Last verse of dawn von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 12: 12 -------------- Nur das entfernte Flattern des schwarzen Golems dringt zu mir, als ich mich abermals gegen die Wand lehne. Mein Körper verliert weiterhin an Kraft, als würde sie aus einem Riss in meiner Hülle sickern und bald sinkt auch mein Kopf gegen das feuchte Gestein. Was für eine erbärmliche Lage, denke ich mir, während der Schmerz in meinem Bein zu einem permanenten dumpfen Begleiter wird. Eine pulsierende Pein lähmt mich mit jedem Moment mehr und mit müdem Verstand versuche ich mich daran zu erinnern, wann ich mich zuletzt in einer solchen Situation befand. Ich bin niemand, der irgendwo kauert. Ich gehöre zu jenen, die auf den Beinen bleiben, nicht nur sich selbst bewegen sondern auch die Dinge, die die Welt ausmachen. Hier in diesem dreckigen Loch bin ich kaum in der Lage, mich aufrecht zu halten und dazu gezwungen, die Dinge von jemand anderem bewegen zu lassen. Es ist widerlich, dieses Gefühl. Fast glaube ich, es hinterlässt einen beißenden Geschmack in meinem Mund, wie Säure, der sich nicht hinabschlucken lässt. Meine Lider sind schwer. Alles an mir scheint an Gewicht zu gewinnen und wie konzentriert halte ich mich aufrecht und wach, taste irgendwann in einer Tasche und ziehe meine kleine Uhr hervor. Kandas Weg ist nicht weit, doch ich weiß nicht, was ihn erwartete und wie schwierig es wird, Tim zu erreichen. Eine halbe Stunde ist kein Grund zur Sorge, versuche ich mich zu überzeugen und verfolge das Wandern des Sekundenzeigers. Er wird zurückkommen. Er tat es schon einmal. Unter einem leisen Ächzen schließe ich die Augen. Meine Gelenke beginnen zu schmerzen, doch ich kann die Haltung nicht aufgeben, denn hier gibt es keine Position, die bequemer wäre. Aushalten. Warten. Hoffen. Ich flüstere einen stummen Fluch, taste nach meinem Gesicht, reibe es. Noch immer haftet auf meiner Haut die dünne Schicht meines Blutes. Der säuerliche Kupfergeruch dringt in meine Nase. Annähernd wird mir übel von ihm und dann sitze ich dort, mit geschlossenen Augen an das feuchte Gestein gelehnt, und konzentriere mich auf die Geräusche in meiner Umgebung. Ich höre den Golem, hin und wieder auch das Tropfen von Wasser, doch noch immer keine Stimmen oder Schritte. Als wäre dieser Teil der Stadt tatsächlich verlassen. Als gäbe es hier nur Böses und keine Menschen. Dabei sahen wir so viele von ihnen. Sie tummelten sich auf den Straßen und sie unterhielten sich und lachten. Ich spüre das Abdriften meines Bewusstseins. Selbst mein Verstand wird schwer vor Schmerz und Schwäche und ich bäume mich dagegen auf, versuche zu blinzeln, versuche wachzubleiben, doch fühle mein Scheitern. Ich bin sicher, sage ich mir. Die ganze Nacht saß ich mit Kanda hier und nichts geschah. Stunde um Stunde blieben wir unter uns. Auch Kanda ist in der Nähe. Vermutlich wird er bald zurückkommen und mich wecken. Vermutlich wird Tim bei ihm sein und die ganze Lage etwas heller durch diesen Erfolg. Auch einen Plan wird es bald geben und nach dieser kurzen Pause werden meine Beine in der Lage sein, mich weiterzutragen. Das Flattern des Golems wird leiser, scheint sich zu entfernen. Auch das dezente Geräusch des Wassers verstummt und bevor ich es begreife, umhüllt mich diese warme Dunkelheit. Sie macht mich leicht, nimmt mir den Schmerz, setzt meinen Körper in Bewegung und gibt mir irgendwann das Gefühl, ich läge auf dem Rücken. Vielleicht rutschte ich an der Wand hinab. Es spielt keine Rolle, denn die Haltung tut meinem Bein gut. Der pulsierende Schmerz verging. Selbst das Atmen fällt mir leichter und wie stockend bewege ich die Hände, als ich zurücktreibe in die Wirklichkeit. Es sind neue Kräfte, die ich in meinem Körper spüre, als wäre ich nicht bewusstlos geworden, sondern hätte lediglich geschlafen. Als würde das genügen. Mit geschlossenen Augen nehme ich irgendwann sogar das vertraute Flattern des Golems wahr. Ich erinnere mich, dass er sich am Eingang des Kanals bewegte, doch plötzlich scheinen die Geräusche weitaus näher, als würde er sich direkt neben mir