Schicksalsstränge von Naumi ================================================================================ Kapitel 10: Leere ----------------- TriggerwarnungGewalt, Verlust/Tod , Depression Leere Kagome spürte leise Verzweiflung in sich als sie tiefer in das Dorf glitt. Gerne wäre sie weggerannt und in ihre Zeit zurückgekehrt an den Ort der ihr geholfen hatte mit der Trauer umzugehen, doch sie wusste Sesshomaru würde es nicht zulassen. Zudem wenn die junge Frau ehrlich mit sich war, wollte sie sich dem stellen. Musste- um endlich vollkommen abschließen zu können. Erinnerungen schlugen auf sie ein als sie den kleinen Platz in der Mitte des Dorfes betraten, für Sekunden sah sie die weiblich Yokai auf einen Thron aus Leichen. Doch das Trugbild verging und schnell senkte sich ihr Blick. Sesshomaru unterdessen beobachtete sie genau, er hatte mit viel gerechnet als er sich entschied an diesen Ort zurück zu gehen, doch erneut überraschte dieser Mensch ihn. Immer wenn er glaubte das Weib durchschaut zu haben lehrte sie ihn das die Menschen wohl doch komplexer waren wie erwartet. Dies verärgerte ihn sogar ein wenig. Ihre Schritte trugen sie zu der Mitte des Platzes und vorsichtig kniete sie sich hin legte die bloße Hand auf den Boden. Dann schloss sie ihre Augen und ihre Gesichtszüge verzogen sich konzentriert. Lächerlich als könnte sie etwas fühlen. „Wie ein Hauch, ihr Yoki ist ein wilder Misch, als wäre sie wie Naraku. Nicht eins-“, flüsterte sie und wieder musste er sich eingestehen das er sich irrte. Genau das fasste es gut zusammen, als sie ihn ihre Kraft entgegenschleuderte während ihres Todeskampfes hatte er etwas ähnliches gespürt. Dennoch die Miko konnte dies auch aus ihrer Erinnerung haben. Nein- Ein Mensch wäre nie in der Lage etwas zu finden was selbst dem Herr des Westens entkam. Seufzend erhob sich die Miko und blickte in den Himmel, die Sonne stand schon hoch im Zenit und Sie fragte sich ob ihre Familie sich bereits sorgte. „Das ist die einzige Stelle an der sie lange genug weilte um einen Eindruck zu hinterlassen:“, hörte sie sich sagen und hörte selber wie enttäuscht sie klang, als sie die Hand von staubigen Grund löste. Unzufrieden raunte er auf und eine Gänsehaut bildete sich auf ihren bloßen Armen. Seine Drohung war nicht vergessen, jedoch wusste sie nicht was sie machen könnte um Ihn, den Herr der westlichen Ländereien, den mächtigsten Inuyokai der existierte, einen Weg zu weisen. Was dachte er sich bloß dabei? Sie sollte nicht Mal hier sein! Morgen sollte sie in Behandlungsraum sitzen und sich aufregen über ihr schlechtes Date mit…. Wie hieß er noch mal? Ihre Synapsen schienen leicht überfordert, anders konnte sie sich nicht erklären weshalb ihr so schnell der Name entfallen konnte. Plötzlich dachte sie nur noch: Sesshomaru nicht reizen, hier, bloß machen was der Werte Herr wollte, dort. Es ärgerte die Schwarzhaarige so schnell nachzugeben, doch augenblicklich erinnerte sie sich daran das es nicht irgendwer war wem sie sich fügte. Wozu dieser Dämon in der Lage war, konnte sie oft genug beobachten. Dann plötzlich wurde ihr klar, dass ihr kleiner Ausflug ins feudale Mittelalter, durchaus größere Probleme als einen Jobwechsel mit sich brachte. Mist! Doktor Koharu würde sicher falsche Schlüsse ziehen, ruckartig löste sich ihre leichte Trance. Sie sollte möglichst schnell sich etwas einfallen lassen, um zurückkehren zu können. Kagome wusste es würde länger dauern wie anfangs gedacht, jetzt als ihr im ganzen Maße bewusst wurde was das Vollblut für eine Mammut Aufgabe an sie übertrug- Ihr fehlte die richtige Ausrüstung für solch ein Unterfangen wen sie ehrlich war und dennoch dem konnte sie Abhilfe schaffen, erinnerte sich ihr gematerter Verstand. Ohne sich zu erklären wandte sie sich ab, nachdem sie zwischen den morschen und zum Teil zerstörten Hüten verschwand, versuchte nun auch Sesshomaru an eben der Stelle an der sich zuvor die Miko befand sein Glück. Kein Geruch jedoch Yoki, das sich bei ihrer Flucht allerdings schnell verflüchtigte, wie er sich verärgerte erinnerte. Wenige Sekunden später folgte er, seiner letzten Spur die Yokai zu finden, durch das Dorf zu einer reichlich abseits stehenden Hütte. Diese wirkte auf ihn fast schon erhaben in vergleich zu den anderen sehr einfachen Behausungen. War sie doch recht groß und solide gebaut, selbst die letzten Jahre hatten nur einige Makel