Torn von Hinarika ================================================================================ Kapitel 13: Shattered --------------------- - Am nächsten Morgen - Sie liegt halb auf ihm und zeichnet abwesend unzusammenhängende Muster auf seinen bloßen Oberkörper, während er locker einen Arm um ihre Hüfte geschlungen hat und sie ist sich bewusst, dass ein beinahe närrisch glückliches Lächeln ihre Lippen ziert. Sasuke hat sein Wort erwartungsgemäß gehalten und sie haben die Nacht mit vielem gefüllt, nur nicht mit Schlaf. Überraschend war ein großer Teil ihres Zeitvertreibs tatsächlich Reden, aber er hat auch sein anderes Versprechen gehalten. Jede Bewegung erinnert sie daran, was sie außer Reden in dieser Nacht noch getan haben, was zweifellos seinen Teil zu dem Lächeln beiträgt, das ihre Lippen seit Stunden nicht verlassen hat. Er hat kein Wort darüber verloren, als sie es in den frühen Morgenstunden nicht mehr ertragen hat, vollkommen entblößt neben ihm zu liegen und zurück in Top und Shorts geschlüpft ist. Sakura öffnet ihre Lippen, nachdem sie es bereits seit einigen Minuten aufgeschoben hat, die angenehme Stille zwischen ihnen zu brechen, aber jegliches geplante Wort löst sich unausgesprochen auf ihrer Zunge auf, als ihre Sinne plötzlich anschlagen. „Sakura?“ Sasuke registriert die plötzliche Anspannung ihres zierlichen Körpers neben sich augenblicklich und richtet sich ebenfalls ein Stück weit auf, aber in diesem Moment bewegt sie sich bereits hektisch und springt ruckartig auf. „Sakura!“ Er folgt ihr fluchend, aber während er in seine Hose steigt, hat sie den Raum bereits verlassen. • - Zur selben Zeit in Narutos Zimmer - Naruto verfolgt mit einem liebevollen Schmunzeln, wie die junge Frau neben ihm leicht ihre Nase kräuselt, bevor sie blinzelnd die Augen aufschlägt. Zuerst schleicht sich ein Lächeln auf ihre Lippen, als ihre Augen ihn finden, aber sobald ihr Blick weiter durch den Raum wandert und das helle Morgenlicht registriert, zeichnet plötzliche Panik ihre feinen Gesichtszüge. „Was ist passiert?“ Naruto runzelt die Stirn. „Nichts, wir sind nur eingeschlafen-“ Aber statt sie zu beruhigen, scheinen seine Worte Hinatas plötzliche Panik nur zu verstärken und sie fällt im ungewohnt heftig ins Wort. „Wie spät ist es?“ „Morgens, so kurz nach halb acht.“ Er streckt beide Hände nach ihr aus und legt sie beruhigend auf ihre Schultern, als sie Anstalten macht, überstürzt auf dem Bett aufzuspringen. „Nein!“ Er drückt sie vorsichtig zurück in die Kissen und öffnet erneut den Mund, um sie zu beschwichtigen, aber stattdessen scheint sich ihr panischer Zustand noch zu verschlimmern. „Lass mich los, Naruto!“ Er will ihrer eindringlichen Bitte nachkommen, aber dann erstarrt plötzlich ihr ganzer Körper unter ihm. „Hinata? Hinata!“ Er rüttelt sanft an ihren Schultern, aber ihre Augen scheinen durch ihn hindurchzusehen und sie reagiert in keinster Weise auf seine Worte. In ihrer instinktiven Panik eingeschlafen zu sein, die sich durch seinen Halt auf ihrem Körper automatisch verstärkt, droht unter dem Einfluss ihrer schlimmsten Erinnerungen ihr Chakra in ihr auszubrechen, aber sie ist noch klar genug, um es zurückzuhalten. Selbst in ihrer tiefsten Panik, könnte sie ihm nie weh tun. Lieber ergibt sie sich ihren schlimmsten Ängsten. Mit diesem letzten bewussten Gedanken, schwappt die Panik über sie wie eine dunkle Flutwelle und betäubt all ihre Sinnesempfindungen. „Lass mich los!