befinden. Auch das Tropfen des Wassers ist vergangen und als ich weiter zu Bewusstsein komme und die Luft atme, fühlt auch sie sich nicht mehr so feucht an. Die Welt um mich herum scheint eine andere zu sein und benommen beginne ich zu blinzeln. Etwas liegt unter meinem Kopf und stellt sich als hart heraus, als ich ihn bewege. Meine Hände erreichen den Boden, betasten ihn und stockend erreicht mich die Tatsache, dass es trockenes Holz ist, das ich unter meinen Fingern fühle. Ein tiefer Atemzug durchströmt meinen Körper, als ich letztendlich die Augen öffne. Es war hell um mich herum, als ich sie schloss aber hier umgibt mich viel mehr Dunkelheit, nur matt und rötlich erhellt durch den flackernden Schein einer Kerze. Verschwommen glaube ich die verputzte Decke eines Raumes zu erkennen, doch eine Regung lenkt meine Augen sofort zur Seite. Vor kurzem war ich noch allein. Jetzt bin ich es nicht mehr und ich blinzle, um mir sicher zu sein, dass es sich nicht um ein Traum handelt. Neben mir sitzt Kanda. Den Arm auf das Katana gestützt und soeben noch auf das Umfeld konzentriert, erwidert er meinen Blick. „Du bist wieder da.“ Meine Stimme ist nicht mehr als ein leises Nuscheln, als ich nach meinem Gesicht taste. Die Benommenheit bröckelt nur langsam von mir. „Hast du Tim gefunden?“ Er antwortet nicht und träge reibe ich meine Stirn. Es fühlt sich anders an, realisiere ich. Auch der Geruch von Blut sticht nicht mehr in meiner Nase und irritiert erkenne ich kurz darauf den schwarzen Golem, der direkt über mir flattert. Und nicht nur er ist bei uns. Auf meinem Bauch spüre ich ein vertrautes Gewicht und taste danach. „Tim.“ Ich fühle die vertraute Oberfläche seines Körpers. Sein Flügel streift meine schwarze Hand und wie erleichtert ächze ich, dabei weiß ich doch, dass er nicht so leicht zerstört werden kann. Neben mir rauscht ein tiefes Durchatmen und sofort blicke ich erneut zu Kanda. „Was du gesehen hast, war nicht real“, erreicht mich seine Stimme. Er regt sich, bettet das Katana auf seinem Schoß und wendet sich mir um ein Stück zu. „Es war eine Illusion.“ Als sich unsere Augen wieder begegnen, verziehe ich nur das Gesicht. Ich hörte, was er sagte, aber die Herausforderung für meinen Kopf ist zu groß. Tim regt sich unter meiner Hand, während ich Kanda nur anstarre. Er sieht sauber aus, bemerke ich in dem Moment. Seine Haut macht nicht den Eindruck, als hätten vor kurzem Dreck und Blut auf ihr gehaftet. „Die Nadeln haben diesen Effekt“, fährt er fort. „Wird man von ihnen getroffen, verliert man sofort das Bewusstsein und erlebt offenbar etwas anderes. Ich verstehe noch nicht, wie es funktioniert, aber das macht diesen Angriff verflucht gefährlich.“ „Du wurdest getroffen“, bringe ich stockend hervor. „Dein Kopf…“ „Du wurdest zuerst getroffen“, widerspricht er. „Alles, was du gesehen hast, ist nicht passiert.“ Kein weiteres Wort gelingt mir. Weiterhin brennen meine Augen ein Loch in sein Gesicht, während ich all das zu realisieren versuche. Was in dem Kanal geschah, fühlte sich so real an. Ganz im Gegensatz zum jetzigen Moment. Kanda spricht davon, dass es sich hier um die Realität handelt, dabei habe ich gerade jetzt das Gefühl, die Augen öffnen und aufwachen zu müssen. Perplex betrachte ich mir erneut das Umfeld. Ich liege in einem trockenen Kellerraum, neben uns brennt eine kleine Kerze. Tim ist bei uns. Auch er wurde offenbar nicht getroffen. Neben mir senkt Kanda den Kopf und reibt sich den Nacken. Er wirkt nachdenklich. Und er wirkt etwas müde. Ich erinnere mich an sein Gewicht auf meinem Schoß, sehe auch sein bleiches, lebloses Gesicht noch vor mir und selbst die Gefühle scheinen mich erneut zu erreichen. Die Angst um ihm. Die Angst um uns. Aber er starb nicht. Ich rettete ihn in der Illusion, er mich offenbar in der Wirklichkeit. „Du wurdest nicht verletzt“, flüstere ich, während er die Hand im Nacken bettet. Sein schwarzes Haar verbirgt sein gesenktes Gesicht. „Ich wurde gestreift“, antwortet er. „Ich war nur wenige Sekunden weg.