hinterlassen. Die Frau schien genau zu wissen das er ihr folgte den sie ließ die Forte offen stehen. Als würde er das Haus eines Menschen betreten! Leise Geräusche durchdrangen die Stille und schließlich es waren sicher zehn Minuten vergangen blickte die Priesterin aus den befestigten Gebäude. Ihr Körper stand in Türrahmen und der Dämon stellte fest, dass sie nun ein Mikogewand trug. Kagome war erleichtert als sie feststellte, dass sie in ihren Notrucksack auch Klamotten gepackt hatte, dieser befand sich drei Jahre unter einigen Holzdielen in der Hütte die sie mit ihren Gatten bewohnt hatte. Doch nach einer kurzen Überprüfung des Inhaltes vom Rucksack musste sie feststellen das alles eingelegte und zum Essen gedachte das Zeitliche längst gesegnet hatte. Erfreulich daran war lediglich das sich essbaren in einer Tüte befand und daher der Rest ihres Rucksackes verschont blieb von dem Schimmelpilz, selbst dieser war zu einen leichten Pulver zerfallen, getrocknet in laufe der Jahre, verhungert in Plastik aus der Neuzeit verwahrt. Jetzt war es bis auf die kleines Partikel nur noch eine leere Hülle und auch wenn sie sonst dieser keine weitere Aufmerksamkeit geschenkt hätte musste sie nun feststellen das es sie an ihr erstes Jahr nach Inu Yasha erinnerte. Sie hatte geweint und gewütet, hatte Antidepressiva geschluckt und trotzdem ihren Depressionen erlegen, dennoch am Ende hatte sie sich leer gefühlt. Nachdem alle Tränen versiegt waren, sie verstand das ihr Leben im Mittelalter vorbei war, nur noch ihr eigenes Leben es zu beschützen galt vor dieser endlos scheinenden Qual, da hatte sie gespürt das sie etwas brauchte. Etwas das sie erfüllte. Doch jetzt wegen einer einzigen Plastikhülle musste sie während sie den Dämon erneut durch das Dorf folgte feststellen das sie noch immer keinen auszureichenden Grund sah. Ja, ihre Arbeit erfüllte sich beruflich, ihre Familie liebte sie von ganzen Herzen, sie ging gern ins Tanzstudio mit Ayumi, ihrer ehemaligen Mitschülerin. Doch da war Etwas, dieses Loch, das sich einfach nicht füllen lies, was manchmal dazu führte das sie sich lustlos und ungebraucht fühlte. Sie besaß keinen Partner und auch keine Lebensaufgabe, sie hatte keine Zukunftspläne ließ sich nur treiben. Damals zu Zeiten ihrer Schulzeit gab es da immer diese Aufgabe das Shikon No Tama wieder zusammenfügen, dann war sie die Miko des Dorfes und dann? Nun dann folgte ein großes Nichts. Das frustrierte sie mehr wie sie sich selbst eingestehen wollte, aber doch musste sie sich eingestehen das ihr jetzt und hier tatsächlich eine Aufgabe bevorstand. Zugegeben, stand das ganze Abenteuer unter einen schlechten Stern nicht nur aufgrund ihrer reizenden Begleitung. Aber dennoch verfolgte sie nun wieder ein tatsächliches Ziel, eines bei dem am Ende hoffentlich mehr stand als absolute Leere. Ein Magengrummeln von der jungen Frau durchbrach die Stille die sich ergeben hatte seit sie vor einigen Stunden in Dorf das letzte Mal gewagt hatte zu sprechen. „Unterlass das, Mensch.“ Warum waren Menschen nur so unglaublich unkontrolliert? Mussten sich in regelmäßigen Abständen immer wieder ihren Bedürfnissen hingeben um nicht noch schwächer und unbrauchbarer zu werden. Kagome für ihren Teil verdrehte ungesehen die Augen und riss einige Beeren von einem Brombeerenbusch der gerade sehr gelegen am Wegesrand stand. Es machte ja doch keinen Sinn ihn darauf hinzuweisen das sie nun Mal Hunger bekam und nichts dagegen machen konnte. Der Saft färbte ihre flinken Finger, aber das störte sie kaum, sie wollte möglichst schnell viele davon pflücken um nicht in größere Diskussionen verwickelt zu werden. Doch kaum hatte sie darüber nachgedacht wurde ihr klar wie unsinnig der Gedanke daran war, ER war niemand der Diskutierte und schon gar nicht mit einen Menschenkind wie sie es war. Schnell ließ sie den Rucksack von ihrer Schulter gleiten und fischte eine noch intakte saubere Dose aus diesem. Schnell füllte sie das Gefäß beobachte aus den Augenwinkel, wie er immer weiter ging. War ihr doch egal! Sie wusste die Beeren würden nicht lange vorhalten und hatte furchtbaren Hunger. Konnte er nicht höchstens einige Sekunden warten? Die letzten reifen Beeren die sie erreichte ohne in die Dornen zu fallen legte sie vorsichtig in die Dose, während sie aufstand. „Du lässt mich warten, Mensch?