Black Fur von Tomosaku (SasuNaru) ================================================================================ Kapitel 1: 1. Tag ----------------- „Na endlich ist sind wir da! Hab' mich fast zu Tode gelangweilt!“, quengelte und freute sich Naruto lauthals, als er den ersten Schritt aus dem Reisebus tat und die neue Umgebung begutachtete. Ohne auf die anderen zu warten stürmte er los. „Naruto! Warte!“, Hinata verließ den Bus hinter Naruto und verfiel in leichte Panik, als ihr bester Freund mal wieder keine Rücksicht auf alles und jeden nahm. Sakura klopfte ihr nur aufmunternd auf die Schulter und zusammen gingen sie ihm in mäßigen Tempo nach, gefolgt vom Rest der Klasse. Die Jugendherberge in der sie unterkamen, war wie man sich eine normale Jugendherberge vorstellte. Es gab einen großen Gemeinschaftsraum, mehrere kleine, für spezielle Dinge wie Pingpong oder Tischfußball und einen großen Saal mit genügend Tischen und Stühlen, der an die Küche grenzte. Inbegriffen in ihrem Aufenthalt war das tägliche Frühstück und ein einfaches Abendbrot. Aber sie waren alt genug um sich selbst zu verpflegen, nicht umsonst besuchten sie die 12. Klasse. In den Zimmern waren sie zu viert, ganz klassisch natürlich in Jungen und Mädchen aufgeteilt, Schulregeln eben. Diese Exkursion war quasi ein einwöchiger Ausflug am Ende des Schuljahres und ein gewisser Blondschopf brannte geradezu darauf endlich die neue Stadt zu erkunden und den Klausurstress von letzter Woche hinter sich zu lassen. Er warf seine Tasche auf sein noch nicht bezogenes Bett und wollte direkt wieder loslaufen. „Bleib mal locker. Wir haben eine Woche Zeit uns den Laden hier anzusehen. Und außerdem sind wir immer nicht mal im Ausland, was willst du hier also schon groß sehen?“, sagte Shikamaru mit wenig begeistertem Ausdruck, während er in aller Ruhe die Knöpfe seines Kopfkissenbezuges zu machte „Darum geht’s doch gar nicht! Hallo!? Wir können endlich mal wieder entspannen und nicht mehr lernen! Ich will Spaß haben!“, erwiderte Naruto von einem Ohr zum anderen grinsend. „Du sagst es, entspannen. Das kann ich am besten im Bett, also geh ohne mich.“ Naruto zog einen Schmollmund, widmete sich jedoch schnell einem anderen Zimmergenossen zu. „Kiba?“ „Hm.. kommt drauf an. Was hast du vor?“ Voller Enthusiasmus holte Naruto Luft um ihm von den vielen tollen Ideen, für mögliche Erkundungen, zu erzählen. Die er nicht hatte. So weit hatte er nicht gedacht. Kiba schnaubte belustigt. „War ja klar. Aber wir können uns ja erst mal in der Herberge umsehen.“ „Langweilig. Aber besser als nichts. Shika-“ „Geht ohne mich.“ Also ließen sie Shikamaru in Frieden, wie er es am liebsten hatte. Sie liefen durch den schmalen Flur auf dem ihr Zimmer lag, bis sie an dem Gemeinschaftsraum mit Fernseher vorbei liefen. Lee und Neji hatten sich bereits niedergelassen und schauten, den Lauten nach zu urteilen, irgendeine Kampfsportsendung. Als sie zu der Tür kamen, die ihnen zuvor unter der Zuweisung Speisesaal gezeigt wurde, hörten sie plötzlich ein dumpfes, aber lautes Geräusch in Windeseile auf sie zukommen. „Uff!“ „Akamaru!“ Ein großer weißer Hund hatte Kiba angesprungen und zu Boden gerissen Dem Vierbeiner folgte ein junger Mann mit schwarzen Haaren. „Akamaru, ab! Wie oft soll ich dir noch sagen, du sollst die Gäste nicht belästigen!“ Der Hund wedelte weiter freudig aufgeregt mit der Rute und winselte kurz, als er von Kiba abließ. Er schien gut auf sein Herrchen zu hören. Naruto, der von dem Drama unberührt geblieben war, wandte seinen Blick nun von Kiba zu besagtem menschlichen Neuankömmling. Für winzig kleinen Augenblick verlernte Naruto das Denken, nicht das er jemals gut darin gewesen war; für seine Bedürfnisse hatte es jedoch bisher immer gereicht. Wie von allein glitten seine Augen über den schlanken Körper. Er trug ein schwarzes Sweatshirt, dazu eine beigefarbene Jeans und schlichte schwarze Schuhe. Er war groß und blass; ziemlich blass. Wenn er Naruto nicht gerade gegenüber stehen und ihn aus seinen rabenschwarzen Augen ansehen würde, hätte Naruto ihn wohl für tot erklärt. Moment... Leichte Röte stieg Naruto ins Gesicht. Er sah ihn an?! Ihre Blicke trafen sich und sofort machte das Herz des blonden einen Sprung. Die schwarzen Augen taten das Gleiche, wie Narutos es zu vor getan hatten. Sie musterten ihn und er konnte nichts dagegen tun, dass sich Unwohlsein und Hitze zugleich in ihm ausbreitete. Es war ein wirklich komisches Gefühl so offen gemustert zu werden, noch dazu in der Gegenwart anderer. Das musste er gerade sagen... Gut, Kiba war wohl der Mensch, der dem Geschehen hier am wenigsten Aufmerksamkeit schenkte. "Tsk" Das abfällige Schnalzen ließ Naruto aufschrecken und den Schwarzhaarigen verwirrt ansehen. Hatte er ihn gerade...? "Akamaru, los.", kaum gesagt setzte der Schwarzhaarige seine langen Beine in Bewegung. Der weiße Hund folgte ihm auf Anhieb und hinterließ einen trauernden Kiba. "Wir werden uns wiedersehen", jaulte er dem Hund förmlich hinterher. Doch Naruto interessierte gerade ziemlich wenig, wie lächerlich sich sein Kumpel gerade machte. War ja nicht so, als würden sie je wieder herkommen oder jemanden wiedersehen. Viel mehr wurmte Naruto die Reaktion des Schwarzhaarigen. Er konnte ihn doch nicht mustern und dann einfach abfällig schnalzen, als hätte ihm nicht gefallen was er sah! Nicht das es Naruto interessierte. Er war genauso wenig sein Typ, wie er wohl seiner zu sein schien. Auch wenn Naruto zugeben musste, das er noch nicht viele Typen hatte und er auch nicht von einem bestimmten Typus sprechen konnte, da seine Partner alle komplett unterschiedlich gewesen waren... Der Schwarzhaarige hatte nur sein Interesse geweckt, weil er ihn an Hinata erinnert hatte. Von der Blässe her und von dem tiefen Schwarz der Haare, nur das Hinata einen leichten Blaustich hatte. Und die Augen. Ja, die waren das genaue Gegenteil, das faszinierte ihn wirklich! Kiba hatte sich aufgerafft und klopfte sich den imaginären Staub von den Klamotten. Er wandte sich an Naruto. „Alter, hast du den gesehen?!?!“ Fragend wandte Naruto ihm den Kopf zu. „Ehh... ja? Wie hätte ich ihn übersehen sollen? Er stand direkt vo-“ „Der war doch mega cool!!“, die Augen des Brünetten strahlten förmlich. Bitte was? „F-findest du?!“, augenblicklich errötete Naruto ohne zu wissen warum eigentlich. Selbst Kiba fand, dass der Kerl gut aussah? „Ja, aber hallo! Ziemlich groß und kräftig vor allem!“ Was? Auf was achtete Kiba denn bitte?! Okay, ja Naruto hatte seine Statur auch gecheckt und er war groß, größer als er selbst, wie er zu seinem Missfallen feststellen musste. Aber war er so gut gebaut gewesen? Naruto hatte kaum erkennen können wie muskulös er vielleicht unter seiner Kleidung war... und schon begann das Kopfkino. Naruto wollte es nicht, doch sofort stellte er sich den schwarzhaarigen unter der Dusche vor. Wasser, das langsam jede Wölbung der vermuteten Muskeln entlang rann. Einzelne Wassertropfen, die von seinen seidig, schwarzen Haaren hinabfielen und sein Schlüsselbein hinabliefen, hinunter bis zu den Brustmuskeln weiter über den definierten Bauch.... Ok, ok, STOPP! Der Blonde musste sich zwingen an etwas anderes zu denken. Mit glühenden Wangen wandte er ruckartig den Kopf zur Seite. „So cool war er jetzt auch nicht! Vielleicht ein bisschen gutaussehend... Aber viel zu arrogant!“ „Arrogant?“ „Hast du gesehen, wie der mich angesehen hat?!“ „Der Hund?“ Moment… „Hund?“, total verwirrt blickte Naruto den Brünetten an. In seinem Kopf ratterte es. Wovon verdammt sprach Kiba?! Naruto blickte in die Richtung, in die der schwarzhaarige Unbekannte verschwunden war, mit seinem Hund… Oh Gott. Redete Kiba gerade von der Töle?! Natürlich, wieso sollte Kiba auch von dem Schwarzhaarigen reden? Er hatte jenen bestimmt nicht einmal wahrgenommen. Die Wangen Narutos begannen zu brennen. „Natürlich. Was dachtest du denn wovon ich sonst…“, begann Kiba ebenso verwirrt, machte dann jedoch eine kurze Pause, „Bro…dachtest du etwa ich rede von diesem Typen?“ „Was? Nein…! Natürlich rede ich von dem Hund! Echt cool, wirklich! Und das schwarze Fell ist echt hübsch, schön glänzend!“ Während Naruto versuchte sich aus dieser peinlichen Situation zu befördern, kratzte er sich am Hinterkopf und grinste den Brünetten an. „Naruto“, eine Augenbraue Kibas schwang in die Höhe, „Das Fell war weiß.“ Naruto schluckte. Oh. „Ja, klar. Meine ich doch…“ „Naruto… Du hast doch nicht ernsthaft den-“ „Ah… Guck mal, da ist Hinata. Wow, das Kleid steht ihr echt gut!“, warf Naruto ein und zeigte hinter den Brünetten, wo zum Glück auch wirklich Hinata stand. Sie redete gerade mit Sakura und Ten Ten. Und natürlich reagierte Kiba wie erhofft. Er wandte sich von ihm ab und drehte sich um. „Meine Göttin!“, seufzte er und verschwand schneller Schritte zu der Hyuga. Erleichtert atmete Naruto aus. Seine Hand auf seine Brust gelegt und er konnte sein Herz schnell dagegen schlagen spüren. Das hätte verdammt schief gehen können! Kiba sollte bloß nicht denken, dass er auf diesen arroganten Fatzke von vorhin stehen würde. Lächerlich. Nur zur Sicherheit drehte der Blonde sich nochmal in die Richtung, in die der Hundebesitzer verschwunden war. Nicht dass der das auch noch gehört hatte! Für den Rest des Tages verbannte er jegliche Gedanken an den seltsamen Vorfall in die hinterste Ecke seines Gehirns. Die Mädchen hatten sich sommerliche Kleider angezogen und wollten einen Spaziergang durch die Stadt machen. Da überlegte Naruto natürlich nicht zweimal. Endlich verstand jemand seine Erkundungslust! Und Shikamaru hatte Recht gehabt, es war nicht wirklich anders als zu Hause, es hab die gleichen Geschäfte und natürlich sprach jeder ihre Sprache. Aber das würde Naruto natürlich nie zugeben. Außerdem genoss er es mit den anderen einfach zum Spaß unterwegs zu sein. Sie setzten sich in ein kleines Cafè, wo sie ganz frech zwei Tische unter den Sonnenschirm rückten. „Ach tut das gut!“, Sakura ließ sich erleichtert in einen der Flechtstühle sinken, „Endlich kein Stress mehr!“ Sie erntete reichlich zustimmendes Nicken. „Die letzten Wochen waren einfach nur heftig.“ „Ich möchte nie wieder für Prüfungen lernen!“ „Ach komm, als ob du gelernt hättest Naruto!“ „Haa? Was soll das denn heißen?!“, beleidigt verschränkte er die Arme vor der Brust. Kiba knuffte ihm den Ellenbogen in die Rippen. „Du hast sogar versucht bei mir abzugucken, also kannst du gar nicht gelernt haben.“ „Sagt der, der mir um 2Uhr morgens bei Whatsapp schreibt, dass er 'noch bis gerade mit seiner angebeteten geskyped' hat.“ Wie auf Stichwort lief Hinata, die Kiba gegenüber saß, kirschrot an. Sie alberten noch eine Weile herum, bis eine Kellnerin zu ihnen kam und sie nach ihren Wünschen fragte. Sie war groß und hatte langes blondes Haar, welches sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. Es war schon recht spät, als sie wieder in der Herberge ankamen. Sie hatten sich noch viel angesehen, auch wenn es ziemlich unspektakulär gewesen war. Dennoch hatten sie Fotos gemacht, um sich immer an ihre letzte Klassenfahrt erinnern zu können; mit Freunden war eh alles viel besser und so störte niemanden wirklich, dass fast alles ihrem Heimatort glich. Selbst Shikamaru hatte kein einziges Mal gemeckert und das sollte schon was bedeuten! Aber Naruto hatte schon immer gewusst, dass Shikamaru sie alle genauso sehr liebte und ihre gemeinsame Zeit genießen wollte. "Also treffen wir uns gleich vor'm Speisesaal?", Sakuras Stimme riss den Blonden aus seinen Gedanken. "Hä...?", Naruto. "Wow, wirklich. Das ist mal wieder ein sehr geistreicher Beitrag von dir.", Sakura schüttelte seufzend den Kopf. "Bist du was anderes gewohnt?", warf Shikamaru ein und setzte sich direkt in Bewegung, "In einer knappen dreiviertel Stunde wird abgedeckt." "Waaaas?! Wieso stehen wir dann noch hier 'rum?", verständnislos sah Naruto seine Freunde an und erntete nur weitere Seufzer. "Weil der Plan lautet: Umziehen und dann Treffen vor dem Saal", Kiba erbarmte sich Naruto das gesagte zu wiederholen. "Ja... Wieso stehen wir dann noch hier herum?", wiederholte Narut, packte Kiba am Arm und zerrte ihn hinter sich her, in Richtung Zimmer. "Da seid ihr ja endlich!", maulte Naruto, als die Mädels endlich am Treffpunkt ankamen. Diesmal waren sie jedoch zu viert. "Sorry, als Temari gehört hat, dass Shika da ist, wollte sie unbedingt mit. Und natürlich brauchte das wieder seine Zeit.", entschuldigte Sakura ihr spätes Auftauchen, grinste dabei breit. Naruto glaubte kaum, dass ihre Worte überhaupt einen Hauch einer Entschuldigung in sich trugen, sondern eher, dass sie Temari aufziehen wollte. Wie nicht anders zu erwarten, funktionierte das auch. "Was?! Was laberst du da...?! Du tust so als hätte ich zig Outfits anprobiert!" "Hast du doch auch", Sakura zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. "Hab ich gar nicht!", zeterte Temari weiter, bis sie sich Shikamaru zuwandte und jenen mit klimpernden Wimpern besah, "Hi~" Der Klang ihrer Stimme glich einer Flöte. "Können wir?", mehr hatte Shikamaru nicht zu sagen und setzte sich in Bewegung. Gefolgt von Kiba und den anderen. Auch Naruto folgte ihnen, immerhin wollte er heute noch was zwischen die Zähne bekommen. Wie nicht anders zu erwarten war niemand mehr im Saal. Überraschenderweise war jedoch der Schwarzhaarige, den er heute kurz nach seiner Ankunft kennengelernt hatte hier. Er war dabei die Tische abzuräumen. Er arbeitete also hier? "Uuh, wer ist denn der Schnuckel da drüben?", pfiff Sakura, nachdem sie sich gesetzt und den Schwarzhaarigen auch entdeckt hatte. "Ja, sein schwarzes Fell ist echt schick,oder?", lachte Kiba, während er sich auf einen Stuhl plumpsen ließ. Er erntete allseits verwirrte Blicke. Naruto war der Einzige, dessen Wangen bloß rot anliefen. "Was... Fell?", fragte Sakura. Kiba zuckte mit den Schultern. "Narutos Worte." Dieser....! Nun waren alle Blicke auf den Blonden gerichtet. Er suchte nach Worten. Doch Hinata schien zu merken, dass ihm die Situation unangenehm war. "Sakura-Chan... Aber du bist doch mit Sai zusammen." „Natürlich! Aber das ändert sich ja nicht, nur weil ich einen anderen Mann ansehe! Sai ist und bleibt meine Nummer 1, aber du weißt doch, was man sagt, oder Hinalein? Appetit holen kann man sich woanders, aber gegessen wird zu Hause!“, erwiderte Sakura selbstbewusst und zwinkerte ihrer Freundin zu. Diese wusste nichts zu erwidern und errötete zum wiederholten Male an diesem Tag. „Hey, jetzt red' ihr nicht so einen Quatsch ein!“, beschwerte sich nun Kiba. „Ach. Ich hab ganz genau gesehen, dass du die hübsche Kellnerin vorhin auch angestarrt hast!“ Autsch. Sakura war herzlich ehrlich und direkt. Vielleicht etwas zu sehr für die arme Hinata, die sich schon auf ihrem Stuhl klein machte. „Hey, jetzt kommt mal wieder runter! So toll sieht er jetzt auch wieder nicht aus!“, versuchte Naruto die Situation zu entschärfen, allerdings bemerkte er nicht, dass er seine Stimme wohl etwas zu laut erhoben hatte. Der Saal war fast leer. Und genau in diesem Moment sah besagter Schwarzhaarige zu ihnen hinüber. Naruto hielt einen Moment den Atem an, schluckte. Ihre Blicke trafen sich. Fuck. Hatte er das jetzt etwa gehört?! Sakura stöhnte genervt auf und fing an darüber zu reden, dass es um das Prinzip dabei ginge und nicht um den speziellen Kerl, aber Naruto hörte ihr nur mit halbem Ohr zu. Das Objekt des Gesprächs und er sahen sich immer noch an. Und wieder hatte der Blonde das Gefühl abschätzend gemustert zu werden. Dann plötzlich wand sich der andere ab und brachte das Geschirr, dass er trug in die Küche. „Scheinbar steht Naruto doch auf schwarzes Fell“, Kibas Stimme riss Naruto aus seiner Starre. "Ich hab zwar keinen Plan, was dieses ganze Fellgetue soll", gab Sakura ihren Senf dazu, während sie sich von ihrem Platz erhob, "Aber Rosa scheint nicht seine Farbe zu sein" Schulterzuckend drehte sie sich von ihnen weg und marschierte auf das mickrige Buffet zu - Essensreste traf es wohl eher. Nun war es an Kiba dumm aus der Wäsche zu schauen. "Alter", Kiba blinzelte Naruto geschockt entgegen, "Sakura wollte was von dir?! Das hast du mir gar nicht erzählt...!" "War doch offensichtlich.", war Shikamarus kurzer Kommentar und tat es der Rosahaarigen gleich, Temari folgte ihm natürlich direkt ohne überhaupt etwas zu sagen. "Ich kann doch nicht der Einzige sein, der davon nichts gewusst hat.", Kiba sah zu Hinata, welche ertappt den Blick senkte und mit ihren Fingern spielte. "Ah... K-Kiba-... Tut mir Leid!" Das Mädchen sprang förmlich von ihrem Stuhl, ergriff Ten Ten, die das ganze sehr amüsant fand, und verschwand ebenso, um noch etwas zu Essen abzugreifen. Vielleicht sollte Naruto das auch langsam tun. Ein Ruck ging durch seinen Körper und er setzte sich in Bewegung. Doch Kiba ließ das nicht einfach auf sich sitzen lassen zu wollen. Wieso war er eigentlich manchmal so anstrengend? "Na.Ru.To!" Angesprochener hob beschwichtigend die Hände. "Ok, ok. Chill." "Chillen? Wir reden hier von Sakura. Heiß begehrtestem Mädchen des Jahrgangs.", ungläubig fuchtelte Kiba mit den Händen. "Ja, ja. Halt mal den Bach flach. Sie hat nichts was mich anzieht", versuchte Naruto zu erklären. Das er schon lange auf das andere Geschlecht stand wollte er nicht unbedingt jetzt erzählen. "Sie soll dich auch nicht anziehen. Aber Spaß beiseite, sie hat zwei ziemlich prächtige Argumente." Naruto stöhnte genervt. "Darauf kommt es nicht an, oder soll ich Hinata erzählen wie oberflächlich du bist?" „Bin ich nicht! Aber du kannst mir nicht weiß machen, dass du nicht siehst, dass sie gut gebaut ist.“, Kibas Augenbrauen wackelten wie zwei wild gewordene Raupen. „Ja, schon gut, lass uns essen.“, wägte der Blonde genervt ab und erhob sich, ohne auf seinen besten Kumpel zu warten. Womit nochmal hatte er sich diesen Titel verdient? Vielleicht ja, weil er, verstand wenn Naruto wirklich keinen Bock mehr hatte und es für den Rest des Tages gut sein ließ. Keine Fellgeschichten und voluminösen Vorteile unterbrachen ihren Abend. Ebenso wenig ließ sich der ominöse Hundebesitzer blicken. Die letzten Reste vom Buffet waren schnell weggeputzt und die kleine Gruppe teilte sich in Nachteulen, die im Gemeinschaftsraum herum lungerten und diejenigen, die schon im Gehen einschliefen. Natürlich hatten einige andere Mitschüler Alkohol in die Herberge geschmuggelt, sodass der große Raum mit den vielen kuscheligen Sofas und dem Fernseher ziemlich schnell vollbesetzt war. Dennoch gesellte sich Naruto zu ihnen und quetschte sich auf eines der Polstermöbel und ließ den ersten Tag mit einem seltsamen Gefühl im Magen enden. Er trank bloß ein Bier bevor er ins Land der Träume schlummerte und von großen schwarzen, gelben, weißen und rosafarbenen Fellknäueln träumte. Kapitel 2: 2. Tag ----------------- „Hey Naruto, jetzt mach schon. Steh auf... Gott, selbst Shikamaru ist nicht so anstrengend." Die laute Stimme seines besten Kumpels, ließ Naruto murren. Schwerfällig und stöhnend rollte er sich von seinem Bauch auf seinen Rücken. "Alter, wie alt bist du?", wollte Kiba wissen. "Fünf..." "Fünf? Ich würde auf Mitte 70 tippen" "Fünf... Minuten", gähnend legte Naruto seinen Unterarm über seine Augen, um sich vor den Sonnenstrahlen zu schützen. Das einzig Negative am Sommer. Kiba lachte auf, was Naruto nun dazu brachte unter seinem Arm hervor zu spähen. Was war hier so lustig? Hatte er einen Witz verpasst? Kiba wusste doch, dass sein Hirn zu solch früher Stunde noch nicht auf Hochtouren lief. "Was ist so witzig?", wollte Naruto grummelnd wissen und sah sich kurz im Zimmer um, "Und wo ist Shika?" Völlig darüber verwirrt, dass das Faultier schon aus ihrem Zimmer verschwunden war, setzte Naruto sich auf. "Was denkst du denn? Beim Essen, immerhin haben wir kaum noch Zeit." Zeit wofür? Doch binnen weniger Sekunden konnte sich Naruto an den Moment erinnern, als ihr Lehrer kurz vor ihrer Ankunft Zettel im Bus verteilt hatte, auf denen der gesamte Ablaufplan der Woche drauf stand. Vielleicht hätte er ihn nicht nur kurz überfliegen sollen oder ihn nicht im Bus liegen lassen sollen. Naruto schluckte. "Wie spät?", hauchte der Blondschopf mit einem leicht unsicheren Unterton in der Stimme. Wollte er die Antwort überhaupt wissen? Kiba verschränkte die Arme vor der Brust. "Spät; um genau zu sein, 9:32 Uhr. Und genau deshalb werde ich jetzt losgehen und meinen Magen füllen, bis gleich." Naruto konnte es nicht fassen. Kiba meinte es ernst, denn kaum hatte er zu Ende gesprochen machte er auf dem Absatz kehrt und verschwand aus ihrem Zimmer. Und das nennt sich bester Freund?! "Eeey, du kannst doch nicht...Shit" Die Bettdecke flog in Windeseile von seinem halbnackten Körper. Er hatte nicht einmal mehr eine halbe Stunde Zeit, um zu duschen und zu frühstücken. Naruto zog sich sein Oberteil und seine Boxer aus, bevor er sich ein Handtuch, neue Klamotten und einen Behälter aus seiner Reisetasche schnappte. Den Plastikbehälter warf er mit seinen Klamotten in seinen Rucksack, den er für den heutigen Tag brauchen würde. Das Handtuch band er sich um die Hüfte, bevor er aus dem Zimmer stürmte in Richtung Gemeinschaftsbad. Wieso hatten Herbergen eigentlich nie eine eigene Dusche, geschweige denn Toiletten? Nur am Rande bekam er mit, dass er fast jemanden über den Haufen rannte. Fertig geduscht und angezogen, warf er einen Blick auf sein Handydisplay, das ihm nur noch deutlicher zu verstehen gab, dass er später dran war, als geplant. Verständlich, denn Zeitmanagement war seine gesamte Schulzeit über keine seiner Stärken gewesen. Also setzte er sich wieder in Bewegung, seinen Rucksack auf den Rücken geschultert, rannte er die Strecke zum Speisesaal, als würde er einen Marathon laufen. Kurz vor Zehn riss er die Tür auf und erblickte, wie nicht anders zu erwarten, niemanden. Okay, niemand war nicht ganz richtig. Eine Person befand sich noch im Raum, doch um wen genau es sich handelte merkte Naruto erst als es schon zu spät war. Besagte Person war dabei die restlichen Überbleibsel des Frühstücks wegzuräumen. "Stopp!Stopp! Moment!! Warten Sie!!", rief Naruto panisch aus, während er die letzten Meter bis zum Buffet in einem schnellen Tempo hinter sich brachte. Der Angestellte hob seinen Kopf und Naruto blickte wie schon am Tag davor in die schwarzen Augen des Hundebesitzers. Sofort lief er rot an. Nein, dass konnte doch jetzt nicht war sein...?! Die dunklen Augen wanderten seinen Körper hinab, was dazu führte, dass sich die Nackenhaare Narutos aufstellten. Er konnte beobachten, wie sich die Mundwinkel seines Gegenübers minimal und für nur einen Bruchteil einer Sekunden nach oben zogen. Was...?! Befand er sich im falschen Film? Fand er es etwa amüsant, dass er sich hier abhetzte, um noch etwas zu essen zu bekommen? Naruto würde sich darüber gerne weiter den Kopf zerbrechen und dem Schwarzhaarigen, dem dieser minimale Anflug von einem Grinsen wirklich gut stand, irgendeinen bissigen Kommentar an den Kopf werfen. Stattdessen aber tat Naruto das, weshalb er hergekommen war. Er setzte seinen Rucksack ab und fischte den Behälter heraus. Ohne dem anderen weiter Aufmerksamkeit zu schenken griff Naruto wild nach dem Essen und beförderte es in den Behälter. Zum Schluss nahm er sich ein Messer. "Bring ich zurück", murmelte er und schon hatte er es zusammen mit dem Essen, in seinem Rucksack verstaut und flüchtete aus dem Saal. Vor der Herberge sah er seinen Lehrer, der am Bus wartete und ihn mit zu Schlitzen verengten Augen besah. "Tut mir Leid!", rief er, während er in den Bus sprang und nach Kiba Ausschau hielt. Jener saß fast in der letzten Reihe, direkt eine Reihe vor Hinata. "Du Heuchler eines besten Freundes!", warf Naruto ihm entgegen, nachdem er sich auf den Platz neben ihm hatte plumpsen lassen. "Hey, immerhin hab ich dir den Platz freigehalten. Ich bin heißbegehrt." Kiba grinste über das ganze Gesicht und ließ es sich nicht nehmen Hinata über die Schulter hinweg zu zuzwinkern. "Spinner." Der Motor des Busses sprang an und kurz darauf konnte man Kakashis Stimme über die Lautsprecher hören. "Jetzt, wo selbst die letzte Schlafmütze sich zu uns gesellt hat, kann der Ausflug beginnen. Ich werde euch kurz den Ablaufplan für heute erläutern-", begann er und Naruto schaltet direkt ab. Er wollte essen. Also holte er alles Nötige aus seinem Rucksack. "Dein Ernst?", war Kibas belustigter Kommentar. Naruto funkelte ihn an. "Wessen Schuld ist das wohl." 3 Stunden und eine todlangweilige Ursprungsgeschichte des Ortes später waren sie, Gott sei dank, wieder auf dem Rückweg. Warum mussten Lehrer sich immer die möglichst langweiligsten Ausflugsziele aussuchen? Sie wurden durch Teile des „berühmt berüchtigten Naturkundemuseums“ dieser Stadt geführt, von einem kleinen rundlichen Mann, der seine Aufgabe als Gruppenführer ernst nahm. Das war an sich nichts schlechtes, er war engagiert und voller Enthusiasmus, jedoch redete er volle 2 Stunden über längst ausgestorbene Viecher, dessen Skelette und vermutete Lebensweisen. Noch schneller konnte man einen Naruto Uzumaki nicht langweilen. Die Skelette waren ja cool anzusehen, aber einen Vortrag darüber hören? Der Blondschopf wäre beinahe im Stehen eingeschlafen, wenn Sakura ihm nicht ihren Ellenbogen mit voller Wucht in die Seite gerammt hätte. Autsch. Sie befanden sich nun wieder im Bus und wurden in ihre Freizeit entlassen, sobald sie bei der Herberge angekommen waren. „Hey, Naruto.“, eben genannter war auf dem Weg ins Zimmer, als Kiba und Choji ihn zu sich riefen. „Ich hab gehört die Mädchen wollen nachher ins Schwimmbad gehen! Die wollten uns nichts davon sagen, damit wir sie nicht belästigen oder so, aber Hinata hat's mir verraten, als ich sie gefragt hab, was sie heute noch vor hat.“ Kiba grinste von einem Ohr zum anderen, „Du weißt, was das heißt oder?“ Er wackelte mit den Augenbrauen und machte eine ausschweifende Geste mit den Händen, die eine üppige Sanduhr formten. Naruto rollte mit den Augen. Manchmal wirkte Kiba wie ein hormongesteuerter Teenager. Oh Moment, genau das war er ja auch. „Was?! Warum hat mir dass den keiner vorher gesagt?!“,fuhr Naruto ihn völlig entrüstet an. Schwimmen klang super in den Ohren des Blondschopfs! Allerdings hatte er bisher keinen Gedanken daran verschwendet, immerhin waren sie nicht an den Strand gefahren. Scheinbar schienen sich die Mädels dadurch den Spaß aber nicht nehmen zu lassen, während er nicht mal an die Möglichkeit gedacht hatte in ein Freibad zu gehen. „Ich hab kein Badezeug eingepackt...“, grummelte er und verschränkte die Arme vor der Brust. Choji sah ihn verständnislos an. Als ob es das natürlichste der Welt wäre auf eine Klassenfahrt in eine 200 Kilometer entfernte Stadt Badesachen mitzunehmen. „Alter, du willst dir das doch nicht entgehen lassen, oder?!“ Kiba sah genauso verstört aus. "Kann ja schlecht nackt schwimmen gehen. Hier ist nicht mal ein Modegeschäft in der Nähe, ich kann mir nicht mal irgendein hässliches Teil kaufen." Total enttäuscht, seufzte der Blondschopf tief. Das war doch einfach gemein. Und Kiba, sein anscheinend wohl bester Kumpel, der sich nicht wie einer verhielt, schien auch keine Anstalten zu machen ihm hier Gesellschaft zu leisten. "Das ist wirklich Mist. Aber kann man wohl nichts dran machen. Du wirst schon eine sinnvolle Beschäftigung finden. Immerhin bist du Naruto Uzumaki.", grinste Kiba und legte ihm eine Hand auf die Schulter, "Würd' gern noch ein bisschen plaudern, aber die Hormone rufen. Bis nachher!" Kiba gab Choji zu verstehen, dass sie sich nun beeilen sollten. Naruto wurde nur noch ein kurze Verabschiedung zugerufen, da waren die beiden auch schon in der Herberge verschwunden, um ihre Schwimmsachen zu holen. Naruto blinzelte erstaunt. Er wusste gar nicht, dass Choji rennen konnte... Natürlich bezog er dies nicht auf sein Gewicht. Immerhin gingen sie schon seit etlichen Jahren in eine Klasse, doch selbst im Sportunterricht hatte Naruto Choji noch nie rennen sehen. Doch das stand jetzt nicht zur Debatte. Ein erneutes Seufzen. Enttäuscht schlurfte Naruto ebenfalls in die Herberge, schlug aber den Weg zum Aufenthaltsraum ein. Vielleicht würde er einfach fernsehen, bis die anderen wieder zurück waren. Leider musste Naruto schon nach wenigen Minuten feststellen, dass rein gar nichts lief, was man länger als 30 Sekunden hätte aushalten können. Ein gelangweilter Blick auf sein Handy verriet ihm, dass es sich nur noch um Stunden handeln konnte, bis er wieder unter Freunden war. Immerhin waren die anderen erst knappe 15 Minuten weg. "Oh, hi Naruto." Lees Kopf lugte in den Raum, "Neiji und ich treffen uns mit Kiba und den anderen beim Schwimmbad. Hast du Lust mitzukommen?" Stöhnend warf Naruto den Kopf in den Nacken. War das eine Verschwörung? "Nein sorry, keine Lust.", murmelte er. Die Blöße wollte er sich nicht vor Lee oder Neiji geben. "Hm, schade. Kann man nichts machen. Bis später", trällerte der Junge mit dem Topfschnitt und verschwand. Eine Weile saß Naruto mit geschlossenen Augen da und vegetierte förmlich dahin. Kiba dieser Lügner. Von wegen er fand schon etwas, um sich die Langeweile zu vertreiben. Die Zeit verstrich quälend langsam und Naruto bildete sich schon ein den Sekundenzeiger einer Uhr zu hören, dabei befand sich hier nicht mal eine im Raum. "Ich halt das nicht mehr aus!!", ruckartig erhob Naruto sich von dem Sofa. Dann würde er sich jetzt eine Beschäftigung suchen. Hier in dieser Herberge musste es doch irgendetwas geben. Bevor Naruto den Raum verließ blickte er noch einmal auf den Couchtisch, auf dem eine Platte mit Kleingebäck lag. Er griff sich etwas davon und machte sich anschließend auf den Weg. Gefühlte Stunden später, ohne auch nur ein klein wenig Erfolg verbuchen zu können, seufzte Naruto. Wow, es war wirklich langweilig hier. Wahrscheinlich der langweiligste Ort an dem er bis jetzt gewesen war. Mittlerweile ohne jegliche Hoffnung auf Vergnügen oder Beschäftigung, folgte er der Wegbeschreibung in Richtung Garten. Blumen waren doch schön. Richtig toll anzusehen... Am liebsten würde Naruto weinen. Das er sich die Zeit totschlagen wollte, indem er Blumen bei der Photosynthese beobachtete, konnte er selber nicht glauben. Er musste sich auf jeden Fall nachher was cooles ausdenken, für den Fall, dass Kiba nachfragen sollte. Endlich am Ziel angekommen, öffnete Naruto das Tor zum Garten. Sofort viel ihm die Hundehütte auf, die in der Nähe des Eingangs stand. Und Naruto blieb nicht unbemerkt. Die weißen Ohren zuckten und langsam öffnete sich das eine und dann das andere Auge. Die dunklen Iriden sahen ihn an. Sie waren heller als die des Hundebesitzers. "Oh." Der Blonde sah sich um, doch außer ihm und dem Hund schien niemand hier draußen zu sein. Vorsichtig ging Naruto auf die Hütte zu, während die Augen ihn beobachteten. "Eh... Hi.", Naruto blieb unmittelbar vor dem Tier stehen und hob die Hand, "Ich bin Naruto und du bist... Akamaru, richtig?" Die Ohren zuckten ein weiteres Mal und diesmal richtete der Hund sich auf und begann an ihm zu schnuppern. Anscheinend hatte er sich den Namen richtig gemerkt. Akamaru wedelte mit dem Schwanz, als er an Narutos Strickjacke schnüffelte. "Hmm? Du riechst wohl die Kekse.", lachte Naruto und legte seine Hand auf den weißen Kopf. "Sorry, die darfst du leider nicht." Entschuldigend wuschelte er durch das Fell. Oh...? "Wow! Das ist ja mega weich!!" Total begeistert begann Naruto Akamaru zu betüdeln. Er hatte sich das Fell gar nicht so toll vorgestellt! Weiß glänzend und extrem flauschig. "Dein Fell ist echt hübsch." Naruto war so sehr damit beschäftigt das Fell Akamarus anzufassen, dass er den Neuankömmling gar nicht bemerkt. "Doch eher weiß, statt schwarz?" Erschrocken fuhr Naruto herum, während Akamaru ihn links liegen ließ und auf den anderen zu lief. Oh Gott...! „Ich habe keine Ahnung wovon Sie reden.“, Naruto vermied es ihm in die Augen zu sehen, während er sich aus der Hocke aufrichtete. Shit! Woher hatte der Kerl das mit dem schwarzen Fell?! Hatte er das Gespräch von ihm und Kiba etwa doch gehört? Aber er hatte doch extra gecheckt ob der Typ in Hörweite gewesen war! Und wenn er das gehört hatte, konnte er sich sicher denken, dass die Bemerkung gestern beim Abendessen auch an ihn gerichtet war. „Man muss schon taub sein um dich und deine Kindergartentruppe zu überhören. Vor allem in den Gängen.“, seine Bemerkung klang mehr als abschätzig. Toll, Vermutung bestätigt, juhu! Wer hatte dem Typen überhaupt erlaubt ihn zu duzen??? Trotzig ließ der Blonde seinen Blick nun doch zum Gesicht seines Gegenübers wandern und blieb daran hängen. Er war wirklich attraktiv. Die feinen Gesichtszüge, die helle Haut im Kontrast zu den schwarze Strähnen, die sein Gesicht umrahmten. Vor allem aber fielen Naruto erneut seine stechenden Augen auf. So ein Bastard. Womit hatte DER so viel gutes Aussehen verdient? „Na und? Wer will uns verbieten laut zu sein?“, er konnte diesen Kerl definitiv nicht leiden! "Tsk" Ein Zungenschnalzen. Der Schwarzhaarige nahm den Blick von ihm, bevor er sich hinunter zu Akamaru kniete. Naruto konnte es nicht glauben. Hatte der Schwarzhaarige das gerade wirklich getan? Wut stieg in ihm auf. Wie konnte er ihm gegenüber so respektlos sein? Immerhin war er ihm sehr nett gegenüber gewesen, davon abgesehen, dass man es als Beleidigung auffassen konnte, wenn irgendein haariger Teil seines Körpers mit Fell verglichen wurde. "Find's doch heraus" Naruto, der gerade etwas sagen wollte, war binnen weniger Sekunden wieder mit den intensiven, dunklen Augen konfrontiert. Ihm blieben ob des plötzlichen Blickkontakts die Worte im Hals stecken. "Naruto" Woher....?! Sein Name aus dem Mund dieses arroganten Typen hallte in seinen Ohren nach. Es klang fremd und dennoch war da etwas in seiner Stimme, dass ihn erröten ließ. „W-was soll das denn heißen?!“, entgegnete Naruto ihm mit erhobener Augenbraue. War er zu doof um zu verstehen was der Typ gerade meinte? Konnte er sich nicht ordentlich ausdrücken?! „Ich rede so laut wie es mir passt! Daran wirst du mich sicher nicht hindern. Wer bist du überhaupt, dass du es dir leisten kannst einen Hund in eine Herberge mitzubringen?“ Lieber schnell vom Thema ablenken. Außerdem war die Frage berechtigt! Dass der schwarzhaarige hier arbeitete war ersichtlich, aber seit wann war es erlaubt seine Haustiere mitzubringen? Noch dazu in eine Herberge, wo sich Gäste dauerhaft aufhielten. Was wäre, wenn er eine Tierhaarallergie hätte? Ein belustigtes Schnauben holte Naruto aus seiner inneren Schimpftirade. „Ganz schön frech, mich einfach zu duzen.“ „Hah! Sagt der Richtige. Ich hab dir nie erlaubt mich beim Vornamen zu nennen!“ „Wie sollte ich dich sonst nennen? Kleine Kinder werden nicht gesiezt.“ „Wer ist hier ein kleines Kind?! Ich bin 18!“, langsam wurde es Naruto zu viel. Er spürte das Blut durch seine Adern pochen. Unglaublich wie schnell dieser Fatzke es schaffte ihn dermaßen auf die Palme zu bringen. „So?“, nun war es die Braue des schwarzhaarigen, die sich elegant in die Höhe bewegte. Er machte einen Schritt auf Naruto zu, welcher ihm stur trotzte und kein Stück zurück wich. Doch irgendwie... war er ihm nun extrem Nahe. Dann plötzlich begann er zu Grinsen, sodass es Naruto wieder die Röte ins Gesicht trieb. „Das ändert natürlich einiges.“ Etwas auf den Schlips getreten blinzelte Naruto, den Blickkontakt brach er nicht ab, obwohl nicht nur seine Wange mehr als auffällig rot angelaufen war, sondern auch sein Herz an Tempo zugenommen hatte. Das letzte was er wollte war sich hier vor dem Typen irgendwie schwach hinzustellen. Schlimm genug, dass Naruto hier nur Bahnhof verstand. "Was ändert das?" Was spielte sein Alter hier plötzlich für eine Rolle? Behandelte er niemanden mit Respekt, der jünger war als er? Das war eine echt miese Eigenschaft. Der Schwarzhaarige lachte auf und Narutos Herz machte einen Sprung. Wie konnte man nur so attraktiv sein?! "Nicht von der schnellen Sorten, huh?" Soviel zum Respekt und zum guten Aussehen. Wusste er nicht, dass ein mieser Charakter einen unattraktiv machte? Nein? Das lag dann wohl daran, dass selbst sein Verhalten kein bisschen seiner Attraktivität schwinden lies. "Bitte?! Hast du mich gerade als-" "Dann versuch ich es mal anders", wurde Naruto in seinem kleinen Ausbruch unterbrochen. Der Schwarzhaarige minimierte den Abstand zwischen ihnen soweit, dass sich ihre Körper fast berührten und Naruto nun zu ihm aufsehen musste. Wie erniedrigend. Dennoch wich Naruto, ob seines rasenden Herzens nicht zurück. Doch vielleicht hätte er es doch tun sollen...? Denn ehe Naruto sich versah beugte Mr. Hundebesitzer sich zu ihm hinunter. Sein Atem strich sein Gesicht und hinterließ dort ein brennendes Gefühl. "Es gibt da etwas, wo ich dir durchaus erlauben würde laut zu sein. So laut, wie du willst." Er hauchte die Worte in sein Ohr. Seine Stimme war tief, irgendwie warm und total erregend. Die schwarzen Haare kitzelten seine Wange. Sein Ohr brannte und er war sich sicher sein Gesicht glich nun einer überreifen Tomate. Moment. Halt, stop! Auf einmal fasste Naruto einen Gedanken. Versuchte der Typ ihn klar zu machen? Flirtete der Schwarzhaarige mit ihm?! Augenblicklich stellte sich bei Naruto jegliche Fähigkeit zu denken ab. Fuck Flirten. Er hatte selten Erfolg gehabt beim Flirten. Das würde er niemals laut aussprechen, aber in diesem Moment kam leichte Panik in ihm auf. Er wollte das nicht vermasseln. Dieser Typ war abgöttisch heiß, er wollte ihn nicht vergraulen. Naruto versuchte möglichst unbemerkt tief einzuatmen und sich zu beruhigen. Er schaffte es tatsächlich. „Du bist ja sehr von dir überzeugt! Ich wette du würdest es nicht einmal schaffen mir auch nur einen Laut zu entlocken.“, mit gesenkter Stimme antwortete Naruto seinem Gegenüber und leckte sich in einer schnellen Bewegung über die Lippen. Er war ihm immer noch so nah und ihm wurde wärmer, je länger er seinem Blick erlaubte an ihm zu kleben wie süßer Honig. Der schwarzhaarige lachte leise auf, während er sich aufrichtete. Seine kühlen Finger legte er unter Narutos Kinn und verleitete diesen wieder zu ihm aufzusehen. „Die Wette würdest verlieren.“, seine tiefe Stimme jagte ihm einen heißen Schauer über den Rücken. Ihr süffisanter Klang machte deutlich, dass er keine Herausforderung in Narutos Vorschlag sah, aber dennoch hörte es sich an als würde er es ihm zu gerne beweisen. Der Atem des Blonden beschleunigte sich. Um ehrlich zu sein hatte keine Faser seines Körpers etwas dagegen, jetzt sofort mit dem Schwarzhaarigen zu verschwinden und heraus zu finden, wer von ihnen wohl recht hatte; auch wenn Naruto das Ergebnis schon kannte. Das einzige was ihn dennoch davon abhielt war sein Anstand. Er war für keine schnelle Nummer zu haben. Bis auf einen One-night stand hatte er nur Sex während er liiert war. Doch seine letzte Beziehung war schon gut ein Jahr her, natürlich hatte er Druck und würde nichts lieber tun, als seinen Anstand über Bord zu werfen. Immerhin versprach sich hieraus vielleicht eine Chance auf einen sehr spaßigen Restaufenthalt in der Herberge. Doch Naruto wusste, dass er es hinterher bereuen würde. Vielleicht nicht direkt heute, aber wenn er wieder zu hause war und sich wieder und wieder danach sehnte. Aber vielleicht sollte er sich einen Flirt mit so einem Typen trotzdem nicht entgehen lassen. Ein weiteres Mal glitt seine Zunge über seine Lippen, diesmal jedoch langsam, während Naruto den Schwarzhaarigen dabei weiterhin ansah. Er hob seine Hand, führte sie zu der des Schwarzhaarigen an seinem Kinn. Wann war er so mutig geworden jemand fremdes zu berühren? Zaghaft strich er den Handrücken hinab zum Handgelenk. Er umfasste es und entfernte die Hand mit leichtem Druck. "Sorry, ich will dich nicht in deinem Stolz verletzen, aber ich denke der Verlierer, werde nicht ich sein." Naruto hatte seine Stimme gesenkt, zum einem um niemanden ihr Gespräch belauschen zu können und zum anderen versuchte er so etwas anziehender auf den Schwarzhaarigen zu wirken. Und zu Narutos Verwunderung ließ es ihn nicht kalt. Naruto konnte genau erkennen wie seine Augen spielerisch aufblitzten. "Wir können es herausfinden", sprach der Schwarzhaarige es nun ungeniert aus. Was Naruto doch wieder mehr erröten lies. "Sorry, so einfach bin ich nicht zu haben." "Angst?" "Bestimmt nicht. Ich will damit nur sagen, dass wenn du das hier willst", Naruto deutete auf sich selbst, "du dich wohl etwas mehr ins Zeug legen musst." Wow... Hatte er das gerade wirklich gesagt? Dem Blick des anderen zu urteilen wohl schon, denn dieser blickte ihn leicht erstaunt an. Naruto verstand ihn, er war nicht minder erstaunt. Dies schien der Schwarzhaarige zu merken, denn sein Mund verzog sich zu einem Grinsen. „Mutig mutig. Na, wir werden sehen. Naruto.“, er betonte genüsslich jede Silbe seines Namens und ließ schließlich seine Hand sinken, entzog sich somit dem Griff des Blonden. „Akamaru!“, er rief den längst vergessenen Hund zu sich und ging zum Gartentor. Naruto befand sich noch immer in einer Art Trance, bis er schließlich auch merkte, dass sein heißester Flirt seit Ewigkeiten dabei war abzuhauen. „Ah... hey! Wie wär's wenn du mir wenigstens deinen Namen verrätst?!“, der schwarzhaarige war schon fast außer Sicht, als Naruto es schaffte ihm nachzurufen. Wieder erntete er ein Grinsen. „Viel Glück!“, antwortete er mit heiterer Stimme und hob lässig die Hand zum Abschied, während er sich umdrehte und einen vollends irritierten Naruto zurückließ. „Was?! Wa-Was zur Hölle war das denn?!“, wütend kickte er ein paar Steine in die Blumenbeete. Dem Kerl ging es doch echt zu gut! Der Blonde ließ ihre kleine Konversation nochmal vor seinem inneren Auge ablaufen. Irgendwas lief doch echt verkehrt mit dem Typen. Erst verhielt er sich so arrogant und dann machte er ihn heiß? Narutos Wangen glühten noch immer. Und... war es so offensichtlich, dass er vom anderen Ufer war? Nicht, dass er da unbedingt ein Geheimnis draus machen wollte. Er hatte das jedoch mit keiner Silbe erwähnt, hatte nicht einmal darüber nachgedacht. Ah, aber die Fellsache ließ vermutlich keine anderen Rückschlüsse zu. Dennoch. Er verstand absolut nicht was hier vor sich ging. Nach weiteren etlichen Minuten des Nachdenkens begab sich Naruto dann endlich zurück in das Gebäude und schlug den Weg in Richtung Zimmer ein. Er wollte verhindern, dass er hier immer noch stand, wenn der Schwarzhaarige von seiner Gassitour wieder kam. Auf seiner Unterlippe kauend warf er sich auf sein Bett und schloss die Augen. Direkt überkam die Langeweile ihn wieder. Vielleicht hätte er das Angebot doch annehmen sollen... "Arrgh...!" Er raufte sich die blonde Mähne. Nein, so durfte er nicht denken. Er würde sich auf nichts mit dem Hundebesitzer einlassen. Wirklich nicht! … Ob er es vermasselt hatte?! Was wenn er das Interesse an ihm verloren hatte, nur weil er ihm indirekt eine Abfuhr gegeben hatte? Naruto seufzte, öffnete seine Augen und starrte an die Decke. Immer noch kribbelte seine Wangen, als würden die schwarzen Strähnen noch immer da sein. Ob seine Haare so weich waren wie sie aussahen? Er rollte sich auf die Seite und betrachtete nun die kahle weiße Wand, an der sein Bett stand. Bis seine Freunde wiederkamen würde es wohl noch eine ganze Weile dauern. Und wahrscheinlich würden sie auch im Schwimmbad etwas essen. Das würde bedeuten, wenn er nicht verhungern wollte, musste er sich allein auf den Weg machen und sich irgendwo einen Snack oder so kaufen. Widerwillig murrte er die Wand an. Er hätte ja auch einfach mitgehen und sich nur in die Sonne legen können. Toll, das ihm das jetzt erst einfiel. Andererseits hätten er und dieser Kerl sich nicht auf so äußerst interessante Art unterhalten können, wenn er mitgegangen wäre. „So ein Idiot ...“ Wenn er wenigstens eine Ahnung hätte, wie er seinen Namen herausfinden sollte. Aber er würde schon noch eine Gelegenheit finden; und wenn er das ganze Personal hier ausfragen musste! Ein herzhaftes Gähnen bahnte sich seinen Weg nach draußen. Man war das langweilig. Der Blonde drehte sich auf die andere Seite und schaute sich völlig desinteressiert im Raum um. Ob Schwarzfell – so taufte er den Typen vorerst, bis er seinen Namen herausgefunden hatte – auch die Mülleimer hier in der Herberge leeren musste? Naruto hatte im Grunde keine Ahnung als was genau er hier eigentlich arbeitete. Außer ein paar Teller und die Reste vom Frühstück abräumen hatte er ihn noch nichts tun sehen. "Ey yo. Hab dir was mitgebracht.", die Stimme seines besten Freundes, ließ Naruto hochschrecken. War er eingeschlafen? Etwas desorientiert sah er sich um und entdeckte in seinem Schoß eine Tüte. Ein kurzer Blick offenbarte ihm unendliche Weiten an Ramen. Wieso brachte er ihm Nudeln mit? "Schon wieder da?", gähnend streckte Naruto seine Arme gen Zimmerdecke. "Wieder? Hast du kein Zeitgefühl mehr?", lachte Kiba. Narutos Augen wanderten durch den Raum, blieben an dem Brünetten hängen, der sich gerade, nicht besonders ansehnlich, aus seinem T-Shirt schälte. Oh, wie heiß es doch wäre, Schwarzfell dabei zuzusehen, wie er sich seiner Klamotten entledigte. Naruto leckte sich unbewusst über die Lippen und spürte eine ihm bekannte Hitze in sich aufsteigen. Oh Gott, war er wirklich so untervögelt? "Alter... Das hast du nicht wirklich getan oder?" "Was?" Naruto blinzelte verwirrt und besah sich Kiba, der sich völlig erschrocken sein Oberteil vor seinen Oberkörper hielt. Huh? Hatte er was verpasst? Was meinte Kiba da? "Ich steh auf Hinata." "Ja, das ist mir bewusst. Wem nicht.” Naruto verstand nicht worauf Kiba hinaus wollte. Wie kam er plötzlich auf Hinata? "Wieso" Er fuhr mit seiner Zunge über seine Lippen"du mich dann?" Naruto brauchte eine Weile, bis er verstand und ihm die Röte ins Gesicht stieg. "Was... Nein. Alter... Meine Lippen sind trocken." Naruto hob beschwichtigend die Hände. "Sag mir eher wieso du mir Ramen gekauft hast. " Er hielt die Tüte hoch. "War doch nur Spaß!", lachend warf Kiba das Oberteil Naruto entgegen. "Es ist 19:23. Essenszeit ist gleich vorbei. Das macht übrigens 5,55." „Was?! Oh verdammt. Werde ich es je schaffen hier von dem Essen zu speisen, dass ich bezahlt habe?“, er warf sich theatralisch zurück ins Kissen. Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu, „Geizhals.“ „Pfhe, dann halt nicht, ich esse sie auch selbst. Wobei... Ne, so viel Ramen schafft kein normaler Mensch an einem Abend.“ Dafür segelte Kiba sein eigenes T-Shirt um die Ohren, was ihn nur noch breiter und fieser Grinsen ließ. Naruto hingegen seufzte lang und laut, während er seinen Adonis vom Bett hievte und mit der Tüte in der Hand aus dem Raum schlurfte. Er hatte zwar gerade geschlafen, aber er fühlte sich eher vom Auto überfahren, als vor Energie strotzend. Missmutig zog er die Holztür zum Speisesaal auf, die ihm unheimlich schwer erschien und beäugte das Buffet, das gerade abgeräumt wurde. Selbst wenn er gewollt hätte, fehlte ihm jetzt die Kraft für einen Sprint um den Mitarbeiter zu bitten ihm noch was da zu lassen. Stattdessen ging er zu dem Kaffeeautomaten, den sie umsonst nutzen durften. Er fischte einen Behälter aus seiner Tüte, riss die Folie ab und stellte sie unter die Drüsen, bevor er auf den Knopf mit der Aufschrift „Tee“ drückte. Das Gerät summte und er wartete. „Du weißt schon, dass das ein Kaffeeautomat ist, oder?“, die dunkle Stimme direkt an seinem Ohr ließ ihn aufschrecken und bestimmt 10 Zentimeter in die Luft springen. "Was zum...?!", fuhr Naruto herum, erstarrte ob der Nähe, in jeglicher Bewegung. Ebenso glaubte Naruto, dass sein Herz zu schlagen aufgehört hatte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass er der anderen Person so nahe sein würde, dass nur wenige Zentimeter fehlten, bis sich ihre Körper berührten. "Heißes Wasser ist heißes Wasser, egal wo es raus kommt.", murmelte Naruto dann endlich, während er den dunklen Augen auswich. Naruto verstand nicht, wieso der Schwarzhaarige vor ihm ihn die ganze Zeit anstarrte. Schon heute Mittag... Schlagartig musste er daran denken wie der Hundebesitzer am Mittag mit ihm geflirtet hatte und unweigerlich liefen seine Wangen wieder rot an. "Ich würd's auch aus der Dusche nehmen.", fügte Naruto hinzu. Er verstand nicht wieso der Drang so stark war sich dem Schwarzhaarigen gegenüber erklären zu müssen. Immerhin war das doch sonst auch nicht seine Art. "Ich würde dich auch in der Dusche nehmen." Die Stimme, die ihm immer noch so nah war, ließ seinen Kopf zurück schnellen. "Was?!", seine eigene Stimme glich er einem verwirrten, überraschten und zugleich empörten Hauchen. Hatte der Schwarzhaarige das gerade wirklich gesagt? Doch jener sagte nichts und brachte nur Abstand zwischen sie, bevor er sich mit einem kleinen Grinsen von ihm abwandte und davon marschierte. "Ey... Ey... Hey!", rief Naruto ihm hinterher, doch Schwarzfell schien das nicht zu interessieren, denn er machte keine Anstalten auf sein Rufen zu reagieren. Mit gemischten Gefühlen starrte Naruto die zufallende Holztür an. Was war hier gerade passiert?! Er wollte sich doch nur in Ruhe Ramen machen und dann passierte so was... Apropos... Naruto blickte über die Schulter, direkt auf den mit nun Wasser befüllten Behälter voll Nudeln. Er erkannte sofort, dass die Nudeln sich mit dem ganzen Wasser vollgesogen hatten. Das konnte doch nicht wahr sein! "Argh..." Sich die Haare raufend sank er in die Knie. Lief denn heute nichts wie geplant?! Er schloss die Augen, konnte nicht verhindern, dass der Schwarzhaarige vor ihm auftauchte. Naruto bis sich in die Unterlippe. 'Ich würde dich auch in der Dusche nehmen'. Die Worte hallten in seinen Ohren nach, ließen sie heiß werden. Hallo?! Sagte man sowas einfach so zu wildfremden Leuten? Mit so einer Stimme! Tief und Rau... Naruto schluckte. Vor seinem inneren Augen spielte sich die Szenerie vom Vortag ab, als er sich den Schwarzhaarigen unter der Dusche vorgestellt hatte. Sein Körper erhitzt und benetzt von zarten Wasserperlen, die seinen perfekten Körper umspielten. Dieses sexy Grinsen auf seinen Lippen, als er sich umdrehte und Naruto mit hungrigen Augen ansah. Er lud ihn förmlich ein, zu ihm in die Duschkabine zu steigen, die viel zu klein war für zwei Personen. Ihre Körper pressten sich aneinander. Naruto ließ sich von den filigranen Fingern verführen, die seinen Rücken streichelten. Hinab bis zu seinem- Ein deutliches Zucken in seiner Lendengegend ließ den Blonden aufschrecken. Die Augen weit aufgerissen, als er bemerkte, dass er noch immer vor dem Getränkeautomaten kauerte. Die Nudeln längst vergessen und stattdessen lieferte ihm seine Fantasie eine Show der extra Klasse. Er konnte es doch nicht wirklich so nötig haben!! In der Hoffnung, dass ihn niemand beobachtet hatte, richtete er sich wieder auf und widmete sich der Instantnudelsuppe. Die Nudeln zerfielen schon beim angucken. Aber er wollte sie auch nicht wegschmeißen... Seufzend nahm er sich den Becher und ging zu einem der Tische. Niemals würde er Ramen so unehrenhaft verschwenden! Er hatte ja noch einige andere Becher zu verputzen, auf die würde er einfach besser achtgeben. TBC~ Kapitel 3: 3. Tag ----------------- Das Zuschlagen der Tür ließ Naruto die Augen öffnen. Da er seitlich lag, konnte er auch direkt ausmachen, wer dafür verantwortlich gewesen war. Natürliches war es niemand anderes, als sein bester Freund, welcher nur mit einem Handtuch um die Hüfte nach Klamotten kramte. Seine dunklen braunen Haare waren noch nass und einige Tropfen Wasser suchten sich ihren Weg über seinen leicht gebräunten Nacken, hinab zwischen seinen Schulterblättern. Naruto setzte sich still auf. Er musste zugeben, Kiba hatte eine sehr attraktive Rückseite. Nicht das Kiba generell nicht gut aussah, aber Naruto fand es so ziemlich abturnend, wenn er Kiba vor Augen hatte. Sie waren halt nur gute Freunde. "Genug aufgegeilt?", Kibas Stimme holte ihn aus seinen Gedanken zurück. Der Brünette warf ihm einen Blick über die Schulter zu, auf seinen Lippen ein kleines Grinsen. Naruto erwiderte es. "Sorry, aber könntest du das Handtuch fallen lassen?", flötete Naruto. Kiba lachte auf und zog sich ein Tshirt über den Kopf. "Wieso bist du schon wach?" Der Brünette griff sich seine Unterwäsche und schlüpfte in diese. Also das hieß wohl, er würde nichts zu sehen bekommen. "Wieso schon? Wie spät ist es denn?" Narutos Augen suchten im Raum nach seinem Handy. "Spät? Du meinst wohl eher früh" Naruto erblickte sein Telefon gefühlte zwanzig Meter von ihm entfernt auf ihrem kleinen Tisch unterm Fenster. Hm, unpraktisch. "Kurz vor acht." Kiba war gerade in seine Jeans geschlüpft und zupfte sich nun seine Haare zurecht. "Oh." Seit wann war der Brünette eigentlich so ein Morgenmensch? Ein weiterer Blick durch den Raum ließ Naruto realisieren, dass Shikamaru auch nicht da war. War irgendetwas im Essen hier? "Wo ist Shika?",fragte Naruto, während er sich aus der Decke pulte. "Shika? Der is' gestern gar nicht wiedergekommen.", offenbarte Kiba, als wäre es selbstverständlich, wenn ein Teenager in ihrem Alter einfach über Nacht wegblieb. "Nicht wiedergekommen? Wo...?" Kiba warf ihm einen verständnislosen Blick zu. "Ich muss dir doch nicht wirklich erklären, wo er gewesen ist." "Ist nicht wahr..." Naruto blinzelte überrascht. Shikamaru war der letzte, dem er zugetraut hatte, sich über Nacht wegzuschleichen, um etwas Spaß zu haben. "Ist wohl wahr." Kiba zog sich schief grinsend eine dünne Jacke an, "Ich hol Hinata ab. Wir sehen uns gleich beim Frühstück." Er hob noch die Hand und verschwand dann aus dem Raum. Naruto blickte ihm eine Weile noch nach, auch nachdem sich die Tür hinter ihm bereits geschlossen hatte. Lohnte es sich, jetzt wirklich schon aufzustehen? Schlaftrunken saß er auf der Bettkante und haderte damit auch nur eine Bewegung mehr als nötig zu machen. Er hatte es die anderen Tage auch irgendwie geschafft. Andererseits wollte er wenigstens einmal während seines Aufenthalts hier ausgiebig und in Ruhe frühstücken. Das klang nach einem guten Grund doch aufzustehen. Essen war immer ein guter Grund! Außerdem konnte er dann auch in Ruhe duschen. Natürlich wollte sich direkt Kopfkino bei ihm breit machen, doch Naruto schüttelte energisch den Kopf, als könnten die Gedanken dadurch zufällig herauspurzeln. Stattdessen dachte er schnell wieder an das unglaubliche Phänomen namens Shikamaru. Ob er tatsächlich bei Temari gewesen war? Und wenn ja, wie weit hatte er es wohl geschafft? Der Blonde hatte ihn nie mit irgendwelchen erotischen Gedanken in Verbindung bringen können und bezweifelte sogar, dass er Pornos oder Heftchen anschaute, geschweige denn Hand anlegte. Die meisten Sachen hielt Shikamaru doch für unnötig aufwendig, wenn sie keinen Nutzen ergaben. Naruto war ernsthaft schockiert. Und ein wenig frustriert. Wenn selbst Shikamaru es schaffte sich jemanden klarzumachen, wie sah er dann im Vergleich dazu aus? Keine 30 Minuten später hatte Naruto sich geduscht, ohne auch nur an den Schwarzhaarigen zu denken, und angezogen. Er verstaute noch sein Handy in seiner Hosentasche und verließ nach einem kurzen Blick in den Spiegel das Zimmer. Wenig später öffnete er auch schon die hölzerne Tür in den Speisesaal. Jener war voller als Naruto in den letzten Tagen erlebt hatte, was aber wohl eigentlich nur daran lag, dass er immer kurz vor knapp oder sogar viel zu spät hier auftauchte. Ein kurzer Blick über die Anwesenden und er erblickte seine Leute. Kiba und Hinata unterhielten sich, auf Hinatas Wangen ein leichter, rosa Schimmer. Ten Ten und Choji hatten sich voll und ganz ihrem Essen gewidmet. Naruto sah sich weiter um, entdeckte den rosafarbenen Schopf Sakuras. Doch von Temari oder Shikamaru keine Spur. Schliefen die beiden noch? Nebeneinander... Miteinander? Der Blonde verzog das Gesicht. Klasse, so etwas wollte er sich nicht vorstellen. Kopfschüttelnd gesellte er sich an das Buffet und ließ seine Augen über die ganze Auswahl gleiten. Ok, es hatte sich eindeutig gelohnt. Wie hatte er sich so ein Festmahl gestern nur entgehen lassen können? Er rieb sich die Hände und begann seinen Teller zu beladen. Zum Schluss schnappte er sich noch eine Tasse und stellte sie in die Kaffeemaschine. Er drückte ein paar Knöpfe und schon füllte sich seine Tasse mit brauner Flüssigkeit. Der Duft des Kaffees kroch in seine Nase und er schloss seine Augen. Es gab doch nichts besseres als guten Kaffee am Morgen. "Du scheinst ja ziemlich schnell zu lernen." Wie von der Tarantel gestochen zuckte Naruto zusammen und ihm entfloh ein höchst unmännliches Geräusch dabei. Blitzschnell drehte er sich herum, obwohl es keinen Zweifel gab, zu wem die Stimme gehörte. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen und so bösartig wie ihm möglich war funkelte er Schwarzfell an. „Hast du nichts besseres zu tun, als Gästen von hinten aufzulauern und sie zu belehren?! Die Klos putzen oder so?“ Naruto hörte, wie der Automat aufhörte zu summen, was bedeutete, dass sein Getränk fertig war. Immerhin konnte der Kaffee nicht ungenießbar werden, durch ein wenig rumstehen. “Nicht gleich beleidigend werden. Toiletten reinigen ist nichts verwerfliches.”, der Blick des Schwarzhaarigen wanderte kurz über ihn, “Aber hast du nichts besseres zu tun?” Er beugte sich weiter zu ihm, so als würde er nicht wollen , dass jemand seine nächsten Worte hörte, oder vielleicht tat der Schwarzhaarige dies auch nur, weil er wusste, dass es in Naruto Gefühle auslöste, die im Speisesaal nichts zu suchen hatten. Reflexartig wich Naruto minimal nach hinten aus. Doch dies hinderte den Schwarzhaarigen nicht, direkt in sein Ohr zu hauchen. “Dich in meinem Bett wälzen oder so?” Explosionsartig schoss dem Blonden die Hitze ins Gesicht. Was ging denn mit dem?! Hatte der Typ vergessen, dass sie nicht allein waren? Er konnte doch nicht in aller Öffentlichkeit solche Sprüche raushauen! „In deinen Träumen vielleicht!“, zischte Naruto ein wenig verärgert. Da kam ihm plötzlich eine Idee. „Aber wenn du so scharf auf mich bist, könntest du mir ja deinen Namen verraten.“, flüsterte er, damit niemand sonst ihn hören konnte, „Ich gehe nämlich nicht mit Fremden ins Bett.“ Was war er doch für ein Genie. Das Grinsen auf seinem Gesicht machte nun fast dem von Schwarzfell Konkurrenz. Dieser hob eine Augenbraue und schnaubte belustigt. „Ist das alles was dich davon abhält? Mein Name?“ Shit. Naruto hatte nicht auf die Bedeutung hinter seinen Worten geachtet. Er fühlte sich ertappt. Jetzt wusste sein Gegenüber, dass er alles andere als abgeneigt war. Nicht dass seine Reaktionen ihn nicht sowieso schon verraten hätten, aber daran dachte er nicht. Nur der Name reichte auf keinen Fall, um ihn rumzukriegen. Dieser blöde Idiot von einem Angestellten machte nur so ein beschissenes Geheimnis daraus! „Es wäre ein Anfang!“, murmelte Naruto fest entschlossen nicht aufzugeben. "Ein Anfang, huh?", wiederholte Schwarzfell und sein linker Mundwinkel hob sich, "Tja, sorry Kleiner. So einfach mach ich es dir nicht. Ich lass mir den Spaß doch nicht verderben, Naruto." Kleiner? Pah, er sollte sich nichts darauf einbilden, dass er fünf cm größer war... Ok, vielleicht waren es auch zehn? Das spielte dennoch keine Rolle, immerhin war Naruto normal groß für sein Alter und sein Geschlecht. Und was hieß hier Spaß? Was fand er so spaßig? Zu sehen wie er auf ihn ansprang und verzweifelt versuchte seinen Namen herauszufinden? Pah! Wer war er denn? Als wenn er es so nötig hatte. Schwarzfell war hundertprozentig nicht der einzig heiße Kerl in diesem Dorf. Wenn Naruto so dringend jemanden brauchte, der ihm den Verstand weg vögelte, würde er sicher jemanden finden. "Du verpasst was.", gab Naruto so selbstsicher wieder, wie er in dieser Situation konnte. Immerhin war er ja wirklich von dem Schwarzhaarigen mehr als angetan. "Ach tu ich das?" Belustigt hoben sich die dunklen Augenbrauen und Naruto war sich sicher das Schwarzfell leise lachte. So witzig fand Naruto es allerdings gar nicht! "Find's doch heraus.", knurrte Naruto leise, griff nach seinem Kaffee und schritt an dem Größeren vorbei. Er wollte spielen? Pah, dass konnte er genauso gut! Erst als sich auf seinen Platz neben Kiba plumpsen ließ, fiel ihm auf, dass er etwas vergessen hatte. "Hast du wirklich so lange für 'ne Tasse Kaffee gebraucht?", ungläubig und mit gefüllten Hamsterbacken, sah Kiba von ihm zu seinem Kaffee und wieder zurück. Naruto indes ließ sich davon nicht beirren und blickte gen Buffet, dorthin wo er zuvor noch mit Schwarzfell gestanden hatte. Doch zu seiner Verwunderung war jener verschwunden und wie Naruto erkennen konnte, war auch sein Tablett mitsamt Frühstück verschwunden, verpufft - möglicherweise weggelaufen oder von einem anderen Schüler entführt. Ein lautes Seufzen konnte Naruto nicht unterdrücken. "Wer wird denn gleich verzweifeln?" Die dunkle Stimme Schwarzfells ertönte plötzlich und zu Narutos Verwunderung schob sich ein Tablett mit Essen in sein Sichtfeld. Wortlos starrte er das Tablett an, dann jedoch hob er seinen Blick, nur um ein weiteres Mal direkt in die dunklen Augen des Schwarzhaarigen zu sehen. Was zum...? Wo kam er denn plötzlich her? Wie schaffte er es immer aus dem nichts, ohne ein Geräusch von sich zu geben aufzutauchen und genau so leise wieder zu verschwinden? "Oh, hast du dein Essen vergessen, Naruto?", riss die Stimme Sakuras ihn aus seinen Gedanken. Woher wusste sie...? Hn, eigentlich war es doch recht einfach, immerhin bat man hier solch einen Service nicht an, der einem das Essen an den Tisch brachte. "Das ist aber nett von dir.", sprach Sakura weiter und in ihrer Stimme lag mit einem Mal etwas eklig Süßes. Der Blonde verzog das Gesicht. Er konnte Frauen noch nie leiden, die so auf süß taten, sobald jemand Schmackhaftes ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. "Bedank' dich wenigstens, bei" Sakura sah Schwarzfell erwartend ab, wohl in der Hoffnung, dass er ihr seinen Namen verriet. "Das ist doch selbstverständlich. Ich wünsche ein angenehmes Frühstück." Er lächelte Sakura entgegen, bevor er sich von ihnen abwandte. Hah, Korb. "Sprachlos?" Sein bester Freund knuffte ihm mit dem Ellenbogen in die Seite und erntete dafür nur einen missmutigen Blick. "Was bist du so unfreundlich. Er hat dir extra dein Essen gebracht.", zeterte Sakura direkt los. „Hab ihn nicht drum gebeten.“, knurrte der Blonde und ignorierte das Mädchen anschließend. So früh am Morgen hatte er einfach keinen Bock auf ihr Herumgezicke. Stattdessen widmete er sich dem Kaffee, der bereits genug abgekühlt war um ihn zu trinken. Er sah aus den Augenwinkeln, wie Kiba ihn musterte. Wahrscheinlich merkte er langsam, dass da irgendwas mit ihm und Schwarzfell lief. Normalerweise wurde einem das Essen in einer Herberge nicht von den angestellten hinterher getragen und schon gar nicht von diesem Typen. Der regte ihn nur auf. Wenn er schon jedes Mal zu ihm kam um ihn anzumachen, dann hieß das ja, dass er sehr wohl was von ihm wollte. War es da zu viel verlangt ihm seinen Namen zu verraten? Warum erlaubte er sich diesen ´Spaß´ wenn er eh nur mit Naruto ins Bett wollte? Miesepetrig begann der Blonde sich seinem Essen zu widmen, am Rande bekam er mit, dass Sakura nun beleidigt war und sich demonstrativ von ihm abgewandt hatte. Er würde sich später bei ihr entschuldigen. Vielleicht. Naruto ließ sich Zeit mit dem Essen. Sie hatten heute den ganzen Tag Freizeit, also bestand kein Grund zur Eile. Er wollte sich gerade seinem Pudding widmen – Sakura konnte es nicht lassen bissig zu fragen, wie man denn beim Frühstück schon Nachtisch essen konnte, bevor sie aufstand und ging – als er einen kleinen Zettel, oder eher ein kleines Stück einer Serviette, unter der Schale bemerkte. Verwirrt nahm er es in die Hand und beäugte das Teil. Seine Augen weiteten sich für eine Augenblick, bevor er es schnell zusammenknüllte und auf sein Tablett schnipste. Auf dem Stoff war eine kleine Nachricht geschrieben. „Wuff“ und ein kleines Herzchen daneben. Was sollte das denn?! Ihr Frühstück verlief anschließend recht normal. Sie redeten nur noch über belanglose Sachen und gingen Möglichkeiten durch, wie sie ihren heutigen Tag verbringen konnten. Naruto hingegen hing viel lieber seinen Gedanken nach. In diesem Fall dachte er noch an die Rosahaarige, die ja ohne ein Wort des Abschieds verschwunden war. Wahrscheinlich war nicht mal er der Grund für ihre schlechte Laune, sondern der indirekte Korb den sie bekommen hatte. Wow, in der Herberge wurden echt regelmäßig Körbe verteilt und Naruto bezweifelte, dass sich das in den nächsten Tagen ändern würde. Immerhin baggerte Schwarzfell wie ein Weltmeister und ließ sicher keine Chance entgehen. Wer stellte eigentlich solch Personal ein? "Kommst du mit ins Zimmer?", Kiba war derjenige, der den Blonden ein weiteres Mal aus seiner Gedankenwelt holte. "Hm..was... Klar." Naruto grinste schief und erhob sich von seinem Stuhl, ebenso wie der Rest ihrer mittlerweile kleinen Gruppe. "Wir gehen ein bisschen in die Stadt.", Hinatas leise Stimme ertönte. "Ok, und dann treffen wir uns gegen Mittag vorm Schwimmbad?", Kiba sah die Langhaarige an. Moment... Schwimmbad? Verwirrt verfolgte Naruto den Rest ihrer Konversation. Wann hatten sie besprochen ins Schwimmbad zu gehen... Schon wieder... Nachdem Kiba und die Hinata sich geeinigt hatten, verließen sie noch gemeinsam den Speisesaal, bevor sich ihre Wege trennten. Naruto lief stumm neben Kiba und Shikamaru – jener hatte den Weg in den Speisesaal tatsächlich noch gefunden -, der wohl gar nicht interessiert war, an den Entscheidungen die hier getroffen wurden. "Wir gehen ins Schwimmbad?", Naruto. "Mhm.", Kiba grinste ihn an, formte wiedermal die Umrisse einer vollbusigen Frau, bevor er einer seine Hände an seinen Mund führte und dabei ein schmatzendes Geräusch von sich gab. Okay...? "Ich hab keine Badehose." "Macht nichts, du kannst meine Ersatzbadehose haben." "Du hast eine Ersatzhose...?", ungläubig blinzelte Naruto den Brünetten an. Und wieso noch mal hatte er dann den gestrigen Tag hier in der Herberge verbracht? "Klar, man weiß ja nie. Ist mir gestern bloß entfallen. Sorry deswegen. Also kommst du mit?" "Eh..." Naruto begann zu überlegen. Wollte er überhaupt mit? Vielleicht gab es ja heiße Typen im Schwimmbad... Natürlich wäre das nicht der Hauptgrund. Er liebte es zu schwimmen. "Ich weiß nicht.", druckste er, während er sich umsah. Aber vielleicht konnte er die Zeit hier nutzen und um Schwarzfells Namen herauszufinden. Irgendwer musste ihn ja wissen oder wenigstens nach ihm rufen. "Gestern warst du doch noch Feuer und Flamme" Kiba beäugte ihn kritisch und Naruto knabberte an seiner Unterlippe. "Oder willst du mit Mr. Schwarzfell ein bisschen allein sein? Hm? Scheint ja ziemlich zu knistern zwischen euch." Kibas Augenbrauen schlugen förmlich Wellen und auf seinem Gesicht war wohl das dreckigste Grinsen was Naruto je bei ihm gesehen hatte. Wie zum gefühlt tausendsten Mal, seit ihre Klassenfahrt begonnen hatte, stand der blonde Teenager unter sofortigem Schock. Kiba hatte also definitiv etwas mitbekommen. Klar, er war hormongesteuert, nicht blöd. Naruto beschloss ihn am besten auch nicht mehr dafür zu verkaufen. Zumindest nicht ganz. „Unsinn. Warum sollte ich mit so einem Typen alleine sein wollen?! Nur weil er mir mein Tablett gebracht hat?! So arrogant wie der ist, werden wir sicher keine Freunde!“, motzte Naruto und drehte den Kopf demonstrativ schnaubend zur Seite. Und es war nicht mal gelogen. Wenn sich da etwas zwischen ihnen anbahnte, dann sicher keine Freundschaft. „Also kommst du mit ins Schwimmbad?“ Einen Moment zögerte Naruto. Es war nur normal seine Zeit mit Freunden verbringen, statt Detektiv wegen eines namenlosen Idioten spielen zu wollen, oder? „Klar! Aber nur, wenn deine Ersatzbadehose nicht rosa ist!“ Der Mittag kam schneller als erwartet und wie vereinbart hatten sie sich mit den Mädels direkt vor dem Schwimmbad getroffen; selbst Sakura war mit von der Partie. Ihre Laune schien positiver als heute Morgen beim Frühstück, was aber auch an den Unmengen von Tüten liegen konnte, die um Sakura verteilt waren. Wow, das nannte er mal Frustshoppen. Ihm sollte dies jedoch egal sein, immerhin war nicht er derjenige, der sich darum kümmern musste, dass alles mit in die Herberge zu bringen. Der Mittag verging aber auch so schnell wie der Morgen. Mittlerweile war es schon knapp 16 Uhr als Naruto sich auf sein Handtuch fallen ließ und sich umblickte. Seine Augen flogen über die Männer, die mit ihren heißen Körpern hier herum liefen; Wasser, das ihre Oberkörper hinablief. Naruto waren die Blicke nicht entgangen, die ihm ab und an zugeworfen wurden waren, was nicht daran lag, dass Kiba ihm wirklich eine rosa Badehose gegeben hatte, denn sie war orange gewesen. Dies hatte Naruto grinsen lassen. Orange... Kiba besaß keine orange Kleidungsstücke. Er hasste Orange, ganz im Gegenteil zu Naruto. Es war seine Lieblingsfarbe, was ihn vermuten ließ, dass Kiba sich die Mühe gemacht hatte, ihm irgendwo eine Hose zu besorgen. Narutos Augen glitten den athletischen Körper eines Typen herab, der nicht weit von ihm stand. Er war mit dem Rücken zu ihm gedreht. Seine Schultern waren breit, dennoch wurde er zur Hüfte hin schmaler. Seine Beine waren lang und hatten genau die richtige Menge an Muskeln. Sein Blick wanderte wieder nach oben, blieb in seinem Nacken hängen, wo schwarze Haare nass, wie eine zweite Haut an ihm klebten. Sofort tauchte vor Narutos Augen der schwarzhaarige Angestellte aus der Herberge auf und unbewusst leckte er sich über die Lippen. Es sollte echt verboten werden, trotz eines solchen Charakters, so verdammt gut auszusehen. Seufzend ließ Naruto sich nach hinten fallen und schloss die Augen. Selbst hier hatte er niemanden gesehen, der vom Aussehen auch nur ansatzweise an Schwarzfell herankam. Er biss sich auf die Unterlippe. Gott, wie gerne würde er sich auf den Schwarzhaarigen einlassen... Von ihm berührt werden... Fuck. Ruckartig setzte Naruto sich auf und vergrub seine Hände in seiner blonden Mähne. Was waren das für Gedanken? Nein, nein, nein. So war er nicht! Aber es war eine einmalige Chance... Wie oft kam es vor, dass jemand so heftig und offen mit einem flirtete? Naruto öffnete die Augen, erblickte Kiba und Hinata die im Wasser vor sich hin planschten. Im Schatten unter einem Baum konnte er Shikamaru und Temari entdecken, was die dort trieben wollte er nicht wissen. Sakura war nirgends zu sehen, störte Naruto aber auch nicht sonderlich. Sie war bestimmt irgendwo mit einem Typen verschwunden und spielte die treue Freundin. Ein letztes Mal ließ Naruto seine blauen Augen über die Männerauswahl gleiten, bevor er sich ohne einen weiteren Gedanken erhob, seinen Rucksack griff und alles in ihm verstaute, bevor er ihn schulterte. Was sollte er hier? Jeder war mit sich selbst beschäftigt und wenn er ehrlich war, hatten seine Gedanken schon lange nichts mehr mit schwimmen zu tun und jugendfrei würden sie wohl auch nicht mehr lange bleiben und dann hatte er ein Problem; ein Großes. Zudem würde sein Verschwinden gar nicht so schnell auffallen, er würde Kiba einfach eine Nachricht schreiben, dass es ihm nicht gut ginge. Also machte er sich in seinem jetzigen Outfit auf den Rückweg, praktischerweise ging die Badehose bis zu seinen Knien, also würde es nicht so komisch aussehen, wenn er halb nackt herumlief. Eine knappe Stunde später war der Blondschopf auch wieder zurück in der Herberge und wie von allein trugen ihn seine Füße zum Garten der Herberge. Dort angekommen sprang ihm auch direkt der Hund Schwarzfells entgegen. Er wedelte mit dem Schwanz und versuchte ihn abzulecken, als Naruto sich zu ihm hinunter gebeugt hatte. Der Blonde lachte auf. "Nicht so stürmisch." Naruto setzte sich im Schneidersitz auf den Boden. Was Akamaru direkt veranlasste seinen Kopf in Narutos Schoß zu legen. Naruto nahm dies als Aufforderung und kraulte dem Hund durch sein weiches Fell. Naruto schloss die Augen und neigte seinen Kopf gen Himmel. Er genoss die warmen Strahlen der Sonne auf seiner Haut, außerdem waren seine Haare noch leicht feucht. Aber das sollte bei angenehmen 26°C kein Problem sein. Sommer war eben doch die beste Jahreszeit. Außerdem war Naruto einer dieser Menschen, die praktisch nur 5 Minuten in der Sonne liegen mussten und schon konnte man am nächsten Tag eine schöne Bräune der Haut erkennen. Eine leichte Brise spielte mit den nassen blonden Haarsträhnen und brachte den Duft der Blumen an seine Nase. Automatisch begann er zu lächeln. Hier war es so angenehm, dass er sogar eindösen könnte. Akamaru hob den Kopf leicht an, als Naruto sich nach hinten lehnte, bis er den warmen Rasen im Rücken spürte. Das verstand der Hund wohl als Aufforderung und krabbelte soweit auf seinen Schoß, dass sowohl sein Kopf als auch seine Vorderpfoten auf Narutos Bauch lagen. Es störte ihn aber nicht; im Gegenteil, dieses Tier hatte es war sehr beruhigendes an sich und das mochte der Blonde sehr. Er war sogar so entspannt, dass er nur kurz aufblickte, als sich plötzlich ein Schatten über ihn schob. „Ah. Hab schon damit gerechnet, dass du herkommst.“ „Ach. Und ich dachte schon, du lässt mich sitzen.“, erwiderte Schwarzfell erheitert, „Oder war meine Einladung nicht deutlich genug?“ Narutos linker Mundwinkel hob sich zu einem schiefen Grinsen. Aha, eine Einladung sollte es also gewesen sein. Okay, soweit hatte Naruto nicht gedacht. Viel mehr war er davon ausgegangen, dass der Schwarzhaarige ihn wegen der ganzen Fellsache hatte aufziehen wollen. Doch er war nicht Naruto, wenn er sich solch Blöße geben würde, grundessen schwieg er lieber. "Hab ich mir gedacht. So spät wie du hier auftauchst.", die Stimme des anderen, welche Naruto viel näher vorkam, als gerade eben noch, ließ ihn die Augen ein weiteres mal öffnen und für einen kurzen Moment weiteten sich seine blauen Augen, als er fast aus unmittelbarer Nähe in die schwarzen Seelenspiegel Schwarzfells blickte. Narutos Herz setzte einige Takte aus und sein Kopf versuchte zu realisieren, wieso der Schwarzhaarige ihm so nahe war. Dann realisierte er, dass er direkt hinter ihm in die Hocke gegangen war. Naruto schluckte hart, während er versuchte das tiefe Schwarz zu erkunden, versuchte herauszufinden, was der Schwarzhaarige gerade dachte. Die vorherigen Worten des Schwarzhaarigen ignorierte er. Viel zu sehr war er damit beschäftigt die Situation einzuschätzen, denn grazile Finger schoben sich just in diesem Moment in sein Sichtfeld und näherten sich ihm, ließen seinen Herzschlag beschleunigen. Der Schwarzhaarige nahm seine Augen von ihm, doch Naruto wagte es nicht auch nur irgendwo anders hinzu sehen. Sein ganzer Körper war gespannt, was als nächstes passieren würde, selbst wenn er diese Nähe nicht hätte haben wollen, wäre er unfähig gewesen sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Fast federleicht strichen die Fingerkuppen über seine Stirn, bevor der Schwarzhaarige einige Strähnen seines Ponys durch seine Finger gleiten ließ. "Immerhin bist du blond." Nun zogen sich auch die Mundwinkel Schwarzfells etwas nach oben und auch das tiefe Schwarz seiner Augen traf ein weiteres Mal auf das Ozeanblau Narutos. Er musste sich zwingen zu blinzeln und ihm fiel es schwer zu schlucken, waren jegliche Reflexe scheinbar gerade abgeschaltet. „Das weißt du doch gar nicht.“, die Worte verließen seine Lippen, bevor er darüber nachdenken konnte. Es schien wohl auch einen kurzen Moment zu dauern bis sie sich beide der Bedeutung bewusst wurden. Das war gut daran zu erkennen, dass plötzlich Narutos Wangen warm wurden, bei seinem Gegenüber wurde das Grinsen nach einigen überraschten Sekunden noch breiter und gefühlt dreckiger. Beide schwiegen sie still, als Schwarzfell seine Finger behutsam an Narutos Schläfe entlang wandern ließ. Zart wie eine Feder strich er über seine Haut. Seine Fingerkuppen waren kühl, doch dies und die gesamte Stimmung löste einen wohligen Schauer in Naruto aus. Sie wanderten hinunter zu seinem Kiefer und sein Arm verdeckte ihm dadurch teilweise die Sicht. Die brauchte er ja sowieso gerade nicht; was ihn aber nicht davon abhielt den Blickkontakt mit den schwarzen Seelenspiegeln zu halten. Seine Finger streichelten sacht über die empfindliche Haut an seinem Hals. Dann spreizte er den Daumen etwas ab und berührte die offen stehenden Lippen des Blonden. „Ist das eine Einladung?“ Diesmal gelang es Naruto zu schlucken , fühlte es sich jedoch an, als würde ein Klumpen sich durch seinen Hals kämpfen. Der Daumen auf seiner Lippe ließ jene angenehm Kribbeln und löste eine Hitze in ihm aus, dass er selbst nicht glauben konnte, dass sie durch solch kleiner Taten ausgelöst wurde. "Vielleicht", Narutos Stimme war nicht lauter als ein Windhauch. In ihr schwang Aufregung, Anspannung und gleichzeitig Unsicherheit mit. Natürlich war es keine Einladung, immerhin waren selbst kleine intime Berührungen schon ein No go. Doch wie immer in der Nähe Schwarzfells war sein Mundwerk schneller als sein Hirn, das zum Großteil aber auch gegen ihn arbeitete. "Vielleicht?" Der Schwarzhaarige wiederholte das Gesagte. Ein weiteres Mal strich sein Daumen leicht, aber mit einem bestimmten Druck über seine Lippen, welche sich automatisch noch etwas öffneten. Am liebsten würde Naruto sich seiner Reaktion wegen irgendwo vergraben. "Ich sagte doch, ich habe nichts mit Fremden.", ein weiteres Hauchen seitens Narutos, jedoch dieses mal mit einem bestimmenden Unterton, welcher Schwarzfell nicht in seinem Tun stoppte. "Sicher?" Langsam wanderten die schönen Finger seinen Hals hinab, bis hin zu seinem Schlüsselbeinen, welche er vorsichtig nachzog. Da Naruto seinen Blick immer noch nicht von ihm genommen hatte, ebenso wie Schwarzfell selbst, konnte der Blonde sehen, wie der Schwarzhaarige sich kurz über die Lippen leckte. Naruto öffnete den Mund, wollte ihm zu verstehen geben, dass er es ernst meinte, doch zu seiner Überraschung entfloh seiner Kehle ein angenehmes Seufzen, welches der Schwarzhaarige ihm entlockte, als seine Finger reizend langsam seine Brust hinab strichen, bis hin zu seinem Bauchnabel, nur um seine linke Seite wieder hinauf zu streichen. Fuck... Wann war Akamaru von ihm heruntergegangen? Narutos Wangen begannen zu glühen. Der höchstwahrscheinlich Ältere von ihnen hockte nun über ihm, um die besagten Stellen überhaupt zu erreichen. Sein Gesicht schwebte mit einigem Abstand über dem des Blonden. Das war eindeutig zu viel der Reizüberflutung. Seine Augen, die Berührungen, der Nachklang seiner tiefen Stimme, erfüllt von sexueller Begierde. Wenn er das noch eine Sekunde länger zuließ, dann würde er sich ihm voll und ganz hingeben. Entschlossen griff er nach der Hand, die ihn liebkoste. Er fixierte den schwarzhaarigen weiterhin, während er sich langsam aufrichtete und sich dann zu ihm herum drehte. Nun waren sie auf einer Höhe. „Ganz sicher.“, stellte Naruto klar und versuchte überzeugend zu klingen, was nicht ganz einfach war angesichts der Tatsache, das er überwältigt von dem Kerl war, der nur einen halben Meter entfernt von ihm saß und ihn weiterhin durchdringend ansah. Die Stille zog sich hin. Das machte den Blonden nur noch unsicherer. Hatte er es nun verbockt? Doch der bekannte Unbekannte sagte nichts, sah ihn nur an. Plötzlich nahm er Narutos Hand, die ihn noch immer festhielt, in die eigene und hob sie an sein Gesicht. Das übliche schelmische Grinsen fand wieder zurück auf seine Lippen, dann berührten sie seine Fingerknöchel. Nur ganz leicht, ganz sanft und ganz kurz. „Na schön.“, hörte er ihn sagen, bevor er ihn los ließ und es lag hundertprozentig ein wenig Hohn in seiner Stimme. Er glaubte ihm kein Wort. Naruto jedoch war es unwichtig, ob er ihm das abkaufte oder nicht. Wäre er jemand, der die Szenerie zufällig mitbekam, hätte er selbst nicht geglaubt, dass die beiden Männer auf der Wiese nicht jeden Moment übereinander herfielen. Doch er war niemand anderes und deshalb war es nur wichtig, dass Naruto sich seine Worte selbst abkaufte. Schwarzfell wandte sich von ihm ab und begrüßte nach der ganzen Situation seinen Hund. Naruto verwunderte es, dass der Schwarzhaarige das Thema so einfach abschließen konnte, während Naruto selbst hier noch saß, ein angenehmes Kribbeln in den Fingern, beschleunigtem Herzschlag, nicht jugendfreien Gedanken und wild tanzenden Molekülen in seinem Körper. Zeigte das nicht, dass Naruto wirklich nicht mehr für Schwarzfell war, als ein Flirt mit möglichen Tendenzen eines kleinen Abenteuers? Wer weiß wie oft er die Nummer hier schon abgezogen hatte. Immerhin war Naruto nicht der erste Gast der Herberge, nicht einmal der Einzige. Möglicherweise hatte er hier noch irgendwen anderes herumlaufen. Allein die Vorstellung ließ einen Klumpen in seinem Hals bilden und ein unschönes Gefühl ersetzte all die positiven Gefühle. Seine blaue Augen lagen auf dem Nacken Schwarzfell, wo sich seine Haare ob der Wärme, leicht verschwitzt an ihn die Haut schmiegten. Das Gefühl den Schwarzhaarigen nicht mit irgendeinem herumlaufenden Typen zu teilen, jedenfalls während er selber noch hier war, kam in ihm auf. Woher auch immer dieser Besitzanspruch kam, es interessierte ihn nicht. Er würde schon dafür sorgen, dass Schwarzfell nur Augen für ihn hatte, während der verbleibenden Tage. Wer konnte schon wissen, vielleicht verdrehte er ihm ja soweit den Kopf, dass es möglicherweise irgendwann doch dazu kamen, dass sie im Bett landeten - jedoch nicht nur einmal. "Hey" Naruto sprach den Schwarzhaarigen an, der immer noch mit seinem Hund beschäftigt war. Wie gerne wäre er gerade an Akamarus Stelle... Schwarzfell drehte sich nicht um, stoppte lediglich seine Hand die Akamaru am Kopf kraulte. Naruto nahm an, dass er ihm so zu verstehen gab, dass er ihm zuhörte. "Studierst du? Oder arbeitest du hier voll?" Naruto hörte Schwarzfell leise lachen. Was war bitte wo komisch, dass er versuchte ihn ein bisschen auszufragen, in der Hoffnung vielleicht auch seinen Namen zu erfahren. Es dauerte eine Weile und Naruto dachte schon, er würde einfach ignoriert werden, bis der andere von Akamaru abließ, der bereits freudig mit dem Schwanz wedelte und darauf hoffte, sie würden endlich Gassi gehen. Die dunklen Augen richteten sich nun wieder auf den Blonden. „Du gibst nicht auf, was?“, es klang wieder als wollte er ihn verspotten. Aber das Lächeln in seinem Gesicht war diesmal nicht fies, sondern anerkennend. Naruto erhob sich aus seiner Sitzposition. „Niemals!“, verkündete er mit den Armen vor der Brust verschränkt und reckte das Kinn ein wenig. „Wie du willst. Dann bin ich so nett und gebe dir einen Tipp. Der ganze Laden hier gehört meiner Familie.“ Naruto brauchte einen Moment, um die Worte zu verarbeiten. Oh. Gut. Oder vielleicht eher nicht? Hieß das etwa er flirtete für jeder Mann sichtbar, mit dem Sohn des Besitzers? Provozierte ihn durchgehend? Wow, sowas passierte natürlich nur wieder ihm. Jetzt war auch klar, wieso er seinen Hund hier halten durfte und weshalb Naruto ihn bis jetzt nur im Speisesaal gesehen hatte. "Das räumt dir keine Sonderbehandlung ein.", schoss es aus Naruto sofort. Er wollte gleich reinen Tisch machen. Die Selbstständigkeit seiner Eltern machte den Schwarzhaarigen nicht attraktiver für Naruto. Immerhin war es das Geld der Eltern und Geld machte generell niemanden attraktiver. Aber in dieser verqueren Welt gab es leider Menschen, die ihr Geld für solch Zweck nutzten und welche die darauf ansprangen. "Nicht?" Eine fein geschwungene Augenbraue Schwarzfells hob sich, ebenso zeigte sich ein minimales Grinsen auf seinem Gesicht. "Nein, niemals.", bestimmend stemmte Naruto die Hände in die Seiten. "Hn, schade." Der Schwarzhaarige erhob sich und klopfte Akamaru auffordernd an die Seite und sofort verstand der weiße Hund und sprang freudig auf. Naruto indes hatte skeptisch eine Augenbraue hochgezogen und betrachtete den anderen. War Schwarzfell am Ende jemand, der zu solch Taktik um schwang, wenn er auf normalem Wege nicht punktete? Allein sein Aussehen erhielt die volle Punktzahl. Naruto wollte dem Schwarzhaarigen noch sagen, dass man so bei ihm gar nicht punkten konnte, als jener unmittelbar vor ihm stand. Leicht erschrocken wich er minimal zurück und blinzelte Schwarzfell entgegen. "Wir sehen uns morgen." Wie beiläufig strichen die kalten Finger über seinen Handrücken und sofort schlich sich Gänsehaut Narutos Arm hinauf. Als wäre nichts gewesen drehte der Hundebesitzer sich dann um, hob kurz zum Abschied seine Hand. Ein kurzer Blick über seine Schulter werfend sprach er noch: "Und ich studiere." Dann drehte er sich endgültig um und schritt, dicht gefolgt von einem schwanzwedelnden Hund, davon. Naruto fühlte sich seltsam zurückgelassen. Als wäre er das Tier gewesen, der hier brav auf seinen Besitzer gewartet hatte und nun im Regen stehen gelassen wurde. Kopfschüttelnd verwarf der Blonde diesen Gedanken schnell. Es regnete ja nicht einmal. Viel erstaunlicher war es, dass dieser abweisende Typ ihm nun tatsächlich zwei Dinge über ihn verraten hatte. Wow... Und es dauerte nicht lange, bis ihm einfiel, wie er nun hoffentlich ganz einfach an seinen Namen kommen würde. „Wo warst du denn den ganzen Tag, man!?“, begrüßte Kiba ihn recht herzlich, als sie sich zum Abendessen trafen. Er und Hinata setzten sich neben Naruto an den Tisch. Jener war wieder voll bekleidet und bereits dabei sein Abendessen zu vertilgen. „Im Schwimmbad. So wie ihr Turteltäubchen.“, erwiderte der Blondschopf zwischen zwei Bissen. „Von wegen! Wir waren nur 'ne halbe Stunde im Wasser und als wir wiederkamen waren du und all deine Sachen weg.“ „Ach das. Sorry, ich hatte keine Lust das 5. Rad am Wagen zu spielen. Hab' das Gefühl hier ziehen gerade alle ihr Pärchending durch. Selbst Shika. Und Sakura hat seit heute Morgen kein Wort mehr mit mir geredet. Warum auch immer..