“ Unentschlossen hebe ich die rechte Hand. Bisher ließ ich sie ruhen, doch kaum versuche ich mit ihr mein Gesicht zu erreichen, da spüre ich das dumpfe Zucken eines Schmerzes in meiner Schulter. Dort durchschlug die Nadel also meinen Körper, doch die Blutung versiegte längst. Vorsichtig stemme ich mich in die Höhe. „Wie lange ist es her?“, erkundige ich mich. „Fast zwei Stunden.“ „Hast du den Akuma gesehen?“ „Nur kurz.“ Kanda richtet sich auf, bewegt die verspannten Schultern. „Wir haben einiges vor uns.“ Zaudernd nicke ich. Meine Augen erreichten ihn erneut, doch ich kenne den Grund für ihr Suchen nicht. Er schenkt meiner Musterung keine Beachtung, starrt nachdenklich auf einen nicht existenten Punkt und wie geistesabwesend betaste ich Tim, der noch immer auf meinem Schoß sitzt. Vorsichtig schenke ich der Situation Glauben, dabei ist es irritierend, von einer Wirklichkeit in eine andere gerissen zu werden. In mir klafft ein Zwiespalt, den ich mir zu erklären versuche und wie abrupt erreichen sie mich erneut, die Bilder seines leblosen Körpers. Weshalb gerade so eine Illusion, frage ich mich. Ich hätte alles sehen können und wäre ebenso wehrlos gewesen, doch ich sah seinen Tod und fühlte meine abgrundtiefe Angst. Meine Augen brennen, also blinzle ich, schürze die Lippen und spüre, wie trocken sie sind. „Die Illusion“, höre ich bald darauf mein Flüstern. Fast lautlos erreicht es Kanda. „Was, glaubst du, war das für eine?“ „Mm.“ Er wird seiner ziellosen Beobachtung nicht untreu. Vielleicht sucht auch er noch nach der Antwort. Vielleicht hat er sie jedoch bereits gefunden. Unweigerlich erinnere ich mich an die Zeit, als die Alpträume mich noch in jeder Nacht fanden. Ich erinnere mich an den Alp und an die Bilder, die er mir zeigte. Ich wusste sie recht zu deuten und hasste sie umso mehr, denn sie zielten auf alles ab, das ich als Schwäche und wunden Punkt bezeichnete. Damals sah ich meine Freunde und hörte ihre Schreie. Damals litt ich so unsagbar unter meiner Hilflosigkeit, durch die ich sie nicht retten konnte. ‚Machtlosigkeit‘ hieß meine größte Angst, die den Tod meiner Freunde, meiner Familie, zum bitteren Nebenprodukt machte. Wieder vergesse ich das Blinzeln, während ich Kandas Profil sehe. Ich nähere mich, doch ertappe mich dabei, wie ich innehalte. Noch kann ich die Hand nicht nach der Wahrheit ausstrecken, dabei schlug sie mir längst entgegen. Ob ich die Augen vor ihr verschließe, ist ihr gleich. Das ändert nichts an ihrer Tatsächlichkeit. Leise räuspere ich mich, bevor ich ein trockenes Schlucken hinabwürge. Und dann wage ich es: Das Geständnis mir selbst gegenüber, das sich nicht rückgängig machen lässt. Offenbar zeigte mir die Illusion, wovor ich mich am allermeisten fürchte. Ich atme tief ein, tief aus, reibe meine Augen und suche nach Beherrschung. Die Einsicht sollte mich nicht überraschen, versuche ich mich zu überzeugen, denn meine Gefühle machen meine größte Schwäche zu keinem großen Rätsel. „In meiner Illusion bist du gestorben“, flüstere ich. „Es war nicht real“, antwortet er. Zwei Stunden liegt der Angriff zurück und meine Illusion überdauerte die ganze Nacht. Das Zeitverhältnis spielte offenbar keine Rolle mehr und während ich Kanda noch immer ansehe, frage ich mich, wie lange die wenigen Sekunden andauerten, die ihn in einer Illusion hielten. „Was hast du gesehen?“, frage ich ihn. Es ist als würden sich die Worte die Freiheit erkämpfen, da sie sich nicht länger in mir hielten. Dabei schluckte ich sie doch hinab, denn es waren die falschen für unsere Lage und eine Antwort würden sie ohnehin nicht nach sich ziehen. „Das spielt keine Rolle“, erfüllt Kanda meine Erwartungen und lässt die Atmosphäre enden, indem er sich mir zuwendet. Die Thematik ist abgeschlossen und bewusst versuche auch ich sie vorerst aus meinen Gedanken zu löschen. Die Situation ist schwierig genug und fordert jede Facette unserer Aufmerksamkeit. „Der Akuma ist allem Anschein nach ein Level-3“, fährt Kanda fort. „Er tarnt sich hervorragend, weshalb es für uns unmöglich war, ihn zu bemerken. Die Tarnung muss er allerdings aufgeben, kurz bevor er angreift und hier beginnt das Auffällige. Er setzt kein Akuma-Gift ein.