Digimon Prophecy von Fuchspinsel ================================================================================ Kapitel 17: Die Bedeutung der Wappen ------------------------------------ „Och wie schade… Ich dachte, eure Partner würden jetzt zu supercool starken Digimon digitieren…“, meinte Dennis. „Hast du das wirklich geglaubt?“, hakte Yusaku ungläubig nach. „Unsere Partner sind doch total erschöpft. Coronamon konnte schließlich nicht einmal mehr zu Firamon digitieren.“ „Uhm… stimmt leider… Und? Was hat es jetzt mit den Wappen auf sich? Kann ich mal sehen?“, wollte der jüngere wissen und hielt Mizuki seine Hände hin. Sie ließ den gelblichen Gegenstand, den sie eben aufgehoben hatte, in seine Hände fallen. „Cool! Und das soll jetzt eines dieser Wappen sein?“, fragte er und hielt den Gegenstand ins Licht. Lopmon nicke. „Es handelt sich hierbei definitiv um ein Wappen. Es beherbergt die Kraft von Mizukis Charakter.“ „Und was genau soll das sein?“, fragte Mizuki und nahm das Wappen wieder an sich. „Das gilt es herauszufinden. Das ist eine sehr wichtige Aufgabe für die Digiritter. Nur wenn es euch gelingt die Kraft der Wappen zu entfesseln können eure Partner auf ein höheres Level digitieren.“, erklärte Lopmon. „Das heißt, wir müssen als nächstes unseren wahren Charakter herausfinden… oder liege ich da falsch?“, hakte Yusaku nach. „So ist es.“ „Wahren Charakter?“, fragte Tatsu und hob eine Augenbraue. „Erinnerst du dich nicht an die Prophezeiung? Nur die Kinder des reinen Lichts, mit der Kraft der Elemente und dem wahren Charakter … Damit müssen doch die Wappen gemeint sein, oder nicht?“ „Stimmt… kann gut sein… Wir sollten also alle unsere Wappen finden und versuchen herauszufinden, was der wahre Charakter ist, oder?“, schlug Tatsu vor. „Mir ist aber immer noch nicht klar, was damit gemeint ist… Ich meine… was soll denn ein wahrer Charakter sein?“, gab Mizuki zu. „Die Digiritter vor euch besaßen auch Wappen. Die Charakter die sie beherbergten waren solche wie Mut, Freundschaft oder Liebe.“, erklärte Aiko. „Es gab Digiritter schon vor uns?“, fragte Dennis ungläubig. „Ja, aber leider sind sie in ihrem Handeln etwas eingeschränkt… Darum seid ihr erwählt worden. Nur wenn wir die Kraft der neuen Wappen entfesseln, können die finsteren Fünf gestoppt werden!“ „Und wie stellt ihr euch vor, wie wir die Wappen finden? Ist die Digiwelt nicht groß?“, meinte Sophie. „Naja die Tafeln sind doch auch nicht gerade klein.“, warf Dennis ein. „Wenn wir dein Wappen finden, ist es bestimmt das, des Optimismus.“, meinte Sophie und rollte die Augen. „Ha! Und deins ist das des Pessimismus!“, konterte der Junge. „Hast du nicht irgendwelche Hinweise darauf, wo die übrigen sein könnten?“, fragte Tatsu an Lopmon gewandt. „Sie werden vielleicht auch an einem Lichterfüllten Ort sein… aber leider gibt es hierzu keine Hinweise aus der Prophezeiung.“, antwortete das Digimon geknickt. „Ich hab eine Idee!“, meinte plötzlich Aiko. Alle Blicke ruhten auf ihr. „Wie wäre es, wenn die übrigen Devas und ich uns auf die Suche nach den Tafeln machen und ihr zurück in eure Welt geht und euch ausruht? Wir könnten euch über Mails Bescheid geben, wenn wir etwas herausgefunden haben.“ Die Digiritter sahen sich fragend an. „Sicher… eine Pause würde uns ganz gut tun… aber was ist mit euch? Ist das nicht etwas gefährlich?“, meinte Tatsu. „Ach das geht schon! Ich lebe immerhin schon seit sieben Jahren in dieser Welt! Bisher haben mich die finsteren Fünf auch nicht gefunden!