“, den letzten Satz murmelte er nur für sich selbst hörbar. "Gibs doch zu. Du hast es nicht mehr ohne deinen Sommerflirt ausgehalten.", nicht zum ersten Mal während ihres Aufenthalts in der Herberge, wurde ihm mit dem Ellenbogen spielerisch in die Seite gepiekst. Murrend blickte Naruro seinen besten Freund links von ihm an. "Er ist nicht mein Sommerflirt." Er wandt sich wieder von dem Brünetten ab und sah sich sein Essen weiter kauend und so unauffällig wie möglich, im Saal um. Doch er erblickte Niemanden, der auch nur ansatzweise Schwarzfell hätte sein können. Just in diesem Moment erinnerte sich Naruto daran, dass der Schwarzhaarige ihm vorhin indirekt gesagt hatte, dass sie sich heute nicht mehr sehen würden. Er senkte seinen Blick auf seinen Teller, in der Hoffnung, dass man ihm die leichte Enttäuschung nicht ansah. "Sommerflirt?", es war die zaghafte Stimme Hinatas, die Naruto ein weiteres Mal hatte aufblicken lassen. In ihrem hübschen Gesicht; ihre Wangen hatten einen minimalen Rosa Farbton; konnte Naruto ihre Verwirrung sehen. Sie schien wohl bei Kibas Worten hängengeblieben zu sein. In dem Moment fragte Naruto sich, wo Hinata die letzten Tage mit ihren Gedanken gewesen war. Immerhin hatte Kiba keine Chance ausgelassen ihn mit Schwarzfell aufzuziehen. "Hast du jemanden kennen gelernt?", fragend dreinschauend hob sie ihre Hand an ihren Mund und blinzelte ihn an. Naruto schluckte. Was sollte er Hinata denn jetzt sagen? Sie kannten sich schon so viele Jahre, so dass sie sofort merken würde, wenn er auch nur einen Hauch Unwahrheit in seine Erklärung schleusen würde. Naruto räusperte sich. "Also, es ist nicht so wie Kiba sagt. Wir reden ab und an ein wenig miteinander." Freudig klatschte die Dunkelhaarige in ihre Hände. "Das freut mich. Deine letzte Beziehung ist schon so lange her. Es ist wirklich schön, dass du potentiellen Partnern offener gegenüber bist." Halt stop, Moment. Er kam nicht mehr mit. Was war mit Hinata passiert? Hatte Naruto nicht klar genug gesagt gehabt, dass sie nur redeten? Hatte er irgendetwas von Beziehungen gefaselt?! Ein kurzer Blick zu Kiba folgte. Färbte der Hundeliebhaber etwa ab? Von diesem kam nur ein belustigtes Schnauben. „Du verstehst das falsch Hinata! Kiba ist einfach nur blöd! Was auch immer er dir erzählt hat, es stimmt nicht!“, es interessierte Naruto wenig, dass er ihren festen Freund beleidigte. Sie wusste ja, wie sie einander behandelten. Andererseits wusste Hinata im Gegensatz zu Kiba aber auch, dass der Blonde vom anderen Ufer war. „Aber dass ihr miteinander redet ist doch ein guter Grundstein für eine Beziehung. Das heißt, dass ihr gemeinsame Interessen habt und einander nicht bloß äußerlich attraktiv findet!“, erwiderte sie mit einem Lächeln, dass sein Herz erwärmte. Sie war so naiv und aufrichtig. Sie glaube an die wahre Liebe und das gute im Menschen. Wenn er nicht schwul wäre und sie nicht seine beste Freundin wäre, dann könnte er sich sicher in sie verlieben. … Eigentlich war sie viel zu gut für Kiba, den perversen Sack. Bevor Naruto gedanklich noch weiter abschweifen konnte rief er sich in Erinnerung, was sie vor 5 Sekunden gesagt hatte. Von wegen reden. Von wegen gemeinsame Interessen. Das einzige, was Schwarzfell von ihm wollte war Sex. Aber das konnte er Hinata nicht auf die Nase binden. „Wer sagt denn, dass der Kerl attraktiv ist?! Wir reden nur miteinander, wenn wir uns zufällig sehen, wir sind keine Freunde und schon gar nicht mehr!“, das war tatsächlich nur zu 50% gelogen. Wow, Naruto, wow. Er fühlte sich schlecht. Furchtbar schlecht. Doch Hinata antwortete ihm nicht direkt. Stattdessen sah sie ihn eine Weile durchdringend an, mit ihren ungewöhnlich hellen Augen. Ihr Ausdruck war weiterhin sanft und doch so bestimmend, dass es Naruto vorkam, als könnte sie direkt in ihn hineinsehen und seine Lügen durchschauen. Er wusste, dass das keine gute Idee gewesen war und wandte schuldbewusst den Blick ab. „Schon in Ordnung Naruto.“, sagte sie dann nach einer Weile und lächelte wie zuvor, „Wenn du reden willst, dann bin ich für dich da!“ Überrascht blickte er wieder zu ihr. Konnte sie etwa auch noch Gedanken lesen?! Okay, das war übertrieben, aber sie schien eindeutig zu merken, dass irgendetwas nicht stimmte. Dennoch, oder vielleicht genau deswegen, war Naruto dankbar, als sie es dabei beließ und sich anschließend wieder ihrem Abendbrot widmete. Kiba, der sie nur kritisch beobachtet hatte, sagte auch nichts mehr und so beendeten sie in scheinbarer Ruhe ihr Mahl. Scheinbar. Denn den Blonden ließ das Thema einfach nicht los. Er lag nun im Bett und durch die offenen Vorhänge schien das Mondlicht in ihr Zimmer, tauchte alles in einen silbergrauen Schimmer. Sein Blick hatte sich an die Zimmerdecke geheftet, während sich seine Gedanken drehten. Es war seltsam. Er und der mysteriöse Mann, den er kaum kannte, aber dessen Blicken er sich seit ihrer ersten Begegnung nicht entziehen konnte. Und doch war da nicht das, was alle anderen zu sehen schienen. Das mit ihm und Schwarzfell war... anders. Sie waren eigentlich nichts. Keine Freunde, keine Liebhaber, kein One-Night-Stand, waren nicht verliebt und alles andere, als in einer Beziehung. Und dennoch ging der Typ ihm nicht aus dem Kopf. Und andersherum schien auch er Naruto nicht in Ruhe lassen zu können. Ob er einfach nur hartnäckig war, wusste Naruto nicht. Doch wenn auch er diese Anziehung zu ihm spürte dann... ja, dann war es anders, als alles, was Naruto bisher erlebt hatte. So lange er auch darüber nachdachte, er kam einfach nicht zu einer Lösung und schließlich holte ihn doch der Schlaf zu sich und ließ ihn all das vergessen, zumindest für eine Weile. TBC~ Kapitel 4: 4. Tag ----------------- Halli halloooo~ Nach gefühlt etlichen Jahrzehnten melde ich mich zurück mit dem nächsten Kapitel von Black Fur :3 Ich hoffe ihr entschuldigt die lange Wartezeit und genießt das Kapitel :D Solltet ihr Fehler finden... Pssscht~ x'D Und nun viel Spaß~ Eure Tomosaku ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Naruto lag schon eine Weile wach da und hing seinen Gedanken nach, als langsam Leben in die Leiber seiner Zimmergenossen zurückkehrte. Kiba war der erste, der sich aus seiner Decke schälte und seine Arme gen Zimmerdecke streckte. Er gähnte herzlich. "Hast du Fieber? Oder wieso bist du schon wach?" Die Matratze am Fußende senkte sich. Kiba hatte sich zu ihm aufs Bett gesellt. "War pissen, konnt' dann nicht wieder einpennen.", Naruto zuckte mit den Schultern. Kaum war er wach gewesen hatten sich seine Gedanken direkt wieder dem schwarzhaarigen Hundebesitzer zugewandt. Immer noch versuchte er auch nur ansatzweise herauszufinden, was das zwischen ihnen nun war. Was aber eigentlich total sinnlos war, schließlich standen sie in keiner Beziehung zueinander, also konnte es auch Nichts zwischen ihnen geben. Ohne Kiba weiter zu beachten drehte sich der Blonde auf die Seite und starrte nun die wunderschöne weiße Wand an. Wieso war das so kompliziert? "Merkt man, siehst scheiße aus. Wie lange bist du schon wach?" "2 Stunden? 3 Stunden? Weiß nicht" "Dir ist schon bewusst, dass Kakashi heute diese mega öde, lange Wanderung geplant hat." "Mhm." "In deinem Zustand schaffst du es nicht mal einen Kieselstein zu besteigen, geschweige denn den Berg den wir vor uns haben." "Ich komm nicht mit." "Du... was?" Der Blonde antwortete nicht. „Kakashi wird dich nicht verschonen, nur weil du nicht gepennt hast, das weißt du aber, oder?“ Naruto grummelte etwas Unverständliches. Er hatte Besseres zu tun, als irgendeinen Berg hochzustiefeln. Mal ganz vom warmen Wetter abgesehen, welches diese Wanderung unerträglich machen würde, wollte Naruto seine Zeit anders verbringen. Sein Gehirn ließ ihm seit gestern Abend keine Ruhe mehr und dabei war ihm irgendwann der Gedanke gekommen, dass er nur noch den heutigen Tag hatte, um endlich den Namen von Schwarzfell herauszubekommen. Morgen früh würde seine Klasse wieder nach Hause fahren. Aber das war gar kein Problem, wenn er nur genug Zeit hatte um seinen Namen herauszufinden. Dann würde er ihm das unter die Nase reiben und er hätte ihr kleines Spielchen gewonnen. Vielleicht würde er dann auch mit ihm abschließen können, denn nach der Klassenfahrt würden sie sich garantiert nicht wiedersehen. Wenn er es nicht schaffte seinen Namen herauszubekommen, würde der Gedanke ihn nie wieder loslassen. Damit all das funktionierte musste er aber irgendwie raus aus dieser Wandersache. Anders ging es eben nicht. Heute würden sie „schon vor dem Frühstück losgehen, um an einem gemütlichen Plätzchen mit wunderschöner Aussicht picknicken zu können“. Zitat Kakashi Ende. Zum einen war das unzumutbar für den Blondschopf und zum anderen würden sie wohl erst spät wieder in die Herberge zurückkehren. Also ging es nicht anders. „Alles klar, viel Spaß dabei Kakashi zu überzeugen. Der schleift dich auch an den Ohren hier raus.“, resignierte Kiba und Naruto spürte wie sich seine Matratze wieder hob. „Ja... wird schon...“, murmelte er in die Kissen und starrte weiterhin die Wand an, die er nicht wirklich wahrnahm. Dass Kiba ihn fragend ansah bemerkte er nicht. Das nächste, das er realisierte, war die Tür, die ins Schloss fiel. Die anderen beiden waren also gegangen und würden Kakashi wohl oder übel berichten müssen, dass er nicht mitkam. Er lag einfach weiterhin reglos im Bett und wartete. Als sich die Tür ein weiteres Mal öffnete und anschließend leise zurück ins Schloss fiel, rechnete Naruto damit, dass ihr Lehrer ihn nun, so wie von Kiba prophezeit, an den Ohren aus dem Bett und dem Zimmer zog, ohne großen Wert auf seinen momentanen Kleidungsstil zu legen. Immerhin würde es niemanden interessieren was ein Jugendlicher trug, während er unter Hunger und voller Müdigkeit einen Berg herauf dackelte. Doch zu seiner Verwunderung senkte sich seine Matratze an seinen Füßen ein weiteres Mal. Huh? Wieso setzte sich Kakashi zu ihm? Ziemlich verwirrt setzte sich Naruto nun doch auf und schaute nicht schlecht, als er in das lächelnde Gesicht seiner besten Freundin blickte. Er konnte Sorge erkennen. Was war denn passiert? "Was...?" "Geht es dir gut? Ist alles in Ordnung?", auch ihre Stimme war in Sorge getränkt. "Eh ja... Wieso? Was machst du hier? Ich dachte Kakashi würde persönlich kommen und mich heraus befördern.", antwortete er verdattert. Das Mädchen atmete erleichtert aus und rückte näher, bevor sie seine Hände in ihre schloss. In diesem Moment fiel Naruto wieder einmal auf, wie zierlich Hinata war. "Wollte er auch. Aber Kiba hat ihn aufgehalten." "Kiba hat was...?" Naruto blinzelte. "Er meinte du hast total...", sie druckste etwas herum, schien zu überlegen, ob sie das wirklich sagen wollte, "... rumgekotzt." Sie verzog leicht das Gesicht ob ihrer Wortwahl. Naruto hatte Mühe nicht loszulachen. Es war eindeutig; Kiba färbte auf seine kleine, naive Freundin ab. "Er hat sich irgendwas auf sein Shirt gekippt und gemeint, dass das nur das kleinste Übel sei. Und ich bin dann hier her, um ihm ein Ersatzshirt zu holen, weil er noch mit Kakashi redet." "Also bin ich nur an zweiter Stelle!", empörte Naruto sich gespielt und lachte nun doch ein wenig. „Du bist auf einem anderen Level mein Lieber!“, berichtigte sie ihn, lächelte dabei aber auch, als müsse sie ein kleines Lachen verkneifen. „Und das nicht nur weil wir beste Freunde sind.“, fügte sie dann hinzu und zwinkerte ihm zu. „Du verbringst wirklich zu viel Zeit mit Kiba! Du wirst frech!“ „Ach hör schon auf.“, seine Worte veranlassten ihre Wangen dazu rosa zu werden, „Wo sind Kibas Sachen?“, fragte sie und erhob sich wieder von seinem Bett. Naruto zeigte auf eine Tasche neben dem Bett, das nahe der Tür stand. Naruto beobachtete wie sie eine Weile darin herumkramte, bevor sie etwas fand, dass nach ihrem Geschmack war und sich dann zur Tür bewegte. „Ach ja.“, kurz bevor sie ging drehte sie sich noch einmal um, „Viel Glück Naruto!“, damit schloss sie die Tür hinter sich und ließ einen verdutzt dreinblickenden Blondschopf zurück. Wow. Sie konnte tatsächlich Gedanken lesen! Und da wurde ihm bewusst, wie glücklich er sich schätzen konnte zwei Freunde wie Hinata und Kiba zu haben, die hinter ihm standen, wenn es ihm schlecht ging. Nicht, dass es ihm wirklich schlecht ginge, aber sie wussten beide, dass er jetzt nicht den Kopf für spaßige Ausflüge hatte. Naruto wartete noch ein paar weitere Minuten, bis er sicher sein konnte, dass Kakashi sich mit dem Rest seiner Klasse auf den Weg gemacht hatte. Dann schwang er die Beine aus dem Bett und suchte sich sein Duschzeug zusammen. Bis zum Frühstück hatte er noch eine halbe Stunde Zeit und dort würde er seinen ersten Versuch starten. Frisch geduscht, die Haare noch feucht, betrat er also nach besagter halben Stunde den Speisesaal und hielt Ausschau, nach einem gewissen Schwarzhaarigen. Doch er war nicht da. Naruto dachte sich dabei nichts, vielleicht war er ja gerade in der Küche oder kam erst kurz vor Ende der Frühstückszeit. Aber er kam auch später nicht. Selbst als der Saal immer leerer wurde und schon Personal sich daran machte, die restlichen Sachen wegzuräumen. War er vielleicht in einem anderen Bereich eingesetzt? Um nicht noch mehr Zeit zu verschwenden verließ auch Naruto den Speisesaal. Er musste die restliche Zeit nutzen, immerhin blieb ihm nur noch der heutige Tag, würden sie morgen ja auch schon vor dem Frühstück wieder abfahren. Der Blonde verstand die Logik ihrer Lehrer nicht. Wieso setzte man sie ohne Frühstück über Stunden hinweg in einen Bus? Als ob eine Stunde später abfahren so schlimm wäre. Er seufzte und setze sein Unternehmen fort. Intuitiv zog es ihn in den Garten der Herberge. Draußen atmete er erst einmal tief ein und aus. Morgenluft war doch schon was Schönes, wenn er dann mal früh genug draußen war, um sie zu genießen. Während der Schulzeit war das nie möglich, absolvierte er seinen Schulweg jedes Mal, als würde er einen Marathon rennen. Als Naruto etwas an seinem Bein spürte, blickte er hinab und sah direkt in die dunklen Hundeaugen. "Guten Morgen, Akamaru." Naruto grinste und ging in die Hocke, um ausgiebig durch das helle Fell zu streicheln. Gott, er würde Akamaru bestimmt tierisch vermissen, besonders das weiche Fell. Perfekt zum Schlafen geeignet, wenn Akamaru das zulassen würde. Der Blondschopf blickte sich um. "Wo ist denn dein Herrchen?", fragte er, ohne eine Antwort zu erwarten, schließlich redete er hier mit einem Hund. Aber im Endeffekt war das ja auch gar nicht so wichtig, stellte der Blondschopf fest. Erst wenn er seinen Namen wusste lohnte es sich ihn zu finden. Davor konnte er schön Toiletten putzen – er hatte dies immerhin nicht verneint, also ging Naruto davon aus, dass das auch zu seinen Aufgaben gehörte, trotz Familienunternehmen – und Naruto gestohlen bleiben. Eigentlich war es sogar gut, dass er ihm bei seinem Vorhaben nicht im Weg stand. So streichelte er zum Abschied liebevoll den Kopf des Hundes und ging wieder ins Gebäude. Wenn der Laden hier seiner Familie gehörte, wie der Schwarzhaarige selbst so schön sagte, könnte er dann damit rechnen hier eines seiner Familienmitglieder anzutreffen? Das würde es ihm einfacher machen. Aber bisher war Naruto niemandem begegnet, der diesem Möchtegernaufreißer ähnlich sah. Wobei er zugeben musste, dass er darauf bisher nicht geachtet hatte, also war es einen Versuch wert. Der Blonde überlegte wo er nun am ehesten Personal finden konnte. Am Empfang war momentan niemand, als er daran vorbeilief. Vielleicht würde sich in der Küche noch jemand finden lassen. Genau! Warum war er auf die Idee nicht schon beim Frühstück gekommen?! Auf dem Weg zum Speisesaal überlegte er, wie er denn überhaupt nach dem Kerl fragen sollte. `Hallo ich suche einen Typen, der hier ab und zu arbeitet, groß, schwarze Haare, gutaussehend, dreckiges Mundwerk, arrogant, ach ja und vielleicht mit ihnen verwandt?` Nah. Doch zuerst musste er jemanden finden, den er fragen konnte. Im Speisesaal angekommen lugte er herüber zu dem Buffet. Dort war natürlich nichts und niemand zu sehen, aber es gab eine kleine Klappe hinter der Theke und dahinter eine Tür, die offensichtlich zur Küche führen musste. „Hallo? Entschuldiguuung? Ist da noch jemand?“ Naruto hatte sich erdreistet einfach zu besagter Tür zu gehen und klopfte ein paar Mal, während er nach Personal rief. Zu seinem Pech antwortete jedoch niemand. Irgendwie verständlich, da es hier kein Mittagsangebot gab, das vorbereitet werden musste. Natürlich war die Tür auch abgeschlossen. Entsprechend musste Naruto also weiter suchen. Wo würde sich hier wohl gerade jemand aufhalten? Er konnte ja schlecht in jedes Zimmer gehen, zumal die eh abgeschlossen sein würden, und darauf hoffen, dass gerade jemand die Mülleimer leerte. Am besten versuchte er es noch einmal am Empfang. Und tatsächlich! Als er in der Eingangshalle ankam wäre er beinahe zum Empfang gerannt, als er dort tatsächlich einen Herrn sitzen sah. Und scheinbar hatte er sogar doppeltes Glück, denn als er sich dem Empfang genähert und dadurch die Aufmerksamkeit des Mannes auf sich gezogen hatte, erkannte er sofort die Ähnlichkeit zu Schwarzfell. Naruto würde sogar direkt behaupten, dass sie sich wie aus dem Gesicht geschnitten waren. Vielleicht sein Vater? Doch eigentlich spielte das hier jetzt keine Rolle, die Aussichten darauf Schwarzfells Namen herauszufinden waren um 100% gestiegen. Das Glück hätte er mal während den Abschlussklausuren haben sollen, dann hätte sein Zeugnis einiges mehr zu bieten. "Entschuldigen Sie?" "Ja, wie kann ich Ihnen helfen?" Naruto hatte bereits enthusiastisch den Mund zum weiter reden geöffnet, da fiel es ihm wieder ein. Ach ja. Wie konnte er ihm denn helfen? Was sollte er denn jetzt sagen? Kam es nicht komisch, sich einfach plötzlich über den Namen eines Angestellten zu informieren? Besonders würde dann nicht die Frage aufkommen, warum er die Person nicht selber gefragt hatte, beziehungsweise weshalb ihm der Name nicht verraten wurde? Naruto realisierte wie dämlich seine Aktion war. Okay, vom Gedanken her war sie recht gut, aber in die Umsetzung hätte er vielleicht doch noch mehr Zeit und Planung investieren sollen. "Also... Ehm." Naruto kratzte sich am Hinterkopf, suchte nach einem plausiblen Grund, "Da ist dieser Angestellte, ich wollte Beschwerde einreichen, aber ich kenne seinen Namen nicht und wollte wissen, ob Sie mir da vielleicht weiterhelfen können?" Die Worte verließen seinen Mund, bevor er überhaupt wusste, was er sagte. „Beschwerde? Verzeihung, ich bin der Inhaber der Herberge, um was geht es denn? Und vielleicht beschreiben sie mir den Mitarbeiter, damit ich die Beschwerde weiterreichen kann.“, die Stimme des Mannes klang extrem freundlich und er lächelte. Doch Naruto war sich sicher, dass er noch nie etwas Furchteinflößenderes gesehen hatte. „Ah, also, er ist groß, hat schwarze Haare...“, der Inhaber sah in weiterhin auffordernd an. Ihm war bewusst, wie schwammig die Beschreibung war, dennoch... „Also... und er hat einen.. einen Hund?“ Sofort entfloh dem älteren Herren ein genervter Seufzer, sodass Naruto zusammenzuckte. „Sasuke also?“, grummelte er verbittert, „Entschuldigen Sie vielmals, mein Sohn hat wirklich keinerlei Disziplin! Der Hund ist eine strenge Ausnahme und eigentlich sollte er für die Gäste unsichtbar sein! Hat er sie belästigt?“ "Was? Nein... Nein", winkte Naruto sofort ab, "Akamaru ist wirklich lieb. Er ist total wohl erzogen!" Soweit kam es noch, dass er den unschuldigen Hund bezichtigte, irgendetwas Falsches getan zu haben, nachher war er Schuld, dass der Schwarzhaarige Akamaru weggegeben musste. "Ist das so." Die Stimme des Älteren konnte unbeeindruckter nicht klingen, "Wo genau liegt denn das Problem?" Nun konnte er deutlich heraushören, dass er nicht gerade erfreut darüber war, dass wohl sein eigener Sohn die Leute hier zu belästigen schien. Oh, oh. Das hatte er so eigentlich nicht geplant gehabt. Ok, er hatte gar nichts geplant außer den Namen herauszufinden. Was für Konsequenzen anderen gegenüber entstehen würde war für ihn nicht von Priorität gewesen. "Ehm." Naruto kratzte sich ein weiteres Mal am Hinterkopf, es war eine seiner Angewohnheiten, derer er sich in solchen Moment immer zu gut bewusst wurde, "Ich denke, es ist besser, wenn ich das selber versuche zu klären." Skeptisch schwang eine Augenbraue in die Höhe und sein Gesicht sah gar nicht mehr nett aus. Nicht mal augenscheinlich. „Möchten Sie sich nun über einen Mitarbeiter beschweren oder nicht, mein Herr?“ Urgs. Mitarbeiter, ja klar. Als ob man so reagierte, wenn es nur um einen Mitarbeiter ging, den man notfalls feuern konnte. Oh Gott. Naruto kam ein fürchterlicher Gedanke. Nicht, dass Schwarzfell seinetwegen Arbeitsverbot von seinem Dad bekam!? Mist. „Ahaha, also, wenn sie so fragen, nein. Alles in Ordnung! Entschuldigen Sie, dass ich Sie belästigt habe. Schönen Tag noch!“, stammelte Naruto verunsichert und entfernte sich bereits Rückwärts vom Empfangstresen. Ohne eine Antwort abzuwarten sprinte er los, in Richtung seines Zimmers. Erst als er die Tür hinter sich zugezogen hatte stoppte er und atmete tief durch. Das war absolut gar keine gute Idee gewesen. Aber zumindest hatte er jetzt seinen Namen. Warum er darum so ein Geheimnis gemacht hatte, war dem Blonden zwar ein Rätsel, immerhin war das ein ganz normaler Name, aber nun wusste er ihn immerhin. „Sasuke.“, wiederholte er, was dessen Vater vorhin ausgesprochen hatte, „Sasu-ke~“, er betonte die zwei Silben, ließ sie auf seiner Zunge rollen. Es klang nicht schlecht. Und irgendwie passte der Name zu ihm. Naruto setzte sich erst mal auf sein Bett. Er musste wieder runterkommen, sein Herz schlug ihm noch bis zum Hals, als hätte er einen Klingelstreich gespielt. Was sollte er jetzt tun? Direkt wieder loslaufen und den Schwarzhaarigen finden, um ihm unter die Nase zu reiben, dass er nun endlich seinen Namen wusste? Und dann? Würden sie im Bett landen...? Seine Ausrede, dass er wenigstens seinen Namen wissen musste war dann ja nichtig. Wunderbar... Seufzend ließ er sich rücklings auf die Matratze plumpsen. Vielleicht sollte er es einfach drauf ankommen lassen. Möglicherweise war das ja der beste Sex der ihm je passieren würde? Gott, wieso konnte er nicht wie jeder andere pubertierende Junge in seinem Alter unverbindlich Sex haben, ohne hinterher zu Hause in seinem Bett zu liegen und sich zu fragen, ob es das wert gewesen war, ob er es so nötig gehabt hatte oder ob er sich nicht dafür ein klein wenig verachtete, für irgendeinen Fremden seinen Hintern hinzuhalten. Ein weiterer Seufzer. Wieso konnte er nicht so handeln, wie es sein Herz ihm sagte? Wieso musste er auch unbedingt auf seinen Verstand hören? Zwiegespalten starrte Naruto noch eine Zeit lang die Zimmerdecke an, bis er sich dazu entschied, so planlos wie vorhin auch loszuziehen, um einfach das zu tun, das er am besten konnte; Handeln ohne nachzudenken. Also erhob er sich, richtete mit einem kurzen Blick in den Spiegel an der Tür seine Haare, bevor er aus dem Zimmer ging und wie so oft die letzten Tage den Garten ansteuerte. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Schwarzhaarige dort anzutreffen war, war hier am höchsten. Während er, auf dem Weg nach draußen, durch die Gänge schlenderte begann ein klein wenig Aufregung in seiner Brust zu brodeln. Würden sie es jetzt wirklich tun? Es war noch keine Mittagszeit, daher liefen ihm nur einige andere Gäste über den Weg, Jugendliche, aber auch Erwachsene, die wahrscheinlich ihren Tag planten. Naruto kam nicht umhin sich auszumalen, wo sie beide wohl hin verschwinden könnten um ungestört zu sein. Sein Zimmer wäre eine Möglichkeit, aber er war sich auch nicht ganz sicher, wann die anderen zurück sein würden. Dann vielleicht doch eine schnelle Nummer in irgendeiner Abstellkammer? Seine Wangen begannen Farbe anzunehmen. Es war eindeutig nicht gesund sich darüber nun schon einen Kopf zu machen. Vielleicht wollte Schwarzfell ihn ja jetzt auch gar nicht mehr? Nein, er machte sich viel zu viele Gedanken, dabei hatte er doch entschieden genau das sein zu lassen! Als er das Tor zum Garten öffnete kam Akamaru schon mit wedelndem Schwanz angelaufen und presste sich an seine Beine. „Ist ja gut, du bekommst deine Streicheleinheiten.“, lachte Naruto und sah sich um, „Dein Herrchen ist wohl immer noch nicht da, was? Dann warte ich mit dir zusammen auf ihn. Na, klingt das gut?“ Er schaffte es irgendwie mit dem Hund im Schlepptau sich auf eine der Bänke zu setzen, die hier zum Ausruhen und Natur genießen gedacht waren, und verwöhnte Akamaru mit Öhrchenkraulen, um sich ein wenig die Zeit zu vertreiben. Sie hatten keine Zeit ausgemacht, also blieb ihm nichts als warten. Doch zu Narutos Leidwesen zogen die Minuten ins Land. Schwarzfell tauchte immer noch nicht auf. Hatte er ihn möglicherweise vergessen? Das wäre ein bisschen hart, immerhin hatte Naruto die meiste Zeit seines Aufenthalts für ihn geopfert. Okay, er gab zu, dass er selbst es eigentlich gewesen war, der immer wieder den Kontakt gesucht hatte. Er war schließlich wie ein braves Hündchen hier erschienen, nur weil der Schwarzhaarige ihm gesagt hatte, dass sie sich hier treffen würden. Ohne genaue Uhrzeit. Was war eigentlich in ihn gefahren?! Seufzend blickte Naruto den weißen Hund an. Jener saß zufrieden vor ihm und ließ sich verwöhnen. Der Blonde murrte. Er wollte auch so verwöhnt werden... Sofort liefen seine Wangen rot an. Er sollte solche Gedanken nicht haben. Er wollte nicht von dem Schwarzhaarigen berührt werden. Solange dieser nicht hier war, war das sowieso nicht möglich, also sollte er sich diese Gedanken so schnell wie möglich aus dem Kopf schlagen. Aber er konnte nicht verhindern, an das zu denken, was ihn möglicherweise erwarten würde. Und er erinnerte sich nur noch zu gut an die grazilen Finger auf seiner Haut. Das aufregende Kribbeln hatte sich intensiv in seine Erinnerung gebrannt und ließ sich nun auf Abruf immer wieder nachempfinden. „Whuff!!“, Akamarus aufgebrachtes Bellen holte den Blonden aus seinen Gedanken und ließ ihn aufschrecken. Der Hund rannte los. Hoffnungsvoll wandte Naruto den Kopf um. „Sa-!“, er brach ab, als er sah, wohin das Tier verschwunden war. Seufzend ließ er sich zurück in die Bank fallen. Nur ein Eichhörnchen. „Akamaruuu!! Mach mir doch nicht solche Hoffnungen!“, jammerte er, während er den Kopf in den Nacken legte. Die Sonnenstrahlen kitzelten sein Gesicht und Naruto schloss seine Augen, genoss die angenehme Wärme. Es war fast wie Urlaub, einfach das perfekte Wetter. Aber eben nur fast, denn im Urlaub hätte er schon längst eine sinnvolle Beschäftigung gefunden. Die Stadt erkunden, Landschaften entdecken. Aber hier war nun halt alles fast wie zu Hause. Aber eben nur fast - denn hier war der Schwarzhaarige, der einzige, der seinen Aufenthalt hier angenehmer machte. "Ey." Naruto schrak auf und blickte in das dunkle Braun von Kibas Augen. Wo kam der denn plötzlich her? Wie spät war es? War er etwa eingenickt? "Besser?", fragte er beiläufig, während er Akamaru ausgiebig Streicheleinheiten zukommen ließ. Was für ein Verräter! "Er ist nicht gekommen.", antwortete Naruto ohne groß nachzudenken. "Gar nicht oder nicht auf die Weise, wie du es gerne hättest" Auf Kibas Gesicht hatte sich wieder ein dreckiges Grinsen geschlichen und sofort nachdem Naruto sich der Worte bewusst wurde, verfärbten sich seine Wangen. "Was laberst du da für einen Quatsch! Weiß gar nicht, wovon du sprichst!" Soweit kam es ja noch. Tat Kiba allen Ernstes so, als wäre er nur hiergeblieben um Schwarzfell zu sehen... „Kommst du dann jetzt mit? Die anderen sind schon zum Abendessen vorgegangen.“ „Was?!“, mit weit aufgerissenen Augen starrte Naruto Kiba an. Abendessen!? Wie lange war er denn jetzt schon hier? Ungläubig ließ er seinen Blick umher wandern. Erst jetzt fiel ihm auf, dass es schon gar nicht mehr so hell war. Die Sonne war noch nicht ganz untergegangen, hatte den Himmel jedoch bereits in ein warmes Orange getränkt. Der Wind war auch etwas kühler als zuvor. „Na glaubst du die anderen warten, wenn sie nicht mal wissen, ob du überhaupt essen kannst, ohne alles wieder auszukotzen?“, grinste der Brünette. Akamaru hatte sich mittlerweile auf den Bauch gelegt und ließ sich weiter von ihm verwöhnen. „Wie lange wart ihr denn wandern? Hat Kakashi eine Weltreise gemacht, oder was?“, fragte Naruto, immer noch überrascht darüber, dass er tatsächlich eingenickt zu sein schien. Was, wenn Schwarzfell hier gewesen war, während er geschlafen hatte? Nein, der wäre sicher über ihn hergefallen! Aber so hieß das dann wohl, dass er sich tatsächlich noch nicht hatte blicken lassen. „Nee. Wir waren gegen Mittag wieder in der Innenstadt, aber die Mädels wollten Souvenirs shoppen, also sind wir einfach mitgegangen.“ „Achso...“ „Also? Kommst du jetzt mit?“, Kiba stand auf und blickte ihn fragend an. „Hinata macht sich Sorgen um dich.“ "Klar." Der Blonde zeigte ein kleines Lächeln und erhob sich mit der Absicht Akamaru zu verabschieden und Kiba in den Speisesaal zu begleiten. Doch der weiße Hund schien sich nicht wirklich für ihn zu interessieren, Kiba schien echt sein Favorit zu sein. Jetzt hatte nicht nur Schwarzfell ihn sitzen lassen. Das hätte Naruto sich auch gleich denken können, wie der Besitzer so auch sein Hund. Was bedeuten würde, dass der Schwarzhaarige eigentlich auf Kiba abfuhr... Der Gedanke widerstrebte ihm zutiefst und in jeder Pore, dennoch konnte man nie wissen. "Kommst du?", murrte Naruto leicht beleidigt, ob Akamarus Ignoranz. Das war wohl sein Dank für die ganzen Streicheleinheiten. „Tu nicht so, als hättest du auf mich gewartet. Spinner.“ Naruto antwortete nicht. Gemeinsam betraten sie den Speisesaal und wurden von Hinata begrüßt, nachdem sie sich ihr Essen am Buffet geholt hatten. „Geht's dir gut, Naruto?“, fragte sie sobald sie sich hingesetzt hatten. Doch angesprochener kam nicht dazu zu antworten. „Er wurde abserviert.“, Kiba kommentierte seine Situation herzlich trocken. „Wa-Hey! Das stimmt doch gar nicht!“ „Oh, das tut mir Leid Naruto...“ „Hallo?! Werd' ich auch noch mal gefragt? Mann... Es geht mir bestens, danke.“, genervt lehnte der Blonde mit einem Ellenbogen auf dem Tisch, während er sich Brote in den Mund stopfte. Wieso mussten die beiden immer alles besser wissen als er selbst? Schwarzfell war nicht aufgetaucht. Und? Das bedeutete ihm nichts. Der schwarzhaarige hatte zwar `bis Morgen` gesagt, aber das war noch lange keine feste Verabredung gewesen. "Andere Mütter haben auch schöne Söhne", setzte Kiba noch einen oben drauf, was Naruto aber gekonnt ignorierte. Und sowas schimpfte sich seinen besten Freund. Er sollte sich wirklich mal Gedanken darüber machen, die Rollenverteilung seines Freundeskreises neu zu belegen. "Was bringt ihm das denn? Er braucht ja mindestens Name und Adresse", hörte der Blonde Hinata nur nebenbei sagen. "Ach du bist so süß, das sagt man doch nur so.", lachte Kiba übertrieben und entlockte Naruto ein genervtes Stöhnen Er bemühte sich, sein Essen so schnell wie möglich zu vertilgen, ohne noch weiter auf doofe Fragen antworten zu müssen. Währenddessen ließ er den Blick umherschweifen. Sein nicht-Date war auch hier im Speisesaal nicht zu sehen. Eine plausible Erklärung für Schwarzfells Abwesenheit im Garten weniger. Doch in Missmut zu schwelgen blieb dem Blondschopf erspart, als er hörte wie die Stühle um ihn herum auf dem Boden kratzten, als seine Freunde aufstanden. Er tat es ihnen gleich und sie brachten ihr Tabletts weg. Wenigstens konnte er sich jetzt einfach ins Bett schmeißen und dort vor sich hin vegetieren oder ein wenig auf dem Handy daddeln. „Wo willst du hin?“, Kibas Stimme klang irritiert. „Ins Zimmer, wohin sonst?“ „Kakashi hat ein Lagerfeuer als Abschiedsfeier für uns alle organisiert. Hinter der Herberge gibt es eine Feuerstelle dafür.“, erklärte Hinata und sah ihn mit ihrem typisch warmen Lächeln an. Stimmt. Daran hatte Naruto gar nicht mehr gedacht. Nach dieser Klassenfahrt war die Klassengemeinschaft so gut wie getrennt. Bis zu den Zeugnissen waren es nur noch wenige Wochen, in denen sie keinen Unterricht haben würden. Eine kleine Feier zum Abschied war eine wunderschöne Idee, auch wenn ihm jetzt gar nicht nach Stockbrot war. „Er hat sogar Bier organisiert! Wir sollen uns nur am Riemen reißen und es keinem sagen, dann wäre das schon in Ordnung.“, erzählte Kiba grinsend und legte seinen Arm um Narutos Schulter. „Ich frage gar nicht, ob du mitkommst, das ist bereits beschlossene Sache, Punkt!“ Natürlich gab es kein Entkommen und Naruto ließ sich Widerwillen mitziehen. Als sie bei dem besagten Lagerfeuer ankamen, welches verzweifelt versucht wurde zu entfachen, gesellten sie sich direkt zu dem Rest ihrer Gruppe. "Hello~", trällerte Kiba. Sakura war die erste die sich vom Boden erhob. Sie griff nach drei Flaschen von dem von Kakashi besorgten Bier und gab die erste davon Kiba, welcher jene auch direkt freudig in Empfang nahm. Wahrscheinlich war das der einzig wahre Grund, weshalb er überhaupt hier war. Als ob er nicht selbst lieber im Bett gewesen wäre. "Hier." Sakuras Stimme ließ den Blonden die zwei grünen Flaschen ansehen; Hinata schien anscheinend abgelehnt zu haben, aber sie gehörte noch nie wirklich zu Team Alkohol. "Danke." Etwas überrascht nahm er das Bier entgegen. Hatte Sakura sich etwa wieder eingekriegt? Wow. Naruto hatte schon fast daran geglaubt, dass sie selbst in circa zehn Jahren, bei ihrem ersten Klassentreffen nach dem Abschluss, angepisst sein würde. Die Pinkhaarige lächelte ein wenig, was Naruto automatisch auch Lächeln ließ. Also war wirklich alles wieder in Ordnung. Frauen und ihre Logik. Sakura ging zurück auf ihren Platz und auch Naruto machte es sich nahe Hinata auf dem Boden gemütlich, nachdem er die anderen alle noch kurz begrüßt hatte. Er blickte sich eine Weile um, begutachtete die anderen aus seiner Klasse, die sich angeregt unterhielten. Zum Beispiel Choji, der es gerade meisterte das Lagerfeuer zu entfachen. Oder Temari, die wie eh und je an Shikamaru hing, welcher sich von der Blonden jedoch nicht davon ablenken ließ, den Teig fachgerecht um die Stöcke zu wickeln. Naruto schwenkte die Flasche ein wenig, lächelte vor sich hin. Wie er diesen verrückten Haufen liebte und vermissen würde. Es war einfach traurig, dass sich ihre Wege nun wirklich trennen würden. Zu engeren Freunden würde Naruto wohl auch weniger Kontakt haben. Sein Blick glitt automatisch zu Hinata und Kiba, besonders die zwei würden ihm fehlen. Von Hinata wusste er, dass sie wohl außerhalb ihrer Heimatstadt studieren würde und darum möglicherweise auch wegzog. Kiba, der nur Hinata gegenüber treu zu sein schien, wollte sich in derselben Stadt dann einen Job suchen... Nun seufzte Naruto. Und was würde er selbst tun? Er wusste es nicht. Wollte er arbeiten? Wollte er doch noch irgendetwas studieren? "Ey, wenn du so weiter machst ist die Kohlensäure bald raus", Kiba riss ihn aus seiner Zukunftsplanung und deutete mit seiner eigenen Flasche auf Narutos. "Oh... wollte eh nichts trinken", gab Naruto schulterzuckend als Antwort und erntete einen überraschten und sogleich geschockten Blick. "Hast du noch alle beisammen?! Du hast die Erlaubnis deines Lehrers während der Klassenfahrt zu saufen!" Kiba gestikulierte mit den Händen. Sofort war ein lautes und demonstratives Räuspern zu hören. Kakashi saß einige Meter von ihnen entfernt, aber der Brünette hatte sich nicht bemüht leise zu sprechen. „Trinken, Kiba, nicht saufen. Wenn hier morgen einer von euch tot im Wald liegt, trage ich die Verantwortung, also sei so nett und zügle dein Trinkverhalten wenigstens soweit, dass ich dich nicht ins nächste Krankenhaus verfrachten muss.“, predigte ihr Lehrer mit monotoner Stimme und trank dann selbst einen Schluck aus seiner Flasche. „Sorry, sorry, Sie wissen doch, wie das gemeint ist!“, rettete Kiba sich schnell und hob entschuldigend eine Hand seitlich vor sein Gesicht. Dann wandte er sich wieder dem Blonden zu, der sein Bier nun neben sich auf den Boden gestellt hatte und sah ihn erwartungsvoll an. Naruto seufzte erneut. „Mir ist grad nicht so nach Alkohol.“, verkündete er und zog seine Knie zu sich heran. Er legte seine Arme darüber, um sein Kinn darauf zu stützen und starrte desinteressiert ins Feuer, das langsam eine ordentliche Lagerfeuergröße annahm. Eigentlich sollte das hier ein schöner Abend werden. Doch Naruto hasste ihn im Moment einfach nur. Oder vielmehr hasste er sich selbst dafür, dass er so melancholisch wurde. Über die Zukunft nachzudenken war in 90% der Fälle deprimierend, darum lebte er auch lieber spontan und leichtsinnig in den Tag hinein. Am besten machte er sich jetzt keine Gedanken mehr darüber, wie es nach dieser Klassenfahrt mit ihm weitergehen sollte. Also wandte er sich wieder seinen Freunden zu und versuchte wenigstens ein bisschen an deren Gesprächen teilzuhaben. Nach einer Weile kamen TenTen und Lee mit dem vorbereiteten Stockbrot und Marshmallows vorbei und verteilten sie in der Runde. Temari, die sich doch mal von ihrem Schatz loseisen konnte, kramte sogar kleine Lautsprecher hervor und sorgte so für etwas Musik. Doch trotz alldem und dem gemütlich knisternden Feuer konnte Naruto sich nicht ganz freuen. Denn ein Gedanke blieb ihm im Hinterkopf, den er aber lieber verdrängte als ihn sich einzugestehen. Sein Blick wanderte immer wieder mal zum Garten, dessen Gewächshaus man von hier aus gerade noch sehen konnte. Das Licht blieb aus. Das war's dann also wirklich zwischen ihnen? Nicht, dass da besonders viel zwischen ihnen gewesen war. Dennoch hatte Naruto sich insgeheim erhofft, noch etwas Zeit mit dem Schwarzhaarigen zu verbringen. Wie hätte er wohl reagiert, wenn er ihn aus heiterem Himmel mit seinem Namen angesprochen hätte. Wäre vielleicht wirklich irgendetwas zwischen ihnen gelaufen? "Sasuke..." Seine Stimme glich einer auf dem Boden seicht aufkommenden Feder und trotzdem blickten Hinata und Kiba fast zeitgleich zu ihm. "Hast du was gesagt?" Hinata war diejenige, die nach kurzem Blickkontakt mit Kiba, zu sprechen anfing . Für einen kleinen Moment sah er seine beste Freundin etwas verwirrt an, bis er realisierte, was er gerade gesagt hatte. Unvermeidbar röteten sich seine Wangen leicht. "Nein." Kaum sichtbar hob sich die dunkle Augenbraue Hinatas und Naruto fiel ein weiteres Mal auf, wie Hinata anfing Eigenschaften Kibas zu übernehmen. Wenn er so darüber nachdachte, hatte es für ihn selbst nur eine Beziehung gegeben, die solange gehalten hatte, dass Naruto sich Angewohnheiten seines Partners angeeignet hatte. "Ich glaub ich geh schlafen... " Noch während er sich vom Boden erhob konnte er hören wie Hinata kurz seufzte und sehen, dass Kiba den Mund resignierend verzog. „In Ordnung. Aber stell dir deinen Wecker, sonst lässt Kakashi dich noch hier, wenn du morgen verschläfst.“, pflichtete sie Naruto bei und dieser musste tatsächlich lächeln. „Schaff' ich schon.“, erwiderte er locker und begann zurück zur Herberge zu gehen. In jener waren bereits die meisten Lichter ausgeschaltet und nur ein paar kleine Lampen warfen gedimmtes Licht auf die Flure. Mit den Händen in den Hosentaschen trottete er die Gänge entlang, bis er vor dem 4er Zimmer stand. Er legte seine Hand auf die Klinke um die Tür zu öffnen und wollte sich einfach ins Bett werfen und über nichts mehr nachdenken, was am heutigen Tag passiert, oder nicht passiert war. Was er jedoch nicht bedacht hatte, war dass die Tür abgeschlossen war. Also kramte er in seiner Hose herum um den Zimmerschlüssel hervorzuholen, den jeder von ihnen besaß. Und er wühlte und wühlte, bis ihm langsam dämmerte, dass es vergebens war. Der Schlüssel lag brav auf seinem Nachttisch neben dem Bett, wo er ihn gestern Abend hingeschmissen hatte, bevor er schlafen gegangen war. Ganz toll. Tief seufzend lehnte er sich mit der Stirn gegen die Tür. Er musste einfach nur zurück zu Kiba und ihn um seinen Schlüssel bitten. Doch wenn er ehrlich war, dann hatte er keine Lust sich erneut den besorgten Blicken seiner Freunde auszusetzen. Heute war halt nicht sein Tag, das passierte doch jedem, also kein Grund zur Besorgnis. Aber was blieb ihm denn anderes übrig? Vor der Tür schlafen wollte er sicher nicht. Und trotzdem rührte er sich keinen Millimeter von der Tür weg. Wie lange würde es wohl dauern, bis die anderen auch schlafen gingen? Unschlüssig darüber, was er nun machen sollte, stieß er sich von der Tür ab und lief wieder los. Wenn er nicht ins Bett konnte, dann gab es da wenigstens noch eine Sache, die er tun wollte. Seine Beine trugen ihn ohne große Umwege wieder zu dem einen Ort, von dem er seit Beginn dieser Klassenfahrt mehr gesehen hatte, als von der Stadt selbst. Der Garten. Und wie erwartet zuckten sofort die Ohren des großen Hundes, als der Blonde in den Garten trat, der nur spärlich beleuchtet wurde. Doch das störte Naruto nicht besonders, immerhin war es nicht sein Ziel den Garten zu bewundern. Er wollte sich nämlich wenigstens von seinem vierbeinigen Freund verabschieden. "Hey" Die Stimme Narutos ließ Akamarus Kopf hochschnellen und seine Route begann wild hin und her zu schwingen. Dieser Verräter, wie er sich freute, obwohl er ihn hatte links liegen lassen als Kiba da gewesen war. Dennoch konnte Naruto ihm das nicht übel nehmen und ging vor Akamaru in die Hocke. Seine Hand fuhr schon automatisch durch das weiche Fell. "Ich werde dich ehrlich vermissen. Dabei begeistern Hunde mich eigentlich kaum.", murmelte Naruto zum Ende immer leiser werdend. Minuten verstrichen, in denen er nichts anderes tat als Akamaru zu streicheln und jener sich das nur zu gern gefallen ließ. Doch als Akamaru anfing Anstalten zu machen sich anders zu positionieren und wohl beabsichtigte seinen Kopf auf Narutos Schoß zu legen, setzte sich der Blonde so hin, dass er im Schneidersitz mit dem Rücken an der Hundehütte lehnte. Das Angebot ließ Akamaru sich nicht zweimal unterbreiten, weshalb er sich nach einigen Umdrehungen endlich wieder hin und wie geplant seinen Kopf in Narutos Schoß legte. Dessen Hand fand ihren Weg zurück in das weiße Fell und schenkte dem Hund weiter seine völlige Aufmerksamkeit. Mit einem minimalen Lächeln schloss er die Augen. Als er die Klassenfahrt angetreten hatte, wäre er nie auf den Gedanken gekommen, dass er fast seine ganze Zeit hier in der Herberge - oder besser gesagt dessen Garten - verbringen würde. Er hatte, wie wohl jeder von seinen Klassenkameraden, damit gerechnet, sich täglich volllaufen zu lassen, um die Häuser zu ziehen und Blödsinn zu machen. Wahrscheinlich war er auch der Einzige, dessen Abschlussfahrt diesbezüglich total aus dem Ruder gelaufen war, denn flirten mit dem Sohn des Herbergenbesitzers gehörte wohl nicht in den normalen Alltag einer Klassenfahrt. Naruto seufzte tief, während er einfach weiter seinen Gedanken freien Lauf ließ. Er konnte es doch eh nicht verhindern und seine Zimmergenossen würden bestimmt frühestens in zwei Stunden den Rückweg antreten. Also konnte er ruhig das tun, was er am wenigsten wollte, aber dennoch immer wieder tat. Der Schwarzhaarige, der Traum jeder Frau; jeden Mannes. Naruto konnte einfach nicht glauben, wie versessen er darauf war, ihn unbedingt ein weiteres Mal zu sehen. Selbst wenn dieses weitere Mal Sex mit sich bringen würde, wäre es ihm womöglich mittlerweile egal. Er wollte ihm nah sein, seine Stimme hören, berührt werden und selbst über seine blasse Haut fahren... Ein Kribbeln im seinen Gesicht ließ Narutos Augen zucken. "Nng", ein Murren folgte. Träge und langsam hoben sich die Augenlider, gaben das müde Blau seiner Augen frei. Etwas verwirrt blinzelte er. Wo war er? Seine Sicht war verschwommen, doch trotz der Dunkelheit die ihn umgab konnte er jemanden direkt vor sich ausmachen. „S.. Sasuke?“ Die Person vor ihm bewegte sich nicht, doch langsam wurde seine Sicht schärfer und er konnte klare Konturen erkennen. „Hey! Du bist ja tatsächlich noch hergekommen.“, murmelte er völlig schlaftrunken und rieb sich mit dem Arm über die Augen. Vor ihm stand der Schwarzhaarige in voller Größe. Irgendetwas war aber anders an ihm als sonst. Naruto ließ seinen Blick über den Neuankömmling wandern und erst dann bemerkte er, dass dieser ihn mit leicht geweiteten Augen anstarrte. Plötzlich aber wandte er seinen Blick zur Seite und... wurden gerade wirklich seine Wangen rot? Sein Gesicht lag im Schatten, leider. „Was machst du denn hier?“, fuhr er ihn an und klang nicht wirklich vorwurfsvoll dabei. Der Blonde legte den Kopf schief. Er brauchte einen Moment um die Frage zu verstehen und grinste dann von einem Ohr zum anderen. „Ich hab deinen Namen herausgefunden! War gar nicht so schwer. Oh, aber... ich fürchte dein Vater könnte schlecht auf dich zu sprechen sein.“, verlegen kratzte Naruto sich am Hinterkopf. Schwarzfell antwortete ihm nicht sofort. Er sah ihn wieder an, diesmal ziemlich verständnislos. „Ich weiß nicht, ob du unglaublich süß bist, oder unglaublich dumm.“ „Ey! Was soll das denn heißen?!“ Daraufhin seufzte der Schwarzhaarige, lächelte jedoch. „Geh auf dein Zimmer, Idiot, wenn du hier weiter pennst stirbst du noch.“ „Aber-!“ Also echt! Da wartete der Blondschopf den ganzen Tag auf ihn und dann das?! Oh nein, so einfach wurde er ihn nicht los. „Geht nicht. Ich hab meinen Schlüssel nicht mit. Die anderen sind nicht da.“, das war zwar halb gelogen, zumal er keine Ahnung hatte wie spät es eigentlich war, aber das war ihm egal. „Dann komm mit in meins.“ Jegliche Müdigkeit war innerhalb weniger Sekunden aus seinem Körper verschwunden. Hatte der Schwarzhaarige das gerade wirklich gesagt?! Er sollte mit auf sein Zimmer kommen? Hieß das etwa, dass er zum einen hier in der Herberge wohnte und zum anderen, das, was sich gerade vor seinem inneren Augen abspielte? Würden sie gleich wirklich übereinander herfallen? Der angestauten Lust verfallen, die sich über die Woche hinweg gebildet hatte? Zu seiner Verwunderung sträubte sich sein Körper viel weniger, als er erwartet hatte. Eine Hand schob sich in sein Sichtfeld und ohne das Naruto überhaupt darüber nachdachte ergriff er sie und wurde auf die Beine gezogen. Dies geschah mit so viel Schwung, dass er einige Schritte auf den Schwarzhaarigen zu stolperte, sich jedoch rechtzeitig wieder fing. Jetzt erst bemerkte Naruto auch, wie taub seine Beine waren, da diese zu kribbeln begannen. Memo an sich selbst: Eine längere Zeit im Schneidersitz verbringen, ist nicht angenehm. "Komm", Sasuke nickte Richtung Tür, drehte sich um und setzte sich in Bewegung, wobei er die Hand Narutos entließ. Narutos Augen wanderten zu dieser, welche sich mit einem mal heiß anfühlte und zu kribbeln begann. All diese aufkommenden Gefühle, die durch den Schwarzhaarigen ausgelöst wurden, verwirrten Naruto ziemlich. "Schlaf nicht ein" Die Stimme Sasukes riss ihn aus seinen Gedanken und wie von selbst setzten sich seine Beine in Bewegung und er folgte dem Schwarzhaarigen. Der Gang zum Zimmer verlief wortlos. Aber Naruto empfand dies keineswegs als unangenehm, viel mehr genoss er es überhaupt in seiner Nähe zu sein. "Hereinspaziert." Der Schwarzhaarige war stehen geblieben und hatte die Hand auf eine Türklinke gelegt, welche er mit Leichtigkeit herunter drückte und die Tür aufschwingen lies. Er trat zur Seite und ermöglichte Naruto so einen Blick in sein privates Reich. Naruto staunte nicht schlecht, auch wenn er es geahnt hatte, dass das Zimmer im Vergleich zu den Normalen mehr hermachte. Es war groß. Als Naruto auch endlich eintrat, bemerkte er das Doppelbett. Allein das war wahrer Luxus. Er sah sich weiter um. Ein Schreibtisch, Bücherregal und selbst ein nicht besonders kleiner Schrank fanden hier ebenfalls Platz, ohne dass es beengend wirkte. Im Gegenteil zu den typischen Schlafräumen einer Herberge wirkte dieser hier tatsächlich wie ein Zimmer. Gemütlich und voll von Anzeichen einer hier dauerhaft schlafenden Person. Wie ein richtiges Schlafzimmer eben. "Du kannst dich einfach ins Bett legen." Naruto blickte zu Sasuke, der sich gerade von seinem Schreibtischstuhl eine dunkle Strickjacke nahm und überzog. Doch sich ins Bett legen und dass Sasuke sich anzog, passte nicht zusammen. "Nur ich?", rutschte es ihm heraus und führte unweigerlich zum roten Schleier auf seinem Gesicht. Der Schwarzhaarige lachte auf und besah ihn mit dem Ansatz eines Grinsens. "Reicht dir mein Name also wirklich?" Naruto murrte. Jetzt wurde er noch deswegen aufgezogen. "Du bist todmüde, leg dich pennen." "Ich bin nicht müde!", schoss es wie aus der Pistole aus dem Blonden. Das Rot verdunkelte sich. Okay, dass musste bestimmt echt verzweifelt klingen. "Bist du nicht?" Mit langsamen Schritten, ohne den Blick von ihm zu nehmen, kam der Schwarzhaarige auf ihn zu und blieb erst stehen, als sich ihre Fußspitzen berührten. Naruto spürte die Wärme seines Atems auf seinem Gesicht. Er schluckte. "N... Nein", bestimmend hob er sein Kinn, straffte seine Haltung und erwiderte den Blickkontakt tapfer. Das Grinsen in Schwarzfells Gesicht wurde breiter und er beugte sich zu seinem linken Ohr. "Na gut. Wenn du noch wach bist, wenn ich wieder zurück bin, werde ich dir eine Nacht bescheren, von der du bisher nicht einmal zu träumen gewagt hast." Kaum gesagt, brachte er Abstand zwischen sie, verschwand, nach einem letzten kurzen Blick, aus dem Zimmer und ließ einen feuerroten Naruto zurück. TBC... Ich hoffe es hat euch gefallen!! Wenn ihr wollte könnt ihr mir gerne Kritik, positiv oder negativ - ich bin für alles offen :P, hinterlassen~ Bis zum nächsten Kapitel! Kapitel 5: 5. Tag ----------------- Als der Blonde das nächste Mal die Augen aufschlug strahlte ihm die Sonne gnadenlos ins Gesicht. Murrend schloss er seine Lider augenblicklich und wälzte sich in den weichen Laken herum. Das Bett war so groß und weich! Und wenn er tief einatmete, roch er einen unbeschreiblich angenehmen Duft, den er zwar nicht zuordnen konnte, doch wusste, dass er ihn irgendwo her kannte. Naruto fühlte sich so wohl, wie seit Ewigkeiten nicht mehr, als er sich auf den Bauch drehte und einen Arm um das Kissen schlang, auf seinen Lippen ein sanftes Lächeln. Das hier musste der Himmel auf Erden sein. Aber seit wann war es im Himmel denn so laut? Seit er aufgewacht war und sich seine Wahrnehmung mit jeder Sekunde stetig besserte, begann er nun laute Geräusche zu hören. Schritte, die über den Boden stampften und rannten, Stimmen und lautes Grollen, dass wie Donner klang. Konnte sich die Herberge keine schalldichten Wände leisten? … Moment, Herberge? Geschockt riss der Blonde die Augen auf. Das Zimmer in dem er sich befand war nicht sein eigenes, nein und er wusste natürlich wo er sich stattdessen befand. Was Naruto brennend heiß eingefallen war und was ihn fast kometenartig aus dem Bett beförderte, war die Tatsache, dass heute Freitag war. Und Freitag bedeutete, dass sie schon um 8 Uhr mit dem Bus nach Hause fahren würden. Panisch stand der Blonde nach seinem Schnellstart mitten im Raum und suchte nach einer Uhr. Auf dem Nachttisch stand kein Wecker, aber zum Glück war auf dem Schreibtisch eine Uhr. „7 Uhr 30...“, las er laut von der Digitalanzeige ab, „FUCK!“ Schleunig ging er zur Tür und war im Begriff sie zu öffnen, als er doch noch kurz zögerte. Er blickte zurück in das Zimmer. Er war wirklich eingeschlafen gestern Abend. Er hatte nicht einmal mitbekommen, dass Schwarzfell zurückgekommen war. Naruto biss sich auf die Unterlippe. Verdammt. Er hätte ihn haben können, wenn auch nur für eine Nacht. Nun war nichts zwischen ihnen passiert, aber er hatte auch keine Zeit mehr um das zu korrigieren. Er konnte nun sogar seinen Namen von draußen rufen hören. Also nahm er sich zusammen und verließ Sasukes Zimmer. Auf den Gängen herrschte heilloses Chaos. Seine Klasse war bunt auf die Herberge verstreut verteilt gewesen, also befanden sich auch hier in der Nähe einige ihrer Zimmer. Es war Sakura, die ihn schließlich fand, als der Blonde um eine Ecke rannte, um sein Zeug aus seinem Zimmer zusammen zu sammeln. „Naruto! Gottseidank!“, für einen Moment schien sie ehrlich erleichtert und lächelte sogar. Dann kippte ihre Laune sichtlich, ihre Miene wurde zur wütenden Fratze, „Wo zur Hölle warst du?! Kiba hat uns gesagt, dass du früh ins Bett wolltest und dann bist du weder gestern Nacht, noch heute früh in eurem Zimmer!? Weißt du wie viel Sorgen wir uns um dich gemacht haben?! Jeder sucht dich mittlerweile, Kakashi versucht die Abfahrt hinauszuzögern, damit wir dich vorher finden können und du spazierst hier einfach seelenruhig durch die Gegend?!“ „Ah ich... sorry, das war nicht meine Absicht, ich war nur-“ „Dann denk das nächste Mal ein wenig nach, bevor du einfach so abhaust ohne irgendjemandem Bescheid zu sagen, wie alt bist du denn, dass man dir das noch erklären muss?!“ „Ja, okay, komm mal runter, Mama-Sakura, ich bin da, also entspann dich!“ "Entspannen?!", völlig entsetzt sah Sakura ihn an und eine lange Sekunde verstrich, als könne sie seine Dreistigkeit gar nicht so schnell verarbeiten, "Hast du mal auf die Uhr geschaut? Beweg endlich deinen Hintern. Gott, wenn Kakashi dir den Kopf nicht abreißt, tue ich das!" Vor sich hin fluchend stapfte die Pinkhaarige von dannen, wohl um Kakashi Bescheid zu geben, dass er aufgetaucht war. Gut. So musste er das nicht übernehmen und konnte sich damit beschäftigen seine Sachen einzupacken. Allein der Gedanke, in was für einem Chaos er sein Zeug hatte liegen lassen, ließ ihn sich selber verfluchen. Wieso gehörte er nicht zu der Art Mensch, die nur ein wenig Ordnung im Leben besaßen... Wenigstens.... Endlich bei seinem Zimmer angekommen, riss er förmlich die Tür auf, welche zu seinem Glück auch nicht verschlossen war. Zu seiner Verwunderung sah er dort Kiba, der überfordert einfach alles was dem Blonden gehörte in die Reisetasche von ihm stopfte. Okay, hiermit hatte er wohl den Titel des besten Freundes ein weiteres Mal für sich beansprucht. "Hey " Naruto traute sich kaum den Brünetten anzusprechen, der nun mitten in seiner Bewegung innehielt und ihn eine Weile anstarrte, bis er wie von der Tarantel gestochen aufsprang. "Spinnst du?! Alles in Ordnung? Ich dachte schon du wurdest von Aliens entführt oder bist von einer Brücke gesprungen.", plapperte Kiba aufgebracht und besah sich ihn, ob er auch ohne einen Kratzer war. "Ich bin in Ordnung, sorry. Hatte meinen Schlüssel vergessen und naja...", wich Naruto aus und blickte an Kiba vorbei auf seine Tasche, "ich sollte packen" "Stimmt solltest du. Zügig. Ich geh Hinata Bescheid sagen, dass du noch lebst. Wir sehen uns beim Bus." Und innerhalb weniger Sekunden war Kiba aus dem Raum verschwunden. Naruto blickte ihm noch hinterher, bevor er sich seufzend daran machte den Rest seines Zeugs in Windeseile in seine Tasche zu befördern. Zum Glück hatte er generell nicht viel mitgenommen, sodass selbst das Hineinschmeißen nicht viel Platz in Anspruch nahm. Um 10:55 Uhr schmiss er endlich die Zimmertür zu, aber erst nachdem er mehrmals geprüft hatte, ob er alles dabei hatte, insbesondere den Zimmerschlüssel, den er noch abgeben musste. Also beeilte er sich, um genau dies noch zu tun. Anschließend machte er sich darauf zum Bus zu kommen. Auf die Predigt Kakashis freute er sich ja schon besonders. Draußen konnte er auch noch die letzten seiner Klassenkameraden sehen, die gerade ihr Gepäck in die Gepäckanlage gelegt hatten und in den Bus stiegen. Er blieb stehen und starrte den Bus an. Also endete seine Abschlussfahrt nun, ohne den Schwarzhaarigen noch verabschieden zu können, Kontaktdaten auszutauschen. "Naruto, jetzt komm' endlich.", rief Kiba vom Bus aus und winkte ihm zu. Der Blonde spürte den ungeduldigen Blick seines Lehrers und die seiner Klassenkameraden, die wie Schaulustige an der Fensterscheibe klebten. Naruto seufzte, straffte seine Schultern. "Ja, ja. Ich komm' ja schon" Widerwillig setzte er sich in Bewegung. Es brachte doch eh nichts sich weiter darüber Gedanken zu machen. Es war nun mal zu spät, jetzt noch etwas an der Lage zu ändern, immerhin war er selbst schuld. Der Schwarzhaarige hatte ihm gestern diese eine Chance gegeben und er war einfach eingeschlafen. Vielleicht war es doch nicht so schlecht, dass sie sich nicht mehr sahen, denn peinlich war Naruto die Sache schon ein wenig. "Naruto." Augenblicklich erstarrte er in seiner Bewegung. Moment. Hatte er sich das gerade eingebildet oder war es wirklich die Stimme Schwarzfells, die er gehört hatte. Der Blonde vernahm Schritte, von Schuhen, die dicht hinter ihm zum Stehen kamen. Und auch er selbst löste sich aus seiner Starre und drehte sich zu der Person um. Und tatsächlich sah er in die rabenschwarzen Augen Sasukes, als er seinen Kopf hob. Er schluckte und konnte nicht anders als ihn einfach nur anzustarren. Wieso...? Naruto versuchte im Gesicht des Schwarzhaarigen zu lesen, konnte jedoch nur erkennen, dass ihm einige Strähnen im Gesicht klebten. War es wirklich so warm? Oder...? Nein, das wäre wirklich zu kitschig. Als ob der Schwarzhaarige extra nur um ihn zu sehen hier her geeilt war. "Lügner, von wegen nicht müde.", sprach Sasuke, nachdem sie sich noch einige Sekunden nur angesehen hatten. Naruto war sich sicher etwas Spott und gleichzeitig Enttäuschung aus seiner Stimme herauszuhören. Die Brauen des Schwarzhaarigen waren leicht zusammen gezogen und er konnte dessen Blick nicht wirklich deuten. Doch das war nur zweitrangig, denn er musste etwas sagen. Er konnte jetzt nicht einfach gehen, ohne wenigstens versucht zu haben aus ihrer Beziehung irgendetwas herauszuholen, auch wenn es vielleicht aussichtslos war, da sie doch schon einige hunderte Kilometer auseinander wohnten und er kein Freund von Fernbeziehungen war. "Sasuke-" Doch weiter kam Naruto nicht, denn plötzlich ging ein Ruck durch seinen Körper und er spürte nicht nur die kalte Hand des Schwarzhaarigen in seinem Nacken, sondern auch dessen Lippen direkt auf seinen eigenen. Was...?! Fast brutal pressten sich ihre Lippen aufeinander, doch nur für eine Sekunde, denn kaum, dass Naruto bewusst wurde, was hier passierte, verwandelte sich diese Härte und es fühlte sich an, als würden ihn Sasukes Lippen federleicht streicheln. Die Hand in seinem Nacken kraulte durch sein Haar und bescherte ihm die schönste Gänsehaut, war er doch genau dort überempfindlich. Er wollte ihn auch berühren, streckte seine Hand aus, aber in jenem Moment entfernte sich der Schwarzhaarige plötzlich von ihm. Und dann nahm Naruto erst das Gejohle und Gepfeife war, das aus der Richtung seines Busses kam. Oh. Konnte sein Gesicht eigentlich einen noch dunkleren Rotton annehmen?! Auf jeden Fall konnte es wärmer werden und fühlte sich an wie ein frischer Sonnenbrand. „Hier.“, die tiefe Stimme ließ ihn seinen geschockten Blick wieder fokussieren und bevor er wusste wie ihm geschah, spürte er, wie Schwarzfell seine Hand in die eigene legte. Verwirrt bis zum geht nicht mehr ließ der Blonde ihn einfach machen und beobachtete, wie er einen Stift aus seiner Hemdtasche hervorholte und die Kappe mit den Zähnen öffnete. Dann begann er etwas auf Narutos Hand zu schreiben. Als dieser bemerkte, dass es sich um eine Nummer handelte, erhitzte sich sein Gesicht drastisch weiter und er konnte seine Klassenkameraden bereits obszöne Dinge rufen hören. „W-Was machst du da?! Das ist voll peinlich!!“ „Das nennt man romantisch.“, erwiderte Sasuke trocken und grinste bloß frech, als er fertig mit Schreiben war, „Meld' dich.“ Stumm blickte Naruto auf die schwarzen Ziffern, die nun auf seiner Hand standen. Er konnte nicht glauben, dass das alles hier die Realität war. Er blickte auf zu dem Schwarzhaarigen, der ihm sanft eine Strähne aus dem Gesicht strich, bevor er die Hand zum Abschied hob, zurück in der Herberge verschwand und den Blonden mit irgendwelchen komischen Tierchen in seiner Bauchgegend zurückließ. Er wurde aus seiner Trance gerissen, als man ein weiteres Mal seinen Namen sagte, diesmal war es jedoch nicht Schwarzfell, sondern wie zu Anfang auch, sein bester Freund. "Ja... Ja..." Naruto drehte der Herberge den Rücken zu und setzte sich in Bewegung, "Komme." - Sie waren nun gut 30 Minuten unterwegs und Kakashi, der sich direkt nach Abfahrt das Mikro geschnappt hatte, war immer noch damit beschäftigt, über die vergangenen Tage zu philosophieren. Naruto hatte jetzt schon keine Lust auf die Predigt, die Kakashi ihm wohl oder übel noch halten würde. Kiba saß während Kakashis Redeschwall, gespannt wie ein Bogen, neben ihm und wartete förmlich darauf, dass ihr Lehrer endlich zum Ende kam, damit er ihn ausquetschen konnte. Er hatte sich sogar extra neben ihn und nicht neben die Dunkelhaarige gesetzt, welche aber direkt hinter ihnen saß. Sie war halt genauso neugierig wie Kiba, auch wenn sie dies nicht so auffällig zeigte. Wenn Naruto ehrlich war hätte Kakashi auch einfach die ganzen Stunden durchplappern können, doch zu seinem Leidwesen beendete er seinen Redeschwall nur knappe fünf Minuten später mit dem Versprechen an Naruto, ihm seine Predigt nach der Ankunft zu halten. Na prima. "Alsoooo~?", Kiba sah ihn erwartungsvoll an. "Also was?" Naruto wusste, es brachte nichts sich dumm zu stellen, trotzdem würde er das Gespräch gerne erst einmal vermeiden, bis er selbst überhaupt wirklich alles in seinem kleinen Erbsenhirn verarbeitet hatte. Doch Kiba wäre nicht er selbst, wenn er darauf Rücksicht nehmen würde. "Du fischt also wirklich am anderen Ufer." "Ja." Naruto nickte, abstreiten brachte ja eh nichts, immerhin wusste es nun nicht nur seine ganze Klasse, sondern selbst sein Klassenlehrer. "Ok." "Ok? Mehr nicht?" Das große Fragezeichen in seinem Kopf konnte man förmlich sehen. Das war alles? Keine überdramatisierte Szene, in der der beste Freund, die Freundschaft, ob der Verheimlichung, in Frage stellte? Kiba zuckte mit den Schultern. "Du hast Sakura abblitzen lassen." "Das wusstest du davor doch gar nicht.". Stille. "Oder doch?" Nun schwang eine Augenbraue Narutos nach oben. "Sagen wir, ein Vögelchen hat es mir vor langer Zeit gezwitschert.", nuschelte der Brünette und wich den blauen Augen aus. Doch das genügte Naruto als Antwort. Er warf einen Blick zwischen ihren Sitzen durch nach hinten und traf auf die lavendelfarbenen Augen, die ihn entschuldigend ansahen. Diese... "Und wieso warst du dann sauer?", fragte Naruto dann wieder an Kiba gerichtet. "Ich war nicht sauer. Wollte dich nur ein bisschen ärgern, weil du nie etwas gesagt hast", erklärte er als wäre es das normalste auf der Welt. Naruto konnte immer noch nicht fassen, dass Hinata ihm von der Sakura Sache erzählt hatte. Dann waren diese ganzen schwulen Andeutungen bestimmt alle beabsichtigt gewesen. "Und?", Kiba. "Und was?" "Und wo du die Nacht verbracht hast, muss ich nicht mal fragen." Er wackelte mit den Augenbrauen. "Da lief nichts." "Höre ich da etwa Enttäuschung?" Kiba stupste ihm freundschaftlich in die Seite. "Spinn nicht 'rum." Naruto wandte den Blick ab und fand es viel interessanter, die sich immer wiederholenden Landschaftsszenerien draußen anzusehen. Natürlich versuchten seine Freunde jedes noch so kleine Detail aus ihm herauszuquetschen, aber er hielt seine Antworten kurz und knapp. Wie sollte er ihnen all das beantworten, wenn sich in seinem Bauch gerade ein Gefühlstornado austobte? Als er aufgestanden war, hatte er sich schon damit abgefunden Schwarzfell nie wiederzusehen und das seiner eigenen Blödheit zugeschrieben. Und jetzt saß er hier mit einer Nummer auf der Hand, die er noch immer nicht gewagt hatte in seinem Handy abzuspeichern, weil er nichts anderes konnte als rot werden und ein dümmliches Grinsen verkneifen, wenn er an ihren viel zu kurzen Kuss dachte. Obwohl seine Mitschüler alles mitangesehen hatten, war das Thema wohl schnell wieder langweilig geworden. Außer ihm zu sagen, dass sie das nicht erwartet hätten und ihn zu seinem vermeintlichen guten Fang zu gratulieren war nichts passiert. Nur eine einzige Sache war da, die ihm fast sogar Leid tat. Als sie unterwegs an einer Raststätte hielten beobachtete der Blonde, wie Sakura mit einem unerklärlichen Ausdruck und umschwärmt von TenTen und Temari in das Cafè ging, welches sich hier befand. Er war sich nicht sicher, ob sie weinte oder wütend war. Wahrscheinlich beides. Immerhin mochte sie ihn schon eine ganze Weile und er hatte ihr nie den genauen Grund gesagt, weshalb er ihr einen Korb gegeben hatte. Doch nun ließ sich nichts mehr an der Situation ändern und er kannte Sakura gut genug, um sich jetzt bloß nicht zu entschuldigen. Das würde es für sie nur noch schlimmer machen. Auch sie redete kein Wort mit ihm und so verlief der letzte Teil der Heimfahrt relativ ruhig und ereignislos. Kapitel 6: Home --------------- Es war noch ziemlich warm draußen, dafür dass der Sommer fast vorbei war und sie immer noch auf der Terrasse des Cafès ihr Eis genießen konnten. Doch das war völlig belanglos, auf die Probleme bezogen, die Naruto gerade hatte. „Du hast ihm immer noch nicht geschrieben?“, fassungslos starrte Hinata ihn über ihren Milchshake hinweg an. „Naja.... nein.“ „Es ist bereits mehr als ein Monat vergangen, Naruto! Und du magst ihn doch.“ Und damit hatte sie direkt ins Schwarze getroffen. Sie hatte ja Recht. Es war feige sich nicht zu melden, nach alldem, was passiert war. Und er hatte auch wirklich vorgehabt sich zu melden, sonst hätte er sich die Nummer ja gar nicht gespeichert. Ein tiefer Seufzer verließ seine Kehle. Seine nicht vorhandene Zukunftsplanung war vielleicht nur eine der vielen Ausreden, ihm nicht zu schreiben und dennoch... „Aber was soll ich ihm denn schreiben? Hey, ich bin's Naruto, der Kerl, den du nur flachlegen und dann nie wieder sehen wolltest! Wie sieht's aus, Lust heute Abend mal eben 200 Kilometer zu reisen, um mit mir Eis essen zu gehen?“, seine Stimme strotzte vor übertriebenem Enthusiasmus. "Zum Beispiel. Wäre doch ein Anfang." Naruto verschluckte sich an seinem Erdbeershake und blickte das dunkelhaarige Mädchen völlig entsetzt an. "Du weißt schon, dass ich hier nicht vom normalen Eis essen rede." "Mhm." Unschuldig nickte sie zur Bestätigung uns schlürfte gelassen weiter an ihrem Shake. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Sein kleines, unschuldiges Mädchen? Kiba, dieser... Was hatte er nur mit ihr gemacht?! (Nein, natürlich wollte er das nicht wirklich wissen.) Naruto ließ sich in seinen Stuhl sinken. "Du weißt, dass ich sowas nicht mache." "Wärst du nicht eingeschlafen, hätte es dich doch auch nicht gestört oder?" Sie legte den Kopf leicht schief, ihre zierlichen Finger waren um das Milchshakeglas gelegt und auf ihrem Gesicht immer noch dieser unschuldige Blick, der sie schon immer so verdammt süß gemacht hatte und den Beschützerinstinkt in jedem weckte. Und Naruto konnte nicht abstreiten, dass sie noch viel niedlicher wirkte, wenn sie so frech sprach, aber dabei aussah wie die Unschuld in Person. "Ich weiß nicht.", Naruto seufzte und fuhr sich durch die Haare. "Ich meine, klar hätte ich es wohl getan, aber du kennst mich. Wie sehr ich es bereut hätte." "Dass du es nicht getan hast, bereust du doch auch. Du machst dir zu viele Gedanken. Hör auf dein Herz und denk nicht so viel nach, dass tust du doch sonst auch nicht." Naruto blickte sie aus seinen blauen Augen an wie ein Auto, während Hinata seinen Blick gelassen erwiderte. Hatte sie das gerade wirklich...? Naruto konnte sie unmöglich mit Kiba zusammenziehen lassen und schon gar nicht in eine andere Stadt, wo er nicht aufpassen konnte, dass sein Kumpel ihr irgendwelche Flausen in den Kopf setzte. Wie schrecklich wäre es bitte, wenn er sie irgendwann wieder traf, aber sie sich in Kiba Numero zwei verwandelt hatte?! "Naruto", ihre Stimme hatte einen mütterlichen Unterton, "ich mach mir Sorgen. Wie soll ich bitte zig Kilometer wegziehen, wenn ich weiß, dass du hier am Vergehen bist. Ich seh' doch wie unglücklich du bist und dass da viel mehr ist, als du mir verrätst. Ich zwinge dich zu nichts, denn ich weiß, dass du rein gar nichts von Fernbeziehungen hältst, aber es ist Zeit, dass du wieder jemanden findest der dich glücklich machen kann." Der Blonde starrte sie eine Weile an, bevor er nachdenklich begann in seinem Shake zu rühren. "Und du denkst, dass er der Richtige ist?", murmelte Naruto unsicher und skeptisch zugleich und warf Hinata einen hilflosen Blick zu. "Ich kann dir nichts versprechen. Aber solange du es nicht ausprobierst, wirst du es nie wissen." Sie schenkte ihm eines ihrer warmen Lächeln. Naruto selbst bezweifelte, dass gerade so ein Kerl wie Schwarzfell einer sein sollte, der ihn `glücklich machen` konnte. Und dass er so weit weg war, sprach auch absolut gegen ihn. Nicht umsonst hatte er mit seinem Ex Schluss gemacht, weil dieser ins Ausland gegangen war. Das hätte auf Dauer einfach nicht funktioniert. Nicht mit Naruto, der wusste, wie anhänglich er selbst werden konnte. Außerdem… Und was für einen Unterschied machten ein paar Kilometer weniger? Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten und Sasuke würde ihn nicht nach einem One-Night-Stand links liegen lassen, dann wohnte er einfach zu weit weg und Naruto liebte die Stadt, in der er wohnte zu sehr um wegzuziehen. Doch vielleicht war, es nicht einmal zu probieren, tatsächlich noch dümmer? Denn so sehr sein Verstand sich wehrte, er musste zugeben, dass trotz allem irgendwo ein kleines bisschen Hoffnung in ihm schlummerte. Er bekam ihn schließlich nicht aus seinem Kopf, obwohl sie keinen Kontakt gehabt hatten. Abwägend betrachtete er sein Smartphone, das vor ihm auf dem kleinen Vintage angehauchten Tisch neben seinem Shake lag. Er hatte echt keine Ahnung, wie er ihn anschreiben sollte, ohne total verzweifelt zu klingen. „Arghh!! Das hat doch alles keinen Sinn!“ Hinata schien etwas erwidern zu wollen, doch als sie ihren Mund nur einen Spalt geöffnet hatte und zum Reden ansetzte, ertönte eine leise Melodie, die Naruto sofort ihrem Handy zuordnen konnte. Sie schenkte ihm einen entschuldigenden Blick, doch der Blonde hob nur verstehend die Hand und widmete sich wieder seinem Erdbeershake. Kalt schmeckte er halt immer noch am besten. Während die milchige Flüssigkeit sich ihren Weg seine Kehle hinab suchte, beobachtete er die Dunkelhaarige und lauschte nur nebenbei ihrem Gespräch. Allein an ihrem Verhalten, ihren leicht geröteten Wangen, erkannte er, dass es sein bester Freund war, der dort am anderen Ende der Leitung war. Das Gespräch war nicht von besonders langer Dauer und Hinata verstaute ihr Handy wieder in ihrer Tasche. „Sorry.“ Sie lächelte. „Kein Problem. Hat Kiba seinen Lappen endlich?“, fragte Naruto, sich dabei auf das Telefonat beziehend. Hinata nickte freudig und begann zu strahlen. „Ja, er hat ihn gerade abgeholt. Seine Eltern haben ihm erlaubt ihren Wagen heute zu benutzen, deshalb wollten wir uns noch eine Wohnung ansehen.“, plapperte sie und Naruto konnte eindeutig erkennen, wie glücklich sie in diesem Moment war. Hinata war schon immer ein Familienmensch gewesen und liebte es, für andere zu kochen und sie generell zu bemuttern. Der Tatsache, dass sie und Kiba nach etwas über zwei Jahren endlich zusammenzogen, fieberte sie schon seit Monaten entgegen. Naruto konnte sich noch an den Moment erinnern, als sie zusammen bei ihm im Zimmer gesessen hatten und sie ihm von ihrem Plan erzählt hatte, außerhalb ihrer Stadt zu studieren. Zu dem Zeitpunkt war sie sich total unsicher gewesen, wie Kiba darauf reagieren würde, da sie noch nie wirklich über ihre eigentlichen Ziele gesprochen hatten.Doch wie zu sehen war, war für die Dunkelhaarige alles gut ausgegangen. „Gehst du dann jetzt?“ „Kiba holt mich hier ab. Er meinte er braucht so zirka 20 Minuten.“ „Angeber...“, murmelte der Blonde und schlürfte den letzten Rest aus seinem Glas. Hinata hielt Wort und drängte ihn natürlich zu nichts, doch er konnte einfach nicht aufhören darüber nachzudenken, ob und wie er Sasuke schreiben sollte. Hinata schien auch keine Lösung für ihn zu haben, wie auch? Das musste er schon mit sich selbst ausmachen. Sie redeten noch eine Weile über belanglose Sachen und der Blonde vermied alles, was in Richtung Jobsuche verlief. „Hallöchen! Wie geht’s den armen Fußgängern!“ „Du bist so lame, Kiba.“, erwiderte der Blonde und begrüßte seinen Kumpel mit einer Bro-fist, als dieser den Tisch erreichte. „Pass auf, was du sagst, Freundchen, sonst überleg ich mir nochmal, wen ich demnächst durch die Gegend kutschiere:“ „Und sowas nennt sich Freund.“ Kiba grinste ihn nur frech an und widmete sich dann seinem Mädchen. Hinata war auch fertig und rief eine Kellnerin heran, damit sie bezahlen konnten. „Also dann, wir machen uns mal auf den Weg.“ Die beiden verabschiedeten sich von ihm und ließen einen verausgabten Naruto zurück. So viel Nachdenken war wirklich nicht sein Ding. Naruto verließ das Café nicht sofort, sondern genoss noch ein wenig die Sonne, die sein Gesicht wärmte. Gute fünf Minuten später stand er dann auch endlich auf und trabte einfach ziellos los. Es war gerade mal Mittagszeit und schon den Heimweg anzutreten kam für ihn nicht in Frage. Bei so schönen Wetter in seiner Wohnung zu vergammeln war überhaupt nicht seine Art. Immerhin konnte man so viel machen bei so einem Wetter... Alleine machte es jedoch eigentlich kaum Spaß. Vielleicht sollte er jemanden anrufen? Also zog er nebenbei sein Handy heraus und scrollte durch seine Kontakte, doch er fand niemanden, den er hätte fragen können. Entweder waren sie momentan nicht im Land und genossen die Zeit die sie noch hatten, bis das Studium anfing oder sie waren 24/7 damit beschäftigt sich um einem Job zu bemühen. Naruto seufzte und warf einen letzten Blick in seine Kontaktliste. Seine Wangen begannen zu glühen und wie von selbst bewegte sich sein Finger in Richtung eines bestimmten Namens. Schwarzfell. Ja, er hatte den Schwarzhaarigen unter diesem ausgedachten Namen eingespeichert, obwohl er dessen Namen wusste. Es war für ihn wie selbstverständlich gewesen. Das Hupen eines Auto ließ den Blonden aufschrecken und Naruto blickte von seinem Smartphone hoch. Erst jetzt bemerkte er, dass er sich mitten auf der Straße befand und die Ampel ihm rot entgegen blickte. Huch. Schneller Schritte überquerte er den Rest der Straße und schüttelte seinen Kopf, um jenen frei zu bekommen. Wie vertieft war er bitteschön gewesen, dass er wortwörtlich in den sicheren Tod gelaufen war? Über sich selbst den Kopf schüttelnd stopfte er sein Handy tief in seine Tasche. Nach einigen Minuten des ziellosen Umherirrens fand sich der Blondschopf in einem Konbini wieder. Er stand vor den Zeitschriften und Zeitungen. Vielleicht sollte er den restlichen Tag sinnvoller verbringen, denn so wie er sich kannte, würde er wohl doch bald den Rückweg antreten. Und was gab es momentan sinnvolleres für Naruto, als sich um einen Job zu kümmern. Bei seinem Pech würde er irgendwann in so einem Laden hier arbeiten und für den Mindestlohn schuften. Natürlich hatte er nichts gegen solche Jobs, es war nur nicht das, was er sich für sich vorstellte. Er gab zu, er hatte bis jetzt keine Ahnung, was er überhaupt machen wollte, keine konkrete Vorstellung, was zu ihm passte. Seufzend griff er willkürlich nach einigen Zeitungen und latschte zur Kasse. Würde er es sich halt irgendwo bequem machen und sich anschauen, was der Arbeitsmarkt so zu bieten hatte. Eine viertel Stunde später saß er auf einer Bank im nahegelegenen Park und wälzte mit einem Eifer die Stellenangebote durch, der einer Schnecke gleich kam. Entweder sagten ihm die Angebote nicht zu, oder er war durch und durch nicht qualifiziert genug. Eines der beiden Kriterien traf immer zu. Die Witze-Ecke war da gleich dreimal interessanter und so lenkte er sich erfolgreich von den Pflichten eines Erwachsenen ab. Seine Augen wanderten über die Zeilen der Witze... „Geht eine dicke Frau in eine Bäckerei und sagt: Ich möchte gerne Rumkugeln! - Darauf der Bäcker: Aber nicht in meinem Laden!" Es war stumpf. Es war idiotisch. Doch der Blondschopf lag beinahe längs auf der Bank vor Lachen. Er hörte erst auf, als ein plötzliches Donnergrollen seine Aufmerksamkeit forderte. Irritiert blickte er gen Himmel, immerhin war es doch warm, wieso sollte es da- Kaum, dass er das Wort auch nur denken wollte hörte er ein leises prasseln an sein Gehör schleichen und keine 5 Sekunden später spürte er den Regen unbarmherzig auf Haut und Haaren. „Shit!“; augenblicklich sprang Naruto auf. Er hatte selbstverständlich nicht an einen Regenschirm gedacht. Sein einziger Schutz war nun also die Zeitung. Von der Tarantel gestochen flitzte er durch den Park und oh! Da vorne war ein Eisladen, mit einem kleinen Dachvorsprung. Seine Rettung! Missmutig beobachte Naruto die Menschen, wie sie ihre Beine in die Hand nahmen, um sich irgendwo vor dem plötzlichen Regen zu schützen. Er seufzte. Wer hätte mit solch einem Platzregen rechnen können? Sofort kam dem Blonden eine kitschige Szene in den Sinn, in der sich zwei Personen bei einem plötzlichen Regenschauer wiedertrafen und im Hintergrund so ein richtig schnulziger Soundtrack lief. Naruto verzog sein Gesicht. Er war noch nie ein besonders großer Fan von solch Serien gewesen. Doch zu seiner Verwunderung fuhr Hinata darauf tierisch ab, also hatte er sich reichlich davon ansehen müssen. Einfach schrecklich, berechenbar und totaler Blödsinn. Als ob so etwas im wirklichen Leben jemals passieren würde. Ein Mann, der all die Frauen abblitzen ließ und ein Mauerblümchen auswählte, weshalb ihm sein Vater das Erbe entzog? Einfach lächerlich. Seufzend faltete Naruto die Zeitung, welche total durchnässt war und bereit für die Mülltonne. Ein Glück befand sich in unmittelbarer Nähe ein Mülleimer. „Was für ein Dreckswetter.“ Naruto, gerade im Begriff die Zeitung zu beseitigen, hielt in jeglicher Bewegung inne. War das...? Nein, das konnte nicht sein. Er musste sich das einbilden, denn die plötzlich auftauchende Stimme konnte unmöglich zu dem schwarzhaarigen Sohn des Herbergenbesitzers gehören. In gefühlter Zeitlupe wandte Naruto sich um. „S... Sasuke?“ Okay jetzt fehlte wirklich nur noch die Musik, aber... Das war doch echt nicht wahr, oder? Die Verwirrung stand auch dem Neuankömmling ins Gesicht geschrieben. Die sonst so seidigen Haare klebten platt an seinen Wangen und der Stirn, seine Haut schimmerte, nass vom Regen. Viel mehr waren es jedoch die unverwechselbaren schwarzen Augen, die Naruto felsenfest davon überzeugten. Vor ihm konnte niemand anderes stehen. Und es dauerte auch nicht lange, bis sein Gegenüber ihn erkannte. Seine leicht geweiteten Augen normalisierten sich schnell, doch statt einer Begrüßung schwang eine seiner feinen Augenbrauen in die Höhe. Eine Weile war nur das laute Prasseln des Regens um sie herum zu hören. „Was machst du denn hier?“ „Was? Das sollte ich dich ja wohl eher fragen!“, empörte sich der Blonde. Was war denn jetzt kaputt? Wenn jemand das Recht hatte sich zu wundern, dann ja bitteschön er! Sasuke lebte über 200 Kilometer von dieser Stadt entfernt, warum war er hier? Und das ausgerechnet jetzt? „Ahh! Du-! Du hast mich gestalkt! Du hast herausgefunden wo ich wohne und bist mir gefolgt?! Woah, woah!“, in Abwehrhaltung und mit leicht geröteten Wangen trat Naruto einen Schritt zurück. Nun schwang auch die zweite Augenbraue nach oben. "Tzz." Der Schwarzhaarige lachte auf und musterte ihn mit einem Blick, der zu verstehen gab, dass sich Sasuke ernsthaft zu fragen schien ob der Blondschopf noch alle beisammen hatte. "Was für einen Grund hätte ich dich zu stalken." Etwas verwirrt über die Art des Schwarzhaarigen schwieg Naruto. War es etwa so abwegig? Schwarzfell war doch derjenige gewesen, der in der Herberge von Romantik gefaselt hatte, weshalb Naruto das Stalken wirklich nicht als so abwegig empfand. Immerhin hätte der Schwarzhaarige ganz einfach an seine Adresse kommen können. Naruto überlegte. War seine Adresse in der Herberge eigentlich hinterlegt gewesen? Schließlich war es eine Schulfahrt und kein Urlaub gewesen. Nun brannten seine Wangen. Oh gott, das war wirklich peinlich. "Jemanden, der sich zu fein ist, sich mal zu melden, stalke ich sicher nicht." Narutos Augen weiteten sich. Oh. Deswegen also. "Ja. Tut mir Leid.", murmelte der Blonde schuldbewusst und senkte den Blick. Wieder breitete sich Stille zwischen ihnen aus. Unangenehm. Bedrückend. Würde der Regen nicht genug ablenkende Geräuschkulisse bieten, würde Naruto es nicht aushalten hier stehen zu bleiben. Ebenso wollte er gerade wegen des Wolkenbruchs nicht unbedingt gehen. Natürlich hatte er ihm schreiben wollen. Und natürlich hatte der Schwarzhaarige darauf gewartet, wenn auch für einen ONS. Aber Naruto konnte wusste auch nicht, was er jetzt deswegen sagen sollte. "Sorry", der plötzliche Klang Sasukes Stimme ließ den Blonden aufsehen, "falls ich dich falsch eingeschätzt habe. Du hättest einfach sagen können, dass du kein Interesse hast." Er klang gleichgültig, hatte das Gesicht aber von ihm abgewandt. "Was? Ich steh voll auf dich!" ... Oh. Fuck. Naruto schlug sich die Hand auf den Mund. Seine Wangen leuchteten förmlich in einem knalligen Rot. Immer noch sah er dem Schwarzhaarigen in die Augen, während man Naruto den Schock seiner Worte ansehen konnte. Auch Schwarzfell war die Verwunderung anzusehen. Was laberte er da? Hatte er noch alle Tassen im Schrank?! Er konnte Schwarzfell das doch nicht einfach an den Kopf werfen. Klar war es nicht abzustreiten, dass er ein gewisses Interesse an dem Schwarzhaarigen aufbrachte, ihm jenes aber so direkt zu sagen? "Ich... Ich meine... Ehm, du siehst nicht schlecht aus... Ich würde dich nicht von der Bettkante stoßen ... Also doch... Weil ich dafür nicht zu haben bin.. aber prinzipiell...", stammelte Naruto wirr vor sich hin und verfluchte sich, dass er überhaupt versuchte zu erklären. Er machte es doch nur noch schlimmer! "Ich sollte die Klappe halten." , murmelte der Blonde noch, bevor sich, immer noch mit dunklem Rot im Gesicht, seinen Kopf wegdrehte. Genau, das war eindeutig einer dieser Momente, in denen er lieber still sein sollte. Hinata hatte ihn schon immer gewarnt, dass er oft viel zu impulsiv war und sich lieber erst einmal Gedanken machen sollte, bevor er irgendetwas sagte. Danke dafür, Hinata. Es brauchte einige wenige Sekunden um diese Situation vollständig zu realisieren und deren Komik zu würdigen. Entsprechend laut begann das genannte Objekt der Begierde anschließend zu lachen. Sasuke hielt sich die Hand vor das Gesicht, obwohl dieser Akt des Verbergens ziemlich offensichtlich unsinnig war. Der Blondschopf schämte sich nur noch mehr für seine gewagte Wortwahl. Er brachte es nicht länger fertig ihn anzusehen und hoffte inständig, dass die Sonne bald die nervigen Regenwolken verdrängte. Als er dann jedoch ein Gewicht auf seiner linken Schulter spürte erschrak er. Plötzlich stand Sasuke direkt neben ihm und keine 10 Zentimeter trennten ihre Gesichter. „In meinem Zimmer sah das mit deinen Prinzipien noch ganz anders aus. Wie wär's wenn wir zu dir gehen und uns... aufwärmen?“, Narutos Ohr prickelte ob der rauen Stimme mit der Schwarzfell ihm zuflüsterte. "Das.... Das... das wäre deine Chance gewesen! ", schoss es aus dem Blondschopf in einem verteidigendem Tonfall. Sein Gesicht war puterrot. Er war bereit gewesen, er konnte nichts dafür, dass der Schwarzhaarige die Kondition gesetzt hatte, dass er solange wach bleiben musste, bis er vom Gassigehen wieder kam. Waren doch seine Worte gewesen, dass er zu dem Zeitpunkt schon ziemlich müde aussah. "Also?" "Also was?" "Hab' ich jetzt auch eine dieser seltenen Chancen? Du wirst es nicht bereuen." Zum Ende hin wurde die Stimme des Schwarzhaarigen immer tiefer und erotischer. Als Naruto plötzlich etwas feuchtes an seinem Ohr spürte, konnte er einen Laut, der einem Quieken und gleichzeitig einem Stöhnen ähnelte, nicht unterdrücken. Automatisch sprang er einen Schritt zurück, legte eine Hand auf sein Ohr und starrte Sasuke aus großen Augen an. „Empfindlich?“, dessen Stimme klang zuckersüß neckend. Die Hitze auf Narutos Wangen konnte eigentlich nicht mehr steigen, dennoch fühlte es sich so an. „Quatsch! Du hast mich nur überrascht!“, versuchte er sich trotzig zu verteidigen. Scheinbar hielt Schwarzfell absolut nichts von Privatsphäre! Ob sie jemand sehen konnte, war Naruto zwar zum einen egal, da er seine Sexualität nicht verstecken musste, aber er wollte sie auch nicht belästigend in der Öffentlichkeit zur Schau stellen. Ja, er reagierte vielleicht ein klitzekleines Bisschen über, aber er konnte sich einfach nicht erklären, warum dieser Typ ihn so aus der Fassung brachte und irgendwie musste er das ja kompensieren. „Na gut.“, Sasuke hob beschwichtigend die Hände, „Ich hab noch was zu erledigen, also mach's gut.“ Und damit setzte er sich urplötzlich in Bewegung. "Warte!" Reflexartig griff er nach den Arm des Schwarzhaarigen, welchen er ebenso schnell wieder los ließ, als jener ihn leicht verwundert ansah. "Ah... Eh." Naruto kratzte sich am Hinterkopf und sah überall hin, nur nicht zu dem Schwarzhaarigen. Naruto rang noch einige Sekunden mit sich, bevor er erneut das Wort ergriff. Jetzt war seine Chance. "Sehen wir uns wieder?" Das leise Lachen Schwarzfells ließ ihn nun doch wieder Blickkontakt aufnehmen. Die dunklen Augen lagen eine Weile auf ihm, bevor der Schwarzhaarige seinen Arm hob und so sein Handy in der Hand offenbarte. "Meld' dich" Naruto blinzelte ungläubig. War das sein ernst? Wollte er das ganze Spiel von vorne beginnen? Er kaute auf seiner Unterlippe. "Sagst du mir wenigstens wie lange du hier bist?" Wenn Naruto sich überwand , den Schwarzhaarigen wirklich anzuschreiben, wäre es von Vorteil zu wissen, wie viel Zeit er sich lassen konnte. Zu Narutos Verwunderung hob sich einer seiner Mundwinkel und er konnte ein eindeutiges Aufblitzen in den schwarzen Augen sehen. "Find's heraus" Mit diesen Worten drehte er sich endgültig weg und schritt unter dem Vordach heraus. Sprachlos sah der Blonde zu, wie seine Chance durch den etwas schwächer gewordenen Regen lief und ihn allein ließ. Allein mit jeglicher Interpretationsmöglichkeit seiner Worte. Was sollte das heißen, er solle es herausfinden?! Warum tat dieser Mistkerl immer so geheimnisvoll, egal in welcher Situation? Was wenn er nur einen Tagesausflug lang hier war?! Naruto hatte zwar keine Ahnung, warum er hier für einen Ausflug herkommen wollen würde, bei aller Liebe zu seiner Heimatstadt. Dass er ihm sagte, ob er einen Tag oder eine Woche oder ein verdammtes Jahr hier war, war wichtig! "So ein blöder Wichtigtuer! Pfhe! Selbst Schuld, wenn ich schreibe und es dann zu spät ist!" Eine Schnute ziehend stopfte er die Hände in die Tasche und hob den Kopf. Sein Blick war gen Himmel gerichtet. Die graue Masse da oben glich dem Gefühls- und Gedankensalat in seinem Inneren einfach zu gut. Zum Glück würde es nicht mehr lange dauern, bis der Schauer gänzlich vorüber war. Kapitel 7: Home 2 (adult version) --------------------------------- »Du hast ihn heute zufällig getroffen?