Zum Inhalt der Seite

Torn

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Eine kleine Auszeit von all dem Drama der vorherigen Kapitel...
Ich hoffe es gefällt euch ;) Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Empathic

- Am selben Abend in Temaris und Shikamarus Wohnung -
 

Temari wirft ihre Haustür seufzend ins Schloss und wirft einen misstrauischen Blick auf ihren gewohnt schweigsamen Freund. „Willst du mir jetzt endlich sagen, was dir durch den Kopf geht?“

Aber alles was sie für ihre Frage erntet ist ein nachdenklicher Blick von dem genialen Strategen, woraufhin die meinungsstarke Suna-nin kaum verborgen die Augen rollt, als sie an ihm vorbei in die Küche tritt, um noch eine Tasse Tee aufzusetzen.

Doch als sie sich umdreht und Shikamaru kniend vor sich auf dem Fliesenboden vorfindet, stolpert sie keuchend zurück gegen die Anrichte.

„Was-“

Sie sieht den Ring in seiner Hand, aber scheinbar hat die Überraschung irgendeine Reizübertragung in ihrem Gehirn lahmgelegt.

„Heirate mich, Temari!“

„Ich- ich“, die talentierte ANBU schließt für einen Moment überfordert die Augen, bevor ihre Synapsen ihren Dienst endlich wiederaufnehmen und sie tatsächlich eine zusammenhängende Gegenfrage formulieren lassen. „Warum jetzt?“

Der geniale Stratege erscheint in keinster Weise beeindruckt oder verunsichert von ihrem Zögern, jede andere Reaktion ihrerseits hätte ihn viel mehr überrascht. „Ich hätte dich schon vor einem Jahr gefragt, aber irgendwie erschien es mir nicht richtig so… glücklich zu sein, während Hinatas und Sakuras Schicksal immer noch ungeklärt war.“

Die schöne Schwester des Kazekagen runzelt jedoch sichtlich skeptisch die Stirn. „Und jetzt hast du gleich heute die Chance ergriffen?“

Er hört das gut versteckte Misstrauen in ihrer Stimme und verbirgt ein amüsiertes Schmunzeln. Sie wäre nicht die starrsinnige Frau, in die er sich vor all den Jahren verliebt hat, wenn sie sich nicht sogar bei einem Heiratsantrag noch quer stellen würde. „Nein, aber mir ist klar geworden, dass unser Leben zu kurz ist, um es mit Zögern zu verschwenden.“

Aber er erkennt auch die gut verborgene Unsicherheit in ihrer Miene und erhebt sich aus seiner knienden Position, um vertraut nach ihren Händen zu greifen. „Ich bin ein ziemlich geduldiger Mensch, Temari. Ich kann warten, wenn du noch nicht so weit bist.“

Die geborene Suna-nin sucht ohne jede Scheu seinen Blick. „Ich bin so weit. Und das weißt du, sonst hättest du mich nicht heute gefragt. Ich sage ja, Shikamaru, aber ich will, dass du mir sagst, was du mir außerdem noch verheimlichst.“
 

Sie kennt ihn ebenso gut wie er sie und der chronisch gelangweilte Shinobi streicht ihr sanft eine wilde Haarsträhne aus der Stirn. „Ich verheimliche dir nichts. Ich dachte mir nur, es würde dir leichter fallen einen Schritt nach dem anderen zu machen.“

Aber Temari entzieht sich ihm und verschränkt lediglich unnachgiebig die Arme.

Also gibt er mit einem kapitulierenden Seufzen sein nächstes Geheimnis preis. „Ich will Kinder, Temari.“

„…“

„Willst du vielleicht irgendetwas dazu sagen“, will er schließlich gewohnt genervt wissen, nachdem sie ihm überraschend nicht augenblicklich lautstark ihre Meinung an den Kopf wirft und provoziert damit eine erwartungsgemäß spöttische Reaktion.

