Nur wer frei ist, ist ein König von Die_Katzenhai ================================================================================ Kapitel 6: Zwei Wahrheiten und eine Lüge ---------------------------------------- Kakuzu wurde von einem Stimmengewirr geweckt, das er nach einiger Zeit als Streit identifizierte. Er seufzte tief. Er könnte wieder einschlafen, das wäre am wenigsten nervig, aber er hörte, dass Shouta und Hidan am Streit beteiligt waren und es war keine gute Idee, die beiden das allein regeln zu lassen, um was auch immer es ging. Hier konnte er nur Wortfetzen verstehen. Gerade sprach Fuwa und selbst hier konnte Kakuzu die Panik aus seiner Stimme heraushören. Mit einem erneuten Seufzen quälte sich Kakuzu aus dem Bett. Sein Rücken knackte als er sich aufrichtete. Diese verdammte Mission brachte ihn noch ins Grab – oder zumindest seinen Rücken. Mit samt seiner Nerven. Kakuzu zog sich seine Maske über, durchschritt das Zimmer mit wenigen Schritten und öffnete die Tür zur Stube und Küche. Wie erwartet standen einige Männer mitsamt seiner Frau – das war das erste Mal, dass er eine im Dorf sah – und Shouta und Hidan im Kreis. Hidan war blutbesudelt und Fuwa, seine Männer und die Frau waren leichenblass. Shouta lehnte gegen die Küchentheke und hatte eine Flasche ohne Etikett in der Hand. Er grinste ihm zu und verdrehte die Augen. Dann trank er einen Schluck und verzog das Gesicht. „Hör auf zu grinsen“, fuhr Fuwa Shouta an. „Es reicht schon, dass du diese Monster hergebracht hast.“ „Ich weiß nicht was dein Problem ist. Du wolltest die Soldaten tot haben und Hidan hat den Job ausgeführt.“ „Ich wusste nicht, dass er das so macht!“ Kakuzu trat zu der Gruppe. „Der Junge hat recht“, sagte er und konnte es nicht glauben, dass er Shouta verteidigen musste. Und Hidan gleich mit. „Wo liegt das Problem?“ „Ich dachte, er würde sie töten und nicht einen verrückten Gott opfern.“ Fuwa wirbelte herum. Rote Flecken brannten auf seinen Wangen. Er hatte das Falsche gesagt. Hidan schoss neben Hidan hervor und stieß Fuwa so heftig, dass er zurücktaumelte und dabei beinahe Shouta mitriss, wenn dieser nicht ausgewichen wäre. „Verrückter Gott“, zischte Hidan, „sag das noch einmal und ich bringe dich um. Haben wir uns verstanden?“ „J-ja.“ Fuwa wich zurück. Keiner der Anwesenden sagte etwas, bis er neuen Mut schöpfte: „Aber wir können euch nicht länger hier aufnehmen.“ „Wieso?“, grollte Kakuzu. Shouta antwortete: „Sie glauben an Geister. Und Geister mögen keine fremden Götter.“ Kakuzu starrte Shouta an. Das musste ein Scherz sein. Das konnte nie im Leben der Grund für diese Panik sein. Shouta trank und streckte dann die Flasche aus, um sie Kakuzu zu reichen. Er lehnte mit einer Geste ab. „Es ist wahr, die Leute hier sind abergläubisch.“ „Nenn‘ uns nicht so, Schattenkriecher.“ Es war die Frau, die gesprochen hatte. Sie war größer als Shouta, vielleicht in ihren Vierzigern, aber ihr Haar war beinahe vollständig ergraut. Ihr Gesicht war wettergegerbt. Sie musste auf ein hartes Leben zurückblicken. Shouta lächelte. „Und du nenn‘ mich nicht Schattenkriecher. Wir mögen es nicht, so genannt zu werden.“ „Aber du bist ein Schattekriecher“, brauste Fuwa auf. Bei dem Dieb traute er sich mehr. „Und du hast sie mit hergebracht.