“ „Wie bitte?“ Perplex verziehe ich das Gesicht. „Die Nadeln verursachen keine tödlichen Wunden, sondern machen nur wehrlos.“ Er deutet ein Kopfschütteln an, reibt sich den Mund und erwidert meinen irritierten Blick. „Er hat es eindeutig auf Leute wie uns abgesehen, greift uns an, tötet uns aber nicht. Was sagt uns das?“ „Das meinst du doch nicht ernst.“ „Ich sehe keine andere Erklärung.“ Beiläufig greift er nach seinem Golem und versenkt ihn unter seiner Uniform. „Auch wenn ich den Sinn nicht verstehe. Der Graf war bisher nur darauf aus, unser Innocence zu zerstören, uns zu töten und nach dem Herz zu suchen. Offenbar will er uns jetzt plötzlich lebend in die Hände kriegen. Der Akuma scheint nur zu diesem Zweck kreiert worden zu sein.“ „Dann war es tatsächlich eine Falle“, erwidere ich. „Der Finder hat uns hergelockt. Vielleicht sind sogar diese Menschen aus diesem Zweck gestorben.“ „Vermutlich“, tut Kanda meine Worte ab. „Das bringt uns jetzt nur nicht weiter. Wir müssen aus dieser Sackgasse raus und Kontakt mit Komui aufnehmen. In der Herberge am Marktplatz gibt es hoffentlich ein Telefon. Dort müssen wir hinkommen. Er ist höchstwahrscheinlich noch draußen und lauert auf uns aber jetzt wissen wir es. Das gibt uns eine Chance.“ „Ihn zu zweit zu erwischen, wird schwer sein“, erwidere ich. Kanda nickt. „Wir tun ihnen vermutlich einen Gefallen, wenn wir noch mehr Exorzisten holen. Aber wir brauchen Verstärkung. Vor allem brauchen wir Marie.“ Es stimmte. Die Unsichtbarkeit schützte den Akuma nicht davor, Geräusche zu verursachen. Es ist seltsam, geht es mir durch den Kopf, als Kanda auf die Beine kommt. Die Akuma wurden zu dem Zweck erschaffen, uns zu töten. Seit jeher suchen sie uns und greifen uns an und dennoch fühle ich mich anders mit diesem neuen Feind. Es gleicht einer Treibjagd und wir sind die Beute. Als Kandas Hand sich mir entgegenstreckt, ergreife ich sie und ziehe mich in die Höhe. Das Loch in meiner Schulter macht permanent mit einem dumpfen Stechen auf sich aufmerksam, doch es lässt sich ertragen und macht mich nicht wehrlos. So oder so, Kanda und ich sind nicht dafür gemacht, uns in einem Keller zu verkriechen. Wir nehmen es mit dem gesichtslosen Feind auf. Wir haben schon anderes überlebt. So verlassen wir den Kellerraum durch eine hölzerne Tür und betreten einen anderen. Das zersplitterte, kleine Fenster verrät, wie Kanda an diesen Ort kam. Es scheint sich um das Untergeschoss des kleinen Lagerhauses zu handeln, auf dessen Dach wir saßen. Bedacht näheren wir uns dem Fensterrahmen von der Seite. Draußen erwartet uns noch immer die Finsternis der Nacht, doch am Tag hätten wir nicht viel mehr gesehen. Es macht letztendlich keinen Unterschied. Kanda streift sich die Handschuhe über, sichert den Halt der Schwertscheide am Gürtel und einen letzten Blick wechseln wir, bevor er an den Fensterrahmen tritt und hinausspäht. „Bleib nahe bei mir“, flüstere ich Tim zu, während Kandas Hände auf der kleinen Fensterbank nach Halt suchen. Ein letztes Mal lauscht er in die Stille der Nacht, bevor er sich nach oben zieht. Annähernd lautlos und behände verschwindet er nach draußen und wie zügle ich meinen Atem, als ich nach seiner Hand greife und mich hinaufstemme. Die kleine Gasse, die wir somit erreichen, bietet uns wenig Schutz. Tim lässt sich auf meiner Schulter nieder, als Kanda und ich Rücken an Rücken innehalten und die schwarzen Kanten der umliegenden Dächer taxieren. Auch mein Auge würde reagieren, doch dazu hat der Akuma in Sichtweite zu sein und es wird bereits brenzlig, wenn das der Fall ist. Langsam setzen wir uns in Bewegung. Stets nahe beieinander und stets die Dächer im Blick, stehlen wir uns in einen nahen Durchgang. Die Herberge ist nicht weit entfernt und dennoch würde sich der Weg wohl anfühlen wie eine Ewigkeit. Nur vorsichtig tun wir einen Schritt nach dem anderen. Aufmerksamkeit ist wichtiger als Eile und wie sensibel werden meine Sinne in den Momenten purer Anspannung. Jedes entfernte Rascheln alarmiert mich, überall glaube ich Schatten zu sehen und selbst die