“, fleht sie erneut und spürt, wie er dieses Mal augenblicklich die Hände von ihr nimmt, aber es ist zu spät. Am Rand ihres Sichtfeldes tanzen bereits schwarze Flecken und obwohl sie sieht, wie sich Narutos Lippen hektisch bewegen, nimmt sie nur noch das dumpfe Rauschen in ihren Ohren wahr und spürt ihren wummernden Herzschlag, der eine Konsequenz ihres Kreislaufs ist, in seinem panischen Versuch den eingebildeten Sauerstoffmangel auszugleichen. „Hina? Hinata!“ Die Tür in seinem Rücken fliegt auf und seine beste Freundin erscheint in ihrem Rahmen. „Sakura-“ Aber die talentierte Medic-nin lässt ihn nicht ausreden. „Geh weg von ihr! Sofort!“ Sie kniet sich blitzschnell neben sie und legt ihre Hände eindringlich an Hinatas Wangen, während Naruto fassungslos von seinem Bett rutscht und Sasuke hinter ihm im Türrahmen erscheint. „Hina, sieh mich an! Ganz ruhig! Es ist alles gut!“ Aber auch ihre Worte scheinen nicht mehr zu der Clanerbin durchzudringen, die mit leerem Blick, durch sie alle hindurchzusehen scheint und Naruto hält sich hustend eine Hand vor den Mund, als mit dem spürbaren Anstieg von Hinatas Energie, die Luft im Raum immer dünner zu werden scheint. Sakura flucht laut und hebt dann ihre Hände über Hinatas Schläfen an. Ihr Chakra leuchtet nur für einen kurzen Moment auf und raubt Hinata in Sekunden das Bewusstsein. Mit Hinatas Bewusstlosigkeit verebbt auch das unkontrollierte Ansteigen ihres Chakras schlagartig. „Sakura?“ Aber die Haruno ignoriert Narutos vorsichtige Frage und hebt stattdessen Hinatas regungslose Gestalt auf ihre Arme. Sie tritt an den beiden Männern vorbei, aber als sie Hinatas Gewicht verlagert, um die Tür zu ihrem Zimmer zu öffnen, tritt Sasuke an ihr vorbei und drückt die Klinke für sie nach unten. Sie begegnet für einen Moment seinem Blick, aber keiner von ihnen spricht ein Wort, bevor sie an ihm vorbeitritt und Hinata auf dem Bett in ihrem Zimmer ablegt. Sie zieht die Decke sorgsam über Hinata, bevor sie den abgedunkelten Raum erneut verlässt und dieses Mal in mittlerweile vertrauter Emotionslosigkeit dem Blick ihrer ehemaligen Teamkameraden begegnet. Sasukes Blick ist so unergründlich wie gewöhnlich, aber in Narutos Augen steht neben anhaltender Panik auch tiefes Bedauern, das er stockend in Worte zu fassen versucht. „Es tut mir leid – ich wollte nicht-“ „Ich weiß. Aber Naruto-“, Sakura hebt ihren Blick direkt zu ihrem Teamkameraden aus Genin-Tagen, „wenn du sie noch einmal gegen ihren Willen festhältst – und sei es nur, um sie zu trösten – werde ich dir weh tun.“ • - Eine Stunde später - Obwohl Sakuras Chakra sie in eine traumlose Bewusstlosigkeit geschickt hat, schreckt Hinata so panisch hoch, dass Sakura beruhigend ihre Hände auf ihre Schulter legt, bis Hinatas Augen sich auf sie fokussieren. „Ganz ruhig. Weißt du noch was passiert ist?“ „Ich habe die Kontrolle verloren.“ Hinatas leise Stimme, lässt Sakura unzufrieden die Stirn runzeln. „Du hast die Kontrolle aufgegeben, um Naruto zu schützen.“ Aber die junge Hyuuga setzt sich kopfschüttelnd auf. „Du weißt, dass das nicht seine Schuld war. Ich bin schon ausgeflippt, als mir klar wurde, dass wir eingeschlafen sind. Dass er mich festgehalten hat, hat nur den letzten Funken dargestellt, der die Explosion beschleunigt hat.“ Sie schwingt vorsichtig die Beine aus dem Bett, um auszutesten, ob ihr Gleichgewicht sie schon wieder trägt. „Wo ist er?“ „Ich weiß es nicht.