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Die Farbe Grau

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Disclaimer: natürlich gehören weder die Charaktere noch die Serie mir. Lediglich die Idee zu dieser Geschichte ist meine.

Ansonsten wünsche ich viel Spaß beim Lesen. Komplett anzeigen

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Wahrheit oder Pflicht

Der Knauf der Waffe, die Youji zielsicher ins Gesicht getrieben wurde, ließ Schmerz in seiner Wange explodieren, den er sich so niemals dort gewünscht hatte. Doch Schmerz war alle Male besser als eine Kugel im Kopf und so nahm Youji die Hämatome, die seine Wange zieren würden, liebend gerne in Kauf. Er würde noch viel mehr geben, um Aya zu retten.

Youji rollte sich aufstöhnend zur Seite und war versucht, seine Hand auf die schmerzende Wange zu pressen. Doch er brauchte beide für seinen Plan, so ließ er es pochen und brennen.
 

Er hatte Crawford, das eiskalte Orakel, mit seinen Worten also derart erwischt, dass dieser es für notwendig hielt, ihn zu schlagen, anstelle ihn mit Worten zu demontieren, wie er es sonst tat. Also ging eine solche Tat auch an einem Mann wie Crawford nicht spurlos vorbei, egal, wie er eiskalt und böse er selbst war.

Youji verkniff sich ein selbstironisches Lächeln und spuckte Blut auf den sauberen Asphalt. Er war schon ein draufgängerischer, verrückter Trottel, wenn er sich selbst näher betrachtete. Das hier konnte fürchterlich schiefgehen, wenn auch nur eine Information nicht stimmte oder einer seiner Schlüsse der Falsche war.
 

„Also, deiner Antwort auf meine Frage entnehme ich, dass ich Recht habe, Schwarz“, provozierte er weiter, dieses Mal jedoch ruhiger und getragener, ohne Spott oder Hohn. Die Richtung des Gespräches, in das er sich nun bewegen würde, wäre gefährlich genug ohne dass er erkennen ließ, was er darüber dachte. Und wenn Youji ehrlich war, so gönnte er es niemandem, vergewaltigt worden zu sein. Nicht einmal Schwarz und auch nicht Crawford.

„Du brauchst ihn also am Leben, Oracle, damit du funktionieren kannst“, deduzierte er ungeachtet des Schmerzes und ungeachtet der Nähe des Anführers von Schwarz, der die Waffe erneut zum Schlag erhoben hatte und über ihm thronte. Youji warf einen Blick durch seine Haarsträhnen hindurch nach oben und sah widerwilliges Schweigen dort, das ihm mehr als alles andere Aufschluss darüber gab, dass er zumindest teilweise Recht hatte.

„Wenn Birman ihn in ihre Finger bekommt und ihm eine Kugel durch den Kopf jagt, was passiert dann mit dir? Wie funktioniert deine Gabe dann ohne ihn?“

Crawford grollte abgrundtief böse, anscheinend nicht im Mindesten darüber erfreut, was Youji ihm ins Gesicht schleuderte. „Wie kommst du darauf, dass meine Gabe ausgerechnet Abyssinian benötigt?“
 

Ein Schnauben entkam Youjis Lippen und er löste mit einem Ruck seinen zweiten Draht, der sich um die Waffe des Mannes vor ihm wickelte und sie unweit von ihnen beiden in eine der dunklen Ecken schleuderte.

Auch das hatte Crawford nicht vorausgesehen, auch wenn er auf ein derartiges Vorgehen bestens vorbereitet war. Der Mann war trotz seiner feinen Anzüge eine in Menschenform gegossene Mordwaffe und so machte er es Youji beinahe unmöglich, ihn in eine Ecke zu drängen oder zu Boden zu werfen.
 

Ersteres gelang dem ältesten Weiß jedoch nach einem kurzen, brutalen und äußerst knappen Schlagabtausch, zu dessen Ende Youji derjenige war, der Crawford mit seiner eigenen Waffe bedrohte und ihm zu verstehen gab, dass Gegenwehr auf ernste Sanktionen stoßen würde.

Außer Atem hielt sich der Amerikaner an dem Container fest, an dem er lehnte und die Mordlust in seinen Augen konnte nicht größer sein. Angespannt lauschte Youji nach Besuch und stellte fest, dass sein Team den Rest von Schwarz noch ganz gut auf Trab hielten.

Auch Youji war ordentlich außer Atem und eine Welle des Hochgefühls wollte ihn überschwemmen, doch er ließ das nicht zu. Das hier war nicht sein Triumph, es war vielmehr das Problem des Orakels.
 

„Genau deswegen komme ich auf den Gedanken, dass du Abyssinian benötigst. Es wäre ein Leichtes, dir jetzt deine eigenen Kugeln in den Kopf zu jagen. Dir. Dem allmächtigen Orakel von Schwarz und das nach all den Jahren. Was bin ich beeindruckt von mir selbst.“

„Du spielst mit deinem Leben, Balinese. Ein Gedanke an Schuldig und er -“

„Genau das ist es ja“, unterbrach Youji Crawford. „Schuldig wäre schon längst hier, wenn er hiervon wüsste. Das hat die Vergangenheit oft gezeigt. Aber er weiß nichts davon und er soll auch nichts wissen. Das macht dich einsam und angreifbar, hinzukommt dann noch, dass seine Gabe nicht gut genug wirkt, dass du dich gegen mich und meine läppischen Drähte behaupten kannst.“
 

Dass der unbändige Hass in den Augen des Amerikaners noch steigerbar war, erkannte Youji jetzt und es lief ihm eiskalt den Rücken hinunter. Er schauderte vor unwillkürlicher Angst vor Crawford und dessen bodenloser Mordlust und er fragte sich, wie Aya das ausgehalten hatte, in der Gegenwart des Mannes überhaupt ein Auge zuzutun.

„Birman hat Unrecht, Abyssinian hat uns nicht verraten.“

Crawford lachte verächtlich. „Birman hat Unrecht“, äffte er Youji nach und ließ das Lachen verklingen. „Wie immer verkennst du und dein Scheuklappenteam die Lage, Balinese. Eure ach so gut Agentin…“

„…steckt bis zum Hals in der Geschichte mit Lasgo und hat ebenso ihre Spielchen mit dir getrieben wie Lasgo auch.“
 

Stille trat abrupt zwischen sie und gewaltvoll zuckte Crawford zurück, als hätten ihn Youjis Worte verbrannt. „Denkst du allen Ernstes, dass sie Spielchen getrieben haben?“, zischte der Amerikaner ungläubig im Ton und ohne Beherrschung.

Der Weiß schüttelte den Kopf. „Nein. Das, was sie getan hat, war viel schlimmer als das“, ließ er offen, was und wieviel er wusste und schaltete einen Kommunikationskanal zu seinem Team frei.

„Balinese an Bombay. Report.“
 

Für den Bruchteil einer schrecklichen Sekunde hörte er nichts, dann knisterte es vielversprechend in der Leitung. „Bombay hört. Prodigy am Boden. Mastermind kampfunfähig. Berserker auf dem Rückzug, er sollte gleich bei dir eintreffen. Lage, Balinese?“

„Oracle unter Kontrolle. Zielperson?“

Wieder dauerte es einen Moment lang, bevor ihr Jüngster antwortete. „Siberian hat ihn so eben neutralisiert. Rückzug, Balinese.“

„Ich komme.“

Crawford hatte dem Gespräch mit hilfloser, unbändiger Wut im Gesicht zugehört und Youji sah es ihm an, dass er nichts hiervon vorhergesehen hatte. Rein gar nichts.

