Schicksalsstränge von Naumi ================================================================================ Kapitel 5: Genesung ------------------- Anmerkung für das Verständnis von Kapitel:  Taro bedeutet der Erstgeborene Genesung Kagome war es leid. Der Mann vor ihr merkte allerdings nichts davon, viel zu sehr war er damit beschäftigt, über die Vor- und Nachteile einer Anschaffung einer Aktie zu lamentieren. Er war entsetzlich langweilig, ein Umstand, den man vor zwei Tagen bei ihrem kurzen Zusammenstoß im Supermarkt nicht bemerken hatte. Ganz zu ihrem Bedauern hatte sie sich von seinen tadellosen Manieren blenden lassen und nie in Frage gestellt, warum er sie als Entschuldigung zu einem Essen einlud. Erst bei eben jener Verabredung wurde ihr klar, dass hinter all dem ihre Freundinnen oder ihre Familie steckten und jetzt blieb ihr nur noch, versucht interessiert seinem Monolog zu lauschen, ab und zu freundlich zu nicken, sowie kleine Schlückchen von den unverschämt guten Wein zu nehmen. Innerlich schellte sie sich allerdings für ihre Gedankenlosigkeit, als sie in die Geschichte gestolpert war. Als ihr Therapeut kaum zwei Tage vor dieser Begegnung ihr dazu riet, sich wieder ernsthaft auf Männer einzulassen (er kannte eine andere Halb- und Vollblutdämonen freie Version von ihrem Verlust), hielt sie es für eine gute Idee. Jetzt allerdings saß sie hier und wusste nicht, was sie davon halten sollte. Da waren ihr die kurzen sexuellen Abenteuer lieber und ganz sicher ein schöner Filmeabend alleine unter einer kuscheligen Decke mit viel Knabber- und Süßkram. Ein leichtes Seufzen teilte ihre Lippen und ihr Gegenüber stockte in seiner Erzählung, „Ist alles in Ordnung Kagome-chan?“ Das Suffix ließ ihr sofort die Wärme in die Wangen steigen. Sie kannten sich doch gerade Mal ein paar Tage! Abgesehen davon hatte er ihr nicht einmal mehr als eine Handvoll Gelegenheiten zu sprechen gegeben. Ihr Gegenüber registrierte ihr Schweigen und lächelte sie ermutigend an. Eine Sekunde lang ließ Kagome dies an Hojo-kun denken, der sie so lange angehimmelt hatte. Doch schnell verwarf sie die Erinnerung. Hojo hatte im Vergleich zu ihrem Gegenüber so viel geredet wie ein Mönch der ein Schweigegelübde abgelegt hatte. Taro, dessen Namensbedeutung genauso interessant war, wie die Themen über die er bei einem ersten Date sprach, merkte allerdings, dass sein Gegenüber ihm nicht antworten würde. „Bitte verzeih mir meine Unbedachtheit, es ist nur so, dass du mich ziemlich nervös machst", sagte er und schob wie zur Bestätigung die Uhr an seinem Handgelenk hoch und dann wieder herunter. Doch noch immer fiel ihr keine Erwiderung ein, gerne hätte sie ihn abgewimmelt oder ihn gerade heraus gesagt, wie uninteressant sie ihn fand, jedoch wäre das so, wie wenn man einen kleinen süßen Welpen treten würde! Ein kurzes Bild von ihrem Ehemann zuckte durch ihren Kopf, verschwand sogleich aber auch wieder. Kaum dachte sie an Hunde! Es war jetzt lang genug her, redete sich die junge Frau ein und biss sich auf ihre Unterlippe, lächelte und hörte sich sagen, „Tut mir leid, Taro. Ich bin auch sehr nervös und das mit der Aktie ist wohl die Höhe! Erzähl mir doch, wie ging es weiter?“ Nichts an ihrer Stimme ließ ahnen, dass es sie weder interessierte, noch, dass sie es selbst fassen konnte, dass sie ihn sogar ermunterte weiter zu reden! Lieber wäre Kagome damals gestorben, an der Wunde die an ihrem Schlüsselbein eine hauchzarte Narbe hinterlassen hatte, dachte sie während, sie sich ein künstliches Lächeln aufzwang. *** „Sesshōmaru! Sesshōmaru, hörst du mir überhaupt zu?!