„Was? Ich warte immer noch auf die Pointe. Dachtest du, das wusste ich nicht? Du bist ein elender Faulpelz, aber Kinder vergötterst du geradezu.“

Der Nara beweist sein gelassenes Kalkül, indem er sich mehrere Minuten Zeit nimmt, um sie lediglich stumm zu mustern und in ihrer verschlossenen Körperhaltung auch all das zu lesen, was sie nicht in Worte fasst. Der Schluss, zu dem er schließlich kommt, scheint ihn bei all seiner Genialität zu überraschen, denn er runzelt skeptisch die Stirn. „Du willst mir also sagen, dass es dir nichts ausmachen würde die ANBU aufzugeben?“

Temari zuckt selten gelassen mit den Schultern, weicht seinem Blick jedoch nicht aus. „Ich bin gut in dem was ich tue. Das bedeutet aber nicht, dass Versager und Verräter abzuschlachten mein alleiniger Lebensinhalt ist. Ich könnte wieder Vollzeit in der Akademie arbeiten. Außerdem habe ich mir überlegt, dass ich vielleicht gerne mal auch ein Genin-Team trainieren würde. Ich mag Kinder, Shikamaru. Ich habe keine Ahnung, wie ich mich als Mutter anstellen würde, denn mein einziges wirkliches Vorbild für diese Rolle hat mich zu früh verlassen, als dass ich etwas von ihr hätte lernen können.“ Ihr klarer Blick nimmt eine selten emotionale Färbung an. „Das heißt aber nicht, dass ich es nicht gerne versuchen würde.“

Sie keucht überrascht, als ihr Freund schlagartig vor ihr auftaucht, ihr Gesicht selten dominant in seine Hände nimmt und sie stürmisch gegen seine Lippen reißt.

Temari stolpert zurück gegen die Küchenanrichte und krallt ihre Finger ein wenig überfordert in den Stoff seines Oberteils, während sie seine leidenschaftliche Berührung seufzend erwidert.

Ihr Atem geht hörbar schneller, als er sich von ihr löst und sie versucht es mit gewohntem Spott zu kaschieren. „Deshalb will ich aber noch lange nicht jetzt sofort damit anfangen.“

Das verschlagene Grinsen auf den Lippen ihres Freundes veranlasst sie zu einem Augenrollen, während er ihr ungeniert ihr Top vom Körper streift.

„Das ist schon in Ordnung. Übung soll ja bekanntlich den Meister machen.“
 

.

.

.
 

- Währenddessen in Tentens Wohnung -
 

Tenten folgt den abrupten Bewegungen ihres Freundes gedankenverloren, während er grummelnd vor der Fensterwand ihres Schlafzimmers auf- und abwandert. Es fühlt sich an, als würde ihr Verstand gerade erst anfangen, die unfassbaren Ereignisse dieses Tages zu verarbeiten. Während sie abwesend auf Nejis Rücken starrt, verliert sie sich für einen Moment in ihren Erinnerungen an die letzten beiden Jahre. Daran wie kompliziert ihre Beziehung zu Beginn gewesen ist und wie simpel im selben Atemzug. Zuerst ging es um Trost. Sich aneinander festzuhalten, um sich nicht in ihrem Kummer und ihrer Verzweiflung zu verlieren, hat ihnen beiden geholfen.

Dann kam der Tag an dem sich Hinatas und Sakuras Verschwinden zum ersten Mal gejährt hat. Der Tag, an dem auch Hiashi Hyuuga die Suche nach seiner ältesten Tochter eingestellt hat.
 

Tenten starrt die Flasche Sake auf ihrem Tisch gedankenverloren an und erwägt, ob es besser wäre diesen drückenden Schmerz in ihrem Brustkorb in dem Reiswein zu ertränken oder ob sie das vielleicht doch besser sein lassen sollte.

Aber dann erinnert sie sich an die Trauerfeier, die sie vor einer halben Stunde verlassen hat und daran, dass neben Naruto, der sich geweigert hat zurückzukommen, noch jemand durch Abwesenheit aufgefallen ist. Obwohl sie ihn überall gesucht hat, hat sie ihn nirgendwo gefunden.