„Wie du siehst, machst du dein Team ohne deine Gabe angreifbar und verwundbar, Orakel. Das wäre mir unter normalen Umständen egal, da Takatori ohne euch ein leichtes Ziel für uns wäre. Aber wir beide haben gemeinsame Interessen und ich verspreche dir, wenn Aya wegen dir draufgehen sollte, nur weil er dir deinen Arsch gerettet hat, wo er es nicht hätte tun müssen, komme ich dich holen und das jetzt war nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was wir mit euch machen können. Nicht zu vergessen, was es für eine schlechte PR für dich wäre, wenn deine Unfähigkeit ans Licht kommt, die Zukunft zu sehen.“
 

Absurd, schoss es Youji durch den Kopf. Das alles hier war wirklich absurd und vollkommen unglaubwürdig. Hätte ihm jemand einmal erzählt, dass er das Orakel von Schwarz erpressen würde und dass er eine Waffe auf den Hellseher richten würde, er hätte laut gelacht. Und nun stand er hier und konnte es nicht wirklich fassen.
 

Über sich selbst den Kopf schüttelnd trat Youji Schritt und Schritt zurück und zuckte brachial zusammen, als er mit einem Mal durch ein Hindernis in seinem Rücken aufgehalten wurde. Abrupt fuhr er herum, die Finger bereits am Abzug um notfalls zu schießen, doch seine Hand wurde mit einem bestimmten, eisernen Griff vom Gesicht des Berserkers weggerissen.
 

Oh Scheiße.
 

Youji hätte schwören können, dass Farfarello vorher da noch nicht gewesen war. Er hätte schwören können, dass sein Instinkt ihn davor gewarnt hätte. Er hätte… was auch immer er hätte, jetzt hatte er ein gewaltiges Problem mit Crawford im Rücken und dem Irren vor sich.

Doch dieser nahm nicht mehr als flüchtige Notiz von ihm, als sich sein Auge auf seinen Anführer richteten und Youji ignorierte, als würde er nicht gerade versuchen, dem Iren den Arm zu brechen.
 

Doch schneller als es ihm lieb war, kehrte dieser durchdringende, verrückte Blick zu ihm zurück und Farfarello stieß ihn von sich, weiter weg von Crawford in Richtung Straße.

„Lauf, Katerchen. Lauf“, schnarrte die raue Stimme lasziv, voller Versprechen auf Gewalt und Tod und Youji gehorchte beinahe augenblicklich, nachdem er den Schock überwunden hatte, dass sich der vernarbte Mann so mühelos an ihn heranschleichen konnte.
 

Vor allem aber, dass er ihn nicht einfach getötet hatte.
 

Schmerzhaft schnell schlug sein Herz, ebenso wie seine Kehle so trocken war als käme er frisch aus der Wüste. Ohne weitere Zeit zu verlieren, kehrte er zurück zu seinem Team, damit sie fahren konnten. Immer mit der Frage im Hinterkopf, was er eigentlich gerade getan hatte und ob sein schnell zusammengestrickter Plan, wie er liebevoll auch die letzte Drohung an den Amerikaner nannte, überhaupt Früchte tragen würde.
 

~~**~~
 

Crawford hätte es sich denken können, dass die eisige Stille im Auto ein schlechtes Vorzeichen gewesen war. Er hätte es sich denken können, dass Schuldigs abgewandtes Gesicht im Rückspiegel eine Warnung für das kommende Kräftemessen gewesen war. Gespenstisch ruhig war es in seinem Wagen gewesen, während Schuldig Nagi wieder und wieder über das bewusstlose Gesicht gestrichen hatte, das eigene blasse, schweißnasse Gesicht nur beleuchtet durch die vorbeiziehenden Straßenlaternen.
 

Selbst in der Art, wie ruhig Schuldig schließlich in ihrer organisationseigenen Klinik war und wie stoisch er die Blutuntersuchung über sich ergehen ließ, hätte Crawford deutlich lesen können, dass eine Konfrontation unmittelbar bevorstand und dass nur noch der zündende Funke fehlte um den Telepathen explodieren zu lassen.
 

Doch Crawford ignorierte all das zugunsten seiner eigenen Gedanken, die in wilden, nicht enden wollenden Kreisen liefen.

Er wusste noch nicht einmal, wo er anfangen sollte: bei Nagi und Schuldig, die von Bombays Darts verwundet worden waren? Bei ihrer verlorenen, zu schützenden Person? Bei Kudou, der es tatsächlich gewagt hatte, ihn erpressen zu wollen? Bei Fujimiya, der ausradiert werden würde? Oder bei seinen Visionen, die nur dann zuverlässig waren, wenn er sich, wie heute Morgen, in der Nähe des Weißanführers befand und dort jede Möglichkeit der Zukunft durchspielte, die sich ihm in dem Moment aufdrängte.
 

Heute Abend hatten sie geschwiegen und die Hälfte seines Teams hatte dafür die Rechnung getragen. Während er sich von Kudou hatte weglocken lassen, hatten Weiß die Chance genutzt um den Rest seines Teams auszuschalten. Bis auf Jei, der sich aus bisher unerfindlichen Gründen zurückgehalten hatte, insbesondere dann, als er den ältesten Weiß ohne Probleme hätte beseitigen können.
 

Das Orakel sah auf, als die Tür zu dem pragmatischen, unpersönlichen Untersuchungsraum sich öffnete und Dr. Maxim Chakov den Flur betrat. Hinter ihm lag Nagi immer noch wie ein Toter schlafend auf dem schmalen Krankenhausbett.

Hätte er seinen Zustand nicht verschwiegen, hätte er anstelle von Nagi in diesem Zimmer gelegen, wurde es Crawford mit einem Mal bewusst.

Rosenkreuz hätte ihn sicherlich nicht direkt am gleichen Tag gehen lassen, wenn er tatsächlich zur Untersuchung gekommen wäre. Sie hätten ihn über eine Woche, vielleicht auch mehr, hierbehalten um ihn zu untersuchen und Tests an ihm durchzuführen.

Wenn sie nicht schon durch seine Verletzungen Schlüsse gezogen hätten, hätten sie durch seine Erinnerungswiedergabe das Traumateam angefordert, das ihn noch einmal länger hierbehalten hätte. Crawford schauderte innerlich. Alleine bei der Vorstellung, dass er über das, was Lasgo getan hatte, hätte reden müssen, verursachte ihm brachiale Übelkeit.
 

Also hatte er sich für einen Weg entschieden, der an seiner Statt nun Nagi in dieses Zimmer gebracht hatte. Ausdrucklos wandte sich Crawford an Dr. Chakov.

„Was ist mit ihm?“

„Gemäß den Ergebnissen des Bluttestes hat man ihm ein starkes Schlafmittel verabreicht“, erwiderte der Arzt in schwer akzentuiertem Deutsch, was auch hier in Japan ihre offizielle, gemeinsame Amtssprache war, egal, aus welchem Teil der Welt sie kamen. Er hatte für diese Sprache nichts übrig, sie war ihm zu hart, aber natürlich fügte er sich dem Diktat ihrer Organisation. „Nichts, was bleibende Schäden hinterlässt, auch wenn Herr Naoe sicherlich mit Kopfschmerzen und Übelkeit aufwachen wird am nächsten Morgen. Sie können ihn bereits heute wieder mitnehmen, wenn Sie das wünschen. Ansonsten werden wir ihn morgen früh mit einem Wagen zu ihrem Anwesen zurückschicken.“

„Behalten Sie ihn über Nacht zur Kontrolle hier“, entschied Crawford. Es wäre besser, wenn der Junge nicht mitbekommen würde, wie Schuldig und er diverse Dinge klärten. Apropos.

„Mastermind?“

„Herrn Schuldig wurde, ebenfalls über eine Injektion, ein Gift verabreicht, das starke Schmerzen hervorruft, aber keine Langzeitschäden mit sich bringt. Die Injektion des Antidots brachte beinahe augenblicklich Linderung.“

„Beeinträchtigen das Gift oder das Antidot seine Einsatzfähigkeit?“

„Nein. Er wird noch eine Stunde lang beobachtet, dann ist ihm die Erlaubnis erteilt, Sie zu Ihrer Basis zu begleiten.“

Crawford nickte zustimmend und seufzte innerlich. Eine Stunde noch, wenn er Glück hatte, bevor er den Kampf gegen Schuldig gewinnen musste, um den Telepathen in die Knie zu zwingen.

