Urlaubsgeflüster von Kathili ================================================================================ Kapitel 21: Der Märchenprinz ---------------------------- Am nächsten Morgen bei Robin: Stöhnend wachte Robin auf, hatte eine ruckartige Bewegung ihres Kopfes sie unsanft aus dem Schlaf gerissen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht rappelte sie sich auf und öffnete langsam ihre Augen. Ganz automatisch glitten ihre Hände zu ihrem Kopf, den sie vorsichtig umfasste. "Au...!" sagte sie leise zu sich selbst und drehte sich langsam nach links, wo sie eigentlich Nami hätte erblicken müssen. Allerdings war die andere Seite des Bettes leer. Fragend blickte sie sich um, konnte ihre Freundin aber nirgends im Raum entdecken. "Nami?" rief sie heiser, hatte Robin die Orangehaarige zunächst im Bad vermutet. Als allerdings keine Antwort folgte, richtete Robin sich langsam auf, um aufzustehen. Erschrocken stellte sie dann fest, dass die Uhr, die in der Mitte des Hotelzimmers an der Wand hing, bereits 12:00 Uhr mittags anzeigte. Seufzend schlurfte sie ins Bad, brauchte sie jetzt dringend eine wohltuende Dusche. Im Bad angekommen, blickte sie auf der großen Anrichte am Waschbecken direkt ein gefülltes Glas Orangensaft. Daneben eine Tablette sowie eine handschriftlich gefertigte Notiz ihrer Freundin: Guten Morgen Süße :-) Zunächst hoffe ich, dass dein Kopf nicht all zu sehr schmerzt! Falls doch, habe ich dir bereits alles Nötige bereit gelegt! *hihi* Mit einem Lächeln auf den Lippen nahm Robin die Tablette an sich und schluckte diese mit Hilfe des Orangensaftes herunter. Sodann las sie weiter: Da du dich sicherlich fragen wirst, wo ich stecke... Naja, also Sanji hat mich gestern Abend in der Karaokebar zu einer Bootstour eingeladen *.* ~kreisch~ Heute morgen um 10:00 Uhr sind wir losgezogen :-) Ich hätte dir gestern Abend noch so gerne davon erzählt, aber du weißt ja selbst am besten, warum ich es nicht gemacht habe bzw. konnte (Du kleine Saufziege :-*) Du musst dich allerdings für nichts schämen! Ich fand es ehrlich gesagt mal ganz erfrischend, dass du einfach mal etwas gemacht hast, ohne vorher groß nachzudenken! Und das meine ich wirklich ernst Süße! Robin lächelte und schüttelte leicht mit dem Kopf. Nami war wirklich ein Goldstück und dafür liebte Robin sie einfach. Nichts und niemanden würde sie für die Orangehaarige eintauschen. Grinsend las sie die letzten Sätze... Übrigens habe ich natürlich auch dafür gesorgt, dass du den heutigen Tag nicht alleine verbringen wirst! Dein grünhaariger Ritter wartet unten am Hotelpool auf dich! :-) Er freut sich übrigens riesig auf dich! Woher ich das weiß? ... Aus erster Hand natürlich... Sanji hat es mir verraten, bevor ich dir auf die Schnelle diese Notiz hinterlassen konnte :-) Tu mir einen Gefallen und genieße den Tag! Macht tolle Dinge, amüsiert euch und tauscht heiße Küsse aus *zwinker* Unser Boot tritt gegen 19:00 Uhr die Rückfahrt an! Wir sehen uns dann heute Abend! Viel Spaß Süße ;-) NAMI ♡ "Diese verrückte Nudel!" kommentierte sie Namis Nachricht und faltete diese ordentlich zusammen. Sie nahm den letzten Schluck Orangensaft zu sich und betrachtete sich kurz im Spiegel. Entsetzt stellte sie erst jetzt fest, dass sie lediglich Unterwäsche trug. Hatte sie sich gestern tatsächlich vor Zorro ausgezogen? "Oh mein Gott!" sprach sie zu sich selbst und ging zwei Schritte rückwärts aus dem Bad. Suchend betrachtete sie den Fußboden, bis sie den Jumpsuit, den sie gestern getragen hatte, vor ihrem Bett vorfand. Sie seufzte kurz, als sich ihr Verdacht bestätigte. "Verdammt!" fluchte sie leise, ging zurück ins Bad und genehmigte sich eine wohltuende Dusche. Wenige Minuten später und mit einem wesentlich besserem Gefühl stieg sie aus der Duschkabine. Schnell trocknete sie sich ab und zog sich ihren violetten Bikini an. Im Schrank griff sie nach