“ Es ist kaum zu sehen, aber Hinata erkennt unschwer das Aufblitzen leichter Schuldgefühle in Sakuras feinen Gesichtszügen. „Ich war nicht allzu entgegenkommend, er hat aufgebracht die Wohnung verlassen und ist noch nicht zurückgekommen.“ • - Kurz darauf - Er ist überrascht sie alleine in der Küche anzutreffen, aber er macht Sakuras Chakrasignatur klar in ihrem Zimmer aus. „Hinata.“ „Sasuke.“ Er hat gesehen, wie sie sich wärmend mit den Händen über ihre Arme gefahren ist, auch wenn sie sofort damit aufgehört hat, als er den Raum betreten hat. Deswegen schiebt er sein Anliegen für einen Moment auf. „Ist dir kalt?“ „Nein.“ Sie blinzelt nicht einmal und er ist sich trotzdem sicher, dass sie lügt. Doch er ist nicht der Typ, der jemandem Hilfe aufdrängt, die er nicht will. Im Zweifelsfall kann er es immer noch später dem Dobe erzählen. „Ich wollte dich etwas fragen. Nein, eigentlich… wollte ich dich um etwas bitten.“ Man sieht ihr erneut nichts von ihren Gefühlen an, obwohl allein seine Wortwahl sie überrascht. Sie weiß nicht allzu viel über ihn, aber selbst ihr ist klar, dass es normalerweise weit unter der Würde eines Sasuke Uchiha ist, irgendjemanden um irgendetwas zu bitten. „Du hast dich in den letzten zwei Jahren ununterbrochen um Sakura gekümmert. Und ich habe sie schon viele Jahre davor im Stich gelassen. Aber jetzt, bitte ich dich… mir wenigstens einen Teil von ihr zu überlassen.“ Die hübsche Clanerbin zieht ungewohnt ratlos die Brauen zusammen. „Ich will dir das hier bestimmt nicht schwerer machen, als es zweifellos ist, Sasuke, aber ich fürchte, ich weiß nicht ganz, was du von mir willst.“ „Du solltest kein schlechtes Gewissen haben, wenn du einmal durchschläfst, Hinata.“ Die große Liebe seines besten Freundes verschränkt abschätzend die Arme und der Uchiha erkennt kalkulierend, dass er Recht gehabt hat, als er vermutet hat, dass sie ihm in diesem Anliegen keinen Zentimeter entgegenkommen wird. „Und du willst stattdessen für sie da sein? Nacht für Nacht?“ „Ja.“ „Warum solltest du das tun wollen?“ Er hat nur nicht erwartet, dass sie es ihm so schwer machen würde. „Du weißt, was ich für sie empfinde.“ „Das tue ich. Aber wenn du sie jemals davon überzeugen willst, wirst du lernen müssen es auch auszusprechen.“ Er hat sich in seinem Leben selten so unbehaglich gefühlt. Aber Rückzug liegt nicht in der Natur eines Uchiha. „Ich liebe sie, Hinata. Ich würde sterben, um sie zu beschützen und ich werde sie nicht noch einmal im Stich lassen.“ Er rechnet es ihr hoch an, dass sie ihn keine Sekunde länger als nötig zappeln lässt. „In Ordnung. Aber dir ist hoffentlich klar, dass ich zuerst mit ihr darüber reden muss.“ Im Endeffekt ist das dann doch weit mehr Entgegenkommen, als er erwartet hat. „Dann tu das.“ • Hinata kehrt in ihr Zimmer zurück und reicht Sakura den Saft, den sie aus der Küche mitgebracht hat, bevor sie die bizarre Begegnung, die sie vor wenigen Minuten hatte, direkt anspricht. „Sasuke hat gerade mit mir gesprochen.“ Es ist sichtliche Überraschung und leichter Spott in Sakuras Miene. „Gesprochen? Du meinst in ganzen und vollständigen Sätzen?“ Hinata schmunzelt selten amüsiert. „Ja.“ „Was wollte er? Und denk daran, du bist nicht ihm gegenüber zur Verschwiegenheit verpflichtet, sondern nur mir.“ „Er hat mich darum gebeten, ihm deine Nächte zu geben.“ Die schöne Medic-nin legt stirnrunzelnd den Kopf schief. „Meine Nächte?“ Doch als sie es begreift, weiten sich ihre hübschen Augen verräterisch, da sie sich in Hinatas Gegenwart niemals die Mühe macht ihre Gefühle zu kaschieren. „Das kann er nicht wirklich wollen.