“, hörte sie dann plötzlich seine Stimme direkt hinter sich. Vor Schreck rutschte ihr die buttergelbe Dose, mit einen Aufdruck mit flauschigen weißen Katzen die das Gesicht böse verzogen, aus der Hand. Doch eine andere packte sie schnell bevor sie zu Boden fallen konnte und ihren Inhalt verlieren könnte. Überrascht sah sie über ihre Schulter und sah Sesshomaru in die ausdrucklosen Augen. Zu erschrocken um etwas sagen zu können stand ihr der Mund noch immer offen seit der Laut der Verblüffung ihn verlassen hatte. „Kagome, Higurashi Kagome.“, hörte sie sich sagen und sah seine Augenbraue nach oben wandern, sie wandte sich ihm nun komplett zu. „Das ist mein Name. Nicht Mensch, das ist nur meine Art wie dir sicher bekannt ist.“, schloss sie. Wusste nicht warum sie plötzlich es für nötig hielt in aufzuklären doch vorsichtig legte sie die Finger auf die Dose ohne seine zu berühren. „Danke für das auffangen. Ich wollte dich nicht warten lassen, aber der Hunger vernebelt mir manchmal die Sinne.“, schwafelte sie immer weiter und merkte das die Situation dadurch sicher nicht angenehmer wurde. Noch immer stand das Yokai keine zehn Zentimeter entfernt von ihr, hatte er sich doch vorgebeugt um die Dose zu fangen. Wenn sie ganz ehrlich zu sich war wusste sie das es wahrscheinlich eher ein Reflex gewesen war, als der Wunsch ihr zu helfen, doch nun ließ er die Dose nicht los und rückte auch nicht ab. Plötzlich verdunkelten sich seine Züge und das Gold schien Funken zu sprühen. „So heißt du nicht.“ Schnell zog er seine Hand zurück und wandte sich ab. Kagome war viel zu froh das er anscheinend Sauer war und dennoch nicht angriff, um etwas anderes zu machen als ihn verdutzt anzusehen. Widersprechen würde sie ihm jetzt sicher nicht, dafür besaß sie zu viel Überlebenswillen. Erleichtert atmete sie tief ein und schloss den zweiten Bügel der Dose, sodass der Deckel klackend einrastete. In der rechten Hand das Behältnis, in der linken den Träger des Rucksackes den sie sich während sie sich aus der Hocke erhob auf ihren Rücken schwang, sah sie zu ihrer ehemaligen Feind. Für seine Verhältnisse war er erschreckend geduldig. Aber was wusste sie schon? Schließlich musste es Rin irgendwie all die Jahre an seiner Seite überlebt haben und da konnte es nur so sein das er mit seinen Gefolge etwas geduldiger war als mit den Gegnern die sich ihm in den Weg stellten. „So heißt du nicht.“ Wie meinte er das bloß? Den Kagome war sich ziemlich sicher das es ein Grund dafür war warum er so aufgebracht war. Sesshomaru unterdessen verstand selber nicht genau warum er sich so ärgerte über ihr sinnloses Geschwafel. Kurz hatte er die Chance gesehen sich ihrer zu entledigen, schließlich ließ er nur ungern zu das Jemand ihn aufhielt, jedoch war es auch unter seinen Stolz ohne einen triftigen Grund seine Begleitung zu töten. Das er Sekunden darauf wartete das sie ihr Essen pflückte das sie sicher dringend benötigte, schließlich hatte sie mindesten eine Mahlzeit übersprungen, war keine Begründung um sie zu zermalmen. Das musste er sich selbst eingestehen. Er hörte hinter sich wie sie die Dose öffnete und begann während den Laufen zu essen, seiner Meinung nach ein Verhalten das unwürdig war selbst für einen Menschen. Auch wenn er nur zu gut wusste das sie nur so handelte, weil sie sich nicht traute ihn nach Rast zu fragen. Noch immer sah er ihre eingefärbten Finger die ,als sie auf sich deutete und ihre Namen rezitierte, leicht zitterten. Was ihn gestört hatte konnte er selber nicht ganz fassen. Und doch war es so. Das edle Blut in seinen Adern, war auch zum Teil in Inu Yasha seinem Leib zu finden gewesen. Sie war sein Weib gewesen und dennoch hatte sie nie verstanden das sie damit etwas erhabeneres geworden war. Viel ehrwürdiger als ein einfacher Mensch zumindest sein sollte. Es war undenkbar das sie nun noch den einfachen Menschennamen wie Higurashi behielt, vor allem wen sie vor den Augen der anderen Lords als Teil der Familie angesehen werden sollte. „Ich hätte eine Idee wie wir die Yokai eventuell aufspüren könnten.“, riss ihn ihre Stimme unerwartet aus den Gedanken. Langsam drehte er sich zu ihr um, ihre Augen waren durchdringend und er sah selber Überraschung in diesen. „Sprich weiter.“, gab er seine Anweisung. „Das Bestreben, ein Loch auszufüllen, arbeitet der Leere in die Hände.“ Peter Rudl Hallo da! Ein neues Kapitel. :) Ich hoffe ihr hattet viel Spaß damit. LG Naumi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)