Mr. Svensson von Coventina ================================================================================ Kapitel 25: Achtzehnter Teil ---------------------------- Wie geht's dir, Spiegel aller wackern Krieger? Ein Aug' und halb die Wange weggeschmettert! Verfluchter Turm! Verfluchte Unglücks-Hand, Die dieses leid'ge Trauerspiel vollführt! -  Shakespeare, König Heinrich VI. – I. Teil Die Reihen weißer Grabsteine ziehen sich schier endlos über die sanften grünen Hügel. Die vielen Bäume und halbhohen Büsche, die zwischen den einzelnen Abschnitten des Friedhofes stehen, können nicht über die schiere Menge an gefallenen Soldaten hinwegtäuschen. Der Beechwood Cemetery in Ottawa ist der nationale Militärfriedhof Kanadas. Wer im Dienst der kanadischen Streitkräfte fällt, wird hier beerdigt. Während unserer Ausbildung, während meinem Studium und während meiner aktiven Zeit bei der RCAF war ich mindestens einmal im Jahr hier, anlässlich des Remembrance Day am 11. November. Für mich hatte es immer etwas unglaublich erhabenes und berührendes, all die Veteranen aus vergangenen Kriegen und die aktiven Einheiten der Armed Forces zu sehen, die den gefallenen Kameraden Jahr um Jahr die Ehre erweisen. Die Paradeuniform zu tragen hat mich stets mit Stolz erfüllt.   Ich wusste, dass der Tag kommen würde, an dem ich hier einen Kameraden verabschieden muss. Oft genug habe ich andere Soldaten dabei beobachtet, wie sie weinend vor den Gräbern ihrer Waffenbrüder auf die Knie gegangen sind. Ich habe mit den Veteranen gefühlt, denen jedes Mal wieder Tränen in den Augen standen, als sie an die Gräuel der Kriege dachten, in denen sie ihre Freunde verloren hatten. Jahr um Jahr saßen dort oben auf der Ehrentribüne weniger Männer, jedes Mal ein bisschen tiefer gebeugt und vom Alter gezeichnet. Ich habe sie aus der Distanz beobachtet, sie und diejenigen, die liebgewonnene Menschen im Krieg verloren hatten, und darüber nachgedacht, wie es sein würde, wenn ich einmal derjenige bin, der einen Kameraden hier besucht. Ich hätte nie geglaubt, dass es Calvin und Logan sein würden. Ich hätte nie geglaubt, dass ich gleichzeitig um meinen besten Freund und meine Liebe würde trauern müssen. Alexander strauchelt in meinem Griff und ich fasse seine Taille fester. „Arn..“ flüstert er leise und kaum verständlich, dann geben seine Beine nach und ich kann ihn nicht mehr aufrecht halten. Gemeinsam sinken wir auf das satte grüne Gras vor zwei schlichten weißen Steinen. Sie bilden das Ende einer langen Reihe, liegen direkt am Fuß einer leichten Kuppe, die von einem riesigen und vermutlich auch sehr alten Ahorn dominiert wird. Die beiden Grabsteine unterscheiden sich kaum von den anderen, die hier stumme Zeugen der vielen verlorenen Leben sind. Sie sind noch etwas weißer als die anderen, die Schrift noch nicht von saurem Regen und Moos angegriffen. Umso deutlicher leuchten uns die beiden Namen entgegen: Cpt. Logan Cartwright & Cpt. Calvin Cartwright.   Moment Mal.. Captain? Wann ist Calvin befördert worden?   Andererseits: Spielt es überhaupt eine Rolle? Er ist tot. Sie beide sind tot. Die Gewissheit sickert zäh in meinen Verstand und spüre kaum noch, wie sich Alexanders Finger in meine Seite graben, als ich ihn in meine Arme ziehe und ihn fest an mich drücke.   