangenehm kennen lernen durfte. Yaki stellte sich schützend vor seine beiden Freunde: „Was willst du hier?“ „Ach, haste die Seite gewechselt, Tsuchihada?“, bemerkte der Kontrahent aggresiv. In diesem Moment stürmte Taichi auf ihn los und packte ihn am Kragen. Unbeeindruckt sagte der Eindringling: „Ich will keine Prügelei!“ Doch Taichi erwiderte mit wütendem Gesicht: „Das sieht für mich aber anders aus, Schoßhündchen!“ „Du bist gar nicht in der Lage dazu!“ Katoro hatte die ganze Zeit einen sehr überheblichen Blick und hob schließlich seine Faust. Ein kleiner Schlag mit den Handknöcheln auf den Brustkorb reichte, um den Wuschelkopf zusammenkrampfen zu lassen. Seine Wunden schmerzten: „Au...“ Dazu gezwungen Katoro loszulassen krampfte er zusammen und hielt sich verschränkt den Oberkörper. „Taichi…!“ Mizu ging Taichi unter die Arme und stützte ihn, der rappelte sich wieder auf. Katoro stellte sich in die Mitte der Drei: „Ich hab keine Ahnung wer dich so zusammengefaltet hat! Aber angetan zu sein, scheint ihr von dem Neuen alle nicht!“ Yaki schaute ungläubig: „Was meinst du damit?“ „Hast du es nicht gemerkt Tsuchihada? Dieser Typ stellt meiner Minaco nach!“ „Was?“ Mizu wunderte sich, dass selbst ihm das nicht verborgen blieb. „Er folgt ihr auf Schritt und Tritt, ich hab die Zwei vorhin beobachtet!“ „Und was willst du dann von uns?“, fragte Taichi sauer. „Das sich so ein süßes Mädchen für dich unhöflichen Grobian interessiert, ist …äußerst schade, Nakahiru!“ Der Angesprochene riss sich aus Mizus Stütze los: „Duu.. ahh!“ Doch er musste seine Vorwärtsbewegung abbrechen.Sie ging ihm wieder helfend zur Seite: „Lass den Mist, sonst fessel ich dich ans Bett!“ „Pass auf, das könnte ihm gefallen, Kanda-san!“, bemerkte Katoro frech. Mizu schaute etwas überrascht. Sie wusste zweifach nicht, was sie mit der Aussage anfangen sollte. Erstens, dass diese von diesem Schläger kam und zweitens, … gefallen? Katoro fuhr fort: „Nein, ich will ihn lediglich erst ausspionieren und da er in eurer Klasse ist, … den Rest könnt ihr euch selber denken!“ „Warum sollten wir die Drecksarbeit für dich machen?“, fragte Taichi, der zumindest wieder ohne Hilfe stehen konnte und sich von Mizu löste. Er wollte aus eigener Kraft stehen. „Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Ich denke es liegt auch in eurem Interesse, Minaco ist doch deine Freundin, oder?“ Mizu erschrak, wusste aber was Katoro meint - sie machte sich selber genug Sorgen um Minaco: „Ok, Gebongt!“, willigte sie ein. „Mizu?“, fragten Yaki und Taichi verwundert. „Ich will selber wissen, wer das ist, also warum dann nicht zusammenarbeiten?!!“ Aber ihr Blick war sehr misstrauisch. Sie wusste nicht, was sie von Katoro halten sollte und hatte ein flaues Gefühl in der Magengegend. „Uhh, der Blick einer Frau.“ Mit diesen Worten wendete Katoro den Drein den Rücken zu und ging, jedoch drehte er sich im Gehen um: „Achja, Nakahiru?! Herzlichen Glückwunsch, wenn du mal genug von ihr hast, ich leih sie mir gerne aus!“ „Mistkerl!“ Man hörte Taichis Ärger, in seiner Bemerkung. ... Die Pause war kurz darauf vorbei. Nach dem vollendeten Unterricht gingen alle nach Hause, aber Minaco war die ganze Zeit sehr still. Sie dachte über den Neuen nach, der die letzten zwei Stunden allerdings fehlte. ... Zuhause angekommen ging sie ohne einen Ton zu sagen in ihre Wohnung. „Ich gehe zu ihr, mal schauen!“ Yaki, der mit Mizu nach Hause ging, antwortete: „Ok!“ Auch sie ging in ihre Wohnung, zog sich um und klopfte an Minacos Tür. „Minaco?“ Hinter der Tür ertönte ein leises „Moment!“, dann ging sie auf. Die Blondine hatte leicht rote Augen und fragte: „Ist was?