Der Gedanke lässt sie schließlich doch nach der Flasche greifen, aber schon nach dem ersten Schluck verflucht sie den Alkohol schon für seine verzögerte Wirkung und steht unruhig auf.

In dem Wissen, dass sie es nicht erträgt noch einen Moment länger hier zu sitzen und in ihrem Kummer und ihrer Einsamkeit zu ertrinken, greift sie nach ihrer Jacke und reißt ihre Haustür auf.

Aber der Anblick ihres Teamkameraden, wie er klitschnass im strömenden Regen steht, lässt sie fassungslos innehalten.

„Neji.“

Der Regen macht es unmöglich es mit Gewissheit zu sagen, aber für einen Moment ist sie sich sicher, dass er weint.

Sie zögert nicht. Sie tritt hinaus in den Regen zu ihm und schlingt beide Arme um seinen Hals, bis ihre Füße nur noch mit ihren Zehenspitzen den Boden berühren.

„Ich liebe dich.“

Es ist sein leises Geständnis nach all der Zeit, das sie den Rest ihrer Beherrschung kostet und sie erstickt ihr leises Schluchzen an seiner Schulter, während er die Arme um ihre Hüfte schlingt und sie zurück in ihre Wohnung trägt.

„Ich liebe dich auch.“

Die Gewissheit, dass sie zumindest einander geblieben sind, ist das einzige, was sie an diesem Tag nicht den Verstand verlieren lässt.
 

Ihr Blick fokussiert sich wieder auf die Gegenwart und sie schmunzelt liebevoll darüber, wie ihr Freund in seiner schlecht verborgenen Sorge immer noch die Ambition zeigt ihren Teppich aufzuarbeiten. Er hat sein Bluterbe deaktiviert, nachdem sie ihm an den Kopf geworfen hat, dass es mehr unheimlich als fürsorglich ist, wenn er Sasukes und Narutos Wohnung auf diese Art überwacht, aber er verweilt weiterhin vor ihrem Fenster, als könnte er trotzdem alles im Blick behalten.

„Neji, bei Sasuke und Naruto sind sie für heute Nacht sicher.“

„Tse.“

Die hübsche Kunoichi rollt hinter seinem Rücken gutmütig mit den Augen, während ihr aufgebrachter Freund stur an ihrer Fensterfront verweilt.

„Was hast du vor? Die ganze Nacht aus dem Fenster zu stieren, um sie zu bewachen?“

„…“

Tenten unterdrückt ein gereiztes Stöhnen und wirft einen hilfesuchenden Blick an ihre Decke, als könne dort die Antwort gegen seinen übersinnigen Starrsinn zu finden sein.

„Jetzt komm endlich ins Bett, du störrischer Idiot!“

Aber nicht einmal auf ihre unverfrorene Beleidigung hin dreht er auch nur den Kopf zu ihr und statt sich weiter über ihn zu ärgern, kommt der talentierten Waffenexpertin eine gerissene Idee, die ihr ein selten verschlagenes Grinsen auf die Lippen treibt. Sie wird ihm helfen, wenn er glaubt, er könnte sie einfach so ignorieren.

Die junge ANBU greift lautlos nach dem Saum ihres Oberteils...
 

Es zeugt davon, wie sehr sein Fokus auf etwas vollkommen Anderem liegt, dass er dem leisen Rascheln ihrer Kleidung nicht im Mindesten Beachtung schenkt.

„Neji.“

Die Art wie sie dieses Mal seinen Namen sagt, sichert ihr seine Aufmerksamkeit. Und sobald er den Kopf zu ihr dreht, hat sie ihn.

Seine Augen fahren haltlos über ihren entblößten Körper und die schöne Kunoichi kann sich eines kleinen Schmunzelns nicht verwehren, als sie sieht wie er sein Bluterbe aktiviert. Doch ihr Amüsement stirbt mit einem stimmlosen Keuchen in der Sekunde, in der er verschwindet und blitzschnell wieder vor ihr auftaucht.

Er fährt mit einer Hand in ihre langen Haare und reißt ihren Kopf beinahe grob in den Nacken. „Du hättest mich nicht reizen sollen.“, knurrt er leise, während er mit seiner anderen Hand neckend über ihre nackte Seite fährt.

