Lilith & Lucifer von LauraFrye (Teil 1) ================================================================================ Kapitel 24: ------------ Ich bin bereits neun Uhr auf den Beinen und mache mich auf dem Weg nach Starbucks. Heute ist es nicht so voll wie in der Woche und ich bin schnell dran um zu bestellen. Landon arbeitet leider Sonntags nichts. Stattdessen bedient mich ein Typ mit gegeelten Haaren, der aussieht wie 30, aber aussehen möchte wie 17. Obwohl er bei dem Typen vor mir genervt scheint, ist er ziemlich freundlich zu mir, als ich dran bin. Ich bestelle einen Latte und warte, bis er ihn fertig hat. In meiner Tasche vibriert mein Handy und mir fällt ein, dass ich es seit gestern nicht mehr in der Hand hatte. Ich krame es heraus und entsperre den Bildschirm. Eine Nachricht von Lucifer. Dieser Idiot hat meine anscheinend Nummer und seine hat er hier eingespeichert. Ich weiß nicht, ob mir das gefällt. Ich öffne die Nachricht. Gut geschlafen? Ich stecke mein Handy zurück in meine Tasche, ohne ihm zu antworten, nehme meinen Latte entgegen und bezahle. Als ich mich umdrehe, kommen drei Typen ins Lokal. Einer davon ist überraschenderweise Lucifer. Er starrt auf sein Display, ohne mich zu bemerken. Erst als er fast vor mir steht, sieht er auf und wirkt dabei fast genauso überrascht wie ich. „Hallo“, bringe ich leise heraus und auf seiner Stirn bilden sich leichte Fältchen. Wieso bin ich plötzlich so eingeschüchtert? „Du hast meine Nachricht ignoriert.“ „Ich bin noch nicht dazu gekommen, zu antworten.“, lüge ich. Der Typ hinter mir reicht Lucifer wortlos einen Becher und er reicht ihm das Geld. „Hab' ich mir schon gedacht.“, sagt er und der Sarkasmus in diesem Satz ist nicht zu überhören. Zwischen uns herrscht schweigen, nur die Musik aus dem Radio ist zu hören und als wäre die Situation, zwischen ihn und mir, nicht schon komisch genug, fängt dieses eine Lied an zu spielen. „Wollen wir uns setzen?“, fragt er. „Nein, Mike wartet auf mich. Ich muss los.“, erwidere ich schlicht und ich achte nicht auf seine Reaktion. Ich lächele dem eingeschüchterten Verkäufer freundlich zu und gehe. Aber die muskelbepackten Männer versperren mir den Weg nach draußen und vier pechschwarze Augen blicken mich mit einer Ausdruckslosigkeit an, die mir einen kalten Schauer über den Rücken jagt. Will er mich hier gegen meinen Willen festhalten? Ich wende meinen Kopf zu Lucifer, der eine Handbewegung macht. Die beiden Männer machen Platz und lassen mich zum Glück raus. Als ich draußen bin, atme ich erleichtert aus. Nichts wie weg von hier! „Lilith“, ruft Lucifer, und ich gehe weiter. Ich weiß keinen Grund, wieso ich stehen bleiben sollte, außer das ich unfassbar Neugierig darauf bin, zu wissen,was er schon wieder von mir will. Ich zögere , bevor ich langsam stehen bleibe und mich mit schief gelegtem Kopf zu ihn umdrehe. Wieso bin ich bloß so neugierig? Er macht einige Schritte auf mich zu. So, dass genug Abstand zwischen uns ist und ich mich ausnahmsweise nicht von ihm bedrängt fühle. „Ich wusste gar nicht, dass der Teufel Bodyguards benötigt, wenn er sich einen Kaffee holt.“ „Das sind keine Bodyguards. Das sind... Machst du dich über mich lustig?“ Er blickt mich finster an und ich kann nicht behaupten, dass ich das nicht amüsant finde. „Ein bisschen.“, gebe ich zu und seine finstere Miene weicht zu einem amüsierten grinsen. Ich erwarte ja, dass er mich fragt, ob ich mit rein komme, aber das tut er nicht. Stattdessen sagt er etwas unerwartetes. „Wir hatten einen ziemlich schlechten Start, oder?“ Wo kommt denn der Sinneswandel auf einmal her? „Nein, wie kommst du bloß darauf?“, frage ich, während der Sarkasmus kaum zu überhören ist. Er lächelt und ich beobachte die Menschen, die an uns vorbei gehen, sich aber nicht für uns interessieren. „Du bist unfassbar nervig, weißt du das?“ Er lacht, als er das sagt und ich habe nicht damit gerechnet, dass so etwas von ihm kommt. „Das sagst ausgerechnet du?“ Er ist derjenige, der unfassbar nervt. Er taucht doch ständig bei mir auf Arbeit auf, bedrängt mich und jetzt treffe ich ihn ganz zufälligerweise hier. „Ich glaube, nicht ich nerve dich, sondern eher die Tatsache, dass du mich nicht haben kannst.“, mag ich zu behaupten und er wendet nichts ein. Als er nichts sagt, ziehe ich mein Handy aus der Tasche und sehe auf die Uhr, damit es glaubwürdiger rüber kommt, wenn ich jetzt sage, dass ich los muss. „Ich muss dann los“ Ich lächle freundlich und drehe mich auf dem Absatz meiner Schuhe um, um dann zu gehen. „Ich werde dir nicht hinterherrennen.“, ruft er mir zu und ich drehe mich beim laufen zu ihn um, um ihn anzugrinsen. „Falls du es noch nicht mitbekommen hast: Das tust du schon die ganze Zeit.“ Dann drehe ich mich um und gehe weiter. Ich kann beim weiter gehen, seinen Blick in meinem Nacken spüren. Es ist, als würde mir eine Stimme im Kopf zuflüstern, dass ich mich umdrehen soll, doch ich wehre mich dagegen. Erst als ich an einer Kreuzung bin, sehe ich nochmal in seine Richtung und er steht tatsächlich noch da, mit verschränkten Armen, aber ich kann seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen. Dafür ist er zu weit weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)