Brisen des Windes wirken mit einem Mal wie üble Vorboten. Nahe an der Hausfassade erreichen wir das Ende des Durchganges und mustern die breite Straße, die vor uns liegt. Sie haben wir zu überqueren, doch auch der Rest des Weges würde es uns nicht leicht machen. Wenn wir den gegenüberliegenden Bürgersteig betraten, erwarteten uns weitere Straßen, also ein halbwegs offenes Feld, das es dem Akuma noch leichter machen würde. Konzentriert kontrolliere ich meinen Atem. Ich spüre Kandas Anwesenheit, spüre seine Schulter an meiner. „Wir sollten auf Abstand gehen“, flüstere ich ihm zu. „Er kann uns beide nicht gleichzeitig erwischen.“ Ich sehe Kanda nicken und wir zögern nicht, bevor wir unseren Schutz aufgeben. Was geschehen würde, ist nicht von wenigen Augenblicken abhängig und so lösen wir uns aus der Gasse, springen über die Bordsteinkante und lassen die Straße hinter uns wie zwei flüchtende Schatten. Wir sind schnell, verursachen kaum einen Laut und halten nicht inne, als wir die nächste Straße erreichen. Wieder halten wir uns nahe der Hausfassade, stets das gegenüberliegende Dach im Blick und nicht der Hast verfallend. Wir nähern uns dem Marktplatz und wie still ist es um uns herum. Als gäbe es keinen Feind, der uns jagt. Als wäre dies eine angenehme Sommernacht. Doch er ist in der Nähe. Ich spüre ihn, als würde seine säuerliche Präsenz zu uns driften. Und die Tatsache, dass er nicht die erste Gelegenheit zum Angriff nutzt, macht ihn nur gefährlicher. Er scheint zu kalkulieren und besitzt somit eine größere Gabe, als die roh auf Angriff programmierten Akuma. Als wir eine Kreuzung erreichen, halten wir kurz inne und orientieren uns. Auf der anderen Seite der Kreuzung erwartet uns ein breiter Grünstreifen. Bäume und Gebüsche sind ein Vorteil für den Akuma und ein Nachteil für uns und sofort nicke ich, als Kanda in die Richtung einer Quergasse weist. Wir haben einen Umweg auf uns zu nehmen, Sicherheit mit Zeitaufwand zu erkaufen und wieder fixieren wir all die umliegenden Dächer. Es ist ermüdend und anstrengend, jeden Schritt zu durchdenken und nur kurz driften meine Augen über das Dickicht des Grünstreifens, bevor meine Hand Kandas Uniform erreicht. Innerhalb eines Augenblickes bekomme ich ihn zu fassen und ziehe ihn in die kleine Nische eines Ladeneinganges. Wir pressen uns gegen die Tür, bringen uns gerade so außer Sichtweite des runden Körpers, der sich aus der Dunkelheit des kleinen Parks herauslöst. Abrupt hat sich ein Level-1 zu uns gesellt, doch mein Auge ihn früh genug entdeckt. Ich beiße die Zähne zusammen, während wir innehalten und ins in die kleine Versenkung pressen, die uns kaum Schutz bietet. Vor allem nicht, wenn sich der Akuma uns weiterhin nähert. Während Kandas Augen mit gestochener Schärfe das gegenüberliegende Dach fixieren, wage ich einen flüchtigen Blick. In der Zwischenzeit sind es sogar Level-1, die die Kreuzung passieren, ganz offensichtlich suchend, doch sich letztendlich für eine andere Richtung entscheidend. Ein ungläubiges Grinsen zuckt an meinem Mundwinkel, als ich mich zurücklehne. Als wir die Stadt erreichten, habe ich keinen einzigen Akuma ausfindig gemacht. Mit einem Mal sind sie jedoch hier und eine immense Bedrohung, obwohl sie grundsätzlich keine würdigen Gegner für uns darstellen. Wenn sie uns jedoch entdecken, wären wir gezwungen, ihnen Aufmerksamkeit zu schenken. Aufmerksamkeit, die wir dem Level-3 gleichzeitig entziehen und er bräuchte nur einen Moment, um uns zu erwischen. Die halbe Stadt scheint mit einem Mal belagert von den monströsen Körpern und den in Pein erstarrten Masken. Wie oft haben wir innezuhalten, wie oft den Augen der Akuma auszuweichen, während wir uns gleichzeitig vor den Angriffen des Level-3 schützen müssen. Jeder Schritt muss durchdacht werden. Selbst der Kies auf dem Boden wird zur Gefahr und es fühlt sich tatsächlich an, als läge die halbe Nacht hinter uns, als wir endlich den Marktplatz erreichen und auf seiner anderen Seite die Herberge erspähen. Hinter ihren Fenstern liegt Dunkelheit. Die Besitzer und mögliche Gäste scheinen zu schlafen und