“ „Bis auf heute!“, korrigierte Yusaku sie. „D-das war doch nur ein Glückstreffer…“, murmelte das blonde Mädchen verlegen. „D-dann lasst uns bitte irgendwie in Kontakt mit euch bleiben. Immer kommt ihr zu uns, wenn ihr was rausgefunden habt. Doch falls wir mal Fragen haben, können wir euch nie erreichen.“, schlug Yusaku vor. „Oh… vielleicht könnte das hier ja von nützen sein…“, meinte Aiko und zog zwei identische Gegenstände aus der Tasche. Sie erinnerten ein wenig an runde Handspiegel, doch als Aiko sie aufklappte, befanden sich darin ein Bildschirm und ein Tastenfeld. „Was ist das? Ne Spielekonsole?“, fragte Dennis, welcher sich an sein Nintendo zuhause erinnert fühlte. „Es ist ein Kommunikationsgerät, welches ich mit Lopmon zusammen erbaut habe. Wenn einer von euch dies mit sich nimmt, könntet ihr mit uns in Verbindung bleiben. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob es auch in der realen Welt funktioniert, aber ein Versuch ist es denke ich wert.“, erklärte Aiko. „Das denke ich auch.“, meinte Yusaku und nahm ihr eines der Kommunikationsgeräte ab. „Moment! Du nimmst das Ding ganz bestimmt nicht!“, protestierte Coronamon. „Wieso nicht?“, wollte sein Partner wissen. „Yusaku ist immerhin unser Technikfreak.“, warf Mizuki ein. „Aber du musst dich ausruhen! Wenn du dann dieses Gerät bei dir hast, wirst du das bestimmt nicht tun!“, meinte Coronamon. „Jetzt hör schon auf dir ständig Sorgen zu machen! Mir geht es wirklich viel besser!“, winkte der Junge ab. „Aber das Gi…“, begann Coronamon. Doch der Junge hielt ihm hastig den Mund zu und sagte: „Kein Aber! Die Tabletten von Sophie haben echt gut geholfen! Danke deswegen übrigens nochmal!“ „Nein, ich glaube Coronamon hat Recht! Ich werde das Kommunikations-Dingsda aufheben, bis du dich richtig erholt hast!“, sagte Mizuki und nahm dem Jungen das Gerät aus der Hand. Er seufzte: „Schon  gut… wie du meinst… aber mir geht es wirklich schon viel besser…“ „Jetzt wo das geklärt ist, können wir ja zurück in unsere Welt… uhm… weiß jemand eigentlich wie spät es gerade ist?“, wollte Tatsu wissen. Sophie sah auf ihre Uhr und meinte: „Also wenn die Uhr von der Digiwelt nicht durcheinander gebracht wird, müsste es in Wales gerade 18 Uhr sein.“ Kurz zählte Yusaku in seinem Kopf die Stunden nach und rief: „AH! Dann ist es in Japan ja gerade 3 Uhr!“ „Höchste Zeit, nach Hause zu gehen!“, behauptete Tatsu. „Na dann! Macht’s gut, Lopmon und Aiko! Wir sprechen uns hoffentlich bald!“, verabschiedete sich der Junge mit der Fliegerbrille. „Ja, bis bald! Und… nochmals danke für alles, Aiko!“, bedankte sich Yusaku mit einer Verbeugung. „Nicht doch! Ich habe dir zu danken! Auf Wiedersehen.“, lächelte Aiko, bevor die ganze Bande aus den Ruinen verschwand. „Du scheinst ja schnell Freundschaft mit den Digirittern geschlossen zu haben.“, stellte Lopmon fest, als die beiden wieder alleine waren. „Ja, sie sind alle so nett und fröhlich… ich will ihnen so gut helfen, wie ich nur kann!“   Als Tatsu durch das Tor wieder in seinem Zimmer landete sah er hastig auf die Uhr. Yusaku hatte sich wirklich nicht verrechnet. Als er leise zu seinem Bett schlich, stieß er gegen seinen Schreibtischstuhl. Geweckt von dem Geräusch setzte sich Miu auf und rieb sich den Schlaf aus den Augen. „Oh… tut mir leid Miu… hab ich dich geweckt?“, flüsterte der Junge. „Tatsu? Bist du das?“, gähnte sie. „Life und in Farbe!