“ Ihre beste Freundin setzt sich mit einem rücksichtsvollen Schmunzeln neben sie auf den breiten Fensterrahmen. „Ich kenne ihn nicht besonders gut, aber er scheint mir zu der Sorte Menschen zu gehören, die ganz genau wissen, was sie wollen.“ Sakura nickt, obwohl sie kaum zu registrieren scheint, was Hinata gesagt hat. Ihr Blick verliert sich für mehrere Minuten in der Aussicht aus dem Fenster, obwohl sie auch diese kaum wahrnimmt. Aber dann fokussiert sich ihr Blick mit einem abrupten Themenwechsel zurück auf ihre beste Freundin. „Hast du schon mit Naruto geredet?“, will sie vorsichtig wissen, aber die hübsche Clanerbin schüttelt verneinend den Kopf. „Ich weiß, er ist ein Baka, aber er hat es nur gut gemeint-“ Doch Hinata unterbricht sie ruhig. „Ich bin nicht sauer auf ihn, Sakura. Es ist er, der mir aus dem Weg geht.“ „Ja, weil er ein gigantisch schlechtes Gewissen hat.“ Doch statt ihr zu antworten, schlingt Hinata zunächst ausweichend und haltsuchend zugleich beide Arme um ihren eigenen Körper. „Oder weil ihm nach meinem Anfall aufgegangen ist, wie kaputt ich wirklich bin und er beschlossen hat, dass er sich das lieber doch nicht antun will.“ Das Kinn der talentierten Medic-nin fällt sichtbare Zentimeter nach unten und verrät stumm ihren schieren Unglauben. „Das kannst du ja wohl nicht ernst meinen!“ Hinata zuckt jedoch betont gleichmütig mit den Schultern. „Es ist sein gutes Recht, sich das Ganze nochmal anders zu überlegen.“ „Ich habe mir gar nichts anders überlegt!“ Sakuras Kopf ruckt erschrocken erst zu der Gestalt ihres besten Freundes, die vollkommen lautlos in ihrem Türrahmen aufgetaucht ist und wandert dann schnell zurück zu Hinata, in deren Augen sie jedoch liest, dass die Hyuuga das Herankommen des jungen Mannes sehr wohl bemerkt hat und ihn ihre Aussage absichtlich mitanhören hat lassen. Naruto tritt mit energischen Schritten in den Raum und richtet seine kompromisslose Forderung zunächst an seine beste Freundin. „Lass uns allein, Sakura!“ Deren Blick wandert aber erwartungsgemäß erst zu Hinata, die jedoch mit einem knappen Nicken ihre Zustimmung ausdrückt und Sakura verlässt mit einem letzten wachsamen Blick über ihre Schulter widerwillig den Raum. Sobald die Tür hinter Sakura klackend ins Schloss fällt, tritt Naruto noch zwei weitere Schritte in den Raum, vergräbt dann aber ruckartig beide Hände in den Hosentaschen, als müsste er sich selbst zurückhalten. „Es tut mir so leid! Ich wollte dir niemals weh tun.“ Hinata zuckt sichtbar zusammen, obwohl sie eine Entschuldigung dieser Art erwartet hat. „Es war nicht deine Schuld.“ Er macht noch einen Schritt auf sie zu und sinkt vorsichtig neben sie auf das Fensterbrett, macht aber noch keine Anstalten sie zu berühren. „Kannst du… mir sagen, was genau heute Morgen passiert ist? Nur dass ich… weiß, was ich das nächste Mal anders machen kann.“ Er streckt vorsichtig und so zögernd die Hand nach ihr aus, dass sich ihr Brustkorb schmerzhaft zusammenzieht. Als sie keine Anstalten macht ihm auszuweichen, streicht er ihr zärtlich eine Haarsträhne aus der Stirn und lässt seine Hand an ihrer Wange liegen. „Du musst es mir nicht sagen, wenn du nicht darüber reden kannst oder willst.“ Hinata schließt für einen Moment die Augen unter seiner Berührung. „Es ist nicht so, dass ich… Ich will dir nur nicht weh tun.