“ „Wir drehen uns im Kreis“, sagte Shouta gelangweilt. „Was wollt ihr tun? Uns fortjagen?“ Darauf wusste niemand eine Antwort. Kakuzu verschränkte die Arme vor der Brust und musterte Shouta, der sich nun einen Weg durch die Gruppe bahnte und sich auf einen Stuhl in der Nähe Kakuzus fallen ließ. Er bot Kakuzu erneut die Falsche an und auch dieses Mal lehnte er ab. Er wollte seine Maske nicht abnehmen, es war besser, wenn diese Menschen sein Gesicht nicht kannten. Er ahnte, dass das alles komplizierter machen würde. Wer Angst vor Geistern hatte, hatte auch Angst vor Männern mit aufschlitzten Gesichtern. Zumindest sagte ihm das seine Erfahrungen. Davon hatte er mehr als genug. „Ich warte“, sagte Shouta, „und meine fremdländischen Freunde auch, nehme ich an.“ Kakuzu nickte. Hidan gab etwas von sich, was wohl Zustimmung bedeuten sollte. „Ich verlasse das Haus, aber ihr verschwindet spätestens nach drei Nächten. So früh wie möglich.“ „Dann haben wir das ja geklärt. Keine Sorge, wir werden auch nicht in deinem Bettchen schlafen.“ Shouta lachte. „Seist du verflucht, Schattenkriecher.“ Fuwa stürmte an ihnen vorbei in eines der anderen Zimmer. Die anderen Dorfbewohner verschwanden, bis auf die Frau. „Du ziehst die Geister auf dich. Das wird nicht gut für dich enden.“ Sie sah Shouta an. „Du wirst im Unglück enden.“ Shouta sah sie nur an und dann verschwand auch sie. Es wurde ruhig, nur Fuwas hektisches Zusammenpacken war zu hören. Kakuzu setzte sich an den Tisch und Hidan folgte ihm. Hidan zog Shouta die Flasche aus der Hand. „Gib her.“ Shouta lachte. „Bist du überhaupt alt genug zum Trinken?“ „Ist er nicht, er ist neunzehn“, antwortete Kakuzu vor Hidan. „Süß“, sagte Shouta. „Du hast Glück, dass es hier keine Gesetze gibt fürs Trinken. Sonst hätte ich dir das verbieten müssen.“ Hidan schnaubte, trank und verschluckte sich prompt. „Was ist das für ein Zeug, das ist widerlich.“ Shouta nahm ihm die Flasche ab und trank selbst. Wie zuvor verzog er das Gesicht. „Keine Ahnung, irgendein Kräuterschnaps.“ Er zuckte die Schultern. „Müssten sicher auch Bier haben, vielleicht auch Met, wenn wir Glück haben.“ „Und was willst du mit dem ganzen Alkohol?“, fragt Hidan. „Ein Trinkspiel“, antwortete Shouta prompt. „Und was für eines?“ Shouta stand auf und lief zur Speisekammer. „Ich finde, wir sollten uns besser kennen lernen. Zwei Wahrheiten, eine Lüge.“ Es folgte Gepolter und Shouta kam mit zwei Flaschen Met, Brot, Wurst und Käse zurück. Er ließ alles auf den Tisch fallen und stellte dazu Tonbecher und Messer auf den Tisch. Zur selben Zeit verließ Fuwa die Hütte. Er sah sie wütend an, sagte aber nichts. Das war besser für ihn. Kakuzu reichte das Drama für heute. „Also“, sagte Shouta. Er saß rittlings auf dem Stuhl, sodass seine Arme über der Rückenlehne baumelten. Er strich sich seine Haare, die ihm ins Gesicht hingen, zur Seite. „Hier sind die Regeln: Jeder von uns sagt drei Dinge über sich, zwei davon sind wahr, eines ist eine Lüge. Wenn die Lüge nicht erraten wird, müssen die anderen trinken, wenn sie doch erraten wird, muss man selbst trinken. Ganz einfach, oder?