“, fragte die aufgebrachte Mutter des Fürsten. Dieser allerdings war vertieft in eine Karte und hatte zudem keine Lust, sich mit der emotionsgeladenen Frau zu beschäftigen. An mehreren Stellen waren Markierungen die alle Orte, Höhlen und andere Schlupflöcher aufwiesen die er abgesucht hatte. Doch so langsam musste er sich tatsächlich eingestehen, wusste er nicht mehr weiter. Er, der Herr der Hunde, der Daiyōkai  der über den Westen herrschte, wusste nicht, wie er die Dämonin bestrafen sollte. Es war jetzt wie lange her, dass er sie suchte? Es war eine rhetorische frustrierte Frage die ihn durch den Kopf schoss. „Drei Jahre geht das schon so!“, kam die ungefragte Antwort. „Als könnte ich das vergessen", seine Stimme war kalt, fast schon schneidend. Eigentlich wie immer, doch die Worte waren für den gleichgültigen Yōkai  schon annähernd ein Emotionsausbruch. „Deine werte Mutter macht sich Sorgen. Von daher möchte sie dir einen wohl gemeinten Rat geben: Folge der Spur der Miko! Wie es Bo-“, doch wurde sie von einem Zischen unterbrochen. Er hätte ihr nie von alledem erzählen sollen! „Das letzte Mal, dass du mir helfen wolltest, führte es dazu, dass Rin starb", ließ er vernehmen und überrascht zog seine Mutter die Augenbraue hoch. „Ich war besorgt!“ Dann lass es, besorgt zu sein, hätte er an liebsten gesagt, doch kontrollierte er seine Wut und knurrte nur kurz warnend. Zu mehr würde er sich nicht hinreißen lassen, es war unehrenhaft, seine eigene Mutter zu beleidigen. „Sesshōmaru, hör mir doch nur kurz zu!“, ihre Hartnäckigkeit wunderte ihn und so sah er von der Karte auf und blickte tief in die Augen der Frau, die ihm sein Leben geschenkt hatte. Wie lange konnte sie ihn schon behelligen mit ihren fantastischen Ideen? Es mochte die Verzweiflung sein, die ihn dazu trieb, aber auch er hatte überlegt, doch den Rat des Baumes zu folgen, denn mehr, als der jungen Frau die Kehle aufzuschlitzen, weil sie sich als nutzlos oder störend erwies, konnte ja doch nicht passieren. Also nickte er nun doch bestätigend auf einen fragenden Blick der Fürstin und wartete auf ihre Ausführungen. „Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es doch um die Miko dieses Halbblutes-“, begann seine Mutter und es sollten noch viele Worte folgen. *** Fünfhundert Jahre in der Zukunft verbrachte die junge Frau um die es ging einen furchtbaren Abend mit ihrem Date. Sie hatte viele Abenteuer erlebt, war hungrigen Oni entkommen, hatte Yōkai  gegenüber gestanden, die mit einen Streich hunderte Leben ausschalten konnten und schlussendlich Naraku besiegt mit ihren magischen Pfeil, aber gegen die entwaffnende Freundlichkeit seitens Taro konnte sie nichts ausrichten und egal, wie sehr sie sich danach sehnte, dieser schien ihre Verabredung in vollen Zügen zu genießen und gar nicht daran zu denken, diese von sich aus zu beenden. Nach einem langen Spaziergang, in dem Kagome von seinen langjährigen Versuchen eine Frau zu heiraten erfuhr, kochte sie innerlich. Denn ganz zu dem späteren Leidwesen ihres Opas erzählte er auch ein sehr interessantes Detail über seinen eigenen Großvater und dessen Bekanntschaft mit dem Schreinmeister. Taro brachte sie schließlich bis zu den Stufen zum Familienschrein, nachdem Kagome dies wünschte, da ihr Kalt war. Doch der arglose Junge glaubte ihr diese kleine Notlüge trotz des für dem Ende Sommer noch sehr lauen Wetters. „Danke für das herbringen, Taro", sagte Kagome und blieb vor der Treppe stehen. Der junge Mann lächelte und wollte anscheinend vorschlagen sie bis zur Tür zu bringen, doch die ehemalige Miko kannte ihre Bekanntschaft mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass dies mit weiteren Erzählungen über Aktienkurse, Buchhaltung und Zahlen enden würde. „Gute Nacht und danke für den schönen Abend", hörte sie sich freundlich sagen. „Ich habe dir zu danken", sagte er und doch erreichte sein Lächeln seine Augen nicht.  