“ „Ich… wusste nicht was mit dir los ist. ... Ich mache mir Sorgen um dich!“ Dies war Minaco neu. Normalerweise wirkte ihre kühle Art, dass niemand nach ihr fragte. Es war... ungewohnt. „Brauchst du nicht. Mir geht’s gut.“ „Najo, so kannte ich dich bis jetzt nicht.“ Minaco lächelte daraufhin. „Geh lieber zu Taichi, der braucht gerade mehr Hilfe als ich, auch wenn er es nicht zugibt. Ich weiß ja, wo du wohnst und Yaki ist schließlich auch noch da.“ Mizu war danach irgendwie erleichtert und lächelte zurück, jedoch wurde sie das Gefühl nicht los, dass ihre Freundin etwas belastete. Aber Sie schien entweder selbst damit klarkommen zu wollen, oder wollte Mizu nicht mit reinziehen. Schlussendlich machte sie ihre Tür langsam wieder zu und Mizu stand vor dem Gedanken in Richtung Taichis zu gehen und später nochmals bei Minaco vorbei zu schauen. Zögernd setzte sie diesen in die Tat um und klopfte schließlich an seine Tür. Er war in der Schule schon vorgegangen, denn Yura hatte überall ihre Spitzel... „Ja?“ „Ähm, ich bins, Mizu!“ „Warte!“ Mizu hörte Schritte und nach ein paar Sekunden machte er die Tür auf. Sein Hemd war offen und ließ einen Blick auf seinen verbundenen Torso zu, der Mizu etwas erschreckte. Doch Taichi lächelte nur. „Komm rein!“ „Ähh, ich wollte eigentlich nur…!“ Sein Blick wurde fragend. „... Ok!“, fügte Mizu hinzu und drin war sie. Irgendwie konnte sie nicht 'Nein' sagen und war neugierig. Aber warum? „(Mist, ich wollte doch nur fragen wies ihm geht!) Ähh, wie geht’s dir!“ Das Ganze war ihr etwas peinlich. Eigentlich sollte das anders laufen. „Ich stehe noch! Also gut!“ Er nahm wieder auf seinem Sofa Platz, natürlich lagen seine Zeichenutensilien auf dem Tisch. Mizu stellte sich daneben und sah auf die Blätter herab. Eines von den Bildern erkannte sie. Es war der Schulhof: „Du kannst ja echt alles malen!“ „Najo, Natur macht mir aber keinen richtigen Spaß. Nur… fehlen mir leider im Moment die Inspirationen!“ Frech grinste er ihr entgegen. Mizu konnte die Röte im Gesicht nicht unterdrücken, plusterte aber zugleich schmollend ihre Backen auf. Sie wusste worauf er hinaus wollte, versuchte aber das Thema zu meiden. „Setz dich!“, sagte er und und zeigt dabei neben sich. Mizu hinterließ, als sie sich setzte, nur einen weißen Streifen in der Luft. Er sah einige Blätter durch und schien zu überlegen. Doch dann entdeckte sie zwischen den Seiten seine offene Mappe, wo ganz oben drauf das Bild von ihr selber lag. Der Anblick verursachte ein starkes Kribbeln in ihrem Bauch und sie verkrallte sich ihrem Hosenbein. „(Warum?...Warum verspüre ich von Mal zu Mal weniger Angst?! Dieser Mensch ist das Feuer in Person...)“ Sie schaute ihn dabei unbewusst an. Als er dies bemerkte drehte er sich zu ihr. Als Gegenreaktion drehte sich Mizu ertappt und beschämt zur Seite. „(Ob er was bemerkt hat?...Mist...)“ Aber plötzlich spürte sie seine Hand auf der Schulter. „Hey, alles klar, du bist so verspannt!“ Rasch folgte eine Umdrehung ihres Oberkörpers samt rotem und verdutzten Gesichtsausdruck ... „Ähh...“... blickte ihm jedoch unbeabsichtigt ins Gesicht. Plötzlich sah sie neben Taichis Kopf auf dem Balkon eine dunkle Silhouette. „(Wer?...)“ Es sah so aus als würde die Person mit den Fingern schnipsen. Ein seltsames Geräusch ertönte, ähnlich splitterndem Glas. „Ahhh, wa...rum...?“ Taichi verkrampfte sich und beugte sich vor. Dabei griff er fest an seine Seite. Unter seinem Verband schien etwas zu leuchten. „Schon… wieder dieses Stechen!“ Sie stand auf und stürmte auf die Balkontür zu: „LASS IHN IN RUHE!