“ Es fällt ihm nicht schwer, ihre Worte nachzuvollziehen: was auch immer man ihr angetan hat, das diese Art von Panik hervorrufen kann, wird ihn definitiv härter treffen, als wenn er es selbst hätte erleiden müssen. Hinata vergräbt ihre Zähne angespannt in ihrer Unterlippe, aber schließlich öffnet sie ihre Lippen doch. „Sie haben uns betäubt, um uns zu entführen und als ich… wieder aufgewacht bin, ging ich unter.“ Naruto runzelt angespannt die Stirn und hat Schwierigkeiten ihr zu folgen, während ihre Finger angespannt zucken. „Sie haben mich ins Wasser geworfen, kurz bevor ich das Bewusstsein zurückerlangt habe. Ich war an Händen und Füßen gefesselt, außerdem waren meine Muskeln noch immer teilweise gelähmt und ich konnte noch kein Chakra schmieden, deshalb… bin ich untergegangen wie ein Stein. Ich war mir sicher, ich würde sterben.“ Sie schließt die Augen und als er sieht, wie ihr Körper zittert, als sie einer ihrer schlimmsten Erinnerungen verfällt, bereut er zutiefst gefragt zu haben. „Genau genommen bin ich das auch.“ Er sieht den Schatten über ihre Augen fallen und weiß, dass sie ihre Erzählung in dieser Hinsicht nicht weiter ausführen wird und er ist fast dankbar dafür, denn er erträgt die Bilder, die sich zu ihren Worten in seinem Kopf abgespielt haben, kaum. „Seitdem lösen Wasser und Situationen, in denen ich… mich nicht frei bewegen an, Panikattacken aus, die sich manchmal besser kontrollieren lassen, als in anderen Momenten.“ Er braucht mehr als einen Atemzug, um die Wut, die in ihm gärt zu kontrollieren, aber im Moment geht es ihm um etwas anderes. „Du hättest dich ganz leicht aus meinem Halt lösen können.“ Er sieht, wie sie die nervöse Angewohnheit auf ihrer Unterlippe herumzukauen, gerade noch zurückhält. „Ich habe mein Chakra in solchen Momenten nicht immer unter Kontrolle.“ Das ist so ziemlich das, was er sich in den letzten Stunden ebenfalls zusammengereimt hat. „Also hast du lieber eine Panikattacke ertragen, als mich eventuell zu verletzen.“ Sie senkt ihre Lider und dass sie ihn nicht ansehen kann, beantwortet ihm alles, was er wissen muss, aber sie kommt ihm mit ihren nächsten Worten zuvor und macht ihn für einen Moment tatsächlich sprachlos. „Ich habe ernst gemeint, was ich vorhin zu Sakura gesagt habe. Ich werde nie mehr ganz dieselbe sein und ich will nicht, dass du dich mir gegenüber zu irgendetwas verpflichtet fühl-“ Er drückt seine Lippen so hart und abrupt gegen ihre, dass sie wohl von der Fensterbank gefallen wäre, wenn seine Hände sie nicht sicher gehalten hätten. Die wilde Heftigkeit seines Kusses, bringt ihr Herz auf die beste Art aus dem Gleichgewicht und als er sich von ihr löst, braucht sie einen Moment, um sich daran zu erinnern, worüber sie gesprochen haben, bevor er sie geküsst hat. „Ich bin auch nicht mehr derselbe, Hinata. Euch zu verlieren, der Gedanke, was euch alles zugestoßen sein könnte-“ Die bloße Erinnerung an all die Horrorszenarien, die er sich Tag und Nacht ausgemalt hat, sind genug, um ihn für einen Moment gequält die Augen schließen zu lassen, bevor er eindringlich ihren vertrauten Blick sucht. „Und es hat mich fast umgebracht, Hinata. Nicht zu wissen, wo ihr seid und ob ihr überhaupt noch am Leben seid-“ Er unterbricht sich selbst und sie braucht ihr Bluterbe nicht, um zu erkennen, wie sehr ihn das Ganze immer noch quält. „Seit diesem Tag überlege ich ständig, ob ich es vielleicht irgendwie hätte verhindern können – wenn ich irgendetwas anders gemacht hätte- Du weißt nicht, was ich dafür geben würde, die Zeit zurückzudrehen, um euch all das zu ersparen.