Eine wahre Herausforderung von Hikari_Angel_Yuugi ================================================================================ Kapitel 16: Fremde Stimmen? --------------------------- Dort angekommen traten die beiden Freunde ins Haus ein und Squall blickte sich um. Das Haus war relativ groß für eine Person wie Ryn, alles im Haus war hell eingerichtet, viel Tageslicht durchflutete das gesamte Gebäude. Besonders das Wohnzimmer wirkte sehr einladend mit einer hellgrauen großen Couch aus Stoff, die in einer Ecke des Raums stand. Davor ein Glastisch mit einer hübsch bestickten Tischdecke drauf und ein silberner Fernseher befanden sich in einer ebenso gemütlichen Fernsehecke an einem Fenster. Squall entdeckte sofort zwei Spielkonsolen, eine Playstation 1 und die Playstation 4 und der Braunhaarige schmunzelte.   „Du hast es wirklich ziemlich gemütlich hier und so viel Platz und dann hast du in letzter Zeit ausgerechnet auf der Farm übernachtet“, grinste Squall.   „Tja, in so einem Haus fühlt man sich schnell zu einsam wenn man Leute wie euch kennenlernt und es mag zwar ein großes Haus sein, aber ich glaube mit euch vieren wäre es doch etwas eng geworden.“   Schmunzelte Ryn etwas während Squall sich weiter im Wohnzimmer umsah.   „Darf ich fragen wo du deine ganzen Videospiele versteckt hast?“   Wenn Squall schon die Konsolen entdeckt hatte, wollte er auch wissen wo die Spiele dazu standen. Daraufhin lächelte Ryn abermals etwas.   „Natürlich, dort in dem Fach ganz unten rechts neben den Schubladen.“   Beantwortete die Brünette die Frage ihres Freundes und deutete mit einem Blick auf eine ebenso helle und große Schrankwand mit zwei Fächern die mit Glastüren verschlossen werden in der Mitte des Wohnzimmers. Squall bedankte sich für die Auskunft und bevor er sich dem Fach mit dem Spielen zuwandte, ließ der Braunhaarige einen neugierigen Blick zu den Vitrinen wandern. Dadurch entdeckte Squall einige Anime-Figuren im obersten Fach, darunter eine Sammlerfigur von Sephiroth und in den Fächern darunter DVDs. In der anderen Glasvitrine waren verschiedene Artbooks und einige normale, jedoch antike Bücher.   „Interessante Sammlung, vor allem die Figur von… Sephiroth…“, sagte Squall.   Ryn nickte dankend, aber als sie selber zur Figur von Sephiroth blickte, wurde sie etwas traurig.   „Vielleicht sollte ich diese Figur im Moment lieber verbannen“, seufzte sie.   „Das ist doch Blödsinn, lasse sie ruhig dort stehen. Das wird schon wieder.“   Lächelte Squall und drehte sich dabei kurz zu Ryn um, die leicht lächelnd nickte. Danach wandte sich der Braunhaarige wirklich dem Fach mit den Spielen zu, schloss es auf und als er schließlich sämtliche ‚Final Fantasy-Spiele‘ entdeckte grinste er breit. Er nahm vorsichtig die Spiel-Hüllen in seine Hände und blickte fragend zu Ryn.   „Ich darf doch etwas spielen, oder?“   „Na klar, fühle dich wie zu Hause. Denke nur daran, Dissidia NT funktioniert zurzeit nicht.“   Tatsächlich musste Ryn etwas lachen und Augenblicke später stimmte Squall in das Lachen von Ryn ein, die sich unterdessen auf der Couch niederließ während Squall sich für sein eigenes Final Fantasy Abenteuer entschied und alles bereit machte, indem er den Fernseher anschaltete und die Konsole anmachte. Die Eröffnungssequenz von Final Fantasy VIII wurde wenig später abgespielt und kurz danach begann das Abenteuer. Ryn beschloss Squall eine Weile zuzuschauen, wodurch sie sich näher zu Squall setzte, der es sich auf der Couch auch gemütlich gemacht hatte.   