Eine wahre Herausforderung von Hikari_Angel_Yuugi ================================================================================ Kapitel 25: Langersehntes Wiedersehen? --------------------------------------   „So eine hübsche junge Frau… ganz alleine draußen… in tiefster Nacht und bei Neumond?... Das könnte… gefährlich… sein,… selbst in einem eigenen Heim…“   Hauchte die Stimme tief in eines ihrer Ohren; es ließ Ryn erschauern; noch viel mehr als sie spürte wie Fingerspitzen über ihren Hals strichen; eine weitere Hand des Unbekannten platzierte sich an ihrer Hüfte. Es folgte ein bestimmender Griff und Ryn spürte wie sie gegen einen kräftig gebauten Körper gezogen wurde. Ein leichtes Keuchen kam über ihre Lippen; sie war vor Angst erfüllt; zitterte am ganzen Körper und war nicht in der Lage irgendeinen Ton zustande zu bringen. Ryn schluckte schwer bevor sie ihren Mut zusammen nahm und sich langsam zu der Gestalt hinter sich umdrehte; trotzdem würde es dauern bis sie möglicherweise überhaupt einen richtigen Blick auf ihr Gegenüber werfen konnte.   Jedoch wurde ihr diese Entscheidung abgenommen, eine Hand des Mannes wanderte zu dem Kinn von Ryn und hob es an; ihr Blick traf auf dieses grüne vertraute Augenpaar; warum kam sie nicht gleich darauf; sie kannte seine Berührungen; diese geschickten Fingerspitzen und diese tiefe Stimme; Sephiroth…   Sephiroth… stand er in dem Augenblick wahrhaftig direkt vor ihr oder bildete sie es sich wieder ein? So wie es in letzter Zeit viel zu oft vorkam. Um sich zu vergewissern wollte Ryn sein Gesicht mit ihren Händen berühren, allerdings ergriff Sephiroth stattdessen ihre Handgelenke und führte diese zu seinem Nacken; sein Blick ruhte auf Ryn; eindringlich und verlangend; seine Lippen öffneten sich leicht; nicht um zu sprechen; sie wollten nur eins…   Ryn spürte wie sich die Lippen von Sephiroth auf ihre legten und sie in einem leidenschaftlichen Kuss verwickelt wurde; beinahe einer Sünde gleich. Ihr Atem stockte; ihr ganzer Körper verkrampfte sich kurzzeitig wegen der ganzen Gefühle die durch Ryn flossen. Diese unendliche Sehnsucht Sephiroth wieder zu sehen; ihr Verlangen nach seinen verführerischen Berührungen; seinen Küssen; alles übermannte Ryn in diesem Moment; sie konnte einfach nicht anders; erwiderte und vertiefte seinen Kuss zu gerne. Er stand wahrhaftig vor ihr; sie war endlich wieder in seinen starken Armen und sie fühlte sich nach so langer Zeit wieder lebendig.   „S… Sephiroth…“, gab Ryn sanft von sich, nachdem beide den Kuss gelöst hatten.   „Ryn…“, seine Hände strichen zärtlich durch ihre Haare und er schmiegte sich selber etwas mehr an sie.   „Hast… du… mich vermisst…“   „Viel… zu… sehr…“   Ryn verharrte eine Weile in den Armen von Sephiroth; sie schloss ihre Augen; genoss diese Nähe einfach und atmete seinen Duft nach zarter Vanille und Rosen ein. Auf ihre Worte erwiderte Sephiroth nichts, aber Ryn spürte das er lächelte und sein Streichen durch ihre Haare wurde sanfter, auch Sephiroth genoss dieses Wiedersehen mit seiner Ryn ziemlich.   Schlagartig jedoch änderte sich die Stimmung bei Ryn und sie ballte ihre Hände zu Fäusten zusammen, weil in ihr gerade manche Erinnerungen hochkamen, wie Sephiroth vor Eifersucht durch die Gegend wütete; die Farm niederbrannte; bis er schließlich verschwand und Ryn mit gebrochenem Herzen zurückließ. Die letzte Tatsache ärgerte die junge Frau am meisten, sie löste sich plötzlich von Sephiroth und wich einige Schritte von ihm zurück; er hielt sie nicht davon ab.   „Wie kannst du es eigentlich wagen einfach wieder bei mir aufzukreuzen, nach allem was du getan hast?! Ohne etwas zu sagen; ohne das du mir ein Zeichen gesendet hast, ob es dir gut geht?! Wo du bist?! Was du machst?! Du verschwandest einfach; es hat mir mein Herz zerrissen, Sephiroth!!“   Platzte es aus Ryn hinaus, ihre Worte klangen selbstsicher, jedoch war sie alles andere als das, es zeigte sich deutlich in ihrem Gesichtsausdruck und die Tränen in ihren Augen waren ebenfalls verräterische Zeichen. Sie konnte die ganzen Gefühle die sich in den Wochen oder Monaten angestaut hatten nicht länger zurückhalten; war verzweifelt und wütend zugleich. In dem Punkt wäre die junge Frau gerne wie ‚ihr‘ geliebter Elite-Soldat, denn er konnte sehr gut seine Gefühle kontrollieren, wenn er nicht gerade eifersüchtig war. Sephiroth ließ  sich alles an den Kopf schmeißen was Ryn von sich gab. Er widersprach nicht, wieso auch? ‚Seine‘ Ryn hatte Recht, es war wahrhaftig nicht nett was er ihr in letzter Zeit angetan hatte und wirklich herzlos sie einfach zurück zu lassen.   Sephiroth wandte nach der Standpauke von Ryn erst mal seinen Blick von ihr ab, ballte ebenfalls eine Hand von sich zu einer Faust zusammen und blickte zu Boden... Schneller als sie schauen konnte, stand Sephiroth urplötzlich wieder direkt vor ihr; seine Hände platzierten sich an ihren Wangen; die so blitzschnell aufgetauchte Wut von Ryn verpuffte; als sie abermals in seine Augen blickte; sein Blick zeigte die gleichen Gefühle wie Ryn sie hatte; Wut auf sich selbst und Verzweiflung; wie sein Gegenüber es hatte und… ehrliche Reue.   „I-ich… E-es… tut… mir… leid… Ryn…“   Versuchte Sephiroth anfänglich passende Worte zu finden, jedoch gelang es ihm nicht und er entschuldigte sich stattdessen und wusste nicht, ob Ryn ihm jemals verzeihen würde.   „Glaubst du mir fiel es leicht… dich einfach… zurück zu lassen?! Ganz gewiss nicht,… selbst wenn es so wirkte… Es zerriss… auch mein Herz…“   Sephiroth strich eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht und lächelte traurig.   „E-es… tut mir… wirklich… leid… Glaube mir bitte… es war am besten so… sonst wären… wieder Menschen durch meine Hand… umgebracht worden… vielleicht sogar… Du… die Person,… die mir… am wichtigsten in meinem Leben… geworden ist…“   „Sephiroth…“   Ryn ging gerührt zurück in die Arme ihres Liebsten, der erst nicht wusste wie er reagieren sollte, schließlich schloss er Augenblicke später seine Arme um Ryn und drückte sie fest an sich.   „I-ich… l…liebe… d-dich… Ryn…“, nuschelte Sephiroth in die Haare seines Gegenübers.   Er ließ einige Tränen über sein Gesicht laufen; küsste dabei immer wieder sanft die Stirn von Ryn. Ihr Herz schlug wild bei seinen ‚magischen drei Worten‘ und ihr Atem blieb kurzzeitig stehen während sich ihre Finger fest in das Shirt von Sephiroth krallten.   „I-ich… d-dich… Ich brauche dich…“   Formulierte sie ihre Worte rechtzeitig um. Warum konnte sie ihm immer noch nicht sagen, dass sie ihn genauso liebt? War der richtige Zeitpunkt möglicherweise noch nicht da? Ryn schmiegte ihren Kopf enger an die starke Brust von Sephiroth. Störte es ihn, dass sie noch nicht sagen konnte, dass sie ihn liebt? Ihr Blick wanderte für einen Moment hinauf in sein Gesicht; er lächelte; trotz dass Ryn die magischen drei Worte nicht sagen konnte. Es beruhigte die junge Frau.   „… Dann komme… mit mir… hier und jetzt…“, äußerte Sephiroth zärtlich.   Auf seine Worte wollte Ryn gerade was sagen, als beide Schritte hörten, die auf die Terrasse des Gartens zu hören waren und eine Stimme rief nach Ryn.   „Da kommen wohl deine… ‚Wachhunde‘…“   Lange Zeit zum Überlegen, ob sie mit Sephiroth ‚floh‘, blieb der Brünette nicht mehr, denn die Schritte kamen näher; eine Taschenlampe blendete Sephiroth und Ryn kurz. In dem schwachen Licht konnte die junge Frau die braunen Haare von Squall erkennen. Sollte sie? ... Sollte sie der Bitte Sephiroths wirklich folgen? Ihren ‚Wachhunden‘ eine Zeitlang entfliehen? Der Blick des Silberhaarigen wurde eindringlicher und etwas ungeduldiger; schlussendlich gab Ryn ihre Zustimmung… Ja, sie wollte in dem Augenblick nur bei Sephiroth sein; sie hatte sich so lange danach gesehnt ihn wiederzusehen und die Chance war in dem Augenblick so greifbar. Warum sollte sie diese nun ‚wegwerfen‘?   Zufrieden lächelnd kam der Flügel von Sephiroth zum Vorschein; ein Anblick den Ryn jedes Mal genoss. Schließlich fing er leicht an zu schweben und bat Ryn darum sich gut festzuhalten, dies geschah und elegant erhob sich Sephiroth mit ihr in die Lüfte. Im ersten Augenblick erschreckte sich Ryn und krallte sich fester als notwendig in den Mantel von Sephiroth, der ein Lächeln für Ryns Reaktion übrig hatte.   „Schließe deine Augen, wenn die Angst zu groß ist... Vertraue mir…“ Ryn nickte, aber sie wollte ihre Augen nicht schließen bei dem Anblick der sich ihr bot. Ein überraschter, dennoch gleichzeitig wütender Blick von Squall, als er sah wie Sephiroth mit Ryn verschwand. Der wütende Blick blieb Sephiroth nicht verborgen und er schenkte Squall ein abfälliges Lächeln. Danach wurde Squall nur ein kleiner Punkt, je höher Sephiroth flog und schlussendlich verschwand der Braunhaarige gänzlich aus dem Blickfeld von Sephiroth und Ryn.   Sie ließ unterdessen ihren Blick über die Landschaft und der Stadt gleiten, soweit es durch manche Lichter möglich war; die an ihnen vorbei zogen als wären sie Glühwürmchen; Ryn hätte sich nie erträumen lassen, dass sie sowas mal in ihrem Leben erlebt; zu fliegen ohne in einem Flugzeug zu sitzen; ohne ein Vogel zu sein. Sie beneidete Sephiroth, er konnte so oft wie er wollte solch einen Anblick genießen.     Die kleine Stadt wirkte aus der Luft so friedlich und zeitlos; nichts hatte den Anschein dass sich etwas unter der idyllischen Oberfläche zusammenbraute. Ryn wollte sich darum jetzt keine weiteren Gedanken machen; sie genoss den sanften Wind, der über ihr Gesicht ‚strich‘ während Sephiroth sicher mit ihr flog; es fühlte sich an wie in einem Traum; aber es war keiner. Schließlich entspannte sich Ryn; schloss ihre Augen und schlief ohne es richtig zu merken in den Armen von Sephiroth ein. Als er es sah, lächelte er liebevoll und es dauerte nicht mehr lange und der Silberhaarige erreichte das Herrenhaus auf der Lichtung.   Er landete so sanft und lautlos wie möglich vor dem Eingang des Hauses; öffnete die Eingangstür und brachte Ryn in sein Schlafzimmer. Dort legte er ‚seinen Engel‘ behutsam auf das Bett und deckte sie fürsorglich zu. Eine kleine Weile beobachtete er ihren friedlichen Schlaf; war so froh, dass sie vorerst bei ihm bleiben würde. Ein letztes Mal strich er sanft durch ihre Haare und hauchte ihr einen zarten Kuss auf die Lippen, ehe er sich selber ins Bett legte und ebenso einschlief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)