« Die Stimme Hinatas klang überrascht. Naruto nickte, obwohl ihm bewusst war, dass seine beste Freundin das durch das Handy nicht hören konnte. Mittlerweile war es früher Abend als Naruto rücklings auf seinem Bett lag, das Handy am Ohr hatte und die Zimmerdecke anstarrte. »Habt ihr wenigstens ein Treffen ausgemacht?« "Nein." »Naruto« Hinata hatte diesen besonderen Klang in ihrer Stimme, wie ein Mutter, die an ihrem Kind zweifelte. "Ich kann nichts dafür. Er hat gesagt ich soll mich melden, als ich wissen wollte, ob wir uns wiedersehen.", warf Naruto in einem verteidigendem Tonfall ein. Es war wirklich nicht seine Schuld, immerhin hatte er den Schwarzhaarigen gefragt. Dass er unbedingt die Bedingung stellte, dass er sich als erstes melden sollte, war nicht sein Problem. Wieso beharrte der Schwarzhaarige nur so darauf? »Und das hast du bis jetzt wieder nicht, richtig?« "..." Hinata kannte ihn einfach viel zu gut. »Du wirst ihn jetzt anrufen. Oder schreib ihm. Naruto, sei nicht so ... blöd und lass dir das nicht durch die Lappen gehen.« Wow. Hinata überraschte ihn immer wieder. Aber mittlerweile gewöhnte er sich tatsächlich langsam daran, dass die Schönheit mit den lavendelfarbenen Augen ihn mit ihren Worten nicht mehr schonte, sondern sagte was Sache war. Vielleicht war das doch gar nicht so schlecht. „Jaaaah.“, wehleidig seufzte der Blonde, „Aber das wirkt doch trotzdem so... so.. billig!“ » Im Ernst Naruto, wie oft hast du ihm jetzt schon gesagt, dass du nicht so einfach zu haben bist? Und trotzdem versucht er es weiter!« „Aber nur, weil er denkt, er sei Mr. Universe oder so! Der glaubt mir das doch nicht.“ Vor allem nicht, nachdem er ihm offen ins Gesicht gesagt hatte, dass er voll auf ihn abfuhr. Doch das wollte er Hinata nun nicht gerade sagen. »Aber er weiß doch, dass du ihn wiedersehen willst. Also schreib ihm einfach. Was soll schon passieren?« „Wa-?“ Naruto war geschockt. Er konnte sich einige Dinge vorstellen, die passieren konnten, falls sie sich noch einmal treffen würden. »Ah! Das Badewasser ist fertig, ich leg dann jetzt auf. Ich ruf dich morgen wieder an und wehe du hast dann kein Date mit Mr. Universe ausgemacht!« Sie schaffte es tatsächlich neckisch und drohend zugleich zu klingen. Bevor Naruto etwas hatte sagen können, hatte sich die Dunkelhaarige schon verabschiedet, natürlich nicht ohne ihm ein weiteres Mal mahnend zu sagen, was er zu tun hatte. Der Blondschopf seufzte, hob seinen Arm und ließ sein Handy über seinem Gesicht schweben. Wieso besaß er nicht eines dieser uralt Telefone, die man früher noch als Waffe hatte verwenden können, weil sie so stabil und schwer waren. Dann hätte er wenigstens eine Ausrede, da er behaupten konnte, dass ihm, so tollpatschig er eben war, das Handy ins Gesicht gefallen war und ihn leider Gottes ausgeknockt hatte. Aber leider war dies nun keine Alternative. Ein weiteres Seufzen. Wie stellte Hinata sich das eigentlich vor? Dass er Schwarzfell einfach eine SMS schrieb und ihn um ein Date bat? Kaum vorzustellen, dass sie früher nicht einmal ohne zu stottern mit Kiba hatte reden können. Naruto starrte noch eine Weile auf das beleuchtete Display, bevor er seinen zweiten Arm hob und begann durch seine Kontakte zu scrollen. Bei dem Spitznamen des Schwarzhaarigen hielt er inne, tippte darauf und die Kontaktinformationen öffneten sich. Nun musste er nur noch auf den Icon mit dem Briefumschlag drücken. Vielleicht sollte er es wirklich so tun wie Hinata sagte. Mehr als nein sagen konnte Schwarzfell doch gar nicht, und Naruto bezweifelte, dass er das überhaupt vor hatte. Doch wieso ließ er ihn dann alles tun? "Argh...!" Naruto ließ seine Arme schlapp auf die Matratze fallen und rollte von links nach rechts, bis er sich auf den Bauch drehte, sein Gesicht in sein Kopfkissen gedrückt und seine Arme jeweils neben dem Kissen. »...llo... Hallo?« Blinzelnd drehte er seinen Kopf nach rechts, blickte auf das schwarze Smartphone, welches er immer noch in seiner Hand hielt, nur mit dem Unterschied, dass ihm fröhlich der Name des Schwarzhaarigen entgegen strahlte, mit einer Zeitanzeige. Naruto vernahm ein genervtes Seufzen, konnte aber auch nichts anderes tun, als zu sehen wie die Zeit weiter lief. Oh. Fuck. »Wenn das hier ein Scherz ist, ist er ziemlich schlecht, bye.« „Warte! Sasuke!?“ Sofort hatte der Blonde sein Handy am Ohr. Was zur Hölle tat er hier? Eine Weile war es still, so still, dass Naruto befürchtete, sein Gesprächspartner hätte bereits aufgelegt. Allerdings fehlte das obligatorische Tuten, das dann schon einsetzen hätte müssen. »... Naruto?« Angesprochener sog scharf Luft ein. Er fühlte sich ertappt, wurde panisch. Was sollte er sagen? Warum hatte er ihn angerufen?! Er war noch gar nicht auf ein Gespräch vorbereitet!! Reflexartig entfernte der Blondschopf das Gerät von seinem Ohr und wischte über den roten Bereich so schnell seine Finger sich zu bewegen vermochten. Sein Herz flatterte und sein Atem ging schneller als sonst. Es dauerte einen Moment, bis er runterkam. Dann realisierte er, was er gerade getan hatte. „Ohhhh, Scheiße!“, Naruto ließ den Kopf tief in sein flauschiges Kissen sinken, das Smartphone fiel mit einem dumpfen Geräusch auf das Bett. Wie dumm konnte man denn eigentlich sein? Das war's dann also. Er würde sich nie wieder bei Schwarzfell melden! Hinata würde er einfach sagen, dass es andersrum gewesen war, dass Sasuke aufgelegt hatte und ihn nie wieder sehen wollte, Ende. Regelrecht erschrocken war der Blonde allerdings, als das böse Gerät der Schande plötzlich vibrierte. War das etwa schon seine beste Freundin, die ihm da eine Nachricht schrieb? Sie war unheimlich gut darin seine Lügen bereits zu entlarven, bevor er sie ausgesprochen hatte. Das jetzt grenzte aber schon an Magie und war ein neuer Rekord ihrerseits. Mit gemischten Gefühlen starrte er sein Handy an. Wer auch immer ihm geschrieben hatte, vielleicht würde dessen Nachricht ja einfach wieder verschwinden, so länger Naruto nichts tat. Doch selbst nach fünf Minuten des Wartens musste er feststellen, dass, als er auf sein Display tippte und dieses aufleuchtete, weiterhin angezeigt wurde, dass sich immer noch eine ungelesene Nachricht in seinem Nachrichtenordner befand. Er seufzte. Hatte er wirklich geglaubt die Nachricht könnte einfach verschwinden? Also umfasste Naruto das Gerät. Hinata würde ihm schon nicht den Kopf abreißen. Okay, wahrscheinlich würde sie das doch tun, nur nicht wortwörtlich. Dafür liebte sie ihn zu sehr, da war er sich mehr als nur sicher. Ein Blick auf sein Handy verriet ihm jedoch die Wahrheit. Die Nachricht war gar nicht von seiner besten Freundin, auch wenn Naruto sich viel mehr wünschte, dass sie doch von eben jener war. Aber selbst als er seine Augen für einige Sekunden zusammenkniff, leuchtete ihm kein geringerer Name als der des Schwarzhaarigen entgegen. Das war doch einfach ein schlechter Scherz oder? Überfordert begann sein Kopf zu arbeiten. Wieso schrieb Schwarzfell ihm? Wollte er ihm etwa sagen wie kindisch er ihn fand? Wie lächerlich er seine Aktion fand? Wieder haderte Naruto mit sich. Wollte er überhaupt wissen, was der Schwarzhaarige geschrieben hatte? "Stell dich nicht so an! So schlimm wird es schon nicht sein.", sprach er sich Mut zu und setzte sich mit einem Ruck auf. Entschlossen entsperrte er sein Handy und öffnete die Nachricht. Doch anstatt direkt den Inhalt zu lesen, kniff er ein weiteres Mal seine Augen zu. Er atmete tief ein und wieder aus, bevor er erst ein und dann das andere Augen öffnete. Dann flogen seine Augen über die wenigen Wörter und ein Hauch von Rosa legte sich auf seine Wangen. *Schüchtern? Süß ;)* Schnell verwandelte sich das Rosa zu einem dunklen Kirschrot. Das-! … war nicht ganz was der Blonde erwartet hatte. Es war eigentlich sogar ausgesprochen positiv! Doch was fiel Schwarzfell ein, ihn schüchtern zu nennen?! Ihm war klar, dass er selbst alles andere als das war, aber deswegen musste der andere ihn nicht direkt so betiteln. Schon gar nicht ihn. *Als ob! .3. Ich hab mich nur verwählt! * Die Antwort kam sofort. *Klang aber nicht so. Angst, dass ich schon heute Nacht nach Hause fahre?* Naruto grub seine Zähne in seine Unterlippe. Verdammt, wie Recht der Schwarzhaarige da hatte. Was war wenn er wirklich nur noch morgen da sein würde? Ihre zusammen verbrachte Zeit konnte man nicht einmal als Sommeraffäre abstempeln. Er seufzte. Dabei wollte er, dass das zwischen ihnen viel mehr war, als irgendeine Affäre, eine kurze Bekanntschaft, die er hinterher nie wieder sehen würde. Naruto begann zu tippen. *Tu nicht so, als wärst du der einzige Kerl auf Erden. Ich kann genug haben, wenn ich will.* Und gesendet. Naruto gab zu, so ging man nicht vor, wenn man sich einen Hammer-Typen wie Schwarzfell angeln wollte, aber seine Handlungsfähigkeit hatte mal wieder vor seiner Denkfähigkeit reagiert. Das Vibrieren seines Handys ließ ihn wieder auf das Display blicken. Ob er ihn nun doch verjagt hatte und er ihm nur noch Lebewohl sagen wollte? Doch zu seiner Verwunderung, stand in der Nachricht wieder etwas ganz anderes. Dieser...! *Und da liegt dein Problem. Du willst nur mich. ;D * *Wow, da sprüht ja jemand vor Ego. Muss da jemand etwas kompensieren, oder hat das Selbstbewusstsein auch seine Berechtigung? >:3 * *Und wie! Du wüsstest es genau, wenn du nicht eingeschlafen wärst* *Klar, hätte ich jetzt auch gesagt* *Komm her und überzeug dich selbst!* *Und was wenn ich dann enttäuscht bin?* *Vertrau mir ( ͡° ͜ʖ ͡°) * * Nope! Ich will beweise! :3 * Es zogen Minuten ins Land, in denen sein Handy keine Lebenszeichen von sich gab. "Okaaay...?" Was war denn jetzt falsch? Hatte er sich damit zu weit aus dem Fenster gelehnt? So wie Schwarzfell ihn immer angeflirtet hatte, dachte Naruto er würde darauf anspringen und sie würden sich gegenseitig etwas einheizen, sowie wie sie es während seiner Abschlussfahrt getan hatten. Naruto kaute auf seiner Unterlippe herum. Er sollte sich das vielleicht wirklich abgewöhnen. Er schloss die Augen. Nun war es eindeutig, er war definitiv sicher, dass er nie jemandem Flirttipps geben sollte, der Erfolg haben wollte. Mittlerweile war so viel Zeit vergangen, dass Naruto ernsthaft daran zweifelte, dass das zwischen ihnen noch irgendetwas wurde. Er hätte auf Hinata hören sollen und dem Schwarzhaarigen, schon direkt als er wieder von der Abschlussfahrt zurück gewesen war, schreiben sollen. In diesem ganzen vergangenen Monat, hätte viel passieren können. Er war so ein Idiot. Das Vibrieren seines Handys ließ ihn sofort die Augen aufreißen. So schnell wie noch nie, und bei seinem Sicherheitsmuster musste man schon echt präzise sein, entsperrte er es. Sofort sprang ihm das noch geöffnete Nachrichtenfenster von Schwarzfell entgegen, doch das war nicht das Einzige, was ihm entgegen sprang. Narutos Gesicht verfärbte sich binnen weniger Sekunden wieder dunkelrot. Das... Das war doch nicht etwa... Hatte Schwarzfell ihm wirklich.... "W... Wow..." Naruto wagte es nicht einmal zu Blinzeln. Er hatte wirklich mit allem gerechnet, aber nicht mit einem Foto von... Ein deutliches Ziehen machte sich in seiner Lendengegend breit. Sein Handy vibrierte erneut und riss so seinen Blick von dem Foto los. Sein Display zeigte ihm einen eingehenden Anruf, von einer privaten Nummer. Wer hatte hier so ein überaus perfektes Timing? Oder war das…? Nicht sicher ob er das Telefonat annehmen wollte, zögerte er etwas. Schließlich strich er auf dem Display über den grünen Hörer und hielt sich das Handy ans Ohr. "J...ja...hallo?" Er räusperte sich und konnte am anderen Ende der Leitung ein kurzes Auflachen vernehmen, das er gut kannte. Oh verdammt. »Gefällt dir was du siehst.« Die dunkle, tiefe und ebenso verführerisch klingenden Stimme, schickte dem Blonden direkt einen kalten, wie heißen Schauer über den Rücken. "Sasuke" Narutos Stimme glich einem Windhauch, doch sein Gesprächspartner hatte ihn gehört. »In voller Größe. Jetzt siehst du, was du dir hast entgehen lassen.« "…" »Hat's dir die Sprache verschlagen? Kann ich verstehen. Stell dir vor du hättest das alles haben können...«, seine Stimme war nur ein leises Raunen, doch Naruto hörte ganz genau hin. Jede Silbe fuhr ihm durch Leib und Seele und sammelte sich in seinem Unterleib. »Mh... Ich finde das fühlt sich gu~t an!« Das leise genussvolle Seufzen seines Gesprächspartners gab ihm den Rest. Seine Hose war sowieso binnen weniger Sekunden ein Gefängnis geworden und hatte gleichzeitig seinen Verstand ausgeschaltet. Mit dem Handy zwischen Ohr und Schulter ließ er sich rücklings auf das Bett fallen und bemühte sich darum seinen Gürtel zu öffnen und dabei Sasuke zuzuhören. »Was ist los? Soll ich aufhören? Naruto…« Beim Klang seines eigenen Namens in dieser Stimmlage fuhr dem Blonden erneut ein Schauer über den Rücken. "Nein!", er schaffte es kaum mehr als ein flüstern hervorzubringen und musste sich kurz räuspern, bevor er neu ansetzte, "Mach weiter…" Als er geendet hatte war die störende Hose endlich entfernt und seine harte Erektion lag bereitwillig in seiner Hand. Ein tiefes Knurren seitens Schwarzfell. »Sag mir 'was' soll ich tun?« Naruto seufzte aufgrund der Worte des Schwarzhaarigen. Die Vorstellung allein, was er alles mit ihm anstellen könnte, reichte aus, um seine Atmung aufgeregt zu beschleunigen. "Sasuke...", Narutos Stimme zitterte leicht vor Erregung. Einfach unglaublich, dass sein Körper so heftig reagierte, obwohl er selbst noch gar nichts getan hatte, doch seine Erektion war der Beweis dafür wie scharf er war. "Ich... will dich... Mach mit mir was du willst..." Leicht fuhr Naruto sich über die Spitze seiner Männlichkeit und konnte ein Seufzen nicht unterdrücken. Möglicherweise kam er total verzweifelt herüber, aber in diesem Moment störte es ihn einmal nicht. »Dann lass mich mehr von dir hören.« Sasuke... schnurrte? Was auch immer dieses Geräusch war, es war göttlich. Naruto glitt mit seiner Hand tiefer und umfasste sein Glied an der Wurzel. In einer langsamen Bewegung fuhr er an sich hinauf und seufzte, diesmal lauter. Sasuke gab einen ähnlichen Laut von sich. »Reicht das etwa schon um dich hart werden zu lassen?« Naruto spürte wie er rot wurde. Was fiel diesem…! Natürlich wurde er hart, so wie er ihn neckte mit dem Foto und seinen Anzüglichkeiten. Sasuke wusste das doch ganz genau! "Wessen Schuld ist das wohl?!", er biss sich auf die Unterlippe. Er hörte Sasuke leise auflachen. Fuck. »Zeig ihn mir. Ich will dich auch sehen.« Narutos Augen weiteten sich ob der Aufforderung. Und seine Stimme! Sie machte Naruto wahnsinnig. Etwas zögernd, jedoch viel zu sehr von Lust benebelt hielt der Blonde inne. "Okay..." Er nahm das Handy vom Ohr und öffnete die Kamerafunktion. Naruto schluckte. Noch nie zuvor hatte er Bilder von sich auf diese Art gemacht, doch der Gedanke, dass Sasuke es ansehen und davon geil werden würde, machte ihn erst recht scharf. Erneut umfasste er sich am Stamm seines Glieds und reckte es nach oben. Seine Spitze schimmerte im gedämmten Licht der Nachttischlampe ob der Lusttropfen, die bereits an ihm herabperlten. Unsicher tippte er auf den Bildschirm und versendete das Bild schnell, bevor er es sich anders überlegen konnte. Kaum hatte Naruto das Handy wieder am Ohr, konnte er noch das Vibrieren von Schwarzfells Handy hören. Automatisch schluckte Naruto. Sein Foto war angekommen. Sein Ohren begannen zu brennen. Er hatte es wirklich getan! Erst jetzt realisierte Naruto, was für Folgen das haben konnte. »Was müssen meine Augen da sehen? Unrasiert? Entzückend!« Naruto konnte das Grinsen des Schwarzhaarigen förmlich sehen und es ließ ihn noch dunkler erröten sofern das möglich war. Dann war er eben unrasiert und er mochte es persönlich auch so bei seinen Partnern. »Naruto...« Die tiefe Stimme ließ ihn erschaudern. „Mh...“ Mehr war er nicht in der Lage zu sagen, seine Gedanken waren weit weg. »Beherrsch dich, wenn ich dich jetzt um den Verstand bringe... Sonst hören die anderen dich« Anderen? Narutos Augen weiteten sich etwas. Von was für 'anderen' sprach der Schwarzhaarige? War er etwa nicht allein?! „Was..." »Keine Angst, Süßer. Sie hören dich nur, wenn du zu laut wirst.« Schwarzfell machte eine kurze Pause, bevor er verführerisch weitersprach. »Hörst du das?« Und tatsächlich konnte Naruto etwas hören, dass sich verdächtig nach Partymusik anhörte, wenn auch weit entfernt. Hatte er ihn etwa auf Lautsprecher gestellt? »So ist das doch gleich viel aufregender.« Darauf sagte Naruto gar nichts mehr. Ihm war die Sache nicht geheuer. Er hätte vorher fragen sollen, wo sein Gesprächspartner sich befand! Allerdings war er wegen des Bildes, dass dieser ihm geschickt hatte, davon ausgegangen, dass er nicht unter Leuten war. Aber vielleicht veranstaltete er dort, wo auch immer das war, gerade eine Massenorgie?! „Das ist nicht witzig.“, seine Stimme ließ daran auch keinen Zweifel, „Sag mir ob da noch andere Leute bei dir sind.“ Etwas mulmig war ihm schon. Als Antwort bekam er jedoch erst nur ein überlegenes Lachen. »Nicht direkt. Aber nur eine Tür weiter schon. Und ich glaube nicht, dass die Wände Schalldicht sind. Also bemüh' dich, nicht ganz so laut zu schreien, wenn du dir wünschst mein Schwanz würde deinen geilen Hintern ausfüllen.«, zum Ende hin klang seine Stimme wieder so rauchig und lasziv wie zuvor. Und es wirkte sofort, Naruto spürte die Erektion in seiner Hand zucken. „… fuck.“, er hatte also keine andere Wahl. »Mach weiter...«, Naruto konnte an seiner Stimme hören, dass Sasuke seiner Aufforderung selbst nachkam, »Wie magst du's am liebsten?« Nun etwas entspannter, konnte Naruto sich wieder auf die eigentliche Sache konzentrieren. Wie oft hatte er schon davon fantasiert mit dem Schwarzhaarigen intimer zu werden. Seit er ihn kannte, zweifelte Naruto an seinem Verstand. Es war ihm noch nie so schwer gefallen sich jemanden aus dem Kopf zu schlagen. »Los, verrat es mir, Kleiner~« Naruto beförderte seine Gedanken weit weg, dafür hatte er später auch noch Zeit. "M.. Mit dem Mund.", er spürte wie seine Wangen brannten. Noch nie hatte er seine Vorlieben so direkt ausgesprochen. »Gern. Stell dir vor es wäre meiner, meine Zunge.« Naruto sog scharf Luft ein. Ein Satz und sein Glied pochte erregt, »Ich will dich lecken... mit der Zunge streicheln... ganz leicht, bis du sie mir gegen die Lippen drückst.... weil du es nicht mehr aushältst.« Der Blonde bemühte sich nicht im geringsten sein Stöhnen zurückzuhalten. Auch Sasuke keuchte während er redete. »Und dann... öffne ich meine Lippen... um genüsslich an dir zu saugen.. mh... immer tiefer.« Naruto stöhnte, schloss seine Augen, während sich seine Hand fester um sein Glied legte und langsam an ihm hinabfuhr, um sich vorzustellen, dass es Sasukes Mund war, der ihn dort verwöhnte. "Mehr... Ich will mehr, Sasuke...", stöhnte der Blondschopf ungehalten und verstärkte den Druck um seine Männlichkeit. »Mh... Weiter... Sag mir was du willst. Wo soll ich dich berühren....« „Nimm mich!... Ich will dich... in mir spüren...!“ Auf der anderen Seite war ein tiefes, knurrendes Stöhnen zu hören. »Naruto... hast du dich schon mal 'richtig' selbst befriedigt?« Das verwirrte den Blonden ein wenig. Sasukes Stimme klang ernst und keineswegs als ob er an seinem Verstand zweifeln würde. Doch bevor er wiederum an seinem Gesprächspartner zweifeln konnte, da die Antwort wohl offensichtlich schien, sprach dieser weiter. »Ich meine mehr...als nur mit deinem Schwanz... ich rede von deinem geilen Hintern... Ich will dich nehmen Naruto. Aber dafür musst du dich selbst vorbereiten...«, raunte der Schwarzhaarige und löste eine Gänsehaut bei ihm aus. Zögernd blickte er zu seinem Nachttisch. Dort drin befand sich Gleitgel. Ohne weiter darüber nachzudenken richtete der Blonde sich auf und holte eben jenes aus der obersten Schublade. „Sag mir, was ich tun soll! Leite mich, Sasuke. “, forderte er mit einem Grinsen auf den Lippen. »Da kann es wohl jemand gar nicht abwarten.« Die rauchige Stimme verpasste Naruto eine weitere Welle der Lust. "Wenn du das weißt... wieso fängst du dann nicht endlich an?“ »Mhh, deine Ungeduld macht mich richtig scharf.« Wieder grinste Naruto. So war das also. Schwarzfell mochte es, wenn seine Partner zeigten wie sehr sie ihn wollten? Das konnte er gerne haben. "Komm schon, Sasuke... Sag mir was ich tun soll… Wie willst du mich nehmen?", Naruto leckte sich über die Lippen, während er frech über den Schlitz seines Gliedes strich und in sein Handy stöhnte. An der anderen Leitung war es fast still, dass einzige was Naruto hören konnte war ein tiefes Knurren. Ein erneutes Grinsen Narutos. Da ließ wohl jemand gerade seinen Gedanken freien Lauf. "Sasuke", Naruto hauchte dessen Namen, während sein Blick auf seine Hand gerichtet war und er sich vorstellte, es wäre die des Schwarzhaarigen, die ihn dort zu massieren begann, "Mach schon, bevor ich es mir anders überlege und es mir selbst besorge... Ohne, dich" Mit Absicht klang Naruto so ungeduldig wie ein kleines Kind, dass noch etwas warten musste bis es seine Geschenke auspacken durfte. »Das machst du nicht« Schwarzfells Stimme klang heiser, doch Naruto konnte dennoch die Selbstsicherheit aus ihr heraushören. "Ist das eine Herausforderung?", fragte Naruto grinsend. Er hörte den Schwarzhaarigen etwas sagen, konnte es aber nicht verstehen. Schade, vielleicht fluchte er ja, weil er ihn womöglich in der Hand hatte... hätte er wirklich gerne. »Nimm sie in den Mund... Deine Finger und saug an ihnen, als hättest du meinen Schwanz in deinem Mund« Seine Stimme war fordernd. Naruto grub seine Zähne in seine Unterlippe. "Nichts lieber als das", presste er hervor. Etwas bedauerte er, dass er die Hand von seinem Glied lösen musste, doch er freute sich auf das, was stattdessen folgte. „Aber ... ich bin so frei und benutze gleich das Gleitgel... auch wenn ich so gerne an dir saugen würde! Ich kann's nicht mehr abwarten...“, Naruto war nun mehr bei voller geistiger Fähigkeit und es gefiel ihm mit Sasuke zu spielen, weil endlich er derjenige war, der die Kontrolle über das Geschehen hatte. Zwar konnte er nicht sehen, ob und wie scharf er den Schwarzhaarigen damit machte, doch er vermutete die Enthaltung jeglicher Einsprüche war Bestätigung genug. Naruto schnippte den Deckel der kleinen Tube mit dem Daumen nach oben, dann klemmte er wieder sein Handy zwischen Ohr und Schulter um sich mit der anderen Hand eine kleine Menge des Gels auf seine rechte Hand zu drücken. Einen Moment verteilte er es auf seinen Fingern und wärmte es dadurch an. Die linke Hand hielt wieder das Smartphone. „Und was jetzt?“, absichtlich naiv formulierte er seine Frage, machte sich jedoch schon bereit, indem er die Beine weiter spreizte, um sich besser anfassen zu können. »Steck sie rein.«, die Stimme des Schwarzhaarigen glich einem ungeduldigen Knurren und das ließ Naruto breit grinsen. Es war einfach herrlich die Oberhand zu haben und zu hören wir sehr er gewollt wurde. Schwarzfell hatte er nicht als jemanden eingeschätzt der anderen diese Rolle gab, eher als jemanden, der sich nahm was er wollte und es auch bekam. In der Herberge hatte er ihn ja auch soweit bekommen. »Und Naruto…« Seine Stimme war wieder normal, jedenfalls so normal diese Situation ermöglichte. Der Blondschopf gab einen kurzen Laut von sich, um dem anderen so zu verstehen zu geben, dass er ihm zuhörte. »Ich will hören wie du sie dir in deinen geilen Hintern rammst.« Erregung prickelte in seinem Unterleib, er mahlte mit den Zähnen auf seiner Unterlippe und konnte nicht verhindern, dass seine Mundwinkel sich schelmisch nach oben zogen. Sollte er...? „Okay...!“, raunte der Blonde und entfernte das Handy wieder vom Ohr und drückte auf die Schaltfläche mit dem Lautsprecher. Dann legte er es neben sich auf das Bett. Das hätte er echt schon früher machen können! Jetzt hatte er beide Hände frei UND konnte Sasuke hören. Das Gel auf seinen Fingern war mittlerweile angenehm warm und er war mehr als bereit. „Mh...“, es war schon so lange her, seit er es sich auf diese Art selbst gemacht hatte und doch dauerte es nicht lange, bis sich das fremde Gefühl seines Fingers in eine angenehmes verwandelte. Schon bald nahm er deswegen den zweiten dazu. „Mh...Sasuke...“ So gut! Wieder und wieder stieß er sie in sich, wurde mit jeder Bewegung ungeduldiger. Fast automatisch wanderte seine andere Hand zu seinem vernachlässigten Glied und strich langsam daran auf und ab. »Mehr! Naruto...«, forderte der Schwarzhaarige. Jeder Muskel in Naruto spannte sich daraufhin an und immer wieder malträtierte er seine Unterlippe mit den Zähnen zwischen jedem Stöhnen, das ihm entwich. „Hah...“, sein Atem ging schnell und er wusste nicht, wie er das überleben sollte! Ihm war heiß. Sasukes leises Stöhnen neben ihm heizte ihn an und sein Schwanz zuckte vor Lust, sein ganzer Unterkörper bewegte sich verlangend seiner Berührung entgegen. Er dachte daran, dass Sasuke ihn sicher noch besser ausfüllen würde mit seinem riesigen- Naruto warf den Kopf in den Nacken und nahm einen dritten Finger dazu. „Ha-AH! Sasuke!!“ Wieder war ein tiefes Knurren seitens Schwarzfell zu hören. »Oh...du machst es mir nicht gerade einfach, dir nicht den Verstand raus vögeln zu wollen.« Die Stimme des Schwarzhaarigen klang heiser und Naruto wollte nichts lieber, als sie jetzt direkt an seinem Ohr zu haben, spüren, wie allein ihm Gänsehaut verpasste . „Vielleicht... mh... will ich genau das.“, stöhnte Naruto, während er es sich nicht nehmen ließ seine Finger, in einem beschleunigten Tempo und harten Stößen, so tief wie möglich, in seinem mehr als vorbereiteten Loch verschwinden zu lassen, „Nimm mich, Sasuke.“ Die Antwort darauf war lautes Stöhnen. Stöhnen, dass dem Blonden durch alle Glieder fuhr. Er spürte es, das brodelnde Verlangen in seinem Schwanz, das schon an Verzweiflung glich. Wissend trafen seine Finger immer wieder den richtigen Punkt in ihm und selbst wenn er wollte, könnte er seine eigene Stimme nicht zurückhalten. „S-Sasu...ke!!“, immer schneller bewegte er seine Hände, er musste kommen! Er wollte es! Sasukes riesiger Schwanz sollte ihn hemmungslos durchvögeln und ausfüllen, in ihm ko- Und da war es. Das heiße Ziehen, die Erleichterung, die unsägliche Befriedigung. Ungezügelt schrie Naruto seine Lust heraus, als er kam. Seine Muskeln zogen sich um seine Finger zusammen und intensivierten das Gefühl, während er heftig in seiner Hand kam und die heiße Flüssigkeit seine Finger hinab lief. Seine Atmung war schnell und laut, seine Brust hob sich nur flach. »Ah... fuck!« Durch sein Telefon drang ein kehliges Stöhnen, welches wohl das lauteste war, dass Naruto dem schwarzhaarigen heute entlockt hatte. Doch umso schöner klang es in seinen Ohren. Immer noch schwer atmend schloss Naruto die Augen und lauschte dem ebenso unregelmäßigen Atem des Schwarzhaarigen. Jener schien genau das gleiche zu tun, denn auch er blieb still. Und so legte sich für wenige Minuten eine angenehme Stille über sie. Auf den Lippen des Blonden ein kleines Lächeln. So gut hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt, er könnte fast meinen, er hatte gerade wirklich Sex gehabt, so überrollt hatten ihn seine Gefühle. Noch eine Weile erlag Naruto dem Nachklang seines Orgasmus, bis sein Gehirn langsam wieder anfing klar zu denken. Hatte er gerade wirklich Telefonsex gehabt? Es war nicht sein erstes Mal. Er und sein Ex hatten es einmal versucht nachdem er weggezogen war, doch so berauschend hatte Naruto es nicht empfunden. Die Befriedigung hinterher war, wenn überhaupt, mittelmäßig gewesen, doch das, das er gerade mit dem Schwarzhaarigen erlebt hatte, glich schon beinah richtigem Sex. Wir würde es dann erst sein, wenn sie wirklich… Naruto vernahm ein Rascheln und dann ein Geräusch, das einem Reißverschluss ähnelte, möglicherweise war es auch einer. Er riss die Augen auf und starrte auf sein Handy, welches brav neben ihm lag. Seine Wangen glühten und sein Herz schlug etwas schneller als es eigentlich sollte. »Alles okay?« Der Schwarzhaarige räusperte sich. Naruto blieb still. Was sollte er jetzt machen? Oh Gott, er konnte dem Schwarzhaarigen doch nie wieder unter die Augen treten! Was sollte er denn von ihm denken?! Erst machte er ihm immer wieder klar, dass er nicht leicht zu haben war, und dann ließ er sich trotzdem auf so etwas ein?! »Naru-« Schneller als sein Gehirn sich hätte eine Lösung ausdenken können, hatte er schon nach dem Gerät gegriffen und den roten Hörer gedrückt. Die Erkenntnis traf ihn Millisekunden später. Wow, grandios. So hatte Naruto sich das nun wirklich nicht vorgestellt gehabt. „Argh“ Er beförderte sein Handy zurück in die Laken und krabbelte von seinem Bett. Er würde sich jetzt eine heiße Dusche gönnen. Hinterher war bestimmt alles besser. So war es doch immer in Filmen. Duschen lösten Probleme, jegliche Probleme die man nur haben konnte. Oder? Doch Naruto hatte sich getäuscht. Als er frisch geduscht und nur in Boxershorts bekleidet zurück in sein Schlafzimmer kam, sah er das kleine Lämpchen an seinem Handy aufblicken. Er hatte eine Nachricht bekommen oder einen Anruf verpasst. Und von wem diese oder dieser sein würde, wusste Naruto nur zu gut. Also konnte er wohl behaupten, dass Duschen alles andere als Probleme löste. Er seufzte und setzte sich neben sein Handy, nahm es nicht in die Hand, konnte es jedoch nicht sein lassen und tippte sein Display an. Es erhellte sich und nun konnte Naruto sehen, dass eine Nachricht des Schwarzhaarigen auf ihn wartete. Vielleicht würde sein Akku ja gleich leer gehen und dann könnte er das abrupte Ende des Telefonats darauf schieben. Genau, sein Handy hatte einfach den Geist aufgegeben und er hatte kein Ladegerät gefunden… Ja, dass klang nach der besten Ausrede dieses Jahrhunderts, voller technischer Wunder, die alle über USB aufgeladen werden mussten. Wirklich fabelhaft. „Okay.“ Naruto klopfte sich mit der flachen Hand auf die Wangen. Lesen konnte er die Nachricht wenigstens. Immerhin war es eine normale SMS und da konnte Schwarzfell nicht sehen, ob und wann er sie gelesen hatte. Hah, Vollidiot. Also entsperrte er sein Handy und öffnete die Nachricht, viel Text fand sich dort allerdings nicht wieder. *Morgen um 18 Uhr geht mein Zug.* Mehr stand dort nicht, doch reichten diese Worte aus, um Panik in Narutos Körper ausbrechen zu lassen. Egal was es heißen würde sich mit ihm zu treffen, er konnte ihn nicht einfach so wieder abhauen lassen, nicht nachdem er gerade den Orgasmus seines Lebens mit ihm am bescheuerten Telefon gehabt hatte! ~ To be continued. Kapitel 8: Home 2 (non-adult version) ------------------------------------- >>Du hast ihn heute zufällig getroffen?« Die Stimme Hinatas klang überrascht. Naruto nickte, obwohl ihm bewusst war, dass seine beste Freundin das durch das Handy nicht hören konnte. Mittlerweile war es früher Abend als Naruto rücklings auf seinem Bett lag, das Handy am Ohr hatte und die Zimmerdecke anstarrte. »Habt ihr wenigstens ein Treffen ausgemacht?« "Nein." »Naruto« Hinata hatte diesen besonderen Klang in ihrer Stimme, wie ein Mutter, die an ihrem Kind zweifelte. "Ich kann nichts dafür. Er hat gesagt ich soll mich melden, als ich wissen wollte, ob wir uns wiedersehen.", warf Naruto in einem verteidigendem Tonfall ein. Es war wirklich nicht seine Schuld, immerhin hatte er den Schwarzhaarigen gefragt. Dass er unbedingt die Bedingung stellte, dass er sich als erstes melden sollte, war nicht sein Problem. Wieso beharrte der Schwarzhaarige nur so darauf? »Und das hast du bis jetzt wieder nicht, richtig?« "..." Hinata kannte ihn einfach viel zu gut. »Du wirst ihn jetzt anrufen. Oder schreib ihm. Naruto, sei nicht so ... blöd und lass dir das nicht durch die Lappen gehen.« Wow. Hinata überraschte ihn immer wieder. Aber mittlerweile gewöhnte er sich tatsächlich langsam daran, dass die Schönheit mit den lavendelfarbenen Augen ihn mit ihren Worten nicht mehr schonte, sondern sagte was Sache war. Vielleicht war das doch gar nicht so schlecht. „Jaaaah.“, wehleidig seufzte der Blonde, „Aber das wirkt doch trotzdem so... so.. billig!“ » Im Ernst Naruto, wie oft hast du ihm jetzt schon gesagt, dass du nicht so einfach zu haben bist? Und trotzdem versucht er es weiter!« „Aber nur, weil er denkt, er sei Mr. Universe oder so! Der glaubt mir das doch nicht.“ Vor allem nicht, nachdem er ihm offen ins Gesicht gesagt hatte, dass er voll auf ihn abfuhr. Doch das wollte er Hinata nun nicht gerade sagen. »Aber er weiß doch, dass du ihn wiedersehen willst. Also schreib ihm einfach. Was soll schon passieren?« „Wa-?“ Naruto war geschockt. Er konnte sich einige Dinge vorstellen, die passieren konnten, falls sie sich noch einmal treffen würden. »Ah! Das Badewasser ist fertig, ich leg dann jetzt auf. Ich ruf dich morgen wieder an und wehe du hast dann kein Date mit Mr. Universe ausgemacht!« Sie schaffte es tatsächlich neckisch und drohend zugleich zu klingen. Bevor Naruto etwas hatte sagen können, hatte sich die Dunkelhaarige schon verabschiedet, natürlich nicht ohne ihm ein weiteres Mal mahnend zu sagen, was er zu tun hatte. Der Blondschopf seufzte, hob seinen Arm und ließ sein Handy über seinem Gesicht schweben. Wieso besaß er nicht eines dieser uralt Telefone, die man früher noch als Waffe hatte verwenden können, weil sie so stabil und schwer waren. Dann hätte er wenigstens eine Ausrede, da er behaupten konnte, dass ihm, so tollpatschig er eben war, das Handy ins Gesicht gefallen war und ihn leider Gottes ausgeknockt hatte. Aber leider war dies nun keine Alternative. Ein weiteres Seufzen. Wie stellte Hinata sich das eigentlich vor? Dass er Schwarzfell einfach eine SMS schrieb und ihn um ein Date bat? Kaum vorzustellen, dass sie früher nicht einmal ohne zu stottern mit Kiba hatte reden können. Naruto starrte noch eine Weile auf das beleuchtete Display, bevor er seinen zweiten Arm hob und begann durch seine Kontakte zu scrollen. Bei dem Spitznamen des Schwarzhaarigen hielt er inne, tippte darauf und die Kontaktinformationen öffneten sich. Nun musste er nur noch auf den Icon mit dem Briefumschlag drücken. Vielleicht sollte er es wirklich so tun wie Hinata sagte. Mehr als nein sagen konnte Schwarzfell doch gar nicht, und Naruto bezweifelte, dass er das überhaupt vor hatte. Doch wieso ließ er ihn dann alles tun? "Argh...!" Naruto ließ seine Arme schlapp auf die Matratze fallen und rollte von links nach rechts, bis er sich auf den Bauch drehte, sein Gesicht in sein Kopfkissen gedrückt und seine Arme jeweils neben dem Kissen. »...llo... Hallo?« Blinzelnd drehte er seinen Kopf nach rechts, blickte auf das schwarze Smartphone, welches er immer noch in seiner Hand hielt, nur mit dem Unterschied, dass ihm fröhlich der Name des Schwarzhaarigen entgegen strahlte, mit einer Zeitanzeige. Naruto vernahm ein genervtes Seufzen, konnte aber auch nichts anderes tun, als zu sehen wie die Zeit weiter lief. Oh. Fuck. »Wenn das hier ein Scherz ist, ist er ziemlich schlecht, bye.« „Warte! Sasuke!?“ Sofort hatte der Blonde sein Handy am Ohr. Was zur Hölle tat er hier? Eine Weile war es still, so still, dass Naruto befürchtete, sein Gesprächspartner hätte bereits aufgelegt. Allerdings fehlte das obligatorische Tuten, das dann schon einsetzen hätte müssen. »... Naruto?« Angesprochener sog scharf Luft ein. Er fühlte sich ertappt, wurde panisch. Was sollte er sagen? Warum hatte er ihn angerufen?! Er war noch gar nicht auf ein Gespräch vorbereitet!! Reflexartig entfernte der Blondschopf das Gerät von seinem Ohr und wischte über den roten Bereich so schnell seine Finger sich zu bewegen vermochten. Sein Herz flatterte und sein Atem ging schneller als sonst. Es dauerte einen Moment, bis er runterkam. Dann realisierte er, was er gerade getan hatte. „Ohhhh, Scheiße!“, Naruto ließ den Kopf tief in sein flauschiges Kissen sinken, das Smartphone fiel mit einem dumpfen Geräusch auf das Bett. Wie dumm konnte man denn eigentlich sein? Das war's dann also. Er würde sich nie wieder bei Schwarzfell melden! Hinata würde er einfach sagen, dass es andersrum gewesen war, dass Sasuke aufgelegt hatte und ihn nie wieder sehen wollte, Ende. Regelrecht erschrocken war der Blonde allerdings, als das böse Gerät der Schande plötzlich vibrierte. War das etwa schon seine beste Freundin, die ihm da eine Nachricht schrieb? Sie war unheimlich gut darin seine Lügen bereits zu entlarven, bevor er sie ausgesprochen hatte. Das jetzt grenzte aber schon an Magie und war ein neuer Rekord ihrerseits. Mit gemischten Gefühlen starrte er sein Handy an. Wer auch immer ihm geschrieben hatte, vielleicht würde dessen Nachricht ja einfach wieder verschwinden, so länger Naruto nichts tat. Doch selbst nach fünf Minuten des Wartens musste er feststellen, dass, als er auf sein Display tippte und dieses aufleuchtete, weiterhin angezeigt wurde, dass sich immer noch eine ungelesene Nachricht in seinem Nachrichtenordner befand. Er seufzte. Hatte er wirklich geglaubt die Nachricht könnte einfach verschwinden? Also umfasste Naruto das Gerät. Hinata würde ihm schon nicht den Kopf abreißen. Okay, wahrscheinlich würde sie das doch tun, nur nicht wortwörtlich. Dafür liebte sie ihn zu sehr, da war er sich mehr als nur sicher. Ein Blick auf sein Handy verriet ihm jedoch die Wahrheit. Die Nachricht war gar nicht von seiner besten Freundin, auch wenn Naruto sich viel mehr wünschte, dass sie doch von eben jener war. Aber selbst als er seine Augen für einige Sekunden zusammenkniff, leuchtete ihm kein geringerer Name als der des Schwarzhaarigen entgegen. Das war doch einfach ein schlechter Scherz oder? Überfordert begann sein Kopf zu arbeiten. Wieso schrieb Schwarzfell ihm? Wollte er ihm etwa sagen wie kindisch er ihn fand? Wie lächerlich er seine Aktion fand? Wieder haderte Naruto mit sich. Wollte er überhaupt wissen, was der Schwarzhaarige geschrieben hatte? "Stell dich nicht so an! So schlimm wird es schon nicht sein.", sprach er sich Mut zu und setzte sich mit einem Ruck auf. Entschlossen entsperrte er sein Handy und öffnete die Nachricht. Doch anstatt direkt den Inhalt zu lesen, kniff er ein weiteres Mal seine Augen zu. Er atmete tief ein und wieder aus, bevor er erst ein und dann das andere Augen öffnete. Dann flogen seine Augen über die wenigen Wörter und ein Hauch von Rosa legte sich auf seine Wangen. *Schüchtern? Süß ;)* Schnell verwandelte sich das Rosa zu einem dunklen Kirschrot. Das-! … war nicht ganz was der Blonde erwartet hatte. Es war eigentlich sogar ausgesprochen positiv! Doch was fiel Schwarzfell ein, ihn schüchtern zu nennen?! Ihm war klar, dass er selbst alles andere als das war, aber deswegen musste der andere ihn nicht direkt so betiteln. Schon gar nicht ihn. *Als ob! .3. Ich hab mich nur verwählt! * Die Antwort kam sofort. *Klang aber nicht so. Angst, dass ich schon heute Nacht nach Hause fahre?* Naruto grub seine Zähne in seine Unterlippe. Verdammt, wie Recht der Schwarzhaarige da hatte. Was war wenn er wirklich nur noch morgen da sein würde? Ihre zusammen verbrachte Zeit konnte man nicht einmal als Sommeraffäre abstempeln. Er seufzte. Dabei wollte er, dass das zwischen ihnen viel mehr war, als irgendeine Affäre, eine kurze Bekanntschaft, die er hinterher nie wieder sehen würde. Naruto begann zu tippen. *Tu nicht so, als wärst du der einzige Kerl auf Erden. Ich kann genug haben, wenn ich will.* Und gesendet. Naruto gab zu, so ging man nicht vor, wenn man sich einen Hammer-Typen wie Schwarzfell angeln wollte, aber seine Handlungsfähigkeit hatte mal wieder vor seiner Denkfähigkeit reagiert. Das Vibrieren seines Handys ließ ihn wieder auf das Display blicken. Ob er ihn nun doch verjagt hatte und er ihm nur noch Lebewohl sagen wollte? Doch zu seiner Verwunderung, stand in der Nachricht wieder etwas ganz anderes. Dieser...! *Und da liegt dein Problem. Du willst nur mich. ;D * *Wow, da sprüht ja jemand vor Ego. Muss da jemand etwas kompensieren, oder hat das Selbstbewusstsein auch seine Berechtigung? >:3 * *Und wie! Du wüsstest es genau, wenn du nicht eingeschlafen wärst* *Klar, hätte ich jetzt auch gesagt* *Komm her und überzeug dich selbst!* *Und was wenn ich dann enttäuscht bin?* *Vertrau mir ( ͡° ͜ʖ ͡°) * * Nope! Ich will beweise! :3 * Es zogen Minuten ins Land, in denen sein Handy keine Lebenszeichen von sich gab. "Okaaay...?" Was war denn jetzt falsch? Hatte er sich damit zu weit aus dem Fenster gelehnt? So wie Schwarzfell ihn immer angeflirtet hatte, dachte Naruto er würde darauf anspringen und sie würden sich gegenseitig etwas einheizen, sowie wie sie es während seiner Abschlussfahrt getan hatten. Naruto kaute auf seiner Unterlippe herum. Er sollte sich das vielleicht wirklich abgewöhnen. Er schloss die Augen. Nun war es eindeutig, er war definitiv sicher, dass er nie jemandem Flirttipps geben sollte, der Erfolg haben wollte. Mittlerweile war so viel Zeit vergangen, dass Naruto ernsthaft daran zweifelte, dass das zwischen ihnen noch irgendetwas wurde. Er hätte auf Hinata hören sollen und dem Schwarzhaarigen, schon direkt als er wieder von der Abschlussfahrt zurück gewesen war, schreiben sollen. In diesem ganzen vergangenen Monat, hätte viel passieren können. Er war so ein Idiot. Das Vibrieren seines Handys ließ ihn sofort die Augen aufreißen. So schnell wie noch nie, und bei seinem Sicherheitsmuster musste man schon echt präzise sein, entsperrte er es. Sofort sprang ihm das noch geöffnete Nachrichtenfenster von Schwarzfell entgegen, doch das war nicht das Einzige, was ihm entgegen sprang. Narutos Gesicht verfärbte sich binnen weniger Sekunden wieder dunkelrot. Das... Das war doch nicht etwa... Hatte Schwarzfell ihm wirklich.... "W... Wow..." Naruto wagte es nicht einmal zu Blinzeln. Er hatte wirklich mit allem gerechnet, aber nicht mit einem Foto von... Ein deutliches Ziehen machte sich in seiner Lendengegend breit. Sein Handy vibrierte erneut und riss so seinen Blick von dem Foto los. Sein Display zeigte ihm einen eingehenden Anruf, von einer privaten Nummer. Wer hatte hier so ein überaus perfektes Timing? Oder war das…? Nicht sicher ob er das Telefonat annehmen wollte, zögerte er etwas. Schließlich strich er auf dem Display über den grünen Hörer und hielt sich das Handy ans Ohr. "J...ja...hallo?" Er räusperte sich und konnte am anderen Ende der Leitung ein kurzes Auflachen vernehmen, das er gut kannte. Oh verdammt. »Gefällt dir was du siehst.« Die dunkle, tiefe und ebenso verführerisch klingenden Stimme, schickte dem Blonden direkt einen kalten, wie heißen Schauer über den Rücken. "Sasuke" Narutos Stimme glich einem Windhauch, doch sein Gesprächspartner hatte ihn gehört. »In voller Größe. Jetzt siehst du, was du dir hast entgehen lassen.« "…" »Hat's dir die Sprache verschlagen? Kann ich verstehen. Stell dir vor du hättest das alles haben können...«, seine Stimme war nur ein leises Raunen, doch Naruto hörte ganz genau hin. Jede Silbe fuhr ihm durch Leib und Seele und sammelte sich in seinem Unterleib. »Mh... Ich finde das fühlt sich gu~t an!« Das leise genussvolle Seufzen seines Gesprächspartners gab ihm den Rest. Seine Hose war sowieso binnen weniger Sekunden ein Gefängnis geworden und hatte gleichzeitig seinen Verstand ausgeschaltet. Mit dem Handy zwischen Ohr und Schulter ließ er sich rücklings auf das Bett fallen und bemühte sich darum seinen Gürtel zu öffnen und dabei Sasuke zuzuhören. »Was ist los? Soll ich aufhören? Naruto…« Beim Klang seines eigenen Namens in dieser Stimmlage fuhr dem Blonden erneut ein Schauer über den Rücken. "Nein!", er schaffte es kaum mehr als ein flüstern hervorzubringen und musste sich kurz räuspern, bevor er neu ansetzte, "Mach weiter…" Als er geendet hatte war die störende Hose endlich entfernt und seine harte Erektion lag bereitwillig in seiner Hand. Ein tiefes Knurren seitens Schwarzfell. »Sag mir 'was' soll ich tun?« Naruto seufzte aufgrund der Worte des Schwarzhaarigen. Die Vorstellung allein, was er alles mit ihm anstellen könnte, reichte aus, um seine Atmung aufgeregt zu beschleunigen. "Sasuke...", Narutos Stimme zitterte leicht vor Erregung. Einfach unglaublich, dass sein Körper so heftig reagierte, obwohl er selbst noch gar nichts getan hatte, doch seine Erektion war der Beweis dafür wie scharf er war. ~*~*~*~*~*~*~ Noch eine Weile erlag Naruto dem Nachklang seines Orgasmus, bis sein Gehirn langsam wieder anfing klar zu denken. Hatte er gerade wirklich Telefonsex gehabt? Es war nicht sein erstes Mal. Er und sein Ex hatten es einmal versucht nachdem er weggezogen war, doch so berauschend hatte Naruto es nicht empfunden. Die Befriedigung hinterher war, wenn überhaupt, mittelmäßig gewesen, doch das, das er gerade mit dem Schwarzhaarigen erlebt hatte, glich schon beinah richtigem Sex. Wir würde es dann erst sein, wenn sie wirklich… Naruto vernahm ein Rascheln und dann ein Geräusch, das einem Reißverschluss ähnelte, möglicherweise war es auch einer. Er riss die Augen auf und starrte auf sein Handy, welches brav neben ihm lag. Seine Wangen glühten und sein Herz schlug etwas schneller als es eigentlich sollte. »Alles okay?« Der Schwarzhaarige räusperte sich. Naruto blieb still. Was sollte er jetzt machen? Oh Gott, er konnte dem Schwarzhaarigen doch nie wieder unter die Augen treten! Was sollte er denn von ihm denken?! Erst machte er ihm immer wieder klar, dass er nicht leicht zu haben war, und dann ließ er sich trotzdem auf so etwas ein?! »Naru-« Schneller als sein Gehirn sich hätte eine Lösung ausdenken können, hatte er schon nach dem Gerät gegriffen und den roten Hörer gedrückt. Die Erkenntnis traf ihn Millisekunden später. Wow, grandios. So hatte Naruto sich das nun wirklich nicht vorgestellt gehabt. „Argh“ Er beförderte sein Handy zurück in die Laken und krabbelte von seinem Bett. Er würde sich jetzt eine heiße Dusche gönnen. Hinterher war bestimmt alles besser. So war es doch immer in Filmen. Duschen lösten Probleme, jegliche Probleme die man nur haben konnte. Oder? Doch Naruto hatte sich getäuscht. Als er frisch geduscht und nur in Boxershorts bekleidet zurück in sein Schlafzimmer kam, sah er das kleine Lämpchen an seinem Handy aufblicken. Er hatte eine Nachricht bekommen oder einen Anruf verpasst. Und von wem diese oder dieser sein würde, wusste Naruto nur zu gut. Also konnte er wohl behaupten, dass Duschen alles andere als Probleme löste. Er seufzte und setzte sich neben sein Handy, nahm es nicht in die Hand, konnte es jedoch nicht sein lassen und tippte sein Display an. Es erhellte sich und nun konnte Naruto sehen, dass eine Nachricht des Schwarzhaarigen auf ihn wartete. Vielleicht würde sein Akku ja gleich leer gehen und dann könnte er das abrupte Ende des Telefonats darauf schieben. Genau, sein Handy hatte einfach den Geist aufgegeben und er hatte kein Ladegerät gefunden… Ja, dass klang nach der besten Ausrede dieses Jahrhunderts, voller technischer Wunder, die alle über USB aufgeladen werden mussten. Wirklich fabelhaft. „Okay.“ Naruto klopfte sich mit der flachen Hand auf die Wangen. Lesen konnte er die Nachricht wenigstens. Immerhin war es eine normale SMS und da konnte Schwarzfell nicht sehen, ob und wann er sie gelesen hatte. Hah, Vollidiot. Also entsperrte er sein Handy und öffnete die Nachricht, viel Text fand sich dort allerdings nicht wieder. *Morgen um 18 Uhr geht mein Zug.* Mehr stand dort nicht, doch reichten diese Worte aus, um Panik in Narutos Körper ausbrechen zu lassen. Egal was es heißen würde sich mit ihm zu treffen, er konnte ihn nicht einfach so wieder abhauen lassen, nicht nachdem er gerade den Orgasmus seines Lebens mit ihm am bescheuerten Telefon gehabt hatte! ~ To be continued. Kapitel 9: Home 3 ----------------- Wie zur Hölle war er auf die Idee gekommen, es wäre eine gute Idee, sich direkt am nächsten Tag nach dem Telefonsex mit Sasuke zu treffen?! Der Blonde war zu früh dran und rutschte an seiner Stuhllehne nach unten. Vielleicht würde Schwarzfell ihn dann einfach übersehen und das Cafè wieder verlassen. Wie sollte er ihm denn nun begegnen?! Er würde ihm nicht in die Augen sehen können. Bei ihrem „Gespräch“ hatte Naruto so viele Sachen gesagt, geraunt, gestöhnt und Schwarzfell hatte jetzt sogar ein explizites Foto von seinem … Allein beim Gedanken daran lief er an wie ein Erdbeershake. Den er sich übrigens noch nicht bestellt hatte, denn er hoffte wirklich inständig, dass seine Verabredung ihn sitzen ließ. Während er das dachte vibrierte plötzlich sein Handy. Hoffnungsvoll nahm er es in die Hand und löste die Sperre in Rekordzeit. Vielleicht fuhr sein Zug ja doch früher und er schaffte es nicht mehr? Oder er servierte ihn tatsächlich ab, nachdem er bemerkt hatte, was für ein Freak der Blonde war und dass er ihn gar nicht wirklich flachlegen wollte! Das schmerzhafte Ziehen in seiner Magengegend, das diese Vorstellung Naruto bescherte, wurde gekonnt ignoriert. Es verschwand jedoch, als er die Nachricht sah, die er gerade bekommen hatte. Maßlos enttäuscht musste er feststellen, dass Hinata ihm geschrieben hatte, nicht Sasuke. Sie wollte wissen, wie es jetzt um ihn und den Schwarzhaarigen stand. Am liebsten würde er genau hier und jetzt laut loslachen. Wenn die wüsste. Im Endeffekt war es sogar ihre Schuld... ihr Verdienst - da haderte er noch ziemlich mit sich selbst und zum größten Teil hing es wohl von seinem heutigen Treffen mit Schwarzfell ab - dass es so weit gekommen war. Ohja, gekommen war er wirklich... Verdammt, er durfte nicht daran denken. Es war schon schlimm genug, dass er durch sein unauffällig auffälliges Verhalten so viel Aufmerksamkeit auf sich zog. Besonders die Kellnerin warf ihm ab und an komische Blicke zu. Wahrscheinlich überlegte sie schon, ob sie ihrem Chef Bescheid geben sollte, dass sich hier so ein komischer Typ herumtrieb, der nicht einmal etwas bestellte. Um nun tatsächlich etwas unauffälliger zu wirken setze er sich anständig hin und widmete sich seinem Handy. Hinata, die schlauer als Schwarzfell zu sein schien, konnte nämlich genau sehen wann und ob er ihre Nachricht gelesen hatte. Ein hoch auf die moderne Technik! Also antworte er ihr und um ihr für ihre grandiose Idee zu danken, beschrieb er die Ereignisse etwas ausführlicher als notwendig. Rot stand ihr immerhin ausgezeichnet. Mit sich selbst zufrieden grinste er, das hatte sie nun davon. Da Naruto davon ausging, dass die Antwort etwas auf sich warten lassen würde, war er gerade im Begriff sein Handy auf dem Tisch abzulegen, als sein Messenger sein Handy wieder zum Vibrieren brachte. *Oh, freut mich. Ist doch ein guter Anfang, jetzt weißt du wenigstens, dass er dich nicht nur ins Bett kriegen will, soviel Mühe macht sich wohl keiner.* Okay, das war keinesfalls die Antwort die er erwartet hatte. Wo waren die ganzen Smileys, die vor roter Farbe schon zu platzen drohten?! Wieso befürwortete sie das noch? Und wie kam sie auf die Idee, dass der Schwarzhaarige ihn nicht nur für's Bett wollte? Völlig entgeistert starrte er sein Handy an. Er wollte seine Hinata zurück. Kiba, verdammt! "Du siehst aus, als hätte man dir gerade gesagt, dass der Weihnachtsmann nicht existiert." Narutos Atem stockte. Ruckartig hob er den Blick vom Smartphone und sah direkt in das wunderschöne Gesicht seines Gegenübers. Sasuke besah ihn mit seinem typischen kecken Grinsen und setzte sich unaufgefordert ihm gegenüber an den Tisch. Viel eher hatte man ihm gerade ganz deutlich gezeigt, dass die tiefsten Herzenswünsche nie in Erfüllung gingen. Okay, ganz so krass hatte er sich dann doch nicht gewünscht, dass man ihn sitzen ließ, im Gegenteil, jetzt da Schwarzfell ihm gegenüber saß wollte er nichts anderes als ihn bei sich haben. Er könnte einfach die Hand ausstrecken und die zarte Haut seiner Wangen berühren, sanft darüber streicheln, während ihre Gesichter sich einander näherten, seine Augen bereits halb geschlossen, ein letzter Blick zu seinen leicht geöffneten Lippen, bevor sie sich sanft berührten und Hände gingen auf Wanderschaft, zogen ihre Körper näher, pressten sich dicht aneinander, die Kleidung schnell entfernt, Haut an Haut, leise Seufzer, einherkommend mit dem schönen Gefühl endlich einander streicheln und anfassen zu können, langsam, zärtlich, verlangend, lustvoll, Gänsehaut und Schweiß, der ihre Körper bedeckte, Sasukes Hand glitt seinen Rücken hinab- „-llo?“ „Ah?“, ein laut irgendwo zwischen Keuchen und erschrockenem Quietschen entfuhr dem Blonden, als er aus seiner Trance gerissen wurde. „Sag mir nicht, du hast wirklich an den Weihnachtsmann geglaubt.“, fragte Sasuke belustigt und ungläubig zugleich. „Unsinn!“, zischte Naruto und wandte sofort seinen Blick von dem Schwarzhaarigen ab. Seine Wangen wurden heiß. Genau deshalb war es eine blöde Idee gewesen, sich mit ihm zu verabreden. Er hatte auch keine Ahnung was er jetzt sagen sollte, worüber sollten sie eigentlich reden? Hatte Naruto ihn nicht gestern Abend noch förmlich dazu eingeladen ihn wirklich zu nehmen? All das zur Realität werden zu lassen, was sie einander zugeflüstert hatten im Rausch der Lust?! Fuck. Der Blonde konnte spüren, wie nicht nur sein Gesicht sich aufheizte. Doch bevor einer von ihnen noch etwas sagen konnte kam die Kellnerin angelaufen, die ihn seit einer halben Stunde auf dem Kieker hatte. „So meine Herren, ich nehme an, dass Sie jetzt, da Sie vollzählig sind, etwas bestellen möchten. Was darf ich Ihnen bringen?“, es war im Grunde schon keine Frage mehr, die sie an Sasuke richtete. Nachdem auch er dann bestellt hatte, den Erdbeershake - passend zu seinem momentanen Teint, zog die Kellnerin davon und das mit einem gar nicht so miesepetrigen Gesichtsausdruck, mit dem sie ihn zuvor noch bedacht hatte. Wahrscheinlich dachte sie sich, dass es sich wenigstens ausgezahlt hatte, ihn nicht rauszuschmeißen. Aber konnte er es ihr verübeln? Natürlich nicht. Schwarzfell sah auch einfach göttlich aus in seiner dunklen Jeanshose, einem weißem Shirt und einem dünnen in beige gehaltenem Hemd darüber, dass er komplett offen trug. Er würde ihn am liebsten auch direkt abschleppen. "Du bist dir auch ganz sicher mit dem Weihnachtsmann?", die belustigte Stimme des Schwarzhaarigen holte ihn sofort zurück ins Geschehen. Gott, selbst wenn er ihn mit diesem frechen Grinsen bedachte, fühlte Naruto sich überwältigt von seiner Schönheit und konnte fast sein Triezen ignorieren. Er hatte eine Augenbraue in die Höhe gezogen und die Beine übereinander gelegt. Wie konnte er so lässig vor ihm im Stuhl sitzen und immer noch aussehen wie ein junger Gott? "Ja, man.", grummelte Naruto und wandte seinen Blick von ihm ab. Er biss sich auf die Unterlippe. Was hatte Schwarzfell nur für lange Beine! "Ihre Bestellung", die Kellnerin war schon wieder zurück, ob sie ihren Tisch dank seines Tischpartners bevorzugte oder es einfach daran lag, dass ein Cappuccino und ein Shake keine Ewigkeiten dauerten, war Naruto egal. Er war ihr auf jeden Fall dafür dankbar. Denn kaum stand das Getränk schnappte er mit dem Mund nach dem Strohhalm und saugte an ihm. So hatte er nun den perfekten Grund nichts zu sagen. Ab und an schielte er über sein Glas hinüber zu Schwarzfell, der seinen Cappuccino etwas süßte. Naruto hatte ihn eigentlich für einen Teetrinker oder Kaffee-schwarz-Trinker gehalten. "Und dein Zug kommt um 18 Uhr?" "Mhm." Naruto beobachtete weiter wie der andere mit dem Löffel in seinem Getränk rührte. War er eigentlich der Einzige, der sich hier komisch benahm? Naruto hatte das Gefühl, als würde Schwarzfell das hier alles nichts ausmachen. Die Tatsache, dass sie gestern intim gewesen waren über Telefon... "Also in 5 Stunden?" "Jap." Sein Gegenüber nahm einen kleinen Schluck seines warmen Getränks. "Oh." Naruto schlürfte weiter an seinem Erdbeershake. Gott, dass grenzte ja schon an Erbärmlichkeit wie er sich hier verhielt. Wieso konnte er nicht ganz natürlich mit ihm reden, so wie gestern, bevor ihr Telefonat passiert war. "Naruto", seufzend sprach er seinen Namen aus und Angesprochener blickte auf. Das klang gar nicht gut. Am besten sollte er jetzt ganz schnell das Ruder rumreißen, bevor Schwarzfell in der Lage war, irgendetwas von sich zu geben, von wegen, Zeitverschwendung oder sonstigem. Also räusperte er sich, straffte seine Schultern und setzte sich gerade hin. "Was treibt dich eigentlich her, wenn ich es nicht bin." Überrascht hob sich wieder eine Augenbraue seines Gegenübers. „Ja, du hast Recht, für Telefonsex mit dir, hätte ich nicht extra herkommen müssen.“, neckte er und löste eine weitere spontane Farbexplosion in Narutos Gesicht aus. Dabei war die davor gerade erst verschwunden. Sasuke nahm absichtlich noch einen Schluck seines Getränks um es zu genießen, bevor er hinzufügte, „Ich bin eigentlich wegen meinem Bruder hier. Er wohnt hier in der Nähe. Aber seine Geburtstagsparty war mir zu langweilig, da kam mir dein Anruf ganz recht.“, sein Grinsen war das reine Böse! Der Blonde schämte sich in Grund und Boden und ihm schien das einfach nur Spaß zu machen! Also versuchte er die ganzen Anspielungen zu ignorieren. „Und du reist gleich am Tag danach wieder ab?“ Sasuke seufzte. „Geht nicht anders. Die Uni fängt bald wieder an. Und ich möchte Akamaru nicht so lange allein lassen.“, erklärte er und es war unglaublich, wie sanft seine Stimme klang, als er über das Tier sprach. "Aaaah", machte der Blonde und nickte, "Ich vermiss es voll mit Akamaru zu reden. Er ist ein echt guter Zuhörer. Schade, dass du ihn nicht mitgenommen hast", lächelte Naruto. Akamaru war während seiner Klassenfahrt wirklich eine treue Seele gewesen, auch wenn dieser Kiba wohl etwas mehr gemocht hatte als ihn. "Er ist ein Hund. Kein Wunder, dass du so einen Narren an ihm gefressen hast. Immerhin kann er dir nicht sagen, dass du faselst wie ein Wasserfall." "Hey!" Naruto warf Schwarzfell einen gespielt empörten Blick rüber, doch jener grinste und zuckte mit den Schultern. "Stimmt doch." Nun legte sich ein kleines naives Grinsen auf sein eigenes Gesicht. "Ja, ich weiß", lachte Naruto und kratzte sich am Hinterkopf. „Hast du eigentlich Ärger bekommen von deinem Vater?", entschuldigend sah er sein Gegenüber an. "Ärger? Er meckert dauernd, also…?", sagte Sasuke als wäre es das normalste Ding der Welt. "Ich meine, weil ich mich über dich beschwert hab... Also nicht wirklich, aber ich hab's als Ausrede benutzt, damit mir jemand deinen Namen verrät." "Ach du warst das!" Grinsend lehnte der Schwarzhaarige sich in seinem Stuhl zurück, "Und ich hab mich schon gefragt wen ich angeblich 'unangemessen behandelt' haben soll! Mein Dad war sauer ja, aber ist schon in Ordnung. Das war es wohl wert." Erneut färbten sich Narutos Wangen rot. Das Lächeln auf Sasukes Lippen löste solch ein warmes Gefühl in seiner Brust aus, noch dazu das, was er gerade angedeutet hatte. Der Blondschopf konnte nichts gegen das Heben seiner Mundwinkel tun, egal wie blöd es aussehen musste sein Gegenüber mit so einem glücklichen Gesichtsausdruck anzustarren. "Tut mir Leid, ich wollte nicht dass du-" "Naruto?!" „Ja?“, antwortete der Blonde automatisch und wand seinen Blick von dem Schwarzhaarigen ab, um seinen Kopf in die Richtung zu drehen, aus der sein Name gekommen war. Doch sofort bereute Naruto es und seine Augen weiteten sich überrascht. Spielten sie ihm dort gerade einen Streich oder kam da gerade wirklich der auf ihn zu, den er glaubte zu sehen?! „Was... was machst.. machst du denn hier?“, stammelte Naruto verwirrt, total überfordert und blickte in die hellgrünen Augen die ihm entgegen strahlten. Doch eine Antwort bekam er nicht. Denn kaum war der Neuankömmling direkt vor ihm zum Stehen gekommen, hatte jener ihm eine Hand unter sein Kinn gelegt und ehe Naruto hätte reagieren können, den Mund auf seinen gepresst. Sein Hirn setzte aus, selbst zu atmen wagte Naruto nicht. Was bitteschön passierte hier gerade? Wie konnte er es wagen ihn hier einfach so zu überfallen, in der Öffentlichkeit, direkt vor den Augen des Schwarzhaarigen und ohne Erlaubnis. „Was zum-?!“, Naruto spukte die Worte regelrecht aus, als der Neuankömmling sich von ihm löste und ihn mit einem Ausdruck besah, als wäre es normal einfach Leute aus dem nichts heraus zu küssen. Okay, es gab Länder da galt ein Kuss als Begrüßung oder sogar als Abschied, aber das sah in diesem Fall ganz anders aus, immerhin handelt es sich um ihn. Seinen Ex. „Gaara...“ Naruto wischte sich in einer kurzen Bewegung über die Lippen. Ihm war ziemlich unwohl bei der Sache hier und er konnte ganz deutlich die schwarzen Augen Schwarzfells auf sich spüren, traute sich jedoch nicht zu diesem hinüber zu sehen. Wie kam das bitte rüber?! Er traf sich hier mit dem Schwarzhaarigen, mit dem er am Abend zuvor den besten Telefonsex und Orgasmus seines Lebens gehabt hatte und nun tauchte sein rothaariger Ex hier aus dem Nichts auf und knutschte ihn ab?! „Naru, Schatz, ich freue mich dich zu sehen!“, plapperte der Rothaarige los, ohne anscheinend überhaupt zu versuchen seine Reaktion zu deuten, die ihm förmlich in neonfarbener Schrift bedeuten müsste, dass er hier alles andere als erwünscht war. Naruto blinzelte. Schatz...? In was für einem Film war er denn hier jetzt gelandet? „Gaara... was...“ „Es ist echt schon eine Ewigkeit her, dass wir uns gesehen haben... Wie lange noch mal.... 1 Jahr? 2 Jahre?“, wurde der Blondschopf prompt unterbrochen. Um genau zu sein war es nun ein Jahr her, dass sie sich getrennt hatten und knapp 14 Monate, dass sie sich das letzte Mal gesehen hatten. Naruto wusste immer noch nicht, wie er auf die grandiose Idee gekommen war, sich auf eine Fernbeziehung einzulassen. Apropos Fernbeziehung... „Was machst du hier? Solltest du nicht irgendwo anders sein? Karriere machen oder so?“, seine Stimme klang patziger als er beabsichtigt hatte. Toll, jetzt würde Gaara bestimmt davon ausgehen, dass es er damit immer noch nicht klar kam. Ein kleines Grinsen legte sich auf die Lippen des Rothaarigen. „Deswegen bin ich hier. Ich wohne ab heute wieder hier und habe eine Stelle als stellvertretender Manager bekommen.“, prahlte er, machte keinen Anschein, den Blonden zu Wort kommen zu lassen, „Das kann kein Zufall sein, dass wir uns genau heute wiedersehen. Du weißt, ich glaube nicht an solche Dinge, aber das ist definitiv Schicksal. Weißt du, vielleicht hast du nachher etwas Zeit? Oder am besten morgen, ich denke der Aufbau wird ein wenig dauern. Wir haben so viel zu bereden.“ Gaara klatschte geschäftsmännisch in die Hände. „Ich simse dir nachher meine Adresse. Du hast doch noch die selbe Nummer oder?“ Bevor Naruto antworten konnte, nicht dass er es unbedingt wollte, schien Gaara gerade voll und ganz in seinem eigenem Monolog drinnen zu stecken, ertönte ein Piepen, welches von dem Handy des Rothaarigen kam. Jener tippte kurz auf dem Display und seufzte dann genervt. „Vollidioten, schaffen auch nichts allein.“ Er hob seinen Blick und richtete ihn wieder auf den Blonden. „Also wie gesagt, ich simse dir. Freu mich schon. Und Naru…“ Er lächelte ihn an und Naruto konnte in diesem Moment nicht leugnen, dass er hübsch war. Oh Gott, dieses Lächeln... Wie sehr es geliebt hatte. Es hatte immer wieder aufs Neue ein warmes Gefühl in seiner Brust ausgelöst. „Du siehst wirklich gut aus.“ Ihm wurde lachend durch die Haare gewuschelt und dann verschwand Gaara auch so schnell, wie er aufgetaucht war, ohne seinem Sitznachbarn überhaupt eines Blickes zu würdigen. Hatte er überhaupt gemerkt, dass er in Begleitung hier war? „Ehm...“ Naruto versuchte sich seine Haare so gut es ging zu richten. Wenn er eins nicht mochte, war es genau das. Immerhin kostete es ihn auch Zeit und Geduld, seine Haare so hinzubekommen, auch wenn es nicht wirklich den Anschein erweckte. „Sorry, ehm... das... ehm“ Naruto suchte nach den richtigen Worten, um die Situation zu erklären. Aber musste er das denn überhaupt? Eigentlich konnte es dem Schwarzhaarigen egal sein. Also schwieg Naruto. Was hätte er auch groß sagen können? 'Sorry, das war mein Ex, der anscheinend irgendwie noch glaubt, dass wir etwas miteinander haben?' Pah! Also entschloss er sich seinen Shake weiter zu trinken. Vielleicht fiel ihm ja doch etwas ein. „Und?“ Es vergingen einige Minuten, bis die dunkle Stimme des Schwarzhaarigen die nicht wirklich angenehme Stille zwischen ihnen brach. Verwirrt sah Naruto von seinem Getränk auf. „Und…?“ Wartete er also wirklich auf eine Erklärung? Aber... „Hast du noch die selber Nummer?“ Die schwarzen Augen bohrten sich regelrecht in seine eigenen. Er hatte so einen Blick wie diesen noch nie bei Sasuke gesehen und er verstand ihn nicht. War das so wichtig? „Ist doch egal.“, „Nur damit das klar ist, ich mische mich in keine laufende Beziehung ein.“, sein Gegenüber klang ernst und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Der Blonde öffnete reflexartig den Mund um ihm zu widersprechen, doch- Was hatte er davon? War das nicht im Grunde genau die Ausrede, die er brauchte um sich vor einem One-Night-Stand zu schützen? Okay. Er atmete tief ein. „Es ist dieselbe Nummer.“ Und dennoch fühlte er sich, als hätte man ihm die Luft zum Atmen genommen. Der Blick seines Gegenübers, seine endlos schwarzen Augen, verengten sich. Er sah wirklich wütend aus. Naruto sah zu, wie die Arme vor seiner Brust sich lösten und sich zu seinen Seiten bewegte, sich an seinen Oberschenkeln abstützten. Er stand auf und war im Begriff sein Portemonnaie rauszuholen. Die Augen des Blonden weiteten sich. Sasuke wollte bezahlen. Gehen. „Also-“ „Aber das heißt nichts!“, das ganze Café musste ihn gehört haben, so laut hatte Naruto fast gerufen, während seine Fäuste sich in seine Jeans gruben und sich sein Blick fest entschlossen auf die schwarzen Iriden richtete. Eine Augenbraue des Dunkelhaarigen schwang in die Höhe und Naruto konnte in dessen Augen sehen, dass er auf eine Erklärung wartete. Der Blondschopf verstand immer noch nicht wieso. Der Schwarzhaarige mischte sich nicht in Beziehungen ein? Wo traf man bitte so eine Art Aufreißer, der sich noch darüber Gedanken machte bei der Auswahl seiner Bekanntschaften. "Ich hab keinen Sinn darin gesehen mir eine neue Nummer zu holen, nur damit mich eine bestimmte Person nicht erreichen kann. Das ist doch totaler Schwachsinn." Naruto gestikulierte mit den Händen, den Blickkontakt nicht lösend, "Außerdem hab ich seine Nummer gar nicht. Sieht das für dich nach einer laufenden Beziehung aus? Das ist nur seine Sicht der Dinge.", endete Naruto und ein hoffnungsvoller Ausdruck legte sich über sein Gesicht. Hoffnung worauf? Wusste er selbst nicht. Naruto wusste nicht einmal, wieso er eingeknickt war und ihm eine Erklärung gegeben hatte. Naruto wollte sich doch gar nicht auf etwas ohne Zukunft einlassen... Schwarzfell bewegte sich und riss ihn so aus seinen Gedanken. Als hätte die Erklärung des Blonden nicht existiert, kramte er Geld aus seinem Portemonnaie und legte es auf den Tisch, etwas unterhalb seiner Cappuccinotasse, damit es nicht vom Wind mitgerissen wurde. "Sasu-" Ruckartig erhob sich Naruto und blickte ihn verwirrt an. "Wir sollten uns was anderes suchen." Suchen? Was sollten sie suchen. Total auf dem Schlauch stehend und wie ein Auto sah er ihn an. Was hatte er verpasst? "Es wird jeden Moment anfangen zu-" Nun war es der Schwarzhaarige, der mitten im Sprechen unterbrochen wurde. Dies war jedoch nicht Narutos Schuld. Denn plötzlich spürte Naruto Wasser, dass ihm auf die Nasenspitze tropfte. Im Ernst jetzt? Wie schon am Tag zuvor begann es aus heiterem Himmel - ach da kam das Sprichwort also her - zu regnen. Die Sonnenschirme über ihren Köpfen würden die Wassermassen nur bedingt davon abhalten ihnen zu Nahe zu kommen. Und eigentlich wäre es nicht mal schlimm, wenn sie das täten, denn sie waren ja nicht aus Zucker. Doch sein Begleiter machte den Anschein, als würde er nicht besonders begeistert davon sein ihr Date, falls man das hier so nennen konnte, im Regen zu verbringen. "Und wo willst du hin?", skeptisch betrachtete Naruto die dunklen Wolken. "Zu mir." Überrascht wandte er sich wieder dem Schwarzhaarigen zu. "Oh.. okay. Also..." 'ist das Date hiermit zu ende', dachte er betrübt, wagte aber nicht die Worte auszusprechen. "Kommst du?" Erschrocken drehte Naruto sich um. Sasuke stand bereits einige Meter hinter ihm und sah ihn abwartend am. "Wohin?" Naruto blickte den Schwarzhaarigen an, als wäre er ein Lebewesen von einem anderen Planeten. Hatte er irgendetwas verpasst? Wieder schwang eine der fein geschwungenen , dunklen Augenbraue nach oben. "Zu mir.", antwortete der Schwarzhaarige erneut, als wäre es selbstverständlich. Doch für Naruto war es alles andere als eine Selbstverständlichkeit ihn zu begleiten. „Zu... dir?!" Was hieß zu ihm? Wollte er ihn jetzt direkt bis zur Herberge mitnehmen und dort über ihn herfallen? Das war doch total unnötig, nur um jemanden ins Bett zubekommen und hatte er sich mal über die Fahrkosten Gedanken gemacht? Es war um einiges einfacher und billiger, wenn er ihn mit in irgendein Hotel zerren würde oder- "Zu meinem Bruder." Oh. Die Variante war wohl die gelegenste. Aber Moment. Wer hatte gesagt, dass er mit Sasuke mitkommen wollte? War seine Meinung hier gar nicht gefragt? War Schwarzfell sich seiner so sicher? Naruto musste schon zugeben, dass es bestimmt ziemlich heiß sein könnte die Dinge von denen sie am Telefon geredet hatten, in die Tat umzusetzen... Nein. Es war dennoch nicht richtig! "Bei der Ausdruckspalette, die sich in deinem Gesicht abspielt, will ich gar nicht fragen, was in deinem Kopf vorgeht." Ertappt röteten sich Narutos Wangen heute zum wiederholten Male. War es echt so offensichtlich was in ihm vorging? Schwarzfell seufzte und kam einige Schritte auf ihn zu und wie zuvor auch der Rothaarige, legte sich die große Hand des anderen auf seinen Kopf und er wuschelte ihm durch seine blonden Haare, nur mit dem Unterschied, dass das Herz Narutos diesmal fast freudig gegen seinen Brustkorb klopfte. "Mein Bruder ist auch da. Ich nehme mir nur das Recht heraus zu behaupten, dass du durchnässt zu Hause ankommen würdest. Mein Bruder wohnt nur paar Straßen weiter." „Achso.“ Augenblicklich machte sich ein Gefühl in ihm breit, dass verdächtig nach schlechtem Gewissen aussah. Vielleicht hatte Hinata ja recht. Abgesehen von ihrem - Telefonat – hatte der Schwarzhaarige keine ernst gemeinten sexuellen Absichten geäußert, geschweige denn umgesetzt, also sollte er einfach aufhören, nichts anderes als einen Playboy in Schwarzfell zu sehen. Im Grunde war das ja auch ziemlich fies. Er tat zwar viel zu oft unnötig mysteriös, mit dem ganzen Nummernkram, doch auf der anderen Seiten war er wirklich... nett? „Okay! Lass uns gehen.“ „Sagt dir Am roten Mond etwas?“ „Öh, ja, da ist-“ „Dann los!“, unterbrach Sasuke ihn und begann loszulaufen. „Warte!“, ohne zu zögern folgte er. Obwohl sie gerannt waren, sahen sie jetzt aus wie begossene Pudel. Da hätten sie sich die Anstrengung auch sparen können, dachte der Blonde missmutig, als er im Treppenhaus darauf wartete, dass Sasuke die Tür zur Wohnung aufschloss. Endlich im warmen, schlug ihnen dann direkt ein dominant-würziger Geruch entgegen. Naruto sog tief Luft durch die Nase. „Ramen?!“, seine Augen leuchteten förmlich. "Hunger?", fragte der Schwarzhaarige, kaum dass sie im Wohnungsflur standen. Doch die Antwort konnte sich Naruto sparen, denn die übernahm peinlicherweise sein Bauch in Form von einem Magenknurren. Seine Wangen färbten sich leicht rosa. Vielleicht hätte er sich zu Hause doch eine Kleinigkeit zu essen machen sollen. "Einfach nur "Ja" hätte auch gereicht.", grinste der Schwarzhaarige, was Narutos Wangen noch etwas dunkler werden ließen, "Deine Schuhe kannst du hier vorne lassen. Das Wohnzimmer ist einfach den Flur entlang, warte da. Ich hol dir kurz was frisches zum Anziehen.", während Schwarzfell sprach schlüpfte er selbst aus seinen Schuhen und stellte sie ordentlich beiseite. "Ehm... sollte ich nicht wenigstens deinen Bruder begrüßen?", fragte Naruto ein wenig unsicher. Etwas unwohl war ihm, bei dem Gedanken einfach die fremden Zimmer zu betreten ohne den Hausherrn überhaupt einmal gesehen, beziehungsweise gegrüßt zu haben. Doch der Größere tat es mit einem Schulterzucken ab und meinte: "Das ist jetzt nicht wichtig, dafür ist später noch genug Zeit. Jetzt erst mal raus aus den nassen Sachen." Dann setzte sich Schwarzfell in Bewegung. "Aber..." Der Blonde stolperte ihm einige Schritte hinterher, bis eine ihm unbekannte Stimme wie aus dem Nichts auftauchte. "Was ist nicht so wichtig, Sa....Oh." Ein Mann, bestimmt ein bis zwei Köpfe größer als Schwarzfell selbst, aber von ähnlicher Statur, kam rechts aus einer Tür - die Küche würde Naruto behaupten, denn der liebliche Nudelgeruch verstärkte sich - und seine Augen wanderten von Schwarzfell zu ihm. Verwundert wanderten sie über ihn und Naruto konnte nicht anders als sich leicht unsicher in seiner Haut zu fühlen. Der Mann, wahrscheinlich Bruder und Hausherr, sah ihn aus den gleichen tief schwarzen Augen an wie Sasuke es sonst tat. "Ehm...hallo, ich bin-" "Naruto." Der Bruder beendete seinen Satz und Narutos Augen weiteten sich. Woher kannte er seinen Namen? Kannten sie sich und er hatte ihn vergessen? Unmöglich, bei der Ähnlichkeit zu Schwarzfell hätte sein Gedächtnis ihm bestimmt irgendwelche Anzeichen gemacht. Überfordert sah er den jüngeren Bruder an, diesen schien es jedoch kein Stück zu wundern. Hatte er im Endeffekt über ihn mit seinem Bruder geredet? Oh Gott... "Was gedenkst du, wie laut ich die Musik noch aufdrehen soll?", sprach der Bruder Schwarzfells, wandte seinen Blick auch wieder jenem zu, ein Grinsen auf seinen Lippen. Dann fuhr er sich durch die Haare. "Ich muss eigentlich erst in einer Stunde los zur Arbeit. Aber bei diesem schönen Wetter" Die dunklen Augen wanderten über ihre durchnässten Klamotten, "ist ein Spaziergang wirklich verlockend. Also, falls ihr etwas essen wollt, falls ihr dazu kommen solltet, bedient euch." Er zuckte die Schultern, kratzte sich am Hinterkopf und schritt an ihnen vorbei, um sich Jacke und Schuhe anzuziehen. "Ich bin übrigens Itachi. Freut mich, Kleiner. Und übertreibt es nicht." Die letzten Worten schienen an Schwarzfell gerichtet, denn sein Bruder schenkte ihm noch einen kurzen Blick, bevor er seine Schlüssel griff und aus der Wohnungstür verschwand. Zum Ende des Monologs wusste Naruto nicht mehr, was vor sich ging, doch sein Bauchgefühl und der sich über sein Gesicht ausbreitende Rotstich verrieten ihm, dass es nichts Gutes sein konnte. Wie versteinert starrte er auf die Haustür. „Sasuke! Warum kennt dein Bruder meinen Namen?! Und...“ 'was soll das heißen, sie sollten es nicht übertreiben???' Obwohl er sich den Teil auch denken konnte. Dabei wollte er doch gerade aufhören so negativ von ihm zu denken. Beschämt wandte er sich um. Angesprochener seufzte resignierend. „Ich denke wir waren etwas zu laut gestern, aber mach dir nichts draus. Hier!“ Ohne auf eine Antwort zu warten, warf er dem Blonden einen kleinen Stapel Klamotten zu, den dieser gerade noch so auffing. Sein Gesicht spiegelte den Horror wieder, den er fühlte. Sein Kopf drohte vor Hitze zu explodieren und wenn möglich wollte er bitte sofort in einem Loch im Boden verschwinden. Die Uchihas machten ihn fertig. Wieso schaffte es jeder männlicher Vertreter dieser Familie, dass er ihnen nie wieder in die Augen sehen konnte? „Das Bad ist da drüben.“, sagte Sasuke und zeigte auf eine Tür, nicht weit von ihm. Naruto bewegte sich jedoch keinen Millimeter. Erst als eine Hand in sein Sichtfeld trat, die sich unter sein Kinn legte, erwachte er aus seiner Starre. Schwarze Augen waren ihm so nah wie selten zuvor und er konnte Schwarzfells Atem auf seinen Lippen spüren, ein Grinsen schmückte seine Züge. „Oder möchtest du, dass ich dir beim Umziehen helfe?“ „Nicht… nicht nötig!“, stotterte Naruto und stolperte paar Schritte zurück, um Abstand zwischen sie zu bringen. Jetzt wo sie allein waren, konnte er nicht einschätzen, ob und wann der Schwarzhaarige nicht doch über ihn herfallen würde. Er schluckte. „Ich bin dann mal…“, murmelte er schnell. Mit diesen Worten schritt er an dem Größeren vorbei und verschwand eilig durch die Tür, auf die der Schwarzhaarige zuvor gedeutet hatte. Kaum hatte er sie hinter sich geschlossen, drehte er den Schlüssel im Schloss um und lehnte sich mit dem Rücken an das dunkle Holz. Er seufzte. War es überhaupt eine gute Idee hier zu bleiben? Vielleicht sollte er einfach wieder gehen… Aber dann würde er Schwarzfell womöglich nie mehr wiedersehen. Naruto presste die Lippen aufeinander und lauschte dem Regen, der gegen das Badezimmerfenster prasselte. Nein, rausgehen war keine gute Option, nachher fing er sich wirklich etwas ein. Er war in letzter Zeit sehr anfällig für sowas, besonders wenn das Wetter so wechselhaft war. Also blieb ihm fürs erste wirklich nichts anderes als sich dem zu stellen, was auf ihn zu kam. Vielleicht war das aber auch nur eine seiner Ausreden. Vielleicht verbrachten sie den restlichen Tag bis Schwarzfell den Zug nehmen musste wirklich entspannt, ohne dass sie intim wurden. Sie könnten miteinander reden und Naruto könnte so viel über ihn herausfinden. Und vielleicht war er wirklich nicht so, wie Naruto ihn einschätzte. Gekleidet in einem schlichten weißen T-Shirt und einer kurzen Jeanshose, die ihm bis zu den Knien ging und zu seiner Verwunderung, im Gegensatz zu dem Oberteil, die perfekte Größe hatte, trat er wieder aus dem Bad. Suchend blickte er sich um, doch er stand allein im Flur. Also beschloss er einfach in das Zimmer zu gehen, in das Schwarzfell ihn schon bei seiner Ankunft hatte schicken wollen. Und tatsächlich kam der Schwarzhaarige gerade aus einem angrenzenden Zimmer. Auch er hatte sich umgezogen und trug nun ein schwarzes Tanktop und eine lässige Hose. Über seine Schultern lag ein Handtuch. Und leider verdeckte es die stofffreien Arme des Größeren, dennoch musste Naruto zugeben, dass Schwarzfell einfach immer zum Anbeißen aussah, besonders jetzt mit seinen feuchten Haaren, die ihm wirr vom Kopf fielen. Er schluckte. Wie hoch war wohl die Wahrscheinlichkeit, dass es nur beim Reden und Zeitverbringen blieb. Gering? „Ich …ehm… Ich wusste nicht wohin mit meinen Sachen und hab sie einfach über die Heizung gelegt.“, sagte Naruto, deutete dabei mit der Hand Richtung Badezimmer. Irgendwie wusste er nicht was er machen sollte. Sollte er sich hinsetzten? Oder stehen bleiben und warten bis Schwarzfell ihn aufforderte etwas zu tun? „Hier.“ Erschrocken blinzelte Naruto, ob der plötzlichen Nähe des anderen. Wann war er ihm so nahe gekommen?! Er blickte auf die Hand die ihm etwas entgegen hielt. Es war ein Handtuch. Verwirrt hob er seinen Blick und sah dem Schwarzhaarigen direkt in die Augen. Wieder einmal fiel ihm auf, wie schön seine Augen waren. Obwohl sie schwarz wie die Nacht waren, spiegelten sie so viel wider. Völlig in den Bann gezogen, vergaß Naruto dem Schwarzhaarigen das Handtuch - wo hatte jener das überhaupt hergeholt? – abzunehmen. Er sah wie Schwarzfell sich kurz auf die Unterlippe biss, bevor sich das Handtuch von hinten um seinen Hals legte und ein leichter Ruck, den letzten Abstand zwischen ihnen verringerte. „Wa-?!“ Naruto bewegte sich nicht. Seine Hände lagen auf der Brust des Schwarzhaarigen und unter seiner rechten Hand konnte er eindeutig das Schlagen des Herzen spüren. Ein warmes Gefühl strömte durch seinen Körper. Im Vergleich zu Schwarzfell, dessen Herz ruhig und gleichmäßig unter seinen Fingern pochte, schlug sein eigenes ihm förmlich bis zum Hals. Es war doch wirklich unfassbar, wie schnell er auf den anderen reagierte. Vorsichtig, mit leichtem Druck gegen Schwarzfells Brust, brachte er wieder etwas Abstand zwischen sie. Naruto hob seinen Kopf, da er schon etwas Schwierigkeiten hatte dem anderen in die Augen zu sehen, wenn sie sich so nahe waren. Sein Blick war fragend und er versuchte in den dunklen Seelenspiegel zu erkennen, was der Schwarzhaarige vor hatte, was in ihm vorging. Doch weder gaben seine Augen in jenem Moment etwas preis, noch sagte er etwas. Stattdessen hob er seine Arme nur leicht an und im nächsten Moment spürte Naruto, wie Schwarzfell ihm mit dem Handtuch über seine nassen Haare strich. Sofort verfärbten sich seine Wangen. Wieso tat er das? Er war doch selber in der Lage sich seine Haare zu trocknen. Doch Naruto wagte weder etwas zu sagen, noch sich zu bewegen. Er kniff nur leicht seine Augen zu, wenn ihm Strähnen in die Augen fielen. Ansonsten konnte Naruto nicht anders, als den Schwarzhaarigen bei seinem Tun zuzusehen. Er blickte ihn nicht direkt an, hatte seine Augen auf das Handtuch gelegt. Der Blonde war fasziniert von der Schönheit des Größeren. Selbst sein Gesicht kam ihm makellos vor. Ehe Naruto sich versah griff er nach dem Handtuch um Schwarzfells Schultern und tat es ihm gleich. Nur jedoch mit dem Unterschied, dass er nicht bis nach oben kam und so nur begann die Spitzen der dunklen Haare zu trocknen. Doch zu Narutos Verwunderung und Enttäuschung hielt Schwarzfell in seiner Bewegung inne und unsicher ließ Naruto von ihm ab. „Sorry, ich…“, er suchte nach den richtigen Worten. Was sollte er sagen? Er hatte sich vom Moment mitreißen lassen? Naruto hob vorsichtig seinen Blick von den Haarsträhnen. Seine Augen weiteten sich. War das Röte auf Sasukes Wangen? Doch Naruto war sich nicht sicher, denn nur wenige Sekunden später wurde ihm das Handtuch ins Gesicht gezogen. „Ich hol' was zu essen.“ „Ah...“, intuitiv wollte der Blonde etwas sagen, doch seine Stimme erstickte im Keim. Was war das denn gerade? Er schluckte den Kloß hinunter. Überrascht über sich selbst hielt er inne. Seine Hand wanderte zu dem Handtuch, und zog es sich wieder ordentlich über den Kopf, ahmte die kleinen kreisenden Bewegungen von zuvor nach. Hm. Das fühlte sich total normal an, er war also nicht einfach empfindlich an einer bestimmten Stelle oder so. Logisch, das hätte er sonst sicher auch schon früher gemerkt. Der Gedanke, dass es an Schwarzfell lag, dass es sich so gut anfühlte, trieb ihm weiterhin die Farbe ins Gesicht, aber es löste noch etwas aus. Etwas das Naruto nicht beschreiben konnte. Vor seinem inneren Auge spielte sich die Szene erneut ab und er musste zugeben, egal ob er sich die Röte im Gesicht seines Gegenübers eingebildet hatte oder nicht, er mochte sie. „Du kannst dich ruhig setzen.“, aus dem Nichts tauchte Sasuke plötzlich wieder im Wohnzimmer auf und hielt zwei Schüsseln in den Händen. Während er diese zum Couchtisch balancierte, schaffte Naruto es auch sich aus seiner Gedankenwelt zu lösen und auf dem roten Sofa Platz zu nehmen. Die vielen schwarzen Kissen waren super flauschig. „Dein Bruder ist ein bisschen kitschig, oder?“, fragte Naruto und nahm eines in Wolkenform in die Hand um es demonstrativ zusammenzudrücken. Sasuke schnaubte belustigt. „Immerhin sind es keine Herzen!“ „Stimmt.“, pflichtete Naruto ihm bei, doch als er die Köstlichkeit in aller Vollkommenheit vor sich hatte, waren jegliche Dekorationstipps unwichtig geworden und wieder begannen seine Augen, wie die eines Kindes, zu leuchten. Passend dazu knurrte sein Magen noch einmal laut, um die Dringlichkeit der Nahrungsaufnahme noch einmal zu verdeutlichen. "Guten Appetit!", verkündete der Blondschopf deshalb schnell und bediente sich an der dampfenden Schüssel, „Mhh!! Ist dein Bruder Koch oder sowas? Das schmeckt himmlisch!“ Mit hochgezogener Augenbraue betrachtete Sasuke seinen Sitznachbarn. Die Worte, die dieser gerade so zwischen zwei Bissen geäußert hatte, schienen ihm gar nicht zu gefallen. „Unsinn, Kochen ist bloß Itachis Hobby.“, seine Stimme klang unbeeindruckt und schließlich begann auch er zu essen. Naruto hingegen war begeistert. Er selbst schaffte es gerade sich normale Spaghetti zu kochen, dagegen war das hier ein 5-Sterne-Restaurant, oder vergleichbar mit seiner Lieblingsramenbude! Und sich mit leckerem Essen aufzuwärmen, nach dem ollen Wetter da draußen, erhöhte den Wohlfühlfaktor noch um einiges. Während sie aßen beherrschte Stille den Raum, doch sie erschien ihm angenehm. „Möchtest du was trinken? Tee, Limo, Saft oder Wasser?“ Mit diesen Worten unterbrach Schwarzfell die Stille zwischen ihnen, die selbst noch Minuten angehalten hatte, nachdem sie beide ihre Schalen auf dem Couchtisch abgestellt hatten. Er war ein tolles Gefühl, einfach neben dem Schwarzhaarigen zu sitzen und ihm nahe zu sein. „Ehm… Ingwertee?“, fragte Naruto vorsichtig. Er wusste nur zu gut, dass es kaum Menschen gab, die auf Ingwer abfuhren, besonders, wenn es sich um das Trinken des Gewürzes handelte. Auch bei dem Schwarzhaarigen konnte er die typische Regung im Gesicht sehen. Er zog leicht eine Braue nach oben und betrachtete ihn mit leichter Skepsis. „Kannst du dich glücklich schätzen, dass Itachi voll auf das Zeug abfährt.