Star Trek - Icicle - 08 von ulimann644 (Wechselwirkung) ================================================================================ Kapitel 7: Spiegelbild der Gegenwart: Doppelspiel ------------------------------------------------- STRATEGICAL STARBASE 71 Sternenzeit: 59162.5 Forlan-System - Primäruniversum Vor einer halben Stunde war Konteradmiral Christina Carey glücklich in den Armen von Tar´Kyren Dheran aufgewacht. Noch immer hatte die Frau von der Erde nicht durchschaut, dass er nicht der war, der er vorgab zu sein. Fast gewann er den Eindruck, dass sie sein Verhalten, das zwangsläufig anders sein musste als das seines Doppelgängers, herbei gesehnt hatte. Was vielleicht Unsinn war, doch der Eindruck drängte sich dem Andorianer aus dem Spiegeluniversum auf. So verlief ihr Zusammensein, seit seiner Rückkehr aus dem Farrolan-System, fast schon zu perfekt nach seinem Geschmack. Außerdem legte sie Nachts eine Leidenschaft an den Tag, die fast jene übertraf die er von seiner Christian Carey gewohnt war. Ohne deren aggressive Note zu beinhalten. Das verwirrte ihn. Nach einem zärtlichen Geplänkel hatte sich Dheran unter die Dusche begeben. Dabei hörte er die Irin, die ihre Hände unter den Kopf gelegt hatte als er das Bett verließ, verträumt eine alte, irische Weise vor sich hin summen. Während er unter der Dusche stand bedauerte er es fast, dass nicht sie es war die ihn in seinem Universum liebte, sondern ihre Doppelgängerin. Dieser Moment verging und als er aus der Dusche kam war er wieder der eiskalt berechnende Soldat, der alles für die Ausweitung der Macht des Imperiums tun würde. Bis auf einige wenige Ausnahmen waren die Wesen dieses Universums schwach und bedauernswert. Es wurde Zeit ihnen zu demonstrieren wie Stärke aussah. Bei seinen Ausflügen auf der Station, innerhalb der letzten Tage, hatte er sich Zugang zu einigen sensiblen Systemen verschaffen können. So hatte er, mit tatkräftiger Hilfe von Pasqualina Mancharella, einige Vorbereitungen treffen können, die ihnen bei einer vielleicht sehr bald notwendigen Flucht die nötigen Möglichkeiten bieten würden. Was Dheran und seine Komplizin bisher nicht hatten erreichen können war, die Waffen und Abwehrsysteme zu sabotieren. Dies musste zudem so geschehen, dass diese Machenschaften erst auffielen wenn das Imperium beschloss diese Station anzugreifen. Die Folgen ihrer Vernichtung würde den gesamten Sektor destabilisieren. Zumindest für einen Zeitraum, der dem Imperium ermöglichen würde hier massiv Fuß zu fassen und einen Brückenkopf zu etablieren. Was den Andorianer momentan am Verhalten seiner Mitverschwörerin störte, war ihr Verhältnis zu einem gewissen Lieutenant-Commander Sinemus. Er hatte Pasqualina zwar dazu angehalten sich die Gefühle des MACO´s für sie zunutze zu machen, doch die Nähe die sich zwischen beiden Offizieren entwickelt hatte ging ihm etwas zu weit. Bei diesem Gedanken grinste er unterdrückt. Er selbst war ebenfalls mit der Doppelgängerin seiner Geliebten ins Bett gegangen. Wie hatte er also erwarten können, dass sich seine Kameradin nicht auch etwas Vergnügen gönnte, in diesem Universum. Sie war kaltschnäuzig genug darüber ihren Auftrag nicht zu vernachlässigen. Dessen war er sicher. Darüber hinaus war ihre Verbindung zu Valand ohnehin endgültig zerrissen. Aber immerhin war da noch eine ganz andere Verbindung. Das war jedoch kein