“, grinste der Junge. „Maaan ihr seid ganz schön lange in der Digiwelt gewesen! Mir sind langsam die Ausreden ausgegangen…“, murrte das Mädchen. Dorimon hüpfte von Tatsus Arm auf Mius Bett und kuschelte sich an das Mädchen. „Vielen Dank, dass du für mich hingehalten hast!“, bedankte sich der Junge. „Dafür musst du mich mal in die Digiwelt mitnehmen…“, murmelte Miu und legte sich wieder schlafen. „Uhm…“, machte der Junge und hoffte inständig, dass sie diesen Wunsch so schnell wie möglich vergessen würde.   „Also da wären wir wieder… Willst du nicht bei mir übernachten? Immerhin ist es schon sehr spät und wer weiß, was für gruselige Gestalten nachts herumlungern.“, schlug Mizuki Yusaku vor. Da Yusaku bei sich zuhause öfters von seiner Schwester gestört wurde, hatten die beiden ausgemacht, sich bei Mizuki zu treffen, damit sie ungestört und ohne größeren Verdacht zu hegen in die Digiwelt gehen konnten. Und nun waren sie wieder in Mizukis Zimmer angekommen. Zu ihrer Erleichterung schien es niemand mitbekommen zu haben, dass sie fast einen ganzen Tag in einer fremden Welt unterwegs waren. „N-nein, das geht schon! Ich hab es ja nicht allzu weit!“, winkte Yusaku ab. „Und ich bin auch noch da, um ihn zu beschützen!“, meinte Sunmon, begann dann aber zu gähnen. „Lieb von dir, aber dein Zustand beunruhigt mich etwas.“, meinte Mizuki. „Du kannst doch morgen früh immer noch nach Hause gehen.“ „I-ich will hier wirklich niemanden stören… Außerdem wüsste ich nicht, wo ich schlafen sollte!“, meinte der Junge. „Du störst aber nicht, wenn du bleibst. Und was das Schlafen betrifft kann ich dir einen Futon schnell hinrichten. Hab ich mit Ayumi schon oft gemacht, das geht schnell.“ „A-aber wenn ich noch länger wegbleibe, macht sich meine Familie bestimmt sorgen und ruft die Polizei oder sonst wen!“, warf der Braunhaarige ein. Mizuki rollte mit den Augen und warf ihm sein Smartphone, welches er vor ihrer Reise auf ihren Schreibtisch gelegt hatte, entgegen. Mit einem kurzen Überraschungslaut schnappte der Junge den Gegenstand. „Dann schreib ihnen einfach ne Nachricht oder ruf an!“ „W-was soll ich denn da schreiben?!“, fragte er das Mädchen. „Noch nie bei nem Kumpel übernachtet?“ Der Junge schüttelte unschuldig den Kopf. „Also du bist glaub ich der Erste, den ich treffe, der das noch nicht gemacht hat! Schreib einfach, dass du die Zeit vergessen hast und jetzt hier übernachtet.“, erklärte das Mädchen, während sie den Futon aufbaute. Yusaku seufzte. Er würde sie nicht mehr davon abbringen können, also schrieb er besagte Nachricht. „Ich seh mal, ob ich was finde, worin du schlafen kannst.“, meinte Mizuki und verließ das Zimmer. Dann war es still. Er fragte sich wirklich, wieso er ständig in Situationen geriet, in die er nie geraten wollte. Ob er einfach zu leicht nachgab? Dann massierte er sich die Schläfe. Die Kopfschmerzen waren wohl doch noch nicht ganz vorüber. Das Klingeln seines Handys ließ den Jungen schreckhaft zusammenzucken. Hastig nahm er den Anruf entgegen. „H-hallo?“ „Man Yusaku! Was soll der Quatsch?!“, brüllte seine Schwester Hideko in den Hörer. Der Junge hielt das Gerät etwas ferner von seinem Ohr und meinte: „Schrei doch nicht so… es ist immerhin dunkelste Nacht.“ „Das musst du mir grade sagen! Mama und Papa haben sich voll Sorgen um dich gemacht! Ich übrigens auch! Warum hast du nicht nochmal angerufen und uns das früher gesagt?! Wir hätten fast die Polizei verständigt!“ „T-tut mir echt leid, ich hab voll die Zeit vergessen… A-außerdem hab ich doch gesagt, dass es spät werden könnte…“ „Aber nicht, dass es so spät wird! Das musst du uns vorher schon sagen!