„Du hast Recht“, keucht sie atemlos. „Das kommt wirklich als Überraschung, wo du doch sonst immer so sanft und zurückhaltend bist.“

Er stößt sie kontrolliert zurück und sie lässt sich vertrauensvoll auf die weiche Matratze fallen, während er sich beinahe hektisch seiner Kleidung entledigt. Es dauert nur wenige Sekunden, bis er über ihr kniet und sie in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelt.

„Du wirst mich noch einmal in den Wahnsinn treiben!“

Die talentierte Kunoichi schmunzelt zufrieden in seinen Armen und zieht ihn noch ein wenig weiter zu sich herunter. „Ich dachte, deshalb liebst du mich.“

„Das ist einer von vielen Gründen“, räumt er selten liebevoll ein, bevor er seine Lippen erneut auf ihre senkt.
 

.

.

.
 

- In derselben Nacht in Narutos und Sasukes Wohnung -
 

Es ist schon beinahe 3.00 Uhr und er hat noch keine Minute geschlafen. Statt erleichtert und zum ersten Mal seit zwei Jahren durchzuschlafen, lässt ihn die Angst nicht los, dass sich der ganze Tag als grausame Sinnestäuschung herausstellen wird, sobald er nur einen Moment zu lange die Augen schließt.

Aber als er spürt, wie sich ihr Chakra von ihrem Zimmer in die Küche verlagert, kann er nicht anders, als ihr in den Raum zu folgen, den er und Sasuke in dem letzten Jahr, seit sie in die Wohnung gezogen sind, kaum jemals benutzt haben. Nicht, dass sie sich allgemein besonders viel in ihrem Heimatdorf aufgehalten haben.

Während er den Flur überquert, legt er sich seine Worte sorgfältig zurecht, doch als sein Blick auf sie fällt, verharrt er augenblicklich im Türrahmen.

„Naruto.“ Sie spricht seinen Namen schon aus, bevor sie sich zu ihm umdreht, aber seine leise Erwiderung klingt verdächtig rau.

„Hinata.“

Der Blondschopf fährt sich in einer alten Angewohnheit durch die Haare, die nach dem ganzen Herumwälzen, mit dem er statt erholsamen Schlaf seine letzten Stunden verbracht hat, noch ein wenig wilder aussehen, als sonst. „Du siehst-“

Er scheint offensichtlich nicht zu wissen, wie er diesen verfänglichen Satz beenden soll, aber die junge Clanerbin nimmt es mit ihrer gewohnten Gutmütigkeit hin, die ihr trotz allem erhalten geblieben zu sein scheint.

„Müde aus?“ Sie ist sich dieser Schwäche durchaus bewusst, aber sie kann sich trotzdem nicht dazu bringen, das verräterische Gefühl der Erschöpfung aus ihren Zügen zu verbannen. Nicht ihm gegenüber.

Sie greift nach dem Wasserglas, das sie auf der Anrichte abgestellt hat, aber seine ruhige Antwort lässt sie innehalten.

„Nein, das meinte ich nicht.“ Während er spricht, fährt sein Blick langsam über ihren Körper und die schöne Clanerbin spürt unter seiner eingehenden Musterung eine Hitze in sich aufsteigen, die sie seit zwei Jahren nicht mehr so empfunden hat.

Sie weiß, es sind nicht die zahlreichen Narben, die ihre blasse Haut an mehreren Stellen entstellen, die seinen Blick fesseln. Außerdem schämt sie sich dafür nicht. Sie hat noch nie viel darum gegeben makellos zu sein, auch wenn es ihr ganzes Leben lang von ihr erwartet wurde.

Nein, was sie dazu veranlasst unsicher an dem Saum des hautengen blauen Tops zu zupfen, das sie trägt, sind einzig und allein alte Gefühle, die wie eine Flutwelle über sie hereingebrochen sind, als sie an diesem Nachmittag zum ersten Mal seit 731 Tagen dem Blick seiner blauen Augen begegnet ist.

