Digimon Prophecy von Fuchspinsel ================================================================================ Kapitel 9: Ein Treffen in der Digiwelt -------------------------------------- „Ich verstehe. So ist das also… Schade… ich dachte unsere Partner würden einfach immer nur stärker werden.“, meinte Mizuki, nachdem Tatsu ihnen seine ganze Geschichte erzählt hatte. „Naja so schlimm ist das doch nicht. Ihre Stärke und vor allem ihre Größe sind zwar nur vorrübergehen, in unserer Welt jedoch nicht unvorteilhaft. Stell dir mal vor Lunamon würde noch weiter digitieren und so groß werden wie Apemon… Du hast gesehen, welchen Schaden dieses Digimon anrichten konnte…“, warf Yusaku ein. Mizuki erinnerte sich an die ganzen Krater und Brüche, die Apemon in der engen Seitengasse verursacht hatte und rieb sich die Oberarme. „Und genau deswegen gibt es uns Digiritter!“, erklärte Tatsu. „Nur wir können verhindern, dass diese Digimon in unsere Welt gelangen und Chaos anrichten! Deswegen bitte ich euch, helft mir die Digiwelt und auch unsere zu retten!“ Der Braunhaarige verbeugte sich steif von den beiden anderen Digirittern und hatte einen leicht flehenden Unterton. Mizuki ballte entschlossen eine Faust, hielt sie dem Jungen empor und meinte: „Also ich bin dabei! Wir können doch nicht zulassen, dass diese Digimon noch mehr Schaden anrichten!“ Yusaku hingegen lächelte sanft. „Haben wir denn eine Wahl? Ich bin mir zwar nicht sicher, ob ich euch eine große Hilfe sein kann, aber ich gebe mein Bestes…“ „Keine große Hilfe?!“, hakte Tatsu ungläubig nach. „Ohne dein Tablet hätten wir kein Tor zur Digiwelt öffnen können, wer weiß, ob wir Apemon ohne deinen schnellen Einfall überhaupt zurückdrängen hätten können! Mach dich nicht schlechter als du bist!“ „Stimmt. Du wirkst zwar oft verwirrt und schwächlich, aber wenn‘s hart auf hart kommt, behältst du immer einen kühlen Kopf!“, gab Mizuki zu. „A-ach… hört schon auf… so brillant war das nun auch nicht…“, meinte der Junge und kratzte sich verlegen an der hochroten Wange. „I-ich glaube wir konnten uns noch gar nicht richtig vorstellen!“, stellte er dann fest, um das Thema zu wechseln. „Also ich bin Yusaku Zenbashi.“ Er hielt Tatsu seine Hand entgegen. Dieser grinste und meinte: „Freut mich, dich kennen zu lernen! Mein Name ist Tatsu Kato!“ Als er die Hand von Yusaku ergriff zuckte er kurz zusammen. Fragend legte Yusaku den Kopf schief. „Stimmt etwas nicht?“ „Ah – nein, alles okay!“, winkte der Junge mit der Fliegerbrille ab. „Du bist dann Mizuki Asano, richtig?“ „Korrekt.“, antwortete Mizuki mit ernster Miene und verschränkten Armen. „H-hab ich was im Gesicht?“, fragte der 14-jährige unsicher. Dann grinste Mizuki. „Nein, schon gut. Freut mich ebenso deine Bekanntschaft zu machen!“ Dann hielt auch sie ihm ihre Hand hin. Er drückte auch sie, doch Mizuki umfasste ihn fester. Mit ihrer anderen Hand zog sie den Ärmel seines Shirts nach hinten. Erneut zuckte der Junge vor Schmerz zusammen und zum Vorschein kam eine Prellung. „Autsch, das sieht übel aus…“, kommentierte Yusaku. „Warum lügst du uns an?! Das muss doch höllisch wehtun!“, rief Mizuki. „I-ich… also… das ist nur halb so wild!“, meinte Tatsu, befreite sich aus ihrem Griff und zog den Ärmel wieder über die Wunde. „Du solltest zu einem Arzt!“, sagte Mizuki bestimmt. „Ach was! Ich hab in meinem Zimmer alles was ich brauche, mach dir da mal keinen Kopf!“ „Aber…“ „Lass gut sein Mizuki.“, mischte sich nun auch Yusaku ein. „Vergiss nicht, dass eine Ausrede hier nicht so leicht ist… Er wird kaum zu einen Arzt gehen können und sagen dass ihn ein Riesenaffe seine Knochenkeule gegen den Arm geschlagen hat.“ „Genau… Ich denke das Beste wäre, wenn ich mich selbst darum kümmere. Keine Sorge, ich sehe vielleicht nicht so aus, aber ich habe einen blauen Gürtel in Karate. Prellungen sind nichts Ungewöhnliches für mich!