“ Kakuzu zog sich die Maske ab und griff zunächst nach Brot und Käse. „Einverstanden“, sagte er. Er würde aufhören können, wenn er keine Lust mehr hatte. Außerdem würde er vielleicht mehr über Shouta erfahren. „Ich fange an.“ Shouta überlegte einen Moment, in dem er nachdenklich ein Stück Wurst kaute. „Ich kam nach Orora als ich acht war. Ich sah meine Mutter sterben. Und ich hasse eingelegtes Obst.“ Kakuzu musterte Shouta. Er war ein guter Lügner, das musste man ihm lassen. Er hatte gemeint, dass er vor sechszehn Jahren nach Orora gekommen war, das würde ihn vierundzwanzig machen und das würde vom Alter her passen – Kakuzu bereute es, Shouta nie nach seinem genauen Alter gefragt zu haben - aber vielleicht war auch das die Falle. Andererseits, woher sollte er wissen, was er gerne aß und was nicht? „Deine Mutter ist die Lüge“, sagte Hidan. Nun, auch das konnte sein. Es zwar verbreitet, dass die Eltern starben während die Kinder noch jung waren, aber das hieß nicht, dass man sie sterben sehen musste. „Das Obst“, riet Kakuzu, weil es ihm am willkürlichsten vorkam. Shouta lächelte. „Trinkt, ich war neun, als ich hierhergekommen bin.“ Das machte ihn also fünfundzwanzig, wenigstens war Kakuzus Schätzung nicht vollkommen daneben gewesen. Er trank einen Schluck vom Schnaps, der immer noch auf dem Tisch stand. Er schmeckte wirklich abscheulich. Shouta schenkte erst Hidan, dann sich selbst Met ein. „Der nächste“, sagte Shouta und blickte erwartungsvoll zwischen Hidan und Kakuzu hin und her. Hidan übernahm die nächste Runde: „Ich bin seit drei Jahren Nukenin. Ich war nie Klassenbester auf der Ninja-Akademie. Als Kind hatte ich Angst vor meinem Onkel.“ „Ich glaube nicht, dass du überhaupt einen Onkel hast. Das ist die Lüge“, sagte Kakuzu. Er wusste, wie lange Hidan Nukenin war. „Und du warst sicher nie Klassenbester.“ „Ach, ich denke, Hidan hat es zumindest einmal geschafft.“ Hidan warf Kakuzu einen beleidigten Blick zu. „Für wie dumm hältst du mich eigentlich? Ich war immer der beste in Tai-Jutsu. Also trinkt. Kakuzu trank, dieses Mal jedoch Met. Die Reaktion war es definitiv wert gewesen. „Und in Anatomie war ich auch gut“, setzte Hidan nach. Shouta tätschelte Hidan die Schulter. „Du hast das sehr gut gemacht, ganz sicher.“ „Halt die Klappe.“ Kakuzu seufzte. „Das erste Mal tötete ich mit sieben Jahren. Ich war einmal verheiratet. Als Kind lebte ich nomadisch.“ „Ninjas sind keine Nomaden“, sagte Shouta, „das ist die Lüge.“ „Blödsinn, als würde irgendwer Kakuzu heiraten wollten. Das ist die Lüge. Damals waren fast alle Nomaden.“ Kakuzu sah beide an. „Hidan hat Recht.“ Er trank und ebenso Shouta, der ihn verwirrt anblickte. „Damals?“, fragte er nach. „Was meint Hidan damit?“ „Das kannst du bei der nächsten Runde herausfinden. Jetzt bist du wieder dran.“ „Hm“, machte Shouta. „Ich bin schwul“, er sah Kakuzu dabei so tief in die Augen, dass er sich sicher war, dass es wahr sein musste, „ich habe eine Narbe am Hals, weil ich eine Katze wütend gemacht habe. Meine Chakranaturen sind Raiton und Suiton.“ „Die Chakranaturen sind die Lüge“, sagte Kakuzu. „Das würde ich auch sagen“, stimmte Hidan zu. Shouta verdrehte die Augen und trank. „Ihr traut mir echt wenig zu.