„Ja… Ino und Tenten haben uns ein paar ihrer Sachen geliehen…“

Und ihre Figur ähnelt mehr Inos, weswegen das Top und die Shorts deutlich knapper ausfallen, als ihr lieb ist. Es ist bei weitem nicht mehr so auffällig wie früher, aber unter der Art wie er sie ansieht, schleicht sich dennoch eine vertraute Röte in ihre Wangen.
 

Er versucht die Erinnerung an die einzige Nacht, die sie miteinander verbracht haben, zu verdrängen, bevor die aufmerksame Clanerbin seine Gedanken in seinen Augen lesen kann, aber er gibt sich gleichzeitig nicht unbedingt der Illusion hin, dass ihm das gelingt. Aber er lässt den Gedanken fallen und tritt gleichzeitig beinahe unbewusst einen Schritt näher an sie heran, während sein Blick keine Sekunde lang von ihrer schmalen Gestalt weicht.

„Warum bist du wach? Kannst du nicht schlafen?“

„Ich glaube, ich habe verlernt wie man durchschläft.“ Wenn man aus seinem eigenen Bett entführt wird, ist Schlafen nie mehr dasselbe. Und das ist nur einer von zehn Gründen, der sie wie so oft keinen Schlaf finden lässt und keinen davon kann sie ihm nennen.

Ihr leises Eingeständnis lässt ihn noch einen Schritt näher an sie herantreten, in dem verzweifelten Bedürfnis sie zukünftig vor allem zu beschützen und wenn es nur ermüdende Schlaflosigkeit ist.

Er sucht nach den richtigen Worten, um ihr zu versichern, dass sie ruhig schlafen kann, dass er alles tun wird, um zu garantieren, dass ihr niemand je mehr schaden wird. Aber dann legt sie den Kopf in den Nacken, um ihn weiter anzusehen und er begreift zu spät, wie nah er ihr in seiner instinktiven Annäherung gekommen ist. Er verliert sich in ihren Augen und vergisst schlagartig, worüber sie gerade noch gesprochen haben.

„Hinata.“

Es ist ein liebevolles Lächeln, mit dem er nach all der Zeit noch allzu vertraut ist, das ihre Lippen leicht verzieht. „Naruto.“

Aber sobald sie seinen Namen ausspricht, suchen ihn seine Gefühle für sie mit einer Macht heim, die sich nicht einengen und nicht unterdrücken lässt. Er legt eine Hand zärtlich an ihre Wange und senkt beinahe instinktiv den Kopf, bis er förmlich spürt wie sich ihr Atem angesichts seiner Nähe beschleunigt. Aber er hebt seinen Blick noch einmal von ihren Lippen zu ihren hellen Augen und so emotionslos sie an ihren Verwandten oft für ihn wirken, so viel liest er in Hinatas.

Es ist ihm kaum bewusst, dass er gesprochen hat, aber dennoch durchbricht sein raues Flüstern die aufgeladene Stimmung zwischen ihnen. „Du musst nur nein sagen.“

Sie blinzelt ein paar Mal und scheint einen Moment zu brauchen, um seine Worte zu verarbeiten, aber ihre Antwort verliert sich trotzdem nach nur einem Wort und es ist ebenfalls eine vertraute Geste, mit der sie ihm beinahe hilfesuchend ihre Hände auf die Schultern legt. „Ich-“

Die Art, wie sie nach all der Zeit endlich wieder in seinen Armen liegt, zerrt hartnäckig an dem schwindenden Rest seiner Beherrschung. Aber da ist durchaus eine Stimme in seinem Kopf, die ihn warnt, dass er das hier nicht tun sollte. „Sag nein.“

Aber statt auf sein raues Flüstern zu antworten, vergräbt sie ihre Finger über seinem Brustkorb in dem Stoff seines Oberteils und streckt sich leicht auf die Zehenspitzen, bis sie die wenigen Zentimeter zwischen ihnen soweit überwindet, dass ihre Lippen hauchzart über seine streifen. Die Berührung ist kaum da und er verliert schon die Beherrschung.