einer kurzen weißen Hose und einem lila Tanktop, die sie sodann überzog. Ihre Haare hatte sie zuvor zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. Nachdem sie noch Handtuch, Buch, Sonnencreme, Handy und Geldbörse in ihre Strandtasche verstaut hatte, setzte sie ihre Sonnenbrille auf, verließ ihr Zimmer und machte sich auf den Weg nach unten an den Pool. Der Außenbereich der Hotelanlage, wo sich insbesondere auch der Pool befand, war schon ziemlich voll. Langsam schlängelte sie sich durch die Anlage, auf der Suche nach dem Grünhaarigen, der laut Nami wohl schon auf sie warten sollte. Kurze Zeit später entdeckte sie Zorro auch schon auf einer großen Liege für zwei Personen, die sich unmittelbar am Rand des Pooles befand. Mit geschlossenen Augen lag er dort und ließ sich von der Sonne bräunen. Mit einem Lächeln auf den Lippen, aber dennoch ein wenig beschämt wegen des gestrigen Abends machte sie sich auf den Weg zu ihm. Dort angekommen bemerkte sie, dass Zorro schlief, was sein leises aber dennoch hörbares Schnarchen verriet. Sie grinste. Bedacht darauf, den Grünhaarigen nicht zu wecken, holte sie ihr Handtuch aus der Tasche und breitete dieses neben ihm aus. Anschließend holte sie ihr Buch hervor und machte es sich neben Zorro bequem. Einige Zeit später wurde Zorro dann wach. Das erste was er zu Gesicht bekam, waren die angewinkelten schlanken und braungebrannten Beine der Schwarzhaarigen. Er grinste angetan und richtete sich langsam auf. "Na, ausgeschlafen?" vernahm er sodann Robins amüsierte Stimme. Lächelnd wandte er sich ihr zu. "Halbwegs!" erwiderte er. Robin legte ihr Buch zur Seite und widmete dem Grünhaarigen ihre komplette Aufmerksamkeit. "Was tust du eigentlich nachts?" fragte sie grinsend und schüttelte leicht den Kopf. Zorro hob eine Augenbraue, legte sich auf die Seite, wobei er den Kopf mit seiner linken Hand abstützte und musterte sie grinsend. "Ach weißt du, nachts bin ich gerne ein Superheld, der betrunkene Frauen auf ihre Zimmer begleitet und sie ins Bett bringt!" gab er spitzbübisch von sich. Robin lief direkt rot an, schenkte ihm aber ein dankbares Lächeln. "Tut mir leid, vielen Dank nochmal dafür!" erklärte sie. Zorro winkte nur ab. "Hab ich gern gemacht! Ich wurde dafür ja auch reichlich belohnt!" erwiderte er und zwinkerte ihr zu. Fragend blickte Robin ihn an. "Belohnt?" hakte sie nach, wusste sie nicht, was Zorro damit meinte. Der Grünhaarige grinste nur schelmisch. "Naja..." begann er und beugte sich zu ihr vor. "Wer sieht nicht gerne eine hübsche Frau in Spitzenunterwäsche?" hauchte er ihr ins Ohr. Erneut änderte sich Robins Gesichtsfarbe, während sie Zorro dabei beobachtete, wie er im Anschluss seiner Aussage aufstand und noch immer grinsend in den Pool sprang. Eines musste sie ihm definitiv lassen: Zorro wusste wie man einer Frau den Kopf verdrehte. Interessiert beobachtete Robin Zorro dabei, wie er seelenruhig seine Bahnen zog. Dabei hatte sie es sich derweil gemütlich gemacht, indem sie sich in Blickrichtung Pool auf den Bauch legte und ihren Kopf mit beiden Händen abstützte. Mit einem Mal tauchte Zorro jedoch unter Wasser, so dass sie ihn nicht mehr sehen konnte. Irritiert neigte sie ihren Kopf nach vorn und versuchte, Zorro unter all den anderen Hotelgästen, die sich ebenfalls im Pool aufhielten, auszumachen, was ihr trotz seiner grünen Haaren jedoch nicht gelang. Im gleichen Augenblick tauchte er allerdings genau vor ihrem Gesicht auf und grinste. "Willst du mich weiterhin beobachten, oder kommst du endlich rein!?" fragte er und grinste frech. Robin lächelte nur verführerisch. "Ich beobachte lieber!" gab sie ihm keck zu verstehen. "Mh..." sagte Zorro nur, bevor er sie an den Handgelenken packte und sie einfach mit sich ins Wasser zog, während Robin noch kreischend versuchte, sich ihm zu entziehen, was ihr natürlich vollkommen misslang. Schnell