“ Die Tränen treten unfreiwillig und brennend in ihre Augen und sie schluckt mehrmals trocken, bevor sie ein Wort über die Lippen bringt. „Nichts davon ist deine Schuld und es gab nichts, was du hättest tun können, um es zu verhindern. Aber du warst trotzdem immer bei uns, Naruto. Wir haben beide gewusst, dass du uns niemals aufgeben würdest und das war einer der zentralen Aspekte, der uns geholfen hat, dort nicht den Verstand zu verlieren und schließlich zurückzukommen.“ Er legt eine Hand von ihrer Wange an ihre Hüfte und sie keucht atemlos, als er ihren Körper über diesen Halt so dicht wie möglich gegen seinen zieht. „Ich werde niemals aufhören dich zu lieben, Hinata Hyuuga und das hat rein gar nichts mit Verpflichtung oder Schuldgefühlen zu. Niemand hat mich jemals so bedingungslos geliebt wie du. Du hast mir mehr gegeben, als ich dir jemals sagen könnte und die letzten beiden Jahre waren bedeutungslos, weil ich wusste, wie es sein könnte und ohne dich wäre es nie mehr dasselbe gewesen. Ich hätte alles dafür aufgegeben dich noch einmal so halten zu dürfen. Und alles andere ist nichts, wofür wir nicht gemeinsam eine Lösung finden werden. Solange du das auch willst.“ Dieses Mal ist sie es, die einen Moment um ihre Stimme ringt. „Nichts wird jemals etwas daran ändern, dass ich dich liebe, Naruto.“ Ein zufriedenes Lächeln verzieht seine Lippen, bevor er sie zurück auf ihre senkt. Er küsst sie noch einmal tief, aber ruhiger als zuvor und dennoch weist ihr Atem bereits eine leichte Unregelmäßigkeit auf, als er sich von ihr löst und genüsslich mit seinen Lippen über ihr Kinn ihren Nacken hinunter wandert und gleichzeitig mit seinen Fingern geschickt die Knöpfe ihrer Bluse aus ihrer Halterung löst. „Was tust du?“, will sie flüsternd wissen, obwohl ihr klar ist, dass es eine dumme Frage ist. Sein warmer Atem streift mit jedem Wort ihre bloße Haut und lässt sie in seinen Armen zittern. „Ich könnte es dir noch fünfmal sagen, bis du mir wirklich glaubst, aber ich denke, es ist einfacher, wenn ich es dir einfach beweise.“ Er schiebt seine Daumen an ihrer Hüfte unter den Bund ihrer Hose und sie hört kaum noch, was er sagt. „Mir was beweisen?“ Er hebt seinen Kopf zu ihr und drückt seine Lippen noch einmal rau gegen ihre, bevor er ihr direkt in die Augen sieht. „Dir beweisen, dass sich für mich rein gar nichts geändert hat.“ • Als Sakura die Zimmertür hinter sich schließt, nimmt sie einen tiefen Atemzug, bevor sie Sasukes Blick begegnet, der mit verschränkten Armen an der gegenüberliegenden Wand lehnt. Er nickt wortlos in die Richtung seines Zimmers und sie stimmt ebenso lautlos zu. Die schöne Medic-nin schließt auch diese Tür hinter sich und lehnt sich müde dagegen. „Ich nehme an, wir werden nicht darüber reden?“ Sie sieht auf in seinen Blick, der weder Vorwurf noch sonst irgendeinen Ausdruck beinhaltet, aber alles was sie verspürt, ist maßlose Müdigkeit. Von dieser Erschöpfung geprägt, stößt sie sich von der Tür ab und schlingt beide Arme um seinen Torso, während sie ihre Stirn gegen seinen Brustkorb lehnt, um ihm zu signalisieren, dass sie trotz ihrer Antwort keineswegs auf einen Streit aus ist. „Nein.“ Es ist unverkennbare Erleichterung, die sie verspürt, als er ihre fast ein bisschen verzweifelte Umarmung wortlos erwidert und es ohne einen weiteren Kommentar dabei belässt. Sie genießt seinen Halt für ein paar gestohlene Minuten, aber eines lässt sie nicht los. „Hinata hat mir erzählt, worüber ihr vorher in der Küche gesprochen habt.