“ „Anscheinend zu Recht“, sagte Kakuzu. „Ich bin wieder dran“, sagte Hidan unnötigerweise. „Meine Religion verbietet es mir, Sex zu haben. Ich habe keine Narben. Meine Eltern sahen für mich vor, dass ich Hotelbesitzer werde.“ „Ich hoffe wirklich für dich, dass das erste die Lüge ist“, sagte Shouta. Er grinste. „Das ist meine Antwort.“ „Du hast mir mal erzählt, dass deine Eltern wollten, dass du Ninja wirst“, sagte Kakuzu. Hidan stöhnte genervt. „Scheiße, ja.“ Er trank, ebenso Shouta. „Wenn du sagst, dass es dir verboten ist Sex zu haben, heißt das nicht, dass du es nicht willst, oder? Das ist hart, Mann.“ Shouta sah Hidan mit einer Mischung aus Belustigung und Bestürzung an. „Es gibt kein größeres Vergnügen als Jashin zu dienen.“ Kakuzu unterbrach beide, bevor Hidan mehr über Jashin erzählen konnte. Sollte Hidan machen, was er wollte, er wollte nur nicht mehr darüber erfahren als er schon wusste. „Ich kämpfte gegen den ersten Hokage. Ich war nie wieder in Taki, seitdem ich das Dorf verlassen habe. Ich habe nie Geld für Sex gezahlt.“ „Der erste Hokage? Du hast einen alten Mann verprügelt?“ Shouta sah ihn mit gerunzelter Stirn an. „Das ist selbst für dich kalt.“ „Dann musst du in Taki gewesen“, sagte Hidan. Kakuzu schüttelte den Kopf. „Trinkt, beide.“ „Was?“, fragte Shouta. „Nicht dein Ernst“, sagte Hidan. „Wie kann es sein, dass du gegen den ersten Hokage kämpft hast?“ Shouta sah Kakuzu neugierig an. Er hatte getrunken, zu glauben schien er ihm allerdings nicht. „Genau so, wie er auch Nomade sein konnte“, sagte Hidan. „Unser lieber Kakuzu hat sich ganz gut gehalten.“ „Aber würde das nicht heißen, dass…“, fing Shouta an. „Ich weit über achtzig bin“, beendete Kakuzu den Satz für ihn. Shouta stand der Mund offen und zum ersten Mal erlebte Kakuzu ihn sprachlos. Kakuzu konnte quasi sehen, wie es in Shoutas Kopf arbeitete, er aber auf keine Lösung oder klugen Spruch kam. „Deine Runde, Junge“, sagte Kakuzu. Und Shoutas nächste Runde folgte. Gefolgt von vielen anderen. Kakuzu erfuhr nicht sonderlich viel. Er wusste nun, wann Shouta das erste Mal Sex gehabt hatte – mit vierzehn – und dass er gerne Wildschwein aß, aber Hirsch bevorzugte. Er wusste, dass Hidan Spare Ribs mochte und mit dreizehn Jashin Treue geschworen hatte. Er wusste, dass Shouta noch nie ein Ring gestohlen worden war - was auch immer das zu bedeuten hatte – und dass er nicht aus seinem Ninjaclan stammte. Etwas damit anfangen konnte er nicht. Schade. Es war spät geworden und Hidan hatte sich bereits verabschiedet, als Shouta, wohl im Ermangel an Dingen, die er erzählen wollte, mehr und mehr über Sex sprach und Kakuzu mitging. Vielleicht war es der Alkohol, vielleicht war es die Tatsache, dass er seit Jahren, seit über einem Jahrzehnt, sich nicht einmal mehr über Sex unterhalten hatte. Für Hidan waren die Gespräche somit uninteressant geworden und irgendwann musste er sich das Blut auch abwaschen. „Lassen wir das Spiel“, sagte Shouta irgendwann. Er hatte einige Becher Met intus und den Schnaps, aber er hielt sich gut, wenn man davon absah, dass er weder Brot noch Belag gerade abschneiden konnte. „Fangen wir ein neues an. Ich rate etwas über dich und wenn ich recht habe, musst du trinken. Wenn nicht, trinke ich und andersherum.