Problem. Valand würde eine Andere finden und Tar´Kyren Dheran konnte sich sehr gut vorstellen, wer ihren Platz einzunehmen gedachte. Was das Andere betraf – nun diese Verbindung war ohnehin nie offiziell geworden. Als er zum Bett trat um sich von Christina zu verabschieden schlang die Frau ihre Arme um ihn und zog ihn zu sich herunter. Ihren heftigen Kuss erwidernd drückte der Andorianer mit seiner Linken eine ihrer Brüste und löste sich dann von ihr. „Wir sehen uns nach Dienstschluss, nar y´ner mai Kumari“, verabschiedete er sich mit rauer, leicht heiserer Stimme. Ein glücklich wirkendes Lächeln der Frau begleitete ihn auf seinem Weg nach draußen. Er erwiderte es, als er beim Verlassen des Raumes kurz über die Schulter zu ihr sah. Nachdem er ihr Quartier verlassen hatte und den Gang entlang marschierte, wechselte sein Gesichtsausdruck fast übergangslos. Seine Miene wurde hart, beinahe abweisend. Wobei er sich Mühe gab einen neutralen Gesichtsausdruck zu wahren. In einer Viertelstunde war er mit Pasqualina auf der ICICLE verabredet. Er hoffte sie würde pünktlich sein. * * * Pasqualina Mancharella seufzte ein letztes Mal mit versagender Stimme, als sich ihr Schweiß glänzender, straffer Körper langsam auf den von Christian Sinemus hinab senkte. Ihre Brüste drückten sich gegen seinen harten Oberkörper und sie spürte das Spiel seiner Muskeln unter der warmen Haut, als er sie umarmte und eng an sich presste. Ein kehliges, beinahe lautloses Lachen entrang sich ihrem Mund bei dem Gefühl seiner kräftigen Hände auf ihren Po. Noch mit ihm vereinigt küsste sie den Mann verlangend bevor sie ihn frei gab und verführerisch hauchte: „Das hätten wir schon eher machen sollen.“ Christian Sinemus sah in die dunklen Augen der Spanierin, in denen ein düsteres Feuer zu lodern schien. Noch immer etwas atemlos von dem wilden Liebesspiel erwiderte er mit verteidigendem Tonfall: „Ich wollte dich nicht drängen, so kurze Zeit nach der Trennung von deinem andorianischen Freund.“ „Ach, der...“, spottete Pasqualina abfällig. „Das ist vorbei. Endgültig.“ Der verwirrte Blick des Mannes beunruhigte die Frau für einen Moment und sie ermahnte sich dazu es nicht zu übertreiben. Darum legte sie rasch nach: „Du hast ja Recht. Es war verletzend. Doch deshalb habe ich nicht mit dir geschlafen, Christian. Meine Gefühle für dich reichen weiter zurück, als du vielleicht glaubst.“ Die Züge des Mannes entspannten sich und boshaft überlegte Pasqualina, wie einfach doch Männer zu manipulieren waren wenn man ihnen Gefühle vorgaukelte und sie mit leidenschaftlichem Sex an der Leine hielt. Spontan küsste sie den Mann, denn er gefiel ihr tatsächlich. Zumindest optisch machte er etwas her. Ernsthaft als Partner wäre er für sie nie in Betracht gekommen. Denn dazu wirkte er schlicht zu weich. Richtige Männer waren brutal. Nicht so weich, wie diese Typ. Nachdem sie sich wieder von ihm gelöst hatte warf sie einen Blick auf die Uhr, die auf dem Nachttisch neben seinem Bett stand. Seufzend meinte sie: Mein Dienst beginnt leider in einer halben Stunde. Ich muss mich beeilen.“ Christian Sinemus seufzte entsagungsvoll und sagte bedauernd: „Wie schade. Sehen wir uns nach Dienstende?“ „Worauf du dich verlassen kannst. Und dann werden wir dieses Schlafzimmer mal so richtig zum Erbeben bringen.