Dass wir es an diesem Tag überhaupt auf den Friedhof schaffen würden, habe ich wirklich bezweifelt. Zu verdanken haben wir das sicher nicht unserer Disziplin, sondern unserem Anwalt. Owen war derjenige, der uns um etwa 8 Uhr mehr oder weniger sanft geweckt hat. Nach mehreren erfolglosen Anrufen auf Alexanders und mein Handy, hatte er es wohl als seine Pflicht gesehen, persönlich vorbei zu kommen. Nach dem er in Alexanders Wohnung nur dessen Tasche angetroffen hatte, war er postwendend zu meiner Adresse gefahren. Mit dem Zweitschlüssel, den er seit meinem Einzug in den Knast in seiner Kanzlei verwahrt, hatte er sich Zugang verschafft und Alexander und mich auf der ausgezogenen Couch inmitten von Essensresten und leeren Weinflaschen vorgefunden. Das Aufwachen war schrecklich. Nicht nur wegen der Gewissheit, dass Calvins und Logans Tod auch hier draußen in der ‚Freiheit‘ kein schlechter Traum ist, sondern wegen des Katers. Seit beinahe sieben Monaten hatte ich keinen Alkohol mehr getrunken, geschweige denn einen Joint auch nur passiv mitgeraucht. Ich bin kein Freund von Drogen. Eigentlich verabscheue ich alles, das mein Urteilsvermögen und mein Körpergefühl einschränkt. Natürlich habe ich mich als Teenager ausprobiert, Zigaretten geraucht und mich an Marihuana versucht. Letztlich war der Reiz des Verbotenen wesentlich größer als der ‚Kick‘.   ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~   „Seid ihr von allen guten Geistern verlassen?“ Owens Tasche landet schmerzhaft auf meinem Gesicht, als er an der Couch vorbei geht und die Flügeltür zum Garten aufreißt. Frischluft vertreibt den schweren süßlichen Duft, der wie eine Dunstwolke im Zimmer hängt. Irgendwo neben mir richtet sich Alexander stöhnend in eine sitzende Position auf und wirft dabei eine Glasflasche auf den Boden. Dem Geräusch zu Folge landet sie weich auf dem Teppich – ich hoffe nur, sie war leer oder zumindest geschlossen. Meine Wahrnehmung braucht länger, nagender Kopfschmerz, der höllische Brand und gleichzeitig noch das Gefühl, vollkommen breit zu sein, lähmen mich. „Da lässt man euch mal fünf Minuten allein… Wenn Starrick davon Wind bekommt, landet ihr schneller wieder hinter Gittern, als ihr Marihuana buchstabieren könnt ihr dämlichen Vollidioten! Der wartet doch nur auf einen Grund!“ Er ist wirklich sauer. Wer kann es ihm verdenken? Trotzdem: „Owen verdammt, geht das nicht etwas leiser?“ Mein gepeinigter Schädel will zurück in die selige Schwärze, in der ich mich nicht derart zerschlagen gefühlt habe. Der Anwalt schnaubt nur und eine kalte Flasche Wasser landet auf meiner Brust. Mühsam blinzele ich gegen die Helligkeit im Zimmer an und richte mich weiter auf, um einen Schluck trinken zu können. Das Ausmaß der ‚Verwüstung‘ in meinem Wohnzimmer ist wirklich bemerkenswert. Ich habe keinen blassen Dunst, wie Alexander und ich gestern hier eingeschlafen sind, aber eines ist sicher: Aufgeräumt haben wir vorher nicht und dem Dip nach zu urteilen, der sich über Alexanders Brust verteilt hat, ist der Deutsche während des Essens einfach weggedämmert. „Fuck...“ brummt er leise, als er sich nach und nach seines Zustands gewahr wird. Langsam kämpft sich Alexander in eine sitzende Position. „Wie spät ist es…?“ „Es ist acht Uhr morgens. Ich wollte eigentlich nur hören, wie es euch geht, bevor ich in die Kanzlei fahre, aber ich habe niemanden erreicht. Da dachte ich, ich schaue besser selbst nach. Gott Jungs, so funktioniert das nicht.