nur kurz versuche ich die Distanz einzuschätzen. Würden wir auf diesen Platz hinaustreten, wären wir umgeben von einem riesigen Kreis aus Dächern und Gassen. Selbst wenn wir rennen, bräuchten wir einige Sekunden und zumindest ich zweifle nicht daran, dass die instinktgesteuerten Level-1 die Herberge in Schutt und Asche legen würden, sobald sie uns in ihr verschwinden sehen. Ich mustere die Gassen, versuche ihre Schwärze zu durchdringen, doch kein Level-1 scheint sich hier aufzuhalten. Letztendlich hat es wieder keinen Sinn zu zögern. Besser wird die Gelegenheit nicht und wir wechseln einen letzten Blick, bevor wir uns dieser Hürde stellten. Ich stoße mich ab, verlange alles von meinen Beinen und wie sprinten wir über das Kopfsteinpflaster. Vielleicht ist es die Beklemmung durch unsere Situation, doch ich sehe bildlich vor mir, wie sich der Akuma aus der Finsternis der Nacht herauslöst, wie er sichtbar wird und uns anvisiert. Fast glaube ich schon das Zischen der Nadeln zu hören, da erreichen wir die andere Seite des Platzes und wie laut erhebt sich das Krachen der Tür, gegen die sich Kanda rammt. Das Schloss berstet, die Tür bricht aus dem Rahmen und mit einem letzten Satz springen wir in den Innenraum der Herberge. Ächzend stemme ich mich gegen den hölzernen Tresen der Rezeption, während Kanda die Tür zurück in den Rahmen drängt. Wir haben es geschafft und draußen herrscht noch immer diese ironische Stille. Als wären wir paranoid geworden und vor Schatten geflüchtet. Zischend taste ich nach meiner Schulter. Die Bewegung hat meiner Verletzung nicht gut getan. Unter dem Stoff der Uniform spüre ich das Kitzeln von hinabrinnendem Blut. Es benetzt meine Finger, während Kanda die Vorhänge vor die beiden Fenster zieht. Vorerst sind wir sicher oder hoffen zumindest, es zu sein. Das Ticken einer großen Wanduhr verbindet sich mit unserem geräuschvollen Atem und nur einen Augenblick halten wir inne, um zur Besinnung zu kommen, da erreicht uns aus dem Flur das leise Kratzen einer nahen Tür. Unser Auftauchen war alles andere als unauffällig. Natürlich haben wir jemanden geweckt. Als sich das Knarren der hölzernen Bodendielen erhebt und der Flur in ein mattes Licht gehüllt wird, zieht Kanda an mir vorbei. Jemand schleicht sich näher. „Sei still“, hören wir kurz darauf ein leises, angespanntes Flüstern. Ein Rascheln folgt und ächzend stemme ich mich in die Höhe. Kanda erreicht den Flur, das Knarren des Bodens ihn, und nur undeutlich erkenne ich die Bewegung eines großen Knüppels. Er schwingt ihm entgegen, doch Kandas Hand begegnet ihm schnell, umfasst ihn und löst ihn mühelos aus dem fremden Griff. Ein Ächzen ertönt, gefolgt von hastigen Schritten. „Bitte!“, höre ich dann die Stimme eines Mannes. „Nehmen Sie, was Sie wollen, aber tun Sie uns nichts!“ „Wir wollen Ihnen nichts tun.“ Schwerfällig löse ich mich vom Tresen, während Kanda den Knüppel auf eine nahe Bank wirft. Als ich um die Ecke trete, blicke ich in die bleichen, angstvollen Gesichter eines älteren Ehepaares in Nachthemden. Die Öllampe, die die Frau hält, scheppert. „Es tut uns wirklich Leid, dass wir so eingedrungen sind aber wir befinden uns in einer Notlage.“ „Wo ist Ihr Telefon?“, fällt Kanda mir beinahe ins Wort. Verstört starren uns die beiden an, doch nach wenigen Momenten sind es unsere Uniformen, denen sie Beachtung schenken. Eine Regung geht durch ihre Gesichter, bevor sie Blicke wechseln. „Sie sind vom Schwarzen Orden?“, bringt der Mann dann hervor und nach einem kurzen Zögern nicke ich. Es geschieht nicht oft, dass Menschen diesen Zusammenhang bilden, doch hier scheint es sich endlich um einen glücklichen Zufall zu handeln. Das Ehepaar entspannt sich etwas. „Mein jüngerer Bruder ist ein Finder“, erklärt der Mann, während Kanda die Hände in die Hüften stemmt. „Wir brauchen Ihr Telefon.“ Seine Geduld neigt sich dem Ende entgegen. „Wie gesagt befinden wir uns in einer schwierigen Lage“, versuche ich zu vermitteln. Mit großen Augen verfolgt die Frau, wie Tim über uns flattert. „Wir müssen das Hauptquartier kontaktieren.