“ „Von mir aus“, sagte Kakuzu. Shouta hatte sich nicht sonderlich geschickt dabei angestellt zu erraten, was die Lüge war. „Fang an.“ Shouta grinste. „Du stehst auf Männer.“ Das war geschenkt. Bisher hatte es Kakuzu nicht gesagt, aber angedeutet. Er trank. „Du kamst nicht freiwillig nach Orora.“ Shouta trank. „Du hast sehr lange nicht mehr gefickt.“ „Du wirst vulgär“, knurrte Kakuzu und trank. „Du auch nicht.“ Der Alkohol tat auch bei ihm seine Wirkung auf. Eigentlich hatte er eine andere Vermutung anstellen wollen. Diese war ihm plötzlich in den Kopf gekommen. „Kommt darauf an, was du als sehr lange bezeichnest.“ „Länger als dir lieb ist.“ Shouta trank. Er sah ihn lange an, vermutlich überlegte er. „Und du willst mich ficken.“ „Sei nicht lächerlich.“ „Das war kein nein“, sagte Shouta. Er sah Kakuzu direkt in die Augen. „Ich habe gemerkt, wie du mich angestarrt hast.“ „Ich sagte doch, dass du mir zu mickrig bist.“ Leider viel weniger mickrig als erwartet. „Und dann hast du mich angestarrt als hättest du noch nie einen Mann gesehen. Dabei gibt es bei euch doch fast nur Männer, oder?“ Kakuzu knurrte. Er hasste es, dass der Dieb Recht hatte. „Was ist es dann, wenn ich nicht zu mickrig bin?“ „Du bist zu nervig.“ „Hm“, machte Shouta und stand auf. Er streckte sich – auch seine Gelenke knackten – und trat an die Küchentheke, gegen die er sich lehnte. „In Ordnung, dann werde ich trinken.“ Er trank seinen Becher in einem Zug leer. „Du bis dran.“ „Du wurdest gefoltert.“ Shouta kam zum Tisch zurück, griff sich eine der Metflaschen und trank gleich daraus. „Und du warst im Knast.“ Kakuzu trank den letzten Schluck aus seinem Becher. Er griff nach der anderen Metflasche und hob sie an. Sie war leer. „Die ist auch leer.“ Shouta schüttelte die Flasche in seiner Hand. „Aber die hier habe ich noch. Ich glaube, du stehst nur auf Männer.“ Er hielt die Schnapsflasche nach oben. Wo auch immer er die jetzt schon wieder her hatte. Eben stand sie doch noch auf dem Tisch. Kakuzu stand auf. Er riss Shouta die Flasche aus der Hand. Er trank, auch der Schnaps war beinahe leer. „Ist noch mehr in der Speisekammer?“ „Was ist deine Vermutung?“ „Da ist mehr.“ Shouta lächelte, nahm nun seinerseits die Flasche aus Kakuzus Hand. Sie berührten sich dabei und Shouta trank. Nicht viel, genug, dass es als Antwort reichte. Er drückte sie Kakuzu zurück in die Hand und strich mit seinen Händen über Kakuzus. Shoutas waren rauer als er vermutet hatte. Kakuzu hatte bei einem Mann, der seine Finger so geschickt nutzen musste, weichere Hände erwartet. Sie waren kalt und fühlten sich auf Kakuzus warmer Haut noch kälter an. Shoutas Ringe glänzten matt. Er sah erst ihre Hände, dann Shouta an. „Du findest mich gutaussehend.“ Kakuzu trank. „Wenn wir ficken ändert das gar nichts, falls das deine Sorge ist“, sagte Shouta. „Hm.“ „Wenn du nicht willst, gehe ich jetzt schlafen. Ich bin müde und wir können morgen weiterspielen.“ Shouta drehte sich um und Kakuzu beschloss, dass er sein Denken ausschalten sollte. Shouta hatte recht. Er sah gut aus. Und Ficken würde rein gar nichts ändern. Er griff nach seiner Schulter, dreht ihn herum und zog ihn an sich heran. Sie küssten sich. Auch Shoutas Lippen waren rau, aber warm. Es war ein ruppiger Kuss, der sich bald zu einem Zungenkuss entwickelte. Kakuzu griff nach Shoutas Hüfte und presste ihn gegen die Küchentheke während sie sich küssten. „Woher der plötzliche Stimmungswechsel?