“ „Reg dich ab Owen, du weißt doch, dass Alexander das Zeug verschrieben bekommt“, versuche ich unseren Anwalt etwas zu beruhigen. Tatsächlich hat Alexander das Gras nicht bei einem Dealer auf der Straße gekauft, sondern es hochoffiziell in einer Apotheke bekommen. Seit einem schweren Unfall im Einsatz, bei dem sich der Deutsche zwei Wirbel im Lendenbereich gebrochen hatte, ist er berechtigt, das Zeug gegen die Schmerzen zu nehmen. Der Unfall beendete damals seine Karriere als Pilot und zwang ihn, sich neu zu orientieren. Da alle Piloten der RCAF während, beziehungsweise vor ihrer Ausbildung ein Studium der Ingenieurstechnik absolvieren, schickte ihn das Militär zurück an die Universität. Aus diesem Grund waren wir im gleichen Abschlussjahrgang – auch wenn er vier Jahre älter ist als ich. Ich weiß noch, wie schwer es ihm damals gefallen war, dieses Schicksal zu akzeptieren. „Dass er es verschrieben bekommt heißt aber nicht, dass DU es rauchen sollst“, gibt Owen zurück. Damit hat er natürlich Recht und ich bin außer Stande, jetzt mit ihm darüber zu diskutieren. „Owen, wir müssen zum Friedhof.“ Alexanders Stimme klingt dünn und kratzig, aber irgendwie auch erstaunlich entschlossen. „Heute?“ Nicht zum ersten Mal an diesem Morgen scheint Owen an Alexanders Verstand zu zweifeln. „Meint ihr nicht, dass ihr euch lieber noch ein paar Tage..“ „Nein, heute. Bitte.“ Alexanders Stimme ist jetzt kräftiger geworden, klingt beinahe gehetzt. Den Tatendrang, den er offenbar verspürt, spüre ich nicht. „Alexander, das sind fünf Stunden Fahrt pro Strecke und das auch nur, wenn alles gut geht. Wäret ihr nicht so dermaßen verstrahlt, könnten wir darüber reden, aber kommt schon, das ist doch eine hirnrissige Idee! Ihr werdet jetzt erstmal ausnüchtern und vorher setzt sich keiner von euch ans Steuer irgendeines Wagens, damit das klar ist.“ Ich räuspere mich, um deutlich zu machen, dass ich dazu auch etwas zu sagen habe. „Wer spricht denn davon, dass wir fahren wollen?“ Owens Blick wandert von Alexander zu mir und er runzelt die Stirn. Mein Blick klärt sich zusehends und weitere Schlucke Wasser bringen langsam auch mein Hirn wieder in Gang. „Irgendeinen Vorteil muss es ja haben, wieder bei GD unter Vertrag zu stehen. Die Firma unterhält eine ganze Flotte von Privatjets, die ihren Ingenieuren und Managern zur Verfügung stehen. Wir könnten in zwei Stunden dort sein.“ Owens Lachen kurz darauf klingt nicht belustigt sondern eher verzweifelt. „In eurem Aufzug? So benebelt wie ihr seid? Meint ihr nicht es wäre besser, diesen Weg ein wenig nüchterner zu gehen?“ Es ist ein schwacher versuch, Alexander von seinem Vorhaben abzubringen. Das sieht auch Owen, als Alexander sich kurzentschlossen das vollgesaute Shirt vom Oberkörper zerrt. „Wir gehen, ob mit dir oder ohne dich“, erklärt er mit Nachdruck und erhebt sich, um mit erstaunlich festen Schritten in Richtung Bad zu gehen. Ich sehe ihm nach und bin mir ganz und gar nicht sicher, ob ich den Weg aufrecht bestreiten kann. Vielleicht wäre es besser, direkt auf allen Vieren ins Bad zu kriechen… „Ihr kostet mich meinen letzten Nerv, wirklich.“ Owen fummelt sein Handy aus der Tasche und beginnt, darauf herum zu tippen. Als ich mich noch immer nicht bewege, sieht er auffordernd zu mir hinüber. „Na los, worauf wartest du noch? Schwing deinen Arsch ins Bad und sieh zu, dass du halbwegs in eine Verfassung kommst, in der sie dir das Boarding nicht verweigern.