“ „Dringend“, fügt Kanda hinzu und nach einem letzten Zögern scheint auch die letzte Unsicherheit von dem Mann zu bröckeln. Er nickt, hebt den Arm und zieht an uns vorbei. „Hier entlang, bitte.“ Als ich mich auf einen Stuhl in einem der Hinterräume sinken lasse, spüre ich die Schwäche in meinen Beinen. Der Herbergenbesitzer bot mir den Platz an und wie sinke ich gegen die Rückenlehne, während Kanda mit Komui telefoniert. Die Atmosphäre in dieser unseligen Lage ist angenehmer geworden und das Ehepaar beruhigt. Die Frau bietet mir einen Tee an und dankbar nicke ich, während der Mann sich zu mir setzt. Nach dem anfänglichen Schrecken sind die beiden jetzt sogar sehr eifrig, ich könnte fast meinen, stolz. Als würden sie es genießen, Mitgliedern des Ordens zu helfen, dem sich auch ihr Verwandter verschrieb. Müde öffne ich meine Uniform. Ich muss meine Wunde versorgen, die Blutung stillen und mir gegenüber höre ich ein Ächzen, als ich mich aus dem Stoff winde und meine Schulter befreie. „Grundgütiger.“ Der Mann schnappt nach Luft. „Sie brauchen einen Arzt!“ „Sieht schlimmer aus, als es ist. Haben Sie einen Verbandskoffer?“ „Natürlich.“ Sofort springt er auf die Beine und eilt aus dem Raum. „Ich bringe Ihnen auch Wasser!“ Vorsichtig presse ich die Hand auf die Wunde. Das getrocknete Blut klebt auf meiner Haut, überzieht längst schon meine Finger und erinnert mich an die Momente in der Illusion. Fast fühle ich mich in sie hineinversetzt. Ich schöpfe tiefen Atem, schließe die Augen. Aus der nahen Küche dringen Geräusche zu mir. Die Frau ist eifrig beschäftigt und kurz versuche ich auch Kandas Stimme in der Ferne zu hören, doch die eiligen Schritte des Mannes verschlucken jedes andere Geräusch. Flatternd lässt sich Tim auf dem kleinen Tisch vor mir nieder. Sein Flügel berührt mein Knie, als wolle er mich trösten, mir Mut machen. Als hätte ich es nötig. Ich hoffe, dass das Umfeld sicher ist. Und ich hoffe, dass wir das gute Ehepaar mit unserer Gegenwart nicht in Gefahr bringen. Es kennt den Orden, doch tut es nur entfernt, denn die Informationen, die Finder an ihre Verwandten weitergeben dürfen, existieren so gesehen nicht. Wie könnten die beiden also das Ausmaß einschätzen? Dabei hatten wir keine andere Wahl, als sie zu involvieren. Kanda telefoniert noch immer, als ich den Verbandskasten bekomme, auch warmes Wasser, um mich zu waschen. Das Blut zu entfernen, ist eine Herausforderung. Auf dem Tisch steht bereits eine Kanne mit frischem Tee, während zwei Augenpaare jeden meiner Handgriffe verfolgen. Ebba und Isak heißen die beiden Herbergenbesitzer, die derzeit nur zwei Gäste haben. „Wie schlimm ist es?“, erkundigt sich Isak irgendwann. Er sieht besorgt aus und es ist ihm nicht zu verübeln. Erneut tauche ich das Tuch in das bereits rote Wasser, wringe es aus und suche nach den richtigen Worten. „Zu diesem Zeitpunkt ist es schwer zu sagen“, antworte ich letztendlich. „Jetzt ist es erst einmal wichtig, dass wir Verstärkung bekommen. Und vielleicht“, ich halte inne und begegne ihren Blicken, „sollten Sie das Haus erst einmal nicht verlassen.“ Isaks Augen senken sich zum Boden, während sich Ebba bekreuzigt. Selbst die sensibelste Antwort gibt einen Grund zur Sorge und nachdenklich verfolge ich, wie sich die Hände der beiden erreichen. Sie suchen nach Halt und flüchtig presse ich die Lippen aufeinander. „Aber ich sage Ihnen eines“, ergreife ich dann wieder das Wort. „Wir werden Sie beschützen.“ Als Schritte zu mir dringen, blicke ich zum Flur. Kanda kehrt zurück und eine flüchtige Stille herrscht zwischen uns, als er einen der Stühle näherzieht und sich neben mir niederlässt. „Marie ist gerade in Deutschland.“ Beiläufig nimmt er das Tuch aus meiner Hand. Eine Geste bittet mich darum, mich umzudrehen. „Komui versucht gerade, ihn zu erreichen. So oder so wird er aber nicht vor morgen Abend bei uns sein. Und Komui will nicht, dass er sich der Stadt alleine nähert, also wird er auch Lavi schicken, der sich praktischer Weise in Norwegen herumtreibt.“ Lavi und Marie, also. Die Dinge könnten schlimmer stehen. Kurz durchsucht Kanda den Verbandskasten, bevor sich eine Kompresse auf die hintere Wunde drückt. „Halten.