“ Und riss diese auf … Aber …. da war nichts. „Was? Aber…!“ Mit perplexem Gesicht stand sie da und wusste nicht weiter. Taichi stand auf: „Jetzt ist es wieder vorbei....“ Mizu ging schnell wieder zu ihm. „Moment!“ Er zog sich sein Hemd aus, legte es aufs Sofa und begann den Verband abzumachen. Seine Körperwärme strahlte ihr entgegen und ließ sie einen Schritt zurückweichen. „(Diese Wärme...)“ Als das Flammenmuttermal zum Vorschein kam, entdeckte Mizu eine relativ große Wunde, die aber schon am Verheilen war. Sie war recht oberflächlich und lag seitlich am Bauch. „Seltsam, genau die war es, aber da ist nichts...“ „Taichi, bist du da?“ Der Angesprochene ging vor. Er hörte jemanden gegen seine Tür hämmern. „Wenn du meine Tür ganz lassen würdest, Yaki!“ Taichi entdeckte seinen Gegenüber schnaufend: „Minaco ist weg und kurz nachdem gerade die Sonne untergegangen ist, erschien schon wieder eine von diesen Zonen!“ Taichi und Mizu riefen geschockt: „WAS?“ „Ähh, hab ich gestört?“, fragte Yaki mit schiefen und leicht saurem Blick. Diese Bemerkung war berechtigt, denn Taichi hatte nur seine Hose an. „Eventuell!“, antwortete dieser trocken. Aber Mizu meldete sich prompt mit: „Nein, hast du nicht!“ Yaki sah Mizu nur schief an. Diese war noch immer rot und unterbrach die Situation mit: „Egal, los!“ ... Die drei liefen vor den Wohnblock. „YAKII!“ Die kleine Aya kam strampelnd mit dem Fahrrad an: „Ich hab deine Nachricht bekommen!“ Und hielt quietschend an. „Da ist die Zone!“, sagte Taichi. Man konnte sie schon von weitem sehen. Sie war oben an einer Straßenecke und war größer, als das letzte Mal. Auch hatte sie scharfe Ränder und man konnte nicht mehr hindurchsehen. Minaco war schon vor Ort, hielt sich aber ihren Hals. Ihr Zeichen brannte wieder. Aber sie ertrug den Schmerz. „Ich habe keine Angst vor dir! KOMM RAUS!“ Doch anstatt das jemand sich zeigte wurde die schwarze Kugel größer.... „WAS? AHH!“ ...Und verschluckte Minaco. Auf den Schrei kamen Passanten und sahen dieses Ungetüm. Die Anderen kamen dazu. „Was ist hier los?“,fragte Aya. ... Innerhalb der Zone: „Du forderst mich heraus?“ Minaco, die ihre Arme bis jetzt schützend vor ihrem Gesicht hielt, schaute auf: „Du warst es, der mir diese Alpträume geschickt hat! Warum tust du so etwas, obwohl du ein Wächter bist!?“ „Zee, nur weil ich ein Wächter bin, muss das noch lange nicht heißen das wir das selbe Ziel haben!“ „Und welches ist deines?“ Minaco stand fest auf ihren Beinen, trotz innerer Aufgewühltheit. Der Boden war von dunklem Nebel überzogen und jedes Wort hallte nach. Man konnte von hier aus die Außenwelt nur verschwommen wahrnehmen. Die Antwort ließ etwas auf sich warten: „Ihr schützt das Gleichgewicht, ich… werde es zerstören!“ Minaco war geschockt... ... Draußen standen die Anderen: „MINACO?“ Mizu rief nach ihrer Freundin. Ein paar Sekunden vergingen. „Sie hört uns wohl nicht!“, bemerkte Yaki. Mizus Blick wurde entschlossen und sie ging auf die Wand aus Dunkelheit zu. Taichis Hand ging fragend in ihre Richtung: „Mizu? … “ Aber ihr kamen Erinnerungen an den Ausflug ins Gedächtnis: „Minaco war immer für mich da, nun will ich das Selbe für sie tun.“ Sie hob eine Hand und führte sie in Richtung der Oberfläche. „MIZU?“, rief Aya noch. Ein Schritt genügte und sie verschwand hinter der Wand aus Dunkelheit. ... Instinktiv schützte sie ihre Augen mit dem Arm, den anderen tastend nach vorne. Langsam begann sie sich umzusehen, aber konnte fast nichts erkennen. Die Umgebung war düster und wie von dichten Nebel umgeben. Nichtmal ihre Füße oder den Boden konnte sie noch erkennen. „MINACOO?