“ Ich seufze, aber ich füge mich. Für Alexander, dem ich es versprochen habe und für Logan und Calvin, denen ich es schuldig bin. Ich stemme mich hoch und schwanke Alexander hinterher, der bereits unter der Dusche steht. Vielleicht macht sich hier doch die militärische Disziplin und die Erfahrung aus dem Gefängnis bezahlt: Keine halbe Stunde später sitzen wir frisch geduscht und angezogen auf der Rückbank von Owens Wagen. Abermals habe ich Alexander mit Klamotten aus meinem Schrank ausgestattet, lediglich der schwarze lange Trenchcoat gehört ihm. Owen hat bereits angedeutet, dass wir zumindest Klamotten aus seiner Wohnung holen, wenn wir aus Ottawa zurückkommen. Am Flughafen wartet ein Jet von GD auf dem Rollfeld, Owen hat – mal wieder – ganze Arbeit geleistet. Nur wenig später sind wir in der Luft und ich stürze den zweiten Espresso hinunter, in der Hoffnung, dass das Koffein den Kater vertreibt. Während wattige Wolken unter uns vorbeihuschen, versuche ich mich auf das vorzubereiten, was mich in Ottawa erwartet. Es wird mir nicht gelingen.   ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~   Die Gewissheit ist schmerzhaft. Die schwarz eingelegte Schrift auf dem weißen Marmor strahlt etwas so endgültiges aus, dass ich den Drang verspüre davon zu laufen. Doch im Gegensatz zu dem Prozess, dem wir durch eine gehörige Portion Glück entkommen sind, ist das hier eine Wahrheit, vor der wir beide nicht davonlaufen können. Meine Kehle ist zugeschnürt und ich habe Mühe zu Atmen. Ineinander verschlungen kauern Alexander und ich vor den beiden Gräbern, an denen – bereits etwas zerfleddert – Ehrenschleifen in der sanften Brise wehen. Ich erkenne zwar die Farben, brauche aber einen Moment, bis ich den Zusammenhang herstellen kann: Die Schleifen gehören zu Tapferkeitsmedaillen, den sogenannten Medals of Bravery, verliehen für besondere Tapferkeit im Angesicht des Feindes. Irgendwo in meinem Hinterkopf formuliert sich die Frage nach dem ‚Wie?‘ erneut, doch ich bin definitiv noch nicht bereit, sie zu stellen. Stattdessen starre ich auf die Schleife und mir kommt ein Zitat in den Sinn, dass ich hier schon öfter gehört habe: Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen. Das Zitat wurde in der Vergangenheit Platon zugeschrieben, obwohl der die Worte nie so und auch nicht so ähnlich benutzt hat. Gleich wer sie wählte: Er oder Sie hatte recht. Über den endlosen Reihen weißer Grabsteine liegt ein tiefer Frieden. Unsere Verzweiflung und Trauer kann der Endgültigkeit des Todes nicht beikommen. Mit der Zeit wird das schmerzhafte Gefühl verblassen, genauso wie die Erinnerung an die beiden Verstorbenen, ganz gleich wie sehr wir uns bemühen werden, sie lebendig zu halten. Irgendwann werden auch wir nicht mehr da sein. Wir werden diese Welt verlassen, gebeugt und gealtert, und mit uns die letzten Erinnerungen an zwei lebenslustige, wundervolle Männer.   Owens Hand streicht beruhigend über Alexanders Schulter. Ich habe keine Ahnung, wie lange wir hier schon zusammengekauert sitzen, doch es muss inzwischen eine ganze Weile sein. Die Berührung weckt den Deutschen etwas aus seiner Starre und er räuspert sich leise. Sein Klammergriff um meine Finger löst sich und er richtet sich aus eigener Kraft etwas mehr auf. Seine Finger klauben ein paar herabgefallene Ahornblätter aus dem Gras vor Calvins Grabstein, ehe er den Marmor vorsichtig berührt. Es wirkt für einen Moment, als habe er Angst den schweren Stein mit einer unbedachten