“ Über den Gesichtsausdruck des Mannes lachend begab sich die Spanierin zum Sanitärraum um zu duschen. Anschließend kleidete sie sich hastig an und verabschiedete sich mit einem sehr langen Kuss von dem Lieutenant-Commander. Als sie das Quartier des MACO verließ hatte sie gerade noch fünf Minuten, um zu dem Treffen mit Dheran nicht zu spät zu erscheinen. Das würde der Andorianer nicht gut aufnehmen. Darum rannte sie fast durch die Gänge der Station, bis sie einen Turbolift-Einstieg erreichte. Als sie die Kabine des Lifts betrat atmete sie erleichtert auf. Sie würde es gerade noch rechtzeitig schaffen. * * * Während sich zwei Verschwörer auf der ICICLE über ihr weiteres Vorgehen berieten, landete das Shuttle ALLORAN VERON in einem der dafür vorgesehenen Turmhangars von STRATEGICAL STARBASE 71. Der hell erleuchtete Hangar lag ein gutes Stück oberhalb der Scheibenebenen. Einmal mehr faszinierte Valand Kuehn dabei die schiere Größe dieser Station und das obwohl er bereits einige Male hier gewesen war. Doch an diesen Anblick konnte sich kein Mensch einfach so gewöhnen. Valand hatte während des Anfluges auf die Station bemerkt, wie seltsam still es geblieben war. Nicht nur zwischen ihm und Dheran sondern auch zwischen dem Andorianer und seinem Ersten Offizier. Die Gerüchte, die er seit seinem letzten Besuch auf der Station gehört hatte schienen zu stimmen. Sie besagten, dass Tar´Kyren nicht mehr mit ihr zusammen war, sondern mit Christina Carey. Seiner Jugendliebe. Valand vermutete inzwischen zwar, dass die Trennung glatt verlaufen war, doch ihm drängte sich der Eindruck auf, dass dieses Thema an sich noch lange nicht endgültig abgeschlossen war. Bei Beiden. Nachdem er selbst die Steuerung des Shuttles wieder übernommen hatte, ließ er nichts unversucht um mit Pasqualina Mancharella ein Gespräch zu beginnen. Doch jedesmal war die Unterhaltung rasch ins stocken geraten. Er nahm einen erneuten Anlauf, als er die Aggregate herunter fuhr. Die beiden Offiziere hielten sich nun im hinteren Bereich des Shuttles verborgen. Deshalb sagte er vernehmlich nach hinten: „Wir haben die Station erreicht. Ihr Zwei bleibt, wie verabredet erst einmal hier. Ich informiere euch über den Kommunikator sobald die beiden Betrüger aus dem Spiegeluniversum in Haft sind.“ Valand hatte für beide Offiziere die vertraute Anrede gewählt, da er sich im Grunde an seinen Freund hatte wenden wollen. Doch der blieb stur und es war Pasqualina Mancharella die schließlich bestätigte: „Verstanden, Sir.“ Valand Kuehn verzog mürrisch die Mundwinkel und gab ein unwilliges Brummen von sich, bevor er rasch das Shuttle verließ. Er hatte sich vor etwa zehn Minuten ganz offiziell bei dem Ersten Offizier der Station angemeldet. Dem Efrosianer No´Leen Ra Taragenar. Das mürrische Wesen des Commanders passte ganz zu seiner aktuellen Laune. Auf sein Bitten hin hatte der Commander inzwischen bestimmt bereits Admiral Torias Tarun und Konteradmiral Carey darüber informiert, dass er ein Treffen mit ihnen wünschte. Nachdem Valand Kuehn das Shuttle verlassen hatte marschierte er auf den Ausgang zu. Er hatte sich bei dem Efrosianer ausdrücklich verbeten, dass ein offizielles Begrüßungskommando im Hangar erschien. Er wollte keine zu große Aufmerksamkeit. Dementsprechend verwundert sahen ihn einige Techniker an, als er mit raumgreifenden Schritten an ihnen vorbei marschierte und knapp ihre Grüße zur Kenntnis nahm. Ich sollte mir vom Quartiermeister