“ Sie spürte Kälte, einen unangenehmen Luftzug und folgte ihm. Plötzlich erblickte sie Minaco vor einer Art Vision. Es war Nacht, finster, die Umgebung sah aus wie eine abgelegene Straße, ein Unfall. Minaco häufelte davor. Mizu spürte wie ihre Freundin sich fühlte. Es war tiefe Trauer. „Lass… das… LASS DAS SEIN!“ Das blonde Mädchen hielt sich ihren Kopf seitlich mit beiden Händen, denn alles pochte vor Schmerzen. „MINACO!“ Mizu rannte zu ihr hin und nahm sie in den Arm. Minaco weinte. Wütend fletschte sie ihre Zähne: „WAS HAST DU IHR ANGETAN?“ „Das war lediglich ihre Vergangenheit! Der tödliche Unfall ihres Vaters!“ „WAS?“ Die Braunhaarige begann einen enormen Hass zu verspüren und ihre Umrisse begannen sich wieder blau zu verfärben. „Du wagst es … sie mit ihrer schmerzlichen Vergangenheit zu quälen? Das... DAS WIRST DU BEREUEN!“ Die Umrisse begannen zu beben und unter ihr bildete sich ein Kreis aus Wasser, der den Nebel wie verscheuchte. Sie verwandelte sich plötzlich und hatte Tränen in den Augen. Ihre blau gewordenen Haare flogen in ihrer Aura. „Wie … kannst du es wagen?“ Die blauen Augen voller Zorn. „Mh, wir verwandeln uns sogar durch Gefühle?!“, hauchte der dunkle Wächter bedrohlich und... scheinbar überrascht. Die anderen hatten auch den Weg gefunden. „MIZU!“ Yaki rief nach ihr und sagte weiter: „Du schon wieder? Erde, tief in mir erwache!“ „Wind, tief in mir, erwache!“ „Was willst du eigentlich? Du bist einer von uns!“, fragte Taichi während Sirius und Zephyra erschienen. „Mi..zu?“ „Minaco?“ Die Blondine erwachte aus ihrer leichten Abwesenheit, immer noch gehalten durch Aquaris Arme und schaute auf. Plötzlich kam sie wieder voll zu sich und versuchte aufzustehen: „Das war... das letzte Mal, dass du mich quälst!“ unvermittelt erschien wieder der Lichtstab und Minaco stützte sich ab. „Du, wirst mich… NIE WIEDER UNTERDRÜCKEN!“ Auch sie verwandelte sich von innen heraus. Ähnlich wie Mizu mit Aura, aber einer sehr hellen. Mira spürte Zorn und Wut. „Du willst das Gleichgewicht zerstören, nicht mit uns, kapiert!?“ „Feuer, tief in mir, erwache!“ Sirius sagte perplex: „Wie kann ein 'Wächter' versuchen das Gleichgewicht zu zerstören? Du bist dafür da, es zu wahren!“ Plötzlich erschien über Charon eine große graue Gestalt und seine Augen begannen rot zu glühen: „Vernichte die Wächter!“ Die Stimme war allen unbekannt und ließ sie erschrocken aufschauen. „Ja!“, erwiderte Charon dunkel. Aber Mira spannte ihren Lichtbogen. „Dir kann nur ich schaden. LICHTPFEIL, … finde dein Ziel!“ Der Pfeil flog wurde aber von der zwielichtigen Gestalt und deren Barriere abgeblockt. „WER?...“ Mira war geschockt. Ihr Pfeil hatte keine Chance. Charon erhob seine Sense und dunkle Strahlen bildeten sich um ihn herum, die auf die Gruppe zurasten. Mira rammte ihren Stab in den Boden, hielt ihn mit beiden Händen fest und sagte: „Bitte, schütze meine Freunde!“ Die Formation oben auf begann sich zu drehen und ein Schild aus Licht bildete sich um die Gruppe. Die Attacke traf auf das Schild und war extrem stark. Langsam begannen diese sich durch die Barriere hindurch zu fressen und drohten Aquaris und Zephyra zu treffen, welche geschockt dastanden. Mira drehte sich perplex um. Wohin jetzt? „MIZU!“ „AYA!“ Die beiden männlichen Wächter stellten sich vor die Mädchen und luden Attacken auf, bereit diese zu nutzen. Aber würde es helfen? „NEIN, ORION, SIRIUS!!