“, gab Tatsu zu. Mizuki seufzte: „Wie du meinst… ich würde trotzdem einen Arzt das ganze ansehen lassen.“ „Klar, mach ich, wenn mir ne gute Ausrede einfällt! Versprochen!“ Dann sah sie auf ihre Partner. Sie waren alle wieder auf das Ausbildungslevel zurück digitiert. Dorimon war mit ein paar Kratzern versehen und schlief bereits. „Unsere Partner hat es auch ganz schön mitgenommen…“ „Die kommen wieder auf die Beine, da bin ich mir sicher!“, meinte Tatsu und hob seinen auf. „Wie geht es jetzt eigentlich weiter?“, wollte Yusaku wissen. „Soweit ich weiß, wollte Lopmon, dass wir uns alle in der Digiwelt treffen…“ „Wie? Aber warum können wir das nicht hier machen? Wir sind doch schon zusammen!“, warf Mizuki ein. „Naja nicht ganz. Lopmon hat mir noch von zwei anderen Digirittern erzählt. Unglücklicherweise wohnen diese in Wales oder Deutschland.“ „Wow das ist ganz schön weit…“, stellte Mizuki fest. „Wenn ich Lopmon richtig verstanden habe, können wir die Digiwelt über ein technisches Gerät, wie einen Laptop von überall aus erreichen. Damit wäre es möglich, dass wir uns alle dort treffen.“, fuhr Tatsu fort. „Die Digiwelt ist also eine digitale Welt, die parallel zu unserer existiert, aus der die Digimon kommen… Und wir als Digiritter müssen das durch finstere Mächte entstandene Ungleichgewicht wieder gerade biegen. Hab ich das richtig verstanden?“, fragte Yusaku. Tatsu nickte. „Und Apemon, das Digimon das uns vorhin fast umgebracht hat, wurde in eben diese Digiwelt zurück geschickt, oder?“ „Uhm…“, machte Tatsu und schluckte. „Und? Wenn es den Mut hat, wieder aufzukreuzen, dann machen wir es wieder fertig!“, meinte Sunmon entschlossen. „So einfach ist das nicht. Ich denke es ist wesentlich schwieriger zu besiegen, als es einfach in eine andere Welt zu schicken.“, warf Yusaku ein. „Mach dir darüber keinen Kopf! Ich bin mir sicher, dass Lopmon für alles vorgesorgt hat. Es wird schon ein sicheres Plätzchen finden, an dem wir uns ungestört treffen können.“, beruhigte Tatsu ihn. „Wann genau sollen wir uns denn treffen?“, wollte Mizuki wissen. „Lass mich mal nachdenken. Morgen ist Sonntag… das wäre doch eigentlich perfekt oder?“ „Moment mal! Du willst morgen schon einfach so überstürzt in eine fremde Welt gehen?!“, warf Yusaku ein. „Naja unter der Woche könnten die anderen Digiritter Schule oder sonst was haben und ich bin nur diese Woche in Osaka. Es wäre doch praktisch, wenn wir drei wenigstens zusammen wären.“ „Für mich kein Problem.“, meldete sich nun auch Mizuki zu Wort. „Aber was ist mit deiner Verletzung?“ „Jetzt mach dir bitte nicht allzu viele Sorgen darum! Das wird wieder! Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Tor auch von der Digiwelt aus zu öffnen ist und wir genauso gut von dort abhauen können, wenn’s gefährlich wird!“ „Gut dann ist es beschlossene Sache! Morgen geht’s in die Digiwelt!“, jubelte Sunmon. „Sunmon sei still, sonst hört uns noch jemand!“, zischte Yusaku und hielt dem Digimon den Mund zu.   In dieser Nacht konnte Yusaku schlecht schlafen. Zu viele Gedanken schwirrten ihm durch den Kopf. Immer wieder stand er sogar auf und packte etwas Neues in einen praktischen kleinen Rucksack. Am nächsten Morgen traf er als letztes am vereinbarten Treffpunkt ein. „Sag mal… was hast denn du alles dabei?“, wollte Mizuki wissen und deutete auf seinen Rucksack. „Uhm… nichts Besonderes… nur Dinge für alle Fälle.“, erklärte er. „Hast du Angst vor der Digiwelt?“, fragte Sunmon, welches sich aus seinem Rucksack befreit hatte. „N-nein… also… ich weiß nicht… es ist nur… ich wäre gerne auf eine fremde Welt vorbereitet…“, murmelte er. „Keine Sorge! Wenn wir zusammenhalten, wird uns nichts passieren!“, ermutigte Dorimon ihn. „Gut dann lasst uns gehen, oder?“, meinte Mizuki und stützte ihre Hände auf die Hüfte. „Spricht nichts dagegen!