„Ich werde Ihnen noch heute Abend eine Kopie des Berichtes zukommen lassen, den ich an Rosenkreuz übersende.“
 

Auch wenn Crawford nickte, so bedeutete das nicht, dass er damit einverstanden war. Je mehr sie nach Österreich schickten an Details, desto mehr Nachfragen würden gestellt werden, die er nicht brauchen konnte. Die Tatsache, dass die Hälfte des japanischen Ortsteams wenn auch nur für kurze Zeit, in eine Rosenkreuzeinrichtung gebracht wurde, warf Fragen auf. Fragen, die er nicht wahrheitsgemäß beantworten konnte ohne sie auf seine Spur zu bringen. Und Schuldig würde sicherlich nicht für ihn lügen, nicht nachdem er ihm kontinuierlich Antworten verweigerte, was das eigentliche Problem betraf. Nicht nach heute Nacht.

„Wo finde ich Schuldig?“, fragte er den Doktor und dieser wies ihm den Weg, kurz bevor er ihn mit seinem Problem namens Telepath alleine ließ.
 

Doch wie es schien, hatte er die Wut des deutschen Mannes unterschätzt, die ihn spätestens dann traf, als er die Tür hinter sich schloss.

Anscheinend hatte Schuldig keinen Sinn für ihr altes Credo, interne Streitigkeiten nicht vor Rosenkreuz auszutragen um nicht mehr Aufmerksamkeit als nötig zu erhalten. Wenn das österreichische Auge erst einmal auf sie gefallen war, wurden die Kontrollen verstärkt und das wollte niemand von ihnen.

Der Bruchteil einer Vision überfiel Crawford, ohne ihm die notwendige Klarheit zu geben. So musste er sich einzig und allein auf seinen Instinkt verlassen, als er schneller bei Schuldig war, als dieser aus dem Bett fahren und ihn anschreien konnte um ihm seine Hand auf den Mund zu pressen.

„Nicht hier, Schuldig“, murmelte Crawford mit Nachdruck und fing die sich wehrenden Arme ein.

~Nicht HIER? Wo dann, du selbstherrliches, arrogantes Arschloch von einem defekten Hellseher? Wo DANN?!~, verlagerte sich Schuldig auf ihre gedankliche Kommunikation, was seiner Wut nicht minder Abbruch tat und die wiederum war für den Arzt ein offenes Buch, das er ebenso vermerken würde wie die gesundheitlichen Details. Er musste Schuldig ruhig bekommen und das schnell.

~Zuhause, Schuldig. Wir werden zuhause darüber sprechen.~

~Aber natürlich. So wie die letzten Tage auch werden wir offen über das sprechen was seit dieser Mission schief gelaufen ist? Glaubst du eigentlich, du kannst mich verarschen, nach allem, was vorgefallen ist?~
 

Crawford hielt inne. Schuldigs Worte hatte ein tiefes Misstrauen begleitet, dass er ihm so gegenüber noch niemals hatte mitschwingen lassen, noch nicht einmal zu ihren Anfangstagen. Auch das spürte der ärztliche Empath, so musste Crawford dem Telepathen etwas geben, um das Vertrauen zurück zu gewinnen. Einen Teil der Wahrheit, wenn er ihm schon nicht alles geben konnte. Gerade den Teil, den er Schuldig bisher verschwiegen hatte.
 

~Nein, Schuldig. Das werde ich nicht. Aber ich werde hier kein Wort darüber verlieren. Und auch nicht vor Nagi~, lenkte Crawford ein und bohrte seine Ernsthaftigkeit in die wütenden, blauen Augen seines Telepathen, der ihm immer noch kein Wort glaubte, aber anscheinend erste Ansätze von Bereitschaft zeigte, ihm zuzuhören. Seine Neugier siegte, wie bei allen Vertretern seiner Gattung und darauf baute Crawford letzten Endes, als er seine Hand von Schuldig Mund nahm und einen Schritt zurücktrat. Er wusste, dass er ein Risiko einging und immer noch sträubte sich alles in ihm, doch etwas musste er ihm geben, jetzt schon. So zog er sein Jackett aus und legte es bedächtig auf das Bett. Er schindete Zeit, vor Schuldig, vor sich selbst, vor seinem Anspruch, als Anführer unantastbar zu sein.
 

Doch das war er seit Lasgo nicht mehr. Nicht, wenn seine Gabe, die ihm das Recht dazu gab, nicht derart perfekt war wie er es sich über die Jahre hart erarbeitet hatte. Und nun musste er verhindern, dass sein Team sich gegen ihn an Rosenkreuz wandte.
 

Crawford zog seine Ärmel gerade soweit zurück, dass Schuldig in dem harten und kalten Neonlicht einen Blick auf die mit Hämatomen unterlegten Abschürfungen der Hanfseile um die Handgelenke werfen konnte. Erst nachdem sich die blauen Augen voller widerwilliger Fragen auf ihn richteten, öffnete er den obersten Knopf seines Hemdes und zog das T-Shirt, das er darunter trug, ein Stück weg. Dort befanden sich, das wusste er, die Würgespuren des Weiß, die erst nach Tagen zum Vorschein gekommen waren, dafür nun aber deutlich am unteren Teil seines Halses standen. Der Bissabdruck des Weiß, der auf seinem Nacken prankte wie eine Besitzmarke, ließ er außen vor. Dieser würde zu deutlich in eine Richtung zeigen, die er nicht einzuschlagen bereit war.
 

~Sobald wir zuhause sind~, versprach er und gewährte Schuldig noch einen Moment des Starrens, bevor er sein Hemd wieder zuknöpfte und sich sein Jackett wieder anzog. ~Nicht hier.~

Für einen Augenblick schwieg Schuldig selbst mental, bevor er den abgrundtiefen Zorn zumindest in Ansätzen zurücktreten ließ. ~Wag es ja nicht, mich wieder anzulügen, Crawford~, drohte er Crawford schließlich, als dieser sich bereits umdrehte um das Zimmer zu verlassen.
 

Mit dem Rücken zu Schuldig nickte das Orakel und kehrte zu Nagi zurück, um sich von dem Zustand des Jungen ein genaueres Bild zu machen.
 

~~**~~
 

„Das hättest du sehen sollen!“, grinste Omi und Youji warf einen kurzen Blick zu ihrem Jüngsten, der vollkommen aufgekratzt auf dem Beifahrersitz saß und sich im Ruhm seines Erfolges sonnte. So gut gelaunt hatte er ihren Taktiker lange nicht mehr gesehen, befand Youji und konnte sich ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen. In all der Scheiße, in der sie gerade steckten, war dieser kleine Erfolg gegen das gegnerische Team beinahe eine Labsal. Omi hatte zusammen mit Ken Mastermind und Prodigy soweit abgelenkt, dass er und Ken zwei Pfeile hatten platzieren können.
 

Schlafmittel für den Kleinen. Gift für den widerlichen Telepathen. Beides hatte die erwünschte Wirkung gehabt und während Youji mit Crawford gesprochen hatte, hatten die beiden Weiß ihre Zielperson ausgeschaltet.

Ein voller Erfolg also.
 

„Gut gemacht, alle beide.“

„Ja, während du dich nett mit dem Orakel unterhalten hast“, grollte es spielerisch vom Rücksitz und Youji hob zweifelnd seine Augenbraue.