“, murmelte Shouta nachdem sie sich voneinander gelöst hatten. Sein Mund stand einen Spalt breit offen, seine Lippen glänzten feucht. „Sei still, knurrte Kakuzu. „Bring mich dazu.“ Kakuzu ging der Aufforderung nach. Sie küssten sich wieder. Kakuzu hatte beinahe vergessen, wie gut es sich anfühlte. Shoutas rechte Hand lag auf seiner Brust, drückte zu, während die andere sich in Kakuzus Haaren vergraben hatte. Kakuzu strich mit den Daumen unter Shoutas Oberteil, bald darauf folgten seine Hände. Dort war seine Haut weich. Shouta erschauderte. Er fuhr über den flachen Bauch, der sich unter der Berührung anspannte, zum Rücken und schließlich zu Shoutas Hintern. Er drückte zu. Fest, aber nicht so, dass es ihm weh tun durfte. Augenblicklich spannte sich Shouta noch mehr an, drückte sich an Kakuzu. Plötzlich ganz anschmiegsam. So gefiel er ihm doch schon gleich besser. Kakuzu beendete den Kuss und beugte sich herunter. Er knabberte an Shoutas Hals, biss hinein. Shouta keuchte. Kakuzu leckte über die Stelle, biss wieder hinein. Er zog ihn an sich, drückte Shouta gleichzeitig gegen die Küchentheke. Er massierte Shoutas Hintern. „Fuwas Zimmer“, stöhnte Shouta, nach dem er lange still gewesen war. „Bitte, das Zimmer.“ Kakuzu ließ ihn widerwillig los. Schweigend trat er zurück und dann zum Zimmer. Eine Petroleumlampe brannte dort. Wahrscheinlich hatte Fuwa vergessen sie auszuschalten. Kakuzu packte Shouta am Handgelenk und zog ihn Richtung Bett. Wie die Betten im Knechtzimmer sahen auch es nicht sonderlich stabil aus, aber es würde schon seinen Zweck dienen. Shouta ließ sich bereitwillig auf das Bett schubsen. Er rutschte zurück, bevor er sich sein Oberteil nahezu vom Körper riss. Im Licht der einzigen Lampe zeichneten sich seine Muskeln und seine Narben noch deutlicher ab. Kakuzu entledigte sich vor dem Bett seines Oberteils. Für einen Moment genoss er Shoutas faszinierten Blick, dann kam auch er aufs Bett. Er beugte sich über Shouta und küsste ihn erneut. Shouta streckte sich ihm entgegen, ihre Oberkörper berührten sich. Sie drehten sich und Shouta saß auf Kakuzu. Sein Haar hing ihm wirr ins Gesicht, sein Atem ging schnell. „Bleib einfach liegen“, murmelte er. Er küsste ihn kurz, dann die Narbe an Kakuzus Wangen, bevor er sich seinen Weg nach unten bahnte. Über das Schlüsselbein, die Brust, den Bauch. Shouta stoppte an der Hose. Er fummelte an ihr herum, so ungeschickt, dass Kakuzu nachhalf. „Du bist ein verdammter Idiot.“ Shouta, nun zwischen seinen Beinen, sah zu ihm herauf. „Muss das jetzt sein?“ Er zog ihm die Hose herunter und stockte. Er grinste anerkennend. „Ich bin ja schon still.