“ „Ja tut mir leid… kommt nicht wieder vor…“ Mizuki trat wieder in das Zimmer und beobachtete Yusaku beim Telefonieren. „Und?“, wollte Hideko am anderen Ende der Leitung wissen. „Und was?“ „Hast du dich mit deinem Freund wieder vertragen?“ „Hä? Was? A-achso… ja… ist alles wieder gut… wir konnten den Streit zwischen uns klären…“ Er sah auf Sunmon und lächelte. „Da bin ich erleichtert.“ „Wieso?“, fragte er verwundert. „Du unternimmst so selten etwas mit Freunden… Wäre schade, wenn du dich mit ihnen auch noch zu sehr streiten würdest.“ „Verstehe…“, murmelte der Junge und setzte einen traurigen Blick auf. „Weißt du was? Bleib so lange bei deinem Freund, wie du willst! Ich leg bei Mama und Papa für dich ein gutes Wort ein! Gute Nacht!“ Ein leises Lachen entfuhr seinen Lippen. „Danke… Nacht…“ Dann legte er auf. „Deine Mutter?“, wollte Mizuki wissen. Der Junge zuckte zusammen. Er hatte gar nicht bemerkt, dass sie wieder im Zimmer war. „Äh… nein. Meine Schwester. Sie hat versprochen mich bei meinen Eltern zu entschuldigen.“ „Sind doch gute Neuigkeiten. Ich hab zufällig mitbekommen, wie ihr über jemanden geredet habt… Hast du dich mit nem Freund gestritten?“ Yusaku sah auf das müde Digimon neben sich und meinte: „Ja… irgendwie schon… Du kennst diesen Freund sogar…“ „Huh?“ „Bevor wir in die Digiwelt gegangen sind, haben Sunmon und ich gewisse Meinungsverschiedenheiten gehabt, a-aber keine Sorge, das ist jetzt aus der Welt!“, erklärte der Junge. „Freut mich zu hören!“, lächelte Mizuki. „Die anderen und ich hatten uns schon Sorgen gemacht… aber so wie ihr am Ende miteinander geredet habt, waren das wohl unbegründete Sorgen!“ „Tut mir echt leid… das wollte ich nicht…“ „Du Dummie musst dich nicht immer für alles entschuldigen!“, meinte das Mädchen und hielt ihn den Schlafanzug vor die Nase. „Ist nen alter Schlafanzug von meinem Vater. Wird dir vielleicht etwas zu groß sein, ist aber allemal besser als einer von meinen oder von meinem Bruder!“ „Du hast nen Bruder?“ „Ja, aber der ist erst acht! Die Sachen von ihm wären selbst dir zu klein!“ „Was soll dieser unterschwellige Ton?“, fragte der Junge und hob eine Augenbraue. „Ach nichts! Kannst dich im Bad umziehen.“ Sie öffnete die Tür und deutete in einen dunklen Gang. „Den Flur einfach lang und dann die dritte Tür rechts!“ „Danke, bin gleich zurück.“, meinte Yusaku und ging sich umziehen. Während er weg war, zog auch Mizuki ihren Schlafanzug an. Als er zurückkam, konnte sich Mizuki ihr Lachen kaum zurückhalten. Selbst mit hochgekrempelten Ärmeln war ihm das Hemd zu groß und lies ihn wie ein kleines Kind in den Klamotten seiner Eltern aussehen. Yusaku hatte einen genervten Blick aufgesetzt und murrte: „Hauptsache du hast deinen Spaß… Ich war es nicht der darauf bestanden hat, hier zu übernachten!“ Kichernd erwiderte das Mädchen: „T-tut mir echt leid! Aber das sieht einfach nur zu ulkig aus.“ Der Junge seufzte laut und setzte sich auf den Futon. „Ist ja nur für eine Nacht…“, erinnerte er sich daran. „Genau! Am besten wir gehen einfach schlafen.