“, sagte er dann monoton und zuckte mit den Schultern, bevor er sich erhob, die Schüsseln griff und in Richtung Küche verschwand. Naruto blickte ihm noch hinterher, bis er in dem anderen Zimmer verschwunden war. Dann wanderte sein Blick durch den Raum. Ja, sein Bruder hatte wirklich eine etwas kitschige Ader. Überall wo Naruto hinsah, sah er Deko, in hellen Pastellfarben oder rot-schwarz. Selbst helles rosa konnte er ausfindig machen. Doch auf dem Sekretär, neben dem übertrieben großen Flachbildschirm, zog ein goldener Pokal seine Aufmerksamkeit auf sich. Spielte Schwarzfells Bruder etwa in irgendeinem Verein? Ein kurzer Blick Richtung Küche, bevor Naruto sich von der Couch erhob und interessiert an den Sekretär trat. Ihn würde schon niemand umbringen, wenn er sich hier ein bisschen umsah… oder? Seine ozeanfarbenen Augen wanderten bewundernd über den riesigen Pokal. Anerkennend nickte er mit Kopf, als er am Sockel erkannte, dass er diesen Pokal für die Belegung des ersten Platzes gemacht hatte. Wow, irgendwie hatte es schon was Klischeehaftes, dass ein Sohn aus wohlhabender Familie sich den ersten Platz holte bei einem Wettbewerb. Neugierig wofür er diesen denn nun erhalten hatte, las er weiter. Turnierreiten. Naruto blinzelte und konnte ein leises Auflachen nicht unterdrücken. Okay, das war wirklich das Klischee der Klischees. Der Blondschopf hörte Schritte und wollte gerade zurück zu der Couch eilen, als ihm der Bilderrahmen auffiel, der direkt neben dem Pokal stand. Seine Augen weiteten sich und wie von selbst fand sich der Bilderrahmen in seinen Händen wieder. Moment, stopp! Das war nicht Schwarzfells Bruder! Also doch, dessen Bruder war definitiv auch auf dem gerahmten Foto zu sehen, doch war nicht er derjenige, der wie ein Honigkuchenpferd mit Pokal und Medaille in seinen Händen, in die Kamera strahlte. Naruto konnte es nicht glauben, es war der Sasuke selbst. Er würde ihn auf elf oder zwölf schätzen. Damit hatte Naruto jedoch kein Stück gerechnet. Schwarzfell war also Turniere geritten als er jünger gewesen war? Sofort fragte der Blonde sich, ob seine Bekanntschaft dem Sport immer noch nachging, konnte es sich aber nicht wirklich vorstellen. „Was machst du da?“ Die plötzlich auftauchende Stimme Schwarzfells ließ ihn herumwirbeln, den Bilderrahmen hinter seinem Rücken versteckt. Da stand er also am Couchtisch, der ehemalige Gewinner des Turnierreitens des Jahres 2008. Ein Grinsen breitete sich über Narutos ganzem Gesicht aus. „Gibt es einen Grund für das übergroße Grinsen?“ Skeptisch hob sich eine Augenbraue des Schwarzfells und er nahm seine Augen nicht von ihm, als Naruto gezielt auf ihn zu ging und kurz vor ihm stehen blieb. „Du bist geritten?“ „Was?“ Die zweite Augenbraue schwang nach oben. Das ließ Naruto nur noch mehr Grinsen und seine Frage unterstützend zauberte er den Bilderrahmen hinter seinem Rücken hervor. Und sofort konnte Naruto beobachten, wie sich die schönen dunklen Augen weiteten. „Du… Gib das her!“, die Stimme Schwarzfells war fordernd und gleichzeitig konnte Naruto aus seiner Stimme heraus hören, dass es ihm peinlich war. Auf die Aufforderung schüttelte Naruto nur seinen Kopf. Wenn er könnte, würde er noch viel breiter Grinsen. „Tch.“, der Größere schnalzte mit der Zunge, wandte seinen Kopf kurz zur Seite, bevor er plötzlich ausholte und nach dem Rahmen griff. Doch Narutos Reflexe arbeiten auf Hochtouren und so wich er ihm aus, in dem er zur Seite sprang. „Naruto…“ Schwarzfell drehte sich zu ihm. Auf seinen Wangen konnte Naruto diesmal eindeutig die Rötung ausmachen. Oh Gott, war das süß! Er wollte ihn noch viel mehr ärgern, ihm noch mehr Röte ins Gesicht zaubern. „Reitest du immer noch, Sasuke?“ Der Blonde wackelte lachend mit den Augenbrauen. Schwarzfell machte einen Schritt auf ihn zu, doch Naruto reagierte sofort und stellte sich zwischen Couch und Tisch. Überlegen hielt er den Bilderrahmen hoch. „Also~“ „Nein.“, kurz und knapp war die Antwort Schwarzfells. Die rabenschwarzen Augen waren auf ihn fixiert. Er plante wohl gerade, wie er am besten wieder in den Besitz des Fotos kommen würde, doch da konnte er lange planen und grübeln, Naruto war viel zu geschickt, als dass er sich einfach so fangen ließ. "Aber wieso denn nicht? Reitest du nicht gerne?" Nun legte sich auf die Lippen Schwarzfells ein Grinsen, welches Naruto etwas aus der Bahn warf. Was war denn jetzt kaputt? Etwas unsicher, was der Andere sich ausgedacht hatte, beobachtete er ihn genau , um auch nur jede kleine Muskelregung einzufangen. "Weil geritten werden mir jetzt mehr zusagt." Moment. Jetzt? Sprachen sie hier überhaupt von dem gleichen Reiten?! Oder wollte der Schwarzhaarige ihm gerade damit sagen, dass er selbst geritten war. Und das nicht auf einem Pferd... Seine Wangen brannten und automatisch spielten sich Szenen vor seinen Augen ab, in denen er sich den Größeren nicht einmal vorstellen konnte. Wenn er aber den kleinen, unschuldigen Schwarzfell nahm, war es gar nicht mal so abwegig, dass jener nicht unbedingt schon immer den aktiven Part übernommen hatte. In seinem Kopf spielten sich so viele Bilder gleichzeitig ab, dass er selbst schon nicht mehr mitkam. "Hab ich dich. Und jetzt her damit." Naruto zuckte leicht zusammen, als er plötzlich an der Hüfte berührt wurde. Er blinzelte erschrocken und blickte direkt in schwarze Augen. Die plötzliche Nähe ließ ihn nach hinten taumeln und reflexartig griff er nach Halt. „Hey, wa-!?“, der überraschte Protest ging im Fall unter, der binnen Sekunden folgte. Zum Glück landete der Blonde weich, wie er dankbar feststellte. Er spürte die schwarzen Wölkchenkissen, die er soeben unter sich begraben hatte und die Couch in seinem Rücken. Die vor Schreck zugekniffenen Augen öffnete er langsam, sobald er bemerkte, dass er unversehrt davon gekommen war. Allerdings machte es das auch nicht gerade besser. Denn natürlich war außer dem Schwarzhaarigen nichts in Greifweite gewesen. Onyxfarbene Augen spiegelten die momentane Verwunderung, als er die Lider hob. Der Bilderrahmen befand sich nicht mehr in seiner Hand, aber das war egal. Sie beide stellten gerade ein Wirrwarr aus Gliedern dar und Naruto spürte die Wärme, die vom Körper des anderen ausging, überall. Dieser lag erdrückend auf ihm, drückte sich intuitiv ein wenig hoch, als er ihre Nähe bemerkte. Schnell fand sich auch auf seinem Gesicht ein Hauch von Röte wieder. Keiner von ihnen erhob die Stimme, nur ihre leicht beschleunigten Atemzüge waren zu hören. Wie oft hatte Naruto sich nun schon in diesen schwarzen Seelenspiegeln verloren, und dennoch zogen sie ihn jedes Mal erneut in ihren Bann. Seine helle Haut kontrastierte so wunderschön zu diesen Augen. Der rosa Schimmer löste in ihm das Verlangen aus sie zu berühren, zu wissen ob sie sich genauso warm anfühlte wie seine eigenen Wangen. Nach einer Weile begann sich ein kleines Lächeln auf den Lippen Sasukes auszubreiten. Naruto spürte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte. Wie konnte ein einziger Mensch nur so schön sein? „Alles in Ordnung?“, seine Stimme glich einem sanftem, aber tiefen Bass. Mehr als ein Nicken brachte der Blondschopf nicht zustande, bestehend aus einer minimalen Senkung des Kinns. Ob Sasuke das überhaupt wahrgenommen hatte? Er war sich nicht sicher. „J-Jah.“, es war nur ein Hauch, zart wie eine Feder, die sich über ihnen niederlegte, sanft wie die melodische Stille, die er nicht zerbrechen wollte. Und auch dem Schwarzhaarigen schien es ähnlich zu gehen, denn er blieb wo er war, nur einer seiner Mundwinkel hob sich weiter und verwandelte sein Lächeln in ein unschuldiges, kindliches Grinsen. Naruto konnte kaum beschreiben, wie wild sein Herz in seiner Brust flatterte. Plötzlich spürte er etwas Warmes an seiner Wange, Finger, die ihm über den Kinnbogen strichen. Die berührten Stellen kribbelten angenehm und ließen seine Wangen noch etwas heißer werden. Am liebsten würde Naruto das Atmen einstellen, um seinem Körper jede Chance auf Bewegung, die diesen Moment zerstören könnte, zu nehmen. Doch stattdessen wurde ihm ein Strich durch die Rechnung gemacht, denn seine Atmung beschleunigte sich und auch sein Herz konnte er aufgeregt gegen seinen Brustkorb klopfen hören und spüren. Weiterhin sahen sie sich in die Augen. Es war als versuchten sie sich gegenseitig zu lesen, als wollten sie herausfinden, was dem anderen gerade durch den Kopf ging. Doch Naruto verstand die eigenen Gedanken nicht, die ihm durch den Kopf geisterten, sobald er in seiner Nähe war. Instinktiv öffneten sich seine Lippen einen Spalt, als Sasuke langsam und zart, dennoch mit leichtem Druck, mit seinen Daumen über seine Lippen strich. Sasuke senkte seinen Blick und beobachtete sein eigenes Tun. Doch Naruto wollte ihm weiter in diese faszinierende Schwärze sehen und streckte seine Hand nach seinem Gesicht aus. Nur vorsichtig berührte er mit den Fingerkuppen die Wange des Schwarzhaarigen. Und tatsächlich brachte es den erwünschten Effekt, denn Schwarz traf ein weiteres Mal auf Blau. Anfangs etwas unsicher strichen seine Finger über die blasse Haut und sie war tatsächlich leicht gewärmt. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Etwas mutiger fuhr Naruto nun die Wangenknochen Sasukes nach, bewegte seine Finger Richtung Nase und fuhr jene, an der Nasenwurzel beginnend, den Nasenrücken hinab. Dabei war er diesmal derjenige, der den Augenkontakt brach und seinem Tun folgte. Weiterhin konnte er den Blick des Schwarzhaarigen auf sich spüren, aber Naruto störte sich nicht daran. Das Gesicht des Schwarzhaarigen war wahrlich ein Kunstwerk, selbst seine Knochen. Etwas verwirrt war Naruto, als sich die langen Finger um sein Handgelenk schlossen, seine Hand mit leichtem Druck von ihm löste und der Schwarzhaarige sich dann auch noch aufsetzte. Sein Handgelenk ließ er jedoch nicht los. Naruto folgte ihm ohne nachzudenken, setzte sich auf und suchte die Augen Sasukes, wollte ihn fragen, ob er etwas falsch gemacht hatte, doch der Schwarzhaarige seufzte, schloss seine Augen und fuhr sich mit der noch freien Hand durch die Haare. Naruto schwieg. Okay...? Er musste garantiert etwas falsch gemacht haben. "Naruto." Angesprochener hob seinen Blick und traf direkt auf die schwarzen Seelenspiegel. Er erkannte ein kurzes Aufblitzen in ihnen und sein Herz machte einen Sprung. "Wenn es dir zu schnell geht, stopp' mich." Naruto blinzelte verwirrt, verstand erst in dem Moment, als er die freie Hand Sasukes in seinem Nacken spürte und ein Ruck durch seinen Körper ging. Heißes Kribbeln explodierte in seinem Bauch, als federleichte Lippen gierig die seinen suchten. Und er erwiderte ohne zu zögern. Als wäre ein Schalter in seinem Kopf umgelegt, eine Kurzschlussreaktion, die ihm das Denken verbot. Nur diese Lippen zählten jetzt. Erleichterung und Begierde wallten in ihm auf. Die plötzliche Erkenntnis, das befriedigte Gefühl, das zu bekommen, was er die ganze Zeit gebraucht hatte, wie ein Ertrinkender die Luft zum Atmen. Und trotzdem fühlte es sich an, als würde die Zeit langsamer vergehen, weil sie alle Zeit der Welt hatten. Selbstsicher bewegte er seine Lippen, zeigte seinem Partner, dass er genau dies wollte, wenn es auch ihm selbst bisher nicht bewusst war. Die Hand in seinem Nacken begann langsam durch sein Haar zu kraulen und machte Naruto wahnsinnig! Ein überraschter Laut verließ seine Kehle und er spürte das gegnerische Grinsen an seinen Lippen. Als wüsste dieser genau, was er tun musste um den Blonden wie Wachs in seinen Händen schmelzen zu lassen. Die Liebkosung seiner erogenen Zone schickte eine Gänsehaut über seinen Körper und viele kleine Funken stoben von dort durch seinen Leib. Schon bald trieben sie den Blonden an, er wurde unruhiger, wollte mehr. Neckisch begann Naruto Sasukes Lippen zwischen seinen zu fangen, doch er behielt sie nie lange im Besitz, spielte der Schwarzhaarige doch dasselbe Spiel mit ihm. Der Atem wurde dem Blonden langsam knapp, doch er konnte nicht aufhören, wollte nicht. Er brauchte dieses Lippenpaar auf seinen, es kam ihm vor als würde seine ganze Existenz davon abhängen. Er war schon jetzt süchtig nach ihnen. Nur nebenbei bemerkte er, dass sich ihr Horizont verschob und wieder wurde er auf die Kissen gebettet, diesmal sanft. Ihre Bewegungen waren geschmeidig und bedacht langsam. Naruto könnte ewig so weitermachen Dennoch verschwand das schöne Gefühle auf seinen Lippen nicht viel später. Sasuke hatte ihren Kuss entzweit, wahrscheinlich weil er auch am Ende seiner Atemreserven angekommen war. Naruto öffnete seine Augen, sah in das tiefe Schwarz über ihm. Er könnte sich direkt wieder in diesen Augen verlieren, die in diesem Moment so viel ausstrahlten. Doch war sein Kopf gerade nicht in der Lage irgendetwas zu verarbeiten oder zu deuten. Er wollte den Schwarzhaarigen spüren. Schon viel zu lange hatte er warten müssen. Seit ihrem Kuss, den man nicht wirklich einen Kuss nennen konnte, am Tag seiner Abfahrt, konnte er schon an nichts anderes mehr denken . Er hasste sich dafür, dass er in diesem Moment nicht schnell genug reagiert hatte und so zum zweiten Mal in nur wenigen Stunden, eine einmalige Chance verpasst hatte. Aber seit ihrem Telefonat am gestrigen Abend war in ihm das Verlangen nach dem Schwarzhaarigen enorm gestiegen. Er wollte ihn berühren, von ihm berührt und um den Verstand gebracht werden. Seine Gedanken bestätigend war er nun derjenige, der Sasuke die Hand in den Nacken legte und den minimalen Abstand ihrer Lippen zu Nichte machte. Sofort bewegte Naruto seine Lippen gierig gegen das wohlgeformte Lippenpaar. Wie nicht anders zu erwarten wurde der Kuss auch erwidert. Allein diese Tatsache schickte ihm einen Schauer an Glückshormonen durch seinen Körper. Sie küssten sich verlangend, gierig und gleichzeitig auf eine so sanfte und zärtlicher Art, dass Naruto allein davon verrückt werden konnte. Doch er wollte mehr. Deshalb strich er dem Schwarzhaarigen frech mit seiner Zunge über dessen Lippen. Ein Seufzen war die Antwort darauf. Wenn Naruto bei Verstand wäre würde er sagen, dass es erleichtert klang, doch er war viel zu sehr abgelenkt von der Zunge die sich nun wie ein brechender Damm über ihn hermachte, seinesgleichen suchte. Sie spielten mit Feuer, dass sich fließend in dem Blonden ausbreitete und seinen ganzen Körper zu kontrollieren begann. Seine Hände wanderten zum Rücken des Schwarzhaarigen, Finger gruben sich halt suchend in den Stoff und auch Sasuke verstärkte den Griff in seinen Haaren, doch er spürte keinen Schmerz. Der Rest seines Körpers blieb nun ebenso wenig länger untätig. Naruto konnte und wollte nicht verhindern, als seine Hüfte verlangend nach oben stieß, in voller Hoffnung Sasuke noch mehr, noch näher zu spüren. Und ein halb ersticktes Stöhnen kommentierte seine Freude aber auch Genugtuung, als er spürte, dass seine Bewegung erwidert wurde. Ihre Zungen boten sich weiterhin einen unerbittlichen, heißen Kampf, während nun auch ihre Leiber begannen ungehemmt und ohne Scham aneinander zu reiben. Diesmal war es Naruto selbst, dem kleine Laute seiner ungestillten Lust entwichen. Doch in diesem Moment konnte es ihm nicht weniger egal sein. Viel zu lange war es her, dass er so geküsst wurde, dass man so nach ihm gierte. Und er würde lügen, wenn er sagte, dass es ihm missfiel. Zu Narutos Leid löste der Schwarzhaarige ihr kleines Zungengefecht, nachdem er ihn noch etwas geneckt hatte. Naruto seufzte enttäuscht und öffnete seine Augen nur leicht. Doch sofort traf er auf die schwarzen Seelenspiegel Sasukes. Er erkannte Lust und gleichzeitig eine Sanftheit, die so viel Wärme ausstrahlte, in ihnen. Naruto wusste, dass auch Sasuke ihm genau ansehen konnte, was in ihm vorging. Wie zur Bestätigung zogen sich die Mundwinkel des Größeren nach oben und Naruto konnte nicht verhindern, dass ihm etwas Röte auf die Wangen schlich. Der Schwarzhaarige näherte sich ihm wieder, bis sich ihre Nasespitzen berührten, stupste sie an, bevor seine Lippen sie federleicht berührten. Seine Nase begann angenehm zu kribbeln, ebenso wie seine Lippen, die der Schwarzhaarige für nur einen Bruchteil einer Sekunden wieder miteinander verschmolz. Dessen Lippen wanderte weiter hinab, über sein Kinn weiter zu seinem Hals, verteilte kleine Schmetterlingsküsse auf seiner Haut, mit einer Vorsicht, die Naruto glauben ließ, er sei zerbrechlich. Der Blonde wusste wie verrückt es war, doch er kam sich in diesem Moment so geliebt vor. Es war einfach schwachsinnig, aber... Seufzend genoss Naruto die Zärtlichkeiten Sasukes, neigte seinen Kopf zur Seite, um ihm mehr Fläche zu offenbaren. Sasuke nahm sich dessen an und bedeckte seine Haut mit sanften Küssen. Währenddessen spürte der Blonde plötzlich die Hand des Älteren an seiner Seite. Er hatte gar nicht gemerkt, wie sie dorthin gelangt war, nun strich sie über seinem Shirt entlang. Seine Lippen arbeiteten sich langsam zu seinem Ohr, das zu brennen begann und leckte darüber, sodass eine weitere warme Gänsehaut ihn erfasste. Sasukes Finger waren mittlerweile bei seiner Hüfte angekommen und fuhr noch weiter gen Süden. Tausende kleine Glühwürmchen schwirrten in Narutos Bauch vor Aufregung und Anspannung, unfähig sich zu bewegen fühlte er die warme Handfläche, die sich zu seinem Oberschenkelansatz schob und unbeirrt Richtung Körpermitte wanderte. Er war hart. Aus dem Nichts schoss es ihm in den Kopf. Unnötig das nun zu bemerken, denn es war ihm eigentlich klar, so wie sie sich berührten und es sollte ihm keine Schamesröte ins Gesicht treiben, doch genau das tat es. Der Schwarzhaarige wusste es sowieso und dass er es wusste ließ Narutos Gesicht nur noch heißer werden und dennoch hörten die Glühwürmchen nicht auf, ihn anzustacheln, sehnsüchtig darauf zu warten dass- „Ah! S-Sasuke!“ Er hatte nicht gemerkt, wann er die Augen wieder geschlossen hatte, erst jetzt, als er sie aufriss fiel es ihm auf. Ein elektrisierendes Zucken ging durch seinen Unterleib und das erregte Keuchen entrann seiner Kehle, als er dort berührt wurde. Nur durch den Stoff seiner Jeans und dennoch fühlte es sich an, als hätte Sasuke seine nackte Haut berührt. Dann war es vorbei. Urplötzlich. Die Hand, die Lippen, die Wärme, die angenehme Last auf ihm. Weg. Panisch riss Naruto den Kopf herum und blickte in schwarze Abgründe, die ihm entschuldigend entgegenblickten. Der Schwarzhaarige hatte sich wieder aufrecht hingesetzt. Weiterhin sah Naruto ihn an als wäre er in jenem Moment vom Glauben abgefallen. Doch der Schwarzhaarige hatte seinen Blick mittlerweile von ihm abgewandt und strich sich mit einem kurzen Seufzer durch sein volles Haar, bevor er sich ruckartig erhob. "Ich bin kurz im Bad." Die Worte des Schwarzhaarigen waren so leise, dass Naruto in diesem Moment wirklich überlegen musste, ob das Gesprochene überhaupt ihm galt. Nachdem Naruto sich der Bedeutung jedoch klar geworden war, war der Schwarzhaarige auch schon hinter einer Tür verschwunden und Naruto konnte nach dem Drehen des Schlüssels im Schloss hören, wie Wasser aufgedreht wurde; ob es sich um die Dusche oder den Wasserhahn vom Waschbecken handelte, konnte er nicht sagen. Sich darauf zu konzentrieren wäre in seinem jetzigen Fall auch wohl das Sinnloseste was er machen konnte. Immerhin saß er hier in einer ihm fremden Wohnung, eines ihm so gut wie fremden Mannes, mit dessen nicht mehr ganz so fremden Bruder, mit einer Latte in der Hose, die jeden Pornodarsteller vor Neid erblassen lassen würde. Der Blonde tat es dem Anderen gleich und setzte sich wieder richtig hin, richtete erst einmal wieder seine Haare und Klamotten, bevor er seine Ellenbogen auf seinen Beinen abstützte und seinen Kopf auf seinen Handrücken ruhen ließ. Unzählige Gedanken schwirrten durch seinen Kopf. Er konnte nicht begreifen, wieso Sasuke so plötzlich von ihm abgelassen und sich ins Badezimmer geflüchtet hatte. Hatte er es sich möglichweise schon wieder anders überlegt, weil er ihn zu langweilig fand? Möglicherweise hatte er sich nach seinen ganzen Versuchen ihn herumzubekommen, erhofft noch ein wenig mit ihm spielen zu können und Naruto war ihm dann doch gen seine Erwartungen zu leicht zu haben gewesen? Naruto biss sich auf die Unterlippe. Es war ein Fehler ihm erst überhaupt in diese Wohnung zu folgen. Wie konnte er sich von der Aussage, dass sie nicht allein sein würden, hierher locken lassen? Wer hatte ihm eigentlich versichert, dass es sich bei Sasukes Bruder nicht um einen Verrückten handelte und die beiden zusammen nicht sonst was mit ihm anstellen würden?! Naruto senkte den Kopf und raufte sich das Haar am Hinterkopf. "Was soll denn dieser Scheiß?!", stieß der Blondschopf aus und warf sich zurück in die Lehne der Couch. Er warf den Kopf in den Nacken und starrte die weiße Decke des Wohnzimmers an. Allmählich wich die Verzweiflung, was er denn nun falsch gemacht haben könnte, dem Gefühl der Wut. Wie konnte der Schwarzhaarige ihn so aufgeilen und anschließend einfach wie eine heiße Kartoffel fallen lassen. Er war doch auch ein Mann und wusste wie es war, wenn man in der Hose ein ziemliches Problem hatte. Der Blondschopf grummelte. Hinzu kam immerhin auch noch, dass er bereit gewesen wäre sich auf ihn einzulassen - ein weiteres Mal. Naruto konnte nicht glauben, dass er wirklich bereit gewesen war, mit dem Schwarzhaarigen ins Bett zu gehen und gegen seine Prinzipien zu verstoßen, die er sonst immer so gut hatte aufrecht erhalten können. Er knirschte mit den Zähnen. Wehe Sasuke hatte gleich keine gute Ausrede parat, die ihn definitiv zu hundert Prozent überzeugte. Der Blondschopf setzte sich ruckartig auf, wobei ihm das gerahmte Bild ins Auge fiel. Es lag direkt neben seinem Fuß, was ein Glück, dass der Schwarzhaarige bei seiner fluchtartigen Aktion nicht drauf getreten war. Naruto beugte sich vor, griff den Rahmen. Seine blauen Augen lagen noch eine Weile auf dem kleinen Schwarzfell, bevor er es vor sich auf den Tisch legte. Der Blonde horchte auf, als das Rauschen des Wassers verschwand und ein Klicken zu vernehmen war. Die Badezimmertür wurde geöffnet und binnen weniger Sekunden hatte Naruto ein weiteres Mal seine Haare gerichtet und vom Sofa erhoben. Er blickte den Schwarzhaarigen an, welcher seine Hände tief in den Taschen seiner Hose hatte verschwinden lassen und seinen Blick erwiderte. Naruto versuchte in seinen Augen lesen zu können, doch jetzt erkannte er nichts. Ob es an der Entfernung zwischen ihnen lag oder lediglich daran, dass Naruto das Gesicht Sasukes momentan generell als emotionslos beschreiben würde, wusste er nicht. Seine blauen Augen musterten den Größeren, der sich noch keinen Zentimeter bewegt hatte. Naruto stellte fest, dass seine Haare trocken waren. Also war es wohl keine kalte Dusche gewesen, die so viel Wasser und Zeit in Anspruch genommen hatte; na großartig. "Sasu-", Naruto setzte zum Sprechen an, als mit einem mal ein Klingeln ertönte, dass sich nicht viel später, als Sasuke sich nun doch bewegte, um besagtes Klingeln ausfindig zu machen und zum Schweigen zu bringen, als Wecker entpuppte. "Fuck.", Sasuke. Und diesmal war Naruto sich sicher, dass der Schwarzhaarige dies nicht für ihn bestimmt hatte. Erstens besah er sich den Tisch, auf dem noch die Tassen von zuvor standen und zweitens hatten sie gerade alles andere getan, als das was gerade über seine Lippen gekommen war - und in naher Zukunft - bis niemals - würde es sich auch nicht ändern. "Naruto." Sasuke sah ihn an und aus irgendeinem Grund ließ der wieder aufgenommene Blickkontakt in Verbindung mit seinem Namen sein Herz für einen kleinen Moment aussetzen. "Ich muss los." Naruto blinzelte verwirrt, bevor seine Augen zu der Uhr abschweiften, die über der Wohnzimmertür hing. Erst jetzt realisierte er, dass es gerade mal nur noch eine knappe Stunde war, bis der Schwarzhaarige den Zug zurück nach Hause nehmen musste. Schlagartig sank sein Gemütszustand. Naruto schwieg, als Sasuke sich in Bewegung setzte und sich daran machte den Tisch zu säubern. Anstatt zu helfen beließ Naruto es dabei den Anderen einfach zu beobachten. Was hatte er eigentlich für ein Glück bei Männern? Gaara zog in ein anderes Land, womit es für Naruto unmöglich gewesen war weiter eine Beziehung zu führen und Sasuke, der Typ, der ihn unbedingt ins Bett kriegen wollte, ließ ihn fallen, kurz bevor er sein Ziel erreicht hatte und wohnte zudem auch noch Kilometer entfernt. Nun war es an Naruto seine Hände in den Tiefen seiner Hosentaschen verschwinden zu lassen. "Bringst du mich noch?", Sasuke tauchte plötzlich wieder neben ihm auf. Naruto wusste nicht ob er seinen Ohren trauen konnte. Hatte Schwarzfell das gerade wirklich total lässig gefragt, als ob die Welt in Ordnung wäre? Was zur Hölle lief bei dem Kerl eigentlich schief?!?! Der Blonde spürte seine Stirn pochen vor anbahnenden Kopfschmerzen, denn die bereitete ihm diese verquere Situation hier. Doch viel mehr wurde er sich ihrer Nähe wieder einmal bewusst. Sasuke stand einfach so neben ihm und ließ Naruto viel zu deutlich spüren, das die Welt bei weitem nicht so "in Ordnung" war, wie noch vor einer halben Stunde. Aber er verstand gerade sowieso nichts mehr und das würde sich auch nicht ändern, wenn er jetzt ging. Also nickte er bestätigend und murrte bejahend bevor er sich unaufgefordert an dem Schwarzhaarigen vorbeischob und seine Schuhe im Flur anzog. Auf dem Weg zur nächsten U-Bahn Station liefen sie schweigend nebeneinander her. Der Blonde kickte nach den Steinen die auf dem Weg lagen und beschleunigte seine Schritte immer wieder schnell, sobald besagte Steine nicht über den Bordstein rollten, sondern mit voller Wucht in die Richtung eines Autos preschten. Der Weg war nicht besonders lang, was gut war, denn schließlich fuhren sie noch eine Weile zum Bahnhof bevor der Schwarzhaarige dort seinen Zug nahm. Dennoch hatte Naruto zu viel Zeit zum Nachdenken. Als sie an der Haltestelle ankamen war er bereits nicht mehr wütend auf Schwarzfell. Stattdessen war er fast melancholisch. Es musste ja irgendeinen Grund für sein Verhalten geben, dass er den Blonden jedoch nicht darin unterrichtete bedeutete dann wohl, dass er es nicht für wichtig genug empfand. Es war Sasuke also egal. Das machte es nur komplizierter und Naruto hatte keine Lust mehr auf kompliziert. Zudem war ihm bewusst geworden, was er gerade tat. Er brachte Sasuke zum Zug und wenn es nach dem Blonden ging, war das auch das letzte Mal, dass sie sich sahen. Wütend zu sein brachte ihm also nichts mehr. Die U-Bahn war laut und voll und so fiel die Stille zwischen ihnen gar nicht mehr auf. Naruto beschäftigte sich aber trotzdem mit dem Schwarzhaarigen, der unbeeindruckt aus dem Fenster in der Tür sah, an der er lehnte. Naruto konnte nicht leugnen, dass da etwas war, was er für Sasuke empfand, etwas viel zu starkes, für eine bloße vermeintliche Sommeraffäre. Deshalb musste er sich wenigstens alles einprägen, was seine Augen ihm darboten. Ganz zu schweigen von einem Bildchen auf seinem Handy, dass ihm sicher einige unruhige Nächte bescheren würde. »Nächster Halt: Hometown Hauptbahnhof« Genauso wortlos wie auch schon davor verließen sie die U-Bahn und Naruto folgte dem Schwarzhaarigen, der anscheinend den Weg in Richtung Ticketschalter einschlug. Seine Vermutung bestätigte sich, als sie vor besagten Schalter zum Stehen kamen und Sasuke die geforderten Daten eintippte. Die blauen Augen Narutos folgten wie von selbst dem Finger des Schwarzhaarigen, der zielsicher die Buchstaben drückte. Alles in dem Blonden schrie danach Schwarzfell aufzuhalten und gleichzeitig wusste er, dass es wohl das Beste war, wenn sie dieses, was auch immer da zwischen ihnen war, auf sich beruhen ließen und einen Riegel davor schoben. Narutos Hände vergruben sich an diesem Tag ein weiteres Mal in seine Hosentaschen und krallten sich innen in den Stoff. Der Automat gab Geräusche von sich, die anzeigten, dass das Ticket und die Quittung gedruckt wurden. "Welches Gleis?", brachte Naruto über die Lippen, als Sasuke gerade dabei war die Ausdrucke aus der Klappe zu nehmen. "Sieben.", war die knappe Antwort Sasukes, welcher einen Blick auf sein Handydisplay warf, "Der Zug kommt in 15 Minuten. Wenn du willst kannst du schon gehen." Naruto besah ihn eine Weile, während er sich fragte, ob der Schwarzhaarige ihn unbedingt loswerden wollte. Er war doch derjenige gewesen, der ihn gefragt hatte, ob er noch mit zum Bahnhof kam. Wieso, wenn er ihn direkt wieder wegschicken wollte, nachdem er sich seine Fahrkarte gekauft hatte? "Wie unhöflich wäre das denn. 15 Minuten sind ja nicht lange.", gab Naruto als Antwort und schenkte dem Schwarzhaarigen ein Lächeln. Mittlerweile gehörte das zu den Sachen, in denen er ziemlich gut war. Mit einem Lächeln etwas zu überspielen, damit andere nicht merkten, wie es wirklich in ihm aussah. Hinata war wohl die einzige Person im ganzen Universum, die es schaffte ihn zu durchschauen. Naruto wandte Sasuke den Rücken zu und schlug den Weg in Richtung Gleis Sieben ein. Am Gleis angekommen platzierten sie sich etwas abseits, weshalb wusste Naruto nicht einmal genau, denn viel war gerade nicht los. Naruto ließ seinen Blick über die wenigen anderen Menschen streifen. Er sah eine Familie, die wohl einen kleinen Ausflug vor sich hatte, ein Pärchen, welches sich in den Armen hielt. Neben dem Mann stand ein Koffer, während die Frau nur eine Handtasche dabei hatte. Naruto schloss daraus, dass er wohl alleine wegfuhr - für einen längeren Zeitraum. Sein Blick wanderte zu dem Schwarzhaarigen. Wie würden sie sich wohl verabschieden? Ein einfaches Tschüss? Eine Umarmung? Irgendwelche versprechende Worte, die auf ein Wiedersehen hoffen ließen? Dabei war Narutos Entscheidung eigentlich gefällt, dass er diese komischen Gefühle irgendwo tief in einer Ecke verschwinden ließ, sobald Schwarzfell in den Zug gestiegen war. "War echt unerwartet dich wiederzusehen. Echt schön.", hörte Naruto sich sagen, auf seinen Lippen ein kleines Lächeln, ein echtes. Es hatte ihn wirklich gefreut, den Schwarzhaarigen wiederzusehen, wo die Klassenfahrt doch so schnell vorbei gewesen war. Es glich schon an ein Wunder, dass Sasuke genau hier in derselben Stadt seinen Bruder besucht hatte und sie sich auch noch über den Weg gelaufen waren. Naruto selbst wäre wahrscheinlich nie über seinen Schatten gesprungen, um Kontakt aufzubauen und hätte es bei ihrem kleinen Flirt belassen - soviel mehr war daraus hinterher ja nun auch nicht geworden. Für einen kurzen Moment fragte der Blondschopf sich, wie es wohl gewesen wäre, wenn Sasuke hier leben würde. Wären sie sich möglicherweise früher begegnet? “Mh", bejahte der Schwarzhaarige knapp und Naruto konnte die endlos schwarzen Augen auf sich spüren. Er erwiderte den Blickkontakt und es schien, als würde Sasuke über etwas nachdenken. Ob er ähnliche Gedanken hatte wie er selbst? "Dieser Rotschopf, Gaara oder wie der hieß.... Und du... Was ist passiert?" Das verschlug dem Blonden nun doch erst einmal die Sprache. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass Sasuke seinen Ex-Freund erwähnen würde. "Ehm… Naja.", nachdem er seine Verwunderung recht zügig überwunden hatte, druckste er dennoch absichtlich etwas herum. War das jetzt wirklich wichtig? Wenn er ihm erzählen würde was passiert war, würde er sich sein eigenes Grab schaufeln. Zumindest sofern er doch noch Hoffnung besaß, dass Sasuke ihn auch mochte. Da merkte Naruto, dass er allein weil er diese Gedanken hatte, scheinbar wirklich noch Hoffnung hatte. Sonst könnte er ihm ja auch einfach sagen, was damals los war. Ernüchtert senkte er den Blick zu Boden. "Nicht viel. Wir waren ein Paar, ganz normal.", und wieder machte er eine Pause. Sasuke schwieg ebenfalls, abwartend. "Zumindest so lange, bis er sich entschieden hat ins Ausland zu gehen um dort Karriere zu machen. Ich bin hier geblieben und das wars. Ich bin kein Fan von Fernbeziehungen.", als Naruto den Kopf wieder anhob um seinem Gegenüber ein gespieltes Lächeln zu schenken, waren die dunklen Iriden starr auf ihn fixiert. Kalt und beinahe etwas furchteinflößend sah der Schwarzhaarige ihn an. Naruto verstand nicht weshalb, was hatte er denn nun schon wieder falsches gesagt? "Und jetzt, da er wieder da ist, wirst du dich dann wohl wieder mit ihm versöhnen, oder? Es schien nicht so, als wäre ihm bewusst, dass ihr euch getrennt habt." Augenblicklich wollte Naruto widersprechen und sagen, dass Gaara ein Idiot war und Naruto nicht vorhatte jemals wieder eine Beziehung mit ihm einzugehen. Dafür war die Trennung zu schmerzhaft gewesen und die Angst, dass er es wieder tun würde, zu groß. Er hatte sich und Hinata felsenfest geschworen, dass Gaara König der Welt und des Mondes sein könnte und es würde ihn nicht kümmern. Doch er bekam kein Wort heraus. Er wusste, dass sich an seiner Meinung nichts ändern würde, aber er hatte auch noch nicht richtig mit dem Rothaarigen gesprochen. Dass er keine Gefühle mehr für ihn hatte, sondern für jemand anderen, war schwer zuzugeben, wenn es um deren Zukunft nicht besser stand, als um die alten. "Ich weiß es nicht. Gaara ist… schwierig was solche Dinge angeht. Ich weiß nicht wie ich…", je länger er sprach umso leiser wurde der Blondschopf und ließ seine Worte schließlich im Lärm des Bahnhofs untergehen. Es war doch eigentlich auch egal, ob er je wieder mit seinem Ex zusammenkam oder nicht. Sasuke war nicht mal an einem One-Night-Stand mit ihm interessiert, wieso sollte sein Beziehungsstatus dann wichtig für ihn sein? Er atmete kurz tief ein und wieder aus, bevor er ein weiteres Mal das Wort ergriff, diesmal wieder in einer normalen Lautstärke. "Ich denke, ich werde es einfach auf mich zukommen lassen." Egal was er gesagt hätte, es hätte doch eh nichts an dieser ganzen Situation hier geändert. Da konnte der Schwarzhaarige auch ruhig in dem Glauben gelassen werden, dass der Blondschopf in naher Zukunft gegebenenfalls wieder in festen Händen sein würde. "Aha." Die Antwort war kurz und knapp und Naruto wunderte das überhaupt nicht. Er selbst hätte auch keine grandiose Antwort auf diese Aussage gehabt. Aber was hatte der Schwarzhaarige auch erwartet? Dass er später zu Hause saß, sich nach ihm verzerrte und seine Prinzipien über Bord warf; ein weiteres Mal? Stille legte sich wieder über die beiden. Es kam ihm vor, als würde er von ihr erdrückt werden. Er hätte auf Sasuke hören und gehen sollen, als er noch die Möglichkeit dazu hatte. Denn er wünschte sich gerade nichts mehr als weit weg zu sein und alle Gedanken, die den Schwarzhaarigen betrafen, zu verdrängen und irgendwo einzuschließen. »Vorsicht an Gleis 7 der Zug Richtung Sidetown über Neartown, Abfahrt 18:00 Uhr fährt jetzt ein.« Die Durchsage riss den Blonden aus seinen Gedanken und er realisierte erst jetzt, dass sie wohl minutenlang hier gestanden haben mussten, jeder in seinem eigenen Kopf. "Also, komm gut nach Hause.", begann Naruto, als der Zug im Schneckentempo neben ihnen einfuhr und Sasuke sich seine zuvor abgestellte Tasche über die Schulter hängte. Er sah ihm erneut in die Augen und der Blonde glaubte in einen tiefen schwarzen See zu blicken. Einen See, mit ungeahnten Schönheiten, in seiner mysteriösen Tiefe schlummernd. Er liebte Sasukes Augen. "Danke. Du auch." "Ja, haha, danke ich hab's ja nicht so weit.", etwas verlegen lächelte der Blonde und kratzte sich am Hinterkopf. Das brachte auch den schwarzhaarigen zum Lächeln und Naruto würde in diesem Moment schwören, dass es echt und das schönste der Welt war. "Okay, dann…", Sasuke hatte bereits einen Fuß in der Tür und drehte sich noch einmal um, "Meld dich." Diese zwei kleinen Worte waren es, die Narutos Gefühle zum Überlaufen brachten. Er wollte das hier nicht, aber Sasuke hörte nicht auf ihm, auch noch so geringe, Hoffnungen zu machen. Ohne darüber nachzudenken machte er einen großen Schritt auf ihn zu, er merkte nicht, dass sich seine Hände zu Sasukes Kragen hoben und er die Augen schloss. Nur die weichen Lippen spürte er keine Sekunde später warm auf seine eigenen gepresst und fühlte nichts außer Leichtigkeit. Nur ein letztes Mal, ein kurzes letztes Mal musste Naruto fühlen, was er wohl nie wieder haben sollte. Er hätte ihn länger geküsst, wenn es möglich gewesen wäre, aber er spürte keine Erwiderung und in seinen Ohren klang das schrille Pfeifen und Zischen des Zuges. Erst als er sich löste wurde ihm bewusst wie doll er seine Finger in den Stoff gekrallt hatte. "Knuddel Akamaru von mir, okay?", mit dem größten und breitesten Lächeln, dass er aufbringen konnte, strahlte er Sasuke entgegen, sich bestens bewusst wie gefaked es aussehen musste, "Und… sorry." ~*~ "Bin wieder da.", flüsterte der Blondschopf in den dunklen Flur seiner Wohnung, als er die Tür hinter sich rücksichtslos ins Schloss warf und aus seinen Schuhen herausschlüpfte. Das ihm keiner antworte, war ihm natürlich bewusst, was anderes hatte er gar nicht erwartet, eher gewundert hätte es ihn, denn immerhin wohnte er schon einige Zeit alleine. Sein Weg führte ihn in sein Schlafzimmer und direkt zu seinem Kleiderschrank. Er überflog seine Klamotten und griff sich dann ohne weitere Gedanken irgendwelche Sachen heraus. Gerade als er dann im Begriff war sich der Hose zu entledigen fiel ihm auf, dass es sich gar nicht um seine eigene Hose handelte. Für einen kurzen Moment war er verwirrt, bis es ihm dann schließlich wie Schuppen von den Augen fiel. Er hatte seine Klamotten bei Itachi im Badezimmer gelassen, wo sie nun gemütlich vor sich hin schmorrten - na super. Naruto verweilte für einen kurzen Moment, blickte auf die Klamotten, die er sich frisch aus dem Schrank geholt hatte. Und mit einem Mal wollte er sich gar nicht mehr in seine gemütliche Schlafkleidung verkriechen. Wieso sollte er denn frische Sachen anziehen, wenn die Klamotten des Schwarzhaarigen doch eigentlich selbst noch recht frisch waren… Mit einer geschickten Bewegung landeten die Klamotten auf seinem Schreibtischstuhl, den er so selten benutzte, dass er schon 'der Stuhl' war, den fast jede Person in ihrer Wohnung besaß. Aber das störte Naruto nicht besonders, er war viel zu faul, um jedes Kleidungsstück extra ordentlich zu falten und einzusortieren. Eigentlich tat er dies nur, wenn seine Eltern ihn ab und an besuchen kamen. Dies passierte aber eher selten, sodass sich zwischen diesen Besuchen ein beachtlicher Berg ansammelte. Der Blonde schlurfte die paar wenigen Schritte zu seinem Bett und ließ sich einfach hineinplumpsen, mit dem Gesicht voran. Eine Weile tat er einfach nichts, außer notwendiger Sachen, die ihn am Leben erhielten, Atmen halt. Dann seufzte er und schloss seine Augen. Konnte er einfach bei Schwarzfells Bruder auflaufen? Was würde jener denken, wenn er plötzlich seine Klamotten abholen wollte?! Andererseits hatte er mitbekommen, wie durchnässt sie beide dort angekommen waren.. Das Klingeln seines Handys holte ihn zurück ins hier und jetzt. Murrend griff er mit seinem Arm nach hinten, um an die Hosentasche an seinem Hintern zu gelangen, aus der er das Gerät herauszog. Träge dreht er seinen Kopf zur Seite und versuchte so gut wie es ihm mit einer Hand gelang, sein Handy zu entsperren. In naher Zukunft sollte er sich lieber ein Handy mit Fingersensor besorgen, das war praktischer. Eine nicht gespeicherte Nummer, die ihm aber irgendwie bekannt vorkam, sprang ihm entgegen. Eine SMS. Wer besaß seine Nummer, den er nicht kannte? Neugierig öffnete er die Nachricht. Gaara schien Wort gehalten zu haben, denn Naruto hatte gerade wahrlich die angekündigte Nachricht des Rothaarigen auf seinem Display. »Hey Naru, wann treffen wir uns morgen? Ich wohne jetzt im Steilsandweg 6, am besten kommst du einfach mal vorbei, dann können wir uns in Ruhe alles was so passiert ist erzählen.« Es dauerte ganze 5 Minuten bis der Blondschopf den ungläubigen Blick vom Display lösen konnte und sich direkt wieder mit dem Kopf im Kissen vergrub. Hatten denn alle Kerle, die er mal mochte, einen an der Waffel? War das vielleicht Teil seines Männergeschmacks? Vielleicht sollte er mal zu einem Beziehungsdoc oder sowas gehen, die könnten ihm ruhig beibringen, wie man sich in normale Menschen verknallt und nicht in solche Maschinengewehre, die man mit unendlichem Ego geladen hatte. Nach einer Weile des Selbstmitleids drehte sich Naruto missmutig wieder zu dem Teufelsgerät, das es tatsächlich drauf hatte, ihn mit seinen Grundfunktionen zu foltern. Warum schrieben eigentlich alle nur SMS, konnten die sich etwa kein Smartphone mit ordentlichem Messenger leisten? Das wagte er doch arg zu bezweifeln. Bei beiden. Erneut lag sein Blick auf der Nachricht. Was machte er nun? Sollte er zusagen? Eigentlich hatte er noch ein ernstes Wörtchen mit dem Kerl zu reden. Eigentlich hatte er aber keine Lust auch nur in die Nähe dieses Exemplar eines Mannes zu kommen, denn so ausgebrannt und kalt seine Gefühle für ihn auch waren, musste Naruto zugeben, dass er attraktiv war und der Bordeauxfarbene Anzug vorhin stand ihm wirklich gut. Bevor Naruto sich jedoch entschieden hatte irgendetwas zu schreiben, vibrierte sein Handy erneut. »Sei um 16 Uhr da, ich koch uns was!« Er lächelte leicht, wenn auch nicht unbedingt auf positive Art. Er hatte nun ein Date, auf das er nicht die geringste Lust hatte. In seinem Kopf war genug Chaos ohne ihn, aber er musste sich wohl geschlagen geben. Also tippte er einfach ein knappes 'ja' als Antwort ein und sendete sie ihm. Nach kurzem Zögern entschloss er sich dazu die Nummer zu seinen Kontakten hinzufügen. Der Name seines Exfreundes blickte ihm entgegen und es kam Naruto einfach so surreal vor. Nie im Leben hatte er geglaubt, dass er Gaara wiedertreffen würde; und dann noch während er in der Begleitung seines momentanen Schwarms gewesen war. Bei diesem Gedanken spürte er seine Wangen wieder warm werden. Aber das Timing war noch nie wirklich auf seiner Seite gewesen. Der Blondschopf drehte sich auf den Rücken, die Arme und Beine von sich gestreckt, während er seinen Blick starr gegen seine Zimmerdecke richtete. Ob an diesem Schicksalsgefasel von Gaara irgendetwas dran war? Oder war es wirklich nur ein dummer Zufall, dass sie sich genau an dem Tag wiedertrafen, an dem Naruto letztendlich beschloss, das Kapitel mit dem Sohn der Herberge abzuschließen? Wenn auch nicht zeitgleich. Bedingte da nicht irgendwie eine Sache die andere? Seufzend schloss Naruto seine Augen. Wie von selbst spielten sich vor seinem inneren Augen die gemeinsame Zeit mit Gaara wider. Obwohl er versuchte sich mit anderen Gedanken abzulenken, scheiterte er und ließ es schließlich bleiben. Der Tag war für ihn einfach zu viel gewesen und zusätzliche Anstrengung war jetzt das, was er am aller wenigsten wollte. Die Zeit mit Gaara war schön gewesen. Sie hatten sich auf irgendeiner Hausparty kennengelernt, auf die Kiba ihn geschleppt hatte, bevor er mit Hinata zusammen gekommen war. Gaara war alles andere als offen und sozial anderen Menschen gegenüber. Er hatte mit Temari zusammen an der improvisierten Bar, aka Kücheninsel, gestanden und mit seinen leuchtend grünen Augen auf die schwitzende und tanzende, im chaosartigen Strudel bewegende Masse gestarrt, als würde er jede Entscheidung seines Lebens, die dazu geführt hatte, dass er dort war, bereuen. Aber Naruto war gegen solche Massenvernichtungsblicke immun oder einfach gesagt zu lebensmüde um sie ernst zu nehmen. Wenn er so darüber nachdachte, war es wirklich ziemlich dumm gewesen, mit bereits einigen Shots intus, zu der finstersten Gestalt der ganzen Party zu gehen, ungefragt einen Arm um ihn zu legen und so zu tun als wären sie beste Kumpel. Doch er hatte damals das Gefühl den Jackpot gewonnen zu haben. Entgegen seiner Wirkung nach außen war Gaara kein bisschen abweisend ihm gegenüber gewesen. Abgesehen von dem unsanften wegstoßen seines Arms natürlich. Sie kamen ziemlich schnell ins Gespräch und Naruto war fasziniert, wie zielstrebig Gaara eigentlich war und dass er entgegen aller Erwartungen die Party genoss. Der einzige Störfaktor war Temari gewesen, die ihn ständig über ihre unerwiderte Liebe voll quasselte und er es einfach nicht mehr hatte hören können. Der Blondschopf war extrem überrascht gewesen, dass sie Geschwister waren, da sie sich wirklich gar nicht ähnelten. Erst Gaaras Ausweis hatte ihn überzeugen können. Der Rest des Abends war dann sehr schnell vorangeschritten. Sie waren im Bett des Gastgebers gelandet und an viel mehr erinnerte Naruto sich nicht mehr. Ein tiefes Seufzen überkam den Blondschopf in der Gegenwart. Damals war das alles noch neu gewesen. Sex mit einem Mann, Sex überhaupt, der ganze Alkohol. Und trotzdem bereute er es nicht. Sie waren am nächsten Morgen nebeneinander im Bett aufgewacht und hatten sich verwirrt angelächelt. Gaara war nicht der Typ für solche Dinge gewesen, also wollten sie es beide einfach versuchen und es hatte wunderbar funktioniert. Für eine Weile zumindest. Gaara war älter als Naruto, was ihn zu der Zeit unglaublich erwachsen scheinen ließ. Wahrscheinlich war er im Endeffekt zu erwachsen für Naruto gewesen. Schließlich hatte Gaara nicht mehr so viel Zeit gehabt um sich in die Arbeitswelt zu integrieren wie er. "Trotzdem…", Narutos stimme war nicht lauter als das Ticken der Wanduhr im Flur. Die Zimmerdecke war mittlerweile zum Stummfilm transformiert und er sah alles in unscharfen Bildern vor seinen Augen ablaufen. Trotzdem hatte Gaara kein Wort zu ihm gesagt, sondern war einfach von einem Tag auf den anderen zu ihm gekommen und hatte verkündet, dass er jetzt sehr bald im Ausland studieren wollte, um dort zu lernen und erfolgreich zu werden. Einfach so. Naruto war verstört gewesen. Er hatte nicht verstanden warum. Bis heute nicht. Warum hatte Gaara einfach über seinen Kopf hinweg entschieden und ihn nicht einmal nach seiner Meinung oder ähnlichem gefragt? Natürlich konnte Gaara mit seinem Leben anstellen, was er wollte… aber Naruto war doch ein Teil davon gewesen. War er es nicht wert, wenigstens darüber ins Bild gesetzt zu werden, bevor alles fest in Stein gemeißelt war? Naruto erschrak ein wenig, als er die kalten Tränen auf seinen Wangen spürte. Nicht schon wieder. Er hatte bereits genug wegen des Rotschopfs geweint und wollte es nicht wieder tun. Seltsam, dass ausgerechnet heute wieder alles zusammen kam. Die Gefühle die er begraben hatte und jene die neu in ihm aufgeblüht waren wurden am selben Tag wieder in sein Gedächtnis gerufen und waren versiegt wie eine vertrocknete Blume. Schon lustig wie das Schicksal mit ihm spielte. Entschlossen wischte Naruto sich mit dem Ärmel über die Augen. Er hatte keinen Nerv mehr für irgendetwas. Weder Gaara, noch Sasuke. Beide konnten ihm gestohlen bleiben. Was er jetzt brauchte war tiefer und entspannter Schlaf und nichts anderes. Kapitel 10: Home 4 ------------------ Die wenigen Sonnenstrahlen, die sich ihren Weg durch seine Gardinen gesucht hatten, kitzelten ihn im Gesicht und veranlassten, dass der Blondschopf sich murrend herumdrehte. Er sollte wirklich einmal ein Wörtchen mit seinem Vermieter sprechen und die Sache mit den Außenrollos noch einmal ansprechen. Naruto konnte gar nicht zählen wie oft die Sonne ihm schon einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Gegen seinen Willen öffnete er seine Augen und warf einen Blick auf die Digitaluhr auf seinem Nachttisch. Ein erneutes Murren. Wer hatte der Sonne eigentlich erlaubt um diese Uhrzeit schon so nervig zu sein? Wie jeden Morgen, und wahrscheinlich auch jeder normale Mensch, griff Naruto müde nach seinem Smartphone, um erst einmal zu checken, ob irgendetwas weltbewegendes da draußen vorgefallen war. Naruto fand es erschreckend, wie normal es tatsächlich geworden war und wie unmöglich es war die kleinen Technikwunder wegzudenken. Das kleine Benachrichtigungslämpchen zeigte ihm an, dass man ihm in irgendeinem seiner zig Messenger geschrieben hatte. Das Handy war im Vergleich zum Abend zuvor um einiges schneller entsperrt. Im Messenger wurde ihm der Chat mit Hinata angezeigt und ein Blick auf die kleine Zeitangabe, ließ ihn den Kopf schütteln. 6:41 Uhr. Was machte dieses Mädchen um diese Uhrzeit nur immer? Naruto öffnete ihren Chat, dort fragte seine Schönheit ihn nach seinem Befinden und Plänen für den Tag. Die letzte Nachricht jedoch ließ ihn etwas stutzen, und Naruto setzte sich aufrecht hin, die Beine an seinen Körper angezogen. "Muss mit dir reden", las er ihre geschriebenen Worte. Hatte er irgendwas verpasst? Sorge machte sich in ihm breit und nur schwer widerstand er dem Drang den Hörer neben ihren Namen zu drücken, immerhin wusste er nicht ob Kiba am Schlafen war oder vielleicht hatte Hinata selbst sich auch wieder ins Bett gelegt und…. Nein, er sollte nicht weiter denken. Seine Finger flogen förmlich über sein Display. »Ist alles in Ordnung? Muss ich den nächsten Bus nehmen?!« Naruto starrte die beiden grauen Haken neben seiner Nachricht so durchdringlich an, als würde es irgendwelche Auswirkungen haben. In diesem Moment kam er sich vor, als wäre er einer dieser nervigen Freundinnen, von denen er immer zu hören bekam, die immer am herummeckern waren, dass nicht geantwortet wurde, obwohl man die Nachricht ja schon vor 2 Minuten gelesen hatte. Am liebsten würde Naruto über diese Eigenschaft der Frauen lachen, doch wollte er in diesem Moment Hinata schon dafür verfluchen, dass sie sie noch nicht gelesen hatte, obwohl die Nachricht schon gut 5 Minuten zugestellt worden war. Er hasste Cliffhanger. Wieso wollte sie mit ihm reden? War irgendwas mit Kiba? Hatten sie irgendwelche Probleme?! Weiterhin starrte der Blondschopf ununterbrochen auf sein Display, bis sich nach einiger Zeit die beiden Haken endlich blau verfärbten und neben ihrem Namen angezeigt wurde, dass sie das Schreiben angefangen hatte. Und tatsächlich tauchte nicht viel später ihre Nachricht auf. »Dir auch einen schönen guten Morgen, Darling. « Ok. Im Vergleich zu ihrer letzten Nachricht von vor knapp 2 Stunden, übermittelte jene ein ganz anderes Gefühl. »????« »Keine Sorge.« »Keine Sorge?! Du kannst doch nicht einfach nur schreiben "Müssen reden" und dann fertig!« »Aber ich muss mit dir reden.« Naruto fragte sich, ob sich Hinata der Aussagekraft ihrer Worte ohne jegliche Erklärung bewusst war. »Hat Kiba Mist gebaut? Bist du schwanger?« Ein grauer Haken. Zwei. Die Haken verfärbten sich blau. Naruto wartete, aber es kam keine Antwort. Narutos Hände verkrampften sich um sein Smartphone. »Dieser… Wenn ich ihn in die Finger bekomme! Ich schwöre dir" »Ich bin weder schwanger, noch hat Kiba irgendetwas angestellt. Es ist nur « »Was?!« Naruto drohte verrückt zu werden. Konnte denn niemand um ihn herum sagen was nun Sache war? »Ich denke wir sollten persönlich darüber reden. Heute? « Heute? Naruto hob seinen Blick und starrte ins nichts. Er war mit Gaara verabredet. Seine Lippen pressten sich aufeinander. Das konnte er aber Hinata unmöglich sagen. Sie würde ihm höchstpersönlich die Leviten lesen und zu Hausarrest verdonnern. Wahrscheinlich müsste er ihr zusätzlich erneut hundert Mal aufschreiben, was er ihr damals kurz nach der Trennung versprochen hatte. »Reicht heute Abend?« Er sah Hinata eine Antwort tippen. Sie schrieb. Und schrieb. Dann plötzlich nicht mehr, aber ihn hatte kein Text erreicht. Dann begann sie wieder zu schreiben. Naruto kannte dieses Schema bereits, es war typisch für Hinata. Sie dachte nach und schrieb und entschied sich dann doch dagegen und löschte einen 20 Zeilen Roman. Er hatte das einmal tatsächlich beobachtet, als sie Kiba geschrieben hatte. Damals war sie hin und her gerissen gewesen und hatte sichtbar angestrengt nachgedacht. » Ein einfaches Ja oder Nein reicht, weißt du« Sie unterbrach das Schreiben abrupt. » So einfach ist das nicht Naruto! Es wäre mir wirklich lieber wenn wir uns früher treffen könnten. Hast du wirklich keine Zeit?« Der Blondschopf biss sich auf die Unterlippe. Er wünschte sich nichts sehnlicher als Zeit zu haben. Er hatte sonst kaum etwas zu tun, als erfolgloser Arbeitsuchender. Nur heute... Und er wollte endlich reinen Tisch mit Gaara machen. Schluss, ein für alle Mal. Das konnte er nicht verschieben, sonst würde er sich ewig davor drücken. Er hoffte, dass Hinata wirklich nichts allzu Schlimmes mit ihm bereden wollte. » Sorry, geht echt nicht, hab noch 'nen wichtigen Termin « »Oh okay? Hast du ein Vorstellungsgespräch? :D« Bei dem freudigen Ton, der in ihrer Nachricht mitschwang, zog sich Narutos Magen zusammen. So ein Mist. » So ähnlich… « » Das ist super! Bereite dich bloß ordentlich drauf vor und schreib mir wenn's vorüber ist, damit wir uns direkt im Anschluss treffen können « » Klar, also bis später « Laut seufzend ließ der Blonde das Handy sinken und den Kopf in den Nacken fallen. Das war alles andere als optimal gelaufen. Er hasste es Hinata anzulügen. Andererseits war es nur eine halbe Lüge? Es war immerhin wichtig für seine Zukunft sich endgültig von Gaara zu trennen. Nicht, dass er geglaubt hatte das schon hinter sich gehabt zu haben. Aber es ließ sich nichts daran ändern, dass Gaara ihre Trennung ignorieren wollte, nur weil er jetzt wieder zurück war. Naruto hatte das klare Ziel ihm das Gegenteil klarzumachen und nichts würde ihn davon abbringen. Mit einem lauten Seufzer ließ Naruto sich zurück in seine Matratze fallen, seine Beine und Arme von sich gestreckt. Er starrte an die Decke und dachte an ihre Verabredung später. Ob es vielleicht wirklich sowas wie Schicksal gab und ihr Aufeinandertreffen dadurch zustande gekommen war? Immerhin gab es ja das Sprichwort, dass sich eine neue Tür öffnete, sobald sich eine andere schloss. Und Naruto konnte Sasuke ohne weiteres als geschlossene Tür abstempeln, richtig? Doch Naruto bezweifelte, dass Gaara der richtige Ansprechpartner war, um einen neuen Abschnitt in Sachen Beziehung zu beginnen. Immerhin hatte der Rothaarige damals allein entschieden, ohne ihn in irgendeiner Weise in seine Zukunft miteinzuplanen. Wieso sollte es jetzt anders sein, wo er ebenso plötzlich auftauchte, wie er damals Entscheidungen getroffen hatte? Naruto musste naiv sein oder ein Idiot, wenn er sich auf irgendetwas mit ihm einließ. So etwas wollte er nicht noch einmal durchmachen. Gaara war das Kapitel in seinem Leben, dass man einmal las und beim nächsten Mal direkt überspringen wollte und so konnte es für den Blonden auch bleiben! Schwungvoll setzte sich der Blonde auf und schwang seine Beine aus dem Bett. Er würde jetzt einfach etwas leckeres Frühstücken und sich anschließend eine schöne heiße Dusche gönnen. Seinen Plan in die Tat umsetzend schob er seine nackten Füße in seine Hausschuhe und schlurfte in die kleine Küche seiner Wohnung. Nach einem kurzen Blick in den Kühlschrank war das Frühstück des Blonden besiegelt, denn mehr als Milch und Wasser fand sich im Kühlschrank nicht wieder. Also mussten wohl Cornflakes herhalten. Der gefüllte Magen und die wohltuende Dusche trugen um ein Vielfaches zur Besserung seiner Laune bei und so war er voller Enthusiasmus, als er um kurz nach 10 mit einem Handtuch auf dem Kopf aus dem Bad kam und sich Klamotten aus seinem Kleiderschrank raussuchen wollte. Die Frage, was er anziehen sollte, stellte er sich gar nicht, sondern zog wahllos etwas aus dem Schrank heraus. Es machte keinen Unterschied wie er bei Gaara auftauchte, je mehr er nach Kartoffelsack aussah umso besser. Natürlich besaß er keine Sachen die wirklich furchtbar an ihm aussahen, aber herausputzen würde er sich sicher nicht. Der Blondschopf war sogar so guter Dinge, dass er beschloss das zu tun, was er sonst nur zu Neujahr und kurz vor seinem Geburtstag tat: Aufräumen! Sein Bett war schnell gemacht und sogar die zahllosen leeren Chipstüten waren mit einem äußerst gut gezielten Wurf im Mülleimer gelandet. Fehlte nur noch die Wäsche auf dem Boden, bevor er sich daran machen sollte, seine Küche in einen begeh- und nutzbaren Zustand zurückzuversetzen. Dabei fiel sein Blick schließlich auf die zwei Kleidungsstücke, die nicht ihm gehörten. Sondern Sasuke. Naruto verweilte einen Moment inmitten seines Schlafzimmers und blickte auf die Kleidung in seinen Händen hinab. Er würde nicht drum herumkommen diese bei dem großen Bruder Schwarzfells gegen seine eigenen Klamotten auszutauschen. Immerhin musste er sie ihm so nicht persönlich zurückbringen und sich wieder von seinen magischen schwarzen Augen in den Bann ziehen lassen… Naruto schüttelte energisch den Kopf, um sich aus seiner eigenen Tagträumerei herauszuholen und pfefferte die Sachen in seinen Wäschekorb. Weiter ging es mit seiner Putzaktion. Völlig erschöpft, so als hätte er gerade Leistungssport betrieben, ließ er sich auf sein nun wiedererkennbares Sofa fallen, seine Füße streckte er schlapp von sich. In seiner Hand hielt er eine kleine Wasserflasche, von der er den Deckel abschraubte und direkt einen großen Schluck nahm. Er seufzte, legte den Kopf in den Nacken und schloss für einen kurzen Moment seine Augen. Gab es auf dieser Welt noch jemanden, der es schaffte mehr Unordnung in einer kleinen 2-Zimmerwohnung zu verursachen, als er? War sowas überhaupt möglich? Naruto war einerseits froh, dass er nicht mehr bei seinen Eltern unter dem Dach hauste und sich nicht mehr ständig das Gemeckere seiner Mutter antun musste. Doch andererseits war es das Essen und das kostenlose Dach über dem Kopf wirklich wert gewesen. Bei seinen Eltern wohnen war nun mal immer am einfachsten. Jetzt musste er sich mit Gelegenheitsjob herumschlagen, damit er seinem Vermieter pünktlich die Miete zahlen konnte. Er sollte sich wirklich langsam Gedanken darüber machen, was er tun wollte. Doch er stellte sich diese Frage nicht zum ersten Mal und leider gab es nichts in dem er talentiert war, dass er gerne tat oder sich wenigstens als ständige Einnahmequelle vorstellen konnte. Vielleicht sollte er sich ja wirklich noch einmal in einer Uni eintragen. Natürlich wusste Naruto, dass es ihm womöglich nichts bringen würde, außer das Problem für einen bestimmten Zeitraum zu verdrängen. Und das letzte was er dann wollte, war, wieder bei seinen Eltern leben, um die Studiengebühren statt einer Miete tragen zu können. Er konnte sich schon die Predigten der beiden bildlich vorstellen. Also verdrängte Naruto alle Gedanken, die auch nur ansatzweise mit seiner Zukunft zu tun hatten und setzte sich aufrecht hin. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es gerade mal 13 Uhr war. Also hatte er noch etwas Zeit, die er sich vertreiben konnte, bevor er sich in den Käfig des Löwen begab. Er schnappte er sich also den Controller seiner Konsole, schalte sie und den Fernseher an, bevor er es sich auf dem Sofa erst so richtig bequem machte. Wie immer verging die Zeit beim Zocken dann doch schneller als ihm lieb war und so sagte ihm der nächste Blick auf die Uhr, das es allmählich Zeit war sich eine Verkehrsverbindung zu Gaaras Wohnort herauszusuchen. Also speicherte der Blondschopf schnell das Spiel und stellte alles aus, bevor er sich kurz streckte und sich dann wieder von seiner Couch erhob. Die Straße, die Gaara ihm mitgeteilt hatte, war zu seinem Glück oder aber auch Pech ungefähr die weiteste Strecke, die der Blonde innerhalb der Stadtgrenze hätte bewältigen können. Das Appartement, wie es sich herausstellte, war inmitten der belebten Altstadt. Als Naruto daran dachte, dass eine Monatskaltmiete für eine dieser Wohnungen hier, seine sämtlichen Kosten abdecken könnte, wurde ihm schlecht. Er stand nun schon geschlagene 10 Minuten hier draußen vor dem imposanten sechsstöckigen Haus, dessen Fassade eine solch aalglatte Glasverkleidung besaß, dass sich sicher nicht einmal eine Fliege von außen an die Scheiben setzen konnte. Er rang mit seinem vorhin noch so eisernen Willen. Musste er das hier wirklich tun? Er könnte immer noch ganz schnell eine Nachricht schreiben, dass sie sich doch lieber in irgendeinem Cafè treffen sollten. Oder einfach gar nicht! Nein, nein, das würde es auch nicht besser machen… Naruto hob den Kopf gen Himmel und atmete tief durch. Dann schließlich, aus neu geschöpftem Mut, betätigte er endlich den Klingelknopf. Diesen Mut schöpfte er einzig und allein aus der Überzeugung, dass es hiernach keinen Gaara mehr in seiner Welt gab. Dieser Gaara musste natürlich im obersten Stockwerk wohnen. Dort angekommen sah Naruto die einzig vorhandene Wohnungstür im Treppenhaus offen stehen. Etwas verunsichert schlurfte er zu ihr und erwartete den Rotschopf vor sich. Zu seiner Verwunderung war dieser aber nicht zu sehen. Stattdessen hörte er ihn reden. "Nein! Noch einmal, sagen Sie ihm klar und deutlich, dass wir nicht mehr verhandeln. Entweder er akzeptiert den Deal oder wir suchen uns jemand anderen und …einen Moment…", da tauchte Gaara plötzlich im Sichtfeld des Blonden auf, der durch den Türrahmen einen guten Einblick in die Wohnung erhielt. Sein Gegenüber stand an einer der besagten Glasfronten und telefonierte, nun jedoch schenkte er Naruto ein Lächeln und formte mit dem Mund die Worte 'Komm rein', bevor er sich wieder seinem Gespräch widmete. Naruto trat durch die Tür und fühlte sich jetzt schon fehl am Platze. Die Wohnung war riesig. Wie er bereits vermutet hatte, gehörte dem Rothaarigen die ganze Etage. Alle Möbel sahen schick und teuer aus, aber nicht protzig, Gaara mochte es lieber etwas minimalistischer. Dennoch schindete alles hier einen ordentlichen Eindruck. Gaara war noch nie ein Mensch der Unordnung gewesen. "… machen sie ihm ruhig deutlich, dass er nicht der einzige ist, der mit uns zusammen arbeiten möchte. Alles klar, auf Wiederhören.", die kühle Stimme seines Ex' drang wieder in sein Bewusstsein, als er bemerkte, dass dieser fertig mit Telefonieren war. Etwas unsicher stand Naruto noch in dem Eingangsbereich der Wohnung. Die Wohnungstür hatte er mittleiweile hinter sich geschlossen, doch einen weiteren Schritt war er noch nicht gegangen. Sollte er sich erst die Schuhe ausziehen oder seine Jacke? "Hey", die Stimme des Rothaarigen riss ihn aus seinen Gedanken und er bemerkte erst jetzt, dass jener nicht mehr an der endlosen Fensterfront, sondern nun ihm gegenüber stand, in lässiger Haltung mit seiner Schulter an die Wand gelehnt. Naruto schluckte, ob dieser Stimme. Im Gegenteil zu gerade eben war sie nun um einiges sanfter und ihm fiel auf, dass sie auch tiefer als vor einigen Jahren war. Wärme stieg in ihm auf. "Hey…" Narutos Stimme hingegen war leise und ähnelte fast einem Krächzen. Er schluckte ein weiteres Mal, strich sich unbeholfen eine Strähne hinters Ohr, während er nun endlich aus seinen Schuhen schlüpfte. Die Tatsache, dass der Rothaarige seinen Blick nicht von ihm nahm, machte es ihm nicht besonders einfach sich zu konzentrieren. Er hatte schon immer Probleme damit gehabt, wenn er generell schon nervös war und ihm dann so offensichtlich Aufmerksamkeit geschenkt wurde. "Nicht so angespannt, ich beiße schon nicht." Narutos Kopf schnellte nach oben, und er blickte direkt in die hellen Augen Gaaras, die ihm türkis entgegenfunkelten Und in diesem Moment blieb Naruto für eine Sekunde das Herz stehen. Er hatte schon immer eine Schwäche für schöne Augen gehabt und besonders für diese. Sie waren ein reines Farbenspiel von hellstem Grün und schimmerndem Blau, je nachdem wie das Licht sie beschien und Naruto hatte sich immer wieder aufs Neue in ihnen verloren, doch jetzt fürchtete er sich genau davor. Er fing sich schnell und zog an seinen Ärmeln. "Als ob ich keine anderen Sorgen hätte.", brummte der Blondschopf, beförderte seine Jacke an die Garderobe. Als er das nächste Mal zu seinem Ex sah, setzt sein Herz zum zweiten Mal aus, denn die wohlgeformten Lippen Gaaras hatten sich zu einem Grinsen verzogen. Mental ohrfeigte sich Naruto. Was war los mit ihm? Wo war seine Entschlossenheit auf einmal hin?! Er war nicht hier um sich daran zu ergötzen, was für ein heißer Typ Gaara doch geworden war. Er wollte hier genau das Gegenteil über die Bühne bringen und zwar so schnell wie auch nur möglich. Er wollte keine Zeit verlieren, dieses Kapitel musste ein für alle Mal abgeschlossen werden. "Ich darf doch." Ohne dem Größeren einen weiteren Blick zu zuwerfen ging er an ihm vorbei, wobei er nicht drum herum kam, den männlichen Geruch dessen Parfum aufzufangen. "Fühl dich wie zu Hause", Gaara lachte auf. Narutos Weg führte ihn direkt in das große helle Wohnzimmer. Entschlossen ließ er sich auf die Couch plumpsen und verschränkte die Arme vor der Brust, während er sich unauffällig und neugierig umsah. Er staunte nicht schlecht. Wer hatte gedacht, dass Gaara jemals so viel Geld besitzen würde. Und Geschmack hatte er anscheinend auch - oder der Designer, wer wusste schon bei diesen Typen, die in Geld baden konnten. "Ich hoffe du hast Hunger mitgebracht?" Naruto warf ihm einen Blick aus verengten Augen zu. "Natürlich, du hast mir Essen versprochen." Der Blonde beobachtete, wie Gaara in einem angrenzenden Zimmer verschwand und sofort entspannte er sich. Er atmete laut aus. Was tat er hier? Er hatte das Gefühl sich wie ein trotziges Kind zu benehmen! Er knabberte auf seiner Unterlippe. Er war einfach viel nervöser, als er sich vorgestellt hatte. Wieso konnte es nicht so einfach sein, wie er es geplant hatte? Wieso musste er sich wieder anstellen wie der letzte Idiot? Er seufzte und fuhr sich durch die Haare. Er musste sich beruhigen. Grundessen erhob er sich und schritt zu der großen Fensterfront. Ablenkung würde ihm bestimmt helfen. Der Blondschopf staunte erneut. Es war ein unbeschreibliches Gefühl über all die ganzen Dächer der anderen Gebäude zu blicken. Wie atemberaubend musste die Aussicht erst sein, wenn alles nur noch durch kleine Lichter erhellt wurde? Und tatsächlich schaffte Naruto es, seinen Kopf für einen Moment abzuschalten und sich der Vorstellung hinzugeben. Er genoss einfach nur noch das Bild, welches sich vor ihm bot, verfolgte die Menschen, die nur noch kleinen Männchen ähnelten, wie sie ihrem Alltag nachgingen. "Gefällt's dir?" Die plötzlich auftauchende Stimme Gaaras holte Naruto zurück ins hier und jetzt. Anstatt zu antworten wandte Naruto ihm nur den Kopf zu, ein kleines kurzesweilendes Lächeln auf den Lippen, und nickte. Eine Weile sahen sie sich still an, bevor Naruto sich räusperte und sein Blick auf die zwei Packungen in den Händen Gaaras fiel. Er hob eine Augenbraue. Okay. "Nudelsuppe? Wirklich?" Die zweite Augenbraue Narutos hob sich. Am liebsten hätte der Blonde laut losgelacht. Er hätte mit allem gerechnet. Besonders jetzt, wo Gaara in Geld schwamm, war er davon ausgegangen, dass jener auch versuchen würde ihm etwas zu bieten. Nicht das er hohe Erwartungen gehabt hatte, aber irgendwie hatte er doch schon mehr als eine Nudelsuppe erwartet… Die ihm dazu noch in ihrer Originalverpackung serviert wurde. Ohne etwas zu sagen platzierte Gaara die Plastikschüsseln auf dem Esstisch, der nicht weit von der Fensterfront entfernt stand. "Fleisch-Ramen mit Miso-Geschmack." Gaara sah ihn aus seinen hellen Augen an, "Die magst du doch so gern." Volltreffer. Wenn es eine Sorte gab in der Naruto baden konnte, war es genau die. Innerlich kämpfte Naruto. Er wollte sich jetzt nicht einfach so auf die Nudelsuppe stürzen, doch allein der Duft der ihm entgegen kam, machte es ihm nicht gerade leicht. Er verschränkte die Arme vor der Brust und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. "Wenigsten ansehnlicher hättest du es auftischen können", war Narutos Kommentar und schritt auf den Größeren zu, jener ging wohl davon aus, dass er sich nun hinsetzen wollte, doch ganz im Gegenteil schritt Naruto an ihm vorbei in Richtung Tür, aus der Gaara zuvor gekommen war. Er hörte noch wie Gaara ihn davon abhalten wollte die Küchentür zu öffnen, doch als der Rotschopf neben ihm zum Stehen kam, hatte Naruto schon längst der Glaube verlassen. Er konnte nicht fassen, was ihm da geboten wurde. "Was zum…?" Sprachlos vor Entsetzen blickte er zu Gaara auf, auf dessen Wangen konnte Naruto einen minimalen rosa Farbstich erkennen. Seine blauen Augen wanderten wieder zurück in die Küche. Hatte er vorhin nicht noch erwähnt gehabt, dass Gaara zu der Sorte Mensch gehörte, die nicht unordentlich war? Soweit Naruto sich erinnern konnte, hätte Gaara seiner Mutter damals beinahe Konkurrenz gemacht. Das nun gerade Gaara der Mensch war, dessen Küche Naruto jemals in so einem Schlachtfeld vorfinden würde, war für ihn mehr als nur schockierend. "Ich hab nie gesagt, dass ich kochen kann." Naruto schien, als war das Gaaras Versuch, sich für das Chaos in seiner Küche zu rechtfertigen. Überfordert sah der Blonde sich noch einmal in der Küche um, bevor er entschied den Rückzug anzutreten. Er drehte sich um und machte dabei die Tür gewissenhaft zu. Dann wandte er sich an den Hausherren. "Okay. Nudeln sind okay. Schmecken aus der Plastikschale eh am besten!", verkündete er gespielt feierlich und ging schnurstracks zum Tisch zurück. Ohne Umschweife widmete er sich dem Essen. Naruto bemerkte wie der Rothaarige sich stumm neben ihn setzte und nach einem gemurmelten 'Guten Appetit' begannen sie das Nudelgericht zu verspeisen. Außer dem Schlürfen zwischendurch, war es still zwischen ihnen. Naruto war wirklich froh, dass sie beide nun beschäftigt waren, denn er hatte nicht den blassesten Schimmer, wie er ein normales Gespräch anfangen sollte. Saß man sich bei sowas nicht besser gegenüber? Sollte er einfach direkt zum Punkt kommen? Alles andere wäre doch verschwendete Zeit, oder? Vorsichtig schielte der Blondschopf zwischen zwei Happen zu Gaara hinüber. Fast hätte er sich an den Nudeln verschluckt, bei dem Anblick, der sich ihm bot. Gaaras Züge waren weich und ein Lächeln, noch sanfter als vorhin, erwärmte sein Gesicht. Naruto erkannte das Leuchten in seinen türkisfarbenen Augen, wie Sonnenlicht, das sich auf den Wellen des Ozeans brach, dabei waren sie von Natur aus schon hell. "A-Alles in Ordnung?", Naruto musste seine Stimme willentlich davon abhalten zu versagen. Mit der Aufmerksamkeit seines Gegenübers richtete sich auch dessen Blick auf ihn. "Sicher. Ich hab nur schon lange kein Ramen mehr gegessen und mir ist bis jetzt nie aufgefallen, wie sehr ich das eigentlich vermisst hab." Narutos Herz wurde schwer. Er erinnerte sich nur zu gut daran, wie sie abends vor dem Fernseher gesessen hatten und beide viel zu faul zum Kochen waren. Deshalb hatte es häufiger als nötig Ramen zum Abend gegeben. Sein eigenes Argument damals war gewesen, dass so doch viel mehr Zeit zum Kuscheln bliebe und hatte das dann auch direkt in die Tat umgesetzt. Warum sagte Gaara sowas jetzt? "Mehr Zeit zum Kuscheln.", hörte er den Rothaarigen sagen und Naruto hatte sich in seinem ganzen Leben noch nie so ertappt gefühlt. Was zum?! Konnte Gaara seine Gedanken lesen oder hatte Naruto bei der Genialität die er besaß, einfach seine Gedanken laut ausgesprochen? Er schnappte nach Luft und verschluckte sich bei seiner eigener Dummheit natürlich daran. Er hustete, woraufhin sein Sitznachbar, alarmiert sein Besteck niederlegte. Im nächsten Moment spürte der Blonde, wie Gaara etwas an ihn heranrückte und vorsichtig auf den Rücken klopfte. "Alles ok? Brauchst du Wasser?" Die Stimme Gaaras klang besorgt und er war schon im Begriff aufzustehen, doch Naruto legte eine Hand auf seinen Oberschenkel, um ihn von seinem Tun abzuhalten. Er schüttelte leicht den Kopf, nachdem sich sein Hustenanfall wieder gelegt hatte. Vorsichtig sah er zu dem Rothaarigen, bemerkte in diesem Moment wie nah sie sich eigentlich waren. Ihre Gesichter trennten bestimmt nicht mal mehr 10 Zentimeter. "Geht's dir gut?", Gaaras Stimme war leise und dunkel, so wie Naruto sie am liebsten gemocht hatte, mit diesem behutsamen und zugleich so erotischen Unterton, als wolle er ihn auf das vorbereiten, was jeden Moment folgen würde. Gänsehaut breitete sich bei dem Blonden aus und er fühlte den Umschwung zwischen ihnen ganz deutlich. Sein Blick fiel auf die leicht geöffneten Lippen des Rothaarigen und je näher er ihm kam, umso schneller schlug sein Herz. Ihm wurde mit jeder Sekunde bewusster, dass seine Hand noch immer auf Gaaras Bein lag und die Hand auf seinem eigenen Rücken immer schwerer und wärmer wurde. Narutos Blick glitt hinauf zu den türkisen Opalen, die bereits halb von seinen Lidern verdeckt wurden und dadurch dunkler aber auch intensiver auf ihn hinabfunkelten. Verlangend. "Okay, stopp!" Mit einem Ruck war Naruto auf den Beinen. Sein Herz raste und sein Atem ging in schweren Zügen. Panik stieg in dem Blonden auf und für einen Moment wusste er nicht, was er tun sollte. Doch sein Körper reagierte besser. Ohne nachzudenken bewegten sich seine Beine Richtung Tür. Weg. Er musste hier weg. Sofort, sonst würde er sich ihm hingeben und er wäre wie Wachs in seinen Händen! "Naruto! Warte!", Gaara war nun ebenfalls aufgestanden und ihm nach. "Sorry, wir… ich kann nicht, hab was vergessen…" "Naruto!" "…Hab vergessen den Herd auszustellen…", er griff nach der Jacke, die er an die Garderobe gehängt hatte, "… Danke für das Essen, sorry, wir reden später, ja? Oder wir schreiben …" "Naruto.", plötzlich war Gaaras Stimme laut und ernst. Sie brachte den Blonden dazu auf der Stelle zu erstarren, doch schon wurde er an der Schulter herumgedreht. Die Jacke landete auf dem Fußboden. Sein Rücken traf auf die kalte, harte Wand im Flur und bevor er wusste wie ihm geschah spürte er die heißen und lebhaften Lippen seines Ex auf den eigenen. Sein Körper drängte sich an ihn und die Gier des Rothaarigen brach über ihn ein. Wie geahnt reagierte sein Körper sofort, ohne auch nur einen Moment von dem Geschehen überrascht zu sein. Ohne zu zögern krallten sich seine Hände am Rücken Gaaras in dessen Oberteil, und auch seine Lippen kannten keine Scheu. Ebenso gierig wie Gaara selbst ging Naruto auf dessen Kuss ein. Die Mischung aus Aftershave und Gaaras Eigenduft stieg ihm in die Nase und Naruto würde lügen, wenn er behauptete es ließe ihn kalt. Eine ihm bekannte Hitze stieg in ihm auf. Wie von selbst presste er sich dem Größeren entgegen und spürte das kleine Grinsen des Rothaarigen. Allein sich vorzustellen, wie Gaara ihn in diesem Moment ansehen würde, heizte dem Blonden mehr ein. Überrascht keuchte der er auf, als sich ein Arm um seinen Rücken legte, ihn von der Wand weg zog und somit noch näher an der Rothaarigen. Er fragte sich nicht einmal wieso. Sein Hirn hatte schon abgeschaltet, als sich Gaaras Lippen auf die eigenen gelegt hatten. Er war schon immer bei seinen Küssen schwach geworden und Gaara hatte dies in ihrer Beziehung auch immer gut einzusetzen gewusst. Also leistete Naruto auch keinen Widerstand, als Gaara sie beide zurück ins Wohnzimmer führte. Viel zu sehr war Naruto damit beschäftigt sich den Lippen des Rothaarigen zu widmen. Doch Naruto hatte seine Rechnung ohne Gaaras Pläne gemacht, denn kaum spürte er die Couch an seinen Beinen, löste der Größere ihren Kuss und beförderte ihn mit einem kleinem Schubser auf das rote Möbelstück. Ein weiteres Keuchen Narutos. Aus halbgeöffneten Augen und mit beschleunigtem Atem blickte er zu seinem ehemaligen Partner. Jener hatte lasziv einen seiner Mundwinkel hochgezogen und leckte sich kurz über die Lippen, bevor er über ihm kniete, das Gesicht nur wenige Zentimeter von seinem entfernt. Automatisch fiel Narutos Blick wieder auf die schmalen Lippen, welche sich ihm näherten. Doch eine weitere Berührung ihrer Münder blieb aus. Stattdessen spürte er Gaaras Finger, die ihm langsam über die Wange strichen, hinab zu seinen Lippen. Wie von selbst öffneten sich Narutos Lippen einen Spalt. Sein Blick war immer noch auf das Lippenpaar des anderen fixiert und er konnte sehen, wie er, ob Narutos Reaktion, ein weiteres Mal seine Mundwinkel hochzog. Dann spürte Naruto für einen Bruchteil einer Sekunde ein weiteres Mal Gaaras Lippen. Für Narutos Geschmack viel zu kurz. Er seufzte enttäuscht auf. "Sieh mich an." Gaaras Stimme war tief, bestimmend und gleichzeitig konnte Naruto eindeutig das Verlangen aus ihr heraushören. Er tat wie ihm befohlen wurde und hob seinen Blick ein wenig, weg von seinen Lippen zu den hellen Augen. Sie waren so schön. Doch irgendwie... war etwas anders. "Naru...", nicht mehr als ein Hauchen war die Stimme, die seinen alten Kosenamen aussprach, "Küss mich." Seinen Augen weiteten sich, ob der Forderung. Langsam hob er die Hände und führte sie zum Nacken des älteren um ihn mit wenig Druck zu sich hinunter ziehen zu können. Gaara lachte leise auf. "Seit wann bist du so schüchtern?" Naruto antwortete nicht, doch er führte seine Bewegung fort und stoppte, kurz bevor sich ihre Lippen berührten. Erneut sah er in die türkisfarbenen Augen, die ihm so bekannt waren. Eine lange Zeit sahen sie sich nur an, Gaara schien geduldig auf seine Initiative zu warten. Doch der Blondschopf sah ihn weiter an, er... suchte etwas. Er wusste selbst nicht was. Dann überwand er den letzten Abstand zwischen ihnen und ihre Lippen trafen erneut aufeinander, diesmal jedoch sanft und ohne die Gier von zuvor, die so ansteckend war. Nun war es anders. Naruto bewegte zögerlich seine Lippen gegen das weiche Paar vor ihm und erwartete von einer zweiten Welle der Lust überfahren zu werden. Doch sie blieb aus. Er versuchte es erneut, öffnete den Mund und regte ein Spielen ihrer Zungen an. Doch es fühlte sich nicht an, wie erwartet. Und je länger sie sich so langsam und zärtlich küssten, umso klarer wurde dem Blonden, dass er etwas vermisste, was mal selbstverständlich gewesen war. Der Funken, die Lust nach mehr, die nicht nur körperlich bedingt war. Die L- Wieder drückte er Gaara gewaltvoll von sich. Die Augen weit offen, fast schon in einer Art Schockzustand, starrte er seinen Exfreund an. "Was ist los?" Sorge und Verwunderung schwangen in Gaaras Stimme mit. Der Rothaarige war schon immer jemand gewesen, dem das Wohlbefinden seiner Partner wichtig war - jedenfalls in den meisten Fällen. Narutos Antwort blieb aus, hatte er generell nur mitbekommen, dass Gaara gesprochen hatte. Doch keines der Worte war bei ihm angekommen. Erst als sich die Hand des anderen in sein Sichtfeld schob und ihm kurz darauf eine Strähne hinters Ohr strich, reagierte der Blonde. Fast schon fluchtartig sprang er auf und war im Begriff ein weiteres Mal aus dieser riesigen Wohnung zu flüchten. Aber Naruto hatte vergessen, das Gaara gute Reflexe besaß, denn noch bevor er auch nur einen Schritt hatte machen können, umfasste Gaara sein Handgelenk und Naruto befand sich wenige Sekunden später in einer sitzenden Position wieder. "Was soll das werden, wenn du fertig bist? Hast du einen zwanghaften Fluchtdrang entwickelt, von dem ich wissen sollte?" Narutos Blick wanderte von seiner Hand, dessen Gelenk fest von Gaaras Hand umschlossen war, hinauf in die so schönen Augen seines Expartners. Er blieb still. Wie hatte er nur so blöd sein können? War er wirklich so dumm und hatte für einen kurzen Moment geglaubt, dass das zwischen ihnen wieder alles wie vorher werden konnte? Nachdem Gaara ihm sein Herz gebrochen hatte? Von Anfang an hatte Gaara ihn doch nicht als Bestandteil seiner Zukunft gesehen. Wer garantierte ihm dann jetzt, dass Gaara ihn nicht ein weiteres Mal einfach anderen Sachen vorzog, ohne nur ein Wort mit ihm darüber zu reden? Nein… das einzige, was sich nach dem Rothaarigen verzerrte, war seine unbefriedigte Libido. Naruto hatte es immer für lächerlich gehalten, dass man sagte, dass Männer Sex und Liebe nicht immer voneinander unterscheiden konnten. Dass er selber anscheinend auch zu dieser Sorte Mann gehörte, war ein Schock. "Naruto!", Gaaras Stimme war jegliche Sorge gewichen und die plötzliche Kälte, die mit ihr schwang, riss den Blondhaarigen aus seinen Gedanken. Er blinzelte. "Gaara… Es… es tut mir Leid… Wirklich sorry… aber…", während Naruto sprach machte er Anstalten sich aus dem Griff des Rothaarigen zu befreien. Doch jener schien das ganz und gar nicht zu gefallen, denn zu Narutos Leidwesen verstärkte sich der Griff nur und er verzog für den Bruchteil einer Sekunde sein Gesicht. Trotz der kalten Maske, die Gaara sich aufgesetzt hatte, konnte Naruto mit nur einem Blick in dessen Augen erkennen, dass er ahnte, worauf das ganze hier hinaus lief. "Das ist nicht richtig. Das alles hier… Wir.", presste Naruto hervor. "Was soll das heißen,wir?! Gerade war das hier für dich noch alles andere als falsch!", nun war auch die Kälte aus seiner Stimme verschwunden, jetzt war es reine Wut, die er ihm lautstark entgegen brachte. Normalerweise wäre Naruto nun eingeschüchtert von seinem Freund gewesen, den er doch geliebt hatte und mit dem er nicht streiten wollte. Jetzt aber entfachte die Wut genauso in ihm, wie sie bei Gaara bereits kochte. "Das hat nichts zu bedeuten! Du warst doch schon immer so. Immer wenn es Probleme gab, hatten wir einfach Sex und haben dann nicht mehr darüber geredet!" "Bitte, was?!" "Tu nicht so, Gaara! Du hast nie mit mir geredet! Nicht als du einfach abgehauen bist und nicht einmal jetzt hast du den Mumm ordentlich mit mir zu reden, stattdessen überfällst du mich! Und was dann?! Denkst du danach hätte ich vergessen, dass du mich im Stich gelassen hast?!" "Im Stich gelassen?!", Gaara ließ ihn abrupt los und war auf die Beine gesprungen, "Wann habe ich dich im Stich gelassen? Ich bin ins Ausland gegangen um dort erfolgreich studieren zu können, um etwas aus mir zu machen!" "Ja, ohne mich und ohne mir davon zu erzählen, wann hab ich davon erfahren?! Als schon alles in trockenen Tüchern war, ganz toll, danke!", konterte Naruto, den es ebenfalls nicht mehr im Sitzen hielt. "Weißt du überhaupt, wieso ich dir nichts gesagt hab'?" "Oh witzig der Herr, woher denn? Du hast mir ja nur die Chance gelassen, mir selber etwas zusammen zu reimen." "Und anscheinend hast du nicht mal das mit deinem Erbsenhirn hinbekommen.", warf der Rothaarige ihm entgegen und Narutos Augen verengten sich. "Bitte?" "Du hast mich schon verstanden." "Weißt du was, das ist mir zu doof. Ich gehe. Eine andere Absicht als dir klipp und klar zu sagen, dass das zwischen uns schon lange nicht mehr existiert, hatte ich gar nicht. Ich hab mit all dem abgeschlossen und wieso und weshalb interessiert mich nicht mehr. Dafür ist es eh zu spät." Naruto log; natürlich. Er wusste es und er war sich sicher, dass Gaara es auch tat. Natürlich beschäftigte es ihn ab und an noch, wieso man ihn damals hatte sitzen lassen. Wieso man ihn nicht mit in die Zukunftsplanung einbezogen hatte. Wie sollte er ruhigen Gewissens eine neue Beziehung eingehen, wenn er nicht einmal wusste, warum. "Dein klipp und klar hab ich gesehen." Naruto wandte sich von Gaara ab und setzte sich in Bewegung. Egal wie sehr Gaara ihn damals verletzt hatte, er hatte ihn einmal geliebt und er brachte es einfach nicht übers Herz weiter mit ihm zu streiten. Und auch wenn es nur minimal war, schmerzte es ihn, Gaara Sachen an den Kopf zu werfen. Es war nicht mal seine Absicht gewesen, dass sie nun so auseinander gingen. "Du hast Angst." Die Worte Gaaras ließen ihn in seiner Bewegung inne halten. "Angst?", wiederholte Naruto und lachte auf, "Wovor? Ich hab keine Angst." "Du hast Angst, den Grund zu erfahren.", vermittelte sein Expartner nüchtern. "Laber keinen Scheiß." "Angst davor, dass es gar nicht meine Schuld war, dass unsere Beziehung in die Brüche gegangen ist. Das du möglicherweise der Grund bist." Naruto schwieg, er stand immer noch mit dem Rücken zum Rothaarigen und machte auch keine Anstalten dies sobald zu ändern. Seinen Blick hatte er starr geradeaus gerichtet. Die Hände zu Fäusten geballt und seine Zähne in die Unterlippe gebohrt. Schlagartig erinnerte Naruto sich an den Tag, als sie ihre Beziehung per Telefon beendet hatten. Der Moment, als er weinend in Hinatas Armen gelegen und sich unendliche Vorwürfe gemacht hatte. Sich selbst die Schuld gegeben hatte, weil er nicht gut genug war, ein Chaot. Nun mal er selbst. Es gab in seinem Leben keinen Zeitpunkt, an dem er sich so sehr gehasst hatte, für die Person, die er war. "Liebe, Naruto.", der Rothaarige warf dieses Wort in den Raum und Naruto wäre beinahe daran erstickt. "Liebe? Das ist deine tolle Erklärung für alles?" Spott und Unglaube schwang in Narutos Stimme mit, als er sich wieder dem Größeren zuwandte, ihm direkt in das türkise Farbenmeer blickte. "Ich hab dich geliebt und bis heute hat sich daran rein gar nichts geändert, Naru.", die Kälte in Gaaras Stimme war verschwunden, nun konnte Naruto eine Sanftheit aus ihr heraushören, die Gaara damals nur ihm offenbart hatte. Er klang eigentlich ernst, aber Naruto hatte gelernt seine Gefühle herauszuhören, aus dieser einen bestimmten Stimmlage. Gaara ging einen Schritt auf ihn zu, machte Anstalten nach seiner Hand zu greifen, doch Naruto schüttelte nur den Kopf und wich zurück, um die Distanz zwischen ihnen zu halten. "Du weißt doch gar nicht was Liebe ist.", erwiderte Naruto, "Wenn du mich noch lieben würdest, hättest du dich selbst nach dem Ende unserer Beziehung gemeldet." "Und dann? Wäre ich vor Sehnsucht nach dir in den nächsten Flieger gestiegen und hätte alles hingeschmissen." Naruto sah den Größeren mit schmerzerfüllten Augen an. "Weißt du wie sehr ich auf deinen Anruf gewartet hab? Eine Sms? Nur irgendetwas, dass mir zeigt, dass ich dir doch nicht egal bin? Hast du dich auch nur einmal gefragt, wie es mir ging?" "Naru, es tut mir Leid, okay?" Wieder näherte sich Gaara ihm, doch Naruto ließ sich darauf nicht ein und brachte auch diesmal wieder die entsprechende Distanz zwischen sie. "Es tut dir Leid? Es tut dir Leid?" Naruto konnte in diesem Moment nichts dagegen tun, dass sich Tränen in seinen Augenwinkeln sammelten. Er war überfordert. Unmengen an Emotionen wütenden durch seinen Körper. Er wollte hier weg, wollte Gaara nie wieder sehen. Gleichzeitig wollte er dem Rothaarigen endlich all das sagen, was ihm die ganze Zeit auf dem Herzen lag. Er wollte Antworten, wollte ihm verzeihen und gleichzeitig wollte er Gaara für das, was er ihm angetan hatte, abgrundtief hassen. "Wieso hast du nicht mit mir geredet? Wieso hast du mich aus deinen Zukunftsplänen ausgeschlossen? Wo war das 'wir', von dem wir immer geredet haben?", die Fragen sprudelten nur aus dem Blonden. "Ich wollte dir etwas bieten, dir ein sorgenfreies und unbeschwertes Leben ermöglichen." "Etwas bieten? Ich brauch das hier nicht.", während Naruto sprach deutete er mit eine Handbewegung auf die Möbelstücke, "Ich wollte dich. Eine Zukunft für uns beide. Sorgen? Unbeschwertheit? Mit dir an meiner Seite hätte ich alles durchgestanden." "Naru", Gaara seufzte, während er seinen Blick durchs Zimmer wandern ließ. "Hättest du nur etwas gesagt, wäre ich mit dir-" "Und dann?!", unterbrach Gaara ihn scharf, fuhr sich durch seine roten Haare, seine Augen fixierten Naruto und sahen ihn mit gequältem Ausdruck an. Narutos Augen weiteten sich abrupt, ob des plötzlichen Gefühlsumschwung Gaaras. "Mach mich nicht für deine Zukunft verantwortlich, okay? Verstehst du nicht, dass genau das das Problem ist? Wie hattest du dir das vorgestellt? Mir einfach folgen, um mit mir zusammen zu leben? Ist das die Zukunft, die du dir für uns vorgestellt hast? Du denkst nicht weit genug und das war schon immer so!" Naruto schwieg, seine Tränen versiegten vor Schock, er wusste nichts auf die Worte Gaaras zu erwidern. "Du kannst doch nicht von mir verlangen, dass ich mich der Zukunft meines Partners in den Weg stelle. Du warst kurz vor deinem Abschluss, hattest keine Ahnung was du hinterher tun willst, denkst du da komme ich einfach und sage dir, dass ich im Ausland studieren gehe? Du hättest die Schule direkt geschmissen und wärst ohne wenn und aber mit mir in den Flieger gestiegen. Und später hättest du deine Entscheidung bereut und es mir vorgeworfen oder noch schlimmer, du hättest dich selbst damit gequält, weil du es mir nicht vorwerfen würdest. Ich wollte dir in der Zeit in der ich weg bin, eine Möglichkeit geben, etwas zu finden was dir gefällt, etwas das du tun willst. Dich selbst zu finden, ohne meinen Einfluss." Gaara beendete seinen Wortschwall und sah ihm in die blauen Augen. Weiterhin schwieg Naruto. Gaara hatte recht. Er hätte wirklich alles hingeschmissen, nur um an seiner Seite zu sein. "Was wenn wir uns irgendwann getrennt hätten? Was hättest du dann gemacht? Ohne Job, ohne abgeschlossene Schule? Herrgott, hast du dich mal gefragt, wie ich das deinen Eltern hätte erklären sollen? Ist ja nicht so, dass sie schon von Anfang besonders von mir begeistert waren! Fuck!" Ein dumpfes Geräusch ließ Naruto aufschrecken. Gaara hatte gegen seinen Couchtisch getreten. Ein weiteres Mal fuhr er sich aufgebracht durch die Haare, bevor er ihren Blickkontakt brach, sich umdrehte, die Plastikschalen vom Esstisch nahm und mit schnellen Schritten, im angrenzendem Raum verschwand. Naruto blickte ihm hinterher. Er wusste in diesem Moment nicht was er denken sollte. Nie im Leben hatte er geglaubt, dass Gaara sich so viele Gedanken gemacht hatte, bevor er sich für das Ausland entschieden hatte. So viele Faktoren, an die Naruto wahrscheinlich nie einen Gedanken verschwendet hätte. Der Blondschopf wandte den Blick von der hölzernen Tür und bewegte sich Richtung Flur. Das wars dann; das Ende ein für alle mal. Kurz bevor Naruto in den Flur trat, stoppte er. Seinen Augen hingen an einem Bilderrahmen fest, der auf einem Regal stand. Wie von selbst hob er seinen Arm und umfasst den Rahmen mit den Fingern. Und dann passierte es. Die heiße Flüssigkeit, die der Blonde schon längst verdrängt hatte, suchte sich wieder ihren Weg über seine Wangen, hinab zu seinem Kinn, um anschließend auf dem Glas des Bilderahmes zu perlen. Er weinte erneut, dabei hatte er sich geschworen, nie wieder eine Träne wegen dem Rothaarigen zu vergießen. Vorsichtig strich Naruto mit seinem Daumen über das Glas. Er konnte sich noch gut an den Tag erinnern, als Hinata das Bild von ihm und Gaara geschossen hatte. Es war ein frischer Herbsttag gewesen, als sie sich entschieden hatten, etwas zu dritt zu unternehmen. Hinata war zu dem Zeitpunkt hin und weg von Gaara gewesen und hatte Naruto andauernd für seinen guten Fang gelobt. Auf Narutos Lippen schlich sich ein minimales Lächeln, während sein Blick auf dem Paar lag, dass nicht hätte glücklicher wirken können. Sie standen sich gegenüber, der Rothaarige hatte seine Arme um ihn geschlungen und ihn dicht an sich gezogen. Naruto selbst grinste ihm entgegen, als sei er das glücklichste Kind auf Erden, während Gaara ihm mit einem Lächeln einen Kuss auf die Stirn gab. Schweren Herzens stellte Naruto den Bilderrahmen wieder an seinen Platz, löste jedoch nicht seinen Griff. Nie hätte er gedacht, dass Gaara sich ein Foto von ihnen in seine Wohnung stellen würde. Ob an seinen Worten etwas dran war? Liebte er ihn wirklich noch? Der Blondschopf blickte zur Küchentür, die immer noch geschlossen war. Dann nach einigen Sekunden wandte er seinen Blick wieder dem Foto zu. Mit einer Hand wischte er sich die Tränen von seinem Gesicht, während er mit dem anderen den Bilderrahmen mit dem Foto nach unten legte. Dann setzte er sich wieder in Bewegung, kleidete sich an und verließ die Wohnung. So sehr es ihn auch schmerzte, er musste Gaara zurücklassen. Sowohl physisch, als auch emotional. Erstaunlicherweise kam ihm der physische Teil fast schwieriger vor. Es war nicht die feine Englische, einfach ohne ein weiteres Wort abzuhauen. Doch er musste. Er hatte Gaara gesagt, dass er kein "wir" in der Zukunft von ihnen beiden mehr sah. Dafür war es lange zu spät und daran hatte sich auch jetzt nichts geändert. Und trotzdem… Er hatte kaum das Haus verlassen und spurtete förmlich auf die andere Straßenseite, dabei nur ein halbes Auge auf die Straße richtend. Seine Worte ließen ihn nicht los. Nachdem er die Straße überquert hatte war es nicht mehr weit bis zur nächsten Haltestelle zu U-Bahn, doch er ging einfach weiter, nicht langsamer werdend. Naruto hatte nicht so weit gedacht wie Gaara. Natürlich nicht. Die Menschen, die Häuser und Straßen in seiner Umgebungen verschwammen immer mehr vor seinen Augen. Aber er hätte doch verdammt nochmal mit ihm reden können! Er war nicht dumm, er hätte irgendwann verstanden, dass Gaara Recht hatte! Als Naruto schließlich nichts mehr erkennen konnte blieb er stehen. Ein Zittern ging durch seinen Körper. Gaara hatte Recht. Und gottverdammt er hatte immer noch Recht! Selbst jetzt hatte Naruto nichts unternommen. Er hatte noch immer keine Ahnung, was seine Berufung war! Woher sollte er das Wissen?! Woher wussten andere Menschen, was sie einmal werden sollten?? Wer zur Hölle gab einem den Hinweis, die Bestätigung, dass, ja, das was du vorhast passt zu dir und du wirst damit ein erfolgreiches und erfülltes Leben leben! Gratulation! Gaara hatte doch keine Ahnung wie es ihm ging. Wie es war nichts zu können, in nichts gut zu sein… Naruto wusste nicht, wo er sich gerade befand, als er anfing hemmungslos zu schniefen und Rotz und Wasser zu heulen. Ihm war egal, was die Passanten dachten und überhaupt! Er konnte einfach nicht aufhören, seine Brust zog sich mit jedem Mal Luftholen schmerzhaft zusammen und seine Augen brannten. Warum musste Gaara ihm genau das vorwerfen? War es doch seine eigene Schuld, dass alles in die Brüche gegangen war? Weil er unfähig war? Selbst unfähig eine Beziehung zu führen? Er kam nicht mit sich selbst zurecht. Er war alleine niemand, er hatte keine Pläne für die Zukunft, damals nicht und heute nicht! Naruto konnte nicht mehr, er wollte nicht mehr, er wollte nicht über all das nachdenken, was ihm solche Schmerzen bereitete. Er schluchzte und spürte das heftige Ziehen in seiner Brust, das nicht schwächer werden wollte. Er brauchte eine Weile, bis es ihm gelang sein Handy aus seinen Taschen zu fummeln und seine Tränen soweit zu unterdrücken, dass er überhaupt etwas darauf erkennen konnte. Als er fand wonach er suchte, drückte er schließlich den grünen Hörer. Es dauerte auch nicht lange und die sanfte Stimme seiner besten Freundin erklang an seinem Ohr. "… Hey Hinata." Kapitel 11: Home 5 ------------------ Gerade als die Schwarzhaarige ihren Schlüssel in das passende Schlüsselloch steckte, öffnete sich die hölzerne Tür von selbst und brachte Kiba zum Vorschein, der sich gerade die Haare richtete. "Du solltest doch weg sein, bevor ich wieder da bin." In der Stimme des Mädchen schwang ein tadelnder Unterton mit, der Naruto kurz verwirrte. Doch anhand Kibas dramareifen Reaktion erkannte er, dass er sich keine Sorgen machen musste. "Es ist also Naruto? Willst du uns etwa gegeneinander ausspielen?" Kibas Blick wandte sich von seiner Freundin zu Naruto, welcher verteidigend die Hände hob. "Sorry man, sie kann nichts dafür. Ich hab's einfach nicht mehr unterdrücken können.", er bemühte sich nicht seltsam zu klingen und mitzuspielen. Kiba schnappte dramatisch nach Luft und legte dem Blonden eine Hand auf die Schulter. Naruto spürte einen leichten, dennoch festen Druck an seiner Schulter. Automatisch wanderte seine Hand zu der leicht gebräunten Hand Kibas. Hatte er etwas verpasst? Die Handlung seines besten Freundes passte nicht mit dem Gesagten zuvor zusammen. Mit Verwirrung im Blick, suchte Naruto den Blickkontakt. Und dann sah Naruto das wohl wärmste Lächeln auf Kibas Lippen, dass er je von ihm gesehen hatte. Naruto selbst konnte nicht anders und auch auf seine Lippen legte sich ein Lächeln. Es konnte keinesfalls mit dem des Brünetten mithalten, doch war es ein ehrliches und dankbares Lächeln, dass Naruto ihm schenkte. Der Brünette hob nur noch schnell seine Hand, bevor er sie alleine ließ. Hinata hatte sich bereits Jacke und Schuhe ausgezogen und sah den Blonden nun auffordernd an dasselbe zu tun, da er immer noch etwas unsicher in der Tür stand. Es war nicht so, dass er sich hier fremd fühlte, im Gegenteil, das Heim der Hyuugas war ihm fast vertrauter als seine eigene Wohnung, aber das Gefühl der Ratlosigkeit benebelte seinen Kopf. Schließlich schaffte er es jedoch ihrem Beispiel zu folgen. Hinatas Eltern gehörte die untere Etage, Hinata die obere. Es war schon ein ziemlicher Luxus so wohnen zu können, aber er konnte auch nachvollziehen, dass sie lieber mit Kiba zusammenziehen wollte. Dieser wurde hier zwar auch behandelt, wie ein verschollenes und wiederaufgetauchtes Familienmitglied, aber es war eben keine traute Zweisamkeit zweier Liebender möglich. "Du hast es ihm erzählt, oder?", fragte Naruto nachdem er sich Hausschuhe mit Häschenohren angezogen hatte und Hinata die Treppe hoch folgte. "Ich habe keine Geheimnisse vor ihm, Naruto. Und du weißt wie er ist, er wird solange so tun, als wüsste er von nichts, bis du es ihm selbst erzählst, um dich nicht zu erniedrigen. Aber mach dir keine Gedanken, er weiß nur, dass es mit ihm zu tun hat." Hinata war wieder einmal super darin Menschen zu lesen. Diesmal hieß Naruto diese Fähigkeit willkommen, denn er wusste selbst, wie recht sie hatte. Kiba war einfach der beste Freund, den man sich vorstellen konnte. In Hinatas Wohnung setzte er sich auf die beigefarbene Couch, die ihn schon in so mancher Gefühlslage erlebt hatte. Hinata gesellte sich kurz darauf zu ihm und stellte zwei dampfende Tassen Tee auf dem Couchtisch ab. "Danke." Sie setzte sich zu ihm und holte eine ihrer kuschligen Decken hervor, derer sich auch Naruto annahm. Hinata wusste, wie man eine beruhigende Atmosphäre schaffte. Auch in den folgenden Minuten sagte keiner ein Wort. Sie genossen einfach nebeneinander den heißen Tee, der sie von innen wärmte. So schön das auch war, Naruto jedoch war ratlos. Was sollte er jetzt tun? War er überhaupt in der Lage irgendetwas zu tun? Nachdem er seine beste Freundin angerufen hatte, war sie zu ihm geeilt und hatte ihn wörtlich aufgesammelt. Er war irgendwo in der Innenstadt zusammengebrochen und hatte wenig Erinnerung daran, wo genau er sich befunden hatte, geschweige, wie Hinata es geschafft hatte ihn hierher zu bewegen. Auf halber Strecke zu dem Haus der Hyuugas war sein Tränenfluss endlich versiegt und er hatte sich etwas gefangen. Wenn er genau darüber nachdachte war der Weg hierher allerdings länger gewesen als sonst. Dann hatte er ihr erzählt, was ungefähr passiert war, aber scheinbar reichte das, damit sie sich ein Bild der Situation machen konnte. Erneut ein Hoch auf ihre Menschenkenntnisse, dachte er ironisch und betrachtete die Spiegelung seiner verzerrten Miene im Tee. „Ich glaub du solltest dich nach dem Tee etwas hinlegen. Den Kopf erst einmal etwas abschalten und morgen schauen wir dann weiter, okay?