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Lilith & Lucifer

Teil 1
von

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Als ich endlich auf dem Klo bin, wische ich mir übers Gesicht und betrachte mich im Spiegel. Meine Wangen sind knallrot vom Alkohol und meine Lippen noch immer etwas geschwollen, von dem stürmischen Kuss. Am besten wäre es, wenn ich mir ein Taxi nehme und verschwinde, bevor Lucifer nochmal auf die Idee kommt, mich zu küssen. Oder bevor ich auf die Idee komme, mich nochmal so zu benehmen und ihn dazu zu verleiten, dass zu tun. Die ganze Sache ist allein meine Schuld. Ich hätte vorhin Ja sagen sollen, als Melli mich gefragt hat, ob wir doch lieber woanders hingehen wollen. Aber ich musste es ja darauf anlegen, betrunken auf Lucifer zu treffen.

Wenn ich betrunken bin, habe ich mich nicht unter Kontrolle, vor allem nicht vor einem Mann, der so heiß ist, wie er.

Ich seufze, in diesem Moment hämmert es an der Tür.

„Moment!", rufe ich, wasche mir die Hände, damit sie nicht mehr so kleben.

Es hämmert stärker.

„Warte!", zische ich und beeile mich mit dem Händetrocknen, um die Tür zu öffnen.

Als ich Lucifer sehe, verstumme ich augenblicklich.

Ich sehe in ein paar unfassbar blaue Augen, die in diesem Licht perfekt zu erkennen sind. Mir ist die Farbe noch gar nicht so sehr aufgefallen. Mir ist auch nicht aufgefallen, dass im linken Auge ein wenig braun mit drin steckt, was mich fasziniert, für einen Augenblick.

Er stellt sich sofort vor mich, als ich an ihn vorbei huschen will und packt mich am Arm.

„Lass mich..." los, will ich zischen, aber im nächsten Augenblick, drängt er mich gegen eine Wand und ich gebe einen überraschten laut von mir.

Sein Gesicht ist nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. Mein Atem geht schnell, ich zittere am ganzen Körper. Nur nicht vor Angst, sondern vor Erregung, wie er mich ansieht und sich mit seiner Zunge über seine vollen Lippen fährt. Ich kämpfe um meinen Verstand, will sagen, dass er mich sofort loslassen soll. Will ihn von mir schubsen, ihn eine Ohrfeige, für diesen plötzlichen Überfall verpassen, aber ich kann nicht. Sein Körper ist fest an meinen gepresst. Ich bin wie hypnotisiert von seinem intensiven Blick, seiner hellblauen Augen, welche etwas kühles, gefährliches und irgendwie distanziertes Ausstrahlen.

„Lass mich los", sind die einzigen Worte, die ich flüsternd hervorbringe.

Seine Augen, blicken mich fest, durchbohrend und verlangend an.

„Bitte", flehe ich, signalisiere ihn, dass er mich küssen soll und als seine Lippen meine Berühren- hart, begehrt und fordernd- erwacht dieses köstliche, knisternde Feuer in mir und ich schlinge meine Arme um seinen Hals, ziehe ihn noch fester zu mir. Konzentriere mich einzig und allein, wie meine Zunge, seiner Zunge folgt, auf unsere Körper, die sich fest aneinanderschmiegen und seine großen Hände, die meine Hüfte entlang gleiten, mich an seinem Schritt pressen, sodass ich seine Erregung deutlich an meinen Unterleib fühlen kann.

Unerwartet packt er mich von hinten an meinen Oberschenkeln, hebt mich hoch und setzt mich am Waschbecken ab, ohne den Kuss zu unterbrechen.

Als ich meine Hüfte gegen seinen Schritt reibe, stöhnt er auf. Seine Finger ziehen am Saum meines Oberteils und ich strecke die Arme nach oben, damit er es mir ausziehen kann. Danach küsst er meine Schulter, zieht meinen Bhhalter herunter, beißt mich an der frei gewordenen Stelle und ich stöhne, lasse meinen Kopf in den Nacken fallen.

„Du bist so unglaublich heiß, Lilith."

Er ist der erste Mann, der so etwas zu mir sagt, als sei es das normalste der Welt und es macht mich unglaublich an. Jetzt bereue ich es aber doch, mir nichts von meinen neuen Dessous angezogen zu haben. Ich wünsche mir, ich hätte es getan und würde nicht mit einem stinknormalen weißen Bh vor ihm sitzen. Aber wahrscheinlich interessiert ihn eher weniger, was ich anhabe, sondern eher, was sich darunter befindet, denn er schlingt die Arme um mich, küsst mich erneut und öffnet meinen Bh. Ich kann nicht vermeiden, dass ich mir die Frage stelle, wie viele Bhs er wohl schon geöffnet haben muss, denn er ist darin deutlich schneller als ich. Der Gedanke gefällt mir nicht und ich schiebe ihn bei Seite. Weit weg von mir, um mich wieder auf das wesentliche konzentrieren zu können.
 