“, schlug Mizuki vor und legte sich in ihr Bett. Sie legte das schlafende Moonmon neben ihr Kopfkissen und streichelte es sanft. Ein ruhiges Lächeln breitete sich auf Yusakus Gesicht aus. Er nahm sein Wappen in die Hand und legte sich auch hin. Im Schein des Mondes betrachtete er den kleinen Gegenstand zwischen seinen Fingern. „Welche Charaktereigenschaft es wohl ist, die mir am meisten ähnelt… Vielleicht ist es ja das Wappen des Bedauerns, wenn die Wappen denn negative Eigenschaften repräsentieren können… Müssen sie eigentlich fast… mir fällt zumindest keine positive an mir ein… Die andern behaupten zwar immer ich wäre so ruhig und vertrauenswürdig, aber wenn ich daran denke, wie ich mich in so schwierigen Situationen fühle, kann es wohl kaum das sein…“ Die Stimme seines Partners riss ihn aus den Gedanken: „Worüber denkst du nach? Willst du nicht lieber schlafen?“ „Ich… ach nicht so wichtig…“ „Kann ich dich was fragen?“ „Hm?“ „Warum hast du es den anderen verschwiegen?“ „Was hab ich verschwiegen?“ „Na dass du wegen mir vergiftet wurdest.“ „Weil es nicht stimmt.“ „Aber…“ „Es ist nicht deine schuld! Ich weiß, dass du dich schuldig fühlst, aber genau deswegen wollte ich nicht, dass die anderen davon erfahren. Du hättest dich nur noch schlechter gefühlt und das will ich nicht. Ich bin einfach nur froh, dass wir uns wieder vertragen, das und nur das ist es, was im Moment zählt!“, flüsterte der Digiritter und zog das Digimon näher an sich heran. „Lass uns schlafen, wir haben uns die Pause redlich verdient!“, grinste Yusaku und schloss seine Augen. Die beiden waren erschöpfter als sie angenommen hatten, denn kaum hatten sie die Augen geschlossen, schliefen sie auch schon tief und fest.   „Na sowas, Dennis! Seit wann bist du denn daheim?!“, wollte Annika wissen, als der Junge aus seinem Zimmer kam. „Uhm… noch nicht so lange.“, meinte der Junge. „Und wie war‘s bei deinem Freund?“ „Klasse, hat richtig Spaß gemacht!“, grinste der Junge. Es war zwar eine Lüge, dass er bei einem Freund gewesen war, doch den Spaß hat er sich in der Digiwelt trotz der Gefahren nicht nehmen lassen. Umso aufrichtiger erschien seine Antwort seiner Schwester, weshalb sie nicht weiter nachfragte.   Als Sophie wieder in ihrem Zimmer angekommen war, horchte sie in die Stille. Nichts. Keine Schritte, kein Wort war zu hören. Sie seufzte. „Was hast du Sophie?“, wollte das müde Tanemon in ihren Armen wissen. „Nichts…“, murmelte das Mädchen und setzte ihren Partner auf ihr Bett ab. „Ich hol dir eine Kleinigkeit zu Essen, warte kurz hier!“ „D-das musst du wirklich nicht tun!“, meinte das Digimon, doch das Mädchen war bereits aus ihrem Zimmer verschwunden. „Was bedrückt dich denn so sehr Sophie?“, murmelte das Digimon und wartete traurig auf ihre Rückkehr. Kaum hatte sie das Zimmer verlassen, tastete Sophie im Dunkeln nach dem Lichtschalter. Obwohl hier eigentlich drei Menschen leben sollten, war das Haus dunkel und totenstill. Sie hasste es durch die leeren und dunklen Gänge zu laufen, doch noch weniger wollte die Digiritterin mit ihrem Partner über ihre Eltern reden. Ihre Eltern waren so gut wie nie zu hause. Den einzigen Vorteil den Sophie damit verband war, dass sie sich keine Ausreden überlegen musste, wenn sie in der Digiwelt unterwegs war. Sie würden sowieso so gut wie nie etwas davon mitbekommen. Aber das war’s auch schon. Auf dem Küchentisch lag ein Zettel auf dem Stand, dass im Kühlschrank ein Abendessen für sie bereit liegen würde. Sophie müsste es sich nur noch warm machen. Immer dieselbe Leier. Eigentlich hatte sich das Mädchen schon daran gewohnt, doch als die anderen Digiritter von ihren sorgenden Eltern redeten, fragte sie sich, was an ihrem Leben nicht normal war. „Wenn es ein Wappen der Einsamkeit gibt, wäre das dann wohl meins…“, murmelte sie und nahm das Essen mit auf ihr Zimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)