vielleicht ein eigenes Quartier auf dieser Station zuweisen lassen, überlegte der Konteradmiral auf dem Weg zum nächsten Turbolift. Oft genug hier bin ich ja. In Gedanken betrat er die Liftkabine, als sich das Schott endlich für ihn öffnete. Unterwegs zur OPS der Station, über die wiederum das Büro des Admirals zu erreichen war, fragte sich Valand Kuehn wie man auf seine Eröffnung reagieren würde. Allgemein fiel es den Leuten schwer an Paralleluniversen zu glauben. Und an vollkommen identische Doppelgänger, die man von ihren Gegenparts medizinisch nicht unterscheiden konnte. Dabei grübelte Kuehn darüber nach wieviel Informationen er Tarun und Carey weitergeben konnte und wollte. Er hatte Tarun bisher nicht zur Gänze eingeweiht. Vielleicht war es nun an der Zeit dies nachzuholen. Er hatte den Admiral bereits ein paarmal getroffen und er war sich sicher, dem Trill vertrauen zu können. Mehr als dem neuen Chiefadmiral Frank Damon Sherman auf alle Fälle. Für einen kurzen Moment loderte Zorn in den grau-grünen Augen des Norwegers auf. Doch dieser Moment verging schnell wieder. Als die Liftkabine ihr Ziel erreichte hatte sich Valand Kuehn bereits wieder vollkommen im Griff. Als Kuehn die beeindruckende OPS der Station betrat schritt Commander No´Leen Ra Taragenar auf ihn zu und meldete: „Der Admiral und Konteradmiral Carey erwarten Sie bereits, Sir. Sie kennen den Weg ja.“ Kuehn nickte verbindlich und auch etwas amüsiert. „Danke, Commander. Ich erinnere mich noch dunkel daran.“ Damit schritt er an dem wuchtigen Efrosianer vorbei in Richtung der Treppe, die zum Büro des Admirals führten. Schwungvoll schritt er die Stufen hinauf und die zum Teil transparenten Schotthälften teilten sich vor ihm. Als Valand Kuehn eintrat erhob sich Tarun aus dem Sessel hinter seinem Schreibtisch und umrundete ihn. Neben seiner Stellvertreterin blieb der Trill stehen und reichte Valand Kuehn die Hand. „Ich freue mich Sie wiederzusehen, Valand. Ihre Andeutungen, die Sie dem Commander gegenüber gemacht haben, klangen irgendwie mystisch. Darum kommen Sie bitte jetzt ohne Umweg zur Sache.“ Kuehn schüttelte dem Admiral und danach auch Christina Carey die Hand wobei sein Blick für einen Moment auf dem aparten Gesicht der Frau verharrte. Dann wandte er sich wieder dem Trill zu und erwiderte: „Natürlich Sir. Aber wir sollten uns vielleicht setzen, denn das was ich zu sagen habe sollte man nicht im stehen anhören.“ Tarun und seine Stellvertreterin wechselten vielsagende Blicke miteinander, bevor der Trill zur Sitzecke deutete. „Also schön, wenn Sie dann endlich zur Sache kommen. Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten.“ „Ja und schenken Sie auch sich und Ihrer Stellvertreterin etwas ein. Denn was ich zu sagen habe verlangt nach einem guten Tropfen, Sir.“ Damit ließ sich Valand Kuehn gegenüber von Christina Carey nieder. Er wartete bis der Admiral mit Andorianischem Ale und drei Gläsern wieder bei ihnen war und großzügig für sie einschenkte. „Trinken wir erst“, schlug Valand Kuehn vor und hob sein Glas. Dabei wieder einen prüfenden Blick zu Christina Carey werfend. Er trank und wartete bis auch die beiden höchsten Offiziere der Fünften Taktischen Flotte einen ordentlichen Schluck zu sich genommen hatten, bevor er sein Glas auf den Tisch stellte und sich im Polster der Couch zurück lehnte. Valand Kuehn spürte die Neugier der beiden Flaggoffiziere als er fragte: „Wie gut kennen Sie beide die Berichte über Kontakte zum Spiegeluniversum?