“, antwortete ihr Tatsu. Er ging an den Computer, der in ihrem Zimmer stand und tippte ein wenig darauf herum. Yusaku beobachtete ihn dabei genau. Dieses Lopmon musste letzte Nacht noch einmal mit ihm geredet haben. Wahrscheinlich hatte es ihm erklärt, wie und was genau sie tun mussten. Bald öffnete sich ein Fenster. Daraufhin drehte sich Tatsu zu den anderen beiden um und fragte: „Bereit?“ Mizuki nickte entschlossen, Yusaku eher zögerlich. „Also gut! Tor zur Digiwelt öffne dich!“ Einer der Button links änderte sich plötzlich von Rot auf Grün. Alle zogen ihre Digivices aus den Taschen und hielten sie entgegen des Bildschirmes. Langsam wurden sie einem nach dem anderen in einem bläulichen Licht hineingesogen. Das Licht war so grell, dass sie kurz ihre Augen schließen mussten. Als sie sie wieder öffneten, befanden sie sich auf einer Lichtung in einem Wald. Die Bäume erinnerten an die subtropische Variante in der realen Welt. Die Digiritter konnten nur staunen. Mizuki fand zuerst ihre Worte wieder: „Das ist also die Digiwelt?“ „Es scheint so… Sieht gar nicht so anders aus wie unsere Welt.“, stellte Tatsu fest. „Vielleicht sind wir ja noch in unserer Welt.“, scherzte Mizuki. „Nein, das denke ich nicht.“, mischte sich nun auch Yusaku ein. Sie drehten sich zu dem kleineren herum. „Unsere Partner sind nämlich plötzlich digitiert!“, erklärte er und legte seine Hand auf Coronamon. Mizuki hielt ihren Analyzer an Lunamon. „Lunamon, Level: Rookie, Typus: Datei, Attacke: Tear-Shoot. Element: Wind.”, stand dort. „Du hast recht.“, sagte sie dann. „Sie sehen nicht nur so aus.“ „Jetzt wo wir in unserer Welt sind, fällt es uns leichter ein höheres Level zu halten.“, erklärte Lunamon. „Bleibt nur die Frage, wo die anderen Digiritter sind…“, meinte Tatsu und schirmte seine Augen mit seiner linken Hand ab. „Sie sind bald hier, geduldet euch noch ein wenig, Digiritter.“ Hastig drehten sich die drei Digiritter nach der Quelle dieser Stimme um. Vor ihnen stand plötzlich ein kleiner Hund mit pinken Ohren. „Pink?! Wenn wir nicht in der Digiwelt wären, würde ich sagen, dass mir der Hund Leid tut…“, meinte Mizuki. „Das ist auch ein Digimon. Labramon. Auch auf dem Rookie-level.“, erklärte Yusaku, der sein Digivice dem Hund entgegenhielt. „Ganz recht, mein Name ist Labramon. Meine Aufgabe ist es, den Digirttern aus Osaka die nötigen Informationen zukommen zu lassen.“ „Davon hör ich zum ersten Mal.“, meinte Yusaku und rollte mit den Augen. Wenn es ein Informant war, wieso kam es denn erst jetzt? „Verzeiht. Es bot sich mir keine Möglichkeit euch eurer Aufgaben in Kenntnis zu setzen.“ „Schon gut.“, winkte Mizuki ab. „Kannst du uns vielleicht sagen, warum wir uns hier alle versammeln sollen?“, wollte Yusaku wissen. „Zum Kennenlernen, was sonst?“, warf Mizuki ein. „Auch. Aber der eigentliche Grund ist, dass wir euch so schnell wie möglich einweihen müssen. Denn die Macht des Bösen wächst mit jeder Minute und in eurem momentanen Zustand seid ihr noch nicht in der Lage, den Finsteren Fünf die Stirn zu bieten.“ Yusaku seufzte. „Wo sind wir da nur hereingeraten? Sag mal… Labramon, weißt du, warum ausgerechnet wir erwählt wurden? Es kann doch kein Zufall sein, dass die fünf Kinder, die diese Welt retten sollen so weit voneinander entfernt wohnen.“ Das Digimon senkte den Kopf und wich seinem Blick aus. „Ich fürchte, dass ich euch diese Frage nicht beantworten kann.“ Es sah den Digirittern wieder direkt in die Augen. „Die Macht, die die Welten im Gleichgewicht hält, hat euch erwählt. Indem ihr die Digieier berührt habt, wurdet ihr als würdig angesehen.“ Fragend sahen sich die Kinder einander an. Sie wussten nicht recht, ob diese Antwort genug war, oder ob sie sie überhaupt richtig verstanden hatten. Doch die Grübelei verflog, als ein violetter Pinguin an ihnen auf seinem Bauch vorbei schlitterte. Er sprang auf, sah sie kurz an, blinzelte und drehte sich dann um. Mit einer Flosse wedelte er in ihre Richtung und rief: „Dennis, Floramon, Sophie ich hab sie gefunden! Sie sind hier!