“ Der Blonde spürte die warme Hand seiner Freundin auf seinem Rücken. Sanft streichelte sie ihn und blickte ihm mit einem aufmunterndem Lächeln aus ihren hellen Augen an. Mehr als ein winziges Lächeln und einem knappen Nicken brachte Naruto nicht zustande. Also führte er die heiße Tasse an seine Lippen, und nippte vorsichtig daran. Er schwieg und auch Hinata widmete sich ganz ihrem eigenem Tee. Nur mit dem Unterschied, dass sie ihren Kopf immer wieder auf seiner Schulter ablegte, nachdem sie etwas getrunken hatte. So zogen die Minuten dahin, bis Naruto die leere Tasse auf dem Couchtisch vor sich abstellte und sich der Dunkelhaarigen zu wandte. „Kann ich heute auf deiner Couch pennen?“ Hinata warf ihm über ihren Tassenrand einen Blick, mit hochgezogener Augenbraue zu. „Bist du verrückt?“ Sie schüttelte ihren Kopf, schwang ihre Beine vom Sofa, griff sich die Tasse von Naruto, bevor sie sich erhob. „Du schläfst im Bett! Das versteht sich doch von selbst.“, sie schenkte ihm ein Lächeln und machte sich dann auf den Weg Richtung Küche. Naruto würde Freudensprünge machen, ob ihrer herzlichen Fürsorge, es fühlte sich so gut an, jedoch war ihm gerade deshalb nicht nach übermäßigen Reaktionen zumute. Das warme Gefühl in seiner Brust war Beweis genug, dass er auch so zu schätzen wusste, was für eine tolle Freundin er in Hinata hatte. Kiba hatte wirklich Glück, einen Menschen wie sie gefunden zu haben. Er hingegen… Schnell verwarf er den Gedanken und schüttelte fast unmerklich sein Haupt. Er war froh, dass er heute Nacht nicht allein war. Allein mit all den Gedanken, die ihn jetzt schon versuchten von innen zu zerfressen. "Ich hab dir eine Decke und ein Kopfkissen bezogen, wenn du willst, kannst du dich hinlegen.", Hinatas Stimme ertönte plötzlich hinter ihm. Naruto bedankte sich bei ihr und machte sich auf den Weg in das Schlafzimmer. Es war gerade mal 19 Uhr, also eigentlich viel zu früh zum Schlafen, aber Hinata hatte sicher Recht mit ihrem Vorschlag. Er schälte sich so umständlich aus seiner Hose, dass sein Handy dabei zu Boden fiel. Eine Weile zögerte er, bis er es schließlich aufhob. Das blinkende Licht zeigte ihm mal wieder eine Nachricht an, doch die wollte er garantiert nicht lesen, also legte er das Ding auf Hinatas Nachttisch ab. Mit einem lauten 'umpfh' ließ er sich auf das Bett fallen. Schlafen war definitiv besser, als seinen eigenen Gedanken zuhören zu müssen und kaputt war er auch. Zu seinem Glück dauerte es nicht lange, bis sein Bewusstsein ins Land der Träume verschwand. -*-*-*- Ein lieblicher Geruch stieg Naruto in die Nase, als er das nächste Mal die Augen aufschlug. Ob diesem Geruch kroch langsam wieder Leben in seinen Körper. Gähnend streckte er seine Arme in Höhe, streckte seinen ganzen Körper. Dann öffnete er verschlafen die Augen. Er musste etwas blinzeln, um sich an die Helligkeit des Raumes zu gewöhnen. Denn zu seiner Verwunderung strahlten ihm frech einige Sonnenstrahlen ins Gesicht. Naruto setzte sich auf und saß für einige Sekunden regungslos da. Hatte er wirklich bis zum nächsten Tag durchgeschlafen? Sein Magen bestätigte diese Tatsache mit einem lauten Knurren. Da er gestern ohne Essen ins Bett gegangen war, war das einzige was er gestern zu sich genommen hatte die Nudelsuppe, die Gaara ihm gemacht hatte. Sofort drängte sich das Geschehen des gestrigen Tages zurück in seine Gedanken, zog seine Laune binnen weniger Millisekunden in den tiefsten Keller. Er schüttelte den Kopf. Nein, er wollte nicht zulassen, dass ihm der gestrige Tag direkt den neuen vermieste und schob alle Gedanken an seinen Ex und vor allem an seine Worte in die hinterste Ecke seines Gehirns. Das flaue Gefühl im Magen verging nicht so einfach, aber er schob es willentlich einfach auf den Hunger. Also entschloss Naruto aufzustehen und herauszufinden, was für ein Duft hier in der Luft lag. Er warf die Decke von seinem Körper und schwang seine Beine aus dem Bett. Es folgte ein Blick auf sein Handydisplay. Dort blickte ihm nicht nur die Uhrzeit entgegen, sondern immer noch die Nachricht, die er gestern noch bekommen hatte. Sasuke war als Absender angegeben, doch Naruto wollte die Nachricht nicht öffnen. Er sah keinen Sinn darin. Am besten ignorierte er die Nachricht einfach weiter. Immerhin schien es nichts wichtiges zu sein, denn ansonsten hätte der Schwarzhaarige bestimmt weitere Versuche gestartet um ihn zu erreichen. Der Blonde entschied sich, seinen online Status zu verbergen, sowie die Lesebestätigung zu deaktivieren und tippte sich deswegen durch seine Einstellungen. Denn diesmal hatte Schwarzfell ihm über den Messenger geschrieben und wusste wann er online war und ob er die Nachricht gelesen hatte. Vielleicht würde Naruto sich irgendwann dazu bewegen die Nachricht zu öffnen, einfach seiner Neugierde wegen. Sollte das der Fall sein, musste Sasuke es nicht wissen. Er schloss den Messenger wieder, sperrte sein Bildschirm und legte das Handy wieder auf den Nachttisch. Anschließend erhob er sich und folgte dem leckeren Duft in Richtung Küche. Je näher er der Küche kam, desto stärker wurde der Geruch und auch das leise Summen der Dunkelhaarigen drang an seine Ohren. In der Küche angekommen erblickte er auch sofort Hinata, die mit einer Schürze umgebunden am Herd stand, vor sich hin summte und ihre Hüfte leichte hin und her bewegte. Leise schlich er sich an und schlang ruckartig seine Arme um ihre Taile. Sie quietschte erschrocken auf und erstarrte regelrecht. "Morgen...", murmelte er und bettete sein Kinn auf ihrer Schulter. Die Schwarzhaarige schwieg noch etwas bevor sie sich in seiner Umarmung herumdrehte, ihn damit zwang wieder aufrecht zu stehen und mit aufgepausten Wangen zu ihm hinauf blickte. In ihrer Hand hielt sie einen Pfannenwender aus Holz, den sie ihm gespielt wütend gegen den Oberarm schlug. "Das ist gefährlich.", in ihrer Stimme war ein leichter Anflug von Tadel, "Guten Morgen, Handsome.", fügte sie etwas später jedoch mit einem sanften Lächeln. "Pfannkuchen?" Naruto leckte sich über die Oberlippe und drehte den Kopf seitlich schief. "Verbrannte Pfannkuchen, wenn du mich nicht gleich loslässt." Das konnte Naruto auf keinen Fall verantworten. Bevor er sie losließ griff er hinter seine beste Freundin und streckte die Hand nach einem der bereits gebackenen Pfannkuchen aus, die auf der Arbeitsfläche standen. "Hey-" "Ich will nur probi-" "WOAH!!!!" Naruto und Hinata erstarrten, ob der plötzlich ertönenden dritten Stimme, für eine halbe Sekunde. "Wusste ich's doch, du versuchst mir meine Süße auszuspannen, du Hund!", eine dramatische Geste folgte auf Kibas empörten Ausruf. Verwundert starrten die anderen beiden ihn einen Moment an, bevor sie in Gelächter ausbrachen. Kiba stimmte mit ein. Hinata wand sich geschickt aber mit einer unheimlichen Kraft aus Narutos halber Umarmung heraus. Sie schob ihn dabei beiseite als wäre er aus Watte. "Hallo Honey!", säuselte sie fröhlich und drückte Kiba einen Kuss auf die Wange. Dieser drückte sie fest an sich. Naruto rollte mit den Augen, auch wenn er es nicht böse meinte. "Wie geht's dir Bro?" "Besser, wenn ich endlich die Pfannkuchen deiner Göttergattin essen darf! Ich hab mega Kohldampf!", verkündete breit grinsend. "DER PFANNKUCHEN!", sofort sprintete die dunkelhaarige zum Herd und rettete, was noch zu retten war. Kiba grinste nun ebenfalls. Gemeinsam machten die beiden Kerle sich daran den Frühstückstisch zu decken, während Hinata den restlichen Teig zu Essbarem zu verarbeiten. Schließlich war nur der eine Pfannkuchen etwas dunkler und die anderen dafür umso leckerer. Ihre goldgelbe Bräune und der himmlische Geruch trieben Naruto das Wasser in den Mund, als er endlich einen Stapel davon vor sich hatte. Der Orangensaft war zwar nicht frisch gepresst, sondern aus dem Tetra-Pack, aber was interessierte ihn das? Das Frühstück schmeckte super! "Sag mal…", begann Kiba nach einer Weile zwischen zwei Bissen, "… was ist eigentlich aus deiner Sommeraffäre geworden?" Narutos Augen weiteten sich vor Schock. Hinata warf ihrem Geliebten einen bösen Blick zu. Sommeraffäre? Aber es war doch nichts-! Okay der Telefonsex. Aber das war nicht im Sommer gewesen?! "Du weißt, wen ich meine, den schwarzhaarigen Typen mit dem großen weißen Hund in der Herberge. Hina hat erzählt, du hast dich endlich mit ihm getroffen?" Still kaute Naruto auf einen weiteren Bissen des Pfannenkuchens, wollte so etwas Zeit herauszögern. Vielleicht hatte Kiba auch nicht so ein großes Interesse, sodass er sich selbst auch wieder seinem Essen widmen würde, sobald Naruto länger als eine knappe Minute nicht antworten würde. Doch dem schien nicht so, denn während Hinata, die ja eh über alles Bescheid wusste, unbeirrt weiter aß, blickte Kiba ihn interessiert aus seinen braunen Augen an. "Nichts.", gab Naruto dann doch von sich und zuckte mit den Schultern. Er war sich nicht sicher, wie viel er Kiba erzählen wollte, zumal er nicht einmal wusste, was Kiba schon alles wusste. Wie er gestern erfahren hatte wusste Kiba fast genauso gut Bescheid wie er selbst. Wieso verspürten alle Pärchen immer diesen Drang dem anderen alles zu offenbaren? Kiba lachte auf, es verwirrte Naruto ein wenig. "Du willst mir doch nicht ernsthaft sagen, dass nichts vorgefallen ist, obwohl ihr euch getroffen habt. Nachdem du sogar die ganze Nacht in der Herberge nicht wieder ins Zimmer gekommen bist. Jeder weiß, was es bedeutet, wenn man nicht im eigenem Zimmer pennt." "Da lief nichts!!!", schoss es wie aus der Pistole aus dem Blonden. Ohne etwas ändern zu können legte sich ein Rotschimmer auf Narutos Wangen. Er war sich selber im Klaren wie unglaubwürdig das klang. Aber es entsprach der Wahrheit. "Da lieft nichts?", hakte Kiba nach, ein breites Grinsen auf den Lippen. Sein bester Freund lehnte ihm etwas entgegen. "Ja man! Ich war müde und hab gepennt." "Und jetzt? Du hast ihn seitdem nicht wieder gesehen?", das Grinsen wurde immer breiter. "Tu nicht so als ob du von gar nichts wüsstest, Hina hat dir doch eh alles erzählt, oder?", gab der Blonde nun kleinlaut schmollend von sich und stopfte sich so viel Pfannkuchen in den Mund wie möglich um zu signalisieren, dass er nicht weiterreden wollte. Kiba war nicht besonders empfänglich für solche Signale. "Das stimmt nicht! Okay, ich weiß, dass du dich nochmal mit ihm getroffen hast, aber mehr auch nicht. Deshalb frag ich dich direkt und nicht Hinata." "Zumal ich dir das eh nicht erzählen würde. Ihr seid Freunde also könnt ihr die Details auch genauso gut unter euch austauschen, egal ob ich sie bereits kenne oder nicht.", stimmte sie ihrem Freund zu und aß ungestört weiter. Wo sie Recht hatte… Es tat gut zu wissen, dass sein Privatleben nicht breites Thema anderer Leute war, selbst wenn diese Leute enge Freunde waren. "Oha, es gibt sie also, die dreckigen Details? Na dann hau' raus! Ich will auch eingeweiht sein in den Beziehungsstatus meines besten Kumpels!" Einen Moment lang wunderte sich Naruto über die Aussage. Was Hinata von ihm an Direktheit übernahm, das eignete Kiba sich andersherum von ihr bezüglich des Interesses an Drama an. Naruto seufzte ergeben. "Der ist und bleibt Single.", grummelte er und wandte den Blick zu Seite, "Zwischen Sasuke und mir läuft nichts. Wir hatten Telefonsex, wir haben uns getroffen und es ist NICHTS passiert. Außer ein bisschen fummeln. Aber das war's, ehrlich! Und dann ist er abgehauen. Also nach Hause meine ich. Er wohnt ja nicht hier. Hab ihn zum Zug begleitet, wir werden uns nie wieder sehen und ta-daa~ Ende der Geschichte.", während des Erzählens wärmte sich sein Gesicht mehr und mehr auf und er merkte, wie sich das alles anhörte, aber er log ja nicht. Naruto hatte nicht vor Kontakt zu Schwarzfell zu halten. "Bist du dir sicher, dass du mit der Geschichte durch bist?" Sein bester Freund lehnte sich in seinem Stuhl zurück, beobachtete ihn jedoch weiter aus seinen dunklen Augen. "Jap.", antwortete Naruto knapp, umschloss sein Glas und trank. Vielleicht sollte er sich damit abfinden, dass er nicht für Beziehungen gemacht war. Es war das Beste für all die ganzen Männer da draußen und auch das Beste für sein eigens Herz. Es gab doch viele Leute die sich das Leben lang nur mit one night stands bespaßten, wieso nicht auch er? Vielleicht war das die einzige Route, die jemandem wie ihm… "Wenn nicht Sasuke, wie wäre es mit jemand anderem. Andere Mütter haben auch schöne Söhne, ich hab es dir schon einmal gesagt.", schlug Kiba vor, doch Naruto war von dieser Idee kein bisschen angetan. "Nein, danke. Ich habe keine Lust auf diesen ganzen Kram. Und das mit Sasuke und mir, wäre eh nie was geworden…. Außerdem wohnt er viel zu weit weg. Ich hasse Fernbeziehungen….", redete Naruto sich heraus, auch wenn er jetzt wusste, dass das zwischen ihnen nicht wegen der Entfernung scheitern würde. "Du willst es also nicht einmal versuchen? Nur wegen so einem rothaarigen Idioten und einigen Kilometern, die zwischen euch liegen, willst du das einfach hinwerfen?" "Da war nichts, also gibt es auch nichts, dass ich wegwerfe, Kiba", langsam nervte ihn die Dringlichkeit, mit der man sich an ihn wandte. Sein bester Freunde setzte sich wieder aufrecht in seinen Stuhl. "Komm schon, ich hab doch gesehen, wie ihr euch während der Klassenfahrt gegenseitig eingeheizt habt." "Das heißt nicht, dass irgendetwas zwischen uns lief." "Ich wusste gar nicht, dass du so feige bist." Empört warf Naruto dem Brünetten einen Blick zu. "Feige?! Ich-" Naruto wurde schier unterbrochen, als Hinata, die bis dahin ihre Anwesenheit nicht wieder bemerkbar gemacht hatte, ihren Stuhl geräuschvoll vom Tisch schob und sich erhob. Sie schwieg, warf dem Blonden nur einen kurzen Blick zu, bevor sie aus dem Raum ging. Naruto sah seiner besten Freundin hinterher. Kiba hatte sich seufzend nach vorne gebeugt, stützte seine Unterarme mit dem Ellenbogen auf dem Tisch, seine Stirn gegen seine zu Fäusten geballten Hände gelehnt. Naruto verstand nicht was hier gerade passiert war. Wieso war Hinata wortlos aus der Küche gestürmt? "Du weißt wie schwer es ihr fällt zu gehen oder?" "Huh?", Naruto wandte sich von der Küchentür ab, die er immer noch angestarrt hatte und blickte Kiba fragend an. Was meinte Kiba? "Sie liebt dich, Naruto. Du bist Familie für sie. Sie kann es nicht übers Herz bringen, wegzuziehen und dich hier alleine zurückzulassen. Wenn ich sie vor die Wahl stellen würde, hätte ich verloren. Sie würde dich über mich stellen, Naruto." Ein weiteres Seufzen Kibas folgte, er fuhr sich mit einer Hand durch die Haare, "Weißt du wie sehr sie sich für dich gefreut hat? Sie hat von nichts anderem mehr gesprochen. Sie will dich in guten Händen wissen und die Tatsache, dass du dich so penetrant dagegen wehrst, lässt sie an ihrer Entscheidung zweifeln." Naruto schwieg. Ja, er hatte gewusst, dass Hinata ihn gerne mit jemanden zusammen gesehen hätte. Sie hatte es oft beiläufig erwähnt, wie erleichternd es für sie wäre, wenn er jemand an seiner Seite hätte, der auf ihn aufpasste, für ihn da war, wenn es ihm nicht gut ging. Jemanden dem er sich vollkommen öffnen konnte. Er schluckte. Er hatte nie gedacht, dass er Hinata so wichtig war, dass sie alles für ihn aufgeben würde, was sie plante sich aufzubauen. Ja, auch ihm war Hinata extrem wichtig, aber diese Tatsache stand nicht so extrem im Vordergrund, da er keinen Anlass hatte sie hervorzuheben. Im Gegensatz zu ihr. Naruto vernahm Schritte und als er wieder in Richtung Küchentür blickte, stand dort seine beste Freundin. Ihre vollen Lippen waren zu einem schmalen Strich verzogen und ihre hellen Augen lagen auf ihm. "Hina-", Naruto setzte zu einer Entschuldigung an, als die Dunkelhaarige ihm etwas entgegen hielt. "Dein Wecker hat geklingelt.", kommentierte sie ihr Handeln, "Du hast eine Nachricht von Schwarzfell.", sprach sie weiter und Narutos Augen weiteten sich. "Wer?" "Sasuke.", erklärte Hinata an ihren Liebsten gerichtet, "Scheint als wäre die Geschichte für ihn noch nicht ganz zu Ende. Ich finde, du solltest-" "VERGISS ES!", Naruto hielt es nicht mehr aus. Sein Privatleben mochte vielleicht nicht Thema sein, dafür schienen sich seine besten Freunde für die entscheidungstreffenden Instanzen bezüglich seines sonstigen Liebesleben zu halten. "Warum sollte mich interessieren, was ER von mir will?! ICH entscheide, mit wem ich eine Beziehung führen will und mit wem nicht! Schön, dass ihr es besser wisst, ich hab' aber keine Lust mehr darauf!" Es war toll, dass er Freunde hatte, die sich um ihn sorgten, aber irgendwann war Schluss. Sein von Kiba angeheiztes Gemüt kochte binnen der Sekunde in der Hinata Sasuke erwähnte wieder auf. Warum waren beide so besessen von Sasuke als ach so perfekter Partner für ihn?! Er erhob sich vom Tisch und ging auf Hinata zu, nahm ihr das Handy aus der Hand und verschwand in ihr Schlafzimmer. Rasch zog er sich seine Klamotten von gestern wieder an und ging zurück in den Flur. Die anderen beiden hatten sich keinen Zentimeter bewegt. Mit offenen Mündern starrten ihn an. "Danke für das Frühstück.", rief er laut aus, klang aber kein Stück weit dankbar. Seine Laune war wieder im Keller. Gestern vor Verzweiflung, heute vor Wut. Klasse, was war morgen dran? Mit wenigen Schritten war er bei der Tür und knallte diese hinter sich zu, als er die Wohnung seiner besten Freundin verließ. -*-*-*- Natürlich verschlug es den Blonden in seine Wohnung. Aber wohin hätte es ihn denn auch sonst treiben können, wenn seine besten Freunde sich beide gegen ihn verschworen? Naruto starrte ziellos in den Wohnungsflur, lauschte der Stille, mit der ihn seine Wohnung Tag für Tag begrüßte. Der Blonde musste zugegeben, dass er sich gerade nichts mehr wünschte, als in seinem eigenem Heim herzlich willkommen geheißen und umsorgt zu werden. Wie war es wohl, wenn man zu Hause jemanden hatte, der sehnlichst auf einen wartete? Ein Ohr für all die alltäglichen Probleme und Höhepunkte hatte? Einige Sekunden verstrichen, bis Naruto sich aus seiner Starre befreite, aus seinen Schuhen, in seine Hausschuhe schlüpfte und den Weg zu seinem kleinen, aber gemütlichen Sofa einschlug. Dort ließ er sich einfach rücklings fallen, seinen Blick starr an die schon gar nicht mehr so weiße Decke gerichtet. Er war doch erbärmlich. Vergraulte nicht nur seinen einzigen Flirtpartner seit langem und hatte jeglichen Glauben in Beziehungen verloren, nein, er schaffte es auch noch sich bei seinen besten Freunden unbeliebt zu machen und seine eigenen vier Wände zu hassen. Großartig. Ach ja und die Arbeitssuche hing ihm weiterhin im Nacken. Oder viel eher erdrückte ihn das ganze Gewicht wie ein Amboss. Echt toll gemacht Naruto. Wer blieb denn da noch, was hatte da denn noch Sinn? Trübsinnig ließ er den Blick langsam schweifen. Warum musste er sich darüber überhaupt den Kopf zerbrechen? Seine Augen blieben am milchig dunklen Fernsehbildschirm hängen, der schwach sein Spiegelbild reflektierte. Langsam hob er den Arm und griff nach der Fernbedienung. Warum eigentlich nicht? Ein Knopfdruck und schon kehrte Leben in die Mattscheibe. Das Frühstücksfernsehen war wie immer super. Doch immer noch besser als sich mit seinen eigenen Gedanken rumzuquälen. Da war außerdem diese neue Detektivserie, die er noch gar nicht zu Ende geschaut hatte. Netflix half ihm sicher diesen kulturellen Mangel zu beheben. Plötzlich erhellte der Fernseher als einzige Lichtquelle einen Teil des Zimmers spärlich. Wann war es denn dunkel geworden? Der Blondschopf lag mehr, als er saß und rieb sich die Augen, da ihnen das Licht gar nicht gut gefiel. War er eingeschlafen? Dann hatte die Ablenkung wohl gewirkt, dachte er und erhob sich aus seiner unangenehmen Schlafposition. Durch die Vorhänge stahl sich silbriges Mondlicht, was schön ausgesehen hätte, wenn es nicht hieße, das er den ganzen Tag über nichts getan hatte. Er zog die Vorhänge zu und schaltete nebenbei das TV Gerät aus. Die sofortige Stille im Raum breitete sich aus wie eine Bombe. Jetzt war nur sein leises Magengrummeln hörbar und befehligte ihn in die kleine Küche zu gehen. Die schlechte Vorahnung begleitete ihn jedoch, denn immerhin war das sein Kühlschrank, den er da gleich öffnete. Seufzend starrte er die Leere an und sie starrte dreist zurück. Er wollte jetzt nicht einkaufen gehen, aber sein Bauch fand die fehlenden Inhalte alles andere als erfreulich. Wie spät war es eigentlich? War der Supermarkt noch geöffnet? Er griff in seine Hosentasche und holte sein Handy hervor, während eine leise Stimme im Hinterkopf ihm sagte, dass er diese Klamotten jetzt schon tagelang trug und es auf jeden Fall Zeit für eine Dusche war. Also führte es ihn als erstes in sein Badezimmer. Schnell hatte er sich seiner Kleidung entledigt, sie herzlos in den Wäschekorb befördert. Er stellte sich unter die Dusche und stellte das Wasser an. Er hob seinen Kopf gen Brause, schloss die Augen und ließ das kalte Wasser auf sich niederprasseln. So verweilte er einige Sekunden, bis sein Magen ein weiteres zu verstehen gab, dass es nun Zeit war, sich um ihn zu kümmern. Also stellte Naruto das Wasser etwas wärmer, bevor er begann seinen Körper einzuseifen. Der Blonde beobachtete, wie der Schaum von seinem Körper gespült wurde und wünschte sich nichts mehr, als dass es auch so einfach funktionieren würde seine Sorgen wegzuspülen. Wie schön wäre es, wenn Duschen wirklich diese Kräfte besitzen würde. Mit einem Seufzen stellte Naruto kurz darauf das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Er griff sich sein Handtuch, knotete es direkt um seine Hüften. Ein zweites Handtuch fand seinen Weg auf seine Schultern. Da er sich keine Zeit genommen hatte, sich frische Kleidung ins Bad zu legen, schlurfte er in sein Zimmer und begutachtete dort direkt den Inhalt seines Kleiderschrankes, der in diesem Moment nicht wirklich mehr als sein Kühlschrank hermachte. Vielleicht sollte er sich angewöhnen seine Wäsche nicht nur zu waschen, sondern auch sie wegzuräumen. Seufzend schloss er die Schranktüren und stattete seinem Wäscheständer einen Besuch ab, jener versprach ihm eine Auswahl, bei der jede Boutique vor Neid erblasste. Ebenso ließ es ihn selbst erblassen, als er die Klamotten des Schwarzhaarigen neben seinen eigenen hängen sah. Es vermittelte ihm das für einen Moment das komische Gefühl, als wäre er nicht allein hier. Als gäbe es hier noch jemanden in dieser Wohnung… Doch Naruto wusste, dass dies nicht so war. Dass außer diesen paar Kleidungsstücke nichts von einer weiteren Existenz in dieser Wohnung zeugte. Diese Kleidungsstücke, die nun nicht mal mehr den Geruch ihres Besitzers mit sich trugen. Dennoch verlieh der Anblick ihm ein dumpfes Gefühl im Magen, da er sich noch um die Rückgabe kümmern musste. Irgendwann. Naruto wandte seine blauen Augen ab, überflog den Rest seines Wäscheständers und griff sich irgendwelche Klamotten, mit denen man in der Öffentlichkeit auftreten konnte. Das Handtuch verschwand von seinen Hüften, befreite nun seine Haut von der Nässe, bevor er in die neuen Kleidungsstücke schlüpfte. Schnell rubbelte er sich mit dem zweiten Handtuch die Haare trocken, bevor er den Weg in den Wohnungsflur einschlug und in seine Schuhe schlüpfte. Er griff sein Portemonnaie und seinen Schlüssel und zog wenige Sekunden später die Wohnungstür hinter sich ins Türschloss. Der Supermarkt zwei Straßen weiter hatte zum Glück 24 Stunden geöffnet, sonst wäre Naruto schlicht und ergreifend verhungert. Oder hätte sich wieder von Instantsuppen ernährt. Die Überlebenschance wäre hoch, aber gerade war ihm nicht nach Nudeln. Stattdessen bemühte er sich tatsächlich etwas einigermaßen anständiges zu Essen und stand schließlich um 22Uhr am Herd, um sich Curry zu kochen. Leider beschränkten sich seine Kochkünste nur auf Instantprodukte und Pizza, weshalb auch sein mittlerweile leicht aufkochendes Curry im Topf nichts anderes war als ein Fertigprodukt aus der Dose. Warum hatte er nicht einfach eine Tiefkühlpizza gekauft? Dafür müsste er wenigstens nicht am Herd stehen... Aber das war auch egal, als er sich nach weiteren 10 Minuten endlich an den Tisch setzte und sein Bedürfnis befriedigte. Um ihn herum war es still. Wie immer. Aus reiner Langeweile holte der Blondschopf sein Handy hervor und entsperrte den Bildschirm. Oh. Er hatte beachtliche 2 verpasste Anrufe. Einen von seiner Mutter, die ab und an sicherstellen wollte, dass er noch lebte und den anderen von seinem ehemaligen Klassenkameraden Shikamaru. Vermutlich hatte er einen Minijob für ihn im Angebot. Er wusste von seiner misslichen Lage und hielt netterweise ein Auge für ihn offen, auch wenn er immer behauptete, dass ihm das zu anstrengend sei. Naruto war ihm dankbar dafür, aber jetzt noch zurückzurufen wäre nicht besonders nett, also drückte er die Anzeige auf dem Display weg. Zu den Anrufen gesellten sich 2 SMS. Wahrscheinlich hatten beide ihm geschrieben, als er nicht reagiert hatte. Naruto öffnete eine Nachricht und tatsächlich las er die wie üblich besorgten Worte seiner Mutter. Er schickte eine kurze SMS zurück, die nur enthielt, dass sein frühzeitiges Ableben so schnell nicht in Sicht war und widmete sich dann der zweiten Nachricht. Was das wohl diesmal für ein Jobangebot war? Letztes Mal war er in einem Warenlager gelandet und hatte tagelang Kisten und Kleinteile von A nach B sortiert. Er hoffte, dass es diesmal wenigstens etwas wie Pizzafahrer sein würde, da war er in Kontakt mit Menschen und konnte vielleicht etwas Trinkgeld abstauben. *Hey! Ich hab zwar gesagt, dass du dich melden sollst, aber ich tu dir den Gefallen und melde mich zuerst ;) Erfreuliche Neuigkeiten: Es gab nen kleinen Zwischenfall und ich bin jetzt doch wieder in Hometown!* Naruto las die Zeilen mehr als nur ein einziges Mal. Narutos Hirn wusste die aufgenommene Information nicht zu verarbeiten. Sasuke? War hier? In Hometown? Wieso schrieb er ihm das? Naruto konnte nicht verhindern, dass sich etwas Hoffnung in ihm ausbreitete, dass Sasuke auf weiteren Kontakt mit ihm aus war. Obwohl Naruto wusste, dass dies nicht der Fall war, da der Schwarzhaarige von einem Zwischenfall hier in der Stadt sprach. Das Curry auf seinem Teller war schon völlig in Vergessenheit geraten, denn sein Blick war weiterhin auf die wenigen Zeilen seines Smartphones gerichtet. Was antwortete er? Antwortet er überhaupt? Weshalb sollte er ihm überhaupt antworten? Hatte er nicht beschlossen mit diesem Beziehungsding zwischen ihnen abzuschließen? Er hatte keine Ahnung, was der Schwarzhaarige mit seiner Nachricht bezweckte, wieso sollte er dann darauf anspringen? Dennoch schrie alles in ihm danach, ihm sofort zu antworten, ihn zu sehen und zu berühren. Doch Naruto wusste, es war nicht gut für ihn. Sasuke hatte ihn am Bahnsteig nach Gaara gefragt und er hatte ihm doch deutlich genug angedeutet, dass es gut sein könnte, dass er die Beziehung mit ihm fortführen würde. Er hatte zu dem Zeitpunkt schon gewusst, dass das definitiv nicht passierte und jetzt war diese Annahme 100%ig bestätigt, aber das konnte Schwarzfell ja nicht wissen, was wollte er also noch von ihm? Die Freundschaftsschiene lief nicht mit ihnen beiden, nope, das wäre Folter für den Blonden. Nach all den Spielereien mit ihm war er nicht dazu in der Lage. Am besten antwortete er einfach nicht. Nichts was er zu ihm sagen könnte, wäre positiv, also konnte er genauso gut auch nichts sagen. Vielleicht verstand Sasuke die Andeutung ja dann. Das Curry war nun komplett kalt. Das Handy platzierte der Blonde entschlossen neben dem Teller. Nur das Rauschen der Klimaanlage begleitete ihn bei seinem einsamen Mahl. Naruto stellte seinen Teller in das Abtropfgestell neben seiner Spüle und trocknete sich anschließend seine Hände an einem Geschirrtuch ab. Er griff sich noch sein Handy, bevor er aus der Küche ins Wohnzimmer trat. Ungewiss was er nun jedoch tun sollte, blieb er stehen. Er hatte nur wenige Möglichkeiten zur Verfügung, die es schafften ihn abzulenken. Er könnte Fernsehen schauen, bezweifelte aber, dass um diese Uhrzeit irgendwas außer Dating Werbung zu finden sein würde und alles was mit Beziehungen zu tun hatte, wollte er auch gerne meiden. Eine andere Möglichkeit wäre Netflix… Immerhin war er vorhin mittendrin eingeschlafen und eine Serie über Morde, ohne jeglichen positiven Gefühle einem anderen Menschen gegenüber, war doch gar keine so schlechte Idee oder? Ansonsten könnte er seine alte, aber geliebte Konsole anschmeißen und zum Beispiel online ein paar Matches spielen. Was sorgte für mehr Ablenkung, als das Abknallen irgendwelcher virtueller Charaktere mit einem Headset und Teammates, die zu nichts fähig waren?? Der Blondschopf tendierte stark zu seiner letzteren Idee, doch wurde schier in seinem Vorhaben, die Konsole zum Laufen zu bringen, unterbrochen, als es an seiner Tür schellte. Äußerst verwirrt blickte er den Wohnungsflur entlang. Hatte er irgendetwas mit Abendlieferung bestellt? Noch während er zur Tür schritt, fragte er sich, ob es vielleicht Hinata war, die nicht schlafen konnte, wegen ihrer kleinen Auseinandersetzung am Morgen. Es wäre nicht das erste Mal, dass Hinata mitten in der Nacht vor seiner Tür stand. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Seine Ablenkung mit Hinata umzusetzen war sogar das Beste was an diesem Abend hätte passieren können. Zur Überraschung vieler ihrer Freunde, hatte keiner damit gerechnet, dass ausgerechnet die kleine, schüchterne Hinata, auch gerne mal den einen oder anderen Shooter spielte. Aber wer sagte, dass es soweit kommen würde, so wie er sich benommen hatte? Eigentlich war es doch an ihm, sich zu entschuldigen… An der Tür angekommen dachte Naruto nicht einmal daran seine Sprechanlage zu benutzen, immerhin war sie schon seit Monaten kaputt und er nie dazu gekommen seinem Vermieter Bescheid zu geben. Bei Gelegenheit sollte er dies nachholen, bevor es für diese Sicherheitsmaßnahme zu spät war. Vom Türspion nahm er genauso viel Gebrauch wie von der Sprechanlage - Also gar nicht. Narutos Hand fand ihren Weg zur Türklinke und drückte jene nach unten, als das Nachrichtensignal seines Handys ertönte und das Gerät, die Ankunft einer Nachricht bestätigend, in seiner anderen Hand vibrierte. Noch während der Blondschopf die Türklinke nach unten drückte und die hölzerne Tür anschließend öffnete, entsperrte er sein Handy, wo ihm auch direkt die Nachricht entgegen sprang. *Sorry* "Hey. Und ja, sorry." Naruto wusste nicht ob er je so schnell die Augen gleichzeitig nach oben und weit aufgerissen hatte, während seine Kinnlade den Keller begrüßte. Was? Vor ihm stand ein großer Typ mit samtig schwarzen Haaren und tiefschwarzen Augen, die er nur zu oft in den letzten Tagen bewundert hatte. Nicht zu vergessen das Grinsen auf seinen Lippen. Dieses wirkte nur jetzt nicht so schelmisch wie sonst, sondern passend zu seinen Worten entschuldigend. Nein. Okay, wirklich nein. Vor ihm stand nicht Sasuke. Das war gar nicht möglich. Kapitel 12: Home 6 ------------------ "Darf ich reinkommen?", fragte sein Gegenüber und schon hatte sich ein kleines Lächeln auf dessen Lippen geschlichen, "Oder hast du… Besuch?" Narutos Gedanken überschlugen sich unendlich. Er stand weiterhin einfach nur geschockt da. Selbst wenn er gewollt hätte, war er gerade zu nichts fähig außer seine Lippen zu bewegen wie ein Fisch auf dem Trockenen. Im übertragenden Sinne traf das sogar ziemlich gut zu ihm. Warum? Jetzt? Wieso Sasuke? Dieser begann langsam ihn anzuschauen, als hätte er nicht mehr alle Murmeln im Glas, unterlies es aber ein weiteres Wort zu sagen. Seine Frage stand noch offen im Raum. Schließlich fing der Blondschopf sich einigermaßen. "Ja, nein. Ich meine, niemand ist hier also komm rein?", er trat einen Schritt beiseite obwohl er immer noch nicht wusste was hier gerade passierte. Wieso war Sasuke hier? Und woher wusste er, wo er wohnte? Was wollte er mitten in der Nacht von ihm? War das wirklich der echte Sasuke oder irgendein verdammt guter Klon? Falls er einer war, wusste er sich gut zu benehmen, denn er zog sich die Schuhe aus, wie echte Menschen mit Manieren das taten. Naruto schloss die Tür hinter ihm und starrte ihn weiter wortlos an. Wie selbstverständlich schlüpfte der Schwarzhaarige in die Gästelatschen und schlug den Weg gen Wohnzimmer ein. Klar, wenn er schon unangekündigt und auf mysteriöse Weise hier auftauchte, wieso dann nicht auch direkt wie zu Hause fühlen? "Möchtest du etwas trinken?", fragte Naruto seinen plötzlichen Gast, während er ihm in seine eigene Stube folgte. "Wasser wäre nett, danke." Ohne eine Antwort verschwand Naruto in der Tür zu seiner rechten Seite und schritt direkt auf den Kühlschrank zu. Ein Glück wollte der Schwarzhaarige nur Wasser, denn was anderes hatte Naruto gar nicht da, fiel ihm ein. Er hatte mit keinem Besuch gerechnet und war selbst hauptsächlich ein reiner Wassertrinker. Während er eine Flasche heraus und Gläser aus dem Schrank holte, beruhigten sich seine Gedanken langsam. Beides nahm er mit ins Wohnzimmer und stellte sie auf den kleinen Couchtisch vor Sasuke, der es sich auf seinem Sofa bequem gemacht hatte. Naruto schenkte ihm Wasser ein und setzte sich. Dann starrte er geradeaus auf den dunklen Fernsehbildschirm. "Also.", begann er und dehnte das Wort dabei in die Länge, "Was ist passiert?" "Hm? Was meinst du?" War das sein ernst? "Der Zwischenfall, du weißt schon. Du solltest doch eigentlich nicht hier sein?", Naruto fragte sich gerade, ob er sich das alles nur eingebildet hatte. "Oh. Ja.", Sasuke nahm einen Schluck aus dem Glas, "Ist nicht der Rede wert." "Oh, ok.", Naruto starrte weiterhin stur auf den matten Bildschirm vor sich. Dies war eine dieser Situationen die man wohl als "awkward" betitelte. Er war nicht wirklich Fan solcher Momente, hatte aber das Gefühl, dass es sich so schnell nicht ändern würde. Schweigend griff der Blonde nach der Flasche auf dem Tisch und füllte sein eigenes Glas auf. Er führte es zu seinen Lippen und nahm einen großen Schluck, bevor er dann das Wort erhob, seinen Blick diesmal auf das Glas in seiner Hand fixiert. "Und was machst du", Naruto hob den Blick und wandte sich seinem Sitznachbarn zu, "hier?" Sasuke seufzte tief und wandte sich ihm ebenfalls zu. "Ich weiß, dass ich eigentlich nicht hier sein sollte und ich weiß, dass du sicher nicht erfreut bist, mich mitten in der Nacht zu bewirten, aber ich hatte keine andere Wahl. Mein Bruder hat mich rausgeschmissen, weil ich quasi ohne Ankündigung länger bleiben muss und ich nicht länger bei ihm unterkommen kann." "Oh.", mehr wusste der Blonde auf diese Offenbarung nicht zu sagen und so breitete sich Stille zwischen ihnen aus. Wow, dachte Naruto, was war das für ein furchtbares unsichtbares Ding, dass die Luft um sie herum so schwer machte? "Kennst du günstige Hotels in der Nähe?", die Frage kam aus dem Nichts und für einen Moment hielt Naruto den Atem an. Natürlich kannte er keine Hotels, er musste nie in seinem Leben in dieser Stadt in einem Hotel wohnen, aber das war nicht, was ihn so überraschte. Er hatte gedacht, dass Sasuke ihn fragen würde, ob er bei ihm übernachten könnte, aber anscheinend wollte er das nicht. Naruto senkte den Blick. "Nein, aber ich kann welche für dich raussuchen, wenn du magst.", er erhob sich und ging zu seinem kleinen Schreibtisch hinter der Couch, um seinen Laptop hochzufahren. Vor dem Tisch blieb er stehen. "Oder…", sein Herz schlug mit einem Mal schneller und er spürte seine Wangen warm werden, "… du könntest hier pennen." Verdammt, warum sagte er das?! Er wollte doch gar nicht, dass Sasuke hier blieb. Jetzt dachte dieser sicher, dass er ihn doch nicht abgeschrieben hatte! Langsam drehte er sich zu seinem Gast um, unsicher was er jetzt tun sollte… und spürte augenblicklich sein Herz aufgehen. Der Schwarzhaarige sah ihn mit den schönsten Augen der Welt aufrichtig an, seine Lippen zu einem sanften Lächeln geformt. Er hatte noch nie ein wärmeres Lächeln gesehen, das würde er in diesem Moment ohne zu zögern jedem unterschreiben. "Wirklich? Das wäre echt nett von dir." Narutos Wangen drohten zu verbrennen. Wann hatte dieser Mistkerl von "sexy Bastard" auf "Schwiegermutters Liebling" umgeschaltet?! Wie sollte er damit umgehen? Wie sollte er das kleine bisschen Hoffnung in seinem Herzen so ersticken? Irgendwas musste er sagen! "I-Ich kann dich ja schlecht einfach so rausschmeißen, das wäre super arschig! Und Hotels sind unnötige Geldverschwendung! Du kannst einfach auf der Couch schlafen, das sollte kein Problem sein, oder?" "Die Couch ist perfekt!" Besagte Couch war nicht von besonderer Größe, vom Bequemlichkeitsgrad wollte Naruto gar nicht erst anfangen. Außer ihm selbst hatte noch niemand eine Nacht auf diesem Möbelstück verbracht. Wozu auch? Sein Bett war groß genug für zwei Personen, also hatte er nie ein Problem darin gesehen, sich mit seinen Gästen das Bett zu teilen. Doch Sasuke konnte und wollte er diesen Vorschlag nicht unterbreiten! Es lag nicht an Sasuke, sondern an seinem eigenen verdammten Herz, das nicht begreifen wollte, dass dies eine Sackgasse war. Wie sollte Naruto eine Nacht mit dem Schwarzhaarigen in einem Zimmer, geschweige denn in einem Bett verbringen ohne das er tausend Tode starb und über ihn herfiel?! Allein der Gedanke, dass sie diese Nacht nur von einer Wand getrennt schlafen würden, ließ seinen Kopf Sachen abspielen, von denen Naruto nicht einmal selbst wusste, dass er sie wollte. "Gut... Ich hol dir dann mal eben Bettzeug... Das Bad findest du dort vorne, im Schrank unterm Waschbecken findest du Zahnbürsten.", die Worte sprudelten förmlich raus. Er mied direkten Blickkontakt und verschwand schneller Schritte aus dem Wohnzimmer hinter der Tür seines Reiches. Seine Nervosität zu unterdrücken hatte er ja super drauf, Wahnsinn. Es war ein Wunder, dass Sasuke ihn deswegen noch nicht geärgert hatte oder die Möglichkeit in seinem Bett zu schlafen auch nur erwähnt hatte. Naruto hatte erwartet, dass er es wenigstens scherzhaft aussprechen würde. Schwarzfell ließ doch auch sonst keine Möglichkeit aus ihn zu triezen. Mitsamt allem nötigen Bettzeug ging er wieder ins Wohnzimmer. "Danke.", Sasuke nahm es ihm auf halbem Wege zur Couch ab. "Ah-hey! Du musst das nicht-" "Meine Familie betreibt eine Herberge Naruto, ich bin absolut dazu in der Lage ein Bett zu beziehen. Oder eine Couch.", sein Grinsen war unglaublich. Er hatte natürlich Recht. "Darum geht's aber nicht, Idiot!", grummelte der Blonde und verschränkte die Arme, als Sasuke sich die Utensilien nicht wieder abnehmen ließ. "Ich weiß.", seine Stimme triefte vor Selbstgefälligkeit, bevor er im nächsten Satz wieder ernst wurde, "Ich will dir nur nicht komplett zur Last fallen, wenn ich hier schon einfach so auftauche." Narutos Augen weiteten sich überrascht. Das hatte er nicht gerade erwartet, immerhin kannte er sein Gegenüber so kaum. Anscheinend war es ihm tatsächlich unangenehm ihn auf diese Weise zu überfallen. Ein kleines Lächeln schlich sich auf Narutos Lippen. "Aber nicht, dass es irgendwann heißt ich hätte es dir nicht angeboten und wäre ein schlechter Gastgeber.", witzelte Naruto und ließ seine Stimme ernst klingen dabei. Die Antwort seines Gastes war kurzes Auflachen, bevor er sich daran machte seinen Schlafplatz herzurichten. Naruto verfolgte sein Tun schweigend. Seine eigenen Worte klangen in seinen Ohren wieder. Irgendwann? Er vergrub unbewusst seine Zähne in der Unterlippe. Würde es ein 'irgendwann' überhaupt geben? Wollte er überhaupt, dass es dieses 'irgendwann' zwischen ihnen gab? Er hatte doch damit abgeschlossen... Wollte es. Wieso hing er so an diesem einem Wort fest? Gerade wo Sasuke nicht danach aussah, als würde er sich der tieferen Bedeutung bewusst sein. Vielleicht gab es auch einfach keine.. "Gefällt dir was du siehst?" Die amüsierte Stimme Sasukes holte den Blonden zurück ins momentane Geschehen. Naruto bemerkte wie seine Wangen an Wärme zunahmen, nachdem er realisiert hatte, dass er den Schwarzhaarigen ununterbrochen angestarrt haben musste. Er wandte den Blick absichtlich nicht von ihm ab und schaut einfach in seine generelle Richtung. "Geht so, von einem Zimmermädchen hätte ich besseres erwartet als das Chaos, das du da angerichtet hast, aber es wird wohl-UFF!", eins der kleinen Sofakissen traf ihn direkt im Gesicht und landete mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden. "HEY!" "Sorry, du hast so viel dummes Zeug geredet, da konnte ich nicht wiederstehen. Ich hätte dich auch anders zum Schweigen bringen können, aber mit dem Kissen war's lustiger." "NA WARTE!", Naruto überging die Anspielung geflissentlich, diese persönliche Kriegserklärung machte es ihm aber auch sehr einfach. Er schnappte sich das Kissen vom Boden und ging in Angriffs- und Wurfstellung. Sasuke würde sein blaues Wunder erleben, er stand hier vor dem unzählige Male gekrönten Kissenschlachtkönig und der zeigte kein Erbarmen! Minutenlang erfüllte ihr Lachen das kleine Wohnzimmer des Blonden, bis sie sich völlig erschöpft nebeneinander auf die Couch fallen ließen. Schweratmend schloss Naruto seine Augen, ließ den Kopf in den Nacken fallen. In diesem Moment fühlte er sich so frei und sorgenlos, wie schon seit Monaten nicht mehr. Keine wirren Gedanken, die ihm Kopfschmerzen bereiteten. Wann war er das letzte Mal so kindisch gewesen? Naruto konnte sich nicht erinnern. Nachdem sich seine Atmung wieder reguliert hatte, öffnete er die Augen und wandte seinen Kopf seinem Sitznachbarn zu. Der Blondschopf war verwundert, als er direkt auf das intensive, dunkle Augenpaar traf. Unwillkürlich schlich sich minimal Röte auf seine Wangen. Er hatte gar nicht gemerkt, dass Sasuke ihn beobachtet hatte. Naruto verlor sich innerhalb weniger Sekunden in dem tiefen Schwarz. Sasuke tiefgründige Augen faszinierten ihn. Still erwiderte Naruto seinen Blick. Sasuke fielen wirr einige dunkle Strähne ins Gesicht, ließen seine Haut ob des Kontrasts, wie Porzellan in Narutos Augen wirken. Sasuke war perfekt. Naruto wusste, es gab nirgendwo auf der Welt einen Menschen, der komplett makellos war. Jeder Mensch brachte einen Makel mit sich. Doch äußerlich war an Sasuke keiner festzustellen. Was also war sein Makel? Naruto öffnete den Mund, als hätte er vor, diesen Gedanken auszusprechen. Doch er tat es nicht, beobachtete jedoch, wie die schwarzen Iriden für den Bruchteil einer Sekunde an seinen Lippen haften blieben. Wie von selbst legte sich ein Kribbeln auf seine Lippen. Es war das gleiche Kribbeln, das ihn überkam, wenn er von Sasuke berührt wurde. Naruto bemerkte, wie Sasukes Augen kurz im Licht funkelten. Er schluckte und instinktiv befeuchtete er seine Lippen, als würde er nur darauf warten, von diesen Gefühlen, von diesem einen Nachmittag, ein weiteres Mal eingenommen zu werden. Naruto wurde sich erst ihrer plötzlichen Nähe bewusst, als er den heißen Atem Sasukes auf seinen Lippen spürte. Schlagartig machte sich Unsicherheit in dem Blonden breit. Was war er im Begriff zu tun?! Hatte er nichts in den letzten Tagen gelernt? Er wusste nicht einmal weshalb der Schwarzhaarige wieder zurück in der Stadt war. Was wenn er nur zurück war um ihn… nur um das nachzuholen, was er das letzte Mal nicht zu Ende gebracht hatte. Was, wenn er wieder einfach abhaute, nur dieses Mal mit einem Haken neben seinem Namen auf irgendeiner Checkliste? Naruto konnte nichts gegen das Ziehen in seiner Brust tun. Er wollte Sasuke nicht als irgendeinen Playboy abstempeln, doch als was sollte er ihn dann einstufen? Ehe sich Naruto versah, entfernte er sich von dem Mann, den er so begehrte, und drückte ihm spielerisch ein kleines Kissen ins Gesicht. Dann sprang er auf, richtete seine Klamotten. "Also… ich… Es ist schon spät… Ich sollte…", faselte Naruto wirr. Er räusperte sich, bevor er erneut zu sprechen begann. "Bett! Also falls irgendetwas sein sollte…" Naruto setzte ein falsches Grinsen auf und deutete auf seine Schlafzimmertür. Während er sprach vermied er den direkten Blickkontakt. "Geht klar.", antwortete Sasuke und Naruto konnte die Irritation aus seiner Stimme raushören. Oder war das Enttäuschung? Egal, das machte ja jetzt auch keinen Unterschied. "Also, gute Nacht!" "Nacht." Naruto betrat sein Schlafzimmer und blieb hinter der geschlossenen Tür stehen. Was nun? Er war eigentlich gar nicht müde, angesichts der Tatsache, dass er schon den ganzen Tag verschlafen hatte. Es wäre doch schön, wenn er noch ein wenig mit Sasuke wachbleiben könnte, aber dieser hatte höchstwahrscheinlich nicht so viel gepennt wie er und wollte bestimmt nicht bis 6 Uhr morgens aufbleiben. Abgesehen davon war sich Naruto nicht mal sicher, ob Sasuke Bock hatte sich mit ihm hinzusetzen und fernzuschauen oder zu Zocken. So wie er ihn eben mit seinen schönen Augen angesehen hatte, glaubte er nicht dran. Naruto seufzte. Warum zerbrach er sich eigentlich schon wieder den Kopf? Das tat ihm einfach nicht gut. Alleine mit seinen Gedanken sein, tat ihm generell nicht gut. Ein Grund warum er bevorzugte erst zu handeln und dann zu denken. Beim Denken kam nur Mist raus. Unentschlossen trotte er um sein großes Bett herum und blieb vor einer Kommode stehen. Irgendwo hier musste sein Ladegerät rumfliegen. Nach einigem hin- und herräumen hatte er es gefunden. Er würde sich einfach ins Bett legen und am Handy daddeln bis er müde genug war. Alle Klamotten bis auf seine Shorts streifte er fahrlässig ab und ließ sie zu Boden gleiten, als es ihm einfiel. Er hatte sein Handy gar nicht mitgenommen. Das heimtückische Gerät lag auf dem Wohnzimmertisch. Oh super. Sollte er sich jetzt lieber wieder anziehen um es zu holen? Oder einfach drauf verzichten? Naruto verzog angesichts seiner bescheuerten Gedanken das Gesicht. So ein Bullshit. Wenn er sich schon alleine beschäftigen musste, dann wenigstens mit dem Smartphone. Also ging er wieder ums Bett herum und ab ins Wohnzimmer. Sasuke würde ihn ja nicht gleich fressen. So sehr von seinen eigenen Gedanken überzeugt war der Blonde jedoch dann doch nicht. Denn so stumpf wie er vorgehabt hatte ins Wohnzimmer zu gehen, tat er das dann doch nicht. So leise wie ihm möglich öffnete er die Tür und lugte aus seinem Zimmer heraus. Wenn er jetzt nicht halbnackt wäre, würde er sich wie damals fühlen, als er noch bei seinen Eltern gewohnt hatte und nach 21 Uhr die Wohnung nicht verlassen durfte. Natürlich war ihm nie der Gedanken gekommen sich an die Ausgangssperre zu halten. Doch leider war sein Problem in diesem Moment keine bescheuerte Ausgangssperre, die er umgehen konnte. Verwundert musste Naruto feststellen, dass das Wohnzimmer dunkel war, nur ein wenig Mondlicht ließ ihn erkennen, dass Schwarzfell sich nicht auf dem Sofa befand. Er blickte zu seiner Küche direkt ihm gegenüber. Doch die Tür war geschlossen und unterhalb war auch kein Licht zu sehen. Also blieb nur eine Möglichkeit für den Aufenthalt Sasukes übrig, sollte er nicht plötzlich verschwunden sein. Das Badezimmer. Und tatsächlich konnte Naruto unter dem Türschlitz das Licht des Bad scheinen sehen. Ein Grinsen legte sich auf Narutos Gesicht. Perfekt! So würde er sein Handy holen können, ohne dem Schwarzhaarigen in diesem Outfit über den Weg zu laufen. Also riss Naruto die Tür seines Schlafzimmer unbekümmert auf und schlug zielstrebig den Weg gen Wohnzimmertisch ein. Dort angekommen fand sich auch nicht viel später sein geliebtes Technikwunder in seinen Händen wider. Das lief ja einfach reibungslos. Wieso hatte er sich eigentlich so viele Gedanken gemacht, über Szenarien, die nicht passieren würden. Er war nur ein ganz einfacher Wohnungsbesitzer, der Besuch hatte und bettfertig noch einmal ins Wohnzimmer musste. "Pah, easy.", lachte er auf. "Naruto?" Angesprochener schreckte auf, so sehr, dass ihm beinahe sein Smartphone aus den Händen flog, was er nur durch panisches Rumfuchteln seiner Hände hatte verhindern können. Shit! Von wegen perfekte Gelegenheit! Eigentlich war es doch von Anfang an klar gewesen, dass Sasuke irgendwann wieder seinen Weg ins Wohnzimmer zurückfand. Nur hatte Naruto nicht gehofft, dass dies so bald passierte. Was tauchte er auch hinter ihm auf wie ein Ninja?! "Ah eh…!" Naruto, der bis dato dem Größeren noch seinen Rücken zu gewandt hatte, drehte sich nun zu ihm um. Auf seinen Lippen wieder sein typisches, aufgesetztes, dümmliches Grinsen. "Hab dich gar nicht gehört… Sorry, ich wollte dich nicht.. Überfallen…nur.. Eh… ", Naruto suchte nach Worten, um dem Schwarzhaarigen sein halbnacktes Dasein zu erklären. Weshalb er überhaupt nach einer Erklärung suchte war ihm nicht wirklich klar. Immerhin befanden sie sich in seiner Wohnung und er konnte tun was er wollte und das auch in jedem Outfit, das ihm Recht war! "Handy!", und mit dieser Aussage schnellte Narutos rechte Hand nach oben, präsentierte seinem Besucher besagtes Technikgerät, so als wäre dies das erste Handy, dass Sasuke jemals zu Gesicht bekommen hatte. Eines war dem Blonden sicher, er würde sein Schlafzimmer nach dieser Aktion nie wieder verlassen. "Also… Ich geh dann wieder…" Ein weiteres Mal an diesem Abend deutete Naruto Richtung Schlafzimmer, "Gute Nacht!" Dann setzte sich der Blonde in Bewegung. Er wollte sich so schnell wie möglich in seinem Bett verkriechen und sich vor Scham in die Welt der Spiele retten. "Naruto." Doch als Sasukes Stimme ein weiteres Mal erklang, hielt Naruto, fast schon neben dem Schwarzhaarigen, inne. Sasuke wandte sich ihm zu, blickte zu ihm hinunter. Seine Stimme war ruhig, das genaue Gegenteil von den Gedanken Narutos. "Ist alles okay?" "Klar!", schneller als beabsichtigt war das Wort über seine Lippen gekommen und Naruto hätte nichts viel lieber getan, als sich selbst dafür zu ohrfeigen, "Ich meine… Was soll…sein?", fragend und unsicher blickte Naruto zu ihm auf. Sasuke schwieg ihn jedoch kurz an, bevor er sich mit einer Hand durch die Haare fuhr und fast unmerklich mit den Schultern zuckte. "Sorry, vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. Aber wenn dir mein Aufenthalt nicht behagt, kann ich auch gehen" Jetzt war es Naruto der schwieg. Er fühlte sich ertappt. Ein wenig. Es war nicht so, dass seine Präsenz in ihm Unbehagen auslöste oder so. Naruto wusste nur nicht mit ihm umzugehen. Er wusste nicht was das hier zwischen ihnen war, was okay war zu tun und was er vielleicht später davon alles tierisch bereuen würde. "Nein, nein! Es ist nichts, wirklich!" "Sicher?" Naruto antwortete nur mit einem knappen Nicken, schenkte dem Schwarzhaarigen ein kleines Lächeln. Sasuke seufzte…erleichtert? Unwillkürlich machte Narutos Herz einen Sprung. Sorgte Schwarzfell sich wirklich darüber, dass Naruto sich in seiner Nähe womöglich unwohl fühlte? Fuck…! Er sollte schleunigst zurück in sein Zimmer, bevor er noch irgendwelche dummen Gedanken kam. "Also… ich sollte da-" "Film!", kam es plötzlich aus dem Älteren geschossen und Naruto zuckte leicht zusammen. Er blinzelte verwirrt. Film? Wovon sprach Sasuke plötzlich? "Ich wollte noch etwas fernsehen… Hast du vielleicht noch Lust… zusammen was zu gucken?" Zu Narutos Verwunderung druckste der Schwarzhaarige bei seiner Frage etwas herum, was er natürlich alles andere als schlimm fand. Es war…süß! Nein… stopp! Das war genug. "Ah sorry. Vielleicht morgen. Bin echt kaputt und du bist bestimmt auch total müde. Gute Nacht." Wieder schenkte Naruto ihm ein Lächeln, bevor er sich ein weiteres Mal in Bewegung setzen wollte. Doch Sasuke schien von seinem Vorhaben nicht sonderlich angetan. "Warte!" Die zierlichen, langen Finger Sasukes schlossen sich um sein Handgelenk und Naruto verharrte weiterhin in seiner Position. Was anderes blieb ihm in diesem Moment auch nicht übrig. Fragend hob der Blondschopf seinen Kopf, wollte in den Augen Sasukes nach Antworten suchen. Stattdessen erschrak Naruto ein wenig, als er unmittelbar das Gesicht des Schwarzhaarigen vor sich hatte. Ein zweites Mal an diesem Abend spürte er dessen heißen Atem auf seinen Lippen. Seine schwarzen Augen hielten ihn gefangen, fesselten seinen Blick und drohten ihn schwach zu machen. Als Sasuke sich noch ein wenig zu ihm beugte, kniff Naruto seine Augen zu, presste seine Lippen leicht aufeinander. Sein Herz schlug ihm hart gegen seinen Brustkorb. Er wartete auf das warme Lippenpaar, dass sich immer verlangend und zugleich zärtlich mit seinen eigenen verschmolz. Doch es passierte nichts. Der Blondschopf öffnete verwirrt seine Augen, blickte dem Schwarzhaarigen direkt ins Gesicht. Ein Lächeln, welches Naruto in dem spärlich beleuchteten Raum nicht deuten konnte, umspielte das perfekte Lippenpaar Sasukes. "Gute Nacht." Ein kleiner Ruck ging durch den Blonden, als Sasuke ihn am Handgelenk mit ein wenig Druck zu sich zog. Naruto keuchte auf. Im nächsten Moment spürte er weiche Lippen auf seiner Stirn und danach nichts mehr. Sasuke hatte von ihm abgelassen, ihm den Rücken zugedreht und entfernte sich mit jedem Schritt weiter von ihm. Ein Ruck ging durch Naruto und wie von selbst setzte er an dem Schwarzhaarigen hinterher zu eilen, ihn zu packen, zu sich herumzureißen und ihre Lippen leidenschaftlich aufeinander zu pressen. Er tat es nicht. Hielt inne in jeglicher Bewegung und presste seine Lippen stattdessen fest aufeinander. Sein Herz raste wie nach einem Marathon. Warum, warum fühlte er so viel für Sasuke?! Er war doch nicht in der Lage eine Beziehung zu führen, verdammt! Gaara tauchte plötzlich vor seinem inneren Auge auf. Sein enttäuschter Blick, seine Wut. Du denkst nicht weit genug. Du bist immer noch ziellos. Du schaffst es nicht die Verantwortung für dein eigenes Leben zu tragen, wie soll dich ja jemand anderes ertragen können. Wie willst du es jemals zu etwas bringen. Du bist nutzlos Naruto. Erbärmlich. Er konnte das nicht. Niemals. Schon gar nicht mit Sasuke. "Gute Nacht!", sagte er lauter als gewollt und rannte fast zur Schlafzimmertür, um sie ebenfalls viel zu laut hinter sich zuzuknallen. In Windeseile krabbelte er ins Bett und zog sich die Decke übers Gesicht. Er kauerte sich zusammen und versuchte keinen Laut von sich zu geben. Seine Augen begannen zu brennen. Scheiße. Scheiße, scheiße, scheiße. Naruto konnte nicht verhindern, dass ihm die heißen Tränen entronnen und im Kissen versanken. Er biss sich schmerzhaft auf die Unterlippe, um nicht zu schluchzen. Sasuke sollte das nicht mitbekommen. Niemand sollte das mitbekommen. Seinen Schwur niemals wieder wegen Gaara zu weinen hatte er in den letzten Tagen schon so oft gebrochen, aber diesmal weinte er nicht um seinetwillen. Kapitel 13: Home 7 ------------------ Als Naruto das nächste Mal seine Augen öffnete, kitzelten ihn Sonnenstrahlen, die sich durch seine Gardinen stahlen, im Gesicht. Er stöhnte auf. Seine Augenlider waren schwer und er konnte eindeutig spüren, das seine Augen geschwollen waren. Seufzend legte er seinen Arm über die Augen. Wie lange war es her, dass er sich in den Schlaf geweint hatte? - ein erneutes Seufzen folgte. Was sollte er dem Schwarzhaarigen erzählen? Keine Ausrede der Welt würde seine geschwollenen Augen glaubhaft erklären. Naruto rollte sich auf die Seite, erblickte sein Smartphone, das auf seinem Nachttisch lag. Träge griff er danach und wie jeden Morgen blinkte ihm das Nachrichtenlämpchen entgegen. Er war sich sicher, dass es Hinata war, es war immer Hinata. Er entsperrte das Telefon und klickte in den Chat. *Hey Naruto. Es tut mir Leid, Kiba und ich sind gestern zu weit gegangen. Wäre schön, wenn du dich meldest, damit ich weiß, dass es dir gut geht u.u Und… bitte sei mir nicht böse, ich wollte mich wirklich nicht weiter einmischen, aber ich war so überrascht ihn hier zu sehen! Ich hab Sasuke deine Adresse gegeben, als er gefragt hat. Sorry!!! Höchstwahrscheinlich bekommst du demnächst Besuch ^^' * Naruto starrte auf die Worte vor sich. Hinata hatte Sasuke…?! Er ließ den Kopf zurück ins Kissen fallen und den Arm neben sich. Er war nicht sauer auf Hinata oder Kiba wegen der Sache gestern, er war derjenige, der überreagiert hatte. Besser schrieb er ihr das auch gleich, aber… Was? Wie war das bitte möglich? Wann hatte Hinata jemals Sasuke getroffen und wieso hatte sie das gemacht? Er konnte ihr nichts vorwerfen, außer vielleicht, dass sie Sasuke eigentlich gar nicht kannte und er auch hätte herkommen können um ihn abzustechen, oder? Supi. Nein, sie schien ihm zu vertrauen, was wohl auch in Ordnung war, aber musste das gerade jetzt sein? Sein Leben hatte das mit dem Timing einfach nicht drauf. Vielleicht konnte Hinata gar nichts dafür und Sasuke auch nicht… Egal, die Dinge waren jetzt so wie sie waren und er konnte nicht viel dagegen machen, dass der Schwarzhaarige jetzt auf seiner Couch schlief. Immerhin wusste er jetzt wie es dazu gekommen war. Träge hob er sein Handy über das Gesicht und begann eine Antwort zu tippen. Er entschuldigte sich natürlich als aller erstes und teilte ihr dann mit, dass der Besuch bereits da war. Den Nerv sie zu fragen, wie es zu der Adressübergabe kam, hatte er einfach nicht und beließ es erstmal dabei. Zur Not konnte er ja Sasuke fragen. Mit einem Mal begann das Ding in seiner Hand zu vibrieren. So abrupt, dass er es beinahe fallenließ. Das Display zeigte, dass ein Anruf darauf wartete von ihm angenommen zu werden. Naruto starrte sein Handy mit erhobener Augenbraue an. Wer zur Hölle rief ihn denn mit unterdrückter Nummer an? Das Vibrieren ging weiter, der Blonde dachte gar nicht daran den grünen Hörer zu drücken. Wenn es jemand wichtiges war, würde er die Nummer kennen und sich einen neuen Vertrag anquatschen lassen wollte er garantiert nicht. Rot. Naruto legte das Handy wieder auf den Nachttisch und erhob sich endlich aus dem Bett. Er hatte keine Ahnung wie spät es war. Handy hin oder her. Frühstück war so oder so eine gute Idee und das würde sein Besuch sicher ähnlich sehen. Vielleicht war er auch schon auf den Beinen und hatte in guter Hausfrauenmanier Essen gemacht? Das Bild von Sasuke in einer Rüschenschürze kam ihm in den Sinn und er kam nicht umhin ein bisschen zu lachen. Davon sollte es ein Foto geben. Ein Erpressungsfoto. Für zukünftige Anlässe, man konnte ja nie wissen. Bevor er ins Wohnzimmer ging schnappte er sich das fast-frische Shirt von gestern und zog es sich über. Man wollte ja nichts riskieren. Er öffnete die Tür zum Wohnzimmer und war drauf und dran irgendetwas lautes zu sagen um Sasuke aufzuwecken, doch die Worte blieben ihm im Mund stecken, als er das leer geräumte Sofa sah. Die Bettsachen waren ordentlich zusammengelegt und an einer Seite der Couch aufeinandergestapelt. Naruto musste also niemanden wecken. Die Uhr an der Wand zeigte ihm, dass er seine Langschläfernatur nicht abgelegt hatte und sich nicht wundern musste, dass sein Besuch nicht mehr schlief. Was ihn aber irritierte war die Leere und Stille in seiner kleinen Wohnung. Sein Magen wurde schwer. Er horchte jetzt genauer hin und versuchte ihn ausfindig zu machen. "Sasuke?", fragte er in den Raum, in dem er jede Stecknadel hätte fallen gehört. Nein… War der Schwarzhaarige gegangen? Narutos Brust zog sich schmerzlich zusammen. Viele Sekunden vergingen, in der er sich weiter im Wohnzimmer umsah, nach Anzeichen suchte und nichts fand. War es seine Schuld? Schon wieder? Hatte er Sasuke verscheucht, indem er ihm am Abend nicht an sich rangelassen hatte? Nein. Naruto wollte das nicht glauben. Es konnte nicht sein, dass Sasuke nur deswegen Unterschlupf bei ihm gesucht hatte - nur um ihn flachzulegen. Unsinn. Wie oft musste er sich diesen Müll noch ausreden? Der Blondschopf schluckte hart. "Nein.", murmelte er und setzte sich in Bewegung. Leicht panisch und mit der Hoffnung, dass er sich gerade komplett unberechtigterweise so verrückt machte, stürmte er auf das Badezimmer zu und riss die hölzerne Tür auf. Nichts außer gähnende Leere starrte ihm entgegen. Es konnte einfach nicht sein. Hatte er sich so sehr in Schwarzfell geirrt?! Das war unmöglich. Seine Beine trugen ihn durch sein Wohnzimmer direkt zu seiner Küche, die Tür stand offen. Nichts... Und auch als Naruto einen Blick in seinen Flur warf, konnte er nur seine eigenen Sachen ausfindig machen. Keine Jacke, die ihm fremd war, keine Schuhe, die ihm nicht passten. Er war allein. Die Anspannung wich aus seinem Körper, die Schultern sanken in sich zusammen. Eine Weile stand er nur so da, den Blick nichtssehend auf die Wohnungstür gerichtet. Okay. Gut. Gar kein Ding. Dann war das eben wie immer ein Singlefrühstück. Er allein mit sich, in aller Ruhe. Der Kühlschrank offenbarte ihm die Einkäufe der letzten Nacht, die trotzdem nicht besonders prall aussahen. Aber das war nicht so wichtig. Ohne genau hinzusehen griff er in das Fach in der Tür und schaffte es die Milch herauszuheben. Sie kam ihm so schwer vor. Aus dem Schrank über der Arbeitsfläche fischte er einen Karton Müsli hervor und aus dem daneben eine Schüssel. Samt Ausbeute setze er sich an den kleinen Tisch. Ein Teil nach dem anderen reihte er vor sich auf und starrte sie an. Die Schüssel war weiß und hatte ganz viele kleine rote Herzchen in allen erdenklichen Größen als Muster, kaum zu glauben, dass er sowas kitschiges besaß. Hinata hatte sie ihm zum Einzug geschenkt. Naruto wandte den Blick davon ab und begann sich nach einer Ewigkeit sein Frühstück zuzubereiten. Karton auf, Plastikbeutel auf, Müsli reinschütten, alles wieder zu machen- "Au!" Der Blondschopf hatte sich am Karton geschnitten. Egal. Es blutete ja nicht einmal. Es brannte nur, als er sich den Finger reflexartig in den Mund steckte und die Wunde benetzte. Als er schließlich fertig war mit der Prozedur, die sich ewig zu ziehen schien, fiel ihm erst auf, dass er den Löffel vergessen hatte. Also stand er auf und holte einen aus der Schublade. Konnte er nicht einmal sowas einfaches wie Frühstück vorbereiten? Er setzte sich wieder und wollte anfangen zu essen. Sein Blick jedoch blieb auf seiner Hand hängen. Sie zitterte, mitsamt dem Löffel, den sie hielt. Naruto schloss seine Augen, versuchte so sich zu beruhigen. Er sollte sich zum Start in den Tag nicht selbst direkt fertig machen! Was war nur los mit ihm!? Wie konnte es sein, dass innerhalb weniger Tage so viel schiefging? Dass er sich so kaputtmachte. Das passte doch gar nicht zu ihm. Er war der reinste Optimist, warf sich Hals über Kopf, ohne den kleinsten Gedanken an irgendwelche Konsequenzen, in jedes Abenteuer, das sich ihm bot und verbreitete Chaos mit einem Lächeln auf den Lippen. Das war es doch, was jeder sagte, wenn er Naruto beschrieb. Entschlossen öffnete Naruto seine Augen wieder. Was scherrte ihn all das ganze Gefühlschaos?! Warum sollte er sich so kaputt machen und leiden, wenn er der Einzige war, der daran zerbrach?! Wie auf Kommando begann wieder sein Handy zu klingeln. Naruto wandte ruckartig den Kopf um. Die Musik dudelte gedämpft vor sich hin und erfüllte sein Schlafzimmer. Er dachte an den Anruf von vorhin. Ohne Umschweife erhob er sich, warf dabei fast den Stuhl um und schlitterte in Windeseile zu dem Nachtschränkchen. Eine Bauchlandung auf dem Bett verkürzte ihm den Weg. "Hallo?" "Na endlich gehst du ran." "Oh. Shikamaru. Hi." "Was heisst hier, 'oh'?! Wen hast du denn erwartet?" "…Niemanden." "Wie auch immer, ich hab gestern schonmal versucht dich zu erreichen, was machst du denn den ganzen Tag lang?" "…" "Ich könnte hier echt Hilfe gebrauchen, weißt du? Ich helfe im Konbini meines Onkels aus, aber ich muss morgen wieder zur Arbeit." "Oh, okay?" "Du musst nicht viel machen, Regale einräumen, Ware annehmen und vielleicht ein bisschen kassieren, aber das kriegst selbst du hin, oder?" "… klar." "Gut, kannst du dann heute noch vorbeikommen? Mein Onkel will dich sehen bevor er dich einstellt." "Eh, ja klar. Kann ich machen." Wenn es nach dem Blonden ging, gab es in seinen Augen hunderte Sachen, die er heute lieber tun wollte. Aber mit dem Thema wollte er gleichzeitig auch nicht wieder anfangen. Also wieso nicht ein bissen ablenken? "Wann soll ich denn da sein?", fragte Naruto also und rollte sich dabei von seinem Bett, mit dem Ziel seinen Kram in der Küche wegzuräumen. "Wann passt es dir denn?", war Shikamarus Gegenfrage. Naruto rollte mit den Augen. Shikamaru tat ja so, als hätte der Blonde wichtige Termine. Naruto beförderte seine benutzten Sachen in die Spüle. Das musste reichen. Den unangetasteten Inhalt der Schale kippte er weg. Dann setzte er zum Sprechen an, kam aber nicht dazu, da er auf der anderen Seite hörte wie Shikamaru mit jemanden redete. Wahrscheinlich sein Onkel, dachte Naruto. Nachdem es auf der anderen Seite der Leitung still war, wollte er erneut versuchen das Sprechen anzufangen. Die Betonung dabei lag auf dem Wort versuchen, denn kaum hatte er seinen Mund geöffnet, kam Shikamaru ihm zuvor. "Jetzt? Geht das klar?" "Sofort? Also.. Ja, muss mich nur eben anziehen." Das war etwas sehr spontan. So hatte er keine Zeit sich irgendwie vorzubereiten. Mental fühlte er sich augenblicklich nicht unbedingt bereit den engagierten Mitarbeiter zu mimen. Sein Herz begann panisch zu rasen. Aber er hatte keine Ausrede um nicht sofort hinzufahren. Und das wusste Shikamaru bestimmt auch. Dieser nannte ihm die Adresse und so machten sie aus, dass Naruto in ca. einer Dreiviertelstunde da sein würde. Der Laden war nicht am Ende der Stadt, aber auch nicht direkt in seiner Gegend. Mit sauberem Shirt und Jeans bekleidet, wollte er sich auf den Weg machen, zog sich im Flur die Jacke und Schuhe an und steckte das Handy in die Hosentasche. Seine Hand lag bereits auf der Türklinke, er blickte noch einmal über die Schulter, vergewisserte sich, dass er nichts vergessen hatte, da fiel ihm der sauber zusammengelegte Stapel Bettwäsche erneut auf. Einen Moment betrachtete er ihn und hielt in jeglicher Bewegung inne. Nein. Das brachte nichts. Naruto zwang sich den Blick abzuwenden und setzte sich endlich in Bewegung. Dank der guten Infrastruktur hatte Naruto die Strecke zum Konbini in nur einer knappen halben Stunde hinter sich gebracht. Vor dem kleinen Laden konnte er auch schon den brünetten Zopfträger sehen, dem er geschrieben hatte, als er die Ubahn-Station verlassen hatte. "Hey, Shika!", begrüßte Naruto ihn schon, bevor er bei ihm angekommen war und hob seine Hand. Faul wie sein Freund nun einmal war bekam Naruto nur eine Kopfheben zu Begrüßung. "Cool, dass du so schnell hier sein konntest.", sprach der Brünette und zeigte ihm durch eine knappe Kopfbewegung, dass er ihm hinein folgen sollte. Dies tat Naruto auch. "Kein Problem. Hab momentan nichts wichtiges zu tun." "Cool. Hätte es auch gerne so chillig wie du." "Ach… So cool ist das gar nicht. Nicht immer jedenfalls.", tat Naruto sein Herumgegammle ab. "Hn." Shikamaru warf ihm nur einen kurzen Blick über die Schulter zu, "Also das ist der Verkaufsraum…Wie du sehen kannst. Da hinten", der Brünette zeigte auf eine Tür, "Geht’s zum Pausenraum, den Toiletten, zum Lager und nach oben zum Wohnbereich." Naruto nickte und folgte Shikamaru, der eben genannte Tür ansteuerte. "Mein Onkel wird dich vielleicht ein paar Sachen fragen, aber bleib cool, er will nur sichergehen, dass er niemanden einstellt, der hier Sachen mitgehen lässt oder so." Naruto nickte und stellte sich vor, was für Erfahrungen Herr Nara wohl schon mit Mitarbeitern gehabt haben musste und ob er es schaffen würde jetzt einen guten Eindruck zu hinterlassen. Irgendwie schaffte er es jedoch Suzaku Nara zu überzeugen. Dieser saß ruhig und gelassen mit einer Tasse Tee in seinem Arbeitszimmer, als Shikamaru und Naruto eintraten und letzterer begann sich vorzustellen, wie er es gelernt hatte, wenn er seinem zukünftigen Boss gegenüber stand. Suzaku schaute ihn eine ganze Weile schweigend an. Dann erklärte er ihm in einem strengen Ton die Regeln, denen er zu folgen hatte, wenn er hier arbeiten wollte,. "Alles andere kann Shikamaru dir erklären.", er wandte sich diesem zu, "Er bekommt deine Schicht, aber lass ihn erstmal mit Kasuga zusammen arbeiten, der kann ihn einarbeiten." Shikamaru seufzte genervt, wie immer, wenn jemand ihm Arbeit aufbrummte, "Geht klar. Dann lass uns runter und dich in den Plan eintragen." Damit war das Gespräch auch schon gelaufen und Naruto verabschiedete sich anstandsgemäß. Kaum waren sie jedoch wieder im Treppenhaus atmete er tief erleichtert aus. Mann, was war das für eine Anstarr-Folter?! Da wären ihm komische Fragen doch fast lieber gewesen. Naruto hatte das Gefühl der Mann vor ihm konnte ganz genau sehen was in ihm vorging, obwohl das absurd war. Andererseits hatte er seinen neuen Angestellten gerade nur durch Anschauen ausgewählt. Das war schon irgendwie unheimlich. "Also, hast du Tage an denen du keine Zeit hast? Ich soll dich zwar eintragen, aber du kannst schon noch sagen, wann du Zeit hast, okay? Mach dir nicht zu viel Stress.", fragte der Brünette als sie wieder unten angekommen waren. So, als hätte Naruto wirklich irgendwelche Termine, zog er sein Handy aus seiner Tasche und tippte sich in seine Kalender App. Man wusste ja nie. Vielleicht hatte er wirklich einen Termin, den er sich schon vor Monaten eingespeichert hatte. "Oh." Tatsächlich hatte er sich was für diese Woche vorgemerkt. "Feierst du dieses Wochenende?" "Dieses Wochenende?", wiederholte der Brünette, warf einen Blick auf den Arbeitsplan und zuckte anschließend mit den Schultern, "Ich denke schon. Temari lässt keine Gelegenheit zum Feiern aus." "Ok. Diesen Samstag könnte ich dann bis nachmittags, und den Rest des Monats kannst du mich eintragen wie du lustig bist, aber den Sonntag hätte ich gerne frei.", Narutos Lippen verzogen sich zu einem schiefen Grinsen. Es konnte nicht schaden ein wenig zu feiern und eventuell dabei seine Sorgen zu vergessen. Wenn auch nur für einen Abend. Sollte doch jemand versuchen ihn davon abzuhalten. Zusammen bastelten sie also noch an dem Plan und dann verabschiedete sich Naruto wieder von dem Brünetten, der sich laut eigener Aussage jetzt erstmal hinlegen wollte. Naruto fand das gerade sehr nachvollziehbar. Der Job im Konbini würde er schon irgendwie hinbekommen, oder? Das war einfach und Shikamaru traute es ihm immerhin zu. Die Zweifel nagten dennoch an ihm. Noch viel mulmiger wurde ihm jedoch, als er in der U-Bahn saß. Noch zwei Haltestellen. Dann einen Weg von vielleicht sieben Minuten zu seiner Wohnung. Und dort dann, niemand. Nur dieser blöde Haufen Bettwäsche, der ihn höhnisch anstarren würde. Als ob der Nutzer dessen ihm zeigen wollte: Ich kann alles. Ich hab mich dir angeboten und du hast abgelehnt. Warum sollte ich bleiben? Naruto verwarf die Gedanken schnell und sah wieder aus dem Fenster, hörte dem Rattern der Bahn unter der Erde zu und der Durchsage, die niemand verstehen konnte. Sein Ausstieg kam und er lief die letzten Meter zu seiner Wohnung wie in Zeitlupe. Er sollte nicht so deprimiert sein. Es hat sich doch nichts geändert. Einfach aufschließen, hochgehen und irgendwas machen. Wie immer, oder nicht? "Naruto!" Sein Name ließ den Blondschopf in jeder Bewegung einfrieren. Das... das musste er sich einbilden. Wie sonst war es zu erklären, dass er die Stimme Schwarzfells hörte, die dann auch noch ausgerechnet seinen Namen sagte? Er war doch verrückt. Wieso viel es ihm so schwer, nicht an Sasuke zu denken? Hatte er so viel Hoffnung, dass er glaubte, der Schwarzhaarige würde plötzlich vor seiner Wohnung auftauchen? Wie erbärmlich war er bitte schön?! Doch als Naruto sich erneut in Bewegung setzte, seinen Kopf hob, erstarrte er ein weiteres Mal. Sein Herz setzte aus und sein Gehirn erlitt einen Kurzschluss. Wie konnte das...? Vor ihm stand wirklich der Schwarzhaarige. Auf seinen Lippen trug er das wohl schönste Lächeln, was Naruto je gesehen hatte. Seine dunklen Augen strahlten eine Wärme aus, die der Blondschopf trotz der Distanz zwischen ihnen erkennen konnte. Narutos Lippen begannen zu beben. Der ganze Rest seines Körpers folgte und ehe er sich versah zitterte er haltlos. Er war nicht mehr fähig seine Füße ordentlich voreinander zusetzen, sodass er stehen bleiben musste. Auf seinen eigenen Lippen formte sich trotz des Bibberns langsam ein Lächeln. "S… Sasuke.", hauchte er. Angesprochener stand noch gute 10 Meter von ihm entfernt, er konnte ihn gar nicht gehört haben und trotzdem neigte er den Kopf ein wenig, als hätte er es doch. Warum. Warum war er hier? Wie war das möglich? Die Gedanken strömten und blitzten durch Narutos Kopf, doch er konnte sich nicht auf einen konzentrieren. Sein Blick haftete nur an diesem wunderschönen Gesicht, das von dunklem Haar so perfekt gerahmt wurde. Dieses bewegte sich jetzt auf ihn zu und kam ganz langsam näher. "Naruto? Ist alles in Ordnung?" Und das reichte. Seine Worte waren wie der Auslöser einer Pistole, dessen Kugel direkt Narutos Herz traf. Jetzt bebte nicht nur sein Körper, auch sein Kopf und vor allem seine Sicht. Er spürte wie es in seinen Augen brannte. Nichts war in Ordnung. Gar nichts! Und mit einem Mal rannte der Blonde los, ohne zu wissen warum und wohin. Nur dass er zu ihm wollte. Er stoppte direkt vor Sasuke, er sah ihm in die Augen, nur für einen ganz kurzen Moment, dann er schlang die Arme um ihn. Er krallte sich regelrecht in den Stoff an Sasukes Rücken, wie ein Ertrinkender, der versuchte sich krampfhaft über Wasser zu halten. Der Schwarzhaarige regte sich nicht und für einen Augenblick kam in Naruto die abstruse Idee auf, dass er in seiner Verzweiflung irgendeinen wildfremden Mann angesprungen hatte. Doch kaum hatte er diesen Gedanken gefasst, spürte er die starken Armen des anderen, die ihn fest an sich drückten. Damit war es um den Blonden geschehen. Heiße Tränen bahnten sich ihren Weg aus seinen Augen, versiegten direkt im Stoff unter ihm. Er schluchzte. "Hey… Naruto..." Dieser brachte kein Wort heraus. Er wüsste ohnehin nicht was er sagen sollte. Dass Sasuke hier war, bei ihm, das war zu viel und gleichzeitig alles was er jetzt brauchte. Sasuke, der ihn kaum kannte, mit dem er außer Nichtigkeiten, nicht über wirklich wichtige Dinge je geredet hatte. Sasuke, der irgendwas zwischen Fremder und Freund und flüchtiger Liebhaber war, war die Person, die er jetzt am meisten brauchte. Naruto schluchzte weiter und genoss dabei die Wärme und die Arme, die ihn festhielten. Ohne sie würde er jetzt zusammenbrechen, ohne Halt. Sasuke schien auch zu merken, dass der Blonde noch nicht fähig war ihm zu antworten und wartete ab. Naruto war ihm dankbar dafür und glaubte beinahe im Himmel zu sein, als er spürte, wie dessen Hände behutsam über seinen Rücken strichen. Irgendwann hörte der Blonde sogar auf zu zittern und wurde nur noch von den Schluchzern überkommen, die durch seinen Körper gingen. "Naru.", seine Stimme klang so weich, wie Naruto sie selten gehört hatte und er wusste bereits, dass er sie so am meisten mochte. Langsam hob er den Kopf und wandte seinen Blick dem Gesicht des Schwarzhaarigen zu. Sein Herz blieb beinahe stehen, als er die Sorge in seinen Augen sah. Er wollte sie so nicht sehen und tat deshalb das einzige, was ihm in diesem Moment einfiel und er als richtig empfand. So verschloss er ihre Lippen miteinander, als gäbe es gar keine andere Möglichkeit. Der Kuss wurde seitens des Schwarzhaarigen nicht erwidert. Doch Naruto ließ sich davon nicht beirren, klammerte sich nur noch mehr an ihn. Er würde nicht noch einmal zulassen, dass er verschwand. Naruto konnte zwar immer noch nicht sagen, warum er überhaupt gegangen war, ob sein Verschwinden mit seiner Abweisung letzter Nacht zu tun hatte, aber ganz egal was es war, er wollte den Fehler nicht nochmal begehen. Sasuke erwiderte den Kuss jetzt sanft und die Schmetterlinge in Narutos Bauch begannen abzuheben, aber leider nur für kurze Dauer. "Lass uns reingehen, ja?", fragte er ihn stattdessen und besah ihn jetzt wieder mit einem kleinen, wenn auch verwirrten, Lächeln. Alles konnte er also nicht falsch gemacht haben. Der Blondschopf nickte und löste seine Umarmung, trat einen Schritt zurück. Mit dem Ärmel einer Hand wischte er grob über seine Wangen, während die andere Hand den Schlüssel in seiner Hosentasche suchte. Stumm gingen sie die Treppen zu seiner Wohnung hoch und schon kamen Naruto wieder Zweifel. War der Kuss nicht das gewesen, was Sasuke wollte? Was wollte er stattdessen? Oder gingen sie jetzt hoch um ungestört zu sein? Egal was es war, Hauptsache Sasuke blieb bei ihm. Er war bereit. Er würde kein weiteres Mal davonrennen! Mit diesem Gedanken zog er nun den Schlüssel aus der Hosentasche und schloss ohne Umschweife die Wohnungstür auf. Er trat ein und der Schwarzhaarige tat es ihm gleich. Wortlos streifte Naruto sich die Schuhe ab, schlüpfte in seine Hausschuhe. Er versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass er etwas nervös war, ob seiner Unsicherheit. Er wusste nicht wie genau er sich verhalten sollte, weil er nicht wusste, was genau in dem Schwarzhaarigen vorging. "Hey", die Stimme Sasukes riss den Blonden aus seinen Gedanken, "Ich geh eben-" Ruckartig drehte Naruto sich zu dem Größeren um und ergriff dessen Handgelenk. Er wollte wieder gehen? Warum? Wieso war er überhaupt wieder zu ihm zurück gekommen, wenn er ihn dann wieder alleine lassen wollte?! "Naru?" "Geh nicht..." In seiner Worten schwang ein flehender Unterton mit. "Was? Ich wollte doch nur-" Naruto sah, dass die Lippen Sasuke sich bewegten, doch kamen die Wörter nicht bei ihm an. Viel zu sehr war er mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Er wollte nicht das Sasuke ging…! Er verstärkte den Druck um dessen Handgelenk. "Ich hatte Angst, dass du genug von mir hast…", Naruto zog seine Augenbrauen zusammen, blickte dem Schwarzhaarigen während er sprach direkt in die dunklen Augen, "Ich hatte Angst, dass ich dich nie wiedersehe… Bitte… bleib!" Sasukes Blick veränderte sich während er diese Worte aussprach merklich, nur konnte Naruto ihn einfach nicht deuten, also vertraute er fest auf seinen neugewonnen Mut. Einfach die Wahrheit sagen. Sein Gegenüber musste doch merken, dass es ihm ernst war. "Ich hab nicht vor irgendwohin zu gehen, Naruto.", erwiderte Sasuke plötzlich und jetzt merkte der Blonde, dass auch sein Gegenüber genau das tat, "Aber du siehst aus, als könntest du einen Tee gebrauchen. Und du klingst auch so, also setz dich hin und lass mich kurz in die Küche gehen." Er drückte mit seiner Hand fest die von Naruto, die ihn festhielt und vielleicht bildete dieser sich das nur ein, aber für einen Augenblick fühlte es sich an, als würde er ihm mit dem Daumen darüber streicheln, bevor er ihn losließ und ihn damit automatisch ebenfalls dazu bewegte seinen Griff zu lockern. Mehr davon. Er schämte sich fast, so etwas zu denken, so einfach war seine Begierde. Sasuke sollte ihm noch einmal zärtlich über den Handrücken fahren. Richtig und nicht nur so kurz. Naruto wandte den Blick zur Seite um Sasuke nicht hinterherzusehen und noch verzweifelter zu wirken. Da fiel ihm zum wiederholten Male der Stapel mit der Bettwäsche auf und wieder trieb er ihm Tränen in die Augen. Er war doch nicht einfach weg. Schwarzfell war wiedergekommen und hatte sogar auf ihn gewartet, vor seiner Haustür. Normale Menschen gingen doch, wenn jemand nicht zuhause war. Hieß das nicht schon etwas? Aus der Küche hörte Naruto knistern und wunderte sich was für Tee Sasuke dort zubereitete. Jetzt fiel ihm auf, dass eine Einkaufstasche im Flur stand, die er zuvor gar nicht bemerkt hatte. Wie auf Stichwort kam der Schwarzhaarige da um die Ecke und nahm sich genau dieser Tüte an, bevor er wieder in der Küche verschwand. Oh. Naruto setzte sich in Bewegung. Er wollte den Worten Sasukes nachkommen, doch seine Füße trugen ihn zur Küche. Dort blieb er im Rahmen stehen. Dort war er - Sasuke. In dieser Küche - In seiner Küche. In Narutos Brustkorb wurde es warm. Er war hier. Er war nicht einfach verschwunden und hatte ihn allein gelassen, ohne nur ein Wort des Abschieds. Aufmerksam folgten seine blaue Augen diesem wunderbaren Kerl, wie er das Wasser aufkochte, zwei Tassen aus einem der Schränke nahm, als würde er es nicht zum ersten Mal tun. "Ingwertee, richtig?", der Schwarzhaarige warf einen Blick über seine Schulter. Dunkles Schwarz traf auf tiefes Blau. Naruto hatte nicht mit einem so plötzlichen Blickkontakt gerechnet, weshalb er nur ein knappes Nicken zur Antwort gab. Dann brach ihr Blickkontakt auch wieder ab. Naruto bedauerte es. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er noch viel länger in diese schönen Augen blicken können. Weiterhin lagen seine Augen aber auf der Gestalt vor ihm, sich vollsten darüber bewusst, dass der Schwarzhaarige wusste, dass er ihn so beobachtete. Doch was sollte Naruto tun? Er konnte es einfach nicht glauben, dass Sasuke wirklich zurück war, dass dies kein Traum war. "Hier." Obwohl Naruto seine Augen nicht von ihm genommen hatte, hatte er nicht gemerkt, dass Sasuke ihm plötzlich direkt gegenüber stand. Er hielt ihm eine Tasse hin. Sie war komplett grün, mit einem Froschgesicht bedruckt. Narutos Lieblingstasse. Seine blauen Iriden suchten ihren Weg hinauf zu dem Gesicht des Größeren. Seine Gesichtszüge waren weich, auf seinen Lippen ein aufmunterndes Lächeln. "Da… Danke", wie von selbst legte sich auch ein kleines Lächeln auf seine Lippen, als er seine Arme anhob, um seine Finger um die Tasse zu legen. Er hätte sie beinahe wieder zurückgezogen, als er Sasukes warme Finger an seinen spürte. Vorsichtig wand er seine Hand um die Tasse, immer mehr Wärme erfüllte ihn dabei. Dann, ganz langsam, ließ Sasuke los. Ohne ein weiteres Wort ging er an ihm vorbei, immer noch lächelnd. Naruto war wirklich warm, doch das lag sicher nicht am Tee. Dessen Hitze bemerkte er erst jetzt und ließ beinahe die Tasse fallen dabei. Scheiße war das heiß. Er folgte dem Schwarzhaarigen und setze sich schließlich wie beordert neben ihn. Der leicht würzige und zugleich süße Geruch seines Getränks zog zu ihm hinauf und er atmete ihn tief ein und spürte wie sich seine Muskeln ein wenig entspannten, als er ausatmete. "Hast du dir wirklich gemerkt, dass das mein Lieblingstee ist?", fragte er leise nachdem er die ersten Schlucke getan und der Tee ihn etwas beruhigt hatte. Sasuke schnaubte belustigt und drehte sich zu ihm. "Kein anderer Mensch auf der Welt, außer meinem Bruder, trinkt dieses Zeug." Sasuke hob seine eigene Tasse an den Mund, der Minzgeruch schwaderte zum Blonden herüber, und grinste am Tassenrand, bevor er ansetzte, "Da fällt es mir nicht schwer, sich diesen einen besonderen Menschen zu merken." Naruto, welcher gerade im Begriff war ein weiteres Mal das heiße Getränk an seine Lippen zu führen, hielt in seiner Bewegung inne. Moment… Was? Seine Gedanken überschlugen sich und die Worte Sasuke halten aufs Neue in seinem Kopf wider. Besonders? Er war besonders? Er?! Naruto wusste nicht was er fühlen sollte, viel zu viele verschiedene Gefühle durchströmten in diesem Moment seinen Körper. Er spürte sein Herz hart und schnell gegen seinen Brustkorb schlagen. Ein Klumpen setzte sich in seinem Hals fest, der es ihm schwer machte zu schlucken. Seine Arme sanken zurück in seinen Schoß. Erst dann bemerkte er, dass seine Hände zitterten und die heiße Flüssigkeit drohte ihm überzuschwappen. Instinktiv festigte sich sein Griff um seine Lieblingstasse. Seine blauen Augen suchten das Schwarz Sasukes, doch fanden es nicht. Sein Sitznachbar trank seinen Tee, als wäre seine Worte belanglos, beiläufig und ohne tiefere Absicht. Als wäre es normal solch Sachen einfach zu einer anderen Person zu sagen. Doch für Naruto war es das nicht. Vermutlich war es gar nicht auf ihn bezogen, sondern auf die Tatsache, dass er diesen Tee trank, aber das änderte nichts an der Wortwahl und dass er nicht anders konnte als mehr in Sasukes Worte hineinzulegen, die er so speziell ausgesprochen hatte. "Das..", Naruto begann zu sprechen, ohne jegliche Ahnung was er überhaupt sagen wollte. Was sagte man in so einer Situation? Danke? Sein Blick wanderte zurück in seinen Schoß, bemerkte ein weiteres Mal das Zittern seiner Hände und entschied sich, die Tasse auf dem Couchtisch abzustellen. Der Blondschopf startete eine neuen Versuch, wandte sich seinem Besucher zu und legte wie von selbst seine Hand auf dessen Unterarm, und diesmal trafen sich ihre Blicke. "Noch nie… Noch nie hat jemand mir gesagt ich sei besonders", Naruto sprach leise und doch noch laut genug, dass sein Sitznachbar ihn hören konnte. Und es stimmte. Er war noch nie dieser eine besondere Mensch für jemanden gewesen. Der Gedanke daran, dass ihn jemand so sah, egal auf welche Art, machte ihn glücklich und gleichzeitig könnte er auf der Stelle ein weiteres Mal anfangen zu weinen. Sasuke sah ihn an, mit diesen wundervollen Augen, für die ihm die Beschreibungen ausgingen, so oft versuchte er es, ohne ihrer Schönheit auch nur annähernd gerecht zu werden. Seine Lippen öffneten sich langsam, Naruto konnte den feuchten Film auf ihnen im Licht glänzen sehen. Doch er sagte eine Weile nichts. Überraschte ihn seine Aussage so sehr? Vielleicht hatte er ja noch gar nicht gemerkt was für ein erbärmlicher Kerl Naruto eigentlich war und es dämmerte ihm nun? Es ging schließlich doch nur um den Tee, oder? Egal. Er würde Sasuke nichts vorspielen. Dieser hob seinen Arm ein wenig, bis er Narutos Hand erreichte und umfasste sie mit seiner eigenen. Der Blonde hörte sein Herz laut Pochen. Die Wärme von gerade kehrte zurück und kroch seine Wangen erneut hinauf. Hastig wandte er den Blick auf ihre Hände, löste sie aber nicht. Für nichts auf der Welt würde er das jetzt tun. Sasuke schien ebenfalls nicht daran zu denken. Stattdessen sah Naruto dabei zu, wie er ihre Finger ganz langsam und zärtlich miteinander verwob. War er ihm gerade schon so nah gewesen? Plötzlich war der Abstand zwischen ihnen auf der Couch so gering, ihre Hände passten gerade so in die Lücke zwischen ihren Oberschenkeln. Narutos Herz raste und drohte zu explodieren. "Das muss ein Irrtum sein.", Sasuke war nicht lauter, als er selbst zuvor, aber er klang rau und etwas… unsicher? Naruto hob zögernd den Blick, nur um auf Sasukes zu treffen und seinen Augen nicht zu trauen. Die helle Haut des Schwarzhaarigen war ebenfalls gerötet, aber- "Wie kann niemand bemerkt haben, wie besonders du bist? Besonders vorlaut und naiv. Aber auch besonders gutmütig und… süß." Die Luft um sie herum schien elektrisch geladen, die Härchen auf Narutos Arm stellten sich auf und bereiteten ihm eine leichte Gänsehaut. Seine Augen weiteten sich und jetzt brannte sein Gesicht regelrecht. W-was? Naruto wollte etwas sagen. Doch was? Er fand keinen klaren Gedanken. Es war, als hätten die Worte Sasukes einen Kurzschluss in seinem Sprach- und Denkzentrum ausgelöst. Als er dann noch die zweite Hand Sasukes an seiner Wange spürte -wann hatte er seine Tasse abgestellt? - die ihm sanft mit dem Daumen über die heiße Haut strich, hielt ihn nichts mehr. Er wollte mehr. Mehr von den ganzen Gefühlen, die Sasuke in ihm auslöste. Und genau das bekam er, als er nur wenige Sekunde später das warme Lippenpaar des anderen auf seinen spürte. Es war wie ein Stromschlag, der durch seinen ganzen Körper strömte. Ja… Mehr! Naruto schloss seine Augen, erwiderte ihren Kuss gieriger, als Sasuke ihn initiiert hatte. Er verstärkte den Griff seiner Hand, die ihn mit Sasuke verband und drückte sich ihm entgegen, um ihm mit ganzem Körper zu zeigen, dass das hier richtig war, dass er das wollte. Sasuke erwiderte den Druck sanft und öffnete seine Lippen um mit denen Narutos zu spielen. Neckend, zärtlich, vorsichtig aber bestimmt. Alles im Blonden schien zu brennen, jede Zelle, jede Faser seines Körpers ging in diesem Gefühl auf, das Sasuke ihm bescherte. Ihre Lippen bestanden aus Lava, da war er sich sicher, so wie sie sich aneinander schmiegten und bewegten. Leise Seufzer verließen Narutos Kehle. Das fühlte sich so perfekt an. Alles hier. Der Kuss, ihre Lippen, die Hitze in ihm, die Wärme, die Sasuke ausstrahlte und die einfach in ihn überging. Naruto hob seine andere Hand und legte sie auf Sasukes Oberschenkel. Er wollte ihn berühren, wo er konnte. Wissen, dass er da war und echt und keine Fantasie, die sein verzweifeltes Herz sich ausdachte. Notgedrungen musste er für einen Moment den Kuss unterbrechen und Luft holen. Er öffnete die Augen ein kleines bisschen und blickte in die schwarzen Seen seines Gegenübers. Unausgesprochenes Verlangen lag in ihnen, er konnte es so klar sehen, wie auch Sasuke es in seinen sehen musste. Synchron bewegten sie sich, derselbe Gedanke musste sie wie ein Blitz getroffen haben. Millisekunden vergingen und schon fanden sich ihre Münder erneut, diesmal weniger zärtlich, ungeduldiger, Sasukes Zunge strich ihm über die Lippen, mehr als bereitwillig ließ er sich darauf ein. Als sich ihre Zungen berührten konnte Naruto einen Laut des Gefallens nicht länger zurückhalten. Seine Wangen erhitzten sich und die Tatsache, dass er eindeutig spüren konnte, wie sich die Mundwinkel des Schwarzhaarigen zu einem Grinsen verzogen, trug nicht zum Gegenteil bei. Es schien als wenn Sasuke es nicht bei diesem einem Laut belassen wollte, denn dessen freie Hand suchte ihren Weg in seinen Nacken. Federleicht und spielerisch strichen ihm seine Finger über die erhitzte Haut. Naruto stöhnte auf. Wie auch schon zuvor stellten sich seine Nackenhaare auf, bildeten eine Gänsehaut und seine Finger krallten sich in den Stoff unter ihnen, während er sich instinktiv dem Größeren mehr entgegen drängte. Er wollte ihm so nah sein, wie es ihm in dieser Situation nur möglich war. Ihre Zungen fochten indes einen Kampf purer Lust, indem keiner der Beteiligten auch nur daran zu denken schien, dem anderen eine Möglichkeit des Sieges zu offenbaren. Naruto handelte instinktiv, seine Gedanken verloren sich eh auf halber Strecke wieder in den leidenschaftlichen Gefühlen. Er löste ihre Hände und hob seine Beine auf die Couch während er gleichzeitig sein Gegenüber nach hinten drückte, bis dessen Kopf auf dem Wäschestapel letzter Nacht gebettet war. Sasuke protestierte nicht, doch Naruto konnte erneut sein erhabenes Grinsen in ihrem Kuss spüren. Naruto beugte sich auf allen Vieren über ihn und begann mit einer Hand an seiner Seite hinaufzufahren. Natürlich blieb Sasuke nicht untätig dabei, er kraulte durch das Haar und über den Nacken des Blonden und nutze seine freigewordene Hand ebenfalls um ihn anzufassen. Naruto spürte die Wärme an seinem Rücken und bog diesen durch, schmiegte sich so fast ganz an den Körper unter ihm. Ihr Kuss teilte sich in kleinere Küsse, nach Atem ringend und dabei aber den Mund des anderen nicht länger als nötig missen und gierig wieder einfangen. Naruto verlor sich selbst in ihrem Tun, er vergaß alles um sie herum, jetzt gab es nur noch Sasuke und ihn hier. Er wollte ihn ganz und war bereit sich ihm völlig hinzugeben und auszuliefern, hatte er ihn doch jetzt bereits völlig in der Hand. Naruto musste ihn wissen lassen, dass er alles mit ihm tun wollte, jetzt und hier. Seine Hand strich langsam über Sasukes Hüftknochen, wo dessen Shirt ein bisschen hochgerutscht war und begann jetzt langsam tiefer zu wandern, auf dem Weg in seinen Schritt, wo er sich das Zentrum seiner Lust erhoffte zu spüren. So weit kam er jedoch nicht. Sasuke löste ihren Kuss, wie es beide zuvor getan hatten und Naruto folgte ihm automatisch, doch jetzt hielt er mit seiner Hand, die gerade noch auf seinem Rücken lag, den Abstand zwischen ihnen. Irritiert öffnete der Blonde die Augen ein wenig und erschrak, als er dem ernsten Blick des Schwarzhaarigen begegnete. Was war los? Hatte er etwas falsch gemacht? Wollte Sasuke doch nicht? Warum? Tausende Fragen schossen ihm unwillkürlich durch den Kopf bevor sein Partner die Stimme erhob. "Was ist mit deinem Ex?" Naruto fiel aus allen Wolken. Was? Gaara? Sofort hallten die Worte ihres letzten Gesprächs in seinen Ohren wieder. Abrupt ließ er von Sasuke ab und flüchtete sich auf die andere Seite der Couch und nahm eines der dortigen Kissen in den Schoß, krallte seine Finger darin fest. Nein, nein, nein… Er war zu nichts alleine fähig. Er hatte keine Ahnung, was er mit seinem Leben anstellen wollte, wohin es für ihn ging. Er hatte keine Talente. Er war nutzlos. Unfähig alleine klarzukommen. Nein. Nicht jetzt. Er wollte das jetzt nicht. Es war doch gerade so schön mit Sasuke. Warum? Warum musste ihm all das jetzt wieder einfallen? Er biss sich hart auf die Unterlippe, als könnte er durch ein wenig physischen Schmerz den in seinem Inneren ruhigstellen. Sasuke setzte sich wieder auf und schaute ihn immer noch mit ernstem, fast düsterem Blick an. Das war falsch. Das sollte doch jetzt gar nicht so sein! Was hatte er jetzt wieder falschgemacht? Naruto hatte sich ihm doch gerade hingegeben, er wollte ihn jetzt nicht wieder verlieren. "Wow. Okay.", Sasuke seufzte und fuhr sich durch's Haar, "Ich weiß, ich hab dir das schon gesagt, aber ich mische mich wirklich nicht gern in eine Beziehung ein, also…", er suchte einen Moment nach Worten, sein Gesicht verzog sich zu einem bitteren Ausdruck, "Bist du jetzt wieder mit ihm zusammen?" Naruto schwieg, obwohl alles in ihm danach schrie Sasuke zu sagen, dass zwischen ihm und Gaara nichts lief, dass das mit ihnen zu hundert Prozent der Vergangenheit angehörte. Doch er tat es nicht. Stattdessen sank sein Blick auf das Kissen in seinen Armen, das ihm in diesem Moment den gleichen Schutz geben sollte, wie es eine Bettdecke in der Nacht tat. Weiterhin bohrten sich seine Zähne in das Fleisch seiner Unterlippe, während die Gedanken wirr in seinem Kopf herumschwirrten. "Lass das.", die Stimme Sasukes holte ihn aus seinem Gedankenchaos zurück. "Nein.", Naruto hatte seine Stimme wiedergefunden und endlich ausgesprochen, was er hatte unbedingt sagen wollen. Doch als Naruto seinem Sitznachbar den Kopf zuwand, konnte er leichte Verwirrtheit in dessen Gesicht erkennen. "Nein? Naruto, du blutest.", erst mit Sasukes Worten realisierte der Blonde den leicht eisernen Geschmack. "Oh." Mehr hatte Naruto dazu nicht zu sagen, immerhin gab es in diesem Moment weitaus wichtigeres. Also leckte Naruto sich mit der Zunge über die Unterlippe, um sie so von der roten Flüssigkeit zu befreien. "Nein", er setzte erneut an, blickte dem Schwarzhaarigen direkt in die Augen, "Gaara und ich sind nicht wieder zusammen." Sasuke öffnete seinen Mund, doch Naruto wollte ihm jetzt keine Chance geben zu reden. Er wollte das hier zwischen ihnen endlich klarstellen. Vielleicht konnte er so noch etwas retten, wenn er sonst schon zu nichts zu gebrauchen war. Möglicherweise reichte es, damit Sasuke ihn nicht gleich wieder alleine ließ. "Ich war bei ihm und wir haben", Naruto machte eine kleine Pause, er wusste nicht wirklich weshalb und wich für den Bruchteil einer Sekunde, dem Blick Sasukes aus, "geredet..." Erst im Nachhinein merkte Naruto, dass die Pause beim Sprechen, seinen Satz leicht in eine andere Richtung lenkte. Und er konnte nicht verhindern, dass seine Gedanken zu dem Teil ihres Treffens abschweiften, in dem sie nicht geredet hatten. Es war unvermeindlich, dass Naruto wieder das Gefühl von Gaaras Lippen, auf seinen spürte. Ja, es hatte sich gut angfühlt, aber das war schon alles. Der Kuss Gaaras war mit den Küssen Sasukes nicht zu vergleichen. Die rechte Augenbraue seines Gegenüber zuckte leicht und erst da bemerkte Naruto, dass er wieder ins Schweigen verfallen war. "Also... Wir haben wirklich nur geredet..." Der Blondschopf kauerte sich noch etwas mehr zusammen, um sich in die Seiten- und Rückenlehne seiner Couch zu flüchten. Auch das Sofakissen presste er näher an seinen Körper. Seine Augen wanderten durch den Raum. Sein Benehmen ließ nun die Augenbraue Sasukes nach oben wandern. "Wir haben geredet... Rumgemacht...ein bisschen!!!", seine Worte bekräftigend nahm er den Blickkontakt mit Sasuke wieder auf, "Dann haben wir uns gestritten. Ich habe damit abgeschlossen, mit ihm." "Klar.", Sasuke besah ihn mit einem Blick, der nur zu deutlich zeigte, dass er ihm nicht ein Wort glaubte. Aber es war doch wahr! Naruto setzte an um sich zu erklären, doch Sasuke schnitt ihm das Wort ab bevor es seinen Mund verließ. "Deshalb hast du auch keine Probleme mir zu sagen, dass du mit deinem Ex rumgemacht hast. Vielleicht sogar Sex gehabt hast. Keine Ahnung." Entsetzen machte sich im Blonden breit, mit einem Mal war er aufgestanden, hatte das Kissen von sich geworfen und starrte Sasuke mit offenem Mund an, aber dieser war immer noch nicht fertig. "Wie soll ich mir sicher sein, dass es nicht dazu kam, wenn du so herumdruckst? Wir sind nicht zusammen, also gibt es keinen Grund, mir nicht die Wahrheit zu sagen, oder? Es geht mich doch eigentlich gar nichts an, aber ich mische mich nicht ein, wenn da noch was läuft.", er verschränkte die Arme locker vor der Brust und hielt seinem Blick stand. Naruto brauchte einen Moment um zu realisieren, was Sasuke gerade gesagt hatte und es tat ein bisschen weh, das so direkt zu hören, obwohl es offensichtlich war. Er ließ die zu Fäusten geballten Hände sinken und wandte den Blick gen Boden. "Ich will nicht, dass du mich verlässt." Er war erbärmlich. Erbärmlich, dass er nicht einmal klartext mit dem Menschen reden konnte, den er gern hatte. Mit dem er mehr Zeit verbringen wollte und dessen Nähe er genoss, wie schon lange mit niemandem mehr. Wieder schmeckte er das Eisen in seinem Mund, fühlte seine Augen brennen. Und dann plötzlich Wärme Hände, die sich auf seine Wangen legten und ihn völlig entwaffneten. Er sah auf und in die schwarzen Augen Sasukes. "Sag mir noch einmal ins Gesicht, dass du Gaara nicht mehr liebst. Nur dann kann ich bei dir bleiben. Es gab keinen Zwischenfall oder sonstwas warum ich hätte wieder herkommen müssen. Ich bin wegen dir zurückgefahren, aber ich will wissen, ob ich überhaupt eine Chance habe.", Sasukes Gesicht hatte wieder eine gesunde rote Farbe angenommen, doch er sah ihn deshalb nicht weniger durchdringend an. Naruto regte sich nicht, war sich in diesem Moment nicht einmal sicher, ob sein Körper noch daran dachte ihn mit Sauerstoff zu versorgen. In seinem Kopf war jegliche Sicherung durchgebrannt. Was hatte Sasuke da gerade gesagt? Hatte er ihn richtig verstanden? Sasuke war nur wegen ihm zurück in die Stadt gekommen? Er wollte bleiben? Bei ihm?! Naruto zweifelte, und das obwohl Sasukes Worte nicht deutlicher hätten sein können. Die blauen Augen Narutos regten sich, suchten in dem Schwarz ihnen gegenüber nach einem Beweis, der die Worte ihres Besitzers bestätigten. Durchdringend, fest und zugleich unsicher und verlegen, offenbarten sie ihm, was in dem Schwarzhaarigen vorging. Narutos Lippen, die bis dato fest aufeinandergepresst waren, öffneten sich einen Spalt und er konnte in Sasukes Augen sehen, dass jener sich auf seine Antwort vorbereitete. Doch Naruto schwieg und senkte seinen Blick. Wieso war es so schwer das Offensichtliche auszusprechen? Was ließ ihn so zögern? Er liebte Gaara nicht! Sasuke war dejenige, der sein Herz immer wieder aufs Neue in die Höhe schlagen ließ, der ihm das Gefühl gab, dass er nicht ganz so wertlos war. Er liebte ihn! Sanft streichelten die Daumen Sasukes über seine Wangen und lösten in seiner Bauchgegend ein Kribbeln aus, welches bei der Allgemeinheit als Schmetterlinge im Bauch bekannt war. Die kleine Zärtlichkeit ließ Naruto aufsehen. Seine Augen weiteten sich, als er das traurige Lächeln auf seinen Lippen sah. "Ist schon okay. Sorry." Naruto verstand nicht. Was passierte hier? Okay? Nichts war okay?! Als der Blonde merkte, wie Sasuke im Begriff war den Körperkontak zwischen ihnen zu brechen, reagierte er instinktiv. Seine Arme schnellten nach oben und seine Hände umfassten verzweifelt die Wärmequelle an seinen Wangen. Narutos Augenbrauen zogen sich zusammen und ein weiteres Mal brannten seine Augen. Nein! Sasuke durfte nicht gehen. Er sollte bei ihm bleiben! Naruto startete einen neuen Versuch und öffnete seinen Mund. Und dann passierte es. Seine Augen brannten so stark, dass es ihm ein weiteres Mal nicht möglich war aufkommende Tränen zu unterdrücken. Er weinte, krallte seine Hände fester um die Hände Sasukes. Seine Sicht verschwamm, doch das hinderte ihn nicht daran, die schwarzen Iriden mit den seinen zu verschmelzen. "Ich liebe ihn nicht.", Naruto schluchzte, "Ich liebe Gaara nicht!" Sasukes Augen weiteten sich ein Stück und jetzt war es eindeutig an ihm, ihn mit offenem Mund anzustarren, als hätte es ihm die Sprache verschlagen. Narutos Tränen machten es schwer ihm weiter in die Augen zu schauen, doch er hatte das Gefühl, dass er durchhalten musste. Wenn er es jetzt nicht schaffte den Kontakt zu halten, käme das einem Versagen gleich, was auch immer das in diesem Moment auch bedeutete, er konnte es sich selbst nicht erklären. Er hörte sein Herz schlagen, das Blut in seinen Ohren rauschen, während sein Gesicht ein Schlachtfeld aus Rotz und Wasser sein musste. Doch das war alles egal, als der Stein von seinem Herzen fiel, als er zusah wie sich Sasukes Mundwinkel nach oben zogen und er lächelte. Jetzt war er froh, die Augen nicht geschlossen zu haben, denn sonst hätte er das nicht sehen können, bevor sein Gegenüber ihn zu sich zog und ihre Lippen, wie so oft schon heute, miteinander verschloss. Und doch war es kein bisschen so wie vorher. Naruto fühlte sich leicht wie eine Feder und unbeschreiblich glücklich. Er warf die Arme um den Schwarzhaarigen und schmiegte sich an ihn. Mit einem Mal fühlte er sich geborgen und so warm. Sicher. Verrückt. Er kannte Sasuke nicht besser als noch vor zwei Tagen, doch er hatte das Gefühl, sie kannten sich schon ihr ganzes Leben, als hätte er ewig nur auf diesen Moment gewartet. Seine Lippen formten sich nun auch zu einem Lächeln und er spürte wie auch Sasuke sich an ihn drückte. "Du hast mich im Stich gelassen!" "Mach mich nicht für deine Zukunft verantwortlich. Wie hast du dir unsere Zukunft vorgestellt? Mir einfach willenlos folgen? Du hast Angst, dass du der Grund bist für unser Scheitern." Naruto schreckte zurück. Mit aufgerissenen Augen blickte er sein Gegenüber an. Seine zahllosen Zweifel bahnten sich ihren Weg zurück in sein Gedächtnis. Immer wieder hörte er die Worte in seinem Kopf klingen. War das hier richtig? Er war noch immer niemand, auf den man sich verlassen konnte. Er hatte nichts in seinem Leben erreicht und kein Ziel vor Augen. Er trug die Schuld daran, dass seine letzte Beziehung im Desaster geendet war. Wieso sollte es mit Sasuke klappen? Noch dazu würde dieser ihn schon bald wieder verlassen. Er lebte in einer Stadt viele Kilometer entfernt. Wie sollte Naruto damit klarkommen? Er hatte sich doch kein bisschen geändert. Naruto atmete tief ein und aus, versuchte die restlichen Tränen wegzublinzeln. "Sasuke…", dieser blickte ihn fragend an. Dass er ihm überhaupt noch zuhörte, sollte Naruto enorm freuen, so schwer, wie er es ihm machte, "Ich liebe ihn nicht mehr.", wiederholte er noch einmal mit fester Stimme, "Aber ich weiß nicht, ob ich jetzt schon… ob ich… das hier kann." Seine Finger verstärkten ihren Druck am Rücken Sasukes. Diesmal war es an Sasuke zu schweigen und Naruto bezweifelte, dass dies ein gutes Zeichen war. Aber was sollte er sonst tun? Er konnte Sasuke nichts bieten außer sich selbst und dabei war er das größte Problem an der ganzen Sache. Die Finger Narutos gruben sich tiefer in den Stoff unter ihnen. Wenn Sasuke jetzt ging, würde es Naruto das Herz brechen und er wusste nicht wie er je aus dem Loch kommen sollte, in das er ganz sicher fallen würde, doch er hatte Verständnis für diese Entscheidung. Sie kannten sich kaum. Er wusste nichts von all den Zukunftsplänen Sasukes und jemand wie Naruto war das letztes was man für seine Zukunftspläne brauchte. Unentschlossenheit brauchte niemand. "Bitte, sag was, Sasuke.", die Stimme Narutos war nicht lauter als ein Hauchen, doch war die Verzweiflung in seinen Worten deutlich zuhören. Naruto sah den Größeren aus seinen blauen Augen an. "Okay.", mehr sagte Sasuke nicht, bevor er wieder in Schweigen verfiel. Doch dieses Wort reichte aus, um das Chaos in dem Blonden zu entfachen. Was war okay? Dass Naruto nicht bereit für etwas zwischen ihnen war? Was war daran okay? Weshalb war es okay? Wollte er ihn dann nicht mehr? Hatte er keine Lust mehr auf dieses ganze hin und her? Naruto schluckte hart, presste anschließend seine Lippen aufeinander, den kurzen Schmerz ignorierend, den die Verletzung seiner Unterlippe verursachte. Vielleicht war es besser, wenn sie es sein ließen. Was brachte das ganze zwischen ihnen schon? Sie würden nie eine Beziehung führen können und es war alleine seine Schuld, weshalb sollte er Sasuke da mit hineinziehen? Das Ende der Geschichte wusste Naruto schon, ohne einen Anfang. "Ich verstehe." Seine Finger lösten sich aus dem Stoff und anschließend fielen seine Arme schlaff zurück an seinen Körper. Auch seinen Blick wandte er von ihm ab. Sasuke sollte nicht sehen wie sehr es ihn mitnahm. "Wenn du gehen willst, kann ich das vollkommen verstehen." Bleib! "Auf dieses Drama hätte ich auch keine Lust. Außerdem" Bitte sag, dass es das Wert ist; das ich es wert bin... "Hey.", Sasuke versuchte ihn zu unterbrechen, doch Naruto hatte vollkommen abgeschaltet und war in seinem Monolog gefangen, mit dem er sich selber einreden wollte, dass es kein Problem wäre, dass zwischen ihnen auf sich beruhen zu lassen. "Das mit der Entfernung wäre eh nicht gut gegangen." Bitte sag, dass wir das hinbekommen – zusammen! "Naruto, hey...", ein weiterer Versuch seitens Sasuke, der erneut scheiterte. "War wohl nicht die beste Idee, extra wegen mir wiederzukommen." Naruto kratzte sich am Hinterkopf und fakte ein unbeschwertes Lachen. Innerlich war ihm nämlich kein bisschen danach. Mit jedem Wort das er sprach zog sich seine Brust weiter zusammen. "Ich zahl dir die Rückfahrt, das ist das Mindeste, was ich-" Naruto kam nicht dazu seinen Satz zu beenden, denn er spürte plötzlich einen kurzen Schmerz auf seiner Stirn. Narutos blinzelte perplex, realisierte nicht wirklich was gerade passiert war. Sein Hand wanderte von seinem Hinterkopf zu seiner Stirn, hielt sich die schmerzende Stelle. Hatte Sasuke ihm gerade wirklich gegen die Stirn geschnipst?! "Hörst du dir überhaupt selbst zu? Das reicht jetzt langsam.", die Stimme Sasukes war ernst. Narutos Augen weiteten sich und der Schock war ihm deutlich anzusehen. "Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich so dumm bin und jetzt einfach wieder gehe?" Er schien die Frage ernst zu meinen, denn er wartete tatsächlich eine Weile auf eine Antwort. Naruto war nicht fähig irgendetwas zu sagen. "Du denkst zu viel nach und das nicht besonders gut.", seufzte er und rollte mit den Augen, bevor er ihn mit einem kleinen Grinsen wieder ansah, "Hab ich gesagt, dass wir heiraten sollen? Ich hab dich nur gefragt ob du Single bist, damit kann ich nämlich arbeiten. Wie wäre es wenn wir erst mal alles dabei belassen, wie es ist? Meinem letzten Stand nach wolltest du, dass ich bei dir bleibe und das hab ich vor. Zufällig hab ich noch etwas Zeit bis die Uni wieder losgeht. Klingt das machbar?" Diesmal wartet er nicht. Er drehte sich zum Tisch und nahm sich seine Teetasse, dessen Inhalt mittlerweile kalt sein musste. Naruto verstand nicht, wie er so ruhig bleiben konnte. Dabei hatte Sasuke Recht. Er geriet immer wieder in seine Spirale voreiliger Schlüsse. Er wollte doch nur nicht noch einmal so verletzt werden… "Bist du dir sicher?", seine eigene Stimme hörte sich so kratzig an und auch sein Hals fühlte sich an wie Schleifpapier. Sasuke blickte ihn aus den Augenwinkeln an, während er seinen Tee trank. "Wenn es nach mir ginge, dann würde ich dich hier und jetzt auf dem Sofa vögeln. Dann wäre ich allerdings ein egoistisches Arschloch. Es ist offensichtlich, dass du Probleme hast und ich kann dich nicht zwingen sie mir zu erzählen, also lass ich es. Aber solange ich eine Chance bei dir habe, werde ich nicht aufgeben. Also mach dir nicht so viele Gedanken. Ich entscheide selbst, ob ich mich auf jemanden einlassen möchte oder nicht, egal wie viel Gepäck dieser jemand mit sich trägt." "Aber du weißt doch gar nicht-" "Deshalb bin ich zurückgekommen. Um dich kennenzulernen." Einige Sekunden stand Naruto noch stumm im Raum, bevor er sich ebenfalls wieder auf die Couch setzte und sich die grüne Tasse vom Tisch an seine Lippen führte. Er verzog das Gesicht. Kalter Ingwertee war nicht so sein Fall. Er ließ seine Arme wieder in seinen Schoß sinken, seine Augen ruhten auf der Oberfläche seines Getränks, in denen er sich spiegelte. Sasuke blieb also bei ihm. Sasuke wollte ihn kennenlernen, interessierte sich für ihn. In seiner Spiegelung erkannte er sein dümmliches Grinsen. "Ok.", hörte er sich sagen und wandte den Kopf seinem Sitznachbarn zu, auf seinen Lippen immer noch ein Grinsen. Auch Sasuke warf ihm einen Blick zu, auf seinen Lippen ein warmes Lächeln und hob seine Hand. "Geht doch." Dann spürte Naruto wie ihm durch seine blonden Haare gewuschelt wurde, bevor Sasuke den Augenkontakt brach und erneut einen Schluck des Minztees zu sich nahm. Das Grinsen wurde zu einem sanften Lächeln auf seinen Zügen, das warme Gefühl in seinem Bauch blieb jedoch dasselbe. Allerdings spürt er langsam auch noch etwas anderes. "Hast du schon gegessen?", fragte er und erhob sich sogleich. Er erntete ein Grinsen seines Gegenübers. "Nein?" Eigentlich hätte ihm das klar sein müssen. Schließlich hatte er vorhin die Einkaufstüten bemerkt. "Ah, sorry. Ich hätte selbst einkaufen gehen sollen. Ich war nur…" Beschäftigt? Am Boden zerstört? Ein verzweifeltes Stückchen Elend? "Schon gut, dafür, dass ich mich hier bei dir einniste ist das wohl das Mindeste, was ich tun kann, oder?" "Du könntest kochen!", schlug Naruto mit strahlenden Augen vor und Sasukes Augenbraue schwang wie erwartet nach oben, "Du arbeitest doch zu Hause auch in der Küche, oder?" "Ich helfe ab und zu aus, verwechsle das nicht mit einem Koch.", erwiderte er und besah Naruto skeptisch, "Willst du mir damit etwa sagen, dass du nicht kochen kannst?" Der Blondschopf errötete und wandte den Blick ab. "Pfh. Ist doch egal. Ich überlebe auch so." "Hab ich gesehen. Dein Kühlschrank ist eine Katastrophe.", Sasuke stellte die Tasse auf den Tisch und stand auf, "Dann hab ich wohl keine andere Wahl, wenn ich nicht verhungern will, was? Komm wenigstens mit, sieh zu und lerne vom Meister.", er machte eine galante Handbewegung und machte sich auf den Weg. "Sagt die Küchenhilfe!", neckte Naruto ihn und folgte grinsend. Kapitel 14: Home 8 ------------------ Müde schloss Naruto die Tür seiner Wohnung auf und betrat den Eingangsbereich. Schnell hatte er sich von seiner Jacke und seinen Schuhen getrennt, schlüpfte direkt in seine Hausschuhe. Ein Blick den Flur entlang verriet ihm, dass sein Besuch sich in der Küche aufhielt. Also trugen Narutos Füße ihn wie selbstverständlich zu besagtem Raum, blieb aber im Türrahmen stehen. Und tatsächlich erblickte er den Schwarzhaarigen, der gerade am Herd zugange war. Naruto beobachtete ihn eine Weile bei seinem Tun, bevor er auf sich aufmerksam machte, in dem er die Küche betrat und sich am Kühlschrank zuschaffen machte. Eigentlich hatte er gar nicht vor sich irgendetwas aus dem Elektrogerät herauszunehmen. Er wusste nur einfach nicht, wie er Sasuke ansprechen sollte. Doch zu Narutos Glück nahm ihm der Schwarzhaarige das ab, als Naruto sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank nahm und ihn wieder schloss. "Hey, willkommen zu Hause.", Sasukes stimme war warm und das Lächeln, welches er ihm in diesem Moment schenkte, erwärmte sein Herz. Naruto konnte es immer noch nicht fassen. Zwei Tage waren nach ihrem Gespräch vergangen und Sasuke hielt sein Wort. Er war hier, bei ihm. Morgens wenn er aufstand war er da und selbst wenn er wie in diesem Moment spät Abends von der Arbeit im Konbini nach Hause kam, war er da. Der Blonde konnte gar nicht beschreiben, was für ein schönes Gefühl es war jemanden zu Hause zu haben, der auf einen wartete. Wortlos blickte er seinen Gegenüber entgegen. Wie gerne würde er ihm nur zeigen, wie sehr er sich freute. Doch er tat es nicht. Er schwieg. Was wenn er sich daran gewöhnte? Wie erdrückend klein würde seine Wohnung sich dann wohl anfühlen? "Ist das eine schlechte Angewohnheit von dir?" Die Stimme Sasukes war plötzlich so nah und als Naruto aus seiner Gedankenwelt zurückfand, bestätigte sich seine Vermutung. Wann war Sasuke ihm so nah gekommen? Doch bevor Naruto irgendwie reagieren konnte, spürte er den warmen Daumen Sasukes auf seinen Lippen, wie er sanft über sie strich. Erst da bemerkte Naruto, dass er ein weiteres Mal seine Zähne in seine Unterlippe gebohrt hatte. "Wenn du mir etwas sagen willst, tu es, hm?" Die dunklen Augen ruhten auf ihm, warteten darauf, dass er etwas sagte. "Ich...", Naruto brach ihren Augenkontakt. Seine Wangen färbten sich in einem leichten Rot. "Ich bin wieder da." Die Worte gingen Naruto leichter von den Lippen, als er gedacht hätte. Und eines war sicher - es fühlte sich gut an! Sasuke schnaubte belustigt und formte lautlos ein Wort mit den Lippen, dass verdächtig nach "Idiot" aussah, als er sich zum Herd umdrehte. Narutos Lächeln verwandelte sich in ein Grinsen. Was später sein würde, war jetzt nicht wichtig. Dieses Gefühl war es auf jeden Fall wert. Sowieso wusste er nicht, warum er sich so viele Sorgen gemacht hatte. Die Arbeit im Konbini war nicht die aufregendste und er verdiente dort auch kein Vermögen, doch er hatte etwas zu tun. Er hatte einen geregelten Tagesablauf und mit Sasuke war er nicht mehr alleine. Die Gewissheit, dass all das nur zeitlich begrenzt war, verdrängte er gut in das hinterste Eckchen seines Hirns. "Du hast doch morgen frei, oder?" Naruto, der sich mittlerweile an den kleinen Küchentisch gesetzt hatte, sah vom Tisch auf, blickte Sasuke an. Dieser tat ihnen beiden Curry auf und setzte sich schließlich zu ihm. Dass er kochte, solange er hier war, war eine unausgesprochene Abmachung, seit der schwarzhaarige seine Kochkünste zur Schau gestellt hatte und ein, in Narutos Augen, köstliches Mahl gezaubert hatte. "Hm ja, ich wollte in die Stadt gehen und ein Geburtstagsgeschenk für einen Kumpel besorgen.", er starrte nach oben in die Luft, während er sprach und versuchte bereits sich etwas zu überlegen, was er Shikamaru kaufen könnte. "Was dagegen, wenn ich mitkomme?", aus den Augenwinkeln bemerkte Naruto wieder dieses kleine Lächeln auf Sasukes Lippen und wandte sich ihm sofort wieder zu. Aus irgendeinem Grund erhitzten sich seine Wangen. "Nein, kein Problem.", antwortete er etwas verunsichert und schob sich einen Löffel Curry in den Mund. Wieder war der Blonde überwältigt davon, was für einen großen geschmacklichen Unterschied selbstgekochtes Essen ausmachte im Vergleich zu den Fertigprodukten, die er sonst zu sich nahm. "Ich dachte, wir könnten danach vielleicht noch ins Kino gehen.", fügte sein Gegenüber beiläufig hinzu, doch Naruto stoppte für einen Moment in seinen Bewegungen. Warte, warte, warte! So wie Sasuke das sagte, hörte sich das verdächtig nach einem Date an! Er schluckte das Curry runter und ließ seinen Arm auf die Tischoberfläche sinken. Naruto blieb noch eine Weile stumm, blickte sein Gegenüber dabei aber an. Er wusste nicht wie er reagieren sollte. Einerseits kribbelte es allein bei dem Gedanken, auf ein Date mit Sasuke zu gehen, in seinem Bauch und gleichzeitig hatte er doch etwas Angst davor. Wenn Naruto sich nicht irrte war ein Date oft der erste Schritt zu etwas Ernstem zwischen zwei Menschen. Aber genau das war es wozu er gar nicht fähig war. Sie wollten es doch langsam angehen lassen. Was sollte er machen, wenn Sasuke während ihres Dates merkte, dass er ihn gar nicht weiter kennenlernen wollte?! Wieso ging er überhaupt davon aus, dass ihr Kinobesuch ein Date sein sollte? Wer sagte, dass Sasuke nicht eh vorgehabt hatte in die Stadt zu gehen und ihm nur zufällig eingefallen ist, dass im Kino ein Film lief, den er unbedingt noch schauen wollte? Argh! Was war nur los mit ihm? Er tat es schon wieder! Fütterte seinen Verstand mit negativen Gedanken, die ihn innerlich nur immer mehr zerfraßen. Hatte Sasuke ihm nicht erst vor kurzem gesagt, dass er sich über diesen Schwachsinn keinen Kopf machen brauchte? Naruto räusperte sich und schob sich einen weiteren Löffel des Currys zwischen die Lippen. "Ins Kino?", seine Worte glichen eher einer Feststellung, als einer Frage, die er an den Schwarzhaarigen richtete, "Klar, wieso nicht... Ich war schon lange nicht mehr im Kino. Läuft denn irgendetwas Interessantes?" Naruto versuchte sich beim Sprechen nicht anmerken zu lassen, was für ein Gedankenchaos in ihm herrschte. Trotz allem spürte er, wie seine Wangen sich leicht erhitzten. Um es dem Schwarzhaarigen zu erschweren aus seiner Mimik abzulesen, senkte Naruto seinen Kopf und konzentrierte sich angestrengt auf das Gericht vor sich. Auch Sasuke schwieg eine Weile. Machte er sich auch so viele Gedanken? Das konnte der Blonde sich kaum vorstellen, das Leben von Schwarzfell war doch perfekt. Er war der Erbe eines gut laufenden Betriebs, er studierte und hatte eine sichere Zukunft. Außerdem war er gutaussehend und konnte sich sicher vor Verehrern sicher kaum retten. Na super… "Ach naja, es gibt da diesen einen Film, den ich schon seit einer Weile sehen will. Bin bisher aber noch nicht dazu gekommen." "Oh. Naja, wenn der noch läuft. Warum nicht?", antwortete er und konnte sich nicht erklären, warum er so erleichtert war. "Weil du aussiehst wie drei Tage Regenwetter. Mach nicht gleich so ein Gesicht, ich werde dich nicht auffressen.", Sasukes Blick durchbohrte ihn regelrecht, als Naruto ertappt aufschreckte. "Ich hab doch gar nichts-! Was heißt hier auffressen? Ist doch nur Kino, also kein Problem, hab ich doch gesagt.", mit vollem Schmollmund empörte er sich. So ein Idiot! Zwei Stunden zusammen mit Sasuke in einem dunklen Saal, wovor sollte er da Angst haben? Blödsinn. Sasuke sollte bloß nicht denken, dass ER daraus ein Date machen wollte! "Gut. Dann gehen wir morgen ins Kino.", und schon war da dieses Lächeln wieder und Naruto fühlte sich ein wenig, als hätte man ihn übers Ohr gehauen. Naruto besah seinen Gegenüber noch eine Weile, bevor er sich stumm um sein Essen kümmerte. In den nächsten Minuten erfüllte den Raum nur das monotone Geräusch ihrer Löffel auf dem Teller. Naruto empfand die Stille jedoch keineswegs als unangenehm, das war jedoch nur seine Ansicht. Was dem Schwarzhaarigen diesbezüglich durch den Kopf ging konnte er nicht sagen. Vorsichtig lugte Naruto zu ihm herüber. Sasukes Teller war mittlerweile leer und er war in diesem Moment damit beschäftigt, etwas auf seinem Handy zu tippen. Soweit Naruto es erkennen konnte, waren seine Augenbrauen angestrengt zusammengezogen. Mit wem er wohl schrieb? Als Blau plötzlich auf Schwarz traf färbten sich Narutos Wangen ertappt rot. "Ah!... Alles... Alles Okay?", hörte er sich im nächsten Moment dann auch schon sagen. "Mhm, nur ein paar Buchhungsprobleme bei der Herberge.", erläuterte der Schwarzhaarige ruhig. "Oh?" Naruto schloss aus Sasukes Verhalten, dass dieses Problem ihn nicht groß zu beunruhigen schien. Dafür schien er viel zu gelassen. Stumm beobachtete Naruto ihn weiter, nachdem er sich wieder seinem Handy zugewandt hatte. Der Blondschopf kam nicht drumherum jegliche Muskelregung zu betrachten. Sasukes Lippen glichen nur noch einem schmalen Strich, so fest presste er sie aufeinander. Die Falten zwischen seinen Augenbrauen waren deutlich zu sehen . Vielleicht war das Problem doch größer, als der Schwarzhaarige angenommen hatte. Zu gern hätte Naruto ihm seine Hilfe angeboten, doch was konnte er schon für eine Hilfe sein für jemanden wie Sasuke? "Kann ich deinen PC kurz nutzen? Mein Laptop ist noch bei Itachi.", die plötzlich gestellte Frage an ihn ließ ihn aufschrecken und für einen kurzen Moment musste er die Worte in seinem Kopf noch verarbeiten, bis er dann förmlich von seinem Stuhl aufsprang. "Eh... Ja klar! Ich hole eben schnell meinen." Und schon war der Blondschopf aus der Küche verschwunden und begab sich in sein Zimmer. Dort lag auch sein Laptop brav auf seinem Schreibtisch. Sein Laptop war einer seiner Schätze, immerhin war es nach seinem Handy das teuerste Elektrowunder in seinem Besitz. Bewaffnet mit dem schwarzen Technikgerät ging er zurück in die Küche. Sasuke war wieder auf sein Handy konzentriert. "Hier." Behutsam stellte Naruto den Laptop vor Sasuke, klappte ihn auf und schaltete ihn auch direkt an. Wenige Sekunden später strahlte ihnen sein Desktop entgegen. Ein Passwort hatte Naruto nicht, immerhin war er der einzige der das Gerät nutzte und auch nur in äußersten Notfällen wurde das schwarzorange Gerät mit vor die Tür genommen. "Danke." Das Smartphone Sasukes fand Platz neben dem Laptop und als der Schwarzhaarige sich dem Laptop widmete, schmückte seine Lippen ein kleines Grinsen. Huch? "Süß." "Was?", verwirrt blickte er Sasuke an, welcher als Antwort nur mit einem knappen Kopfnicken auf seinen Bildschirm deutete. Und ohne das Naruto hinsehen musste wusste er was Sache war. Sofort spürte er die Hitze, die sich dieses Mal nicht nur auf seinen Wangen ausbreitete. Wie konnte er nur sein Desktophintergrund vergessen?! Es war nicht so, dass irgendetwas peinlich an dem Foto war oder es niemand sehen sollte, dann wäre er auch nicht so hirnverbrannt gewesen, es als Hintergrund zu nehmen. Es war ein stinknormales Foto von ihm, Kiba und Hinata am Strand, wie sie in die Kamera grinsten. Also nichts wofür man sich schämen müsste und dennoch war es ihm in diesem Moment peinlich. Naruto öffnete den Mund, wollte irgendetwas sagen. Doch er ließ es. Nichts von dem, was ihm auf der Zunge lag, hätte die Situation irgendwie verbessert. Also nahm er stumm die Teller vom Tisch, drehte Sasuke den Rücken zu und stellte das Geschirr ab. Er würde jetzt einfach den Abwasch erledigen und dann hatte er sich bestimmt auch wieder beruhigt. Gedacht, getan. Naruto ließ die Spüle voll laufen. "Ist es in Ordnung, wenn ich eine Software installiere, mit der ich auf unseren Firmenpc zugreifen kann?", Sasuke. Seine Stimme war wieder ruhig. Langsam glaubte Naruto wirklich, dass es für den Schwarzhaarigen normal war solche Sachen zu sagen. Wie konnte ein Mensch nur so ruhig bleiben im Angesicht offensichtlicher Probleme? "Klar." So etwas ging? Es war wirklich erschreckend, was man mit der heutigen Technik einfach alles machen konnte. Naruto warf einen Blick über die Schulter. Sein Mitbewohner auf unbestimmte Zeit hatte seine Augen jedoch immer noch - oder schon wieder?- auf den Bildschirm fixiert und tippte etwas. Der Blonde zwang sich, den Abwasch zu beenden und kein weiteres Mal zu Sasuke zu schauen. Es brannte ihm förmlich unter den Fingernägeln zu fragen, was genau er da machte, aber wenn es eine Firmeninterne Software war, hieß das doch sicher auch, dass es um vertrauliche Daten ging. Da hatte er seine Nase nunmal nicht reinzustecken, das wusste er ja. Trotzdem faszinierte es ihn. Naruto stellte das letzte Teil in das Abtrockengitter und drehte sich wieder um. Sasuke war noch immer beschäftigt, also setzte er sich wieder ihm gegenüber an den Tisch. Das bläuliche Licht des Laptops erhellte sein Gesicht auf seltsame Weise. Die Falten in Sasukes Gesicht waren nicht mehr da, stattdessen war es schwer irgendetwas davon abzulesen. "Machst du das häufiger?", schließlich hielt Naruto es nicht mehr aus, auch wenn er ihn damit vielleicht störte. "Hm?", Sasuke sah nicht vom Bildschirm auf, hob aber eine Augenbraue an, um ihm zu symbolisieren, dass er nicht wusste, was genau er meinte. "Die Buchungsprobleme bei eurer Herberge, mein ich." "Könnte man so sagen. Ich übernehme quasi den Kundenservice. Die Kunden betreuen und bei der Buchung helfen gehört dazu.", erzählte er lässig und tippte dabei weiter Befehle in den PC. Narut sah den schwarzhaarigen an wie ein Auto. "Wie alt bist du?" Die Frage rutschte Naruto einfach so heraus. Tatsächlich fiel dem Blonden sogar auf, dass er sich nie Gedanken über das Alter von Sasuke gemacht hatte. Er studierte, Naruto wusste zwar nicht im welchem Jahr, doch er ging einfach davon aus, dass nicht so viele Jahre zwischen ihnen lagen. In Narutos Augen war es wirklich faszinierend, dass Sasuke schon derart selbstständig arbeitete. Aber wahrscheinlich wuchs man da einfach so hinein? Sasuke wurde bestimmt schon von klein auf so erzogen, dass er früh wusste was seine Ziele waren und wie er früh Verantwortung übernehmen konnte. Naruto verzog das Gesicht. Auch Sasuke war das genaue Gegenteil von ihm. War er vielleicht der einzige Mensch in seinem Alter, der noch nichts mit seinem Leben anzufangen wusste? Wann war dieser Zeitpunkt, wo man merkte was das Richtige für einen war? Das monotone Tippgeräusch, welches Sasuke verursachte, verstummte und leicht verwirrt blickten ihm nun die schwarzen Iriden über den Laptop entgegen. "21, wieso?" "Eh… Es ist nur", der Blonde kratzte sich am Hinterkopf, auf den Lippen ein schiefes Grinsen. Er wusste selbst, dass es ein merkwürdiger Zeitpunkt war, um sich nach dem Alter einer Person zu erkundigen. "Ich find es bewundernswert, dass man dir schon wichtige Aufgaben anvertraut." "Ist ja nicht so, als hätte ich die Wahl. Du hast meinen Vater gesehen. Wenn ich das hier nicht machen würde, wäre ich enterbt bevor ich auch nur Blinzeln könnte." "Ernsthaft?" "Naja, ganz so schlimm vielleicht nicht.", Sasuke grinste schelmisch, "Aber er möchte ja, dass ich später auch Ahnung von dem habe, was ich mache. Und ich kann das Geld gut gebrauchen.", fügte er hinzu und tippte wieder am Laptop. Naruto blieb still. Er hatte nicht gedacht, dass Schwarzfell zur Arbeit im Familienunternehmen gedrängt wurde. Im Gegensatz zu seinen Eltern, drängten Sasukes ihn bewusst in eine Richtung. Naruto fragte sich, ob Sasuke Spaß an diesem Job hatte und ob er sich selbst auch bereits in der führenden Position des Uchiha Unternehmens sah. "Fertig. Danke für den Laptop, das geht deutlich schneller. Vom Handy ist das alles eher umständlich.", damit klappte er das Gerät zu und blickte ihn wieder an. Jetzt war sein Gesicht nicht mehr zu einer ernsten Maske verzogen, wie noch vor wenigen Minuten. "Kein Thema, freut mich, dass ich dir behilflich sein konnte.", Naruto lächelte leicht und der Schwarzhaarige erwiderte jenes kommentarlos. Der Blondschopf nestelte an seiner Hose und brachte sein Smartphone zum Vorschein. Ein kurzer Blick auf sein Display verriet ihm, dass es nun langsam Zeit fürs Bett wäre, besonders wenn er morgen mal zeitig aufstehen wollte, um in Ruhe nach einem passendem Geschenk für Shikamaru zu suchen. Und natürlich wollte er nicht riskieren aufgrund von Schlafmangel im dunklen Kino später einzuschlafen. Noch bevor Naruto sich überhaupt fragen konnte, weshalb er von der Müdigkeit noch gar nicht überrannt wurde, gähnte er herzhaft, seine Arme gen Decke streckend. Er bemerkte den Blick Sasukes auf sich und peinlich berührt sanken seine Arme zurück auf die Tischoberfläche. "Ah, sorry. Ich bin nur ziemlich müde..", erklärte Naruto sich. War es nicht total unhöflich einfach so vor jemanden zu gähnen, ohne sich die Hand vor den Mund zu halten?! Sein Gegenüber lachte kurz auf und erhob sich anschließend. "Dafür musst du dich nicht entschuldigen. Oh und danke für den Abwasch", die Worte Sasukes klangen warm und aufrichtig, was Naruto wieder ein kleines Lächeln auf seine Lippen zauberte. Der Schwarzhaarige war indessen auf ihn zu gekommen und stand unmittelbar vor ihm. Naruto musste aufsehen, um ihm ins Gesicht schauen zu können. "Ist doch selbstverständlich. Du hast gekocht und musstest dich immerhin um wichtige Dinge kümmern. Und außerdem bin ich immer noch dein Gastgeber." "Wohl wahr.", lachte Sasuke und es hätte nicht schöner in Narutos Ohren klingen können. Bevor er noch etwas hätte erwidern können, hatte Sasuke ihm eine Hand in den Nacken gelegt, kraulte ihn leicht. Sofort breitete sich ein Kribbeln, beginnend an den Stellen wo Sasuke ihn berührte, über seinen ganzen Körper aus. Instinktiv schloss er seine Augen und genoss die sanften Berührungen. Es fühlte sich einfach immer wieder aufs Neue so verdammt gut an, wenn Sasuke ihn berührte! Enttäuscht seufzte Naruto auf, als sein Besucher seine Hand zurück zog. "Schlaf gut.", diesmal war Sasukes Stimme leise, wie eine zu Boden fallende Feder, doch Naruto konnte seine Worte deutlich hören. "Danke, du auch." Naruto sprach ebenso leise wie sein Gegenüber und öffnete nur langsam seine Augen. Für viele Sekunden verschmolzen ihre Blicke noch mit einander, unfähig sich voneinander zu lösen, bevor der Größere sich in Bewegung setzte und aus der Küche verschwand. Naruto blickte ihm hinterher, sein Herz schnell pochend, gegen seinen Brustkorb. Unbewusst biss er sich erneut auf die Unterlippe. ~*~ Der nächste Morgen kam viel schneller als es Naruto lieb war und so kam es, dass er sich mit seinem derzeitigen Mitbewohner in der Innenstadt befand. Mit seinen Händen umfasste er einen Becher heißer Schokolade von seinem Lieblingsbäcker. Seine Begleitung hatte sich einen schwarzen Kaffee gegönnt. Naruto schauderte schon beim Gedanken an den bitteren Geschmack und nahm einen großen Schluck seines süß-schokoladigen Getränks. Zusammen waren sie am Vormittag in die Innenstadt gefahren und hatten vor, mit der Suche nach Shikamarus Geschenk zu beginnen. Der Abstecher beim Bäcker war dabei zwingend notwendig gewesen, denn wie sich im Laufe der Tage herausgestellt hatte, war Sasuke kein Morgenmensch. Naruto selbst war ja auch kein Fan davon früh aufzustehen, aber wenn es notwendig war, dann ging es auch. Bei seinem Mitbewohner musste er überrascht feststellen, dass dieser still und ziemlich genervt war nach dem Aufstehen, sodass man fast meinen könnte, er verfluche alles und jeden, vor allem die Sonne, die es wagte den nächsten Tag anzukündigen. Erstaunlicherweise hatte er aber kein Problem mit dem Wachwerden, sondern eher mit dem Wachsein direkt danach. Naruto grinste in sich hinein. Er müsste ihm eine dieser Tassen schenken, die den 'Kaffeestand' anzeigte und wann man ihn ansprechen durfte. Schade, dass es sich heute nicht um ein Geburtstagsgeschenk für ihn handelte, dachte er bedauernd. Dennoch. Es freute ihn unheimlich, so ein kleines Detail über Sasuke zu wissen, der sonst so perfekt schien. "Hast du eine Idee, was du ihm schenken willst?", unterbrach dieser plötzlich seinen Gedankengang, während sie bisher stumm nebeneinanderher gelaufen waren und ihre warmen Getränke genossen hatten. Vor ihnen lag nun die belebte Einkaufsmeile, mit ihren unzähligen Geschäften. "Hmmm...", nachdenklich nippte er ein weiteres Mal an seinem Kakao, "Temari meinte es wurden wohl einige Games, die er gerne spielt, released und ich solle ihr einfach Bescheid sagen, was ich gekauft habe." Erst als Naruto eine von Sasukes feinen Augenbrauen nach oben schwangen sah, realisierte er, dass Sasuke keine Ahnung hatte von wem er überhaupt sprach. "Temari ist die Freundin von Shikamaru, für den ich nach einem Geschenk schaue.", erklärte der Blondschopf und erhielt nur ein knappes Nicken von seiner Begleitung. Auch er nippte an seinem Kaffee, als wäre dies die einzige Möglichkeit mit ihm unter den Lebenden zu wandeln. Naruto schlich ein schiefes Grinsen auf seine Lippen. Irgendwie war es süß den Älteren so zu sehen und die Tatsache, dass er dennoch mit ihm unterwegs war, bestätigte Naruto nur in seiner Ansicht. Sie betraten den ersten Shop, GameStart, auf ihrem Weg. Die Chance etwas zu finden war hier am größten. Naruto hatte eine kleine Liste von Temari per Messenger bekommen und ging direkt zu der Wand, in dessen Regal die Neuerscheinungen präsentiert wurden. Sasuke folgte ihm, während er im Vorbeigehen hier und da interessiert einige Spiele beäugte. "Autsch.", seine Stimme klang beeindruckt und ungläubig, als er neben dem Blonden zum stehen kam und einen Blick auf die Preise der neuen Spiele warf. Angesprochener seufzte erschlagen. "Ja… Aber es ist sein Geburtstag, oder? Da sollte der Preis egal sein…", das sagte Naruto zwar, aber er war sich bewusst, dass sein Budget eher gering war. Die Arbeit im Konbini wurde ihm ja auch erst zum Ende des Monats bezahlt und der war noch nicht in Sicht. "Wir können auch noch woanders schauen. Oder du findest etwas anderes für ihn. Ich denke nicht, dass du dich selbst wegen eines Geschenks in einen finanziellen Engpass begeben solltest.", Sasuke klang nicht besonders begeistert. Im Grunde hatte er ja Recht. "Hm.. Ganz so schlimm ist es auch nicht. Aber vielleicht sollten wir tatsächlich noch ein wenig rumschauen und zur Not kann ich auf eins von diesen hier zurückkommen. Mal sehen was die hier noch haben!", schlug Naruto vor und schenkte dem älteren ein breites Grinsen. Und tatsächlich fand Naruto ein Spiel, von dem er Shikamaru oft hatte reden hören. Freudig nahm er das Spiel in die Hände und hielt es seiner Begleitung vor die Nase. "Schau mal! Das Spiel ist schon seit längerem überall ausverkauft!" Auf Narutos Lippen lag ein breites Grinsen, "Shikamaru sucht schon ewig nach dem Game. Es ist zwar gebraucht, aber das mindert ja nicht das Spielvergnügen." Der Blondschopf warf einen Blick auf das Preisschild und konnte sein Glück gar nicht fassen. "Und total preiswert ist es auch!", fügte er noch erfreut hinzu. Perfekt! Shikamaru würde nie damit rechnen! Er konnte es gar nicht erwarten seinen verblüfften Gesichtsausdruck zu sehen! Er hatte nicht erwartet so schnell fündig zu werden, aber das Glück schien wohl heute auf seiner Seite zu sein. Er schaute dennoch noch ein wenig durch die Spiele, vielleicht war ja etwas interessantes für ihn dabei. Seine Konsole verstaubte noch, wenn er so weiter machte. „Oh wow! Das ist ja uralt!“, aus den Untiefen der gebrauchten Spiele zog er eines hervor und begutachtete es. Sasuke, der sich ebenfalls noch umsah, wandte sich ob des Aufrufs zu ihm und seinem Fund. „Zeig mal.“, Naruto hielt es ihm vor die Nase, wo es skeptisch beäugt wurde, „Ninja Warriors? Das hab‘ ich als Kind immer mit meinem Bruder gespielt.“ „Du auch?“ Der Blondschopf hätte nicht gedacht, dass Sasuke das Spiel kannte. Es war wirklich alt, aber mittlerweile wohl ein Klassiker. Er hatte zwar keine Geschwister, aber unter seinen Freunden war es früher sehr beliebt gewesen. Sie unterhielten sich eine Weile über das Spiel - Sasuke und Naruto hatten völlig unterschiedliche Kämpfer gewählt, da mussten die Strategien besprochen werden – bevor Naruto schließlich beschloss es mitzunehmen. „Du wirst schon sehen, ‚die Schlange‘ hat keine Chance gegen ‚den Fuchs‘! Ich beweise es dir!“, tönte er selbstbewusst und ignorierte das selbstgefällige Grinsen auf Sasukes Zügen, der vom Gegenteil felsenfest überzeugt war. Mitsamt Ausbeute verließen sie den Laden wieder und erst jetzt wurde Naruto die Kälte bewusst, die ihm ins Gesicht schlug. Außerdem hatten sie ihre sinngebende Aufgabe nun mit dem Kauf des Spiels abgeschlossen. Ihm schoss das Wort ‚Date‘ wieder in den Kopf. Ob es das war, jetzt da sie keinen Grund mehr hatten unterwegs zu sein, außer um, naja, Zeit miteinander zu verbringen? „Wollen wir was frühstücken gehen?“, fragte er und schob alle peinlichen Gedanken beiseite. Seine Begleitung nickte zustimmend. Vielleicht irrte er sich, aber er hatte das Gefühl, das Sasuke die Chance auf einen zweiten Kaffee willkommen hieß. Und er hatte Recht. Der Schwarzhaarige holte sich nur ein halbes belegtes Brötchen und einen großen Kaffee. Sie setzten in einem gemütlichen Cafè einander gegenüber an einen der Tische. Das fühlte sich nicht nach einem Date an, sondern ganz normal und er war froh darüber. „Welchen Film meintest du denn gestern eigentlich?“, hörte er sich fragen und wurde direkt nervös. Was sollte denn das? Wieso fragte er ihn sowas? Jetzt sah es doch erst recht danach aus, als würde er sich darauf freuen. Sasukes Reaktion irritierte ihn. Dieser sagte nämlich nichts, sondern zog sein Handy aus der Jackentasche und begann etwas einzutippen. Und das nicht nur kurz. Ein paar Minuten vergingen, ohne eine Antwort. Narutos Wangen wärmten sich langsam, als es ihm dämmerte und er begann zu schmollen. „Es gibt keinen Film, den du unbedingt sehen willst, oder?“, noch während er das sagte fühlte er seine Wangen glühen. „Nope.“, die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen, ohne einen Hauch von Scham, als wäre das nur eine simple Feststellung, ohne weitere Bedeutung. Naruto öffnete den Mund, um zu protestieren, schloss ihn aber wieder. Verdammt. Er hatte es geahnt und verfluchte sich für das aufgeregte Kribbeln in seinem Bauch. Ohne Vorwarnung stand er auf, Sasukes fragenden Blick ignorierend und setze sich neben ihn auf die Bank. „Dann lass mich wenigstens mitentscheiden, was wir angucken.“ Er war ihm jetzt so nah, dass sich ihre Oberschenkel berührten, Naruto beugte sich zu Sasuke hinüber um auf dessen Handybildschirm sehen zu können. Sasuke kommentierte sein Tun nicht, und scrollte stattdessen wieder zum Seitenanfang nach oben. Das hieß dann ja wohl, dass Sasuke keine Einwände gegen sein Mitspracherecht hatte. Es hätte Naruto schon etwas gewundert, wenn dem so gewesen wäre, so schätzte er Sasuke nämlich nicht ein. Aber was konnte er da schon groß beurteilen, er kannte ihn ja kaum. "Auf was stehst du so?", fragte der Blondschopf nachdenklich, während seine blauen Iriden über die Auswahl streiften. Es wäre bestimmt um einiges einfacher, wenn sie schauten, ob sie gleiche Präferenzen hatten. Er bekam keine Antwort, spürte stattdessen den die dunklen Augen auf sich ruhen. Hatte Sasuke ihn vielleicht nicht verstanden? Leicht verwirrt wandte Naruto sich dem Anderen zu und erschrak. Wie hatte er ignorieren können, wie nahe sie gerade beieinander saßen?! Der Blick Sasukes trieb ihm die Röte ins Gesicht. Wieso starrte Sasuke ihn so an? "Eh...Also", Naruto wich seinem Blick aus, räusperte sich und konzentrierte sich schnell wieder auf das schwarze Smartphone in Sasukes Hand. Nun begann er selbst mit dem Zeigefinger das Kinoprogramm hinunter zu scrollen. "Ich bin eher so der Action-Typ. Ich schaue gerne so Filme wie Stirb qualvoll, Mission: Not possible oder 23 Jump Alley, obwohl der auch sehr witzig ist. Aber Komödien schaue ich generell gerne! Oder sowas wie...Ah!", Naruto tippte mit dem Finger auf ein Bild, "Ninja Assassin 2! Woooah… Kennst du den ersten Teil? Den hast du bestimmt gesehen oder?!" Sasuke sah nun auch wieder auf das Smartphone und schien einen Moment zu überlegen. "Ich denke schon. Bin mir grad nicht sicher.", sagte er schließlich und neigte den Kopf etwas zur Seite. "Oh, das ist der mit-", Naruto erzählte ihm die Geschichte des ersten Teils in der Kurzfassung, freudig als wäre es sein Lieblingsfilm und gestikulierte wild umher und machte Soundgeräusche nach. Vielleicht war es tatsächlich sein Lieblingsfilm - doch um das zu festigen müsste er etwas länger drüber nachdenken. "Also?", fragte er abschließend und mit großen Augen, die das Wort 'Vorfreude' auf sein Gegenüber projizierten. Sasuke wirkte unbeeindruckt von der Thematik des Films, doch etwas ließ ihn grinsen. "Hab ich eine andere Wahl, wenn du so niedlich bist?", erwiderte er und bevor Naruto sich versah, spürte er wie Sasuke ihm einen Kuss auf die Lippen hauchte. Er hatte keine Zeit zu verstehen was da gerade passiert war, spürte nur das heiße Kribbeln auf seinen Lippen und lief bis zu den Ohren rot an wie eine Tomate. Sasuke wandte sich anschließend dem Frühstück zu, dass vor ihnen auf dem Tisch noch unangerührt stand. Der Blondschopf saß da wie angewurzelt. Was? Was?? Waaaas?? Hatte er ihn gerade in aller Öffentlichkeit geküsst? Einfach so? Schnell sah er sich im Cafè um. Es war voll hier, vielleicht hatte sie bei dem Trubel keiner bemerkt? Trotzdem sank er beschämt an der Bank hinunter. Was fiel Sasuke ein? So sahen sie doch aus wie ein Pärchen! Und schon wieder dieses Gefühl in seiner Bauchgegend, diesmal stärker. So ein Fiesling. Aber er konnte nicht ewig in dieser Position auf der Bank sitzen, das machte ihn nur noch auffälliger. Beschämt richtete er sich wieder auf und setzte sich dem Schwarzhaarigen wieder gegenüber, vermied jedoch tunlichst ihn anzusehen. Wie schaffte er es immer wieder aufs Neue so ein Gefühlschaos anzurichten?! Naruto machte sich daran sein belegtes Baguette zu verdrücken und hoffte dass sein Körper sich mit dem Verdauen beschäftigen würde, statt seine Energie auf die Röte in seinem Gesicht zu verschwenden. So schnell verzieh er ihm den Kuss in der Öffentlichkeit bestimmt nicht. "Können wir?!" Naruto erschrak ein wenig, als er nach einer Weile Sasukes Frage hörte und blickte ihn reflexartig an. Er hatte gar nicht bemerkt, dass sie bereits beide fertig waren. Nein, dachte er trotzig, am liebsten würde Naruto sich zu Hause in seinem Bett unter seiner Decke vergraben und für die nächsten Tage nicht mehr darunter hervorkriechen. Doch gleichzeitig wollte er jede einzelne Sekunde die ihm ermöglicht wurde, mit dem Schwarzhaarigen verbringen. Was stimmte nur nicht mit ihm? Wieso war das alles so kompliziert?! "Klar.", antwortete Naruto gen seiner wirren Gedanken und erhob sich von seinem Platz. Sie brachten das Geschirr weg und verließen die Bäckerei und die Kälte, die Naruto ein weiteres Mal ins Gesicht schlug, ließ ihn die Schulter hochziehen und die Hände in seinen Taschen vergraben. Wann war es eigentlich so kalt geworden? Die letzten Tage war es noch so schön angenehm warm gewesen und jetzt auf einmal nahm die Kälte die Überhand. Naruto hatte keine Problem mit der Kälte an sich, jedenfalls nicht solange er zu Hause unter einer seiner warmen Decke auf der Couch oder dem Bett chillte, aber so hier draußen? "Die nächste Vorstellung fängt erst um halb drei an.", Sasuke unterbrach die Stille nachdem sie eine Weile stumm nebeneinander hergelaufen waren. Als Naruto zu ihm sah, waren dessen Augen auf sein Handy fixiert. Er tippte auf dem Display herum. "Oh? Hm… Wir können ja in der Stadt ein wenig Zeit totschlagen. Vielleicht hat sich ja etwas verändert, seitdem du das letzte Mal hier warst.", schlug Naruto vor und überlegte, was man so machen konnte, ohne dass es zu sehr nach einem Date aussah. "Gern.", Sasuke schien einverstanden mit seinem Vorschlag, "Meistens besuche ich nur Itachi und dann auch nur über Nacht. Ich war schon lange nicht mehr in der Innenstadt. Aber ich kaufe schon mal die Kinotickets, dann haben wir das erledigt. Wo sitzt du gerne?" Nun hob Sasuke seinen Blick und sah ihn direkt an. "Mhhh… mittig? Sowohl Reihe als auch Platz." "Ok." Während Sasuke sich wieder seinem Handy widmete, kramte Naruto aus seiner Jackentasche seinen Geldbeutel, um seinem Mitbewohner seinen Anteil zu zahlen. "Wie viel bekommst?". Wollte Naruto wissen und warf ihm einen Blick zu. Ohne Vorwarnung stoppte Sasuke, und bedachte ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue. "Vergiss es." "Warum?", Naruto war zu perplex. Doch kaum hatte er die Frage gestellt wurde ihm klar, was Sasuke beabsichtigte. Es war doch ein Date und so wie es aussah übernahm er dabei den Part des Eingeladenen. Seine Begleitung sagte eine lange Zeit nichts. Sie sahen sich an und je länger sie so da standen umso seltsamer wurde dem Blonden. Er verstand ja, dass er vielleicht ein wenig überreagierte wegen der Date-Sache. Aber es war nun mal nicht so einfach. Naruto brach den Blickkontakt ab und sah gen Boden. Er wollte diese unangenehme Stille nicht. "Ist es so schlimm, dass ich dich besser kennenlernen möchte?", fragte Sasuke mit sanfter Stimme und plötzlich tauchte eine Hand vor seinem Sichtfeld auf, legte sich auf seine Wange. Sasuke war ihm wieder nähergekommen. Instinktiv lehnte Naruto sich ein wenig in die Berührung, errötete aber natürlich wieder auf der Stelle. "Nein…", Sasukes Finger begannen vorsichtig an seinem Kinn entlang zu fahren, bis zum Hals, "Du weißt genau, dass ich dich-", er stoppte kurz, sein Herzschlag beschleunigte sich, "mag, aber das macht es nur komplizierter.", mit jedem Wort wurde er leiser. "Tut mir Leid Naruto. Aber vielleicht können wir es einfach ausprobieren? Du machst dich selbst verrückt, wenn du zu viel darüber nachdenkst. Gegen ein einfaches Date spricht doch erstmal nichts." Naruto könnte versinken in dem Klang seiner Stimme. Doch, gegen ein Date sprach zu viel, weil er bereits wusste, dass er Sasuke ganz und gar verfallen war, aber das konnte er nicht sagen. Er wollte die Zeit mit ihm doch genießen, aber was wenn Sasuke sie nicht genoss? Was wenn er das herausfand bei ihrem Date? Das wollte Naruto nicht! Denn sobald Sasuke merkte wie anstrengend es mit ihm war, wie wenig Spaß es brachte mit ihm, würde er ihn bestimmt auch allein lassen. Er biss sich auf die Unterlippe, realisierte dies jedoch diesmal selbst und ließ es bleiben. War das womöglich wirklich einer seiner schlechten Angewohnheiten? "Dir muss es nicht Leid tun. Du hast nichts falsch gemacht. Es ist nur... Mir tut es Leid. Wirklich...", Naruto legte seine Hand auf die Wärmequelle an seiner Wange, "Ich versuch's, okay? Ich würde mich ewig und tausend Jahre hassen, wenn ich dich vergraulen würde." Der Blondschopf schenkte Sasuke ein Lächeln, es war nur klein aber ehrlich. Zu gern würde er sich dem Größeren mitteilen, ihm sagen, was ihn so verrückt machte. Das Sasuke kein bisschen Schuld daran trug und er der erste war, der in Naruto so heftige Gefühle auslöste. Wäre Gaara nur nie gewesen, dann hätte er nie so sehr an sich gezweifelt. Nein... Das war falsch. Er würde ihn nie komplett aus seinem Gedächtnis streichen können. Er war immerhin seine erste Liebe gewesen. Und jetzt wusste er immerhin, woran er zu arbeiten hatte. Auch wenn er es auf die hässlichste Weise herausfinden musste. "Das wirst du schon nicht. Entspann dich einfach. Nichts was wir machen, muss verbindlich sein, wenn du das nicht willst, merk dir das einfach. Und jetzt lass uns weiter, sonst frieren wir hier fest.", damit löste er seine Hand von ihm und ging voraus. Naruto verweilte noch einen Moment. Sasuke war wunderbar. Womit hatte er einen so verständnisvollen Menschen, wie ihn verdient? Er konnte wirklich von Glück reden, dass Sasuke ihn akzeptierte, wie er war. Hatte er nicht genau das zuvor auch angekündigt? Er hielt sein Wort und allein deshalb war dem Blonden schon wieder fast nach weinen zu mute. Aber nur weil er sich freute. Er sollte positiv denken und am besten Sasukes Rat befolgen. Wenn er einfach versuchte den Tag zu genießen, dann blieb ihm diese Freude sicher auch. Mit diesem Gedanken schloss er hoffnungsvoll zu Sasuke auf. ~*~ Einige Stunden später kamen sie vor dem Kino zum Stehen und zogen die gesamte Aufmerksamkeit auf sich. Oder sollte man eher sagen, dass Naruto die Aufmerksamkeit der Leute auf sie zog? Denn er konnte es einfach nicht mehr halten. Es war schon schwer gewesen, dass erste Mal unter Kontrolle zu kriegen. "Ich glaub es nicht!" Der Blondschopf hielt sich den Bauch, lachte herzhaft, "Dass... Dass du... Ahahaha..." Naruto versuchte erst gar nicht einen ordentlichen Witz herauszubekommen. Er genoss, dass er so unbeschwert lachen konnte. Generell waren die letzten Stunden komplett anders verlaufen, als ihr anfängliches nebeneinander Existieren und Schweigen. Sie hatten viel geredet, viele Läden abgeklappert. Dabei hat Naruto herausgefunden, dass der Schwarzhaarige sehr gerne zu lesen schien, immerhin hatten sie allein im Buchladen gut eine Stunde tot geschlagen. "Wow, ich weiß ja nicht, ob es von Intelligenz zeugt, wenn man 20 Minuten über einen Witz lacht.", Sasukes Stimme klang belustigt und eine seiner fein geschwungenen Augenbrauen schwang nach oben. "Komm schon... Ich bitte dich! Es ist nicht der ultra flache Witz.... Sondern die Tatsache, dass er von dir kam." Naruto konnte sein Lachen immer noch nicht komplett einstellen, schaffte es jedoch endlich wieder in vollen Sätzen zu sprechen. "Wie du einfach random mit diesem Witz kamst... So vollkommen ruhig 'Wieso stellt man eine leere Flaschen in den Kühlschrank? - Für Leute die keinen Durst haben!", Naruto versuchte so gut es ging den Witz genau so wiederzugeben, wie Sasuke ihn zuvor gesagt hatte. Darauf bekam er nur ein Kopfschütteln, sah aber deutlich die nach oben gezogenen Mundwinkel Sasukes. "Du bist verdammt hübsch wenn du lächelst.", hörte Naruto sich sagen und schlagartig war ihm nicht mehr zum Lachen zu Mute. Seine Gesicht färbte sich in ein tiefes Rot und instinktiv schlug er sich eine Hand vor den Mund. Oh Gott, wie konnte ihm sowas einfach rausrutschen. Sasuke war eindeutig anzusehen wie überrumpelt er in diesem Moment war. Wars ihm zu verübeln? Naruto selbst hatte nicht mit sowas gerechnet. Gespannt wartete er auf die Reaktion. Sasukes Verwirrung wich langsam wieder dem sanften Lächeln, dass gerade gelobt wurde, doch es war ein klein bisschen anders und dann war da wieder die Sache, die Naruto ebenfalls so gerne mochte. Die Röte auf seiner hellen Haut. Er sah wie Sasuke den Blick für einen Moment von ihm abwandte, nur um ihn dann mit einem schiefen Grinsen auf den Lippen, wieder in die Augen zu sehen. "Danke." Nur ein Wort und doch löste es wieder die Schmetterlinge im Bauch des Blonden aus. Diesmal akzeptierte er das Gefühl und machte einen Schritt auf Sasuke zu. Wie vorhin im Cafè, beugte nun er sich zu dem größeren und küsste ihn für einen ganz kurzen Moment. "Ich wusste nicht, dass du schüchtern bist.", grinste er frech und streckte ihm die Zunge raus. Da fiel dem schwarzhaarigen die Kinnlade runter. "Wa- Oh, wag das nochmal und ich beiß sie dir ab!", jetzt errötete er erst Recht und Naruto konnte nicht anders als wieder laut loslachen. Natürlich streckte er ihm die Zunge ein weiteres Mal heraus, lief dabei aber schon durch die Eingangstüren des Kinogebäudes. Er würde wetten, dass Sasuke seine Drohung wahr machte, wenn er die Chance dazu hatte. Immerhin folgte er ihm geradezu angriffslustig. So weit kam es zu Narutos Glück nicht, stattdessen standen sie ein paar Minuten später vor dem Tresen und überlegten, welches Popcorn sie kaufen sollten. Beziehungsweise, welches Sasuke kaufen sollte, er ließ sich wie zu erwarten auch das nicht nehmen. Naruto spielte indes an seinem Smartphone und tippte sich durch seine sozialen Medien. Er hatte schon lange keinen Blick mehr hinein geworfen, hatte er doch den Kopf dafür nicht gehabt. Doch es schien nichts wirklich interessant und so entschied sich Naruto sein Handy wieder in den tiefen seiner Tasche verschwinden zu lassen. Ein kurzes Piepen. Er hielt inne. Huch...? Sein Display zeigte ihm eine neue SMS im Posteingang an. Wer außer Sasuke schrieb ihm eine SMS? "Ich nehme das Sparme-" "Das Pärchenmenü ist günstiger!", hörte Naruto sich Sasuke ins Wort fallen. Woraufhin der Schwarzhaarige wieder leicht überrumpelt seine Augen auf ihn richtete. Auch die Kassiererin blickte kurz zwischen ihn hin und her, bevor sich ihr ein leicht rosaner Schleier auf die Wangen legte. Hups... Auch Narutos Wangen verfärbten sich leicht. Das war ihm einfach so rausgerutscht. Er konnte ja auch nichts dafür, dass das Menü so benannt worden war. Aber Naruto war oft genug hier, um die Preisliste verinnerlicht zu haben und er hatte die Worte dann einfach nicht zurückhalten können. Sasuke, der ihm vorhin etwas vom Geld wirtschaften erzählt hat, konnte er doch jetzt nicht in seinen Ruin treiben. "Also Kiba und ich holen uns das deswegen auch immer.", fügte Naruto noch seiner Aussage hinzu, um jene etwas abzuschwächen. Als sein Begleiter sich wieder gefangen hatte, richtete er sich an die Frau hinter der Theke und änderte seine halb aufgegebene Bestellung. "Cola?" Naruto nickte zur Antwort, ließ sein Handy nun endlich in seinen Taschen verschwinden, während besagtes Getränk eingefüllt wurde. "Wie hättest du das Popcorn gern? Salzig oder-" Ein weiteres Mal öffnete Naruto seine Lippen, um Sasuke ins Wort zu fallen. Und noch bevor Naruto es ein weiteres Mal überdenken konnte, würde das seinen Versuch, die Situation zuvor abzuschwächen, doch zu Nichte machen, grinste er breit. Was sollte er auch tun? Er liebte diese rot gefärbten Wangen an Sasuke. "So süß wie du gerade eben!" Und da war sie! Zufrieden grinsend schnappte Naruto sich das Getränk, streckte Sasuke wieder die Zunge heraus, bevor er schneller Schritte, mit wahrscheinlich ebenso roten, erhitzten Wangen, aus der Schlange flüchtete und ihn stehen ließ. Der Kinosaal in den er sich hineinflüchtete war bereits abgedunkelt und die Werbung fing gerade an, als Naruto die Stufen hinauflief. Sie hatten wirklich gute Plätze erwischt, das musste er zugeben. Andererseits war der Saal auch nicht so arg voll. Eine Sache jedoch ließ sein Herz wieder ein kleines bisschen schneller schlagen: Ihr Platz war ein Pärchensitz. Das hieß sie hatten keine Armlehne, die die Sitze voneinander trennte. Naruto spürte einen Schauer über seinen Rücken laufen, bei dem Gedanken, dass er Sasuke ganz nahe sein würde. Hatte er das etwa auch geplant? Besagter Schwarzhaarige war nun auch am Platz angekommen und balancierte die viel zu monströsere Popcorntüte ganz einfach auf einen Sitz neben ihrem und machte es sich bequem. Und mit bequem, meinte er wirklich bequem. Sasuke sank ein wenig in den Sitz und legte seinen Arm auf die Kopflehnen. Ihn schien der besondere Sitz weder zu verwundern, noch zu stören. Naruto setze sich ebenfalls. Es störte ihn auch nicht direkt, doch er war nervös und ließ ein wenig Platz zwischen ihnen. Es war ja nicht so, als ob sie sich einander noch nie so nah gewesen wären, aber hier im dunklen Kino war das doch irgendwie anders. "Hier, so geht's besser, oder?", sein Sitzpartner hatte den Eimer Popcorn wieder an sich genommen und platzierte ihn auf seinem Schoß. Es raschelte kurz und dann hielt man ihm einen Strohhalm hin. Oh? Ein kurzer Blick zu dem Getränk neben sich im Halter ließ ihn merken, dass er das total vergessen hatte, bei seiner kleinen Revanche vorhin. Nur zu gern nahm Naruto ihn entgegen und er landete nicht nur sofort in dem Getränkebecher sondern wanderte auch direkt zwischen seine Lippen. Naruto konzentrierte sich auf die Werbung, als würde es sich schon um den Film selbst handeln, weshalb Sasuke auch zur Antwort nur ein knappes Nicken bekam. Gar nichts war besser! Der Blonde wusste, dass Sasuke seine Frage nicht auf seinen Gemütszustand bezog. Aber Naruto konnte nicht anders, als sich der Besonderheit des Pärchensitzes extrem bewusst zu sein. "Trink nicht alles leer bevor der Film überhaupt angefangen hat." Ob des Gesagten schrak er auf und ließ von dem Getränk ab. Sasukes Stimme war ihm plötzlich so nah - zu nah! Er drehte seinem Sitznachbar das Gesicht zu, bereute es im selben Moment. Wie war er nur auf so eine grandiose Idee gekommen? Sasuke hatte sich zu ihm rübergebeugt. "Oh... Eh... Sorry.... Ich..." Narutos Finger nestelte an dem Plastikdeckel der Cola. Sein Herz raste und er konnte sich nicht einmal erklären warum, doch das Grinsen, welches er in Sasukes Gesicht erkennen konnte, trug nicht zum Gegenteil bei. Mit einem Mal spürte er eine große, warme Hand auf seinem Oberschenkel und sofort versteifte der Blondschopf. "Nervös?", Sasuke sprach leise, brauchte auch nicht lauter sprechen, obwohl vor ihnen lautstark Werbung lief. Schlagartig färbten sich Narutos Wangen in ein tiefes Rot. Er betete inständig, dass Sasuke es nicht bemerkte. Doch was für ein Schwachsinn war das, wenn das Licht der Leinwand ihre Gesichter erhellte und er selbst das Grinsen auf Sasukes Lippen hatte erkennen können. Lippen, die leicht geöffnet waren und von denen er den Blick losreißen musste. Er versuchte es stattdessen mit seinen Augen. Warum lernte er nicht aus seinen Fehlern? Wie blöd musste er sein, ihm in diese Augen zu sehen, die ihn geradezu verschlingen wollten? Naruto schluckte trocken. Verdammt. "W-warum sollte ich?", erwiderte er so gut er konnte, doch seine Stimme klang nicht annähernd so trotzig, wie vorgesehen. Er räusperte sich minimal. "Natürlich nicht." "Gut.", hörte er Sasuke sagen und bevor er wusste wie ihm geschah, war die Hand von seinem Oberschenkel verschwunden. Dafür legte Sasuke den Arm von der Lehne um ihn und zog ihn seitlich zu sich, sodass er dank ihres Größenunterschieds nun an seiner Brust lehnte. Wenn Naruto nicht vorher schon einen Herzinfarkt erlitten hatte, so tat er das jetzt. So nah! Und so warm! Und das überall! "Sa-" "So komm ich viel besser an deine Zunge ran.", plötzlich waren seine Lippen direkt am Ohr des Blonden. Gänsehaut breitete sich in Narutos gesamten Nacken aus. Bis sie neckend über seine Ohrmuschel glitt, heiß und feucht. Da war es endgültig aus mit ihm. Er seufzte wohlig auf, hoffte, dass niemand der Kinobesucher ihn hören konnte. Zu Narutos Glück saßen neben ihnen, sowie unmittelbar vor und hinter ihnen niemand. Seine Hände suchten halt, krallten sich in die Pappe des Bechers. Es kam ihm vor, als würde sein Herz noch schneller und härter gegen seinen Brustkorb schlagen als zuvor schon. Wenn Sasuke so weitermachte würde er irgendwann sicherlich an einem Herzleiden davonscheiden. Kaum hatte Naruto diesen Grund als Möglichkeit seines Ablebens in Erwägung gezogen, war es nicht mehr die Zunge Sasukes die sein Ohr spielerisch neckte, sondern seine Zähne. Er brauchte mehr halt, wusste, dass er diesen nicht in dem Getränkebecher finden konnte. So krallte sich eine seiner Hände in den Jeansstoff an Sasukes Oberschenkel. "Gehst... Gehst du beim ersten Date immer so ran?", Narutos Stimme war leise, viel zu sehr musste er sich darauf konzentrieren, dass er einen vernünftigen Satz rausbekam, ohne ihm zu zeigen wie sehr er ihn um den Verstand brachte. "Das ist erst der Anfang." Das Grinsen Sasukes war deutlich zu hören. Naruto grub seine Finger fester in seinen Oberschenkel. Dass er seinem Sitznachbarn damit zeigte, wie dringend er den Halt brauchte, ignorierte er, denn Sasuke machte ihn wahnsinnig. Nur der Anfang? Er wollte mehr, hier und jetzt?! Unmittelbar spürte er wohlige kleine Stromschläge durch seinen Körper blitzen. Das konnte nicht sein ernst sein! Und gleichzeitig… Er spürte wieder die grazilen Finger auf seiner Haut, dieses Mal jedoch an seinem Kinn. Langsam drehte er Narutos Kopf zu sich, bis sie einander wieder ansahen. Ihre Gesichter trennten nur weniger Zentimeter voneinander. "Jetzt bist du nicht mehr so frech, was?", flüsterte Sasuke und senkte seine Lider ein wenig. Naruto öffnete die Lippen, wollte protestieren, aber sein Gegenüber sah viel zu verführerisch aus. Sein Blick aus den halbgeschlossenen Augen und dessen weichen Lippen, die ihm so unmittelbare nah waren… "Alter nehmt euch 'n Zimmer! Der Film hat nicht mal angefangen!!" Ruckartig schreckte Naruto etwas zurück und erstarrte zugleich. In der Reihe hinter ihnen stand eine kleine Gruppe aus anscheinend gerade erst angekommenen Kinobesuchern. Ihrem Aussehen nach zu urteilen waren es Teenager. Ein Junge stand direkt hinter ihrem Sitz, breitbeinig und mit verschränkten Armen. Neben ihm zwei weitere Jungs und ein paar Mädchen, die kicherten. Alle beäugten ihn und Sasuke und dank der lauten Stimme des Jungen richteten sich nun auch einige andere Augenpaare auf sie. Naruto errötete explosionsartig und machte sich so klein wie möglich. Oh Gott. Sasuke prustete und fing an lauthals zu lachen. Naruto wandte den Kopf zu ihm und fiel vom Glauben ab. Wie konnte er in dieser Situation lachen?! Doch abrupt erstarb dieses, wie um Narutos Gedanken zu beruhigen, und Sasuke drehte sich zu dem Störenfried um. "Kümmer' dich um deine eigenen Angelegenheiten, Rotznase." Narutos Augen wurden groß. Sasuke konnte ihn doch nicht vor allen zurechtweisen. Immerhin handelte es sich um einen pubertierenden Teenager, in Begleitung von Kumpels UND Mädchen. Das konnte doch nicht gut gehen. Doch zu Narutos Verwunderung blieb es still. Vorsicht wagte er einen Blick über seine Schulter und sah, wie der Unruhestifter Sasuke mit verärgertem Blick versuchte zu erdolchen. An seinem Arm hing einer der weiblichen Begleitung, die ihm etwas zu flüsterte. Wahrscheinlich wollte sie ebenso wenig die Aufmerksamkeit des ganzen Saals auf sie ziehen. Immerhin eine von ihnen schien vernünftig zu sein. Naruto hörte ein lautes Schnauben und