„Lillymaus, ist alles ok?"
 

Ich vernehme eine Bewegung und schubse Lucifer sofort von mir, bevor mein Bh endgültig meine Oberweite freigibt, schnappe mir mein Oberteil und halte es mir vor meinen Körper. Im selben Moment geht die Tür auf und Melli bleibt abrupt stehen. Sieht erst mich, dann Lucifer an. Sie sieht aus, als würde sie über das hier nachdenken, dann fängt sie an zu lachen und hält sich am Türrahmen fest.

„Wer hätte das wohl erwartet?" Mit einem Grinsen im Gesicht, sieht sie erst mich, dann ihn an und ich ziehe mir mein Oberteil über.

Lucifer räuspert sich und verschwindet, ohne sich noch einmal zu mir umzudrehen und auf einmal wird mir schlecht. Der Alkohol steigt mir beim Aufstehen über den Kopf, Speichel sammelt sich in meinem Mund und ich gehe zur Toilette hinüber, um mich zu übergeben.

Irgendjemand, sehr wahrscheinlich Melli, hält mir die Haare fest.

„Goooooott scheiße muss der gut bestückt sein!", jodelt Mell hinter mir und ich übergebe mich erneut, während sie weiterredet.

„Hast du die Beule gesehen?", fragt sie, und ich will ihr sagen, dass sie ihre Klappe halten soll, aber ich keuche nur und übergebe mich erneut.

Jesus! So viel habe ich heute doch gar nicht gegessen!

„Natüürlich hast duu das!", lallt sie und klopft mir auf die Schulter. Sie ist noch betrunkener als ich und trotzdem hänge Ich vor der Kloschüssel und nicht sie.

Ich glaube, Gott will mir damit sagen, dass ich nie wieder Alkohol trinken sollte und vor allem sollte ich das mit Lucifer nicht wiederholen!

„Ich bin so stolz auf dich, Lillymaus.", schluchzt sie, und ich glaube, dass ich nichts mehr rauskriege.

„Lass mich...", ich muss eine kurze Pause machen, um sicherzugehen, dass ich nicht noch mal kotzen muss. „Los"

Sie lässt mich los und stolpert zum Waschbecken. Als ich mich aufrichte, halte ich mich an der Wand fest. Mir ist unfassbar schwindelig.

„Nach Hause", sage ich nur und Melli nickt, nimmt mich an die Hand und wir gehen zurück, wo die Laute Musik mir Kopfschmerzen bereitet und die vielen Farben mich noch schwindeliger, als ich so schon bin, machen. Es ist schwer, geradeaus zu laufen. Ständig rumpelt uns irgendwer an, bis ich schließlich Mike in die Arme laufe, der mich ansieht, als stünde ich in Flammen. Aus Angst, das ich genau das tun könnte, sehe ich an mir hinab, aber alles ist ok, bis auf die Tatsache, dass mir schrecklich schwindelig ist und ich mich einfach in seine Arme fallen lasse. Mell kann auch alleinstehen. Sie braucht meine Hilfe schon nicht.

„Ist alles ok?", fragt er besorgt, legt einen Arm um mich und eine Hand in meinen Nacken, damit ich nicht umfalle.

„Du solltest doch verschwinden!", tadele ich ihn, versuche Ausschau nach Tasha zu halten.

„Ich habe mir Sorgen um dich gemacht und hab sie nach Hause gefahren." Als ich lachen muss fragt er „Was?", ganz wie der unschuldige Engel, der er nicht ist, auch wenn er so perfekt aussieht wie einer, mit diesem schönen Lächeln, den dunkelblonden Haaren und diesen unschuldigen blau- grünen Augen. So lieb, wie jemand, der niemanden etwas tun würde, aber immer wieder sämtliche Frauenherzen bricht. Wie das von Molly.

„Du hast sie gevögelt und bist dann abgehauen, du Schwein!"

Auch wenn ich ihn nicht ansehe, weiß ich, dass er die Augen verdreht.

„Und wenn schon.", gibt er nur von sich.

Es kommt mir vor, als würde die Musik lauter werden und das tut mir richtig in den Ohren weh.

„Kann ich bei dir schlafen?", brülle ich und hebe meinen Kopf leicht an.

Das wäre nichts Neues. Ich kenne seine Wohnung und habe schließlich 1 Jahr bei ihm gewohnt, bis mir seine Freundinnen zu viel wurden.

„Bist du dir sicher?", fragt er leise und muss sich wiederholen, weil ich es beim ersten Mal nicht verstanden habe.

„Gott, Mike, ich will mich nicht von dir abschleppen lassen, ich will einfach nur dein Gästezimmer für diese Nacht in Beschlag nehmen, oder ist Tasha noch bei dir?"