Für Ryn war es amüsant Squall beim Spielen zuzusehen, weil er an manchen Stellen fluchte wenn ihm etwas nicht sofort gelang, er die Augen verdrehte wenn es um die Kopplungserklärungen ging mit den Zaubern und den Guardian Forces, dann war er gleichzeitig begeistert wenn die Filmsequenzen von Final Fantasy VIII liefen und schaute gebannt zum Bildschirm, wie ein kleines Kind und als ob er das Spiel zum ersten Mal spielte, obwohl er dieses Abenteuer selber erlebt hatte.   Nachdem Ryn Squall eine Weile zugesehen hatte, stand sie auf und ging zu einer Kommode im Wohnzimmer, dort öffnete sie eine Schublade und nahm sich etwas Bastelmaterial heraus. Damit ging sie zurück zu ihrem Platz und machte es sich wieder bequem, danach holte sie die schwarze Feder von Sephiroths Flügel vorsichtig aus ihrer Tasche von ihrem Sweatshirt hervor. Nach seinem Verschwinden hatte die junge Frau die Feder behutsam weg gesteckt.   Das ganze Bastelmaterial legte Ryn schließlich auf den Couchtisch und danach suchte sie die Perlen aus, zwei weißsilberne krallenförmige Perlen, zwei silberfarbene und als letztes zwei dunkelgrüne Perlen. Mit speziellem Schmuckwerkzeug, bohrte Ryn vorsichtig ein kleines Loch in den Federkiel, als es erledigt war, zog sie eine edle, jedoch stabile Schnur durch die Feder, die später das ‚Hauptzentrum‘ der Kette war. Nachdem die Feder aufgefädelt war folgten erst an der rechten Seite die erste silberne Perle, dann eine der dunkelgrünen und als letztes die weißsilberne krallenförmigen Perle. Die gleichen Arbeitsschritte folgten abschließend auf der linken Seite und ganz zum Schluss brachte Ryn noch einen festen Verschluss an.   Als die Kette fertig wurde, begutachtete Ryn sie noch genau und lächelte leicht, weil sie mit dem Ergebnis zufrieden war. Sie drehte und wendete die Kette noch im Licht und die schwarze Feder hatte einen seidigen Glanz, wechselte von schwarz zu einem tiefen dunkelblau und sie symbolisierte für Ryn die Einzigartigkeit von Sephiroth. Die junge Frau hoffte, dass ihr diese Kette ebenfalls Trost spenden konnte, es war durch die Feder das Einzigste sowie Persönlichste was Ryn im Moment von Sephiroth hatte.   Squall hatte unterdessen genug gespielt und schaltete die Konsole ab, während Ryn noch die Kette betrachtete, doch wenig später alles weg räumte. Squall bemerkte die Kette schließlich auch und kam näher um die Kette ebenfalls anzuschauen, er lächelte über die liebevolle Arbeit und gab Ryn positives Feedback worüber sie sich freute. Nachdem Ryn alles weg gepackt hatte und die Konsole ausgeschaltet war, machten es sich Squall und Ryn noch gemütlich und schauten irgendwelche Filme oder Serien. Dabei schlief die Brünette in den Armen von Squall ein, jedoch nicht aus Langeweile, sondern weil sie einfach fertig war nach allem was passiert war. Als Ryn tief und fest schlief, lächelte Squall, legte sie bequem und behutsam auf die Couch und deckte sie liebevoll zu. Kurz danach legte sich Squall hin und schlief ebenfalls ein.   Zur selben Zeit erreichte Sephiroth die Waldlichtung auf welche er vor einiger Zeit mit Noctis war. Dort setzte sich Sephiroth auf einem Stein und versuchte sich zu beruhigen. Er wirkte kalt, als er Ryn einfach verließ und scheinbar fiel es ihm nicht so schwer, allerdings war das Gegenteil der Fall. Es zerriss Sephiroth ebenfalls das Herz, als er Ryn einfach alleine gelassen hatte, selbst wenn er es sich nicht anmerken ließ. Als er beschloss sich fürs Erste zurück zu ziehen und damit Ryn zu verlassen, wirkte es vielleicht egoistisch und feige, aber Sephiroth spürte dass es im Moment einfach das Beste für alle Beteiligten war, sonst würde er womöglich wirklich noch jemanden umbringen und damit seinem Ruf als rücksichtslose sowie mörderische Person alle Ehre machen. Genau diese Sache wollte Sephiroth nicht, sondern er wollte seine Gefühle versuchen zu ordnen und einen möglichen Plan ausarbeiten wie er Ryn zu sich holen konnte.   