tauchte sie wieder auf. "Du Fiesling!" sagte sie noch, bevor sie sich auf ihn stürzte und damit eine ausgiebige Wasserschlacht anzettelte. Völlig außer Atem stützten sie sich am Beckenrand des Pools ab, hatten die beiden die letzte halbe Stunde damit verbracht, sich gegenseitig zu jagen. Dass Zorro dabei als Sieger hervorgehen würde, stand völlig außer Frage. "Pause?" fragte Zorro. "Ja bitte! Ich könnte jetzt auch echt etwas essen!" erwiderte Robin, während wie auf Kommando, ihr Magen zu knurren begann. "Dann komm, wir wollen doch nicht, dass du verhungerst!" Er zwinkerte ihr zu und sprang mit Leichtigkeit aus dem Pool auf den Beckenrand. Anschließend zog er Robin hoch. Oberflächlich trockneten sie sich ab, zogen sich etwas über und liefen in den Speisesaal, um dort etwas zu essen. Ihre Sachen ließen sie liegen. Mit den vom Buffet gefüllten Tellern setzten sie sich an einen der freien Tischen auf der Außenterrasse. "Wie süß von Sanji, dass er Nami zu einer Bootstour eingeladen hat!" bemerkte Robin, bevor sie sich ein Reisbällchen in den Mund gesteckt hatte. "Ja... Sanji weiß halt, wie man Frauen beeindruckt!" antwortete Zorro nur knapp. "Höre ich da etwa Sarkasmus?" hakte Robin amüsiert nach. Zorro lächelte ertappt. "Naja.. ein wenig vielleicht!" gab er zu und stopfte sich einige Pommes in den Mund. "Und du meinst, du weißt nicht, wie man Frauen beeindruckt?" fragte Robin. Zorro zuckte nur mit den Schultern. "Keine Ahnung! Naturgemäß habe ich Frauen bisher nie danach gefragt, ob ich sie mit irgendetwas beeindruckt habe!" erklärte er wahrheitsgemäß. "Was war das Verrückteste, was du jemals für eine Frau gemacht hast?" war nun Robins neugierige Frage. Zorro überlegte kurz. "Ich hab so einigen Scheiß gemacht! Ich wüsste gerade nicht, was davon das Verrückteste war!" Er lachte, als er das sagte, fand er, dass er viele für ihn untypische Sachen für Frauen gemacht hatte. "Ich habe den ganzen Tag Zeit!" grinste Robin und schob ihren Teller zur Seite. "Na gut, ich erzähl es dir, aber ich muss dazu sagen, dass ich damals noch jung und ein völlig anderer Mensch war!" erklärte er schon vorab. "Ich habe damals ein Mädchen kennen gelernt, in das ich mich sofort verliebt habe. Ich war ungefähr 17 oder so..." begann er, während Robin interessiert zuhörte. "Sie stand unwahrscheinlich auf Märchen... Sie hoffte, eines Tages mal von einem Märchenprinzen erobert zu werden und so ein Blödsinn..." erzählte er weiter und blickte gleichzeitig in Robins amüsiertes Gesicht. Sie kicherte leise. "Wie niedlich!" kommentierte sie. "Erzähl weiter!" bat sie. "Die war echt ein harter Brocken... Zum Essen einladen etc., das war ihr alles nicht genug. Also habe ich sämtliche Märchen gelesen, die mir unter die Finger gekommen sind!" setzte Zorro seine Erzählung fort. Robin staunte nicht schlecht, hatte sie dem Grünhaarigen so viel Enthusiasmus gar nicht zugetraut. "Und wie konntest du sie letztendlich überzeugen?" hakte Robin nun nach, war sie wirklich interessiert daran, was Zorro getan hatte. "Eigentlich... ähm... ist das im Nachhinein ziemlich peinlich!" gab er leicht beschämt zu und ohrfeigte sich innerlich selbst, die Geschichte überhaupt begonnen zu haben. "Ach komm schon! Jetzt hast du mich aber echt neugierig gemacht!" flehte die Schwarzhaarige. "Ich, ähm... naja! ... Also, ich habe ihr jeden Tag Rosen geschickt, ihr Briefe geschrieben, in denen sämtliche Zitate irgendwelcher Prinzen niedergeschrieben waren und...!" er machte Pause und überlegte krampfhaft, ob er ihr wirklich erzählen sollte, was er damals gemacht hatte. "und... Was?" fragte die Schwarzhaarige ungeduldig und grinste. "Oh man! Das ist mega peinlich!" erwiderte er und fuhr sich mit seiner rechten Hand durchs Gesicht. "Ich werde es niemanden verraten!" schwor Robin und hob schwörend beide Hände in die Höhe. "Na gut, aber versprich mir, dass du nicht