„Willst du meinen Teil des Plans kleinreden, Ken? Wer wurde mit einer Waffe bedroht? Wer hat hier für die nächsten zwei Wochen ein wunderschönes Veilchen? Na? Soll ich dir einen Tipp geben?“

„Hör auf zu heulen, Kudou. Das macht dich bei den Frauen doch noch beliebter und du kannst wilde Geschichten über Schlachten erzählen, die du für die Ehre der holden Weiblichkeit gegen Verbrecher geschlagen hast. Kennen wir doch alle schon.“

Youji grinste. Was sollte er sagen, Ken hatte ja Recht. Seine Trefferquote war immer dann hoch, wenn er die eine oder andere Blessur von ihren nächtlichen Eskapaden davontrug. Warum das so war, konnte er sich auch nicht wirklich erklären.
 

„Was hat das arrogante Arschloch eigentlich gesagt?“, fragte Omi und die Stimmung wurde schlagartig ernst. Youji hatte die beiden nur in Ansätzen eingeweiht, was er vorhatte, damit Schuldig ihre Gedanken nicht verfolgen konnte. Er hatte ihnen aber versprochen, etwas zu finden, das Ayas Unschuld beweisen könnte und das hatte er.

„Crawford hat die Echtheit des Fotos bestätigt. Sein Gesichtsausdruck sagte das in dem Moment, in dem ich es ihm unter die Nase gehalten habe.“

„Also ist er tatsächlich das, was Aya gesagt hatte?“, fragte Ken angewidert, doch Youji schüttelte den Kopf.

„So böse bin ich meinem Leben nicht, Hidaka, dass ich diesem Arschloch von einem Hellseher eine solche Wahrheit direkt ins Gesicht sage. Aber ich denke, dass seine Reaktion für sich spricht. Also genug, damit ich damit zu Manx und zu Perser gehen kann.“

„Und zu Birman.“

Widerwillig nickte Youji. „Natürlich. Auch ihr.“ Der widerwärtigen, verräterischen Hure.

Er seufzte und versuchte dann das Thema auf etwas Besseres zu lenken.

„Wie wäre es, Jungs, setzen wir uns nach dem Duschen noch etwas zusammen um unseren Sieg zu feiern?“ Und ihren Anführer beruhigen, schob er in Gedanken hinterher, auch wenn sich Youji sicher war, dass er nur einen Bruchteil dessen, womit er Crawford gedroht hatte, wirklich an Aya weitergeben würde.

Ken grinste. „Jup, bin dabei!“

Während Youji anerkennend nickte, schüttelte Omi zweideutig grinsend den Kopf.

„Sorry, schon was vor.“

„Was?“

Aus dem Augenwinkel heraus sah Youji, wie ihr Taktiker mit den Augen rollte. „Hast du etwas mit den Ohren, Youji?“

„Nein. Aber was solltest du um diese Uhrzeit schon vorhaben außer ins Bett zu gehen.“

Amüsiert lachte Omi und boxte dem Fahrer spielerisch auf den linken Oberarm.

„Ich bin achtzehn Jahre alt, lieber Möchtegern-Papa, und ich habe etwas vor, das ich dir nicht unter die Nase binden werde.“

„Gibt es da jemanden?“

„Youji, nein.“

„Wen? Kenne ich die Person?“, bohrte Youji weiter in dem Wissen, dass Omi, so vermutete er, ganz und gar nicht auf ein Geschlecht festgelegt war, ganz im Gegenteil. Bis auf Ken und Aya hatten weder Omi noch Youji ein Interesse daran, sich auf ein Geschlecht festzulegen, was die Partnersuche anging. Ken mochte Frauen und nur Frauen, während Aya die gleichen, engstirnigen Einschränkungen vor sich her trug, was Männer anging.

„Nein, Youji.“

„Komm schon Omi. Er, sie, keins von beidem? Wie lange geht das schon so?“

Betont lässig wandte ihr Jüngster den Kopf ab und starrte schweigsam aus dem Fenster. Youji wusste, dass er sich nun auf den Kopf stellen konnte und Omi würde nichts mehr sagen. So war er, der junge Mann. Offen, wenn es ihm passte. Sehr verschlossen, wenn er etwas für sich behalten wollte. Meistens dann, wenn es um Liebschaften ging.
 

Verdammt.
 

~~**~~
 

Sein Selbstverständnis war es immer gewesen, dass er sein Team ohne Wenn und Aber führte. Er erteilte die Befehle, sein Team folgte ihm ohne es zu hinterfragen, da er den Einblick in die bestmögliche Zukunft hatte.
 

Gehabt hatte.
 

Nun sah er noch nicht einmal das Ende seiner Unterhaltung mit Schuldig voraus, der in seinem Büro am Fenster stand, die Arme verschränkt und der Gesichtsausdruck so ernst wie schon lange nicht mehr. Er musste sich blind vorantasten und nichts hasste Crawford so sehr wie seine abwesende Gabe in diesem Moment. Es war kein unbekanntes Gefühl. Wenn er sich eine seltene Grippe zuzog, dann war er ebenso blind und taub wie ein normaler Mensch. Auch das musste er Rosenkreuz melden, die ihn für die Zeit der Erkrankung von seinen Pflichten entbanden. Selbst die Grippe fand ihren Weg in seine Akte.
 

„Jemand hat doch gefesselt“, durchbrach Schuldigs Stimme Crawfords Überlegungen und knapp nickte er. „Handschellen?“

„Und Hanfseile“, ergänzte Crawford. Soweit konnte er Schuldig Details liefern, auch wenn ihm diese einfache Antwort bereits Übelkeit verursachte und er mit Mühe die damit verknüpften Erinnerungen zurückhielt.

„Was sonst noch?“

„Die Würgemale an meinem Hals, die ich dir in der Klinik gezeigt habe.“

„Wer war das?“

„Lasgo.“

Nachdenklich nickte Schuldig und maß Crawford so intensiv, dass dieser froh um den Schreibtisch war, der sich zwischen ihnen beiden befand und der seinen Unterkörper vor diesem Blick schützte. So dumm das Gefühl auch war. Schuldig hatte keine Gewalt über ihn, doch in diesem Augenblick ähnelte der Ausdruck in den blauen Augen so sehr der ersten Musterung durch Lasgo, nachdem dieser ihn gefangengenommen hatte, dass Crawford am Liebsten aufgestanden und gegangen wäre.

Er musste sich damit begnügen, wegzusehen.
 

„Was noch?“

„Schläge mit einem Stock aus Bambusholz.“

„Wo?“

„Oberkörper.“

„Zeig es mir.“ Die ruhige Kälte in Schuldigs Stimme machte es nur noch schlimmer, stellte Crawford fest, denn dieser hatte er nicht so viel entgegen zu setzen wie dem üblichen, wohlbekannten Spott. Die Kälte war nicht spielerisch. Sie war nicht sadistisch. Sie kehrte ihre Positionen um und Crawford wusste, dass er das bis zu einem gewissen Punkt erlauben musste um der Neugier des Telepathen entgegen zu kommen. Doch das hier ging zu weit.

„Nein. Ich werde mich vor dir nicht ausziehen.“

„Du hast mich in der gestrigen Nacht in deine Emotionen gezogen. Wieviel intimer kann es da sein, wenn du deinen Oberkörper freimachst?“
 

Sehr viel. Viel zu viel. Wieder kehrten die verknüpften Erinnerungen ungebeten zurück, sogar die Schmerzen, die sich in seine Handgelenke gebohrt hatten, als sie ihn von der Decke hatten hängen lassen, während der Vernarbte ihm die Kleidung vom Körper geschnitten hatte, mit dem widerlichen Hinweis, dass er sie zukünftig nicht mehr bräuchte. Da hatte Crawford in seiner unendlichen Dummheit noch angenommen, dass sie ihn nur foltern würden.
 

Wie töricht er doch gewesen war.
 

„Ich wünsche es nicht, Schuldig. Wozu musst du sehen, was ich dir beschreibe?“

Der Telepath schnaufte, gab aber nach, zur Erleichterung des Orakels. „Wo überall?“

„Auf der Vorderseite, primär aber auf der Rückseite.“

Stille trat zwischen sie, die Crawford nicht durchbrechen würde. Wenn Schuldig Fragen hatte, sollte er sie stellen und er würde antworten. Aber er würde den Teufel tun und von sich aus Informationen preisgeben.