dann ließ der Junge sich direkt hinter ihm in den Sitz fallen. Puh! Sichtlich erleichtert ließ Naruto sich gegen die Sitzlehen fallen. Da wurde ihm sofort bewusst, dass er Sasuke immer noch extrem nah war, sie saßen quasi wie aneinander gekuschelt da. Sofort rückte er ein Stück von ihm weg. Sein Gesicht glühte noch und er schmollte. Was zur Hölle sollte das denn eben? Echt mal, so unrecht hatte das Balg nicht. Sasuke ging ganz schön ran, dafür dass das hier ein lockeres Date werden sollte. Besagter wandte sich ihm zu, er hatte natürlich Narutos kleine Flucht bemerkt. Er hob eine seiner feinen Augenbrauen und schon sah er aus, als müsste er lachen. Stattdessen grinste er jedoch nur breit. "Das kommt davon, wenn du dich mit mir anlegst.", sagte er leise, um nicht von den Teenagern gehört zu werden und nahm sich seelenruhig die Cola, die zwischen den Beinen des Blonden ruhte. Naruto öffnete den Mund, schloss ihn jedoch direkt wieder. "Hmpf!", er schnaubte, blies seine Wangen auf und schnappte sich das Popcorn. Er funkelte den Schwarzhaarigen noch kurz zu, bevor er seinen Blick auf die Leinwand richtete. Die Werbung war immer noch im vollem Gange. Wenn es eins gab, dass Naruto an Kinos hasste, war es besagte Werbung. An sich war es nicht mal wirklich die Werbung, sondern eher die Dauer der Ausstrahlung. Mussten 20 bis 30 Minuten wirklich sein? Für einen Film den man bezahlt hatte? Naruto schaufelte sich etwas von dem Popcorn in den Mund, kaute halbherzig darauf herum, während er die Kinotrailer für den Winter und das kommende Jahr über sich ergehen ließ. Sein Sitznachbar ließ sein Verhalten unkommentiert, was Naruto auch sehr entgegen kam. Hatte er sich wie ein eingeschnapptes Kind von ihm abgewandt. Doch ganz in Ruhe ließ ihn der Schwarzhaarige dann doch nicht. Ein weiteres Mal spürte Naruto dessen große und warme Hand auf seinem Oberschenkel. Naruto war schon im Begriff sich ihm zuzuwenden, ihn zu fragen, ob er ihn ärgern wollte. Doch etwas war anders. Sanft und fast schon vorsichtig, Naruto konnte es gerade noch so durch den Stoff seiner Jeans spüren, streichelte sein Daumen ihn. Naruto schluckte. Die streichelnde Bewegung ließ seine Haut an berührter Stille kribbeln. Leicht wandte er sich dem Schwarzhaarigen zu, versuchte dabei nicht zu auffällig zu wirken, damit sein Tun unbemerkt blieb. Sasuke schenkte ihm keinen Blick. Zwischen seinen Lippen lag der Strohhalm und seine wunderschönen Augen lagen auf dem Geschehen auf der großen Leinwand vor ihnen. Es machte nicht den Anschein, als wäre er daran interessiert die Sache von vorhin weiter zu treiben. Im Gegenteil, statt bedrohlich wirkte die Berührung diesmal harmlos und einladend. Sasuke wollte sich wohl einfach nur für die Sache mit dem Erröten rächen, was? So ein Blödmann. So unauffällig wie möglich rückte er wieder ein kleines Stück zu ihm rüber. Sasukes kindliches Racheverhalten war verdammt fies, aber Naruto war froh, dass das wohl nicht seine übliche Vorgehensweise beim ersten Date war. Er musste zugeben, dass er seinen Annäherungen nicht abgeneigt war, brachten sie ihn doch jedes Mal um den Verstand, aber so wie jetzt, war es ihm irgendwie lieber. Vielleicht war es gut, dass sie unterbrochen wurden, dachte er und legte seine Hand vorsichtig auf Sasukes. ~*~ "Und hast du gesehen wir er wuuusch... Und dann Zack Zack, Bam!", immer noch völlig begeistert vom Film, sprang Naruto mit den Armen fuchtelnd in seiner Küche hin und her, versuchte so Szenen nachzustellen, während Sasuke den Wasserkocher anstellte und Tassen aus einem der Hängeschränke nahm. "So richtig Uuurgh und aaaargh, als er diese Sterndinger auf ihn geworfen hat und der Gegner so-" "Shuriken.", wurde Naruto inmitten seiner Bewegung unterbrochen. "Was?" Verwirrt blinzelte der Blonde. "Diese Sterndinger, wie du sie so schön nennst, heißen Shuriken. Ingwertee?", schloss Sasuke fragend ab und hätte sich die Antwort eigentlich selbst denken können. "Oh." Dennoch gab Naruto ein kurzes Nicken zur Antwort, bevor er sich ein weiteres Mal bereit machte, dem Schwarzhaarigen den Film zu schildern, als wäre er nicht selber vor Ort gewesen, "Jedenfalls war er so Aaaaah, als diese Sternendinger ihn durchbohrten und ich so wooooah und dann..." Naruto war wieder völlig in seinem Element, die kleine Unterbrechung komplett ignorierend. "Freut mich, dass es dir so sehr gefallen hat.", Sasukes Lachen war zu hören, brachte Narutos Bauchgegend zum Kribbeln, "Hier. " Eine Tasse schob sich in sein Sichtfeld. Ob Sasuke gemerkt hatte, dass das seine Lieblingstasse war? "Hehe.", Naruto kratzte sich kurz am Hinterkopf, spürte wie sich seine Wangen leicht erhitzten, bevor er die ihm gereichte Tasse entgegen nahm, "Danke!" Er schenkte dem Größeren ein Lächeln, dass sich über sein ganzes Gesicht ausbreitete. "Hm.", machte Sasuke und Naruto warf ihm einen fragenden Blick zu. Er betrachtete den Inhalt des Kühlschranks und überlegte angestrengt. Schließlich wandte er sich dann wieder dem Hausherren zu. "Lust auf Pizza?" Damit war die Sache geklärt. Pizza zum Abendessen während sie Ninja Warriors zockten. Naruto strahlte förmlich. "Erzähl du mir nochmal was von Geldmanagement!", rief er aus und ließ sich aufs Sofa fallen, nachdem der Tee vorsichtig auf dem Couchtisch platziert wurde. "Hey, ich hab gesagt dass 'du' vorsichtig mit deinem Geld sein musst, ich kann mit meinem machen was ich will, klar?" "Eh?", die Zahnräder ratterten in seinem Kopf, "Du willst die Pizza aber jetzt nicht auch noch allein bezahlen!?" Das war jetzt wirklich zu viel des Guten. "Warum nicht? Ist doch noch Teil unseres Dates, oder nicht?", Naruto musste nicht hinsehen, um zu wissen, dass Sasuke ihn angrinste. Trotzdem tat er es und sah wieder diesen Ausdruck in seinem Gesicht, leicht überheblich. Diebisch. Verführerisch. Naruto schnaubte verächtlich. So einfach bekam er ihn dieses Mal nicht rum. "Mach was du willst.", resignieren musste er allerdings, er wusste, wann seine Argumente bei Sasuke auf taube Ohren stießen. "Tu ich bereits und mittlerweile sollte es dir aufgefallen sein.", schulterzuckend antwortete Sasuke ihm, fischte sein Handy heraus und begann darauf herum zu tippen. Naruto beobachtete ihn von der Couch aus. Er hätte nie gedacht, dass der Schwarzhaarige so stur war, dachte er bis jetzt immer er selbst wäre der Inbegriff von Sturheit. Aber ein weiteres Mal zeigte sich, dass man nie auslernte im Leben. "Hawaii? Salami oder irgendwas anderes?" Die Frage stellte sein Besucher ohne den Blick von dem Smartphone zu heben. "Ach, du entscheidest das gar nicht selbst?", seine Stimme klang eingeschnappter als sie sollte und er war. Sasuke hob seinen Blick, seine dunklen Augen lagen ruhig auf seinem Gesicht. "OK. Dann bestelle ich halt von jeder eine." Naruto, der sich bis dato gemütlich in die Lehne gelegt hatte, setzte sich überrumpelt auf. Moment... Was? Das konnte doch nicht sein Ernst sein... Oder? Der Mimik Sasukes war jedoch kein Scherz abzulesen. "Hawaii!", Naruto schrie ihm seine Antwort förmlich panisch entgegen, "Du hast den Schuss doch nicht gehört! Du kannst doch nicht-" Narutos Stimme erstarb. Da war es schon wieder - dieses Grinsen! Dieser...! "Arsch.", schloss er seinen Gedanken laut ab und machte sich daran den Fernseher und die Konsole anzuschmeißen. Nicht ohne den Schwarzhaarigen geflissentlich zu ignorieren, während dieser sein Handy ans Ohr hielt und kurz darauf die Pizza bestellte. So ein Freak. Wer rief den heutzutage noch an? Für sowas musste man ein verantwortungsvoller Erwachsener sein, oder nicht? Sasuke war doch nicht normal. Oder vielleicht bist du auch einfach unfähig. Schnell verdrängte er den Gedanken, den ihm sein schlechtes Gewissen zuflüsterte und setzte sich wieder auf die Couch, nachdem er auf dem Boden rumgekrochen war um die Kabel in ihre Anschlüsse zu stecken. "30 Minuten.", sagte Sasuke schließlich und pflanzte sich neben ihn. "Gut.", Naruto griff sich die Fernbedienung und schaltete das Gerät an. Er stretchte seine Hände, ließ seine Knöchel knacken. Dann schnappte er sich die beiden Controller, die er mit sich auf die Couch genommen hatte. Einen davon warf er in den Schoß Sasukes. "Genug Zeit um der Schlange zu zeigen was der Fuchs drauf hat .", aus angriffslustigen blauen Augen funkelte Naruto seinen Sitznachbarn an. Jener lachte kurz auf. Hörte Naruto da etwa Spott? "Ich glaube du hast dich versprochen, Süßer. Die Schlange wird dir erstmal gewaltig das Fell stutzen." "Pah! Träum weiter!" "DU CHEATER!!", Narutos durch und durch empörte Stimme war bestimmt im ganzen Haus zu hören, "Das geht gar nicht! Wie kannst du mit diesem schwachen Charakter JEDES MAL gewinnen??? Das ist nicht fair!", er beförderte das Joypad unsanft neben sich auf die Couch und verschränkte die Arme fest vor der Brust. Sie hatten bereits einige Runden gespielt und selbst die Pizza war schon so gut wie aufgefuttert. Naruto war niemand, der schnell aufgab, aber das hier? Da war irgendwas faul. Sasuke konnte doch nicht in allem perfekt sein! "Du bist einfach ein schlechter Verlierer. Dein Fuchs hat eben keine Chance gegen die Spezialtechniken der Schlange.", seufzte Sasuke und dehnte seine Arme und Hände. "Jawohl! Aber du kannst nicht einfach den Kampf schon mit so einer Technik beginnen, das ist gar nicht möglich!", er wandte demonstrativ den Kopf zu Seite und zog die Unterlippe hoch, "So macht das keinen Spaß." "Ach stell dich nicht so an.", Sasuke rückte näher zu ihm, "Willst du jetzt den ganzen Abend schmollen?", fragte er süffisant und stützte sich mit einem Arm auf der Kopflehne ab, um sein Gesicht in seiner Hand abstützen zu können. "Ja!", natürlich wollte er das nicht, aber sonst lernte Sasuke seine Lektion ja nicht. Er konnte ihn doch nicht einfach immer wieder platt machen in einem Game, das er ausgesucht hatte, weil er ein Profi darin war! "Und wenn ich dich gewinnen lasse?", seine Stimme fast direkt neben seinem Ohr ließ Naruto kurz aufschrecken und sich ruckartig wieder zu ihm umdrehen. Sasuke hatte ein Talent dafür sich gänzlich unbemerkt ganz nah an ihn zu schleichen. So klang seine Stimme automatisch etwas tiefer und anzüglicher. Das war auch nicht fair! Doch das änderte jetzt nichts. "Das ist kein richtiger Sieg, wenn du nicht alles gibst.", erwiderte er deshalb todernst und funkelte ihn an. "Dann spiel nochmal gegen mich. Oder willst du einfach aufgeben?" Das ließ sich Naruto nicht zweimal sagen. "Unter einer Bedingung.", verkündete er, "Wenn ich gewinne, hab ich einen Wunsch bei dir frei!" Sasuke sah ihn skeptisch, aber voller Eifer an. "Und wenn ich gewinne?" "Darüber solltest du dir eher weniger Gedanken machen.", grinste Naruto ihn angriffslustig an. Verlieren war für ihn keine Option. Dieses Mal würde er gewinnen! Sasuke konnte sich warm anziehen. "Sollte das nicht eher mein Satz sein?", Sasukes Lippen schmückte ein schiefes Grinsen. Der Blondschopf schnaubte und griff sich das Joypad. "Aber sollte der unwahrscheinliche Fall eintreffen, hast du natürlich einen Wunsch frei." "Dann wird es Zeit ernst zu machen. Ich hoffe du hast dir das gut überlegt." Sasuke wollte ernst machen? Hieß das, er hatte ihn die ganze Zeit nur vorgeführt? Weiter ließ Naruto sich nicht von seinen Worten beirren, funkelte ihn weiter an, nachdem er sich im Charaktermenü ein weiteres Mal seinen Fuchs auswählte. "Schwing keine Reden und zeig was du drauf hast!" Das Match war erbarmungslos ab der ersten Sekunde. Naruto schrie die Attacken mit seinem Charakter zusammen, feuerte ihn an und beschimpfte ihn zugleich, während Sasuke die Ruhe selbst war, präzise und hochkonzentriert mit mörderisch kaltem Ausdruck. Beide waren nur auf ihr Ziel konzentriert. Gewinnen! Sie schenkten einander keinen einzigen Treffer, schließlich ging es um Leben oder Tod. "Aaarrrggh!! Komm Schon!!! Noch ein Schla- FUCK!!" "Yes." Vorbei, endgültig. Das konnte nicht wahr sein. Jegliche Anspannung verließ Narutos Körper, er sackte leblos an der Couchlehne nieder. Sasuke grinste erhaben, Welteroberung erfolgreich abgeschlossen, Sieg in sämtlichen Disziplinen, der unangefochtene Champion verteidigte seinen Rang. Naruto seufzte geschlagen. "Also, sag schon.", er brachte es gerade so fertig den Kopf in Sasukes Richtung zu drehen, die endgültige Niederlage machte ihn fertig. Aber Wettschulden waren Ehrenschulden, also würde er sich an ihre Abmachung halten. "Na, na. Wer guckt denn hier gleich wie drei Tage schlecht Wetter." Sasuke legte den Controller zur Seite, zog ein Bein auf die Couch und winkelte es an, bevor auch er sich Naruto zu wandte, nur mit dem Unterschied, dass er sich mitsamt seines Oberkörpers zu ihm drehte. "Du hast dich gut geschlagen. Wäre nicht ich dein Gegner, wäre dir der Sieg sicher gewesen." Dieser...! Naruto konnte ihm eindeutig ansehen wie sehr seinen Sieg genoss. "Wenn du nicht gecheatet hättest, meinst du.", brummte Naruto und verschenkte bockig wie ein Kleinkind seine Arme vor der Brust, "Jetzt hau schon raus, was der werte Herr sich wünscht.", fügte Naruto noch hinzu. So wie er Sasuke einschätzte würde es entweder etwas komplett harmloses oder vollkommen peinliches sein. Der Blondschopf tendierte stark zu der harmlosen Wunschvariante. Anstatt etwas zu sagen, hob Sasuke nur seinen Arm und deutete mit einer Handbewegung an, dass er näher kommen sollte. Ebenso wortlos wie sein Sitznachbar, blickte Naruto ihn an. Sasuke musste die Fragezeichen über seinem Kopf bemerkt haben, denn er wiederholte die Geste. "Komm näher, dann sag ich's dir.", erklärte er ihm zusätzlich. Die Erklärung Sasukes warf mehr Fragen auf, als sie Antworten gab. Wieso? Was wünschte sich der Schwarzhaarige, dass er es ihm nicht einfach sagen konnte? Sie waren doch allein, also gab es hier niemanden der sie belauschen konnte. Unsicher und trotz etlicher Fragen, richtete Naruto sich wieder auf und rutschte minimal an Sasuke heran. Jener hob eine Augenbraue. "Noch näher." Erneut winkte er ihn zu sich. Und ein weiteres Mal rutschte Naruto zu ihm auf. "Mehr." Naruto sah ihn an. Was meinte er mit 'mehr'? Wie nah sollte er ihm kommen?! Zwischen ihnen war höchstens noch eine handbreit Freiraum. Der Blondschopf verstand wirklich nicht, weshalb Sasuke das hier so heraus zögerte oder was er damit bezweckte. Naruto setzte zum Sprechen an, lehnte sich mit dem Oberkörper etwas vor, um ihren Abstand noch minimal zu verringern. "Sasuke, jetzt sag doch einfach -" "Küss mich." Bitte... Was?! Wortlos starrte Naruto sein Gegenüber an. Hatte er das gerade wirklich ausgesprochen? Er spürte die Röte seinen Nacken hochkrabbeln und wandte den Blick zur Seite. "W..Was ist das denn für ein Wunsch?", stammelte er kleinlaut. Er hatte ihn natürlich verstanden und eigentlich hätte er sich sowas doch denken können. Natürlich schaffte Sasuke es mit Leichtigkeit sich sowohl im Bereich "harmlos" als auch "peinlich" zu bewegen. Sasuke antwortete nicht auf seine Frage. Dann meinte er es also ernst. Okay. Langsam wanderten seine Augen über Sasukes Körper, hoch bis zu seinen Augen. Sasukes Mundwinkel waren zu einem kleinen Lächeln nach oben geschwungen und er sah ihn seelenruhig, abwartend an. Der Abstand zwischen ihren Gesichtern war bereits gering, also brauchte Naruto sich gar nicht mehr weit zu ihm beugen, bis ihre Lippen kurz davor waren sich zu berühren. Die Luft um sie herum lud sich langsam mit Spannung auf, mit jeder Sekunde, die er abwartete. Sein Herzschlag beschleunigte sich, als er sah wie Sasuke seine Lippen befeuchtete, das Lächeln wich langsam. Er konnte seinen Atem leise rascheln hören. War er doch nicht ganz so gelassen, wie er vorgab? Der Gedanke brachte den Blonden zum Schmunzeln. Er war selbst nicht minder aufgeregt, da es an ihm lag, die Initiative zu ergreifen, ihn einfach zu küssen. Sasuke würde seine Lippen nicht auf seine pressen, wenn er nicht den Anfang machte, doch er konnte sehen, dass es ihn einiges an Beherrschung kostete, es nicht zu tun. Seine Augen wanderte immer wieder zu seinen Lippen. Naruto wurde davon selbst ungeduldiger und spürte die Aufregung in seinen Gliedern wachsen. Nur ein kleines bisschen weiter, bis er ihn spüren könnte. Er biss sich auf die Unterlippe und begann leicht zu grinsen. Ganz oder gar nicht! Er schloss die Augen und beugte sich vor, bis sie sich endlich berührten. Sanft und vorsichtig schmiegten sich ihre Lippenpaare aneinander. Der minimale Kontakt reichte, um die Schmetterlinge in seinem Bauch erneut zum Leben zu erwecken. Verrückt, wirklich verrückt, dass eine so kleine Berührung so große Gefühle in ihm auslösten. Normal konnte das doch nicht sein! Die Hand Narutos hob sich, legte sich auf die Wange Sasukes. Seine Fingerkuppen begannen zu Kribbeln als sie auf warme Haut trafen. Naruto löste den von ihm initiierten Kuss, brachte jedoch keinen Abstand zwischen sie und auch seine Hand verweilte an Ort und Stelle. Er suchte die dunklen Augen Sasukes, fand sie auch sofort, denn dessen Augen schienen das gleiche Ziel gehabt zu haben. Wortlos sahen sie sich eine Weile nur an. Das Wohnzimmer wurde nur spärlich durch das Licht des Fernsehers beleuchtet, weshalb Naruto den Blick Sasukes nicht genau deuten konnte. Doch er erkannte eine Sanftheit in seinen dunklen Iriden, die der Berührung ihrer Lippen zuvor gleich kam. Sein Herzschlag beschleunigte sich. Womit hatte er sowas verdient? Jemanden wie Sasuke, der ihn so ansah, der ihn behandelte, als wäre er etwas Besonderes?! Da fällt es mir nicht schwer, sich diesen einen besonderen Menschen zu merken. Die Worte Sasuke schlichen sich in sein Gedächtnis. Für Sasuke war er jemand besonderes. Er war… besonders. Ohne etwas dagegen tun zu können, legte sich ein Lächeln auf seine Lippen. Und dann überwand er erneut die kaum vorhandene Distanz zwischen ihnen, verschmolz ihre Lippenpaare ein weiteres Mal miteinander. So sanft und vorsichtig wie auch beim ersten Mal. Kein brennendes Verlangen, das versuchte die Oberhand zu gewinnen. Wie eine Feder streichelten Sasukes Lippen über seine und Naruto machte es ihm nach. Er spürte eine Hand an seinem Nacken und wie sie ganz langsam über die feinen Härchen strich. Naruto schauderte, ein kleines Zittern ging durch seinen ganzen Körper. Er reagierte einfach jedes Mal, wenn Sasuke diese erogene Stelle liebkoste. Gänsehaut breitete sich dort aus, wo er ihn berührte. Er spürte seine Wangen aufheizen. Sasuke merkte sicher ganz genau wie sein Körper auf ihn reagierte. Doch er blieb ruhig und ließ sich weiterhin alle Zeit der Welt. Das Lippenspiel blieb unverändert zärtlich und kein Anzeichen von Hektik machte sich bemerkbar. Wärme umhüllte Naruto und er hatte das Gefühl jetzt und auf der Stelle so einschlafen zu können und gleichzeitig für immer so zu bleiben. Nur sie beide existierten auf dieser Welt, er fühlte sich so wohlig umarmt, sicher und beschützt. Oder gar - geliebt. Naruto erschrak ein klein wenig über seinen Gedanken. Er stoppte für einen Moment. Das war zu früh! Zu denken, dass Sasuke ihn liebte, war noch realitätsfern. Sie kannten sich noch nicht gut genug. Narutos Mundwinkel hoben sich ein kleines Stück, als er den Kuss fortsetzte, bevor Sasuke ihn fragen konnte was los war. Noch nicht. Daran arbeiteten sie schließlich gerade. Mit einem Mal ertönte laute Musik direkt neben ihnen, die sie beide ruckartig aufschrecken ließ. Naruto brauchte einen Moment, griff dann jedoch schnell nach dem Störenfried, auch genannt Handy, und war gerade im Begriff den grünen Hörer hochzuschieben, als die Musik aufhörte. Er zog die Augenbrauen zusammen. Was fiel diesem Gerät ein? Und wer erdreistete sich überhaupt sie in so einem schönen Moment zu stören? Er tippte sich in seine Anrufliste, um so den Anrufer auszumachen. Zu seiner Verwunderung wurde ihm weder ein Name noch eine Nummer angezeigt. Skeptisch hob er eine Augenbraue. Wer rufte ihn unterdrückt an? Niemand aus seinem Bekanntenkreis kam dafür in Frage, und eigentlich auch sonst niemand, denn Naruto war immer vorsichtig, wenn es um das Herausgeben von persönlichen Sachen war. "Alles Okay?", Sasuke erhob das Wort und ließ Naruto kurz den Blick von dem Gerät heben. Hatte man ihm seine Verwirrtheit so angesehen? "Mhm, ist alles okay. Nur etwas strange, weil der Anruf unterdrückt war.", klärte Naruto auf. Sein Blick wanderte zurück auf das Display . Etwas tun konnte er jetzt eh nicht. Sollte es sich bei dem Anruf doch um einen seiner Freunde handeln, würde jener sich bestimmt noch mal melden. Also schloß Naruto seine Anruferliste wieder, bemerkte dann bevor er das Display ausstellte die kleine eins, die ihm über dem Nachrichtenicon angezeigt wurde. Huch, eine SMS? Wann? Dem Blonden fiel wieder ein, dass er im Kino eine Nachricht bekommen hatte. Das hatte er ja total vergessen... Vielleicht war der Absender auch sein unterdrückter Anrufer? Dann war es vielleicht doch so wichtig, dass die Person sich zweimal an einem Tag bei ihm meldete. Kaum hatte er das Nachrichtenfenster geöffnet, sprang ihm der Namen entgegen. Automatisch verkrampfte sich seine Hand um das Telefon. Nein! Wieso? Wieso schrieb er ihm plötzlich?! "Gaara..." Naruto war so sehr auf sein Display fixiert, dass er gar nicht mitbekam was er da sagte. Was wollte Gaara von ihm?! Ausgerechnet er. Ausgerechnet jetzt. Warum? Wollte er ihm noch mehr Vorwürfe machen? Hatte er mitbekommen, dass Sasuke bei ihm war, hatte er sie gesehen? Wollte er ihm sagen, dass es sinnlos war? So jemand wie er konnte keine Beziehung führen… Er schreckte aus seinen Gedanken auf. Panisch wanderte sein Blick zu Sasuke. Dieser sah ihn aus finsteren Augen an und Naruto schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter. "Hat er gerade angerufen?", die Stimme des Schwarzhaarigen klang fragend, neutral. Zu neutral um natürlich zu sein. "Ich… glaube schon." Er wusste nicht was er sagen sollte, eine Erklärung konnte er nicht aus dem Ärmel schütteln und all die Gedanken, die er hatte wollte er weder denken noch aussprechen. Doch es hörte einfach nicht auf. Was wenn Gaara recht hatte? Er wollte das nicht! Naruto wollte doch nur seine Zeit mit Sasuke genießen. Aber er hatte ihn gar nicht verdient. Jemand wie er, der nichts alleine schaffte, war nicht gut für Sasuke. Er hatte ihm nichts zu bieten… "Hey.", plötzlich spürte er Sasukes Hand auf seinem Arm. Wieder trafen sich ihre Blicke, "Du siehst aus, als würdest du gleich anfangen zu weinen." "Oh. Sorry. Ich wollte nicht.. Das ist nicht wegen ihm! Bitte, ich hab keine Ahnung warum er angerufen hat!", sein Atem beschleunigte sich hastig während er sprach. "Ich wollte das nicht und diese SMS... Ich...", sprach er weiter, versuchte zu erklären, dass er diesen Kontakt zu Gaara nicht wollte. Sasuke schwieg eine Weile. Hatte Naruto ihn jetzt endgültig vergrault? Glaubte Sasuke ihm womöglich nicht, dass er mit Gaara keinen Kontakt mehr wollte? Dann endlich öffnete sich seine Lippen und er unterbrach die Stille zwischen ihnen. "Das sollte kein Vorwurf sein.", Sasuke sprach ruhig, dennoch sah er ein wenig vor den Kopf gestoßen aus. Als würde er nicht glauben können, dass Naruto ihm zutraute, dass er sich für seine Reaktion entschuldigen müsste. "Ich bin nicht blind, Naruto. Auch wenn ich weiß nicht was zwischen euch vorgefallen ist, sehe ich, dass dich das alles ziemlich mitnimmt." Die Hand Sasukes strich ihm behutsam über den Arm. Diese kleine Berührung, die versuchte ihn zu beruhigen, ließ seine Augen brennen. Wieso tat er das? "Ich hab mit ihm abgeschlossen.", Naruto wiederholte die Worte, die er ihm vor wenigen Tagen schon einmal gesagt hatte. Das Kapitel Gaara war nicht mehr existent. "Das bestreite ich auch nicht. Dennoch", Sasukes andere Hand schob sich in sein Sichtfeld und nicht wenig später spürte er ihre Wärme auf seiner Wange. Sasuke sollte aufhören! "ist Gaara ein Teil von dir, deiner Vergangenheit. Und da deine Vergangenheit so schmerzhaft scheint, ist es völlig normal, dass dich das mitnimmt." Seine Stimme war immer noch ruhig, beruhigend und einfühlsam. Doch löste das in Naruto nur noch mehr Zweifel aus. Womit hat er das verdient? Wieso war Sasuke ihm gegenüber so verständnisvoll? Was brachte es ihm? Sah Sasuke nicht wie nutzlos er war?! Außer seinem Körper hatte Naruto nichts was er ihm bieten konnte. Er vergrub seine Zähne in der Unterlippe und wandte seinen Kopf ab, bevor Sasuke es bemerken konnte. Grunddessen verschwand die wärmende Hand an seiner Wange. Seine Augen fixierten das dunkle Display in seinem Schoß. Vielleicht hätte er sich auf Gaara einlassen sollen. Naruto hätte sich vor Glück, dass ihn jemand ob seiner Makel, seiner Unfähigkeit, dem Rothaarigen an den Hals werfen sollen. Jemand wie er sollte nicht wählerisch sein, sollte keine Ansprüche haben. Nicht jemandem, der so perfekt war wie Sasuke, am Bein hängen. "Was schreibt er?", fragte Sasuke, seine Augen lagen ebenfalls auf dem schwarzen Display. In seiner Stimme schwang ein Unterton, den Naruto nicht deuten konnte. "Ich weiß nicht." Und selbst wenn er es wüsste, was würde es ihm bringen? Wahrscheinlich wollte Gaara ihm nur sagen wie wertlos er war. Dass er sein Leben nie auf die Reihe bekommen würde. Nicht zum ersten Mal diese Woche, breitete sich ein eiserner Geschmack in seinem Mund aus. "Willst du es denn wissen?" "Ich weiß nicht.", wiederholte er, seinen Blick weiterhin auf das Handy fixiert. Er schluckte hart und ehe er sich versah hatte er sein Handy entsperrt. Er hob seinen Blick suchte die die dunklen Iriden Sasukes, während er jenem das Gerät hinhielt. Er wusste, dass das womöglich das Ende sein könnte zwischen ihnen. Sollte Gaara wirklich all das schreiben, was Naruto plagte, würde auch Sasuke begreifen, was er war - erbärmlich. Wie hatte man ihn all die Jahre nur ertragen können? So unzuverlässig und unselbstständig wie er war, war er die reinste Zumutung für die Gesellschaft. Insbesondere für die Menschen die er liebte. Sasuke sah ihn einen Moment überrascht an, jedoch nahm er ihm das Handy dann doch aus seiner Hand und tippte auf den Bildschirm um die Nachricht zu öffnen. Sekunden vergingen während er las. Narutos Blick lag nicht auf dem Smartphone, damit er den Text hätte vielleicht über Kopf lesen können, nein, wie gebannt beobachtete er sein Gegenüber. Jede kleine Regung würde ihm Auskunft geben. Vielleicht konnte er den Zeitpunkt erkennen, der alles verändern würde. Ekel? Abscheu? Was würde er in seinem Gesicht lesen? Warum dauerte das so lange? Sasukes Miene blieb eisern, nur seine Pupillen bewegten sich, flogen über die Buchstaben. Naruto hielt das nicht aus. Je länger er aushielt, umso schwerer wurde sein Herz. Wahrscheinlich hatte es ihm die Sprache verschlagen. Dann endlich hob er den Blick. Naruto hielt den Atem an. Sag was. Bitte. Irgendwas. "Er will Reden. So wie er das beschreibt… wart ihr noch nicht fertig." "Noch nicht fertig? Wir sind schon seit mehr als einem Jahr fertig." Der Blondschopf entriss Sasuke das Handy und pfefferte es in die nächste Ecke der Couch. Was fiel dem Rothaarigen ein? Sie waren nicht fertig? Womit? Hatte Gaara noch mehr Sachen, die er vergessen hatte ihm an den Kopf zu werfen? "Er scheint nicht deiner Meinung zu sein." "Seine Meinung interessiert mich nicht mehr. Dafür kommt er zu spät." Naruto verschränkte die Arme vor der Brust. Sein Blick ging sturr gerade aus. Er wollte kein Treffen. Er wollte ihn nicht wiedersehen. Nicht solange er noch ein Wörtchen mitzureden hatte. Was glaubte Gaara wer er war? Nur weil er im Vergleich klein und nicht von belang war, würde er nicht springen nur weil Gaara es so wollte. Er hatte auch seinen Stolz! Wieder bohrten sich seine Zähne in das Fleisch seiner Lippe. "AU!" Plötzlich verspürte er einen Schmerz in seiner Wange, noch bevor er realisieren konnte, dass Sasuke der Auslöser dafür war. Dessen Finger verweilten nahe seines Gesichts, das er gerade gnadenlos angeschnippst hatte. Irritiert wandte Naruto sich ihm zu. "Du tust es schon wieder. Dass deine Lippen noch heilen wundert mich ja ernsthaft.", erwiderte Sasuke trocken auf den anklagenden Blick, den er ihm zuwarf, "Wenn du nicht mit ihm reden willst, dann lass es.", wieder war da dieses etwas in seiner Stimme, dass Naruto nicht deuten konnte, aber er fragte nicht nach. Er war froh, dass Sasuke ihm nicht mit Vernunft kam. Hinata würde ihm jetzt sicher sagen, dass er es wenigstens versuchen sollte. So viel wusste er auch, er war ja nicht blöd, doch das hieß nicht, dass er tun würde was andere für "richtig" hielten. Keine zehn Pferde würden ihn auch nur in die Nähe des rothaarigen kriegen. Sasuke lehnte sich deutlich entspannter in die Couch zurück und legte den Kopf in den Nacken. Narutos Blick verweilte an seinem makellosen Hals und dem Adamsapfel, der sich in dieser Position darbot. "Lust auf noch 'ne Runde?", hörte er Sasuke fragen "Nein, keinen Bock auf…", Naruto stoppte sich selbst, seine Augen weiteten sich ob seiner Gedanken, "Warte, meinst du..? Ah, nein schon gut." Oh Gott, was war er da gerade im Begriff zu fragen? Sasuke lachte auf und grinste ihn an. "Ninja Warriors.", sagte er und hielt sein Joypad hoch. Naruto war ein Idiot. Natürlich meinte Sasuke das Spiel. Dennoch konnte er nicht verhindern, dass ihm etwas warm wurde beim Gedanken, er könnte ihren Kuss gemeint haben. Das war so dämlich von ihm, was fiel ihm ein, sowas auch nur zu denken? Er hatte kein Recht jemanden wie Sasuke zu küssen.. "Nein… keine Lust mehr.", er räusperte sich und drehte sich wieder zum Fernseher, auf dem noch seine Niederlage und Sasukes Sieg anzeigt wurden, und nahm die Fernbedienung in die Hand. Im TV lief nur Schrott, aber das war ihm egal. Wortlos verfolgte er das Geschehen auf dem Bildschirm und auch Sasuke hatte anscheinend nichts dagegen einzuwenden. Denn jener nahm sich ohne weitere Einwände stumm seine Tasse vom Tisch und lehnte sich wieder gemütlich zurück, während seine dunklen Augen auf die Lichtquelle vor ihnen gerichtet waren. Für einen kurzen Moment verweilte Narutos Blick auf seinem Profil, bevor auch er dem Geschehen auf der Flimmerkiste folgte. Viele, viele Filme rieselten nach und nach auf sie ein und es wurde immer schwerer die Augen offenzuhalten. Naruto zog die Brauen zusammen, ein leises Stöhnen entrann seiner Kehle. Seine Lider hoben sich ein wenig, sie waren schwer, ließen ihn nichts außer reine Dunkelheit erblicken. Nur aus den Augenwinkel konnte er einen leichten Umriss erkennen, der im Begriff war sich von ihm zu entfernen. Nicht! Er wollte nicht alleine sein… Er war es doch schon so lange gewesen! Wie von selbst schnellte sein Arm hoch und seine Hand griff nach der Gestalt. Bitte… bleib… Wie viel Zeit verging, war außerhalb seiner Wahrnehmungsfähigkeit, aber die Gestalt schien seiner Bitte nachzukommen, sie schien ihn zu umhüllen, ihm wurde wärmer und er spürte den Boden unter sich etwas nachgeben, denn die Gestalt machte ihn schwer. Es störte ihn jedoch nicht, im Gegenteil, die Gestalt, an die er sich schmiegte und die Dunkelheit, die wie eine Decke über ihm lag, waren schön und er spürte wie er langsam davonglitt. Kapitel 15: Home 9 ------------------ Der Wecker riss den Blonden auf grausamste Weise aus seinem Schlaf. Er öffnete die Augen und schloss sie direkt wieder, die Helligkeit war einfach zu viel für ihn. Dabei hatte er wunderbar geträumt und er fühlte sich wie auf Wolken. Wenn dieses Biest von Klingelton ihn nicht höllisch nerven würde, wäre er einfach noch ganz lange im Bett geblieben. Moment, Bett? Er bewegte seine Glieder ein wenig. Ja das war eindeutig sein kuschliges Bett. Naruto kniff die Augen zusammen und überlegte eine Weile. War er gestern nicht beim Fernsehen auf der Couch eingeschlafen? Oh. Ach ja, Sasuke brauchte die Couch ja. Wahrscheinlich hatte er ihn irgendwie hierher bugsiert. Der Wecker dröhnte immer noch vor sich hin, er sollte ihn endlich aus machen. Blind streckte er seinen Arm aus, um nach dem Störenfried zu greifen. Er kam nicht weit und das irritierte ihn. Langsam startete er einen zweiten Versuch die Augen zu öffnen, diesmal ging es, aber… Sofort setzte seine Fähigkeit zu atmen aus. Das konnte doch nicht..?! Seinen Augen nicht trauend streckte er seinen Arm und näherte sich somit der Gestalt, die rücklings neben ihm lag. Vorsichtig, um den Schwarzhaarigen nicht zu wecken, hielt er nahe seiner Nase, einen seinen Finger unter sie. Warmer Atem schlug ihm entgegen. Schlagartig zog er seinen Arm zurück an seinen Körper. Sein Bettnachbar zog die Augenbrauen leicht zusammen, regte sich, schien mit seinem Arm etwas zu suchen und zu finden, denn im nächsten Moment breitete sich Stille im Zimmer aus. Oh… Er hatte den Wecker vor Schock ausgeblendet. Ein Wunder, dass der nervige Ton den Schwarzhaarigen nicht geweckt hatte, doch Naruto erinnerte sich daran, dass auch Sasuke ein ziemlicher Morgenmuffel sein konnte. Ein weiteres Mal regte sich der Körper neben ihm und dann drehte sich jener leicht seitlich zu ihm, sein schlafendes Gesicht ihm zugewandt. Sofort konnte der Blondschopf sein Herz hart gegen seinen Brustkorb klopfen spüren. Seine Lungen taten endlich ihre vorgesehene Funktion und versorgten seinen Körper wieder mit Luft; seine Atmung hielt er jedoch flach. Weiterhin waren seine blauen Augen auf den anderen gerichtet - überfordert, überrascht. Was war passiert? Wieso war Sasuke hier, mit ihm… in seinem Bett? Naruto ließ den gestrigen Abend noch einmal kurz vor seinem inneren Auge abspielen. Er war sich zu hundert Prozent sicher, dass er auf der Couch beim Fernsehen eingeschlafen war und Sasuke ihn hierher verfrachtet haben musste - doch wie kam er mit in sein Bett? War er zu müde gewesen um wieder ins Wohnzimmer zu gehen? Das rechtfertigte ja aber kaum, dass er einfach in SEINEM Bett schlief, oder? Zumal der Weg ins Wohnzimmer wie lang war? Fünf Meter Luftlinie? Das war doch unsinnig. Trotzdem lag Sasuke neben ihm und schlummerte friedlich wie ein Baby. Apropos. Naruto hatte ihn noch nie schlafen sehen. Klar, sie hatten sich vielleicht auch schon während der Klassenfahrt ein Zimmer und ein Bett geteilt, doch sicher konnte Naruto sich da nicht sein, schließlich war er zu dem Zeitpunkt schon im Tiefschlaf gewesen. Und die letzten Tagen, in denen Sasuke hier schon übernachtet hatte, war Naruto in sein Zimmer geflüchtet, bevor sein neuer Mitbewohner eingeschlafen war. Das war ein seltsames Gefühl. Ungewohnt privat. Intim auf eine andere Weise als Sex. Naruto wusste nicht warum Sasuke hier mit ihm in seinem Bett lag, aber Sasuke schlief und bot ihm dadurch die Möglichkeit ihn hier und jetzt zu beobachten. Entspannt und schutzlos lag er neben ihm. Und wunderschön. Seine Wimpern warfen lange dunkle Schatten auf seine hellen Wangen, die Lippen leicht geöffnet um zu atmen. Wie schaffte er es nur, immer gut auszusehen? Naruto dachte an die Nacht in der Herberge, als er im Zimmer des Schwarzhaarigen geschlafen hatte. Da hatten sie sich nicht Mal fünf Tage gekannt. Ob er ihm auch beim Schlafen zugesehen hatte? Narutos Wangen erwärmten sich beim Gedanken daran, dass es vielleicht so gewesen war. Im Nachhinein war es doch ziemlich dumm von Naruto sich einfach bei einem fremden ins Bett zu legen. Sasuke hätte alles mit ihm anstellen können, unschöne Dinge, an die er nicht denken wollte. Aber so jemand war Sasuke nicht und seine Menschenkenntnis hatte sich bewährt. Und jetzt betrachtete er ihn, Monate später, im eigenen Bett und es war schön. Naruto wunderte sich definitiv was Sasuke dazu getrieben hatte und eine ganz leise Stimme in seinem Kopf sagte ihm, dass er das nicht verdient hatte, aber seine Gefühle sagten ihm, dass es egal war, ob er Sasuke verdient hatte, er wollte ihn bei sich haben und wenn sich eine Möglichkeit wie diese bot, dann wollte er egoistisch sein und sie nutzen. Nur deshalb war Sasuke doch hier, oder? Weil er ihn gebeten hatte nicht zu gehen. Ganz vorsichtig, um sein Gegenüber nicht zu wecken, rutsche er ein Stück zu ihm rüber, sodass sich ihre Arme fast berührten. Naruto wagte weiterhin nicht laut zu atmen. Das Pochen seines Herzschlags echote in seinen Ohren. Er blieb noch eine Weile so liegen, bevor er schließlich aufhörte sich Gedanken zu machen und sich zaghaft an Sasukes Seite schmiegte. "Du bist ja doch wach..", murmelte dieser leise, noch ziemlich schlaftrunken und löste ein weiteres Mal einen kleinen Herzinfarkt beim Blonden aus. Was?! Sasuke war wach?! Die ganze Zeit?! Instinktiv schrak er zurück und wollte wieder ein Stückchen wegrutschen und sich erklären. Doch bevor es dazu kam spürte er wie Sasuke seinen Arm um ihn legte und ihn noch näher an seinen warmen Körper drückte. Oh Gott! Hilfe...?! Ohne nachzudenken legten sich seine Hände auf den Oberkörper Sasukes, versuchten sich mit leichtem Druck aus dieser Situation zu befreien. Warum? Das wusste Naruto nicht, denn sein Körper reagierte auf die Handlung Sasukes ohne Anweisungen. Die große Hand des Schwarzhaarigen übte jedoch leichten Druck auf seinen Rücken aus, hinderte ihm bei der Durchführung seines Fluchtversuches. Naruto schluckte hart. Er hatte das Gefühl, als hätte sich das laute Schlagen seines Herzens noch um einige Dezibel erhöht. "Mhhh", Sasuke seufzte müde, "Wieso bist du so aufgeweckt am frühen Morgen…" Seine Worte waren eher eine Feststellung als eine Frage. "Ah sorry, ich wollte dich nicht wecken... Ich wollte nur... Also.... Tut mir wirklich -", Naruto suchte nach Worten, um die Situation zu erklären, in welcher sie sich gerade befanden. Aber was sollte er schon sagen? Dass er ihn hatte berühren, ihm nahe sein wollen? Jahre müssten vergehen, damit er Sasuke diese Worte direkt mitteilen würde. Doch zum Glück nahm Sasuke ihm seine Erklärung ab, indem er ihm ohne Umschweife ins Wort viel. "Hey.", seine Stimme war tief, rau und hörte sich in Narutos Ohren noch leicht kratzig an. Ein Schauer lief ihm über den Rücken. Wie konnte man nur so sexy klingen am frühen Morgen?! Das war unfair! Naruto hob, ob seines Ansatzes zu reden, den Blick und traf auf Sasukes. Naruto verlor sich sofort in dem tiefen Schwarz, welches in diesem Moment eine so beruhigende Wirkung auf ihn hatte, dass er sich in der Umarmung entspannte. "Dir auch einen guten Morgen." Ein kleines Lächeln konnte Naruto über die Lippen Sasukes huschen sehen, bevor jener ihn noch ein wenig zu sich zog - Naruto hätte nicht damit gerechnet, dass dies überhaupt noch möglich war. Und dann spürte er für eine Sekunde weiche Lippen direkt auf seiner Stirn. "H-Hey.", es verschlug ihm einfach den Atem. Reglos lag er da und sah Sasuke einfach nur an. Seine Hände lagen noch immer an dessen Brust und er wusste nicht ob es okay war. Ob das alles hier okay war. Doch in seinen Augen erkannte er keine Ablehnung. Sasukes dunkle Iriden sahen ihn selbstbewusst an, als würde er sich diese Frage gar nicht erst stellen und auch seine Lippen waren noch immer zu einem Lächeln geschwungen, obwohl er ihn doch so früh am Morgen geweckt hatte. Dann spürte er plötzlich wie sich die Hand an seinem Rücken aufwärts bewegte und hinterließ ein warmen Pfad, durch sein T-Shirt, auf seiner Haut. Als sie in seinem Nacken zur Ruhe kam, durchströmten den Blonden viele kleine kribbelige Blitze und er spürte die Gänsehaut aufkommen. Ihre Blicke waren noch immer miteinander verschmolzen und jetzt begannen auch Narutos Mundwinkel langsam einen Aufwärtsmarsch. Er übte leichten Druck mit seinen Händen auf Sasukes Oberkörper aus, aber dieses Mal nicht, um sich oder ihn wegzudrücken. Seine Finger vergruben sich in dem Oberteil Sasukes, während sein Blick weiterhin auf dessen Gesicht ruhte. Es war wirklich merkwürdig und intim, dem Schwarzhaarigen so nahe zu sein, im Kontext eines Bettes. Naruto wusste nicht wie lange sie sich nur gegenseitig angesahen, doch eines war ihm bewusst. Das Verlangen sich Sasuke zu nähern, seine Wärme noch mehr spüren zu können und ihn zu berühren, stieg mit jeder verstrichen Sekunde stetig. Er schluckte, befeuchtete seine Lippen. Die dunklen Iriden Sasukes lagen weiterhin auf ihm, schienen jede noch so minimale seiner Bewegungen zu beobachten. Seine eigenen Augen indes wanderten zu dem wohlig geformten Lippenpaar. Hitze stieg in seine Wangen, bei dem Gedanken an das Gefühl, dass diese Lippen jedes Mal in ihm auslösten. Diese Schmetterlinge im Bauch, das Herzpochen und das Kribbeln. Er wollte all das fühlen, wieder und wieder! Von selbst näherte er sich dem göttlichem Lippenpaar und es fehlte auch nicht mehr viel, bis - "Musst du nicht zur Arbeit? Dass vorhin war der zweite Wecker." Naruto stoppte in seiner Bewegung, hob seinen Blick. Es dauerte etwas, bis er die Worte Sasukes verarbeitet hatte. Er riss seine Augen auf. Der zweite Wecker? Wie konnte das sein? Er war doch direkt wach geworden, als sein Wecker geklingelt hatte… Oder hatte er den einen total überhört?! "Wie… wie spät ist es?", Naruto klang leicht panisch. Er konnte auf keinen Fall zu spät kommen. Er musste noch duschen…! Der Blondschopf setze sich auf, machte Anstalten sich aus der Bettdecke zu befreien und aus dem Bett zu sprinten. Doch dazu kam es nicht. Denn er spürte die starken Arme des anderen um sich, die ihn davon abhielten sich in irgendeiner Weise zu bewegen. Im nächsten Moment ging ein Ruck durch seinen Körper und er fand sich auf Sasuke sitzend wieder. Überrumpelt blickte Naruto zu ihm herab. Sasuke erwiderte seinen Blick, ein schiefes Grinsen formte sich auf seinen Lippen. Die Fragezeichen über Narutos Kopf mussten eindeutig zu sehen sein. Was passierte hier? "Bist du immer so stürmisch Bett?" Schlagartig färbten sich Narutos Wangen rot, die Tatsache, dass die großen Hände Sasukes an seiner Hüfte ruhten und er direkt auf seinem Schritt saß, trug ebenfalls dazu bei. Naruto verstand immer noch nicht, wie er in diese Situation geraten war. Zudem hatte er doch gar keine Zeit für so etwas. Sollte er zu spät bei der Arbeit erscheinen, müsste er die Stunden dranhängen, was heute nicht besonders vorteilhaft wäre. Er öffnete seine Lippen, wollte Sasuke klar machen, dass er sich dringend fertig machen musste, als er von seinem Handy unterbrochen wurde. "Was..?!" Naruto sah zu dem klingenden Technikwunder auf dem Nachttisch. Moment, das war sein… Wecker? Aber er hatte doch nur zwei gestellt?! "Sorry." Narutos Augen wanderten zurück zu dem Schwarzhaarigen. "Das ist dein zweiter Wecker. Ich wollt dich nur ein bisschen ärgern." Narutos Kinnlade klappte herunter wie die Vorhänge beim Theater. Was offensichtlich gut passte, denn das veranstaltete Sasuke hier gerade mit ihm. "Du mieser…!!", ihm fiel nicht mal eine Beleidigung ein in seinem Schockzustand, "Willst du mich verarschen?!" "Hab ich schon, oder nicht?", Sasuke grinste selbstgefällig und setze sich auf, was Naruto automatisch etwas zurücklehnen ließ. Er war ihm schon wieder so nah und so wie er hier saß war das nicht gut für seinen Verstand. Er ließ den Blick an ihm vorbeischweifen und aus einem Impuls heraus griff er nach dem Kissen. "Penner!", damit beförderte er das gefederte Objekt dorthin, wo es jetzt hingehörte, direkt ins Gesicht dieses Idioten. Den dumpfen Protestruf hörte er nur mit zu großer Genugtuung. Das hatte er davon, ihn dermaßen in Panik zu versetzen! Die kleine Ablenkung sorgte dafür, dass Sasuke seinen Griff löste, sodass Naruto schnell aufstehen konnte. Auch wenn das jetzt erst der zweite Wecker gewesen war, hieß das nicht, dass er ewig rumtrödeln konnte. Als der schwarzhaarige das Kissen entfernt hatte, war er schon bei seinem Schrank und suchte sich ein Outfit zusammen, damit er gleich unter die Dusche hüpfen konnte. "Du kannst dich auch hier umziehen.", trällerte Sasuke vom Bett aus und Naruto sah aus den Augenwinkeln, wie er es sich wieder bequem machte. Er erwiderte nichts und streckte ihm die Zunge raus. Mit einer einfachen Jeans, einem paar Shorts, Socken und einem langweiligen schwarzen T-Shirt, das er unter seiner Arbeitskleidung tragen konnte, stapfte er aus dem Schlafzimmer und würdigte Sasuke nicht eines Blickes dabei. Dieser musste nicht sehen, dass ein einziger Satz ausreichte um seine Fantasie anzuregen und ihn mal wieder erröten ließ. Außerdem war er sauer auf ihn. Als er angezogen aus dem Badezimmer kam und seine alten Sachen in den Wäschekorb in seinem Zimmer katapultierte, lag Sasuke noch immer im Bett. Bequem war da schon nicht mehr der richtige Ausdruck. Er nahm das ganze Bett ein, alle Viere ausgestreckt. Wie ein König in seinem Reich. Naruto zog die Unterlippe nach oben. Der hatte es gut, konnte einfach liegen bleiben und sich im Bett rumwälzen. In seinem Bett, fügte er hinzu und ignorierte das warme Gefühl im Bauch. Sasuke schien ihn bemerkt zu haben und öffnete die Augen. Naruto erwartete einen anzüglichen Spruch von ihm zu hören, doch der blieb aus, als Sasuke sich aufsetzte und tatsächlich das Bett verließ. Er ging direkt auf ihn zu und blieb kurz vor ihm stehen. Seine perfekten Lippen zierte wieder ein Grinsen, was nichts Gutes heißen konnte. Prüfend blickte Naruto ihm in die Augen. "Was?", fragte er schnippisch. Sasuke zog eine Augenbraue hoch. "Immer noch zickig? Du bist ganz schön nachtragend.", erwiderte Sasuke und begann sein Shirt auszuziehen. Narutos Augen weiteten sich schlagartig, er machte einen halben Schritt zurück. "Wa-Wa-!?", stammelte er geschockt und konnte seine Augen nicht von Sasukes Oberkörper abwenden, den dieser gerade freigelegt hatte. Woher hatte er diese Muskeln..? Sasuke grinste noch breiter und offenbarte seine perfekten Zähne. Naruto beobachtete wie seine Hände unbeirrt mit seinem Gürtel rumhantierten, nachdem er sein T-Shirt aufs Bett geworfen hatte. "Was soll das werden, wenn's fertig ist?!", schrie Naruto ihm förmlich entgegen, das Gesicht mittlerweile einer Tomate ähnelnd, "Warum bist du überhaupt voll bekleidet ins Bett?!" Wenn er schon dabei war, konnte er das auch gleich in Erfahrung bringen. Das brachte Sasuke tatsächlich dazu für einen Moment still zu verharren. Er legte den Kopf schief, sein Grinsen nur geringfügig schwindend. "Ist das dein Ernst? Du hast mir doch keine Wahl gelassen, also bin ich, wie du es wolltest, zu dir ins Bett gekommen. Bei deinem Klammergriff hätte ich mich nicht ausziehen können. Wäre dir das lieber gewesen? Dass ich halbnackt neben dir aufwache?", seine Stimme nahm zum Ende wieder diese unwiderstehlich tiefe Tonlage ein. "Wa-?!" Das Rot auf seinen Wangen verdunkelte sich immens und würde in einer Farbpalette einen neuen Platz einnehmen. Jetzt wo Naruto so darüber nachdachte, schlich sich etwas in seine Erinnerungen zurück, dass das Gesagte Sasukes widerspiegelte. Oh Gott! Das hatte er nicht getan?! Wie peinlich war das bitte schön? Sich im schlafenden Zustand an jemanden zu klammern und ihn anzuflehen bei einem zu bleiben? Das konnte ja nur ihm passieren. Nach Worten suchend öffnete Naruto seinen Mund, schloss ihn jedoch tatenlos. Zu sehr war er von dem entblößten Körper und seinen Gedanken abgelenkt. Das war einfach zu viel für ihn am frühen Morgen! Der Gedanke an sein Tun am Abend, ein halb nackter Sasuke, neben dem er hätte aufwachen können und der jetzt vor ihm stand. Er musste hier weg. Doch der Schwarzhaarige schien seinen Plan durchschaut zu haben, ehe Naruto ihn überhaupt geschmiedet hatte. Denn Sasuke legte eine Hand an die Wand zu seiner rechten, und brachte so seinen Arm zwischen Naruto und seinen Fluchtweg. Er wollte ihn doch nicht ernsthaft hier und jetzt verführen, oder? In Narutos Kopf schrillten leise Alarmglöckchen. Allerdings weil er gleich arbeiten musste. Er war überrascht über sich selbst, über seine fehlende geistige Abwehrhaltung. Andererseits wusste er doch, was er für sein Gegenüber empfand.. "I-Ich muss los Sasuke.", seine Augen flüchteten zur Uhr, am anderen Ende des Raumes, er hielt diesem intensiven Blickkontakt nicht stand, sondern würde sich wieder in ihnen verlieren und sich ihm hingeben, wenn sein Verstand nicht am letzten logischen Strang zog. Und er hatte Recht. Wenn er sich nicht hetzen wollte, musste er jetzt losgehen. "Weiß ich doch.", hörte er Sasuke murmeln und suchte doch wieder seinen Blick. Er näherte sich dem Blonden noch ein Stückchen und Narutos Herz begann zu rasen, in Hoffnung auf dieses Lippenpaar. "Komm' nicht zu spät.", hauchte er spürbar gegen seine Lippen. Naruto hielt den Atem an und wartete zum Zerbersten gespannt auf die zarte Berührung. Doch sie kam nicht. Stattdessen entfernte sich Sasuke minimal von ihm. Enttäuschung. Anders konnte Naruto den plötzlichen Stein in seinem Magen nicht erklären. Er wurde jedoch wieder abgelenkt, als Sasuke damit fortfuhr sich auszuziehen, auch den Gürtel warf er auf das Bett. "Hey, was-", wollte Naruto wieder protestieren und bemerkte dann wieder Sasukes Grinsen. "Ich gehe duschen, was sonst?" Naruto funkelten ihn aus seinen Augen an, so als wäre Sasuke Schuld daran, dass er in jede Kleinigkeit sonst etwas hineininterpretierte. Klar, er wollte duschen gehen. Was hatte Naruto auch anderes erwartet, oder schlimmer noch, erhofft? "Wieso bist du überhaupt ohne Kaffee schon so wie... Wie...", Naruto suchte nach Worten. Peinlich. Was hatte er vor zu sagen? Sasuke war wie? Von eben diesem schwang eine Augenbraue in die Höhe. "Wie?" "Wie du eben sonst bist!", presste Naruto heraus und der Drang zu flüchten kam wieder in ihm auf. Naruto presste die Lippen aufeinander. "Jetzt wo du's sagst.", Sasuke lachte und es war das schönste, was man sich am Morgen wünschen konnte zu hören, "Ein Kaffee wäre jetzt nicht verkehrt.", murmelte der Schwarzhaarige und fuhr sich nun mit seiner freien Hand durch die eh schon vom Bett verwuschelten Haare. Narutos eigentlicher Fluchtweg offenbarte sich ihm, als Sasuke seinen anderen Arm an seine Seite zurück fallen ließ. Sofort reagierte Narutos Körper, wollte aus der unmittelbaren Nähe des Größeren flüchten. Doch noch bevor er einen Schritt setzte, spürte er für den Bruchteil einer Sekunde das warme Lippenpaars seines Gegenüber auf seinen eigenen, federleicht hinterließen sie ein angenehmes Kribbeln. "Du solltest jetzt wirklich los.", Sasukes Stimme war warm, ebenso seine Finger, die ihn kurz an seiner Wange liebkosten und das Lächeln auf seinen Lippen war traumhaft! Ehe Naruto sich regen konnte, tat Sasuke es und schlenderte aus dem Zimmer. Naruto schloss für einen Moment die Augen und atmete tief durch um die Glühwürmchen in seinem Bauch zu beruhigen. Du machst mich fertig, dachte er und spürte seine Mundwinkel nach oben kriechen. Er hob eine Hand an seine Lippen und wollte das Gefühl von gerade nachempfinden, als ihm etwas wichtiges einfiel. Ruckartig drehte er den Kopf zur Tür, aber Sasuke war natürlich schon weg. So schnell er konnte, rannte Naruto zum Badezimmer, das direkt neben dem Schlafzimmer war. Schlitternd kam er vor der geschlossenen Tür zum stehen und riss sie auf ohne nachzudenken. "Sasuke, wann-", seine Fähigkeit zu sprechen versagte augenblicklich. Sasuke stand mit dem Rücken zu ihm und war gerade im Begriff in die Dusche zu steigen. Er drehte den Kopf rum, offensichtlich genauso überrascht, wie der Blonde. Dieser konnte ihn jedoch nur anstarren, sein Mund geöffnet und unfähig einen gescheiten Laut zu produzieren. Oh. Gott. Oh… "SORRY!", er brüllte ihn beinahe an und noch nie hatte er die Badezimmertür schneller ins Schloss geworfen als jetzt. Sein Gesicht war kurz davor zu explodieren, es brannte und Naruto fasste sich mit den Händen an die Wangen um es zu kühlen und schloss die Augen. Doch das war nicht besser. Der Anblick von Sasukes Kehrseite hatte sich in seine Netzhaut gebrannt und er konnte nichts dagegen tun. "Fuck…" "Alles okay?", hörte er plötzlich Sasuke von drinnen fragen. Oh verdammt… "J-ja, alles… gut. Sorry, ich wollte nur… fragen, wann wir uns nachher treffen…", mit Nichten kam ihm seine blöde Frage jetzt auch nur noch halb so wichtig vor. "Wie wäre es gegen sieben? Soll ich dich abholen?", drangen Sasukes Worte durch die Tür. "Ne... Nein, schon gut. Ich muss noch mal nach Hause mich umziehen.", schlug Naruto seinen Vorschlag ab, "Aber ja, sieben klingt gut. An der Haltestelle?" "Okay," "Ich bin dann jetzt weg." "Alles klar, viel Spaß." "Danke", es war nur ein gemurmeltes Wort seitens Naruto, wahrscheinlich hatte Sasuke es gar nicht hören können, da zeitgleich das Rauschen der Dusche zu hören war. Aber ihn störte es nicht sonderlich, denn ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er nun aber wirklich los sollte. Also trugen ihn seine Füße direkt in den Flur, wo er sich mit Schuhe und Jacke bekleidete. ~ Das surrende Geräusch des Kaffeevollautomaten verstummte und der süßliche Geruch heißer Schokolade stieg dem Blonden in die Nase. Gott, diese Automaten waren einer der besten Erfindungen der Menschen! Er umfasste den Becher mit seinen Händen, führte ihn an seine Lippen und nippte vorsichtig am Getränk, während er den Blick durch den Laden streifen ließ. Es war nicht wirklich etwas los, schließlich war es noch früh und erst gegen Nachmittag würden die ganzen Jugendlichen einen Abstecher hierher machen, um sich etwas Alkohol zu gönnen. Naruto verzog leicht das Gesicht. Zum Glück blieb ihm diese Schicht heute erspart. Er selbst war damals nicht besser gewesen, hatte auch oft versucht als minderjähriger an Alkohol zukommen. Doch als Kassierer selbst, war es echt nervig immer nach dem Ausweis zu fragen. "Ey, erst kurz vor knapp kommen und dann genüsslich deinen Kakao trinken. Hilf mir lieber mal!", gespielt empört, von der Dreistigkeit die Naruto an den Tag legte, stemmte sein Arbeitskollege die Hände in die Hüfte. Narutos Blick fiel auf die vielen Kisten, die den Dunkelhaarigen förmlich einkreisten. "Eeeeh? Haku, jetzt sei nicht so... Hab schon zwei Kunden abkassiert.", grinste Naruto ihm entgegen, stellte jedoch seinen Becher auf der Theke vor sich ab, um sich anschließend zu dem etwas größeren zu gesellen. Jener hatte nur eine seiner feingeschwungenen Augenbrauen gehoben. "Zwei Kunden, huh. Pass bloß auf, dass du nicht zu viel tust für dein Geld." Naruto lachte und stieß ihm locker mit dem Ellenbogen in die Seite. Haku sah zwar sehr zierlich aus und hatte auch eine wirklich grazile Figur, aber Naruto wusste, dass er alles andere als schwach war. Er konnte das ab, was er vor allem dadurch bewies, dass er nicht zögerte seine Geste etwas weniger sanft zu erwidern. "Hey, au!", empörte der Blonde sich und rieb sich den Arm, der brutale Gesellschaft mit Hakus Faust gemacht hatte. "Gleiches mit Gleichem, mein Lieber.", nur Haku schaffte es so einen Satz mit einem so unschuldigen Lächeln auszusprechen, "Und jetzt pack mit an, die Regale füllen sich nicht von allein.", seine Stimme wurde wieder hart und er neigte den Kopf in Richtung Ladenfläche. "Aye aye Ma'am!", rief Naruto und beeilte sich mit einer Kiste im Arm schnell zum nächsten Regal zu flüchten, damit Haku ihn nicht noch in den Schwitzkasten nahm. "Die nächsten Kunden schick ich zu dir, Faulpelz!", drohte Haku stattdessen und kümmerte sich ebenfalls um eine Kiste. „Die nächsten Kunden schicke ich zu dir, Faulpelz.“, äffte Naruto seinen Arbeitskollegen nach. „Das hab ich gehört.“ Der Blondschopf streckte ihm die Zunge heraus, was jener natürlich nicht sehen konnte, da sie mittlerweile ein Regal trennte. Ihn störte es jedoch nicht weiter, also widmete Naruto sich voll und ganz der Warenverräumung. Haku hatte seine Warnung wahrgemacht und verdrückte sich, sobald ein Kunde auf die Kasse zusteuerte oder irgendwelche Fragen hatte. Der Blondschopf schwor sich, es seinem Arbeitskollegen definitiv irgendwie heimzuzahlen. Doch etwas Positives hatte es schon, dass er die ganze Zeit in Anspruch genommen wurde. Die Zeit verstrich schneller und seine Gedanken hatten grundessen auch keine Zeit ihn irgendwie abzulenken. "Puh!", Naruto ließ sich auf dem Klappstuhl im Pausen- und Umkleidebereich fallen und streckte alle Viere von sich. Haku indes befreite sich aus seinen Arbeitsklamotten, bestehend aus einer einfachen Veste in der Farbe des Firmenlogos - grün. Sie hatten es geschafft die ganze Ware einzuräumen oder im Lager zu verstauen und Deidara war bereits da, um Haku abzulösen, der Blonde konnte also guten Gewissens seine Pause genießen. "Du tust ja fast so als hättest du wirklich gearbeitet.", triezte Haku ihn ein weiteres Mal, was Naruto nur den Kopf heben ließ. Gerade richtig um zu sehen, wie ein großer Mann, den er nicht kannte, den Raum betrat. Er war mehr als einen Kopf größer als Haku und der weiße Mundschutz, der sein halbes Gesicht verdeckte, ließ seine verengten Augen noch finsterer wirken. Sofort sprang der Blondschopf vom Stuhl auf. Der Typ sah gefährlich aus, wie einer, dem man nicht im Dunkeln begegnen wollte. Sein betont muskulöser Körper, den Naruto erahnen konnte anhand der dünnen Kleidung, machte auch nicht den Anschein, eines friedlichen Mitbürgers. Wurde der Konbini überfallen? Hatte dieser Kerl Deidara bereits überwältigt? Narutos Gedanken rasten kreuz und quer in seinem Kopf. Er blickte zu Haku, zu zweit könnten sie ihn vielleicht- Haku jedoch war die Ruhe selbst und packte sein Zeug in seine Umhängetasche, er schien ihn noch nicht einmal bemerkt zu haben. Das änderte sich jedoch als der Typ sich wortlos neben ihn stellte und sich mit einer Schulter an den Spind lehnte. "Oh Zabuza, hey! Es hat etwas länger gedauert, sorry, ich bin gleich fertig.", er drehte sich zu der Gestalt um. "Hey Babe.", erwiderte diese und noch bevor Naruto den Sinn der Worte verarbeiten konnte, sah er zu, wie der Schlägertyp seinen Mundschutz nach unten schob, sich zu Haku runterbeugte und ihm einen Kuss auf die Lippen drückte. Für einen kurzen Moment verzog der Dunkelhaarige das Gesicht, bevor er anschließend lieb lächelte. "Hey... Nicht wenn du krank bist.", mit diesen Worten schloß Haku dann seinen Spind. Naruto hingegen stand einfach nur da, seine Augen aufgerissen und seine Kinnlade aufgeklappt. Was war da gerade passiert? Hatte dieser unheimliche Typ Haku gerade wie selbstverständlich einen Kuss aufgedrückt?! Narutos Kopf arbeitete. "Er hat dich geküsst.", warf Naruto in den Raum, als wäre diese Tatsache niemanden hier von ihnen bewusst. Haku blickte ihn für einen kurzen Moment stumm an, bevor er seine Tasche schulterte. "Ich weiß. Ich… war dabei?" "Wer ist das?", der unheimliche Typ, den Haku zuvor Zabuza genannt hatte, stellte sich dicht hinter den Dunkelhaarigen, nickte mit einem kaum sichtbaren Kopfnicken dann in seine Richtung. Sollte nicht er derjenige sein, der dieses Frage stellte?! Narutos Blick wanderte der riesigen Gestalt hinter Haku herauf. Es war erschreckend, wie gigantisch dieser Typ war. Selbst Haku wirkte im direkten Vergleich um einiges kleiner. "Das ist Naruto. Dein Nachfolger." Der Blondschopf horchte auf. Nachfolger? "Nachfolger?", der Mann äußerte ebenfalls seine Zweifel. Moment, warum klang er so skeptisch? Naruto war schon drauf und dran zu protestieren, als Zabuza einen Schritt auf ihn zu machte und ihn von oben herab genau musterte. Ihm wurde ein wenig unwohl dabei, andererseits hatte er nichts verbrochen. "Und Sie sind… Wer?", murmelte Naruto ebenfalls skeptisch und gab sich größte Mühe sich nicht von dem Riesen einschüchtern zu lassen. Haku antwortete für ihn. "Das ist Zabuza, wie ich grad schon angedeutet hab, hat er hier gearbeitet bevor du kamst. Können wir jetzt gehen oder willst du Naruto noch weiter belästigen?", fragte er schließlich den größeren. "Viel Glück Kleiner.", Zabuza antwortete Haku nicht, sondern richtete seine Worte stattdessen an ihn, "Du siehst nicht aus, als hättest du viel drauf. Haku wird's nicht leicht haben, jetzt da ich weg bin.", damit drehte er sich um und folgte dem schwarzhaarigen, der schon in der offenen Tür auf ihn wartete. "Immerhin kann er Kunden bedienen ohne sie zu Tode zu ängstigen. Du solltest nicht nach dem Äußeren urteilen." "Da hast du wohl recht…", raunte Zabuza und obwohl Naruto sein Gesicht nicht sehen konnte, hörte er das Grinsen aus seinen Worten heraus, bestätigt durch ein weiteres Szenario, dessen Naruto nie geglaubt hätte Zeuge zu werden. Der Hüne erdreistete sich allen Ernstes Haku auf den Hintern zu hauen. Woraufhin dieser nur errötete und ihn böse anfunkelte. "Bis Montag Naruto!", rief er in den Pausenraum und ließ ihn stehen wie einen bestellten Fisch auf dem Trockenen und nicht abgeholt. "Was zum…", sein Mund stand offen, während sein Hirn verarbeitete. Wow. Das war… Unerwartet. Der Typ war Hakus Freund? Freund wie in "fester Freund"? Er ging damit verblüffend cool um, schlussfolgte der Blondschopf und musste an Sasuke denken. Sie würden später zusammen zu Shikamarus Geburtstagsfeier gehen. Was würden seine alten Klassenkameraden dazu wohl sagen? Vielleicht erkannten sie Sasuke ja sogar von der Klassenfahrt. Oder besser gesagt von dem einzigen Moment, der es für sie wert war sich ins Gedächtnis einzuprägen: Der Kuss kurz vor der Abfahrt. Narutos Wangen erhitzten sich. Unglaublich wo sie mittlerweile angelangt waren. Ihm schlich sich wieder das Bild von heute Morgen im Badezimmer ins Gedächtnis. Und das Foto, das in seinem Handyspeicher ruhte. Jetzt glühten seine Wangen. Okay sie waren abgesehen von dem Telefonat eigentlich gar nicht so viel weiter gegangen als küssen, aber… Wenn er nachher mit Sasuke auf der Party auftauchte, würde ihm sicher keiner glauben, dass sie kein Paar waren. Was sollte er erwidern, wenn er sich in dieser Situation befand? Es verneinen? Immerhin war es die Wahrheit! Doch so wie er sich kannte würde er so aufgewühlt sein, dass es eher so klingen würde, als wollte er ihre Beziehung abstreiten. Aber vielleicht sollte er die Antwort auch einfach Sasuke überlassen, nur um sicher zu gehen, dass er selbst nichts falsches ausplauderte. Für einen kleinen Moment fragte Naruto sich, was für eine Antwort er sich von dem Schwarzhaarigen erhoffte. "Paar..." Unmittelbar verstärkte sich die Hitze, die sich auf seinen Wangen ausgebreitet hatte. Der Gedanke allein an sie beide in dieser Konstellation reichte, um Narutos Gefühle verrücktspielen zu lassen. Oh Gott, er musste sich dringend wieder Ablenkung verschaffen und wie ging dies am besten, wenn nicht mit Arbeit? Also verließ Naruto schneller Schritte den Raum, flüchtete so vor seinen Gedanken, die nur darauf warteten in seinem Kopf Unfug zu verbreiten. Die restliche Zeit verstrich zum Glück ganz schnell und relativ entspannt. Nur kurz vor dem Ende seiner Schicht begann es wieder etwas lebhafter im Laden zu werden, als die ersten Teens und Tweens sich den benötigten Alkohol für den Abend besorgten. Einige von denen mussten sie regelrecht aus dem Markt schieben, da sie das Vortrinken bereits mit den ersten Bieren an Ort und Stelle begannen. Kurz nach 18 Uhr verabschiedete Naruto sich von Deidara, endlich Feierabend, und machte sich auf den Weg nach Hause. In der U-Bahn sitzend holten ihn schließlich seine Gedanken wieder ein. Diese Paarsache ließ ihn natürlich nicht los. Ihm war schon bewusst, dass er selbst der Grund war, weshalb er und Sasuke sich nicht so nennen konnten, aber vielleicht nagte es genau deshalb an ihm. Naruto seufzte und stützte das Kinn auf seiner Hand ab, den Ellenbogen auf den schmalen Fensterrand der Bahn gelehnt. Er enttäuschte auf kurz oder lang jeden, der ihm wichtig war, das wollte er Sasuke nicht antun. Andererseits fragte er sich, ob es ihm nicht egal wäre. Er hatte ihm bereits gesagt, er wolle bei ihm bleiben, egal was da mit ihm los war. Mehrmals sogar. Sein Blick richtete sich starr auf die vorbeiziehenden Graffitis auf den kargen, feuchten Untergrundmauern, ohne sie jedoch wahrzunehmen, das rhythmische Rattern der Bahn erklang nur leise im Hintergrund. Wollte Sasuke wirklich so richtig mit ihm zusammen sein? Der Gedanke sorgte jedes Mal für ein Gefühl der Wärme in seinem ganzen Körper und er begann in seine Hand zu lächeln. Wäre das nicht schön? Würde er sich immer so fühlen, wenn sie zusammen wären? Als es an der nächsten Haltestelle wieder an die Oberfläche ging, stieg er aus und lief den Weg zu seinem Apartment. Er wollte nicht zu lange trödeln, Sasuke sollte nicht auf ihn warten müssen. Oben angekommen trugen ihn seine Füße direkt in sein Schlafzimmer. Seine Jacke landete auf dem Boden. Der Blondschopf riss seinen Schrank auf, der wohl jeden Modebegeisterten neidisch machen würde. Naruto gab zu, er ging gerne shoppen, aber nur wenn es sein Geldbeutel dann mal erlaubte. Seine Augen flogen über die große Auswahl an Kleidungsstücken. Da es sich nur um eine schlichte Hausparty handelte und er dort wohl eh die meisten kennen würde, gab es keinen Grund sich jetzt noch großartig zu stylen. Er wollte ja niemanden beeindrucken... Seine Gedanken schweiften zu seinem Mitbewohner auf Zeit. Nein, er wollte Sasuke nicht beeindrucken. Wie denn auch, wenn jener eh schon bei ihm wohnte und all seine Seiten mitbekam. Da könnte Naruto sich noch so cool und stylisch geben, zu retten gab es in der Hinsicht nichts mehr. Also griff er sich ein orangefarbenes T-Shirt, welches als Muster mit Farbklecksen in verschiedenen Blautönen bedruckt wurde. Geschickt befreite er sich direkt aus dem schwarzen Oberteil das er momentan trug. Schnell streifte er sich das neu ausgesuchte Kleidungsstück über. Er blickte an sich herunter. Die schwarze Jeans die er trug konnte er anlassen. Erst jetzt bemerkte Naruto, dass er immer noch seine Straßenschuhe trug. Er verzog das Gesicht. Hoffentlich waren die Sohlen nicht so dreckig gewesen. So unordentlich er auch sein mochte, so sehr hasste er Straßenschuhe, die ihren ganzen Dreck in der Wohnung verteilten. Für einen kurzen Moment blickte er weiterhin auf seine abgenutzten Sneakers. Vielleicht sollte er wenigstens kurz die Füße waschen und neue Socken und Schuhe anziehen. Den Gestank den seine Füße sich auf der Arbeit angeeignet hatten wollte er niemanden zumuten. Also kramte er noch schnell Socken heraus, zum Glück war der größte Teil schwarz von ihnen und machten es ihm so leichter, zusammengehörige zu finden. Er griff sich noch seine Jacke vom Boden, bevor er das Zimmer verließ und direkt das Bad zu seiner rechten betrat. Frisch gewaschen und in schwarz gehüllt setzten sich seine Füße in Bewegung. Naruto stoppte kurz bevor er das Bad verließ. Sein Blick wanderte zu seinem Parfum, dass auf der Anrichte über dem Waschbecken stand. Ein wenig konnte ja vielleicht doch nicht schaden oder? Sein piependes Handy nahm ihm die Entscheidung ab. Er nahm das Parfüm und sprühte sich dezent damit ein, stellte es anschließend wieder an seinen Platz zurück, bevor er mit seiner Jacke in der Hand das Bad verließ und sein immer noch piependes Handy aus der Hosentasche zog. Mist! Er verzog das Gesicht, während er den Wecker ausstellte. Jetzt musste er sich wirklich beeilen! Im Flur schlüpfte Naruto in ein etwas weniger abgenutztes Paar Schuhe, bemerkte, dass er das andere Paar im Badezimmer hatte stehen lassen. Ugh. Egal, dafür war später noch Zeit. Naruto hatte wirklich Glück und erreichte die Station kurz bevor seine kalkulierte Bahn eintraf. Er musste nur wenige Haltestellen fahren, bis er wieder aussteigen musste und Sasuke treffen würde. Während er so da saß und auf die richtige Ansage wartete, spürte er wie unruhig sich sein Magen anfühlte. Jetzt war er doch aufgeregt, oh je. Naruto presste die Lippen aufeinander, den Drang auf ihnen herumzukauen unterdrückend. Würde Sasuke so dreist sein und sie beide einfach als Paar hinstellen? Narutos Herz hüpfte wieder aufgeregt bei dem Gedanken, während es ihm gleichzeitig kalt den Rücken runterlief. Sie hatten sich doch geeinigt sich erst besser kennenzulernen und es wäre nicht abgesprochen. Wahrscheinlich würde er sowas auch nicht ernsthaft sagen. Eher um ihn zu reizen und seine Reaktion zu sehen. Aber er konnte das glückliche Wuseln in seinem Magen beim Gedanken daran auch nicht ignorieren.. Die freundliche U-Bahn-Stimme säuselte den nächsten Stopp und der Blondschopf schwang sich aus seinem Sitz. Bevor die Bahn hielt konnte er Sasuke bereits sehen. Moment, war das wirklich Sasuke? Naruto stieg als einziger hier aus und drückte sich an den vielen Leuten die einsteigen wollten vorbei. Seine Begleitung stand etwas abseits des Haltellenhäuschens, doch Naruto musste wirklich zweimal hinsehen um sich zu vergewissern. Sasuke lehnte entspannt an einem Geländer und sah auf, als er den Blonden kommen sah. Er trug Jeans mit Rissen an den Knien und ein Jackett über einem einfachen weißen Hemd, das er halb in den Bund gesteckt hatte und eine Umhängetasche. Was Naruto jedoch wirklich den Atem verschlug war nicht das Outfit allein, obwohl das bereits umwerfend an ihm aussah, nein es waren seine Haare. Sie waren zu einem sehr lockeren, kleinen Knoten hinten zusammengebunden, sodass ihm hier und da scheinbar gewollt verirrte Strähnen im Gesicht hingen. Die Kirsche auf dem Sahnehäubchen machte dazu noch die Brille, die er plötzlich trug und alles zusammen stand ihm so perfekt, er konnte als Model durchgehen. "Hey.", grüßte Sasuke ihn und seine Stimme ließ ihn aus seiner Minitrance aufwachen. Erst jetzt merkte Naruto, dass er ihn mit offenem Mund anstarrte und schloss diesen schnell. Er sah heiß aus. Erwachsen, nicht overdressed aber dennoch schick und gleichzeitig passte es zu ihm, wie sein alltäglicher Look. Naruto sah an sich selbst hinunter und bereute sein wenig durchdachtes Outfit, dass im Gegensatz zu Sasukes so schlicht aussah. Dabei war Sasukes weit entfernt von formaler Ausgehkleidung. "So schlimm?", fragte sein Gegenüber und machte ihm klar, dass er immer noch nicht geantwortet hatte. "Was, nein! Du siehst hammer aus! Hot! Ich meine schick! Also…", ungefiltert sprudelte es aus ihm hervor und er würde sich am liebsten begraben für seine lahmen Komplimente, noch während er sie aussprach. "Danke.", Sasuke seufzte erleichtert, "Ich war mir nicht sicher, ob Itachi es nicht übertrieben hat.", gab er zu und strich sich eine Strähne aus den Augen. Naruto stutzte. Itachi hatte das für ihn ausgesucht? Aber das hieß doch, dass er sich wirklich Mühe gegeben hatte, oder? Naruto fühlte seine Wangen warm werden. Vielleicht steigerte er sich da auch zu sehr rein, immerhin war das eine Sache in der er wirklich gut war, aber der Gedanke, dass sich jemand seinetwegen bemühte, hinterließ ein kribbelndes Gefühl in seiner Magengegend. "Nein, nein… Keine Sorge… Itachi hat wirklich Geschmack. Also das soll nicht heißen, dass du keinen oder schlechten Geschmack hast…Also… Eh…Ich meine… wir sollten…los" "Ok.", Der Schwarzhaarige lachte auf und vor Scham erwärmten sich Narutos Wangen noch mehr. Kapitel 16: Home 10 ------------------- Bis zu Shikamaru waren es nicht einmal mehr 10 Minuten, weshalb sie auch relativ schnell vor dessen Haustür zum Stehen kamen. Zu Narutos Verwunderung hatten er und Sasuke mehr geredet, als er gedacht hatte. Aus irgendeinem Grund war er davon ausgegangen, dass sie sich in Schweigen hüllten, aber Gespräche mit Sasuke fielen ihm einfach leicht. "Sag mal, ist die nur Deko oder trägst du eigentlich Kontaktlinsen?", diese Frage brannte dem Blonden schon die ganze Zeit auf der Zunge. Die Brille stand seinem Mitbewohner äußerst gut. Sasuke nahm die sie von der Nase und besah sie einen kurzen Augenblick, bevor er sie wieder aufsetzte. "Das ist nur Deko. Itachi eben.", Sasuke verzog den Mund, beließ es aber bei dieser Aussage. "Ah okay. Aber sie steht dir!", grinste der Blonde ob des offensichtlich Unmutes, den Sasuke zeigte, weil er offenbar nicht gewohnt war eine Brille zu tragen. Nun, da seine Neugierde befriedigt war, betätigte Naruto die Klingel mit Shikamarus Namen und hörte auch nicht viel später den Türsummer. Gefolgt von Sasuke machte er sich auf den Weg nach oben, der Brünette wohnte im dritten Stock. Je näher sie der Wohnung kamen, desto mehr drängte sich Nervosität in den Vordergrund seiner Gedanken und sein Herz beschleunigte sich. Gleich würde er mit Sasuke als unangekündigter Begleitung auf einer Party erscheinen. Mit einer Begleitung, die, als seine ehemaligen Mitschüler sie das letzte Mal gesehen hatten, ihm die Lippen auf die eigenen gedrückt hatte. Ob irgendwer den Herbergensohn wiedererkannte? Innerlich schüttelte Naruto den Kopf. Weshalb sollten sie? Er war ein einfacher Mitarbeiter gewesen während ihrer Klassenfahrt - zwar ein Gutaussehender, aber das hieß ja nichts. Oder würden sie ihn doch direkt erkennen? Oben angekommen, wurde er direkt in eine Umarmung und gleichzeitig in den Wohnungsflur gezogen. "Heeey Naru! Schön, dass du da bist! Hinata und Kiba sind auch schon da. Die beiden müssten….Oh?" Der Blondschopf wurde aus der Umarmungen entlassen und noch bevor Naruto die Blondine fragen konnte, weshalb sie sich selber beim Sprechen unterbrach, bemerkte er ihren verwunderten, wie neugierigen Blick über seine Schulter. Sofort schoss sein Puls nach oben. Was sollte er sagen, falls die Blondine den Schwarzhaarigen erkannte? Doch statt direkt etwas zu sagen, suchten ihre dunkelgrünen Augen seinen Blick und bevor sie sich doch noch dazu entschied erneut zu sprechen anzufangen, gab er ihr eine Antwort. "Ah, das ist Sasuke. Ich hoffe es ist okay, dass ich ihn mitgebracht hab ohne Bescheid zu geben.", stellte Naruto seine Begleitung vor, worauf jene zum Gruß die Hand hob. Für einen kurzen Moment schwieg sie, bevor sie freudig drauf los plapperte. "Ja klar! Umso mehr, desto besser würde ich sagen!", freute sich Shikamarus Freundin und grinste, "Ich bin übrigens Temari, Freundin des Geburtstagskindes und Veranstalter der Party!", stellte sie sich anschießend vor und trat zur Seite. Erleichterung machte sich in Naruto breit. Er machte sich wirklich zu viele Gedanken. Außer Kiba und Hinata würde hier sicherlich niemanden den Schwarzhaarigen wieder erkennen. "Also immer hereinspaziert. Einfach den Flur entlang und dann nach links. Geschenke kannst du auf dem Tisch ablegen, Naruto." Dieser erstarrte augenblicklich zu einer bizarren Eisstatue. Scheiße. Das Geschenk! Ihm rutschte ein Felsen mit Karacho in den Magen. Verdammt! Er hatte es zu Hause liegen lassen! Wie konnte ihm das nur passieren?! Nervös wanderten seine Augen durch den Raum. Was jetzt? Er konnte doch nicht direkt wieder gehen und damit zugeben, dass er das Wichtigste vergessen hatte!? Warum konnte er nicht einmal etwas richtig- "Danke Temari, das machen wir.", hörte er plötzlich Sasuke sagen und es kam ihm vor als käme dessen Stimme aus einer anderen Dimension und nicht aus demselben Raum, geschweige denn von direkt neben ihm. Er begriff nicht sofort was Sasuke da sagte, drehte jedoch panisch den Kopf zu ihm herum als es soweit war. Sein Blick verriet dem Schwarzhaarigen anscheinend mehr als die tausend Worte, die dem Blonden durch den Kopf gingen, denn er grinste ihn hämisch an. Was sollte das denn?! War ihm klar, dass er gerade alles kaputtmachte? Temari ignorierte Naruto und ließ die beiden alleine im Flur stehen, sie musste ihnen ja nicht dabei zusehen, wie sie ihre Schuhe auszogen. Ganz zu Narutos Erleichterung. "Sasuke!!", zischte er ihm zu, sobald die Gastwirtin außer Hörweite war, "Wir müssen zurück, ich hab-" "-das Geschenk vergessen? Was du nicht sagst.", fiel er ihm unverfroren ins Wort und klang dabei ähnlich beeindruckt wie es Shikamaru sein würde. Gar nicht. Allerdings konnte Naruto ihm den Ernst der Lage gar nicht deutlich machen, als schon ein kleines Viereckiges Paket in sein Sichtfeld geschoben wurde. Ungläubig suchte er Sasukes Augen, ließ seinen Blick an ihm herabschweifen und realisierte neben dem Paket auch erst jetzt, dass sein Gegenüber eine Tasche dabei hatte. "Du hast es schon heute Morgen liegen lassen, da hab' ich es vorsichtshalber mitgenommen. Zu Recht wie's aussieht." Naruto wäre in diesem Moment sauer wegen des überlegenen Getues, wenn er nicht gleichzeitig so glücklich darüber gewesen wäre. So glücklich, dass sein Kopf-zu-Mund-Filter aussetzte. "Du bist ein Engel! Ich würd dir am liebsten um den Hals fallen und dich Küssen!", Narutos Miene erhellte sich schnell wie nie und ein Lächeln blühte auf, während er sprach. "Da hätte ich nichts-" "NARUTO!", eine bekannte weibliche Stimme beschallte den Hausflur mit ihrem lieblich aufgeregten Ton. Noch bevor Naruto in irgendeiner Weise hätte reagieren können, schlangen sich zwei Arme um seinen Hals und im nächsten Moment bedeckten sein Sichtfeld nichts weiter außer die dunklen Haare seiner besten Freundin. Leicht von ihrer stürmischen Begrüßung überrumpelt, brauchte er einen Moment, bis sich seine Arme um ihren Körper legten. Der Duft von Lavendel stieg ihm in die Nase, verstärkte sich, als Hinata ihr Gesicht in seine Halsbeuge drückte und schmusend wie eine Katze ihren Kopf hin und her zu bewegen begann. "Sorry.", ihre Stimme war nicht besonders laut, was jedoch auch dadurch kommen konnte, dass sie gegen seinen Hals sprach. Doch Naruto hörte sie und das reichte, immerhin galt ihre Entschuldigung ihm allein. Kurz drückte er die Dunkelhaarige an sich, bevor er sie leicht von sich schob. Ihre Blicke trafen sich. Ihre hellen Augen spiegelten die Schuld, die sie empfand, wieder. Ein weiteres Mal viel dem Blonden auf, was für eine faszinierende Augenfarbe Hinata doch hatte. Bis jetzt hatte er noch niemanden außer ihren Verwandten mit dieser hellen Farbe gesehen. Womöglich lag es in ihren Genen? Dass Naruto nichts sagte, fasste seine beste Freundin anscheinend als Grund auf, sich erklären zu müssen. Denn sie begann auf ihrer Unterlippe zu kauen. Das tat sie immer, wenn sie nach den richtigen Worten suchte… Moment, seit wann kaute er eigentlich auf seiner Unterlippe? Hatte er sich das bei Hinata abgeschaut? Dabei hatte er immer gedacht Gaara sei der Einzige, dessen Eigenschaften er sich angeeignet hatte. Hätte Hinata nicht in diesem Moment das Sprechen begonnen, hätte Naruto sich innerlich womöglich dafür gelyncht, dass er es überhaupt gewagt hatte einen Gedanken an den Rothaarigen zu verschwenden. "Ich weiß, ich sollte mich bei sowas nicht einmischen und es tut mir ehrlich Leid, dass ich versucht habe Entscheidungen für dich zu treffen, ohne vorher über deine Gefühle nachzudenken. Aber… Aber ich hab dich doch so verdammt lieb und ich will das du glücklich bist und es kam mir so richtig vor in dem Moment, dass ich-" "Hey…", Naruto unterbrach den Redeschwall seiner besten Freundin, strich eine verirrte Strähne zurück hinters Ohr, "Ich hab über reagiert. Du kennst mich doch…. Außerdem weißt du ganz genau, dass ich dir nicht wirklich böse sein kann. Kiba sollte für sein grandioses Taktgefühl lieber ein paar nette Worte parat haben." Der Blondschopf unterbrach sich kurz , um einen Blick in den Flur zu werfen, "Wo ist Kiba überhaupt?" "Der versteckt sich irgendwo bei den anderen.", Hinata tat es mit einem zartem Schulterzucken ab, "Viel wichtiger ist", die weiche Hand der Dunkelhaarige umschloss seine eigene, "Denk nicht zu viel nach ok? Chancen musst du nutzen wenn sie da sind, nicht dann wenn du sie haben willst, Naru." Zum Ende hin hatte Naruto das Gefühl, einen etwas vorwurfsvollen Unterton aus ihrer Stimme herauszuhören. "Ja, Mama.", war deshalb seine Antwort, verdrehte dabei seine Augen. Hinata lachte kurz auf, schenkte ihm dann ihr schönes Lächeln. Doch dann verzogen sich ihre geschminkten Lippen plötzlich zu einem Grinsen, als ihr Blick an ihm vorbei schweifte. "Ah!" "Hi.", beim Klang von Sasukes Stimme drehte der Blonde sich zu ihm um und errötete wieder ein bisschen. Ach ja. Er hatte nicht einmal Hinata erzählt, dass er ihn mitbrachte. "Hinata, Sasuke. Ihr beide kennt euch ja.", druckste er herum, unsicher, was er eigentlich sagen sollte. Es war komisch die beiden einander vorzustellen. "Was du nicht sagst.", kommentierte Sasuke seinen kläglichen Versuch und grinste ihn und Hinata an. Was sollte das denn bitte heißen?! "Hey, ich kann nichts dafür, dass ihr hinter meinem Rücken geheime Treffen organisiert! Oder wollt ihr mir weißmachen, ihr habt euch zufällig getroffen?" "Eifersüchtig?" Narutos Augen weiteten sich augenblicklich und er wollte zum Protest ansetzen, als Hinata ihn mit ihrer Engelsstimme unterbrach. "Es war wirklich ein reiner Zufall Naruto. Ein glücklicher würde ich sagen?", fragte sie und sah zwischen ihm und Schwarzfell hin und her. Ging es noch offensichtlicher?! Sasuke setzte zum Sprechen an. "Naja wir-" "Sollten uns langsam mal beeilen, ganz genau! Ich will nicht ewig im Flur stehen! Hopp!", er musste ihm dazwischen fallen, bevor seinen Mund noch Worte verließen, die es brenzlig werden ließen. Naruto schnappte dem Schwarzhaarigen das Geschenk aus den Händen und drückte sich mit glühendem Gesicht an Hinata vorbei. In Rekordzeit schlüpfte er aus seinen Schuhen hinaus und in die Gästepantoffeln hinein. Im Wohnzimmer war die Musik aufgedreht und viele bekannte Gesichter tummelten sich auf dem Sofa, dem Boden und eigentlich überall wo Platz war. Fast seine ganze Abschlussklasse war anwesend, was ihn nicht wunderte. Sie waren alle erstaunlich gut miteinander ausgekommen, trotz kleinerer Unstimmigkeiten im Einzelnen. Diejenigen hier, die er nicht kannte, mussten Temaris Freundeskreis entstammen. Ein paar drehten sich zu den Neuankömmlingen um, es war Kiba dessen Gesicht sich erhellte als er den Blondschopf erkannte. "Naruto!", rief er von der anderen Seite des Raums herüber und winkte fanatisch. Es schien als hätte er bereits die ersten Biere hinter sich. Der Blonde lächelte ihm zu, als sich jemand anderes in sein Blickfeld schob. Nicht unweit von ihm stand Sakura mit TenTen zusammen, auch sie hielten bereits jeder ein Getränk in der Hand. Die rosahaarige ging lächelnd auf ihn zu, als sie ihn bemerkte. Dann wanderte ihr Blick an ihm vorbei, wie es heute wohl üblich war, und blieb zwei Meter vor ihm stehen. Naruto schickte kurze Stoßgebete an die Götter und hoffte dass sie ihn nicht wiedererkannte. "Hey, ist das nicht..", ihre Stimme waberte über die Soundkulisse hinweg und sie verzog skeptisch die Miene, "Der Typ von der Klassenfahrt?!", sie hatte sich genau den richtigen Zeitpunkt ausgesucht, ihre Stimme hallte durch den Raum, gerade als die Musik leiser wurde, um zum nächsten Song zu wechseln. Wenn Kiba nicht bereits die Aufmerksamkeit auf ihn gelenkt hatte, so hatte sie das jetzt endgültig übernommen. Alle umstehenden drehten ihre Köpfe zu ihnen um. Naruto hielt den Atem an. Okay. Kein Problem. Darauf hatte er doch versucht sich vorzubereiten oder? Naruto schwieg noch eine Weile. Stunden? Minuten? In Wirklichkeit waren es nur wenige Sekunden, und dennoch hatte er aber das Gefühl, als würde er schon viel zu lange unter all den interessierten Augenpaaren, in diesem Raum stehen. "Eh, ja... Weißt du, das ist-", suchte Naruto nach den richtigen Worten, spürte wie Schweißperlen sich auf seiner Stirn anbahnten. Sein Begleiter schien zu merken, wie unangenehm ihm die ganze Aufmerksamkeit war, denn er unterbrach seine Erklärungsversuch indem er auf Sakura zu ging und streckte der Pinkhaarigen seine Hand aus. "Sasuke.", sagte er dann, "Und ja, ich bin der Typ von der Klassenfahrt.", Sasukes Mundwinkel hoben sich für eine Millisekunde und Naruto konnte ihn kurz auflachen hören. Ob es an der Art lag, wie Sakura ihn tituliert hatte? Die grünen Augen der Pinkhaarigen wanderten zu der ihr angebotenen Hand und dann hoch zu den tief schwarzen Augen, ihres Besitzers. Sekunden verstrichen und nichts tat sich. Naruto war verwirrt. War Sakura dabei Sasuke abzuweisen? Als sie sich dann endlich regte, begann Naruto zu hoffen, dass er diese komische Atmosphäre nur falsch empfand und er unter den ganzen neugierigen Blicken nicht empfänglich war für stinknormale soziale Interaktionen. "Und du bist hier, weil", Sakura sah ihn kurz an, bevor sie ihre Arme vor der Brust verschränkte und ihren Blick wieder auf Sasuke legte. Ein erneutes leises und kurzes Auflachen Sasukes, als sein Arm zurück an seine Seite sank. Vereinzeltes Raunen ging durch den Raum und ließ Naruto feststellen, dass die Musik völlig in den Hintergrund getreten war mit ihrer kaum noch vorhandenen Lautstärke und so nun wirklich jeder, selbst die Leute, die er zuvor noch nie gesehen hatten, sehr interessiert an all dem waren. Was war auch schon eine Party, wenn kein Gesprächsstoff für die nächsten Wochen geliefert wurde? "Oh, oh.", Hinata schmiegte sich näher an den Blondschopf, welcher ihr einen verwirrten Blick zuwarf. "Was heißt hier oh, oh?", planlos wie Naruto war, murmelte er die Frage und erntete darauf nur einen ungläubigen Blick, sowie ein Kopfschütteln. "Ich hab noch nie etwas offensichtlicheres Gesehen.", war ihr einziger, leiser Kommentar, doch selbst dieser brachte ihn nicht weiter. Er war wohl im Moment wirklich nicht in der Lage überhaupt irgendwas zu raffen. Naruto schob es auf den Stress, dem er ausgesetzt war und den er sich auch selbst machte. "Jeder oder so gut wie jeder hier hat dich und Sasuke gesehen an dem Tag. Was denkst du wie sich sowas herumspricht, besonders wenn Misses Pinky Sai wegen dir verlässt.", Kibas Stimme tauchte wie aus dem nichts zu seiner linken auf. Naruto war sich sicher, dass er in diesem Moment kurz starb, so sehr erschrak er sich. Wo war Kiba plötzlich hergekommen? Perplex starrte Naruto ihn für Sekunden an. Hatte er das gerade richtig verstanden. Sakura hatte Sai... Naruto schluckte. Dann hieße das ja, dass Sakura in diesem Moment... eifersüchtig war? So konnte das nicht weitergehen. Wer wusste wie das ausarten würde, wenn er nicht eingriff. "Sakura, es ist so. Sasuke und ich sind -" "Nur Freunde.", beendete der Schwarzhaarige seinen Satz und nahm ihm jegliche Entscheidung ab, ihren Beziehungsstatus zu erklären. In Naruto fühlte es sich an, als würde etwas in ihm zerbrechen, in viele kleine Teile. "Freunde. Ja.", seine Stimme war kaum zu hören, aber vielleicht lag es auch an dem plötzlich Umschwung der Anwesenden, die sich nun in Gespräche verwickelten. "Ach, so ist das? Wieso hast du das nicht gleich gesagt. Hey, ich bin Sakura.", seine ehemalige Klassenkameradin streckte nun ihrerseits die Hand nach ihrem Gegenüber, brabbelte noch irgendwelche Worte mit ihrem großen Lächeln