Er schlingt beide Arme um ihren zierlichen Körper und reißt sie gegen seinen, während er sie schon im nächsten Moment brummend zurückdrängt. Kurz bevor sie mit dem Rücken gegen die Küchenanrichte stößt, hebt er sie in einer fließenden Bewegung hoch und setzt sie auf der Anrichte ab, ohne ihre Berührung zu unterbrechen.

Er fährt mit einer Hand unter den Saum ihres Oberteils und als er mit seinem Daumen über ihren Hüftknochen streift, verlässt sie ihr Atem mit einem lauten Keuchen. „Naruto!“

Aber dann finden seine Hände ein Stück Verband und er zieht sie augenblicklich zurück.
 

Sie begegnet seinem besorgten Blick, aber als sie ihre Lippen öffnet, um ihm zu versichern, dass ihr nichts fehlt, lässt sie ein vertrautes Gefühl innehalten. Sie verengt ihre Augen und bewegt sich schon, bevor Naruto den schlagartigen Chakraanstieg zwei Zimmer weiter bemerkt und er meint sie leise „Zu früh!“ murmeln zu hören, bevor sie an ihm vorbei schiebt und in Sekundenschnelle das Gästezimmer erreicht.

Sie begegnen Sasuke vor der Zimmertür in eben der Sekunde, in der Sakura hinter dem dunklen Holz markerschütternd zu schreien beginnt.

Hinata stürzt augenblicklich durch die Tür, aber eine sengende Hitze schlägt ihnen wie eine Flutwelle entgegen und lässt die beiden Männer erst einmal zurückstolpern.

Als sie den Arm von den Augen nehmen, den sie beinahe gleichzeitig schützend hochgerissen haben, kniet Hinata bereits auf dem Bett neben Sakura und schüttelt die junge Medic-nin, deren Körper selbst im Schlaf zuckt.

„Saku, wach auf!“

Obwohl Hinata ihre Stimme nicht einmal besonders erhebt, scheint sie beinahe augenblicklich zu Sakura durchzudringen und die beiden Männer beobachten angespannt, wie ihre ehemalige Teamkameradin keuchend hochschreckt. Sie wehrt sich nur eine Sekunde gegen Hinatas Griff, bevor sich ihr wilder Blick auf ihre Freundin fokussiert.

„Hey, es ist gut. Wir sind wieder in Konoha.“

Sakuras Brustkorb hebt sich mit ihren raschen Atemzügen und Naruto und Sasuke verharren regungslos im Türrahmen, während Sakura ihre Stirn erschöpft gegen Hinatas Schulter lehnt und ihr leise Worte zuflüstert, die sie selbst über die wenigen Meter, die sie trennen, nicht verstehen können.

Der Blick ihrer ehemaligen Teamkameradin wandert keine Sekunde zu ihnen, bevor sie in einem Wimpernschlag im angrenzenden Badezimmer verschwindet.
 

Hinata erhebt sich ebenfalls und überquert die wenigen Meter zu ihnen ruhig, aber in ihren Gesichtszügen ist keinerlei Gefühl mehr zu lesen, als sie nach dem Türrahmen greift.

„Hinata-“ Naruto hebt die Hand, aber er unterbricht sich selbst in dem Impuls sie nach ihr auszustrecken.

Es ist Sasuke, der die Stille mit einem Räuspern bricht. „Was ist mit ihr?“

„Schlechte Erinnerungen, die sich in schlechten Träumen manifestieren. Nichts wogegen man etwas tun kann. Ihr solltet wieder ins Bett gehen.“

Sie schließt die Tür zwischen ihnen, bevor einer der beiden noch etwas sagen kann und es fühlt sich an, als würde sie weit mehr als nur ein paar Zentimeter Holz von den beiden Frauen trennen, die sie gerade erst wiedergefunden haben.
 

.

.