“ Mira konnte nur zusehen. Das Schild aufrecht zu erhalten kostete sie eine Menge Kraft und den Stab durfte sie nicht loslassen. Mizu und Aya konnten in diesen Sekundenbruchteilen nicht mehr reagieren. Plötzlich wurde die Zeit starr und Orion und Sirius schauten auf. Ihre Male leuchteten und es erschienen vor den beiden Jungs seltsame Siluetten. Vor Orion war es eine Art Schwert, vor Sirius zwei gekreuzte Äxte. Noch dazu kamen eine braune und eine rote kleine schwebende Kugel. Diese flüsterten: „Ihr wollt das Gleichung schützen, fügt euch diese Waffen hinzu! Das Feuerkatana und die Äxte Gaias!“ Die beiden Wächter sahen sich an und nickten sich entschlossen zu. Mira sank langsam in die Knie und die Zeit begann wieder normal zu fließen... Das Schild ließ nach und die dunklen Strahlen kamen durch. Doch Orion und Sirius wehrten sie alle mit Hieben ab. Charon schaute ungläubig drein... Orion holte in eine Richtung aus und das Katana lud sich mit Feuer auf: „NIMM DAS!“ Und mit Schwung schlug er in die entgegengesetzten Richtung. Aus dem Schwert entlud sich eine drehende Flammenkugel. Sirius wiederum holte nach oben aus und schlug mit beiden Äxten auf den Boden „RRAARRRGG!“ Und schickte eine Bodenwelle los. Beide Attacken wurden eins, indem sich der Feuerball unter die Erde grub und sie zu Lava werden lies, die sich kurz vor Charon erhob und ihn drohte zu verschlingen. „WAS?“ Charon schützte sich mit seiner Sense, die ein dunkles Schild kreierte, wurde aber durch den heftigen Stoß weit zurück über den Boden geschoben. „Nicht schlecht ihr Zwei!“, bemerkte Mira schnaufend. Zephyra jedoch: „Seht!“ Hinten stand Charon wieder auf. „Nicht schlecht für ein Pack, welches sich untergraben lässt...“ Er hob seine Hand in Richtung Orion: „Du hast noch etwas, das mir gehört.“ „Was? ... AHHH!“ Wie der Blitz durchfuhr es Orions Körper. Wieder war es der Schmerz, aber schlimmer als vorher. Er fasste sich wieder an die Seite und sackte zusammen, das Schwert fest umgriffen. Aquaris ging zu ihm hinunter. Plötzlich schnitt sich Etwas aus Orion heraus und zerfetzte sein Gewand. „ARRGGHH!“ Er fiel schockiert und krampfend um und hielt sich seine blutende Seite. „TAICHI!“ Bestürzt versuchte sie ihm zu helfen, aber vor ihr flog etwas: „Ein dunkler Splitter?“, fragte sie entsetzt. Es war eins von Charons schwarzen Geschossen. Hatte es sich etwa beim letzten Kampf in ihm festgesetzt? „Danke für deine Dienste!“, sagte der dunkle Wächter mit fieser Stimme und bewegte seinen Arm ruckartig. Der Splitter zischte daraufhin zu Mira, die erschrak. Es blieb kurz vor ihren Augen stehen und begann blitzschnell dunkle Energien auszusenden. „AHHHH!“ Mira spürte heftige Schmerzen. „MINACO!“ Aquaris wollte auf ihre Freundin zu rennen, jedoch wurde sie von einer Art Schild zurückgeworfen. Orion rappelte sich auf und versuchte mit seinem Schwert darauf einzuschlagen, doch auch dies nützte nichts, es reflektierte nur seine Wucht und er stolperte zurück. Aquaris eilte zu ihm: „Orion!“ Zephyra faltete ihre Hände und versuchte sich hinein zu wirbeln. Doch die Barriere blockte selbst das ab und zwang sie wieder zu erscheinen. „Alles ok?“, fragte Yaki und die Windwächterin nickte erschöpft. Mira wurde anschließend von einer dunklen Kugel eingeschlossen, und verkrampfte sich. Danach klappte sie zusammen. Zephyra bemerkte erschrocken: „Nein! Sie hat scheinbar das Bewusstsein verloren!“ Aquaris versuchte es noch einmal, wurde aber wieder nur zurückgestoßen und taumelte. Die Kugel schwebte zu Charon. „LASS SIE FREI!“ Doch als Sirius auf ihn zu rannte hatte er schon eine unsichtbare Barriere generiert, welche den Axtangriff abwehrte. „Das hier ist mein Reich!“, rief er und verschwand in der Dunkelheit, zusammen mit Mira. Aquaris schrie verzweifelt: „Nein, Minaco,… MINACOOO!“ Ende des 7ten Kapitel Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)