Einige Sekunden der Stille folgten und sie wandte sich zum gehen. „Ich hoffe du bist mir nicht zu sauer Kagome- chan", setzte er plötzlich an und die schwarzhaarige sah über die Schulter überrascht zu ihn. „Warum sollte ich?“, stellte sie die Frage bevor sie sich stoppen konnte. “Naja es ist so… Versteh‘ mich nicht falsch, du bist eine wunderschöne Frau und sehr freundlich. Aber ich kann das einfach nicht", ein merkwürdiges Gefühl machte sich bei seinem Gestammel in ihren Magen breit. Was konnte er nicht? Doch bevor sie dem ziehen in eben diesem Organ auf den Grund gehen konnte, stammelte ihr Gegenüber schon weiter, „Es ist nur so- Du bist so furchtbar gesprächig! Ich bevorzuge ruhige Frauen, die mit mir die Stille genießen können!“ Bei seinen Worten blieb ihr Mund offen stehen und ihre Gedanken stockten. Sie war bitte was?! Ihr Verstand verabschiedete sich winkend und ließ sie vollends im Stich und so wartete sie lediglich auf ein April-April seitens Taro. Nicht etwa, weil sie mit ihm noch einmal auszugehen gedachte, sondern einfach, weil seine eigene Aussage so absurd war, wie wenn Sesshōmaru sich dazu entschließen sollte, in einem pinkfarbenen Kimono Einrad zu fahren und dabei ein paar Handzimbeln auf einander zu schlagen. Allein diese Idee zeugte von dem Zustand ihres strapazierten Geistes, als Taro sich entschied, das Weite zu suchen, „Es tut mir wirklich leid, Kagome, aber ich möchte keine weitere Verabredung", sprach er, verbeugte sich hastig tief und nahm Reißaus. Ein paar Mal schnappte sie noch wie ein Karpfen nach Luft, dann jedoch, als er um die Ecke verschwand, fasste sich die Frau wieder. „Was eine- Oh Opa, das wirst du bereuen!“, schwor Kagome, während ihre Schritte förmlich die Stufen hochflogen. All dieser Zauber um ihr Kleid, die Förmlichkeit und die verschwendete Zeit, nur um an Ende als ein gesprächiges Blödchen dazustehen? Ihr Kleid flog etwas im Wind, als sie mit angespannten Schritten ihrem Ziel entgegeneilte. Es war ein neues Kleid! Nur für DAS hatte sie einen flatternden teuren Traum von einem Kleid in blau erstanden, um verschmäht und beleidigt zu werden! Das sie gar nicht wirklich beleidigt worden war, war dabei vollkommen irrelevant, steigerte sie sich doch gerade einfach in ihre Wut aufgrund dieses Kupplungsversuches. Als sie schließlich in das Haus trat, im Flur die Schuhe, sowie Handtasche in die Diele warf und schließlich vor dem Wohnzimmer stand, konnte die Priesterin eine Schimpftirade nicht mehr zurückhalten. „Solltest du mich noch einmal versuchen mit einem solchen Schwachkopf wie Taro zu verkuppeln, dann verspreche ich dir, werde ich einen Weg finden, mit meinem Reiki selbst Menschen zu läutern!“, schnaufte sie noch während ihre Finger die Tür zur Seite rissen. Als sie allerdings ihre Augen um ihren Großvater mit Blicken zu erdolchen anhob, trafen ihre Seelenspiegel nur auf den von eiskaltem Gold, der sie kritisch musterte. „Einen Menschen heilen heißt, ihm den verlorenen Mut wiederzugeben.“ [style type="bold"]Phil Bosmans[/style] Hallo, Das Kapitel hab ich euch gestern unterschlagen. Kein Wunder das niemand mehr Durchblick. Gomen nasai, ich hoffe ihr verzeiht mir und genießt das ihr dafür direkt 2 Kapitel habt. Lg Naumi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)