„Was noch?“

„Erzwungenes Knien über Stunden.“ Wenn er das Wort „ich“ nicht verwendete, war es einfacher, sich davon zu lösen, als wäre es nicht ihm passiert.

„Deswegen konntest du nicht richtig laufen, als ich dich aus dem Hotel abgeholt habe?“

Auch, aber nicht nur. Definitiv nicht nur. „Ja.“

„Dein Gesicht?“

„Schläge. Ihnen haben meine Antworten nicht gepasst.“

„Welche Fragen haben sie gestellt?“

Crawfords rechte Augenbraue hob sich. Wie gefällt dir das? Glaubst du wirklich, dass du etwas Besseres bist als ein Körper zum Ficken? Oh, du bist erregt, also doch eine Hure? Sicherlich nichts, was er Schuldig unter die Nase reiben würde.

„Sie wollten wissen, warum Takatori seinen Geschäftspartner verraten hat. Sie wollten wissen, wo er sich befindet, was sein Tagesablauf ist. Seine Schwachstellen.“ All das hatte niemand wissen wollen und das bereitete Crawford immer noch Sorgen, schien es doch, als wären diese Informationen bereits bekannt und als wäre es dem Drogenhändler nur darum gegangen, ihn dafür zu strafen, dass er versucht hatte, ihn zu töten.

„So viele Tage lang?“

Crawfords Blick kehrte zurück zu Schuldig und ein schmales Lächeln glitt über seine Lippen. Eine einfache Frage ohne verknüpfte Ereignisse.

„Das Erfolgsrezept einer jeden Folter ist die Zeit, die es braucht, um einen Gefangenen zum Sprechen zu bringen.“

Schuldig war sich dessen bewusst und für den Bruchteil eines Augenblickes spiegelte er das wissende Lächeln seines Anführers, bevor er wieder zu seiner Ernsthaftigkeit zurückkam.

„Wie konnte das passieren?“
 

Das. Das alles. Ja, das war eine gute Frage. Wie hatte ihn seine Gabe nicht vor der Katastrophe warnen können, die sich ereignen würde? Wenn Crawford an den Tag zurückdachte, an dem er das letzte Mal unversehrt gewesen war, dann endete seine Gabe kurz vor dem Abendessen im kleinen Kreis, nur er, Lasgo und ein paar seiner engsten Vertrauten. Das Schlafmittel in seinem Wasser hatte er nicht vorhergesehen. Die Tage danach nicht.
 

Crawford presste eisern den Kiefer aufeinander. Das durfte nicht sein. Die Faktoren, die seine Gabe störten, waren klar und deutlich aufgelistet und waren sowohl für Rosenkreuz als auch für ihn Warnindikatoren. Doch keiner der Faktoren traf auf diesen Abend zu.

Abgehackt schüttelte Crawford den Kopf. „Ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung.“

Schuldigs Haare raschelten in der Stille über seine Kleidung, als der Telepath den Kopf schief legte.

„Und was ist jetzt mit deiner Gabe?“

Die härteste, aber wahrscheinlichste aller Fragen, die Schuldig hatte stellen können. Seine Gabe war in ihrem jetzigen Zustand nur dann stabil, wenn er sich anscheinend in der Nähe von Fujimiya befand, der ihm vor Ort als Ankerpunkt gedient hatte. Und auch dann nur abschnittsweise, wie ihm die heutige Mission gezeigt hatte.

„Ist instabil“, presste er hervor.

„Warum?“

Weil Fujimiya der Faktor ist, der sie stabilisiert. „Das ist mir nicht bekannt.“
 

Schweigen trat erneut zwischen sie, nur unterbrochen durch das Geräusch von Schuldigs Füßen auf dem Parkett, die näher kamen und von Schuldigs Hintern, der sich auf seinem Schreibtisch auf seine Dokumente niederließ. Ungläubig sah Crawford an ihm hoch und überlegte einen Augenblick lang, wie er den Telepathen für seine Insubordination bestraften sollte. Ein obsoleter Gedanke, befand er, denn er war immer noch auf Schuldigs Wohlwollen in dieser Sache angewiesen.

Sich in seinem Stuhl zurücklehnend, verschränkte er die Finger ineinander und bohrte seine Augen in die Schuldigs.
 

„Du wurdest darauf trainiert, auch unter und nach der Folter deine Gabe einsatzbereit zu halten“, merkte Schuldig an.

„Das ist korrekt.“ Die Erinnerungen an diese Zeit bei Rosenkreuz gehörten nicht zu denen, die er oft hervorholte, insbesondere dann nicht, wenn er auf sie traf.

„Wieso hat das Training hier versagt?“

„Das ist mir nicht bekannt, Schuldig“, wiederholte Crawford.

„Hast du es Rosenkreuz zu Protokoll gegeben?“

Es wäre ihm ein Einfaches zu lügen. Schuldig würde nicht nachfragen. Trotzdem wäre es verdächtig, wenn Rosenkreuz für ihr Orakel kein Einsatzteam schicken würde, das die Instabilität überprüfte. Schlussendlich würde er auffliegen. Und er brauchte Schuldig hierbei an seiner Seite.

„Nein, habe ich nicht“, gab Crawford zu, eine Entscheidung, die er hoffentlich nicht bereute.

Zynisch schnaubte Schuldig und hob nun seinerseits eine Augenbraue. „Das ach so brave Orakel versteckt etwas vor unserer Organisation. Na, dass ich das noch erleben darf. Entdeckst du gerade deine rebellische Seite?“
 

Die Entdeckung einer rebellischen Seite wäre ihm tausendmal lieber als der wahre Grund dafür, nicht, dass er jemals ernsthaft gegen ihre Organisation aufbegehrt hatte. Es war auch nicht notwendig gewesen, nicht in seiner Position und seiner Familie. Und dennoch war das, was er damals als Aufstand bezeichnet hatte, nicht mehr gewesen als ein Lufthauch, wenn er retrospektiv darüber nachdachte. Da war das, was er nun tat, um einiges schlimmer, wenn es herauskam.

~Unsere Aufgabe hier in Japan steht kurz vor ihrem ersten Höhepunkt, wenn Takatori zum Premierminister gewählt wird. Rosenkreuz schätzt unsere Arbeit. Ein österreichisches Eingreifen schmälert das so kurz vor dem Ziel und wird uns nicht die Freiheiten geben, die sie uns gewähren, sollten wir erfolgreich sein.~

Schuldig lachte mental und Crawford widerstand dem Drang, sich die Schläfen zu kratzen. Es gab bei weitem angenehmere, telepathische Gefühle.

~Du kleiner, egoistischer Revoluzzerbastard~, erwiderte er und schüttelte amüsiert den Kopf. Crawford schwieg dazu. Für ihn war diese Freiheit nachrangig. Er war in diesem System aufgewachsen, er kannte die Mechanismen und wusste, wie er einen Großteil austricksen konnte. Ein Großteil hieß aber nicht alle.
 

~Und was jetzt?~

Das Kommende hinterließ in Crawford ein bitteres, schales Gefühl des Versagens, das ihn seit zwei Wochen nicht mehr aus den Klauen ließ und nun seinen neuerlichen Höhepunkt fand. Er hatte keine andere Wahl, als Schuldig einzubinden, bis seine Gabe wieder einwandfrei arbeitete und ihn so zum Komplizen zu machen.

~Bis ich wieder eine stabile Voraussicht habe, benötige ich deine Unterstützung im Verschleiern und in der Planung von Aufträgen wie dem heute Abend. Die Gewichtung muss die kommenden Aufträge auf deiner Telepathie liegen.~
 

Das Lächeln, was nun über Schuldigs Lippen kroch, war kein angenehmes. Crawford kannte es nur zu gut. Es war genau der Anblick, den Schuldig seinen Opfern schenkte, kurz bevor er mit ihnen spielte, bis sie tot waren. Da Crawford sich nicht zu dieser Personengruppe zählte, gab es nur eine andere Möglichkeit und die gefiel ihm ebenso wenig.