Bei dem kurzen Gedanken an Ryn, seufzte Sephiroth und schmiss einen Stein in den kleinen See; fing an sein Handeln zu bereuen welches er nicht mehr rückgängig machen konnte… und… vermisste Ryn... Würde sie ihm jemals verzeihen? Liebte sie ihn überhaupt, wenn ja wie lange noch? Oder würde Ryn anfangen ihn zu hassen? Sephiroth würde es verstehen, immerhin kam sein inneres ‚Monster‘ zum Vorschein und dem Silberhaarigen entging auch nicht, dass Ryn im Moment wohl Angst vor ihm entwickelte, wenn es auch mit Traurigkeit und Verzweiflung vermischt war.   Es lief eine Träne über das Gesicht von Sephiroth, wodurch ihm bewusst wurde, dass in ihm noch Menschlichkeit existierte, obwohl er das Gefühl hatte, dass das ‚Monster‘ in ihm drohte Überhand zu nehmen. Vielleicht war diese Träne aber auch ein Funken Hoffnung; Hoffnung auf irgendjemanden, der seine ‚dunkle Seite‘ vernichten konnte, damit Sephiroth endlich seinen langersehnten Frieden finden würde. Eine Weile ließ er seine Tränen stumm laufen, bis er diese weg wischte und langsam aufstand. Sephiroth lief weiter in den Wald hinein, er strebte bewusst die Pfade an, die verdichtet und scheinbar undurchdringlich waren. Um weiter in den Wald vorzudringen, musste Sephiroth die eine oder andere Pflanzenranke, manche davon hatten Dornen, mit seinem Schwert zerstören.   Wachsam lief er weiter, zwar dürfte in dieser Welt nichts passieren im Gegensatz zu seiner Welt in Final Fantasy, trotzdem blieb Sephiroth achtsam, er war es einfach gewöhnt vorsichtig zu sein. Sollte dennoch was passieren, so war der Gegner oder das Wildtier als erstes niedergestreckt. Trotz, dass sich die Helden in der Welt der Menschen befanden hatten sie weiterhin ihre besonderen Kräfte. Sephiroth lief und lief, hatte einfach kein Zeitgefühl mehr und wusste nicht wie lange er durch den Wald lief, aber irgendwann erreichte er eine weitere Lichtung, sie wirkte, als ob die Zeit wirklich stehen geblieben ist. Die Bäume hatten sehr robuste Stämme, ragten scheinbar endlos in den Himmel, diese Bäume mussten sicher hunderte Jahre alt sein, Ranken umschlangen die Stämme der Bäume und schienen genauso endlos in die Höhe zu wachsen.   Es zeigte sich ein malerisches Bild wie Lichtstrahlen die dichten Baumkronen durchdrangen, in dem einen oder anderen Gebüsch hörte man Vögel wie Nachtigallen ihre Lieder singen, weitere Lichtstrahlen fielen auf ein altes und nicht gerade kleines Herrenhaus im Zentrum der Lichtung, dass es nicht wie eine Ruine zum Zerfall verdammt war, glich einem Wunder. Ein hoher und elegant verzierter Zaun umgab das gesamte Anwesen mit einem kleinen Vorgarten. Ob hier überhaupt noch jemand lebte? Sephiroth näherte sich vorsichtig dem Anwesen, vor Schreck huschte ein Eichhörnchen und Wildkaninchen aus einem Gebüsch und flohen. Scheinbar wohnte hier wirklich niemand mehr, es ließ Sephiroth ein wenig schmunzeln, hier konnte er sich für eine Weile zurück ziehen und niemand würde ihn stören.   Versorgen konnte er sich mit den Wildtieren oder Fischen und Wasser würde er sich aus einem Fluss oder dem See holen, an dem Sephiroth mit Noctis war, wenn es auch ein langer Fußmarsch werden würde. Es störte den Silberhaarigen nicht, immerhin war er trotzdem noch ein Elite-Soldat. Nur Lebensmittel wie Obst, Gemüse oder Produkte wie Milch, Butter oder Jogurts musste Sephiroth sich irgendwie anders besorgen ohne wirklich aufzufallen. Doch wie hoch würden die Chancen hier bei der unentdeckten Lichtung mit dem alten Haus stehen? Die Möglichkeiten, dass jemand zufällig vorbei kam würden sehr gering sein. Sephiroth seufzte, sonst müsste er sich erst mal vermummen und so in die Stadt zurück kehren; sicher würde es in dem alten Haus noch brauchbare Kleidung geben und bestimmt auch einen Umhang oder Mantel mit dem sich Sephiroth ‚tarnen‘ konnte um die Verpflegung in der Stadt zu holen, die er nicht im Wald finden würde.   