“ Sofort taste ich nach hinten und fixiere das Stück Stoff, während Kanda die Schicht des Blutes von meiner Haut entfernt. „Die Finder werden sich vorerst von der Stadt fernhalten“, fährt er fort. „Sie würden sowieso nicht lange überleben, uns vermutlich noch in die Quere kommen.“ Ich bemerke den Blick, den das Ehepaar wechselt, räuspere mich, doch einen solchen Wink versteht Kanda prinzipiell nicht. Er bleibt an meinem Rücken zugange. „Haben Sie hochprozentigen Alkohol?“ Wieder macht sich Isak auf den Weg. „Möchten Sie vielleicht auch einen Tee?“, erkundigt sich Ebba, doch Kanda dankt ab. Verträglich greife ich nach meiner Tasse und schenke der Frau ein Lächeln, das sie etwas brüchig erwidert. „Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als zu warten.“ Vorsichtig nippe ich an der Tasse und balanciere sie gerade noch so aus, als Kanda meinen Oberkörper etwas nach vorne drängt. Wenige Momente später bringt Isak einen guten Schnaps und so komme ich weiterhin in den Genuss der herzlichen Behandlung. Kanda geht routiniert vor, zögert nicht, bevor er die Wunden desinfiziert und um meine Kräfte steht es nicht viel besser, als Ebba nach Nadel und Faden sucht. Meine ganze Schulter wird von einem dumpfen Schmerz beherrscht, als ich irgendwann auf einem kleinen Sofa liege und hinter den vorgezogenen Gardinen die beginnende Dämmerung sehe. Die Nacht ist vorbei. In Kürze werden die Menschen wieder durch die Straßen ziehen. Die allgemeine Geschäftigkeit wird den Eindruck vermitteln, in den dunklen Stunden wäre nichts geschehen. Komui rief längst zurück. Marie und Lavi sind auf dem Weg und werden sich melden, sobald sie in der Nähe sind. Solange werden wir uns in diesem Haus verkriechen und ich alle möglichen Kräfte sammeln, die für das Kommende nötig sind. Tim hat es auf meinen Beinen bequem. Hin und wieder spüre ich seine Bewegungen, während ich versuche, in den Schlaf zu kommen. Meine Augen geben mir das Gefühl, sie hätten es nötig, doch mein Bewusstsein kann sich nicht von der Realität trennen, als fürchte es weitere Fiktionen. Das monotone Ticken der Uhr durchdringt die Stille, als ich einmal mehr die Lider hebe, den Kopf auf der Lehne wende und zu Kanda blicke. Er bewegt sich wenig, sitzt in einem nahen Sessel und wenn ich ihn mir so betrachte, dann scheint er fern. Den Ellbogen auf das Polster gestützt, bewegt er absent die Finger am Mund und schenkt meiner offensichtlichen Beobachtung keine Aufmerksamkeit. Ich könnte nicht beschreiben, was ich an ihm wahrnehme, doch etwas stört mich an seinem Verhalten. Seit ich zu mir kam und ihn neben mir sitzen sah, spüre ich ein gewisses Jucken, das ich nicht näher lokalisieren kann. Was sah er, frage ich mich wieder. Wovor fürchtet er sich am meisten? Ich könnte nicht einmal mit Gewissheit sagen, wovor er sich ein wenig fürchtet, ganz zu schweigen vom Gipfel seiner Ängste, wenn dergleichen überhaupt in ihm existiert. Doch er ist ein Mensch, erinnere ich mich an Maries Worte. Menschen fühlen, denn sie können nicht anders und so wird auch er etwas versteckt halten, das die Illusion zutage förderte. Er blinzelt, starrt schon wieder auf einen Punkt, der nicht existiert. Manchmal bewegt er die Lippen, doch nur, um sie kurz darauf schon hinter der Hand zu verbergen. Er möchte nichts sagen. Es macht nur den Eindruck. „Geht es dir gut?“ Fast unwillkürlich stelle ich ihm die Frage, spreche sie aus, bevor ich mich wirklich dazu entschloss und entgegen seines abwesenden Anscheins reagiert er sofort. Er blickt zu mir und bietet mir das, was ich erwartete und die Frage im Grunde sinnlos machte. Er wirkt skeptisch. Als wäre die Thematik aus dem Himmel gegriffen. Als gäbe es absolut keinen Anlass, sie zu stellen. Generell ist es eine Frage, auf die er selten positiv reagiert. Wenn überhaupt. „Ja“, antwortet er letztendlich in einem Tonfall, der meine Sorge ein wenig belächelt. „Mir passt nur das Warten nicht.“ „Mm.“ Träge blicke ich zur Zimmerdecke auf. -tbc- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)