“ Torias Tarun hob seine Augenbrauen leicht an. „Ich kenne die Berichte der Crew von DEEP SPACE NINE und jenen, der von Captain Kirk verfasst wurde. Doch Letzteres ist über einhundert Jahre her. Seit den Ereignissen rund um DEEP SPACE NINE hat man vom Spiegeluniversum nichts mehr gehört und gesehen.“ Christina Carey nickte zustimmend. Valand Kuehn atmete tief durch und sagte dann ernst: „Das kann man so nicht sagen. Es gibt Hinweise darauf, dass die Tätigkeit des Terranischen Imperiums sich bereits seit Jahren schon auch auf unser Universum erstreckt. Nach neuesten Erkenntnissen ist der momentane Krieg durch die Machthaber im Spiegeluniversum forciert worden. Es gibt des Weiteren sogar Hinweise auf eine militärische Unterstützung. Doch das sind bestenfalls vage Vermutungen, die wir bisher nicht bestätigen konnten.“ „Wer ist wir?“ Valand Kuehn erwiderte den Blick von Christina Carey. Sie hatte die Frage gestellt. Doch er konnte und wollte darauf keine Antwort geben, darum erwiderte er hart: „Diese Frage sollten sie nie wieder stellen, Konteradmiral Carey. Der wesentliche Punkt wegen dem ich überhaupt herkam ist: Momentan halten sich zwei hohe Offiziere des Terranischen Imperiums hier auf Ihrer Station auf. Es handelt sich um Tar´Kyren Dheran und Pasqualina Mancharella. Die richtigen beiden Offiziere habe ich an Bord meines Shuttles. Wie und wo ich sie fand tut im Moment nichts zur Sache.“ Bei seinen letzten Worten sprang Christina Carey fast aus ihrem Sessel. Mit funkelnden Augen und geballten Händen stand sie da und rief ungläubig aus: „Das kann nicht sein! Sie müssen sich irren, Konteradmiral! Das kann nicht sein!“ Tränen traten in die Augen der schwarzhaarigen Frau und Valand Kuehn ahnte den vollen Umfang der Zusammenhänge.“ Admiral Tarun hatte sich ebenfalls erhoben. Nun ergriff er fest die Schultern der Frau und zwang sie mit sanfter Gewalt dazu wieder Platz zu nehmen. „Es tut mir leid, Miss Carey. Doch was ich Ihnen und dem Admiral eben ausführte ist wahr. Die beiden auf der Station weilenden Offiziere sind nicht die, die sie vorgeben zu sein.“ Christina Carey befreite sich aus dem Griff des Admirals. Sich die Tränen abwischend sagte sie mit kratziger Stimme: „Bevor wir uns weiter über diese Angelegenheit unterhalten sollten wir Lieutenant-Commander Sinemus dazu bitten. Ich fürchte, dass auch ihn diese Vorgänge betreffen wenn ich nicht falsch informiert bin.“ Admiral Tarun sah fragend in Richtung des Norwegers. Dieser nickte. „Ich bin einverstanden. Rufen wir ihn her.“ Es war Tarun, der seinen Kommunikator aktivierte und den MACO in sein Büro befahl, während Christina Carey versuchte den Sturm ihrer Emotionen wieder einigermaßen in den Griff zu bekommen. Valand Kuehn, der ahnte warum die Irin eben so heftig reagiert hatte, war taktvoll genug nicht zu fragen. Auch Tarun schien zu wissen was los war denn auch er hielt sich bedeckt und hakte nicht weiter ein. Als Lieutenant-Commander Christian Sinemus das Büro betrat hatte sich die Frau weitgehend wieder im Griff. Der MACO blickte etwas unsicher in die Runde und fragte, nachdem sich das Schott hinter ihm geschlossen hatte: „Was habe ich angestellt?“ Es war Valand Kuehn der erwiderte: „Es geht nicht um Sie, Lieutenant-Commander. Sondern es geht um Commander Mancharella. Aber bitte nehmen Sie vorher Platz.