Langsam erreichte Sephiroth über einen überdachten Terrasseneingang die Haustür, erst klingelte er und als sich nichts tat, klopfte er. Es tat sich weiterhin nichts und Sephiroth stieß leicht die Eingangstür auf und betrat das alte Haus. Kaum eingetreten versetzte ein großes und rustikales Foyer mit einer edlen Treppe, die man von links und rechts betreten konnte Sephiroth ins Staunen.   Ganz gleich wie alt dieses Haus zu sein schien, es wurde in den Jahrhunderten oder Jahren renoviert und restauriert, vermutlich schien es ein wichtiges Kulturerbe der Stadt oder so zu sein, sonst wäre es sicher nicht in diesem bewohnbaren Zustand. Während Sephiroth seinen Blick durch das Foyer gleiten ließ und einige Gemälde am Treppenaufgang entdeckte, einige Statuen und einen prächtigen Kronleuchter im Zentrum des Foyers an der Decke, musste er augenblicklich an Ryn denken, wie es wäre hier mit ihr zu leben? Sobald sich Sephiroth gesammelt hatte und wenn Ryn ihn noch haben wollte.   //Ob es dir hier gefallen würde, meine liebste Ryn?//   »Vergesse sie, sie wird dir nie gehören! «   Meldete sich eine weitere Stimme in den Gedanken von Sephiroth, die definitiv keiner Ryn oder keinem Squall, Cloud oder Noctis gehörte. Vorerst versuchte Sephiroth diese Stimme zu verdrängen, blickte sich dabei jedoch etwas skeptisch um. Sollte es ein Geist sein oder mehrere, die in so einem alten Haus ihr Unwesen treiben? Der Silberhaarige entdeckte... nichts…   //Es wäre so schön mit dir zusammen zu leben, dieses leere Haus mit… Leben zu füllen; mit unseren… eigenen… Kindern…//   Versuchte sich Sephiroth von der inneren Stimme weiter abzulenken…   » Soweit wird es nie kommen!! Sie wird dich enttäuschen und verraten… Sephiroth…«   //NEIN! Sie liebt mich… mich allein…//   » Das dachtest du… bei IHR… auch,… bei deiner… allersten Liebe «   //Sie war… nicht… die… Richtige… Es war noch nicht… an der… Zeit//   Sephiroth wurde immer unruhiger und schüttelte ungläubig seinen Kopf. Was war das nur für eine gemeine Stimme… so kalt und voller Hass… Sephiroth konnte es sich nicht erklären.   » Sie hat dich eiskalt verlassen,… ohne dein Wissen… für einen,… anderen… Ryn wird dasselbe tun… «   „NIEMALS!!!“   Schrie Sephiroth auf, beschwor seine Masamune und schlug damit wild um sich, als wäre eine ganze Armee hinter ihm her um ihn zu vernichten, doch es war weiterhin niemand in dem Gebäude nur die beängstigende und kalte Stimme in seinen Gedanken und diese Stimme lachte erbost.   „HÖRE AUF!!! VERSCHWINDE!!!“   Rief Sephiroth wutentbrannt um seine innere Aufregung und Angst vor dieser Stimme zu verbergen, selbst wenn niemand da war und plötzlich war es dann doch still; die Stimme weg und hinterließ einen verwirrten Sephiroth, der jetzt nichts weiter wollte außer ein Zimmer zum Schlafen zu finden. Der Tag war auch für den geübten Elite-Soldat zu anstrengend und er war erschöpft. So lief Sephiroth die Treppe hinauf und durchstreifte einen Korridor nach dem anderen, das Haus war noch recht verwinkelt was von außen gar nicht zu erkennen war. Schlussendlich fand Sephiroth ein gemütliches Schlafzimmer, welches genauso wohnhaft wirkte wie der Rest des Hauses. Sephiroth lief noch zu einem Fenster und öffnete es, um die trotzdem muffige Luft hinaus zu lassen, danach ließ sich der Silberhaarige einfach aufs Bett fallen und schlief ohne weitere Vorkommnisse friedlich ein. Erst in den nächsten Tagen würde sich Sephiroth das Haus genauer ansehen und schon einiges an Verpflegung holen was möglich war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)