Bewegung umzustoßen, doch dann sehe ich, dass seine Fingerkuppen beinahe zärtlich Calvins Namen nachfahren. Der Klos in meinem Hals wird dicker und ich wende den Blick ab, erhebe mich und trete einen Schritt zurück. Die Szene ist so intim, dass ich mir schlicht fehl am Platz vorkomme. Mein Blick fällt auf Logans Grabstein und obwohl sich kein Stein wirklich von dem anderen unterscheidet, hat der Anblick mit einem Mal etwas Beruhigendes an sich. Beinahe so wie dieser Blick, der so typisch für Logan war. Der Blick, der mir immer Zuversicht gegeben hat. Der Blick, der mir immer sagte, dass alles gut werden würde. Dass alles seine Richtigkeit hat und dass wir beide uns immer würden aufeinander verlassen können. Ganz gleich, was zwischen uns vorgefallen war, ganz gleich in welcher Situation wir uns befanden: Ich wusste, dass ich mich immer auf ihn verlassen konnte, wenn es um die wirklich wichtigen Dinge ging. Ich trete einen Schritt zur Seite, so dass ich direkt vor Logans Grabstein stehe, blende Alexander und Owen aus und nehme mir den Raum, ein letztes Zwiegespräch mit Cpt. Cartwright zu führen. Meine Hände falten sich ganz automatisch vor meinem Körper und ich nehme unbewusst Haltung an.   Es tut mir leid. Es tut mir leid Logan, dass ich nicht der Mann gewesen bin, den du immer in mir hast sehen wollen. Dass ich nicht der Mann sein konnte, den du vielleicht gebraucht hättest. Dass ich so oft egoistisch und selbstsüchtig gewesen bin, und dich dazu gedrängt habe, jemand zu werden, der du nicht sein wolltest. Ich glaube fest daran, dass unsere gemeinsame Zeit dir so viel bedeutet hat, wie mir. Und ich werde dich und das, was du mich gelehrt hast, nie vergessen.   Difficulties are just things to overcome, after all. Es tut mir leid, dass ich es dir nie habe sagen können. Dass ich nie den Mut hatte, vor dir zu stehen und dir ins Gesicht zu sagen, wie viel du mir bedeutest, und wie froh ich bin, dich in meinem Leben zu haben. Denn das bin ich Arn, das bin ich wirklich. Schau nicht zurück, versprich es mir. Zumindest nicht häufiger, als es dir gut tut. We had our moments of laughter — rare, it is true, but hearty enough.   Als ich die Augen wieder öffne, hat sich der Knoten in meinem Hals etwas gelöst. Wie immer, wenn ich Logan so nah bei mir fühle, wenn auch nur in meinem Kopf, gelingt es mir, irgendwie wieder Zuversicht zu gewinnen. Das war und ist sein Geschenk an mich und ich werde es in Ehren halten, so wie die Erinnerung an unsere gemeinsame Zeit. Neben mir hilft Owen Alexander wieder auf die Beine. Der Deutsche sieht mitgenommen aus, doch auch ihm scheint der Besuch hier geholfen zu haben. Ich trete wieder zu ihm, streiche ihm sachte über den Rücken und nicke dann, als Owen leise vorschlägt, langsam den Heimweg anzutreten. Alexander wirft einen letzten Blick auf die beiden Gräber, dann wendet er sich ab. Auch ich lasse meinen Blick ein letztes Mal über die Reihe der Gräber schweifen. Präge mir den Ort ganz genau ein, so dass ich ihn beim nächsten Mal finde, ohne lange suchen zu müssen.   Dann sehe ich ihn. Keine 100 Meter von uns entfernt, im Schatten einer Baumgruppe, lehnt Nathan Starrick lässig an der Rückenlehne einer Bank und beobachtet uns über den Rand seiner schwarzen Sonnenbrille hinweg. Selbst auf diese Entfernung kann ich sein überhebliches Grinsen sehen.       Hosted by Animexx e.V. 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