“ Noch immer etwas unsicher wirkend setzte sich Sinemus in den noch freien Sessel und beugte sich neugierig zu Valand Kuehn vor. „Was ist denn mit Pas… Entschuldigung, ich meinte mit Commander Mancharella?“ „Sie ist nicht Commander Mancharella sondern eine Doppelgängerin.“ Valand Kuehn wusste, dass man so etwas nicht schonend erklären konnte. Deshalb brachte er es lieber sofort auf den Punkt. Er erklärte nun dem Offizier und den beiden Admiralen in knapper Form was sich in den letzten Tagen ereignet hatte. Dabei stellte Kuehn bei dem MACO eine fast identische Reaktion fest, wie bei Christina Carey. Nur weniger emotional. Auch in den Augen des Mannes lag Unglaube. Valand Kuehn sah auffordernd zu Torias Tarun. Der Trill wusste, was ihm Valand Kuehn damit sagen wollte und er wandte sich an Sinemus: „Lieutenant-Commander: Ich bin mir der Situation bewusst. Dennoch ist es nun Ihre Aufgabe, ein Kommando zusammenzustellen. Verzichten Sie jedoch darauf das über den Kommunikator zu erledigen. Sie werden feststellen wo sich die beiden fraglichen Offiziere aufhalten. Ihr Auftrag lautet: Festnehmen und in den Inhaftierungsblock bringen. Beide möglichst lebend denn ich habe ein paar Fragen an diese Leute.“ Ein entschlossener Zug erschien auf dem Gesicht des MACO als er sich aus dem Sessel erhob. „Verstanden, Admiral. Sie entschuldigen mich.“ Damit machte der Offizier etwas fahrig, was verständlich war, kehrt und verließ das Büro des Admirals. Drei Augenpaare folgten ihm dabei. Nachdem er gegangen war räusperte sich Valand Kuehn und sagte zu Tarun: „Admiral ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen. Bitte weisen Sie den beiden Kopien separate Zellen zu. Mit ihrer Erlaubnis würde ich mit diesen beiden Betrügern gerne dasselbe Spiel treiben, dass sie bisher mit uns trieben. Wir lassen sie einige Zeit schmoren und stecken sie dann in eine gemeinsame Zelle.“ Kuehns Gegenüber blickten ihn gleichermaßen verständnislos an und der Norweger erklärte rasch: „Natürlich nur zum Schein. Denn tatsächlich werden wir unseren Dheran zu der Kopie seiner XO stecken und Commander Mancharella zu der Kopie des Andorianers. Natürlich nur wenn sich unsere beiden Offiziere dazu freiwillig bereit erklären.“ „Der Plan birgt wenig Anstand in sich“, gab der Trill zu bedenken. „Verdammt – Admiral, wir können uns Anstand nicht leisten!“, begehrte Kuehn auf. „Wir haben Krieg und wir brauchen dringend Informationen darüber, gegen wen wir eigentlich wirklich kämpfen. Und glauben Sie mir, Admiral, die vom Terranischen Imperium werden ganz gewiss keinen Anstand in den Vordergrund stellen. Das muss ich Ihnen aber ganz gewiss nicht sagen, Sir!“ Die Miene des Trill verfinsterte sich. „Vielleicht haben Sie Recht, Konteradmiral. Aber mir gefallen Ihre Methoden nicht.“ Bevor beide Männer in Streit geraten konnten erhob sich Christina Carey aus ihrem Sessel und sagte hart: „Ich bin für den Vorschlag des Konteradmirals, Sir!“ Admiral Torias Tarun sah, etwas überrascht von der Reaktion seiner Stellvertreterin, von ihr zu Kuehn und kniff etwas die Augenlider zusammen. „So, so, Sie beide meinen also, weil Sie zusammen auch vier Rankpins haben könnten Sie mich überstimmen. Also gut meine Dame und mein Herr Konteradmiral. Machen wir es so.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)