„Nein... Klar. Was ist mit Melanie?"

„Sie kommt mit. Wir können sie auf den Weg absetzen.", stöhne ich, und schmiege meinen Kopf an seine Brust, in der Hoffnung, mich sofort ins Bett Teleportieren zu können.

Er antwortet eine Weile nichts. Streicht mit einer Hand durch mein Haar und würde ich nicht wissen, dass Mike für mich keine Gefühle hat, wäre mir, dass alles viel zu intim. Aber er ist wie ein Bruder für mich. Und ich glaube, ich bin wie eine Schwester für ihn. Das hoffe ich.

„Mike", ruft jemand, die sich anhört wie Alice.

„Kannst du stehen?"

„Ich glaube schon.", erwidere ich und er lässt mich los, mustert mich kurz besorgt, bevor Alice ihn an sich zieht und umarmt. Sie flüstert ihn irgendwas ins Ohr und dann lösen sie sich voneinander. Mike sieht nicht sonderlich begeistert aus und so frage ich mich natürlich, was sie zu ihm gesagt hat. Aber noch mehr frage ich mich, woher die beiden sich kennen.

„Ich geh an die frische Luft.", sage ich. Ich muss hier raus. Weg von der stickigen Luft, den vielen Menschen und der lauten Musik. Frische Luft einatmen wird mir guttun.

„Gut, sei vorsichtig. Ich suche Molly und Melanie."

Wieso Melanie? So war doch gerade noch hinter uns?

Aber jetzt ist sie nirgends zu sehen.

„Ok, aber beeil dich."
 

Nachdem ich mich aus den Club gequetscht habe, entferne ich mich draußen von all den Menschen und lehne mich gegen eine Wand. Atme die frische, kühle Luft ein und bemerke, dass ich keine Jacke mitgenommen habe.

Ich sehe eine Zeit lang Autos vorbei rauschen, Menschen laufen an mir vorbei und starren mich komisch an. Bis sich plötzlich sanft eine Hand um mein Handgelenk legt. Zu meiner Überraschung ist es Lucifer.

„Komm, wir fahren ins Hotel.", verkündet er und lächelt erstaunlich freundlich. Wenn er so lächelt, kann ich nicht anders als zu schmunzeln. Aber dann wird mir wieder schwindelig und ich schüttle ganz leicht, kaum merklich, den Kopf.

„Ich bin müde."

„Ich auch. Jetzt komm."

Er nimmt meine Hand und seine Finger verschränken sich mit meinen, was ein komisches kribbeln in mir auslöst.

„Ich werde keinen Sex mit dir haben."

„Ich will heute nicht mit dir Sex haben, Lilith." Er lacht leise in sich hinein, während sein Auto vorgefahren wird, von den selben kleinen Typen, der Mike sein Auto geparkt hat.

„Sicher? Vorhin sah, auf der Toilette, das ziemlich danach aus!", gebe ich beleidigt zurück und nehme ihn meine Hand weg.

Wieder lacht er, tritt näher an mich heran und legt eine Hand an meine Wange.

„Du hast mich falsch verstanden, Baby. Wenn du nicht so betrunken wärst, würde ich dich auf der Stelle in meinen Wagen vögeln, aber du bist betrunken, weißt nicht, was du tust. Ich mag Frauen, die wissen, was sie tun. Und jetzt komm."

Er kommt mir näher, will mich auf die Lippen küssen, stattdessen halte ich ihn aber meine Wange hin.

„Tu das nicht.", sage ich. Ich habe mich vor ungefähr 20 Minuten erbrochen. Das muss er nicht unbedingt herausfinden, indem er mich küsst.

„Na gut. Jetzt komm, oder muss ich dich tragen?"

Er sieht mich aus wachsamen Augen an. Ich müsste erst Mike Bescheid sagen und ich würde gern wissen, ob er Mell und Molly gefunden hat. Nicht das ihnen irgendetwas passiert ist.

„Mike weiß Bescheid.", beantwortet er meine Gedanken. Aber ich weiß immer noch nicht, ob es den anderen beiden gut geht. Lucifer beginnt ungeduldig zu werden.

„Fein", antworte ich schließlich.

„Kannst du laufen?"

„Ich versuche es jedenfalls.", murmle ich und er hält mir wie gestern die Autotür auf, bevor er selbst einsteigt und fährt in dasselbe Hotel von gestern, nur ein anderes Zimmer, welches größer ist. Und bevor ich mich versehe, schmeiße ich mich sofort ins unbenutzte, weiche Bett, falle sofort in Tiefschlaf und träume von einem Mann, mit hellblauen Augen, großen, männlichen Hände und mit tiefer, rauer, sexy Stimme, die mir sagt, wie unglaublich sexy ich bin.



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