“ Kurz darauf kamen zwei Kinder hinter einem Baum zum Vorschein. Dem kleineren Jungen sah man deutlich an, dass er jünger und definitiv kein Japaner war. Das Mädchen hingegen hatte japanische Züge im Gesicht, obwohl ihre Haut recht bleich war. „Wow cool! Da sind sogar noch mehr Digimon!“, rief der Junge und zückte sein Digivice. Er hielt es gen Dorumon und las vor: „Dorumon, Level: Rookie, Typus: Serum, Attacke: Metal-Canon. Element: Licht.“ „Was ist denn bei dem nicht richtig?“, fragte Mizuki das Mädchen. „Zu viele Videospiele würde ich tippen.“, antwortete sie gelassen. Sie beobachteten, wie er auch die anderen Digimon mit seinem Digivice begeistert untersuchte. Doch das Mädchen nahm letztlich das Gespräch auf: „Ich bin übrigens Sophie. Und das da ist mein Partner Floramon.“ „Freut mich euch kennenzulernen!“, lächelte Tatsu. „Ich bin Tatsu und wie der Junge schon gesagt hat, heißt mein Partner Dorumon.“ Auch die anderen beiden stellten sich vor. Plötzlich stieß der Junge zu ihnen und stellte sich ebenso vor: „Mein Name ist übrigens Dennis! Und mein Partner hier heißt Penguinmon.“ „Freut mich! Seine Farben erinnern mich irgendwie an Dorumon.“ „Nicht wahr?! Das dachte ich auch, deswegen musste ich gleich mal den Analyzer checken! Der Typus ist gleich, aber Attacken und Element unterscheiden sich!“, sprudelte es aus dem Elfjährigen. „Hier pass auf!“ Der Junge hielt sein Digivice auf den violetten Pinguin und zeigte die Daten Tatsu. Er las stumm: „Penguinmon, Level: Rookie, Typus: Serum, Attacke: Schlitterattacke. Element: Eis.“ „Tatsache… ich frage mich ja, was es mit all diesen Daten auf sich hat. Ich meine Level und Attacke sind klar, aber Element und Typus?“, überlegte Tatsu. „Darüber hab ich mir auch schon den Kopf zerbrochen.“, meinte Yusaku. „Elemente scheint es viele verschiedene zu geben.“ Er zog sein Tablet aus dem Rucksack. „Ich glaube es waren zehn… von Typus gibt es nicht so viele…“ Plötzlich stoppte er mit seinen Erklärungen. „Was hast du?“, wollte Mizuki deshalb wissen. Der Junge drückte noch ein paar Mal auf den Anschaltknopf, doch der Bildschirm blieb schwarz. „Seltsam… ich dachte ich hätte es erst gestern geladen… der Akku kann doch noch nicht leer sein.“ „Technische Geräte funktionieren in der Digiwelt nicht immer so, wie ihr es wünscht.“, erklärte Labramon. „Weil es eine digitale Welt ist, funktioniert die Technik nicht?“, hakte Sophie nach. Das Hundedigimon nickte. „Dann hab ich mein Tablet voll umsonst mitgebracht…“, murrte Yusaku. „Das mal beiseite. Was wolltest du uns denn zeigen?“ „Eigentlich nichts Besonderes… ich hatte Elemente und Typen in einer Excel-Tabelle eingetragen.“ „Meinst du, das könnte so wie in einem RPG sein?“, wollte Dennis wissen. „So wie in Rune-Soul? Also die Elemente meine ich.“, fragte Sophie. „Ja genau. Je nachdem welches Element ein Charakter hat ist er doch im Vorteil oder Nachteil. Wenn Digimon kämpfen, könnte das doch genauso sein.“ „Und so ist es auch.“ Überrascht und neugierig, wer ihnen das erklärt hatte, drehten sich die Digiritter zum Quell der Stimme um. „Lopmon!“, rief Tatsu freudig aus. „Als Datei-Digimon habe ich einen gewissen Nachteil gegenüber Virus-Digimon. Diese Information könnte nützlich werden, wenn ihr den Dienern der finsteren Fünf gegenübersteht.“, fuhr das Hasendigimon mit seiner Erklärung fort. „Die finsteren Fünf… Die hat doch Tatsu schon erwähnt. Wer sind die und was haben die mit uns zu tun?“, wollte Mizuki wissen. „Setzt euch. Ich werde euch nun in das Geschehen setzen und eure Aufgabe erklären. Das könnte vielleicht etwas länger dauern.“, wies Lopmon die Digiritter an und sie taten wie befohlen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)