~Deiner Bitte sei entsprochen, oh großer Anführer. Gegen einen kleinen Gefallen, versteht sich.~

Er hätte es sich denken können. Dennoch runzelte Crawford misstrauisch die Stirn. Schuldig einen Gefallen zu schulden war nicht das, was ihn beruhigte. ~Was für einen?~

~Das überlege ich mir noch. Aber sei dir versichert, dass er deiner Schuld mir gegenüber angemessen ist.~
 

Schweigend starrten sie sich an, maßen ihre Kräfte, betrachteten ihr Kräfteverhältnis, das in diesem Moment verschoben war zugunsten des Telepathen. Und Crawford wusste bereits, dass er verloren hatte, auch wenn er sich nicht eingestehen wollte. Er wusste, dass er keine andere Möglichkeit hatte als Schuldigs Wunsch zu entsprechen und sich entsprechend zu verschulden. Es war eine bittere Pille, die es zu schlucken galt. Nicht so bitter wie die, die Rosenkreuz seinen Rachen hinunterzwingen würde, wenn sie ihn einmal in ihren Fängen hatten.
 

~Deal~, sagte er selbst mental zähneknirschend und Schuldig nickte. Langsam erhob er sich und gewann Abstand zu Crawford, der erst dann merkte, wie angespannt er eigentlich gewesen war, als er wieder frei atmen konnte und sich nicht in direkter Gegenwart seines Telepathen befand. Eines anderen Mannes, der größer war als er. Der eine bessere Ausgangsposition hatte als er.
 

~Und davor hast du dich die ganze Zeit gedrückt, Crawford?~, fragte Schuldig kopfschüttelnd. ~Du hast allen Ernstes geglaubt, dass du das auf Dauer vor deinem Team verheimlichen kannst? Und viel wichtiger, du hast allen Ernstes geglaubt, dass du alleine da durch musst und dass du keine Unterstützung zu erwarten hast? Manchmal glaube ich, dass du wirklich nicht so hochgradig intelligent bist, wie Rosenkreuz dich eingestuft hat. Im Gegenteil.~
 

Crawford schwieg eisern dazu und schlussendlich wurde es Schuldig zu bunt.
 

~Ich gehe heute Abend aus, meinen Frust in Alkohol ertränken, oh großer Anführer. Es sei denn, du brauchst mich?~

Crawford schüttelte stumm den Kopf und erst, als Schuldig die Tür zu seinem Büro hinter sich schloss, erlaubte er es sich, seine Gedanken auf sein nächstes Problem zu richten, das sich heute Abend aufgetan hatte. Fujimiya hatte, schwach wie er war, seine Sorgen und Nöte mit dem Ältesten von Weiß geteilt, was diesen dazu veranlasst hatte, ihm zu drohen.

Für einen Moment lang war Crawford versucht, gleich jetzt zum Koneko zu fahren und dem Mann als Strafe eine Kugel durch den Kopf zu jagen. So befriedigend die Vorstellung auch war, so unrealistisch war sie letzten Endes.

Dennoch brachte sie ihn auf ein Problem, das nicht zu verachten war.
 

Fujimiyas Leben stand auf der Kippe und wenn er starb, war der letzte Faktor weg, der seiner Gabe Stabilität gab in diesem Moment. Noch durfte sie ihn nicht in ihre schmutzigen Finger bekommen. Noch nicht. Und seine komatöse Schwester ebenso wenig, die eine so wunderbare Leine war.
 

Egal, wer sie in der Hand hielt.
 

Crawford spiegelte das Schmunzeln seines Telepathen, als er zum Hörer griff. Für Fujimiya brauchte er sein Gabe nicht. Der Weiß war vorhersehbar genug für ein Leben.

Neun Leben, verbesserte er sich selbstironisch, während die Frau am anderen Ende der Leitung abnahm.

„Elena, hier ist Michael“, sagte er in seinem besten Deutsch und gab seiner Stimme den üblichen, süffisanten Beiklang. „Ich habe einen lukrativen Auftrag für dich.“
 

~~**~~
 

„Ich bin jetzt weg!“, flötete Omi gut gelaunt, bevor er schnellstens verschwand. Er wollte nicht, dass die Anderen unnötige Fragen über sein Privatleben stellten, also gab er ihnen am Besten auch keine Möglichkeit dazu. Er wollte heute Abend den anderen Mann, Kenneth, so war sein Name, noch einmal treffen, das Gespräch mit ihm fortsetzen.

Und nicht nur das. Ihm stand der Sinn nach Sex, wie immer nach einem ihrer erfolgreichen Aufträge. Manchmal auch nach denen, die sie in den Sand setzten, auch wenn seine Stelldichein dann anders waren. Gewalttätiger. Brutaler. Bestrafender.

Mit einem lauten Knall schlug er die Tür hinter sich zu und schlüpfte durch den Laden nach draußen. Er stieg in das bereits wartende Taxi und ließ sich zu dem Etablissement fahren, in dem er den älteren Mann das letzte Mal getroffen hatte.
 

Wie auch schon zuvor suchte er den Club auf und gelangte ohne Probleme hinein. Er setzte sich an die Bar und bestellte sich einen Gin Tonic, wie zuvor auch schon. Schweigend ließ er seinen Blick über die Menge schweifen und entdeckte zunächst nichts von Kenneth. Omi versuchte sich die Enttäuschung darüber nicht anmerken zu lassen. Wie groß mochte die Wahrscheinlichkeit denn sein, dass sie sich ohne Verabredung hier, jetzt, in diesem Moment trafen? Richtig. Weniger als zehn Prozent. Und doch hoffte Omi inständig, dass der Mann ihn heute mit seiner Anwesenheit beehren würde.

Er seufzte stumm und nippte an seinem Gin Tonic, während er die Augen schloss und sich im Rhythmus der modernen Musik treiben ließ. Im Geist stellte er sich die Hände vor, welche sanft über seine Haut und seine Gliedmaßen streichen würden. Wie erfahrene, weiche Lippen seinen Körper nachfuhren und seine verborgenen wie auch nicht verborgenen erogenen Zonen in glühende Flammen aufgehen ließen. Wie schlussendlich der Schwanz des anderen Mannes ohne Rücksichtnahme in ihn stoßen würde.

Alleine der Gedanke daran überzog seine Haut mit einer feinen Gänsehaut und die Erregung nach einer Mission schwelte nur zu deutlich in seinen Adern.
 

„Worin schwelgst du?“, fragte eben jene samtige Stimme, von der er gerade noch fantasiert hatte und Omi schrak hoch. Kenneth stand sehr nah vor ihm und lächelte sein charmantes Lächeln voller Verheißungen, das Omi heute so willkommen war wie es ihm vor Tagen unwillkommen gewesen war. Die Finger des anderen Mannes hielten Zentimeter vor seinem Gesicht inne und Omi haschte mit seinen Zähnen spielerisch danach.
 

„In Gedanken an Sex mit dir“, hauchte Omi wahrheitsgemäß und zog den anderen Mann ohne Umschweife zu sich heran. Er küsste die weichen, verführerischen Lippen und streifte mit seinen zu dem Ohr des stehenden Mannes.

„In Gedanken daran, wie du mich fickst und ohne Rücksicht in mich stößt“, flüsterte er verführerisch und wurde mit erstaunt erhobenen Augenbrauen belohnt.

„So stürmisch heute, Ryuichi? Wie komme ich zu der Ehre?“

„Ich habe Lust auf dich und ich sehe in deinen Augen, dass das Gleiche auch für dich gilt oder irre ich mich da?“

Kenneth lachte sein warmes Lachen, das sich als Erregung tief unten in Omi manifestierte. Es war das Versprechen auf mehr, es war der dunkle Unterton, den der Mann unter Charme zu verstecken wusste, der ihn schier verrückt machte nach Erlösung.