“ „Darüber reden wir also schon.“ „Mhm.“ Doch obwohl sie das Thema angesprochen hat, hat sie Hinatas Offenbarung noch nicht so weit verdaut, dass sie wirklich weiß, was sie sagen soll. „Ich liebe dich.“ Sakura erstarrt in jeder Bewegung und hört für einen Moment sogar auf zu atmen. Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie schwören, dass sie sich verhört hat, aber sie weiß, dass sie sich seine Worte nicht eingebildet hat. Ihr Atem beschleunigt sich ohne jeglichen physischen Grund, als sie nach einer gefühlten Ewigkeit ihren nächsten Atemzug nimmt und sich zwingt zu ihm aufzuschauen. Im Gegensatz zu ihr ist er die Ruhe selbst, als hätte er sie nicht in das größte Gefühlschaos gestürzt, seit sie zwölf Jahre alt war. Sie liest die Wahrheit in seinem Blick und sobald sie ihre Stimme wiederfindet, spricht sie aus, was sie ihm in der letzten Nacht noch verschwiegen hat. „Du bist der einzige Mann, den ich je geliebt habe.“ Sie sieht das vertraute Rot in seinen Augen aufblitzen, wenn auch nur eine Millisekunde lang, bevor er seine Lippen so ruckartig auf ihre senkt, dass sie einen Schritt zurückstolpert und sich mit dem Rücken zur Wand wiederfindet. Aber gerade, als sie kurz davorsteht, einmal mehr all ihre Sinne an seine Berührungen zu verlieren, löst er sich von ihr. „Sag mir, welches aber darin steckt.“ Dass sie absolut verständnislos die Stirn runzelt, liegt dieses Mal nicht nur daran, dass er seine Lippen auf eine Art über ihren Hals zieht, die sie sicher annehmen lässt, dass es ein Mal hinterlassen wird. „Was für ein aber?“ „Du liebst mich, aber… Ich kann das aber in deinem hübschen Kopf förmlich sehen, Sakura und wir haben versprochen miteinander zu reden, erinnerst du dich?“ Sie verkneift sich den boshaften Kommentar, dass es ihr manchmal doch lieber war, als er noch nicht mit ihr gesprochen hat. Sie nimmt einem tiefen Atemzug, ringt sich aber schließlich zu der Ehrlichkeit durch, um die er sie auf seine eigene charmante Art gebeten hat. „Für uns bedeutet es heute mehr zu sagen Ich vertraue dir als Ich liebe dich. Ich liebe dich, Sasuke, seit ich denken kann. Dieses Gefühl hat mich nie verlassen. Nicht nachdem du es getan hast und auch nicht als mir beinahe alles genommen wurde, was mir etwas bedeutet hat. Aber dir zu vertrauen, wäre nach deinem Verrat schon ein großer Schritt für mich gewesen, wenn ich nicht zwei Jahre Hölle hinter mir hätte. Sie haben ständig versucht uns gegeneinander auszuspielen, wir wussten nie, wem wir wirklich trauen konnten – wir hatten nur einander. Und ich-“ Sie bricht ab, aber Sasuke legt in einer unerwarteten Zärtlichkeit beide Hände an ihre Wangen und erspart es ihr dadurch weitersprechen zu müssen. „Das ist in Ordnung.“ „Was?“ „Ich kann dich nicht dazu bringen mich zu lieben. Du tust es oder nicht. Ich kann versuchen mich dieser Gefühle als würdig zu erweisen und sie erwidern, aber deine Gefühle kann ich nicht beeinflussen. Aber ich kann mir dein Vertrauen erarbeiten. Und das werde ich.“ Gesprochen mit der ganzen Selbstsicherheit eines Uchihas. Sie schließt die Augen, um zu verbergen, dass sie schon beinahe weint, aber er senkt seine Lippen zurück auf ihre und seine Finger wischen die feinen Tränenspuren auf ihren Wangen sanft beiseite. . . . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)