lachst, okay?" bat er. Robin nickte bemüht. "Ich gebe mir Mühe!" antwortete sie und machte sich auf das schlimmste gefasst. "Naja, weil das alles nicht wirklich was brachte, habe ich mich... Ach was soll's... Ich hab mich als Scheiß-Prinz verkleidet und mich mit 'nem Ghettoblaster vor ihr Fenster hingestellt..." vollendete er seine Gesichte und atmete erst einmal tief durch. Robin indessen, sah ihn aus geweiteten Augen an. Im nächsten Moment prustete sie los und lachte aus vollem Herzen. "Entschuldige..." stieß sie zwischen herzhaften Lachern hervor. "Ich... ich wollte...!" sie beruhigte sich etwas, konnte aber trotzdem nicht ganz aufhören. Zorro, der Robin zwar gebeten hatte nicht zu lachen, stieg in das Lachen der Schwarzhaarigen mit ein, viel zu erfrischend fand er es, sie so fröhlich zu sehen. Er musste sich eingestehen, dass er sie nun noch schöner und attraktiver fand. "Ich wollte dich nicht auslachen, tut mir leid!" entschuldigte sich Robin, die sanft ihre Hand auf Zorros Unterarm legte, während sie sich die andere vor den Mund hielt, um ihr noch immer währendes Grinsen zu verbergen. "Schon ok!" winkte Zorro grinsend ab. "Wenn man mal genauer darüber nachdenkt, war es ja auch ziemlich albern!" sagte er und zuckte gleichgültig mit den Schultern. Die Teller wurden abgeräumt und Zorro und Robin gingen zurück zu ihrer Liege. Dort legte Robin sich auf den Bauch, während Zorro es sich auf dem Rücken liegend bequem machte. Interessiert sah Robin zu dem Grünhaarigen herüber. "Aber eine Sache interessiert mich dann doch noch!" sagte sie sodann. "Was denn?" fragte er, nachdem er Robin den Kopf zugewandt hatte. "Hat es geklappt?". "Was? Die Prinzensache?" Robin nickte. "Naja, schon! Allerdings hielt es nur ein paar Tage und bis auf ein paar Küsse ist auch nichts weiter passiert!" erklärte er und bemerkte, wie Robins Gesichtszüge sich, auf seine ungebetene Erklärung hin, entspannten. "Schade!" war Robins ironische Antwort. Skeptisch hob er eine Augenbraue. "Wieso glaube ich dir das nicht!?" hakte er frech grinsend nach, während auch Robin zu grinsen begann. "Ich würde dieses Mädchen gerne mal etwas fragen!" sagte Robin nun. Ihrer Stimme war leichte Nervosität zu entnehmen, weshalb Zorro ihr einen fragenden Blick zuwarf. "Ach wirklich? Was denn?". Robin biss sich leicht auf die Unterlippe, während sie ihm in die Augen sah. "Ich... Ich würde gern von ihr wissen, wie... wie es sich anfühlt, einen Prinzen zu küssen..." druckste sie herum und hoffte inständig, dass Zorro diese Anspielung verstanden hatte. Überrascht sah der Grünhaarige in ihr leicht gerötetes Gesicht. Sie schien nervös und gleichzeitig aufgeregt. Er richtete sich etwas auf, legte ihr seine Hand in den Nacken und zog ihren Kopf mit sanftem Druck zu sich. "Wieso fragst du den Prinzen nicht selbst?" hauchte er und zog sie noch näher zu sich, so dass sich ihre Lippen nur wenige Millimeter voneinander trennten, als plötzlich ein nasser Ball, der unmittelbar zwischen ihnen landete, den Moment zerstörte. Erschrocken stoben sie auseinander und blickten gleichzeitig in die Richtung, aus der der Ball geflogen kam. Ein kleiner Junge hob entschuldigend die Hände. "Entschuldigung!" gab er kleinlaut von sich. Während Zorro dem kleinen Jungen am liebsten den Hals umgedreht hätte, ergriff Robin den Ball, der zwischen den Körpern der beiden gelandet war, schenkte dem Jungen ein freundliches Lächeln und warf ihm diesen zu. Zorro seufzte nur und ließ sich unsanft zurück auf den Rücken fallen. Das Universum schien sich gegen ihn verschworen zu haben. Würde er es jemals schaffen, die Lippen dieser bezaubernden Frau, die ihn mitleidig anlächelte, zu berühren? Auch Robin schien enttäuscht. Resigniert legte sie ihren Kopf auf ihre Unterarme, um sich zu bräunen, nochmal wäre sie bestimmt nicht so mutig... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)