„Nein, du irrst nicht, mein Schöner.“

„Wunderbar.“

„Hier?“, fragte der ältere Mann ihn spielerisch und fuhr hauchzart über Omis Lippen. Hier bedeutete in einem der entlegenen Alkoven dieser Bar, die genau für solche Begegnungen geschaffen worden waren. Omi hatte sie desöfteren ausprobiert und war angetan von der Aussicht, es hier mit dem Mann vor sich zu treiben.

„Lass uns nach hinten gehen“, entgegnete Omi und ein schier zerberstendes Herzklopfen erfüllte ihn, als er aufstand, Kenneth bei der Hand fasste und ihn zu einem der Alkoven zog.
 

Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, wurde er von Kenneth auch schon gegen sie gepresst und in Beschlag genommen. Ohnmächtig stöhnte Omi auf, ergeben und spielerisch hilflos in dem starken Griff des Mannes über ihm. Ja, das war genau das, was er heute brauchte. Genau das und keinen Zentimeter an Gewalt weniger.

„Fick mich hart“, hauchte er zwischen zwei Küssen und wurde mit einem Biss in sein Ohrläppchen belohnt.

„Dein Wunsch sei mir Befehl, schöner Ryuichi“, grollte Kenneth, die Stimme dunkel vor Verheißung. Seine Hände machten sich bereits an dem Gürtel seiner Hose zu schaffen und zerrten sie nach unten, als wären sie nur dafür gemacht worden. Fest umfassten starke Finger seinen Hintern und gaben Omi einen Ausblick auf das, was kommen mochte.

„Sag mir, was ist dir lieber, mein harter Schwanz in dir, der dich zur Verzweiflung bringt und dich um Erlösung schreien lässt, wenn ich dich nur weit genug über die Klippe getrieben habe oder das hier.“

Irritiert verrenkte Omi seinen Kopf um zu sehen, was das das war und konnte im ersten Moment nicht anders.
 

Er musste bei dem Anblick des großen Glasdildos lachen, den Kenneth ihm nun vor die Nase hielt.

„Wo hast du den denn bisher versteckt?“, gluckste er trunken vor erwartungsvoller Freude und der Mann vor ihm lachte sein wohliges Lachen.

„Das ist mein Lieblingsspielzeug. Ich stehe darauf, zu sehen, wieviel jemand davon schlucken kann.“

„Netter Kink, aber ich will deinen Schwanz, nicht deinen Glasschwanz“, entschied Omi und wurde mit einem weiteren Grollen belohnt, mit dem sich Kenneth in ihm verbiss, während er ihn ruckartig mit der Vorderseite an die Tür presste und seine Finger tiefere Regionen fanden, die Omi hilflos aufstöhnen ließen.
 

~~**~~
 

Omi streifte entrückt lächelnd durch die Bar. Er war in jeder Beziehung zufrieden. Bedient. Befriedigt. Sie hatten es einmal getrieben wie übermotivierte Schuljungen, hart und brutal. Ein zweites Mal ebenso, ein drittes Mal dann ruhiger, bevor sie beide erschöpft inne gehalten hatten. Ein viertes Mal hatte sich Omi erst den Glasdildo in seinen Rachen gesteckt und sich dann damit von Kenneth verwöhnen lassen, angeturnt durch seine eigenen, unterdrückten Geräusche der Erregung. Bei allem, was ihm heilig war, das war es, was Omi gebraucht hatte um den Auftrag und all den Stress zu kompensieren, der ihn gefangen gehalten hatte. Es war das, was er sich wünschte…was ihm gut tat. Das, was Weiß ihm niemals geben konnte. Freiheit, wenn auch nur illusionär. Hier konnte er tun und lassen was er wollte. Konnte sich ausleben….
 

Das Einzige, dem er gerade jetzt gehorchen musste, war sein Körper, im Speziellen seiner Blase, die ihm nun dringendste Erleichterung empfahl, ihn weg von Kenneth zur Toilette trieb, wo er schließlich dem allzu primitiven Drang nachgab. Omi lächelte, so angenehm erschöpft und losgelöst war er. Und gleich nach Hause fahren, in seinem weichen Bett schlafen und sich morgen erst wieder um die existierenden Probleme kümmern. Darauf freute er sich.
 

Befreit setzte er sich nun wieder der angenehmen Musik der Bar aus, als sein vernebelter Geist etwas an seiner Seite wahrnahm. Vielmehr jemanden, wie er sah, als er freundlich lächelnd hochsah. Er vermutete Kenneth und zuckte so gewaltsam zurück, als es nicht warme, graue Augen waren, die ihn anlächelten, sondern maliziöses Blau, getränkt mit reinstem Sadismus. Omi schluckte hart, als nun auch die Erkenntnis wer dort vor ihm stand seinen Geist erreichte.
 

Schuldig.
 

~Gut erkannt, Kleiner~, tönte die widerwärtige Stimme des Deutschen in seinem Kopf, ließ ihn zurückweichen. Er war noch nicht einmal bewaffnet, er hatte dem Anderen nichts entgegenzusetzen! Das sah nicht gut aus, überhaupt nicht. Omi trat einen Schritt zurück, als ihm nichts anderes als die Flucht blieb, ein Unterfangen, dessen Aussichtslosigkeit quasi in leuchtenden Lettern über ihm stand.

Panisch sah er sich um, suchte nach Kenneth. Auch wenn der Mann nichts von Schwarz und Weiß wusste, vielleicht konnte er ihm doch helfen, oder Schuldig vertreiben, was dieser mit einem Lachen quittierte.
 

„Glaubst du wirklich, Weiß, er könnte mich aufhalten?“, fragte Schuldig spöttisch und kam ihm so nahe, dass man sie beide für ein Liebespaar halten konnte. Brutal drängte er ihn an die nahe Wand, hielt ihn alleine mit dem schweren, starken Körper gefangen, was Omi wie eine pervertierte Parodie des gerade erfolgten Liebesspiels schien. ~Er ist schließlich auch nur ein Mensch~, höhnte er in den Gedanken des anderen. ~Wie du, wenn du nicht gerade vergiftete Pfeile bei dir trägst. Und oh… was habe ich für ein Glück, dieses Mal nicht.~

In Trance vernahm Omi, wie sich Schuldig zum allzu hypnotischen Rhythmus der Musik an ihn schmiegte, seinen Körper streifte und er dagegen machtlos war. Er konnte nichts tun, um sich gegen den Telepathen zu wehren, der ihn mithilfe seiner Gabe gefangen hielt und der nichts anderes als Rache wollte. Rache für das, was heute Abend bei ihrem Auftrag geschehen war.
 

„Ich denke, wir haben genug gespielt, oder was meinst du?“, hauchte Schuldig ihm ins Ohr und Omi fühlte, wie plötzlich nun jegliche Selbstbestimmung sein Denken verließ, der Deutsche die Kontrolle über seinen Körper erlangte und von ihm zurücktrat, ohne dass Omi die Möglichkeit zur Flucht gehabt hätte. ~Vielleicht hast du dich heute Abend an den Falschen vergriffen, Bombay. Vielleicht hast du nicht bedacht, dass jemand wie ich ein rachsüchtiger Mensch ist, hm? Vielleicht hast du dich aber auch einfach zu sehr in deinem kurzen Ruhm gesonnt~, penetrierte Schuldig Omis Gedanken und ließ ihn sich durch die Menschenmenge hinaus aus dem Club bewegen. Niemand reagierte auf ihn und seine stummen Hilfeschreie, die ungehört verhallten, weil Schuldig sie unterdrückte und sie in seinem eigenen Ich verhallen ließ. Bitte nicht, er wollte nicht!
 