.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Naja, ein bisschen Drama war es dann zum Ende hin doch wieder...
Ich hoffe es hat euch gefallen!
GlG
Hinarika Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (16)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Inara
2017-06-09T16:38:21+00:00 09.06.2017 18:38
Supi.
Die Pärchen sind süß.
Was ist denn beiden nur passiert? Es scheint ja ein Trauma zurückgeblieben zu sein.
Von:  bella-swan1
2017-06-03T17:19:38+00:00 03.06.2017 19:19
Super Kapi.
Freu mich schon drauf wie es weiter geht.
Lg.
Von:  XxGirlyxX
2017-05-30T21:05:31+00:00 30.05.2017 23:05
Tolles Kapitel:)
Ahh wie toll shika hat Tema einen Antrag gemacht 😍
Und tenten weiss auch neji zu verführen:D
Ah fast ... zwischen Naruto und Hina lief es so gut 😟
Arme Saku aber Sasuke wollte gleich zur Hilfe eilen 😁
Was sie wohl geträumt hat 😟
Bin schon auf das nächste Kapitel gespannt
LG XxGirlyxX
Von:  youjissi
2017-05-25T07:10:15+00:00 25.05.2017 09:10
Oh man. Da taut Hinata für einen kleinen Moment auf, wird sie wieder sofort so kalt.
Diese Szene zwischen Naruto und Hinata war so unglaublich süß!
Und Drama am Ende gefällt mir sehr.

Mal wieder super geschrieben!
Bis zum nächsten Kapitel :)

LG
Von:  Hokagebernd
2017-05-24T17:38:17+00:00 24.05.2017 19:38
Tolles kapitel da wahr woll unsere gute timari .von dem biltz antrag woll etwas über rumpelt am anfang gewesen nun tenten weiss schon wie sie ihrem neji da zu bringt ihr aufmerksammkeit. Zu schenke
Dann frage ich mich wieso die beiden nich sasuke u. Naruto verteuen u. Ihnen sagen was los is u. Was sie duch gemacht haben u. Es muss mehr sein als nur ein schlechter traum denn sonst wäre hinata nich von jetzt u. Geleich so gefühls kalt geworden das sie einem sasuke ushia konkorenz machen kann
Von:  jillianZ
2017-05-22T19:53:51+00:00 22.05.2017 21:53
Super Kapitel bin sehr gespannt wie es weiter geht LG:-)
Von:  franny
2017-05-22T16:28:23+00:00 22.05.2017 18:28
Tolles Kapitel!! ;-)
Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht und ob sich die Albträume von sakura bald wieder geben?!
Mach weiter so.
LG franny
Von:  Scorbion1984
2017-05-22T14:29:37+00:00 22.05.2017 16:29
Man ist das spannend ,die Albträume sind ja grausam !
Hoffe sie schaffen es ,sich davon zu erholen !
Diese Truppe bei der sie gefangen waren die sind ja fast noch schlimmer als Oro ! Der mit seine Experimente ist schon schlimm !
Von:  Salada
2017-05-22T08:43:13+00:00 22.05.2017 10:43
Du machst es mal wieder richtig spannend ... von jedem bekommt man was mit ;)
Freue mich schon aus mehr
Von:  Thrawn
2017-05-22T07:47:48+00:00 22.05.2017 09:47
Super Kapi

Was hat Temari denn für Sorgen? Am besten geht man mit Kindern um, indem man sie an den Beinen hochhebt ud gegen die Wand schlägt. Und das immer wieder. Sollte das nicht reichen, dann gibt man den Quälgeister Pudding zu essen. ABer vertauscht Zucker mit Salz. Das bringt dann endlich die Ruhe zurück ins Haus.^^ So, genug mich dem schlechten Sadismus.

Was geht mit Sakura denn ab? Und reagiert Hinata genauso? Irgendwas stimmt da nicht. Albträume verursachen keine Hitze, bei der man das Zimmer nicht so einfach betreten kann. Ich vermute das etwa das Jutsu mit dem Geist oder das Siegel der grund hierfür sind. Aber bloß nichts sagen. Man könnte ja Hilfe bekommen......^^

MfG Thrawn

/Tenten ist echt fies. Der arme Neji. Das schreit doch danach, dass Hiashi das Siegel mal wieder aktiviert/


Zurück