“ Und das war er wirklich. Er griff nach Kakuzus Penis. Fuhr mit der Hand einige Male auf und ab und leckte dann die gesamte Länge nach, umspielte die Eichel mit der Zunge. Kakuzus Muskeln waren zum Zerreißen gespannt und als Shouta seinen Schwanz in den Mund nahm, stöhnte er. Shouta war gut oder vielleicht kam ihn das auch nur so vor. Es war schwer zu sagen, wenn der letzte Blowjob vielleicht fünfzehn Jahre her war. Kakuzu richtete sich auf, versuchte sein Stöhnen zu unterdrücken, während er Shouta beobachtete. Sein Kopf hob und senkte sich, er stützte sich an Kakuzus Schenkeln ab, half mit einer Hand nach. Kakuzu strich Shouta das Haar aus dem Gesicht, das sonst wie ein Schleier vor ihm hing. Er hatte die Augen geschlossen, versunken in seine Arbeit. Kakuzu griff tiefer in die Haare und hielt sie zurück. Er wollte Shouta dabei beobachten. „Lass das.“ Shouta hatte seinen Kopf gehoben. „Die Hand in den Haaren, ich mag das nicht.“ Kakuzu ließ schweigend seine Hand aus Shoutas Haaren gleiten. Nicht ohne Bedauern, denn sie waren weich und rutschten ihm wieder ins Gesicht. Er schloss die Augen und ließ Shouta einige Zeit machen, bevor er ihn unter dem Arm packte. „Das reicht jetzt.“ Ohne Mühe zog er ihn aufs Bett zurück, wo er auf dem Rücken liegen blieb. Kakuzu rollte sich über ihn und drängte sich zwischen seine Beine. Er öffnete Shoutas Hose. „Warte, gib sie mir kurz.“ Kakuzu warf sie auf Shoutas Brust zurück. Der durchsuchte die Taschen und zog eine kleine Dose hervor. „Vaseline, du glaubst doch nicht, dass ich mich ohne Gleitgel ficken lasse.“ Er drückte sie Kakuzu in die Hand und schmiss die Hose vom Bett. „Besonders von dir nicht.“ Statt zu antworten küsste Kakuzu ihn. Lange, weil er es brauchte. Er wollte sich nicht die Blöße geben, augenblicklich zu kommen. Kakuzu verteilte die Vaseline auf seinen Fingern und drang sofort mit ihnen in Shouta ein. Er stöhnte, bog seinen Rücken durch. Ohne, dass es Kakuzu beabsichtigte, küssten sie sich wieder. Kakuzu über Shouta gebeugt. Haut auf Haut. So nahe. Er bewegte seine Finger in Shouta, bog sie, spreizte sie und beobachtete ihn beim Stöhnen. Shouta zog seine Beine näher an den Körper, vergrub eine Hand im Kissen. Er schwitzte. „Du bist zu laut.“ Aber eigentlich mochte Kakuzu das. „Bring mich dazu, still zu sein.“ Das machte er mit einem Kuss. Er zog seine Hand zurück, griff nach der Vaseline. Shouta keuchte. Das war genug Pause, jetzt konnte er nicht länger warten. Die Dose warf er achtlos bei Seite. Sie fiel klappernd zu Boden. Er sah abwartend auf Shouta herunter. Er sah verdammt gut aus. Besser, als sich Kakuzu es ausgemalt hatte. „Mach schon.“ Shouta bewegte sich ungeduldig unter Kakuzu. „Beeil dich.“ Er erfüllte ihm seinen Wunsch und drang mit einem Ruck in ihn ein. Shouta unterdrückte einen Schrei, allerdings schlecht. Es war laut genug, damit Kakuzus Stöhnen übertönt wurde. Er verharrte einen Moment in der Stellung, damit sich Shouta an das Gefühl gewöhnen konnte. Doch das war nicht notwendig, er bewegte sich ihm entgegen. Kakuzu folgte der stummen Aufforderung und stimmte einen schnellen Rhythmus an. Shouta stöhnte, presste seine Beine gegen Kakuzus Seite und schlang seine Arme um seinen Nacken. „Kakuzu“, stöhnte Shouta. Er stieß heftiger zu, schneller, beugte sich über Shouta. Er wusste nicht mehr, wie laut er war. Es war ihm auch egal. Wenn man sie hörte, hatte man sie vorher schon durch Shouta gehört. Shouta kratzte über seinen Rücken. Kakuzu keuchte und unterdrückte sein Stöhnen, in dem er ihn in den Hals biss. Heftiger als zu vor, aber Shouta stöhnte nur noch lauter. „Fuck.