Brachiale Angst vor dem, was noch kommen mochte, ließ Omis Herz panisch schnell schlagen. Bitte, irgendjemand, bitte..., flehte er innerlich und unsinnig, geboren aus der Panik heraus. Wo war Kenneth? Oder hatte Schuldig ihn etwa….Omi wimmerte in Gedanken verzweifelt auf, als er kühle, beißende Frischluft um sich herum fühlte, der er nichts entgegensetzen konnte und die seinen Untergang ankündigte.
 

Sein Ende in den Händen eines wütenden, rachsüchtigen Sadisten.
 

~~**~~
 

Wird fortgesetzt.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Jaja, hier sind ja schon die faulen Tomaten. Immer schön feste werfen ;)

Und nicht vergessen, Kritik, Kommentare und so sind der Nektar einer Autorin. ;) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2018-12-01T19:30:03+00:00 01.12.2018 20:30
Es ist noch nicht mal der erste Advent und du katapultierst mich hier direkt sonstwohin! xD

Ach Youji – ja, draufgängerisch, verrückt … aber auch ein liebenswerter Trottel, oh ja :D Hier geht es ja gleich in medias res! Der erste Abschnitt ist schon ein Schocker – Farfarello fiel da wirklich fast vom Himmel, oh Mann, aber allein, dass sich die Machtverhätnisse so krass umgekehrt haben, das ist genial. Ungewohnt und irgendwie behagt mir das gar nicht, aber genial von dir xD Ich glaube, an Youji und Brad könnten wir auch noch viel Freude haben, denn Brads Elefantengedächtnis wird das ja ganz sicher nicht vergessen >.< (völlig zu Recht, btw! Sorry, Youji xD)

„Defekter Hellseher“ – herrlich! Ich musste gerade so lachen, auch wenn die Situation echt übel ist, aber … aber das klingt so großartig nach Garantieleistung und Stiftung Warentest xD Ist der Defekt schon über 30 Tage da? Hmm! x'D So, aber aber mal wieder zurück zum Thema :3 Auf das Gespräch (und ich hoffe, es bleibt bei einem Gespräch, das nicht in ein Gehaue ausartet …) von Brad und Schuldig bin ich wirklich gespannt. Die Richtung bzw. der Inhalt wurde ja nun schon angeteasert …

Omis Verabredung lässt meine Paranoia direkt wieder aufwachen xD Youji sollte seine Gluckenqualitäten doch nochmal rauskehren und auf Omi aufpassen. Jeder Haken, den dein Plot schlägt, lässt bei mir schon wieder alle Alarmglocken schrillen. Auch dass Aya so entlastet werden könnte … kööönnte – da muss doch irgendwas, da ist doch irgendwas … also … :'D

Whoa, spannend! Brad und Schuldig mit diesen Kraftverhältnissen – kribbelig-spannend! Dass Schuldig nicht weiter gebohrt hat, wundert mich ein bisschen, aber ich rechne es ihm hoch an ^^' ganz ohne Mit-Leiden komme ich wohl nie durch ein Kapitel von dir :D Unser Schwarz-Duo ist und bleibt unheimlich interessant, gerade jetzt, da alles Kopf steht. Btw, was +hust+ Michael +hust+ da vorhat, das (!) interessiert mich allerdings auch!

Oh. Mein. Gott. Omi – heiß. Omi, der auf Schuldig trifft – oh boy, das wird immer besser xD Wobei „besser“ da vermutlich Auslegungssache ist … Ich bin gespannt, was jetzt passiert – von wegen, da kommen keine Cliffanger mehr! Du hast wirklich ein Talent dafür, dass ich anfange, mit Charakteren mitzufühlen/-fiebern, die mir ansonsten immer recht – naja – egal waren ^^' Oh, oh, Omi! :D

Einen schönen ersten Advent wünsch ich dir :3

Die faulen Tomaten hab ich btw weggeworfen. Hier sind frische! 8D <3
Antwort von:  Cocos
02.12.2018 23:21
*gg* Einen frohen ersten Advent dir. ;)

Ob Brad für Youji die Bezeichnung "liebenswürdiger Trottel" auch wählen würde? Irgendwie habe ich da meine Zweifel daran. Insbesondere, nachdem Youji es tatsächlich gewagt hat, ihn zu bedrohen (der Trottel!). Ich mag den Begriff Elefantengedächtnis in Zusammenhang mit Brad sehr gerne, muss ich an dieser Stelle sagen. :D Weil er halt so schön zutrifft. Brad ist genau der Typ Mensch, der einem noch in zehn Jahren aufs Brot schmiert, was von vor zwanzig getan hat.

Umtauschen im Rahmen der Garantie ist bei Brad wohl nicht. Vielleicht aber ein Austausch gegen ein Neugerät?

Omis Verabredung. Ja. warum lässt die denn deine Alarmglocken schrillen? 8)

Zum Thema nachbohren: Schuldig kennt ja Brad durchaus schon ein bisschen besser und weiß, dass wenn er viel fordert, das durchaus auch in die Hose gehen kann. Also dosiert er es und lässt sich erst einmal vom Offensichtlichen beruhigen. Zumindest hat er jetzt schon ein paar Antworten mehr als vorher (langsam ernährt sich das Eichhörnchen). Zumal er jetzt ja auch Zugriff auf Omi hat und was der alles darüber hinaus wissen könnte... :D

Also ich glaube, aus Omis Sicht ist "besser" da ein sehr dehnbarer Begriff, den er eher nicht wählen würde, ganz im Gegenteil. Zumal Schuldig ja nun auch nicht ganz menschenfreundlich ist.

Was die faulen und die frischen Tomaten angeht, so lass dir sagen, dass ich das neue Kapitel beinahe schon vollständig überarbeitet habe und dass ich dir doch nochmal den Korb gebe, damit du damit werfen kannst. Ich will ja nicht spoilern, aber gewisse Gesichtsausdrücke sehe ich jetzt schon vor meinem inneren Auge. :D
Antwort von: abgemeldet
03.12.2018 07:39
Danke dir :3

Ich glaube, Brad ist einfach das personifizierte „nachtragend sein“ xD von daher freue ich mich sehr auf ein Wiedersehen, wenn die normalen/gewohnten Kräfteverhältnisse wieder herrschen :D Gewalt erzeugt Gegengewalt und so 8) (und ich habe hier direkt einen Ohrwurm!)

Irgendwie war das wie ein déjà-vu beim Lesen; war Schuldig x Omi das aufkommende Pairing? Ich hab mir auch über Youji das Hirn zermartert und weiß es einfach nicht mehr - nur als ich die Szene an der Bar las, hatte ich ganz bewusst das Gefühl, mich zu erinnern (meine Gabe klemmt auch! xD). Arrrgh, ich werde mich überraschen lassen müssen, aber das ist ja auch schön :D

Ach, ich hab vollstes Vertrauen zu dir xD bisher konnte ich meine entgleisten Gesichtszüge auch immer wieder einfangen, aber ... aber vielleicht behalte ich doch eine Tomate, um mich im Notfall an ihr festhalten zu können xD

Bis bald! *_*
Antwort von:  Cocos
04.12.2018 20:44
Ja ist er. :D

Auf das Wiedersehen kannst du dich jetzt schon freuen (der neue Teil ist on ;) ), aber ein ausgewogenes Kräfteverhältnis? Naa. Soweit sind wir noch nicht.
Thema Ohrwurm: ja danke, ich auch. o.O. Und wie Recht du hast.

Schuldig und Omi? Nein, ich glaube, das war damals Sagetas Geschichte, wo Schuldig und Omi Sex auf einem Barhocker hatten. Ich habe das eigentlich nicht geplant. Wird auch, lass es mich diplomatisch ausdrücken, ein wenig schwierig gerade. Aber wer weiß, was da noch kommen mag, schließlich ist das Schicksal eine wirklich grausame Frau.

Eine Tomate? Na ob die nach dem neuen Teil reicht? Ich weiß es nicht. *eg*. Viel Spaß dir. ;)


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