“ Shouta drückte sich weiter an Kakuzu. Diese Nähe, dieses Stöhnen, diese Wärme. „Fuck, oh Gott.“ Shouta war so laut. „Sei still.“ Sie küssten sich grob. Shouta fuhr fahrig über Kakuzus Rücken, hinein in seine Haare, wieder an den Nacken. Kakuzu wurde grober, drückte Shouta in die alte Matratze und das knarrende Bett. Seine Arme neben Shoutas Kopf abgestützt wandte er sich wieder seinen Hals zu, biss hinein, saugte an der Stelle. Shouta drängte eine Hand zwischen sie, um sich selbst zu befriedigen. Und dann, nach einigen besonders harten Stößen, kam Kakuzu. Dieses Mal war es er, der laut stöhnte. Ohne abzuwarten, glitt seine Hand zu Shoutas Penis. „Ich mach das.“ Er wollte das alles auskosten und so viel von Shouta berühren, wie es möglich war. Es brauchte nicht lange, bis auch Shouta, mit einem ebenso lauten Stöhnen, kam. „Kakuzu.“ Shouta streichelte über seinen Rücken. „Kakuzu.“ Noch ein Kuss. Dieses Mal ruhiger. Kakuzu richtete sich auf und hob einen Arm, um Shouta Platz zu machen. Er rollte sich unter ihm weg und blieb auf der anderen Bettseite liegen. Auf dem Rücken. Er atmete schwer und hatte die Augen geschlossen. Sperma klebte zwischen seinen Beinen und auf seinem Bauch, sein Haar war wirr. Kakuzu betrachtete ihn. Jetzt, wo er ganz nackt war und Kakuzu seine Gedanken ordnen konnte, fiel ihm auf, dass Shouta noch mehr Narben hatte. Eine besonders große zog sich über die Innenseite seines rechten Oberschenkels. Sie war noch schlechter verheilt als seine anderen Narben. Man konnte noch deutlich sehen, wo die Nähte gesetzt worden waren. Selbst wenn Kakuzu Wunden vernähte, sah das sauberer und weniger grob aus. Feinere Narben am anderen Oberschenkel, eine weitere große am Knöchel. Shouta war fast vernarbter als Kakuzu. Wie viel davon wohl von der Folter stammte? Sein Hals war an der Seite gerötet. Vermutlich würde er am Morgen blaue Flecken haben. Irgendwie gefiel Kakuzu der Gedanke. Er würde ihm sicher noch einige verpassen können. Wenn es nach Kakuzu ging, konnten sie das wiederholen. Sie mussten sowieso Zeit miteinander verbringen, das konnten sie auch nutzen. Zumal Shouta deutlich angenehmer war, wenn sie miteinander schlafen. „Du starrst“, sagte Shouta. Dieses Mal lächelte er und sah freundlich aus, so, als würde er sich darüber freuen. „Hm“, machte Kakuzu. „Hast du was zum Sauber machen da?“ „In meiner Hose, glaube ich. Rechte Seite vorne, die oberste. Da müssten Taschentücher sein.“ Kakuzu angelte die Hose neben dem Bett hervor und durchsuchte besagte Tasche. Er zog zwei Stofftaschentücher hervor und warf eines davon Shouta zu. Sie wischten sich schweigend das Sperma vom Körper. „Was hältst du davon, wenn wir hier schlafen? Es ist bequemer.“ Shouta lag auf der Seite und musterte Kakuzu eingehend. Kakuzu nickte. „Aber nerv‘ die Nacht nicht.“ „Wenn ich es doch tun sollte, weißt du ja, wie du mich zum Schweigen bringen kannst.“ „Halt die Klappe.“ Shouta lachte. Er kroch unter die Decke und rollte sich dort zusammen. Er verschwand fast vollständig unter ihr. Kakuzu drehte sich mit dem Rücken zu ihm. Er brauchte Schlaf, gerade jetzt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)