auf den Lippen, die Naruto nicht mehr wirklich wahrnahm. Viel zu sehr war er damit beschäftigt, Sasukes Worte zu verarbeiten. Nur Freunde... Mehr war das nicht zwischen ihnen. Das war doch das was er wollte... Oder? Fuck. Er hätte nicht herkommen dürfen. Er hätte Sasuke nicht mitnehmen sollen. Wie naiv war er nur. Zu denken, es würde alles reibungslos laufen und er hätte die Chance sich von all seinem Stress etwas abzulenken... Wärme und ein leichter Druck umschloss seine rechte Hand. "Alles Okay?", die besorgte Stimme seiner besten Freundin Drang nur leise an sein Ohr. "Ja! Ja klar!", er bemerkte selbst, dass die Antwort zu schnell kam und auch so klang, also drängte er für einen Moment alle Gedanken beiseite, "Ich wollte eben das Geschenk zu dem Berg da vorne legen.", damit löste er sich aus Hinatas Griff und war dabei sich umzudrehen, als Sakura die Stimme wieder erhob. "Schön. Dann halt nicht.", sie klang alles andere als erfreut, eisig traf es eher. Narutos Blick schoss zu Sasuke, der ihr noch immer Gegenüber stand. Seine Arme waren locker vor der Brust verschränkt und Naruto konnte das kleine Grinsen in seinem Gesicht ausmachen, dass er sonst aufsetzte, wenn er ihn neckte, nur jetzt sah es grimmig und gar nicht verspielt aus. Der Blondschopf schluckte. Sasuke und Sakuras Blicke waren fest ineinander verankert, dann schnaubte Sakura hörbar abwertend und drehte sich auf dem Absatz um. Sasuke starrte einen Moment lang weiter Löcher in ihren Hinterkopf, bevor er den Kopf umwandte und sich mit erhobener Augenbraue den gaffenden Zuschauern widmete. Urplötzlich hatten alle furchtbar wichtige Dinge zu tun, wie beispielsweise ihre Becher anstarren oder diese auffüllen, oder ihnen fiel brandheiß das gerade noch fallen gelassene Thema wieder ein, über das sie enthusiastisch redeten. Auch Naruto nutzte die wieder aufkommende Lautstärke und das Gewusel, um sich von der Szene zu lösen und schnurstracks Richtung Geschenketisch zu gehen. Was war da gerade passiert?! Hatten die beiden sich instinktiv als Rivalen erkannt oder wie? Gedanklich schüttelte er den Kopf, das war wirklich nur unsinnig. Sakura hatte keine Chance bei ihm, hatte sie noch nie gehabt, unabhängig von ihrem Beziehungsstatus, wusste sie das etwas nicht? Er sollte vielleicht irgendwie im Laufe des Abends deutlich machen, dass er im Moment absolut nicht an einer Beziehung interessiert war. Mit nie- Mit niemandem, wollte er denken, aber er konnte nicht, ohne automatisch Sasuke vor Auge zu haben. Dessen Worte spielten sich in seinen Ohren ab und da spürte er die Splitter wieder. Es sollte ihn nicht wundern, dass Sasuke so auf die Frage nach ihrer Beziehung antwortete, aber- "Oh hey! Naruto! Da bist du ja. Wie läuft es im Kobini?", Shikamarus Stimme holte ihn aus seinen Gedanken, als er fast bei seinem Ziel angekommen war. Schnell ließ er das kleine rechteckige Paket hinter seinem Rücken verschwinden, obwohl es doch eingepackt war. "Hi Shika!", er machte eine kleine Pause, seine Gedanken hatten noch nicht mit seinem Mund aufgeholt und ließen es aussehen, als würde es ihn überraschen das Geburtstagskind auf der Geburtstagsparty zu sehen. "Alles Gute man!", fügte er schließlich hinzu und umarmte den Brünetten herzlich. "Danke! Es hat auch echt keiner abgesagt heute oder? Warum haben alle Zeit, wenn es ausgerechnet um meinen Geburtstag geht?", er verdrehte die Augen nachdem er sich aus der Umarmung gelöst hatte. Naruto musste unwillkürlich lachen. Das war typisch Shikamaru, keiner sonst würde sich darüber beschweren, dass die Gästeliste zu voll war und alle Freunde anwesend waren. Vermutlich hätte ihm eine kleine Feier allein mit Temari gereicht, dachte der Blonde genau eine Sekunde, bevor Shikamaru eben diesen Verdacht bestätigte und nur etwas grinste als er ihn veräußerte. Abgesehen von seinen Worten schien er jedoch die Ruhe selbst zu sein. Naruto fragte sich ob er die Szene gerade wirklich nicht mitbekommen hatte oder einfach entschieden hatte sie zu ignorieren um sich das Drama zu ersparen. Shikamaru gehörte halt zu der Sorte Mensch, die sich solange aus allem heraushielt, bis sie wirklich gebraucht wurde. Also traf wohl letzteres auf ihn zu, schlussfolgerte der Blonde und grinste leicht. Naruto schätzte diese Eigenschaft sehr an dem Geburtstagskind. So lieb er Kiba und Hinata auch hatte, gab es Tage an denen er jemanden wie Shikamaru an seiner Seite bevorzugte. Jemanden, der ihn unkommentiert in seinen Entscheidungen unterstützte, selbst wenn er hinterher auf die Nase fiel. "Danke.", es kam Naruto einfach so über die Lippen, bevor er überhaupt hätte überlegen können es zu sagen. Er wusste, dass es völlig aus dem Kontext gerissen war und Shikamaru nicht verstehen würde, was er damit meinte. Doch das war Naruto egal. Er war ihm einfach unendlich dankbar, dass wenigstens einer der hier Anwesenden wusste, wann etwas nicht für seine Ohren bestimmt war. Er schwieg kurz und besah ihn aus seinen dunklen Augen, ohne jegliche Regung, die über seine momentanen Gedankengänge etwas hätten preisgegeben. "Du kennst mich.", grinste Shikamaru dann, "Nicht dafür." Jup, Shikamaru hatte natürlich ebenfalls alles mitbekommen, wie hätte es auch anders sein können. Naruto beobachtete noch wie Shikamaru seinen Blick über seine Gäste streifen ließ, erkannte diesmal sogar merklich eine Veränderung in seinem Ausdruck, bevor er dann aufseufzte. "Ich würde dann mal sagen, viel... Spaß? Muss mich eben um das Knabberzeug kümmern.", damit verabschiedete sich das Geburtstagskind erstmal und machte sich darauf, in der Menge zu verschwinden. Der Blonde konnte noch sehen, wie Shikamaru von anderen Gästen auf dem Weg zu seinem Ziel, immer wieder aufgehalten wurde. Eindeutig konnte Naruto selbst aus der Entfernung noch sehen, wie es den Gastgeber immer wieder einen Schritt mehr Richtung Nervenzusammenbruch trieb. Naruto lachte auf. Er wusste, dass Shikamaru nichts gegen das Feiern hatte. Er konnte feiern und trinken, verdammt konnte er trinken. Die Tatsache, dass er hier nicht einfach abhauen konnte, sobald es ihm nicht mehr passte und der ganze Dreck, den er hier morgen noch vorfinden würde, waren ganz klar die Faktoren, die für seine Laune zuständig waren. Nun streiften auch Narutos Augen über die Anwesenden und blieben an dem Objekt seiner Begierde hängen. Sasuke schien vertieft in ein Gespräch mit Hinata. Naruto seufzte unmerklich. Ja, ob er hier heute Spaß haben würde, stand nicht nur für Shikamaru in den Sternen. Naruto selbst hatte auch keinen Schimmer, wie der heutige Abend noch für ihn verlaufen würde. Den Tiefpunkt hatte er doch hoffentlich hinter sich. Der Blondschopf legte das rechteckige Geschenk nun endlich zu den restlichen Geschenken, bevor er den Weg Richtung Sasuke und Hinata einschlug. Nur wenige Schritte später wurde er jedoch von einer Bierflasche vor dem Gesicht aufgehalten. Er blieb abrupt stehen. Seine Augen waren auf das Getränk direkt vor ihnen fokussiert, weshalb er erst einmal blinzeln musste, bevor er seinen brünetten, besten Freund dahinter ausmachen konnte. Wortlos standen sie sich gegenüber, bis Kiba mit einem kurzen Nicken Richtung Küche deutete. Naruto verstand sofort und so folgte er dem Brünetten in einen benachbarten Raum - die Küche. "Weißt du", begann Kiba auch direkt zu sprechen, als er den Raum betrat, "Was da gelaufen ist... Du weißt schon..." die Flasche Bier fand ihren Weg auf die Theke, seine Hand löste er jedoch noch nicht von dem Gebräu. Kibas Finger trommelten auf der Flasche, während er wohl nach Worten zu suchen schien. Naruto stellte sich ihm indes gegenüber der Theke, oder sollte er es schon eher Kochinsel nennen? "Das war naja... Ziemlich...", Kiba suchte weiter nach Worten. Es war selten, dass der Brünette nicht die richtigen fand. "Scheiße? Uncool? Sowas von unangebracht?", beendete Naruto seinen Satz bissiger als er es vorgehabt hatte. Aber es entsprach nun mal der Wahrheit. Er mischte sich ja ungefragt auch nicht in Angelegenheiten ein, die ihn nichts angingen - nicht mehr. "Ziemlich sowas von unangebracht... Das ist grammatikalisch nicht korrekt.", spaßte Kiba, um die Stimmung aufzulockern. Naruto schwieg und zog nur seine Brauen leicht zusammen. "Ja sorry, unangebracht. War wirklich alles scheiße von mir. Tut mir Leid...", seufzte Kiba und kratzte sich am Hinterkopf, "Also alles cool? Oder müssen wir noch über unsere Gefühle und so ein Zeug reden?" Naruto fand es amüsant, dass Kiba, obwohl er recht offen zu jedem war, nicht gerne über Gefühle sprach, besonders wenn es um seine eigenen ging. Doch der Blonde kannte ihn lang genug um zu wissen, was genau ihm vorging. Dennoch schwieg Naruto wieder. Wieso sollte er es Kiba so einfach machen? Es war doch viel witziger ihn zu beobachten, wie er nervös an der Bierflasche herumspielte und sein Blick immer wieder von der Flasche zu ihm wanderte. Dann seufzte Naruto laut. Kiba hielt sofort in seiner Bewegung inne und blickte ihn an. "Lass doch mal die Arme Flasche in Ruhe.", sagte Naruto und entriss ihm die Flasche, um direkt einen großen Schluck daraus zu nehmen. Er stellte sie wieder ab und schob sie Kiba zu. "Solange du meinst, was du sagst? Nein. Dann können wir gerne über unsere Gefühle schweigen!" Naruto grinste schief und Kiba sah ihn für einen kleinen Augenblick erleichtert an. Dann grinste auch er, bevor beide zu lachen begannen. "Was mich jetzt noch interessiert", unterbrach Naruto ihr Gelächter dann aber abrupt und sah Kiba ernst an, "Was genau hat es mit Sakura auf sich. Was meintest du mit, sie hat wegen mir Schluss gemacht." "Na, wonach es klingt. Sie hat sich von Sai getrennt, weil sie immer noch voll auf dich abfährt, wie es scheint.", erklärte Kiba sich schulterzuckend. "Ja, aber warum." "Tja, das kann ich mir auch nicht erklären." Ein musternder Blick seitens Kiba folgte. "Ich meine das ernst.", Naruto rollte mit den Augen, ob der Aussage Kibas. "Ja, ich auch.", grinste Kiba schief und erntete einen bösen Blick Narutos. Kiba schien das nicht weiter zu stören und er bereute es ein kleines bisschen ihm so schnell verziehen zu haben. Verdient hatte er es momentan nämlich nicht. Kiba führte die Flasche an seinen Mund und nahm noch einen kräftigen Schluck, bevor er die Flasche nun endgültig wegstellte; nämlich in die dafür vorhergesehene Kiste. "Ehrlich, keinen Plan. Hinata meinte, sie hat mitbekommen, dass Sakura sich direkt nach der Klassenfahrt von ihm getrennt haben soll... Sind wohl Gefühle für dich wieder hochgekommen, nach der Abknutschaktion von Schwarzfell.", zum Ende hin konnte der Brünette sich ein schiefes Grinsen nicht verkneifen. Naruto indes konnte nicht verhindern, dass seine Wangen sich leicht erwärmten und sich dies höchstwahrscheinlich in einem leicht rotem Ton auf ihnen erkennen ließ. "Sie hat doch immer gesagt, wie sehr sie doch verliebt sei und dass er der Einzige wäre.", Naruto konnte es immer noch nicht glauben, dass gerade Sakura so etwas getan hatte. Wie lange war es bitte schön her, dass er ihr einen Korb gegeben hatte? Naruto konnte sich nicht mal mehr daran erinnern, doch zu dem Zeitpunkt war er noch mit Gaara lieert gewesen. "Ich bezweifle, dass Sakura zu der Sorte gehört, die mit jemanden ins Bett steigt ohne jegliche Gefühle für jemanden zu haben. Immerhin waren die zwei ein gutes Jahr jetzt zusammen. Aber ich denke, die Gefühle für dich sind nie wirklich verschwunden... Aber Schluss damit. Nur Sakura kann dir sagen was wirklich los ist. Also solltest du mit ihr reden... Aber brich ihr nicht schon wieder das Herz, du Casanova. Jedenfalls nicht heute... " Es klimperte und im nächsten Moment standen zwei Flaschen vor ihm. "Für dich und Schwarzfell. Genieß den Abend und mach dir heute keine unnötigen Gedanken. ", Kiba winkte ihm mit zwei weiteren Flaschen zu, bevor er aus dem Raum verschwand. Kiba war ein Witzbold. Keine Gedanken? Wie sollte er sich keine Gedanken machen, bei all dem, was heute schon passiert war? Und wieso sagte ihm das heute jeder? War es wirklich sicher für den Blonden sich dem Alkohol zu ergeben und gedankenlos zu feiern? Ursprünglich war das ja mal sein Ziel gewesen, gerade wegen des vielen Chaos. Mürrisch beäugte er die Bierflaschen. Kiba hatte wirklich leicht reden, er war ja nicht direkt involviert. Doch stundenlang hier rumzustehen würde seinen Abend nicht retten. Seufzend griff er nach dem Flaschenöffner auf der Theke und verlieh ihm den einzigen Nutzen, den das Ding hatte. Dann verließ er ebenfalls die Küche, mitsamt den Getränken. Die Musik trällerte wieder wie zu Beginn im Hintergrund und die Schein-Stimmung schien wieder vorüber, vermutlich war der kurze Aussetzer von den meisten schon wieder vergessen und das fand Naruto gut. Er sagte vielen Freunden und Bekannten 'Hallo' bis er schließlich bei seiner besten Freundin und Sasuke ankam. "Oh, danke!", dieser nahm das angebotene Bier mit einem Lächeln an und nahm einen Schluck. Naruto beobachtete für einen Moment, wie sein Adamsapfel sich im Rhythmus seiner Züge bewegte und fragte sich, wie viel Alkohol Sasuke wohl abkonnte. Er hatte ihn nie gefragt. "-ruto?" "Ah, sorry, was?", er schreckte aus seinem Sekundentagtraum und wandte sich Hinata zu. "Sasuke hat mir gerade erzählt, dass er seit einer Woche bei dir zu Gast ist und vorübergehend bei dir wohnt, bis er wieder nach Hause fahren muss.", ihre Tonlage war übertrieben freundlich und das Lächeln wirkte gepresst. Ups. "Ahh, ja, richtig, hab ich dir das gar nicht erzählt? Du hast ihm ja meine Adresse genannt und dann hat sich das halt so ergeben, weißt du?", versuchte Naruto schnell zu erklären, aber er merkte, dass Hinata dadurch nicht besänftigt wurde. Ihm war klar, dass sie die Einzelheiten wissen wollte, aber er konnte ihr doch unmöglich hier und jetzt erzählen, dass er Sasuke förmlich angefleht hatte bei ihm zu bleiben! Sie hatten darüber nicht mehr geredet und Naruto war froh, dass Sasuke ihn nicht dazu drängte. Wenn er ehrlich war wusste er doch selbst nicht wie er das erklären sollte, da würde er es sicher nicht jetzt und hier auf der Party unter zig Augenpaaren versuchen. "Eh...", Naruto druckste herum. Hinata konnte doch nicht wirklich verlangen, dass er jetzt hier vor Sasuke über sie beide sprach. Aber er konnte seinen Mitbewohner auch nicht einfach fragen sie eben alleine zu lassen. Immerhin hatte er ihn hier überhaupt erst hin geschleppt. Unter dem durchdringenden Blick seiner besten Freundin, kämpfte er mit seiner Entscheidung. "Wo find ich das Bad?", Sasuke unterbrach sein hart arbeitendes Gehirn und dementsprechend dumm fiel auch die Antwort des Blonden aus. "Was?" "Das Bad. Du weißt schon... Dieser Ort an dem man sich erleichtert. Sollte dir nicht unbekannt sein.", grinste Sasuke, ob Narutos Reaktion. Sofort schoss Naruto etwas Farbe in die Wangen. Zum Glück waren die Lichter hier gedimmt bis nicht angeschaltet. Sowas konnte auch wieder nur ihm passieren! "Eh ja, klar. Da vorne im Flur ist das Gäste-WC.", gab er dann auch Auskunft. Nachdem sein Hirn Sasukes Frage richtig verarbeitet hatte. Sasukes dunkle Augen folgte Narutos Blick gen Flur. "OK.", Sasuke hielt ihm die Flasche in seiner Hand hin, "Könnte etwas dauern, hab ein paar Tassen Kaffee zu viel intus. Hältst du?" "Eh... Klar..." Naruto nahm die Flasche an sich und sah seinen Gegenüber leicht verwirrt an. Weshalb gab Sasuke ihm diese Info? War es ihm nicht unangenehm vor anderen Leuten über sein bevorstehenden Besuch auf der Toilette zu sprechen? "Danke.", Sasuke lächelte ihm zu bevor er sich abwand. "Sollte das WC zufällig besetzt sein... Dort hinten in Shikas Zimmer geht es ins Badezimmer, ist ein bisschen weiter weg, aber sollte doch klar gehen oder?", rief Hinata plötzlich und betonte das Wort zufällig in Narutos Ohren ein wenig zu sehr. Trotz der recht lauten Musik konnte er das Lachen Sasukes hören. Was war los? "Bitte was ist gerade passiert?", Naruto sah überfordert zu seiner Freundin. Jene grinste ihn an. "Zeit zum Reden ist passiert. Spill it to me~" Naruto vermied Hinatas Blick und sah stattdessen Sasuke nach, bis er völlig aus seinem Blickfeld verschwunden war. "Mach's nicht so spannend Naruto!" Er sah sich im Raum um, nur um sicherzugehen, dass niemand lauschte, wie zum Beispiel Sakura oder eine ihrer Freundinnen. Das brauchte er jetzt absolut nicht. Nachdem er sicher war, dass niemand ihnen Aufmerksamkeit schenkte, wandte er sich an Hinata. "Da gibt's nicht viel zu bereden..", murmelte er und betrachtete ganz interessiert die zwei Bierflaschen in seinen Händen. "Sasuke ist aus heiterem Himmel hier aufgetaucht, wollte deine Adresse haben, obwohl du sagtest, dass du mit ihm abgeschlossen hast und jetzt wohnt er vorübergehend bei dir, Hase. Erklär mir wo das 'nicht viel zu bereden' ist.", sie sah ihn mit amüsiert hochgezogener Augenbraue an und verschränkte die Arme vor dem Körper. "Ich dachte du wolltest dich weniger einmischen.", sagte er schnippisch und bereute es direkt. Das klang fieser als gewollt. Zum Glück regte Hinata keine Miene, als er ihren Blick erhaschte. "Ich will mich gar nicht einmischen, aber ich möchte an deinem Leben teilhaben.", konterte sie und ihre Züge wurden weicher, "Falls er dich irgendwie erpresst oder so muss ich das schließlich wissen!" Naruto konnte das Lachen nicht zurückhalten. Das war wirklich so weit hergeholt, er konnte sich den schwarzhaarigen nicht mal ansatzweise als Erpresser vorstellen. "Tut mir Leid, aber ich darf dir leider nicht verraten, dass er Mitglied der Mafia ist. Also.. trotzdem danke für deine Besorgnis.", grinste er und nahm einen Schluck aus seiner Flasche. "Du kannst mir stattdessen erzählen was wirklich passiert ist, wie wär's?", ihr dreifacher Wimpernschlag war sehr effektiv. Naruto gab sich geschlagen und seufzte. Wie sollte er ihr das alles erklären? "Er hat bei mir übernachtet, weil Ita- sein Bruder ihn nicht bei sich aufnehmen wollte. Und dann…", Naruto verstummte nachdenklich. "Und dann?", sie klang so hoffnungsvoll, dass Naruto errötete. "Nicht was du jetzt denkst! Da war nichts.. Also nicht viel.", verdammt, er spürte wie ihm die Hitze den Nacken hochkrabbelte obwohl er doch die Wahrheit sagte, "Ich hab… ich wollte nicht dass er wieder nach Hause fährt, also hab ich ihn gebeten noch eine Weile zu bleiben. Um ihn besser kennenzulernen und naja… jetzt sind wir… ich weiß nicht was wir sind…", gab er kleinlaut flüsternd zu und spürte wie das stechende Gefühl von vorhin zurückkam, "Sasuke hat gesagt, dass er mit mir Zusammensein möchte, er weiß auch von Gaara, aber…" "Ok, einen Moment. Stopp…" Seine beste Freundin hob ihre Hand, um so ihre Worte zu unterstreichen. Naruto tat wie befohlen und schwieg. Hinata sah ihn aus ihren hellen Augen fast schon erschüttert an und schüttelte den Kopf. Hatte er etwas falsches gesagt? "Eins vorweg. Ich will, dass du weißt, dass ich dich wirklich liebe, aber", die Dunkelhaarige holte kurz Luft, "irgendetwas stimmt doch zur Zeit nicht bei dir da oben, kann das sein? Es gibt nichts zu bereden? Du weißt nicht was ihr seid?! Naru, ich bitte dich… Er hat dir ins Gesicht gesagt, dass er mehr will? Das er dich will? Das er was ernstes will?!" Ihre warme, zierliche Hand legte sich auf seinen Unterarm und auch ihre Augen strahlten pure Wärme aus. "Mach dir keine Gedanken darüber was ihr seid. Mach dir Gedanken darüber, was du willst, das ihr seid." Naruto schwieg kurz, bevor er ihrem Blick auswich. "Das ist nicht so einfach wie du denkst." Es war nicht so, dass er sich selber nicht schon des Öfteren Gedanken über das alles gemacht hatte. Als hätte er nicht schon versucht eine Lösung zu finden. Einen Weg, um das was sie hatten aufrecht zu erhalten… "Ist das so.", Hinatas Arm sank zurück an ihre Seite, "Ich hab dir versprochen, ich werde mich nicht mehr einmischen, und wenn du meinst, dass das was du tust, für dich das richtige ist, werde ich es tolerieren." Naruto presste seine Lippen aufeinander. Was, wenn er nicht wollte, dass Hinata ihn das, was er mit Sasuke aufgebaut hatte, zerstören ließ. Was, wenn er doch jemanden brauchte, der ihm zu seinem Glück zwang und ihn nicht nur auffing, nachdem er sich in sein Verderben gestürzt hatte. "Es wird nicht funktionieren.", gab Naruto nach einer Weile leise von sich. "Ok.", tat Hinata seine Worte mit einem kurzem Nicken ab. "O…kay?", wiederholte Naruto, als hätte er ihre Worte zuvor nicht richtig verstanden. Das war es gewesen? Mehr sagte sie nicht dazu? "Jap.", sie sah zu ihm auf und schenkte ihm ein Lächeln. Doch etwas war anders. Es war nicht ihr Lächeln, dieses eine, besondere Lächeln, dass sie ihm immer zeigte. Das Lächeln, dass seinen ganzen Körper mit Wärme füllte. Davon war in diesem Moment nichts zu sehen. Sie lächelte einfach nur, ohne irgendwelche tieferen Gefühle zu offenbaren. "Ich sagte doch, du triffst die Entscheidungen. Ich bin für dich da, wenn du mich brauchst, keine Sorge." "Nichts ist okay…", Naruto wandte erneut seinen Blick von ihr ab, "Ich weiß, ich kompliziere alles unnötig. Aber ich habe Angst… Was ist, wenn es genauso wird wie mit Gaara? Was… wenn Sasuke auch merkt, dass ich … dass ich total ziellos und unbeholfen herumirre?!" Der Blondschopf zog seine Brauen zusammen und warf Hinata nun einen hilflosen Blick zu. "Naruto! Das kann nicht dein ernst sein. Ich will dich nie wieder so schlecht über dich selbst reden hören, damit das klar ist. ", schlagartig wurden Hinatas Gesichtszüge ernst, "Hör bitte mit diesem Schwachsinn auf, okay. Ja, ich verstehe deine Angst. Es ist normal, dass man nach einer gescheiterten Beziehung einen leichten Knacks wegbekommen kann und den auch mit in eine neue Beziehung nimmt. Aber mach die Augen auf. Das.", die Dunkelhaarige hob ihren Arm und zeigte mit ausgestreckten Zeigefinger Richtung Schlafzimmer, "ist nicht Gaara." Naruto folgte ihrem Arm und erschrak ein wenig. Er traf direkt auf die dunklen Augen Sasukes. Jener lehnte am anderen Ende des Raumes ihnen gegenüber an der Wand und schien sie einfach nur zu beobachten. Narutos Herz setzte aus. Seit wann stand er da? Hatte er sie die ganze Zeit beobachtet?! "Zudem, kann nichts enden ohne angefangen zu haben.", beendete Hinata ihren Monolog und ihr Arm sank an ihre Seite. Naruto wandte den Blick von Sasuke ab und biss sich bewusst auf die Unterlippe, zu doll, das merkte er, aber er wusste nicht was er sonst machen sollte. Er hasste es. Er hasste Hinata. Er hasste dass sie Recht hatte und hasste sich selbst dafür, dass er wusste dass sie Recht hatte. Trotzdem stand er hier wie angewurzelt. Sasuke war kein Stück wie sein Exfreund, aber… Naruto selbst war doch das Problem gewesen, nicht Gaara. Was wenn es mit Sasuke wirklich nicht funktionierte? War es dann nicht wirklich besser gar nichts anzufangen, damit es auch kein schlimmes Ende geben konnte? Naruto kniff die Augen zusammen und atmete tief ein und aus. Er fühlte sich verloren in seinen wirren Gedanken. Er konnte nicht beurteilen, was richtig war und was falsch. Flehend hob er schließlich den Blick und schaute seiner beste Freundin in die Augen. "Ich kann doch nicht einfach zu ihm gehen und plötzlich meine Meinung ändern. Ich war derjenige, der gesagt hat, dass es noch zu früh ist für mich!" "Dann lass es.", ihre Stimme war ernst und Naruto hörte die Sorge darin, aber ihre Augen hatten noch immer nichts von der gewohnten Wärme wiedergewonnen, "wenn du nichts unternimmst, dann wird er früher oder später wieder nach Hause fahren und ihr seid, was er vorhin zu Sakura gesagt hat. Nur. Freunde." Narutos Augen weiteten sich geschockt, er wollte widersprechen. Doch er ließ es. Zwischen ihnen breitete sich Stille aus, die spürbar war, obwohl um sie herum der gleiche Lärm der Party herrschte wie vor 5 Minuten. Im Gegenteil erschien es Naruto als würde er ihn jetzt nur noch lauter hören. "Hey Hina- ehm, ist alles okay?", Kiba hatte sich zu ihnen gesellt und sah jetzt zwischen ihren Gesichtern hin und her. "So halbwegs. Für's erste schon, ich erzähl's dir vielleicht später ja?", seine Freundin wandte sich an den Brünetten mit einem sanften Lächeln und er schien sie zu verstehen. "Alles klar.", gab er noch zu verstehen, nachdem er einen kurzen Blick auf den Blonden geworfen hatte. Tja, man konnte es schon ein Talent nennen, dass Kiba es immer wieder schaffte zur falschen Zeit aufzutauchen. So gern wie Naruto auch darüber gelacht und seinen Freund damit aufgezogen hätte, ließ er es bleiben. Diesmal war er nicht in der Lage über seine eigene Blödheit hinweg zu sehen, die Kiba erst überhaupt in diese Lage gebracht hatte. Naruto seufzte und warf einen kurzen Blick zu seiner Begleitung. Jener stand wie zuvor an der Wand gelehnt und wartete wahrscheinlich nur auf ein Zeichen seinerseits, dass er sich ihnen wieder anschließen konnte. Doch was sollte er ihm sagen? Sollte er ihn auf das, was ihn im Moment so sehr beschäftigte ansprechen? Dafür war doch auch noch morgen Zeit oder? Er würde die heutige Stimmung doch nur weiter runterziehen. Als hätte Temari sein Gefühlschaos riechen können, senkte sich das Volumen der Musik und ihre Stimme war zu hören. "So Leute! Besoffen oder nicht, schnappt euch ein Bier und schwingt euch hierüber für eine Runde Flaschendrehen." Narutos Magen drehte sich augenblicklich um. DAS war die schlechteste Idee des Abends bisher. Auf keinen Fall wollte Naruto heute irgendjemanden küssen und schon gar nicht weil eine süffige Flasche auf ihn zeigte. Dafür hatte er nicht die Nerven. Er würde einfach zu Sasu- "Hey komm, das klingt doch witzig, auf geht's Buddy!" Bevor Naruto wusste wie ihm geschah hatte Kiba ihn am Arm gepackt und zog ihn zu Temari, bei der sich eine kleine Menschentraube sammelte. "Nur damit das klar ist, die Teilnahme ist für singles obligatorisch!", verkündete Temari und zwinkerte Naruto zu. Dieser riss sich aus dem Griff seines angeblich besten Freundes. "Kiba! Vergiss es, ich werde nicht-" "Guck Schwarzfell macht auch mit!", kaum verließen diese Worte Kibas Mund auf seine übliche enthusiastische Art und Weise sank dem Blonden ein Stein in den bereits umgedrehten Magen. Er schickte stumme und wenig hoffnungsvolle Stoßgebete gen Himmel und drehte sich um und nur um festzustellen, dass Kiba recht hatte, keinen halben Meter hinter ihnen hatte sich Sasuke zur Gruppe gesellt. Ganz toll. Er musste sich zwingen das kleine Fünkchen Hoffnung in seiner Brust zu ersticken. Die Chance, dass dieses Spiel ausgerechnet sie beide zu einem Kuss zwang, war so gering, dass er gar nicht hoffen sollte und sollte der Fall tatsächlich eintreten, war es auch nicht die beste Lösung für sein völlig überfordertes Herz. Allein beim Gedanken blieb ihm die Luft weg, vor allem aber aus Panik. Aber da Sasuke mitmachte, blieb ihm auch keine andere Wahl. Er konnte ihn schlecht davon abhalten oder? "Oh ich wusste nicht, dass ihr jetzt eine offene Beziehung führt?", richtete Temari an den Brünetten. "Von wegen.", brummte dieser, "Mich wundert eher, dass Shikamaru dich mitmachen lässt." "Lässt? Kiba-Herzchen, wenn ich wollte, würde ich. Shikamaru ist nicht so dumm mir irgendetwas verbieten zu wollen. Außerdem geht es hier um Flaschendrehen, nicht um Affären oder gar Gefühle.", damit wandte sie sich an die Teilnehmer, machte ihnen klar, sie sollten einen großen Kreis auf dem Boden bilden. Kiba rollte bloß die Augen und ging zu Hinata zurück. Wie gern würde Naruto sich Kiba nur anschließen und das Spektakel einfach nur von der Seite beobachten. Der Blondschopf ließ seinen Blick über die Teilnehmer streifen und hielt bei der Person neben ihm. Sasuke. Kurz lächelte Naruto ihm zu, bevor auch er selbst es sich auf dem Boden so bequem wie möglich machte. Wenn Sasuke mitspielte, musste er es auch tun... Immerhin konnte er ein Gespräch mit ihm nun etwas herauszögern. "Also ihr wisst ja - auf wen die Flasche zeigt muss die Person für 30 Sekunden küssen. Come on Choji, du fängst an.", befahl Temari und reichte Choji die Flasche. Und er drehte, an Sasuke vorbei und zu Narutos Glück auch an ihm. Ein Glück, Choji war nicht unbedingt seine erste Wahl, wenn man ihn schon zwang jemanden zu küssen. Die Runden flogen nur so dahin. Im großen und ganzen machte es schon reichlich Laune zu spielen. Es wurde gelacht, geraunt, einige verzogen sogar ihre Gesichter und einige, ja, die übertrieben es ein bisschen während ihrer 30 Sekunden. Sasuke hatte die Flasche bis jetzt verschont und auch Naruto war guter Dinge. "Los Sakura, du bist dran!", johlte Tenten, nachdem sich ihre Lippen voneinander gelöst hatten. Ein wenig beneidete Naruto das weibliche Geschlecht, denn er hatte das Gefühl, dass es ihnen um einiges leichter fiel das eigene Geschlecht zu küssen, und das obwohl sie selbst hetero waren. Die Pinkhaarige nahm die Flasche in die Hand und drehte. Das hier könnte gen seiner Erwartung tatsächlich der bisher entspannteste Teil des Abends sein, dachte Naruto allmählich und nahm einen kräftigen Schluck seines Getränks. Die unangenehme Szene direkt am Anfang und sein Gespräch mit Hinata erschienen ihm etwas weniger schlimm, je länger er hier saß, sein Bier genoss. "Naruto!! Oooohh!" Tentens Stimme erschrak ihn mit ihrer zu hohen Oktave und dem seltsamen Klang ihrer Aussage. Was hatte er verpasst? Er wusste es, bevor er die Unheil verkündende Flasche in der Kreismitte auf sich zeigen sah, er wollte es nur nicht wahrhaben. Wirklich? Jeder andere Zeitpunkt wäre besser um Sakura beim Flaschendrehen küssen zu müssen. Jeder nur nicht heute, nach allem was er über sie erfahren hatte. Narutos Blick schnellte panisch zu der rosahaarigen und dann zu Sasuke. Okay, vielleicht wäre "nie" der einzig richtige Zeitpunkt seines Lebens um sie zu küssen. Aber heute und hier war grauenvoll. "Jetzt haltet nicht den ganzen Verkehr auf Leute.", beschwerte sich irgendjemand und Narutos Blick galt wieder Sakura, die leicht errötet war und ihm schüchterne Blicke zuwarf. Das war so gar nicht die Sakura die er kannte. Aber er musste Wohl oder Übel in den sauren Apfel beißen. Für eine flüchtige Sekunde dachte er, er könnte Sakura auch stattdessen beissen, um sie abzuschrecken, aber keinen Moment später wurde ihm bei dem Gedanken übel. Resigniert seufzte er und bedeutete Sakura mit einem abwartenden Heben der Augenbrauen zu ihm rüberzukommen. Nach einer komischen Augenbrauenbewegung und einem kurzen Hieb mit dem Ellenbogen seitens Tentens kehrte wohl das Leben der Pinkhaarigen zurück in ihren Körper, denn zu Narutos Grauen setzte sich Sakura tatsächlich in Bewegung und kam auf allen Vieren von der anderen Seite ihrer Runde auf ihn zu. Nun war es an Naruto sein Gesicht zu verziehen. Er hasste dieses Spiel! Wie hoch waren bitteschön die Chancen auf dieses nicht erwünschte Ereignis? Resigniert seufzte er. Hey... 30 Sekunden waren doch gar nicht so lang, richtig? Sie würden nur ihre Lippen für lächerliche 30 Sekunden aufeinander legen, mehr nicht. Sollte Sakura auf irgendwelche komischen Gedanken kommen würde er den Kuss direkt unterbrechen. Seinen blauen Augen, die bis dato überall hingesehen haben nur nicht zu der Pinkhaarigen, blieben letztendlich dann doch auf ihr liegen. Ihre Wangen waren immer noch deutlich in rosa gezeichnet, ob es nun wirklich an ihm und ihrer Chance auf einen Kuss lag oder doch schon der Alkohol war, konnte Naruto nicht zu hundert Prozent sagen. Aber laut Kibas Aussage tendierte er natürlich sehr zum ersten. Sakura machte kurz vor ihm halt und zögerte ein wenig. Naruto schloss für einen Moment seine Augen, während er ein letztes Mal ausatmete. Dann öffnete er seine Augen, um sich, so bereit wie man nun mal sein konnte in seiner Situation, seinem Schicksal zu stellen. Doch noch bevor Sakura, nun scheinbar gebrüstet, auch nur ihre Lippen spitzen und sich zu ihm hinüberbeugen hätte können, vernahm Naruto ein Schnauben und im nächsten Moment spürte er nur noch, wie ein Ruck durch seinen Körper ging und ein ihm gutbekanntes Lippenpaar auf seine traf. Dann sah er nur noch schwarz - Sasuke. Aus weit aufgerissenen Augen starrte Naruto in das tiefschwarze halbgeschlossene Augenpaars seiner Begleitung. Seine ebenso dunklen Haarsträhnen kitzelten seinen Nasenrücken. Was...?! Sofort spürte er das Erhitzen seiner Wangen. Hier, vor allen Leuten?! Aber diese Gedanken verschwanden schnell wieder, als er bemerkte wie weich und warm sich der Kuss anfühlte und wie die Schmetterlinge in seinem Bauch aufseufzten und ohnmächtig wurden, wie vernarrte Fangirls. Langsam und mit pochendem Herzen schloss Naruto seine Augen und gab sich dem Kuss hin. Er musste an den heutigen Morgen denken, als der Schwarzhaarige ihn mit diesen Lippen so sehr gereizt hatte und ihn dann doch nicht geküsst hatte. Sasuke war ein Gott, anders konnte sich Naruto nicht erklären, wie er einfach allem, was dieser Mann tat, verfallen war. Er spürte Verlangen in sich auflodern und als wären echte Funken dieses Gefühls bereits zu Sasuke übergesprungen, fühlte er seine spielend neckenden Bewegungen. Er fing seine Unterlippe ein, saugte an ihr und ließ sie sofort wieder frei, nur um es erneut zu wiederholen. Naruto hörte Blut in seinen Ohren rauschen, vor Scham aber auch vor Lust und er ging darauf ein. Begann seine Lippen zu bewegen und wollte an Sasukes Lippen knabbern- "Okay, vielleicht sucht ihr beiden euch einfach gleich ein Zimmer?!" Die Stille um sie herum verpuffte in Null Komma Nichts. Erschrocken wich der Blondschopf zurück und ihm dämmerte, was für eine Show sie abgegeben hatten. Gemurmel und Getuschel war zu hören, der Rest der Runde sah sie beide entsetzt oder verwirrt an. Temari war es, die die Stimme erhoben hatte, ihr Blick lag auf Naruto, ihr Ausdruck eine Mischung aus Belustigung und Verwunderung. "Wie kannst du nur!", ertönte plötzlich Tentens zischende Stimme und augenblicklich fiel ihm auch Sakura wieder ein. Sein Blick wanderte zu Sakura, die weiterhin fast unmittelbar vor ihm kniete. Ihre Augen waren weit aufgerissen und Naruto konnte eindeutig den Schock aus ihnen lesen, begleitet von Schmerz und Wut. Ihre gläsernen Augen deuteten darauf hin, dass sie am liebsten weinen wollte. Doch er kannte Sakura. Sie würde es nicht tun, nicht hier vor all diesen neugierigen Blicken. Naruto schluckte hart. Shit, das hatte er nicht gewollt... Sein Blick schweifte zu Sasuke, dessen Hand auf seinem Handgelenk lag. Naruto wusste nicht weshalb er ihn ansah. Suchte er Hilfe? Wollte er, dass Sasuke ihm aus dieser Situation half, in die er ihn befördert hatte? Doch das konnte er nicht von ihm verlangen. Er hätte es Sakura eh irgendwann klar machen müssen, nur hatte er vor ihr dies so schonend wie möglich zu übermitteln. "Sakura-" Naruto wandte sich der Pinkhaarigen wieder zu, die Chance etwas zu sagen wurde ihm aber abrupt genommen, als ein weiterer Ruck durch sein Körper ging und er plötzlich auf den Füßen stand. Was...? Bevor er seinen Gedanken zu Ende denken konnte, setzte sich sein Körper in Bewegung. Verwirrt sah Naruto auf den schwarzen Schopf vor sich. "Ey.", die Stimme ihres Gastgebers ließ Sasuke anhalten und Naruto fast in ihn hinein laufen. "Jedes Zimmer. Außer meins, verstanden?" "Shikamaru!", zischte der Blondschopf in schrillem Ton. Er konnte sowas doch nicht ernsthaft sagen! "Es ist nicht, wonach es aussieht.", sein Kopf schnellte zu Sasuke, als er ihn das in aller Ruhe sagen hörte. Shikamaru verdrehte die Augen ein wenig und winkte ab. Dann wurde Naruto weiter außer Hör- und Sichtweite der anderen Gäste verschleppt und schließlich fanden sie sich in der Küche wieder. Die plötzliche Stille füllte seinen Kopf. Außer ihnen war niemand hier, die Bierkisten waren nicht mehr da, was nur bedeuten konnte, dass jemand auf die sinnvolle Idee gekommen war, sie in die Nähe der Feiernden zu bringen. Sasuke ließ sein Handgelenk los. Unsicher lehnte sich Naruto an die Theke in der Raummitte, um etwas Halt zu haben. Sein Blick huschte kurz über die Einrichtung, dann zum Schwarzhaarigen ihm gegenüber. Auch Sasuke sah sich ein wenig im Raum. Vermutlich wusste er auch nicht wirklich was er tun sollte. Sasuke kratzte sich am Auge, oder versuchte es eher. Naruto kam es so vor, als hätte der Schwarzhaarige vergessen, dass er eine Brille trug, denn er verzog minimal das Gesicht und nahm das Accessoire von seiner Nase. Nicht besonders sanft wurde es zugeklappt und in seine hintere Hosentasche verstaut. Als Sasuke seinen Blick schlussendlich auf ihn richtete, wich Naruto ihm aus. Er begann die Finger aneinander zu legen, sie miteinander zu verweben und wieder zu entweben. Sasuke schien die Stille nicht durchbrechen zu wollen, was Naruto wieder nicht zu deuten wusste. "Also…", fing er langsam an, überlegte eine Weile, "… Was genau war das gerade?" Es war vermutlich am einfachsten vorne anzufangen. "Das?" "Der Kuss.", fügte er schnell hinzu. "Naja.", er richtete seinen Blick auf sein Gegenüber und sah wie dieser sich durch die Haare fuhr, noch mehr Haarsträhnen fielen aus seinem Zopf, "Man hat dir angesehen, dass du alles andere auf der Welt lieber tun würdest, als dich von ihr küssen zu lassen.", antwortete er gelassen. Naruto spürte einen kleinen Stein in seinen Magen sinken. Er hatte ihn also vor Sakura bewahren wollen, quasi der Retter in der Not sein, das war alles. Das war doch gut? "Verstehe.", er suchte einen Moment nach Worten. Was war die richtige Erwiderung darauf? "Dann… dan-" "Ich kann nicht dabei zusehen, wie jemand anderes dich küsst." Ihre Blicke trafen sich und Naruto spürte wieder dieses Flattern im Magen. Wusste Sasuke eigentlich, was er da sagte? Schon wieder sagte? Naruto konnte Sasukes offene Gefühle für ihn nicht in den Hintergrund seiner Gedanken drängen, wenn er solche Sachen sagte. Wieder einmal krabbelte die Hitze seine Wangen hinauf. Sasuke ging ein paar Schritte auf ihn zu ohne ihren Blickkontakt zu unterbrechen, bis er direkt vor ihm stand. Mit jedem Schritt, wurde Narutos Atmung flacher und schneller. Dem intensivem Blick Sasuke hielt er nicht sonderlich lange stand, weshalb er nach einiger Zeit seinen Kopf leicht senkte. Der Blonde hatte das Gefühl als hätte sich die Luft um sie elektrisch aufgeladen. Dieser plötzliche Stimmungsumschwung warf ihn so sehr aus der Bahn, dass er nicht wusste was er tun oder sagen sollte. Naruto spürte Sasukes kalte Finger, wie sie sein Kinn umschlossen und es anhoben. Ein warmes kribbeln folgte. Ihr wieder aufgenommener Blickkontakt ließ Naruto für wenige Sekunden den Atem anhalten. In diesem Moment konnte er so viel in ihnen sehen, dass er schon glaubte er würde es sich einbilden. Entschlossenheit, Unsicherheit, Verlangen und zeitgleich eine solche Zärtlichkeit, von der Naruto nicht wusste, dass es sie gab. "Ich lasse nicht zu", Sasukes Mund bewegte sich langsam und während er mit tiefer und flüsternden Stimme sprach, näherte er sich Narutos Gesicht mit jedem Wort stetig. Der Blondschopf konnte seinen heißen Atem auf seinen Lippen spüren und befeuchtete sie unbewusst. Sein Herz schlug indes hart gegen seinen Brustkorb, "dass irgendwer dich mir wegnimmt!" Die Worte Sasukes reduzierten Narutos eh schon dezimiertes Denkvermögen gänzlich auf null. Kurzschlussartig hob er die Arme um Sasukes Hals und überwand den restlichen Abstand ihrer Lippen zu einem weiteren Kuss, als wären sie vorhin gar nicht unterbrochen worden. Er spürte Hände an seiner Hüfte, die sie einander näher zogen und konnte Sasukes schmalen aber kräftigen Körper an seinem spüren. Naruto seufzte wohlig zwischen zwei weiteren Küssen. Sie setzten das Fangenspielen ihrer Lippen fort. Währenddessen begann er seine Hände in den seidig schwarzen Haaren zu vergraben, ihn dabei noch mehr an sich zu drücken. Langsam glitt er mit seiner Zunge über Sasukes Lippen, wollte ihn schmecken. "Du bist ganz schön ungeduldig…", raunte Sasuke, der sich von ihm gelöst hatte, und ließ den Blonden weiter erröten, nur um ihm gar keine Zeit zum Antworten zu lassen und seinen Mund sofort wieder in Beschlag zu nehmen. Er war ungeduldig. Ungeduldig Sasukes Lippen wieder auf seinen zu spüren, wie er es eigentlich schon die ganze Zeit wollte und es sich nicht eingestehen konnte. Ungeduldig die Wärme seiner Hände überall auf seinem Körper zu spüren, ungeduldig ihn so nah bei sich zu haben wie nur möglich. Sasuke drängte sanft gegen ihn, sodass die niedrige Arbeitsfläche an der er Stand gegen sein Steißbein drückte. Elektrisierendes Kribbeln fuhr durch Narutos Körper als Sasuke seinem Begehren nachkam und mit geschickter Zunge in seinen Mund vordrang. Seufzend gab er sich ihm hin und fühlte sich wie fließendes Karamell in seinen Armen. Die Hitze auf seinen Wangen wanderte über seinen ganzen Körper. Er verstärkte seinen Griff in Sasukes Haaren, wechselnd zwischen kraulen und halt suchen, während Sasukes Finger über seinen Rücken fuhren, warm und forschend. Seine Berührungen hinterließen ein angenehmes Kribbeln auf seiner Haut, ebenso ein leichtes Kitzeln, weshalb er automatisch seinen Rücken durchdrückte. "Ah..." Der Druck gegen die Arbeitsplatte der Theke wurde unangenehm. Naruto unterbrach widerwillig ihren Kuss. "Warte… Die Theke…", murmelte der Blondschopf, nicht sicher, ob Sasuke wusste was er ihm damit sagen wollte. Doch dieser verstand anscheinend sofort, denn sein Arm legte sich um ihn und im nächsten Moment verlor Naruto den Boden unter den Füßen. Überrascht keuchte Naruto auf und seine Hände suchten sofort halt an den Schultern Sasukes. Dann fand er sich auch schon auf besagter Theke sitzend wider. Naruto blinzelte. Hatte Sasuke ihn gerade einfach mir nichts dir nichts mit einem Arm dort hoch verfrachtet? Wow… Der Schwarzhaarige nutzte ihren Positionswechsel zu seinem Vorteil, schob sich zwischen seine Beine und zog den Blonden mit seinem Arm dicht zu sich, so dass sich ihre Lendengegenden leicht streiften und Naruto definitiv die Wärme, die von Sasuke ausging, spüren konnte. "Besser?", Sasuke hauchte und kam dem Blonden wieder näher, bereit ihr leidenschaftliches Spiel wieder aufzunehmen. Dieses eine Wort löste ein Kribbeln in Narutos Körper aus. Unfähig zu antworten, beschlagnahmte er eilig Sasukes Lippen. Ihr Atem vermischte sich, es kam ihm mindestens 30 Grad wärmer hier vor als zuvor. Sasuke beugte sich ihm immer weiter entgegen, jetzt wo der Blonde auf der Arbeitsfläche zwischen ihm und den Hängeschränken hinter sich gefangen war, fühlte er sich wie ausgeliefert. Instinktiv presste er die Beine etwas zusammen und Sasuke noch enger an ihn, sodass er leise auf keuchte. Naruto merkte beschämt, dass der Drang sich an ihm zu reiben, wuchs. Ihre Pose ließ ihm eigentlich auch keine andere Wahl. So verzweifelt wollte er aber nicht wirken, er konzentrierte sich lieber auf ihre Münder. Sasuke hatte das Tempo gezügelt, indem er jetzt quälend langsam über Narutos Lippen leckte. Dieser genoss das angenehme Kribbeln darauf, doch er wollte nicht passiv bleiben. Mit der eigenen Zunge drängte er Sasukes von sich und nahm sich dessen Lippen vor. Fordernd knabberte er kurz an seiner Unterlippe, bevor er davon ab ließ und begann sich nun seinem Hals zu widmen. Sasukes Haut fühlte sich weich und glatt unter seinen Lippen an, viel zu perfekt. Ein Naruto bekannter Geruch stieg ihm in die Nase und schnell realisierte er, dass es ein Mix aus seinem Shampoo, Duschgel und Sasukes eigener Duft war, den er so intensiv wahrnehmen konnte. Der Blonde stoppte in seinem Tun und biss sich für einen kurzen Moment auf die Unterlippe. Verdammt, war es komisch, dass es ihn noch viel mehr anmachte, dass Sasuke nach seinen Sachen roch? Davon ließ Naruto sich jedoch nicht weiter beirren und widmete sich viel lieber wieder dem Hals Sasukes. Wie auch zuvor liebkoste er die helle Haut. Unter der Berührung seiner Lippen konnte Naruto spüren, wie sie sich unter ihm anspannte, als Sasuke seinen Kopf leicht schräg legte. Naruto nutzte die dazu gewonnene Fläche nur zu gern und verteilte weiter Küsse auf der warmen Haut, arbeitete sich langsam und spielerisch hinauf. Bei Sasukes Ohr angekommen ließ er es sich nicht nehmen kurz an dessen Ohrläppchen zu knabbern, was dem Schwarzhaarigen sogar ein Seufzen entlockte. Zu hören, dass Sasuke seine Berührungen genoss, trieb Naruto nur noch mehr an. Seine Lippen fanden ihren Weg zurück zu seinem Hals, diesmal jedoch um ein wenig an ihm zu knabbern. Naruto spürte indes Sasukes grazile Finger, wie sie durch seine Haare fuhren und dann spielerisch ihren Weg in seinen Nacken fanden, den sie sanft streiften und kraulten. Das war eine seiner Schwachstellen, wenn nicht sogar die, die es ihm am meisten antat. Für einen Moment hielt Naruto inne und genoss Sasukes Berührungen. "Mhh." Diesmal war es Naruto dem ein Laut des Gefallens entfloh. Die filigranen Finger Sasuke wanderten zurück in die blonde Mähne und auch Naruto widmete sich seinem eigentlichem Tun. Er knabberte erneut Sasukes Haut, bevor er jedoch diesmal einen Schritt weiter ging, und sich an einer Stelle festsaugte. Er hörte Sasuke scharf Luft einziehen, doch davon ließ Naruto sich nicht beirren und vollendete sein Werk. Anschließend ließ er von seinem Gegenüber ab und richtete sich wieder auf. Nur wenige Sekunden später konnte Naruto schon die leichte Verfärbung auf Sasukes Haut sehen, bei so heller Haut war es auch kein Wunder, das sowas wie ein Knutschfleck sehr schnell sichtbar wurde. Keck grinste Naruto seinen Gegenüber an. "Steht dir." "Ist das so?", auch Sasukes Mund schmückte nun ein kleines Grinsen und ehe Naruto sich versah, griff Sasuke in sein Haar und zog seinen Kopf leicht zurück. Naruto keuchte auf. Dann spürte er auch schon die warmen Lippen Sasukes auf seiner eigenen Haut wieder. Weniger spielerisch und sanft als er selbst vorhin, übersäte Sasuke ihn mit Küssen. Und auch wie Naruto zuvor, fand Sasuke eine Stelle, die ihm gefiel und saugte sich an seinem Hals fest. "Ah….", Naruto krallte sich erneut in die Schulter. Für einen Bruchteil einer Sekunde, spürte Naruto die warme, feuchte Zunge Sasukes, über seine Haut lecken. Dann zog sich Sasuke aus seiner Halsbeuge zurück und lockerte seinen Griff. "Steht dir bestimmt noch besser.", Sasukes Stimme war leicht kratzig. Ob er ebenso angeheizt war wie er selbst? Ihre Blicke trafen sich. Naruto konnte das Verlangen in Sasukes Augen sehen. Er schluckte hart, bevor er sich ohne lange zu fackeln nach vorne beugte und die Lippen Sasukes erneut eroberte. Innerhalb weniger Sekunden trafen ihre Zungen aufeinander. Die Arme Sasukes legten sich fest um seinen Rücken, pressten ihn an sich, so nah es ihre Position erlaubte. Seine eigenen Arme fanden ihren Weg um seinen Nacken, versuchten ebenso die Distanz zwischen ihnen soweit wie möglich zu verringern. Die Scham die Naruto noch zuvor verspürt hatte, war verflogen, als er seinen Schritt an Sasuke drückte und sich leicht an ihm zu reiben begann. Ein Kribbeln durchfuhr ihn. Fuck… War nur ihm so heiß? Ein leises Raunen Sasukes beantwortete seine Frage. Das anschließende Grinsen auf dessen feuchten Lippen bestätigte ihm außerdem, dass er auch Narutos Hitze spürte, die sich zunehmend in seiner Lendengegend sammelte. Er wiederholte seine Bewegung, drückte den Rücken noch weiter durch und hob sich dabei leicht von der Arbeitsplatte. Wenn schon, denn schon. Es fühlte sich einfach zu gut an. Und Sasuke kam ihm dieses Mal entgegen. Er unterbrach ihren Kuss häufiger durch sein tiefes Aufkeuchen, oder war es Narutos eigenes? Er hatte keine Ahnung, atmen war unwichtig geworden. Er wusste nur, dass sich ihre Lippen wieder und wieder erneut treffen mussten. Naruto rieb sich jetzt einfach hemmungslos an ihm und folgte dabei dem Rhythmus, den Sasukes Becken ihm vorgab. Ungeduldig krallte sich Naruto an ihm fest, Haare, Schultern, was immer er erreichen konnte. Die Lust rollte über seinen Körper hinweg und er wollte nur noch mehr davon. "Nicht das wonach es aussieht, huh. Vielleicht solltet ihr euch wirklich ein Zimmer nehmen." Die kalte, schneidende Stimme wirkte wie ein Pfahl, der zwischen die beiden Körper gerammt wurde. Beide rissen sie instinktiv die Augen auf und richteten den Blick langsam auf die Küchentür. Naruto war augenblicklich erstarrt und er spürte wie ihm ein unangenehmer Schauer über den Rücken lief. Sasukes Miene dagegen fiel in einen ausdruckslosen Zustand. Grund dafür war Sakura, die mit verschränkten Armen in der Tür stand. Sie hatte die kleine Konversation mit Shikamaru also gehört. So wie vermutlich auch der ganze Rest der Anwesenden vorhin. Schön. Keiner von ihnen sagte ein Wort, auch sie blieb weiter still und betrachtete die beiden, wie Naruto jetzt auffiel, mit einem seltsamen Ausdruck. Ihre Augen waren gerötet und ihre Lippen bebten, aber es wirkte nicht als wäre sie besonders wütend. Sasuke machte einen großen Schritt zurück und erlaubte Naruto damit, wenig elegant von der Theke zu gleiten. So unauffällig wie möglich kontrollierte er, ob noch alles an seinem Platz war oder im besten Fall nicht sichtbar für die Pinkhaarige. Es reichte ja, dass sie in so einer prekären Situation erwischt worden waren. Sich jedoch aber in voller Größe irgendwem zu präsentieren lag nicht in seiner Absicht. Außer bei Sasuke. Naruto räusperte sich. Nicht sicher was er nun machen oder sagen sollte, fuhr er sich durch die Haare. Eigentlich war ihm ziemlich bewusst, was er nun zu tun hatte, viel mehr scheiterte es ihm an der Ausführung. Hatte er schon einmal jemanden abgewiesen, der wirklich ernste Gefühle für ihn hatte? Wie stellte man das am besten an, ohne der Person noch mehr weh zu tun? "Saku...", Narutos Stimme war kratzig und er räusperte sich erneut, "Sakura." Er suchte ihren Blick, doch dieser legte sich alles sagend auf seinen Mitbewohner. "Sorry, könntest du kurz…?", Naruto schenkte Sasuke ein leichtes Lächeln und jener schien zu verstehen. Gut, so schwer war es in dieser Situation nicht zu verstehen, dass hier ein Gespräch unter vier Augen angebracht war. Es tat Naruto dennoch etwas Leid, dass das heute schon zum zweiten Mal passierte. "Klar.", Sasuke lächelte für eine Millisekunde, bevor er sich in Bewegung setzte. Erst jetzt fiel Naruto auf, wie zerwuselt dessen Haare aussahen. Der Zopf hatte Narutos Leidenschaft nicht überlebt und nun sahen Sasukes Haare aus wie immer, nur wilder. Er sah trotzdem gut aus. Heiß. An der Tür und nun in unmittelbarer Nähe Sakuras blieb Sasuke kurz stehen und blickte auf die Pinkhaarige herab. Jene funkelte ihn an und ließ ihn nur zu gern aus der Küche verschwinden, indem sie zur Seite trat. "Es ist seinetwegen, oder?", brach es leise aus ihr hervor, noch bevor die Tür komplett ins Schloss gefallen war. Das Klicken folgte unmittelbar, es wirkte wie Narutos letzter Grabnagel. "Wa- Nein, er-", Moment. Sie hatte sie beide gerade so gut wie in flagranti erwischt, was wollte er ihr bitte vormachen? Er könnte einfach 'ja' sagen. Sie hatte nicht unrecht, aber das war zu einfach, das war nicht was er ihr eigentlich sagen musste. Es gab jetzt keine Ausflüchte mehr, sonst würde er das nie klären können. Er atmete tief ein, bevor er zum Sprechen ansetzte. "Ich bin nicht an Frauen interessiert, Sakura.", begann er und suchte ihren Blick, "Ich dachte das wäre dir klar gewesen nach der… Sache bei der Klassenfahrt damals." "Klar gewesen? Er hat dich geküsst! Du hast nichts dazu gesagt, schon gar nicht zu mir.", ihre Stimme war leise, sie sah Naruto auch nicht an. "Was?! Natürlich nicht, ich bin dir keine Rechtfertigung schuldig." "Du hast nie gesagt, dass du mich nicht magst. Man kann doch auch Frauen und Männer mögen…" Naruto starrte sie entgeistert an. War das ihr ernst? "Deshalb hast du Sai verlassen? Weil du dachtest ich könnte bisexuell sein und du eine Chance haben?" "Was?", jetzt war sie es, die ihren Blick hob und ihn ungläubig ansah, "Was hat das mit Sai zu tun? Wir haben uns getrennt, weil es nicht funktioniert hat! Glaubst du ich würde einfach aus Bequemlichkeit weiter mit ihm zusammenbleiben, weil es mit dir nicht geklappt hat?", ihre Stimme gewann etwas von ihrer üblichen Schärfe zurück und Naruto war froh, dass sie nicht mehr so zerschlagen klang. "Wieso benimmst du dich überhaupt so, obwohl du weißt, dass ich nichts für dich fühle, Sakura?!", Naruto seufzte genervt, schloss die Augen für einen Moment und fuhr sich durch die Haare. Er wusste nicht was das ganze hier sollte, wenn sie doch genaustens wusste, was los war. Doch statt einer Antwort schlug ihm Stille entgegen. Und dann ein Schluchzen. Oh verdammt. Der Blonde öffnete die Augen und sah wie Sakura mit größter Mühe ihre Tränen zurückhielt. Sie hatte den Kopf zur Seite gewandt und umfasste ihre verschränkten Arme schraubstockfest mit den Händen. Naruto dämmerte langsam, dass sie tatsächlich Hoffnung gehabt hatte. Obwohl er ihr eigentlich keinen Anlass dazu gegeben hatte und dennoch konnte er sehen, wie er ihr gerade, auf die unsensibelste Art überhaupt, so richtig wehgetan hatte. Taktgefühl und Einfühlsamkeit hatten noch nie zu seinen Stärken gezählt. Ein wenig überforderte Naruto die Situation nun doch. Wer hätte auch ahnen können, dass der Abend darauf hinauslaufen würde. "Sakura… Du bist ein nettes Mädchen und ich hab dich wirklich gern, aber einfach nicht auf diese Weise. Es liegt nicht an dir." Naruto wusste selbst, dass seine Worte nicht gerade die passende Ausdrucksweise waren, aber er wusste sich nicht besser zu artikulieren. "Das weiß ich.", kam es wie aus der Pistole geschossen. Sakuras Stimme hatte nicht an Schärfe verloren, was Naruto davon abhielt weiter zu sprechen. Erneute Stille legten sich zwischen sie. Sakuras Haltung hatte sich bis dahin nicht verändert, als sie dann jedoch ihren Kopf hob und zu ihm herüber sah, stand er ihrer Trauer direkt gegenüber. Obwohl eine gewisse Distanz zwischen ihnen lag, konnte er die Spuren ihrer Tränen eindeutig erkennen. "Bist du dir sicher?", fragte sie leise und mit einem leichten Zittern in ihrer Stimme. Naruto seufzte tief, verschränkte ebenfalls die Arme vor der Brust und sah sie gerade heraus an. "Ja.", antwortete er mit fester Stimme. Mehr wusste er einfach nicht zu sagen. Er hatte ihr doch gerade gesagt, dass er keine romantischen Gefühle für sie hatte. Was sollte er noch sagen? Sie wollte doch gar nicht verstehen, was er sagte. Oder hoffte, dass er sie anlog. Naruto verstand einfach nicht, was in ihrem Kopf vorging. "Danke." Naruto hob eine Augenbraue, sodass sie fast in seinen Haaren verschwand. Ehm. Was? Sakura erwiderte seinen Blick ebenso standhaft und brachte jetzt ein trauriges Lächeln zu Tage. Hatte sie sich gerade wirklich bedankt, oder hatte der Blondschopf sich verhört? Sie sprach so leise, vielleicht klang es nur so wie 'danke', aber war etwas anderes? "Dann werd' ich dich nie wieder belästigen. Wenn ich wirklich keine Chance habe, dann… nein, weil ich keine Chance habe… sprich mich bitte auch nicht mehr an, okay?", ihre Stimme klang zerbrechlich, kurz vor dem zersplittern, und war gleichzeitig so klar in diesem kleinen Raum zu hören. Naruto starrte sie mit offenem Mund an. Das war nicht, was er erwartet hatte. Schreie, eine Ohrfeige, mit ihrer typisch wütenden, zeternden Art hätte er gerechnet. Nicht damit. "Sei nicht böse, dass ich dir nicht viel Glück mit ihm wünschen kann, ja?", sagte sie mit gequälter Stimme und zwang sich weiter dazu eine Grimasse zu schneiden, die ein Lächeln sein sollte, bevor sie sich umdrehte und die Küche verließ. Seufzend ließ Naruto sich gegen die Theke fallen, auf der er zuvor gesessen hat. Er schloss die Augen und legte dabei den Kopf leicht in den Nacken. Jetzt wünschte er sich ein Bier aus den verschwundenen Kisten. Naruto war erleichtert, dass Sakura das so gut wegsteckte oder ihm gegenüber wenigstens den Anschein bewahrte. Ein weiteres Seufzen folgte. Was hatte sie überhaupt so weit gebracht, sich irgendwelche Hoffnungen zu machen? Hatte er jemals irgendwelche Anzeichen gemacht? Es konnte doch nicht nur daran liegen, dass sie davon ausgegangen war, dass alles nur einseitig von Sasukes Seite war. Was ging dann nur in Sasuke vor, auf den er sich sogar einließ… "Alles Okay?", Sasukes Stimme kam aus dem Nichts und riss Naruto aus seinen Gedanken. Er öffnete seine Augen, senkte seinen Kopf wieder und blickte direkt in Sasukes. Der schwarzhaarige hatte sich an den Türrahmen gelehnt und blickte ihn mit einer Mischung aus Mitleid und Besorgnis an. "Ja, alles gut.", Naruto seufzte erneut, "ich verstehe nur nicht wie es zu sowas überhaupt kommen konnte.", murmelte er schließlich missmutig. Ihm gefiel nicht, was Sakuras Hoffnungsscheinwerfer für ihn und Sasuke bedeuten könnte. Was er mit Sasuke machte war doch dann noch viel schlimmer, aber das wollte er absolut nicht. "Nun ich denke," Sasuke machte ein paar Schritte auf ihn zu während er weiterredete und lehnte sich neben ihn an die Theke, "dass Gefühle nicht einfach sterben, wenn man sie ignoriert. Und erst Recht nicht, wenn man, wie sie, diese Gefühle hegt und pflegt." Naruto presste die Zähne aufeinander. "Sie kann sich auch weiter in dich verlieben ohne dich häufig zu sehen, zumindest in eine Fantasie von dir." Zum ersten Mal wünschte der Blonde sich, dass Sasuke aufhörte zu reden. Wen interessierte Sakura, Naruto konnte einfach nicht anders als das alles auf sich und Sasuke zu beziehen. "Es war vermutlich das beste einen klaren Schlussstrich zu ziehen.", Sasuke lächelte ihn an, so warm, dass Naruto bei seinem Anblick schmelzen könnte. "Mach dir keine Sorgen, das wird schon." Der Kopf des Blonden brummte und er wusste nicht wohin mit seinen Gedanken. Er wollte Sasuke doch keine falschen Hoffnungen machen. Dass sie nicht falsch waren, schoss es ihm sofort durch den Kopf. "Hast du gelauscht?", fragte er stattdessen und schob das Chaos gedanklich zur Seite, woraufhin Sasuke auflachte. "Nicht absichtlich, ehrlich." "Unabsichtlich mit dem Ohr an der Tür hängengeblieben, huh.", sagte Naruto skeptisch. "Möglich.", antworte Sasuke knapp, untermalte seine Antwort mit einem kurzen Schulterzucken. Seine Lippen verzogen sich zu einem schiefen Grinsen. Nun war es Naruto der auflachte. Er strich mit der Hand durch seine Haare. Schweigen fiel über sie und Sasuke hatte seinen Blick wieder geradeaus gewandt. Naruto indes besah sich seinen Nachbarn. Worauf wartete er eigentlich? Hatte Sasuke ihm nicht oft genug gezeigt und sogar gesagt, dass er mehr als nur eine schnelle Nummer für ihn war? Wollte er sich wirklich die Chance entgehen lassen, nur weil er Angst hatte, die gleichen Fehler zu machen wie mit Gaara? Erst als Naruto die warme Hand Sasukes an seinen Fingerspitzen fühlte und er plötzlich in dessen Augen blickte, bemerkte er, dass er seine eigene Hand unbewusst nach Sasukes ausgestreckt hatte. "Ah…", Naruto zog seine Hand zurück, strich sich eine seiner wenigen längeren Strähnen hinters Ohr, bevor er seine Hand tief in seiner Hosentasche versenkte, "Ehm… Willst du noch bleiben oder wollen wir los?" Während seiner Frage stieß Naruto sich von der Theke ab und brachte so mehr Distanz zwischen sie. "Gehen wir.", sagte Sasuke ohne Umschweife und tat es Naruto gleich. Als sie das angrenzende Wohnzimmer wieder betraten schlug ihnen eine gewisse, wenn auch im Vergleich zu vorher niedrigere, Lautstärke entgegen und Naruto war froh, dass alle mit sich selbst oder einander beschäftigt waren. "Hey Naruto!", kurz erstarrte angesprochener, entspannte sich relativ schnell wieder, als er merkte, dass Shikamaru der Urheber der Stimme war. Naruto drehte sich zu ihm um und musste feststellen, dass der Gastgeber bereits dazu getrieben wurde seine Geschenke zu öffnen. Davon hatte Naruto gar nichts mitbekommen. Der Stein in seinem Magen müsste bald ein Loch hineingeschlagen haben, so oft wie er heute fiel. Langsam bewegte er sich auf das Geburtstagskind zu. "Sorry, Shika ich hab gar nicht gemerkt, dass du die Geschenke schon-" "Ganz schön unhöflich von dir.", Naruto hielt augenblicklich den Atem an, "Aber solange ihr meine Küche nicht in Brand gesetzt habt, verzeih ich dir. Danke für das Game, Mann! Das suche ich schon seit einer Ewigkeit.", seine Lippen zierte ein kleines Grinsen. Naruto sackte in sich zusammen und brachte dann ein Lächeln hervor. "Oh Mann, erschreck mich nicht so. Tut mir Leid, ich wollte das wirklich nicht verpassen. Ich wollte doch dein Gesicht sehen, wenn du auspackst! Du hast es ein paar Mal erwähnt, da hab ich Temari gefragt." "Verstehe.", Shikamarus Blick wanderte zu Narutos Seite, wo Sasuke etwas hinter ihm stand und wartete, "Ihr geht nehme ich an. Cool, dass ihr hier war-" "Was?! Naru, du gehst schon?" Kiba tauchte aus dem Nichts neben Shikamaru auf. Das plötzliche Auftauchen seines besten Freundes ließ ihn für einen kurzen Moment schweigen. Kiba sollte in irgendeiner Show auftreten, wirklich. "Eh ja… Sorry…", Naruto suchte nach einer Ausrede, die möglichst glaubwürdig war. Shikamaru hatte zwar soweit alles mitbekommen, bis auf das letzte Gespräch mit Sakura, dennoch wollte Naruto in seinem Beisein nicht sagen, dass er momentan lieber überall wäre, nur nicht hier. Naruto war sich sicher, dass Shikamaru ihn wohl verstehen würde, denn so wie er ihn kannte, wünschte er sich wohl selbst nichts anderes. "Weißt du, auf Arbeit war mega viel los und-" "Ich würde an seiner Stelle auch gehen wollen.", Hinatas aus dem nichts auftauchende Stimme, unterbrach Naruto mitten im Satz. Die Dunkelhaarige trat mit einer Colaflasche in der Hand neben Kiba. Ok, das war dann wohl die nächste Eigenschaft, die sie von dem Brünetten übernommen hatte. Dennoch dankte Naruto ihr gedanklich, dass sie ihm half sich zu erklären. "Wieso das? Man, es geht doch jetzt erst richtig los. Wir bauen gerade PartyTower auf.", in Kibas Stimme schwang leichtes Nörgeln mit. "Ich bezweifle, dass du weitere 3 Sekunden hier bleiben würdest, wenn ich dich so abgeknutscht hätte.", sagte sie mit nüchternem Ton und blickte kurz ihn und dann Sasuke an. Sicher bemerkte sie, wie zerzaust sie beide aussahen. Soviel zur Hilfe ihrerseits. Kiba sah seine Freundin sprachlos an, die Empörung war ihm ins Gesicht geschrieben. "Wieso hast du es dann noch nicht gemacht?", platze es schließlich aus ihm hervor und sein Ausdruck nahm herausfordernde Züge an. "Wieso hast du es nicht gemacht?", ihre Stimme war ganz klar von der Sorte 'unbeeindruckte-nonchalante-Kritik' mit einem Hauch von 'Zieh-dir-den-Schuh-selbst-an'. "Okay, wisst ihr was, viel Spaß, wir sind dann weg.", Naruto wollte die Umsetzung, der unterschwellig angedrohten Wahrmachung der Worte, nicht ansehen müssen. Ihm reichte es Teil der Show gewesen zu sein, er musste nicht auch noch Zuschauer sein. Er wandte sich wieder Shikamaru zu. "Hab noch einen tollen Abend und viel Spaß! Nächstes Mal bleibe ich länger, versprochen." "Kein Ding, wir sehen uns." Damit drehte er sich zum Gehen um und lief beinahe in Sasuke rein. Er hatte ganz vergessen, dass er hinter ihm stand. "Benutzt Kondome!" KIBA!!! Narutos Gesicht explodierte in roter Farbe, noch bevor er sich dazu entscheiden konnte, seinen besten Freund zu ignorieren. "Komm.", murmelte Naruto leise, mit gesenktem Blick, und lief am Schwarzhaarigen vorbei Richtung Haustür. Dort zog er sich seine Schuhe an, Sasuke tat es ihm gleich, griff noch nach seiner Tasche, welcher er bei der Ankunft hier hatte abgelegt, und dann ließen sie auch schon die Wohnung hinter sich. Draußen angekommen wehte ihnen ein angenehmer Wind entgegen. Naruto atmete tief ein und wieder aus. Er liebte die Abende im Spätsommer, sie waren im Vergleich zum Sommer so viel angenehmer. Für einige Minuten liefen sie schweigend nebeneinander her. Zum ersten Mal heute genoss er die Stille, die sie nun umgab. Aus dem Augenwinkel beobachtete er den Größeren. "Sorry, dass die Stimmung nicht so toll war.", sagte Naruto nach einer Weile, richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Weg vor ihm. "Ist doch nicht deine Schuld. Also ich fands ziemlich nett.", sagte Sasuke und Naruto konnte das Grinsen förmlich hören. Er spürte, wie seine Wangen sich verfärbten. Nett? Meinte der Schwarzhaarige wirklich die Geburtstagsfeier an sich oder das, was sie dort getan hatten? "Es war schön, dass ich Leute kennenlernen durfte, die dir wichtig sind." Naruto stoppte in seiner Bewegung und sah Sasuke an, der nach zwei weiteren Schritten auch stehen blieb und sich fragend zu ihm umdrehte. Eine Weile sahen sie sich nur an. Naruto beobachtete wie der Wind schwarze Strähnen in Sasukes Sichtfeld wehte, aus dem die dunklen Onyxe ihn anblickten. "Oh. Naja also… immerhin hast du Hinata und Kiba kennengelernt. Und Shikamaru. Auch wenn alle drei super peinlich sein können, sind das die Leute die mir am meisten bedeuten. Das mit Sakura…", Naruto zögerte einen Moment, "… tut mir Leid, dass das passiert ist. Wie sie sich dir gegenüber verhalten hat, war nicht in Ordnung. Ich will auch nicht, dass du denkst ich würde haufenweise Leuten irgendwas vormachen und Hoffnung machen.", murmelte er leise und dachte, dass er vielleicht einfach die Klappe halten sollte. Als würde sein Gesprächspartner genau seiner Ansicht sein, schwieg dieser und machte keinen Anschein, zu seiner Aussage etwas beizutragen. Das hatte er ja wirklich gut hinbekommen. Er hatte nicht einmal viel getrunken und dennoch schien seine Funktion zu denken, noch weniger zu funktionieren als in seinem Alltag. "Keine Sorge, so hatte ich dich auch nicht eingeschätzt.", sagte Sasuke dann doch. Naruto fiel ein Stein vorm Herzen. "Du kannst nichts für ihr Verhalten. Es kommt leider öfter vor als man denkt, dass andere zu viel in irgendwelche Interaktionen hinein interpretieren. Ich wusste, dass sie was von dir will und hab es herausgefordert. ", sprach der Schwarzhaarige weiter und kratzte sich dabei im Nacken, "Außerdem... bin ich nicht wirklich besser." Seine schwarzen Augen wandten sich von ihm ab und blickten nun an ihm vorbei. "Wa.. Nein, das ist doch was ganz anderes. Das ist doch gar nicht zu vergleichen!", sprudelte es sofort aus Naruto. Sasuke schwieg und auch Naruto wusste nicht was er sagen sollte. Sasuke war nicht wie Sakura. Sasuke machte sich keine Hoffnungen aufgrund nicht vorhandener Avancen. Kam es Sasuke so vor? Als würde Naruto trotz Sasukes offenem Interesse mit ihm spielen? Weiter unfähig etwas gescheites zu sagen blickte Naruto den anderen an. Dieser richtete seinen Blick wieder auf ihn, beobachtete ihn. Er schien nach etwas zu suchen, bevor er sich dann entschied die Distanz zwischen ihnen zu verringern und auf ihn zu trat. Seine dunklen Augen waren ernst und dennoch konnte Naruto die Unsicherheit in ihnen sehen. Narutos Herz pochte aufgeregt gegen seinen Brustkorb. Was hatte Sasuke vor? Sichtlich verwirrt war Naruto dann, als der Schwarzhaarige ihm plötzlich seine Hand hin hielt. Was...? "Ist das so?", die Unsicherheit die Naruto in Sasukes Augen sehen konnte war nun auch deutlich aus seiner Stimme zu hören. Er spürte ein leichtes Stechen in der Brust. Die Antwort war doch eigentlich klar. Statt Worte herauszubringen, an denen sich seine nervöse Zunge verhaspeln würde, nickte er. Erst langsam und zögerlich, während ihm die Farbe ins Gesicht lief, dann energischer und er griff instinktiv nach Sasukes Hand. Angenehm kühl, war sein erster Gedanke und gleichzeitig fühlte es sich warm an. Ein wenig rau und weich zugleich. Sie schmiegte sich perfekt an seine eigene an. Narutos Blick wanderte zu ihren Händen, seine leicht gebräunte hob sich optisch von Sasukes blasser Haut ab, wo sie einander berührten. Gegensätzlich und trotzdem wie füreinander gemacht… Seine Wangen erwärmten sich augenblicklich noch etwas mehr, ob seiner kitschigen Gedanken. "M..Mit dir ist das anders.", hauchte er leise. Seine Worte kosteten ihn viel Mut und waren ihm dennoch im gleichen Moment so peinlich, dass er sich verkriechen wollte. Sich vor den schwarzen, intensiven Augen Sasukes verstecken wollte. Doch dieser Moment war so intensiv, dass Naruto sich ihm nicht entziehen konnte. Deswegen nahm er seinen Mut zusammen und suchte das Augenpaar seines Gegenübers. Sasukes eigener Blick war jedoch wie seiner zuvor auf ihre Hände gerichtet. Er starrte sie an, so wie auch Naruto es getan hatte. Narutos blaue Iriden beobachten Sasuke genau. Was er wohl dachte? Spielten seine Gefühle, ob dieser Berührung ebenso verrückt wie seine? Als wüsste Sasuke, was in Narutos Gedanken vor sich ging, legte sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen, während er begann mit dem Daumen über seinen Handrücken zu streichen. Oh Gott. Sofort stieg Hitze in Naruto auf. Sasukes Lächeln war nur schwer zu erkennen, so unscheinbar war es, doch für Naruto war es das wärmste, das er je gesehen hatte. Er schluckte hart. Und als wäre es nicht schön genug, hob Sasuke seinen Kopf und sah ihn an. Naruto spürte das Klopfen gegen seine Brust. Dieser Mann machte ihn verrückt... "Wir sollten langsam weiter, bevor wir die letzte Bahn verpassen.", Sasukes Stimme war angenehm rau und er räusperte sich kurz. "Eh... Ja... Sollten wir wohl.", bestätigte Naruto und räusperte sich ebenfalls. Sasuke verwob ihre Finger miteinander, warf noch einen kurzen Blick zu ihren Händen, bevor er sich in Bewegung setzte. Kapitel 17: Home 11 ------------------- Den Rest ihres Rückweges schwiegen sie. In Narutos Brust summte es regelrecht, als sie auch in der Bahn die Hände nicht voneinander lösten. Naruto fühlte sich wie auf Wolke sieben und gleichzeitig wusste er nicht wie er den ganzen Abend einschätzen sollte. Er versuchte sich zur Abwechslung mal wirklich keine komplizierten Gedanken darüber zu machen und schwelgte stattdessen in dem kleinen Hoch der Gefühle, das die Berührung ihrer Hände auslöste. Das Herzklopfen zauberte ihm ein Lächeln auf die Lippen, dass er nur semi-gut verstecken konnte. Sasuke schien auch nicht das Bedürfnis zu haben irgendetwas zu äußern, er sah aus dem Fenster der U-Bahn, aber Naruto fühlte die kleinen Streicheleinheiten, die er mit dem Daumen auf seinem Handrücken verteilte. Seine Haut fühlte sich heiß an. Er ließ den Blick von seinem Sitznachbarn ab. Wollte nicht wie ein Verrückter aussehen, der den anderen die ganze Fahrt über anstarrte. Also wandte Naruto seinen Blick nach vorne und schloss seine Augen, so konnte er Sasukes kleine Streicheleinheiten noch viel intensiver wahrnehmen. Erst als die mechanische Stimme seine Haltestelle ansagte öffnete der Blondschopf seine Augen wieder und löste beim Aufstehen ihre Hände von einander - nur widerwillig, doch war er so verpeilt gewesen und hatte sein Ticket dort in seiner Hosentasche und auch Sasuke hätte keine Möglichkeit an sein Ticket zu kommen, da er so keine Hand frei hätte. Sie stiegen wortlos aus, ließen nicht viel später die Ticketkontrolle und die U-Bahnstation hinter sich. Die Wohnungstür öffnete sich mit einem leisen Klacken. Sie traten in den dunklen Flur und Naruto tastete die Wand nach dem Lichtschalter ab. "Wasser?", fragte Naruto, nachdem der Raum sich erhellt hatte und er aus seinen Schuhen schlüpfte. Sein Schlüssel fand seinen Platz neben der Garderobe auf einer Ablage. "Gerne.", antwortete sein Mitbewohner auf Zeit, während er sein Jackett abstreifte und zu den Jacken hängte, "Wo soll ich die Tasche abstellen? Hab deine Sachen von Itachi mitgenommen." Sasuke deutete auf die Tasche, neben seinen Füßen. Naruto folgte seinem Blick. Sachen? In seinem Kopf begann es zu arbeiten. Was für Sachen hatte er bei Itachi gehabt? "Ah!", stieß er aus, "Das hatte ich komplett vergessen." "Hab ich mir gedacht.", grinste Sasuke. "Stell sie erstmal ins Schlafzimmer. Ich hol eben was zu trinken." Naruto zeigte in die Richtung des Schlafzimmers. Erst hinterher wurde ihm bewusst, dass es total unnötig war. Sasuke gab ihm nur ein knappes Nicken, bevor er an ihm vorbei ging und auch Naruto setzte sich in Bewegung. In der Küche holte er zwei Gläser aus seinen Schränken und füllte diese mit Wasser aus dem Kühlschrank. Beide Gläser in der Hand ging er Sasuke nach. Jener öffnete gerade die Tasche und legte besagte Kleidung des Blonden auf die Kommode neben der Tür. "Hier.", Naruto, hielt ihm eines der Gläser mit der klaren Flüssigkeit hin. "Danke." Sasuke lächelte leicht und umschloss es, wobei sich ihre Hände aufeinander legten. Naruto schaltete hatte nicht schnell genug. Sofort spürte der Blonde wieder die Wärme die Sasuke ausstrahlte. Er sah in seine dunklen Augen. Wie von der Tarantel gestochen zog Naruto seine Hand zurück, lachte gekünstelt. "Ich geh dann ins Bad. Zähne putzen und so. Heh." Sein Hals fühlte sich trocken an, als er sich umdrehte, sein eigenes Glas auf der Kommode in der Nähe abstellte und aus dem Zimmer stackselte. Kaum fiel die Badezimmertür hinter ihm ins Schloss, stütze er sich schon mit den Händen am Waschbeckenrand ab. Das eigene Gesicht im Spiegel blickte beinah panisch zurück, passend zu seinem rasenden Herzen. Was war denn plötzlich los mit ihm? Er fühlte sich...nervös. Wegen Sasuke? Gut, das war nichts neues, aber es war nicht das überglückliche Kribbeln von vorhin, welches ihn zappelig machte. Im Gegenteil. Fast schon hatte er Angst vor dem, was als nächstes passieren würde. Aber was zur Hölle sollte das denn schon sein? Der Blondschopf schluckte und betrachtete sich im Spiegel. Was machte er sich eigentlich vor? Ihn überraschte nicht, dass seine Gedanken um die Szene schwirrten, die sich vorhin in Shikamarus Küche abgespielt hatte. Das war heiß gewesen und hatte sich so gut angefühlt, das seine Wangen beim Gedanken daran warm wurden. Dann hatte er auch noch so wirres Zeug geredet und Sasukes Hand genommen. Was wenn... Was wenn Sasuke jetzt weitermachen wollte wo sie vorhin aufgehört hatten? Naruto konnte nicht verhindern, dass sich die Hitze in seinem Körper ausbreitete bei Betrachtung dieser Möglichkeit. Würde er.. das wollen? Naruto kaute auf seiner Unterlippe. Würde er Sasuke ein weiteres Mal abweisen? Würde er es überhaupt übers Herz bringen, nachdem er wusste, wie Sasuke fühlte? Und was sprach eigentlich dagegen? Er schloss die Augen und seufzte. Im Endeffekt würde er doch eh spontan handeln. Ein weiteres Seufzen, als Naruto seine Augen wieder öffnete und in tiefes Blau blickte. Er wandte seinen Blick ab, griff seine Zahnbürste und Zahnpasta und vollzog seine Abendbadroutine. 5 Minuten später verließ er das Badezimmer und schob seine Turnschuhe, die er zuvor am Nachmittag dort vergessen hatte, zur Seite. Er wollte nicht riskieren über sie zu stolpern, falls die Natur mitten in der der Nacht nach ihm rief. Um Sasuke machte er sich da weniger Sorgen. Jener würde wahrscheinlich selbst besoffen noch über all seine körperlichen Funktionen verfügen. Und er war ja nicht mal angetrunken. Das erste was Naruto sah, als er aus dem Bad ins Wohnzimmer getreten war, war Sasuke, welcher nun, nur in Shorts gekleidet, das Sofa zum Schlafen herrichtete. Naruto zwang sich, ihn nicht anzustarren. Aber irgendwas musste er tun. "Du willst schon schlafen?", platzte er hervor, bevor er darüber nachdenken konnte. Der schwarzhaarige drehte sich mit einem Kissen in der Hand zu ihm um. Fragend sah er ihn an. "Du nicht?" "Eh, doch. Also, ich meine, schon gut, ich dachte nur", er dachte mal wieder zu viel, schoss ihm durch den Kopf, "wir könnten vielleicht noch was zusammen machen? A-also spielen! Ich hab' ein Kartenset in meiner Nachttischschublade!" "Karten." In Sasukes Stimme schwang der trockene Sarkasmus mit, der mehr als tausend Worte sagte. "Ja, warum nicht? Müssen wir natürlich nicht. Dann schlaf gut." Leicht schmollend drehte er sich um. Er wusste selbst, dass Karten spielen nicht gerade typisch für ihn war. Na und? Der Blondschopf hörte wie Sasuke weiter mit dem Bettzeug hantierte, doch Narutos Beine bewegten sich keinen Millimeter. "Sag mal.", er drehte sich langsam wieder herum, die Wangen bereits sichtlich mit Farbe geschmückt und vermied es Sasuke direkt anzusehen, als er ihn mit leiser Stimme fragte: "Ist das Sofa nicht viel zu unbequem?" "Das fragst du mich ernsthaft nach knapp einer Woche?", sein Mitbewohner lachte, "Keine Sorge, dein Sofa ist echt bequem. Glaub mir, ich hatte schon-", Sasukes Stimme brach mitten im Satz ab. Ein dumpfes Geräusch folgte und ließ nur erahnen, dass das Kissen in Sasukes Händen seinen Weg zurück auf die Couch gefunden hatte. Dann war es still. So still, dass Naruto sich und selbst Sasuke, auf diese Entfernung noch Atmen hatte hören können. Der Blondschopf presste die Lippen aufeinander, krallte sich in den Saum seines T-Shirts. Sein Herz schlug hart und schnell gegen seinen Brustkorb. Fuck... Fuck... Was hatte er sich nur dabei gedacht?! Wieso konnte er nicht einmal im Leben den Mund halten? Sasuke dachte doch bestimmt, dass er versuchte ihn ins Bett zu bekommen! "Jetzt wo du es sagst. Leichte Rückenschmerzen hab ich schon..." "Was...?" Naruto hob seinen Blick, traf auf das dunkle Schwarz, welches ihm intensiv entgegen blickte. Naruto glaubte eine leichte Verfärbung auf Sasukes blasser Haut zu sehen. Sicher war er sich nicht. Angesichts des Angebots, das er ihm gerade machte würde es Naruto aber auch nicht wundern. Immerhin war er selbst sicher bereits rot bis zu den Zehenspitzen. Andererseits war es doch eher Sasukes Art auf so ein offensichtliches Angebot mit eigenen Anzüglichkeiten zu reagieren. Oder hatte er etwa gar nichts erwartet? Naruto hielt den Atem an. Hatte er ihn jetzt auf Ideen gebracht, ihn quasi selbst aufgefordert? Sasuke ging um das Sofa herum auf ihn zu. "Geh schon mal vor, ich muss auch noch kurz ins Bad." Dann war er auch schon weg und ließ den Blonden stehen. Oh oh. Machte sich Sasuke jetzt frisch oder so und bereitete sich vor? Narutos Beine schienen sich daran zu erinnern, wie gehen funktionierte und beförderten ihn in sein Schlafzimmer. Er zog alles bis auf die Boxershorts aus und zögerte einen Moment. Sollte er… Nein, auf keinen Fall legte er sich jetzt nackt ins Bett. So notgeil war er nicht. Aus seinem Kleiderschrank griff er sich fix irgendein langweiliges T-Shirt und zog es über. Ausziehen ging immer noch später, dachte er und spürte die Hitze auf seinen Wangen abermals glühen. Er hörte das Wasser nebenan laufen und wurde nur noch nervöser. Er hatte selbst gar nicht geduscht und sich vorbereitet. Bestimmt stank er nach Alkohol und diversen anderen Partygerüchen. Aber daran konnte er jetzt auch nichts mehr ändern. Egal, wenn Sasuke ihn trotzdem so wollte wie er war, dann würde er darüber jetzt einfach hinwegsehen müssen. Um nicht wie ein gescheuchtes Tier im Zimmer umherzulaufen, legte er sich schon mal ins Bett und wartete einfach ab. Es dauerte einige Minuten bis Sasukes Gestalt im Türrahmen erschien und Narutos Puls ein neues Hoch bescherte. "Hi.", krächzte Naruto und wollte sich direkt dafür erschlagen. Was war denn los mit ihm, er hatte doch nicht zum ersten Mal in seinem Leben Sex, verdammt! Sasuke erwiderte nichts und ging ohne Umschweife zu ihm, setzte sich auf den Bettrand und checkte kurz sein Handy bevor er es auf den Nachttisch legte und sich zu ihm unter die Decke legte. "Alles okay?", seine Stimme klang warm und fürsorglich in Narutos Ohren, so dass er sich gleich etwas besser fühlte. Das war kein Fremder neben ihm, sondern Sasuke, der ihn akzeptierte wie er war. Dennoch war er nervös wie nie. "Ja. Klar.", er erkannte seine eigene Stimme nicht Mal und wollte noch irgendetwas sagen, als das Bett nachgab, weil Sasuke sich bewegte und er plötzlich einen Arm auf seinem Oberkörper spürte. Sasukes sanfte Stimme ertönte leicht oberhalb seines linken Ohrs, sein Körper schmiegte sich eng an Narutos und umhüllte ihn geradezu mit Wärme. "Schlaf gut Naruto.", hauchte Sasuke und drückte ihn fest an sich. Naruto schmolz förmlich dahin, während sich die Anspannung seiner Muskeln mit einem Mal lösten. Er spürte wie sich die tonnenschweren Steine von seinem Herzen hoben, von denen er nicht realisiert hatte, dass sie da waren. Er spürte wie seine Augen feucht wurden. Warum wusste dieser blöde Schönling immer genau, was Naruto brauchte und was er tun musste um sich noch mehr in sein Herz zu schleichen?! Naruto atmete tief ein und aus, bevor er sich ebenfalls an den schwarzhaarigen kuschelte und die Augen schloss. "Gute Nacht Sasuke.", diesmal klang seine Stimme fast normal, nur viel glücklicher. "Idiot.", hörte er Sasuke murmeln und musste selbst grinsen. ~ Wie jeden Morgen spürte Naruto die Sonnenstrahlen auf seiner Haut. Er verzog das Gesicht. Er sollte sich wirklich angewöhnen, die Gardinen Abends zuzuschieben. Es war ein Wunder, das Pünktlichkeit während seiner Schullaufbahn nie zu seinen Stärken gehört hatte, wo er doch, außer im Winter, recht früh von der Sonne geweckt wurde. Er grummelte unverständlich. Er wollte noch nicht aufstehen, viel zu müde war er nach dem langen und anstrengenden Tag gestern. Also kehrte Naruto seinem Fenster den Rücken zu, indem er sich auf die Seite drehte. Seine Nase kitzelte und er rümpfte sie, doch das Gefühl blieb. Er hob seinen Arm und führte seine Hand zu seiner Nase, wollte sich kratzen, als er nun das gleiche Kitzeln auf seinen Fingern spürte. Huch? Langsam hoben sich seine Lider. Das erste was seine blauen Augen sehen durften, waren die tiefschwarzen Augen Sasukes. Für einen kurzen Moment arbeitete es in Narutos Kopf, doch bevor er wie sonst in Panik ausbrechen konnte, fiel ihm ein, weshalb sein Mitbewohner hier bei ihm lag. "Hey.", Sasukes Stimme war leise, sie klang im Gegensatz zum letzten Morgen viel wacher, "Guten Morgen." Sasuke schenkte ihm ein sanftes Lächeln und seine Augen strahlten ihn liebevoll an. Auch auf Narutos Lippen legte sich ein leichtes Lächeln. "Morgen..." Die Müdigkeit war dem Blonden deutlich anzuhören und auch das folgende Gähnen untermalte sie. Doch das war bei weitem die schönste morgendliche Überraschung seit langem. Sie lagen so dicht beieinander, dass er Sasukes Wärme, und wenn er sich noch ein bisschen bewegen würde sogar seine Haut an seiner, spüren konnte, wo die spärlichen Klamotten sie nicht bedeckte. Probeweise streckte er sein Bein aus und berührte zaghaft Sasukes. Jenes wurde sofort weggezogen und ein empörter Laut entfloh ihm. "Wie zur Hölle schaffst du es, SO kalte Füße am Morgen zu haben?!", klagte er vorwurfsvoll und ungläubig zu gleich. Naruto konnte nur anfangen zu kichern bei dieser seltenen Kombination. Und weil er natürlich direkt beide Füße in Sasukes Richtung streckte. Das Kissen, das in seinem Gesicht landete hatte er wohl verdient, was ihn aber nicht davon abhielt es zum Absender zurückzubefördern und sich gnadenlos auf ihn zu werfen. Sasuke ließ sich auch das nicht gefallen und es kam zu einer Rangelei in denen alle greifbaren Waffen, also Kissen und Decken, erlaubt waren. "Gibst du jetzt endlich auf?", höhnte Sasuke schließlich mit triumphierendem Grinsen auf den Lippen, direkt neben seinem Ohr, nachdem er es geschafft hatte Naruto ans Kopfende zu pinnen, wo vorher die Kissen lagen. Seine Arme hielt er über dem Kopf fest und saß schwer auf seiner Hüfte. Es war Naruto unmöglich ihn abzuschütteln, er war praktisch handlungsunfähig, zumal er auf dem Bauch lag. "Pah, das hättest du wohl gerne!", rief Naruto aus, wurde durch die Matratze unter seinem Gesicht jedoch immens abgeschwächt, "So leicht gebe ich mich nicht geschlagen!", fügte er hinzu, hob seine Beine an und streckte sie mit all der Gelenkigkeit die er besaß gen Sasuke. Und seine Mühe wurde belohnt, denn er konnte nicht viel später die warme Haut des Schwarzhaarigen unter einem seiner Füße spüren. Ein in der Gesellschaft als eher unmännlich angesehener Laut folgte zum zweiten Mal. Der Schwarzhaarige löste seinen Griff und Narutos Hände genossen nun wieder ihren verdienten Freiraum. Hah! Einen minimalen Triumph verspürend zog Naruto die Mundwinkel hoch. "Du!" Hatte Naruto für wenige Sekunden geglaubt, er hätte jetzt die Chance sich gänzlich zu befreien, machte Sasuke ihm einen Strich durch die Rechnung. Der Blondschopf spürte die langen Finger an seinen Seiten. Ein ungutes Gefühl beschlich Naruto, doch bevor er nur etwas sagen oder tun konnte spürte er sie, wie sie spielerisch und flink über seine Seiten krabbelten. "Ah... Wa...", ein hohes quieken Narutos folgte, was Sasuke wohl in seinem Tun bestätigte, denn seine Finger suchten und fanden jede nur erdenkliche Stelle seines Körpers, die empfindlich auf Berührungen reagierte. "Nein, stop... Ahahaha, Sasuke....Bitte!", lachend und nach Luft schnappend wandte Naruto sich unter dem Schwarzhaarigen, in der Hoffnung seinen Händen entfliehen zu können. "Hn?" "Stop... Stopahahhaha" Naruto spürte wie sich Lachtränen in seinen Augenwinkel bildeten, "Ahahha.. OK, OK... Ich ahahha geb' auf.... Ich geb' auf! ", rief Naruto atemlos aus und schlug wiederholend mit der flachen Hand aufs Bett. Die Finger, die Naruto auf seinem ganzen Körper geglaubt hatte zu spüren, ließen von ihm ab. Puh! Schweratmend drehte Naruto sich nun gänzlich unter dem Schwarzhaarigen, sodass er nun endlich auf dem Rücken lag. Sasuke, über ihm knieend, sah auf ihn herab, die Hände erhoben und die Finger bewegend. "Meinst du, was du sagst?", fragte er leicht grinsend. Naruto nickte heftig. "Gut." Sasuke senkte seine Arme und war im Begriff komplett von ihm abzulassen. Naruto nutzte den Moment der Unachtsamkeit, indem er ihn packte und sie beide flink herum drehte, sodass der Blondschopf nun auf Sasuke saß. Ein überlegenes Grinsen huschte über Narutos Gesicht, als er den überraschten Ausdruck in Sasukes sah. "Du!", wiederholte er sich und Naruto sah aus den Augenwinkeln, wie Sasuke dazu ansetzte ihn ein weiteres Mal unter seinen Berührungen leiden zu lassen. Doch Naruto war schneller und seine eigenen Händen fanden ihren Weg an Sasukes Seiten. Er kitzelte ihn. Doch nichts passierte. Er kitzelte ihn weiter. Doch nicht mal ein einziger Gesichtsmuskel regte sich. "Bist du etwa nicht kitzelig?" "Doch." Sasuke setzte sich etwas auf und stützte sich auf seinen Unterarmen ab. "Aber wieso...", verwirrt und leicht enttäuscht, dass er seine Rache nicht umsetzen konnte, sah er in die schwarzen Augen. "Selbstbeherrschung.", die Stimme Sasukes war mit einem Schlag tiefer und viel näher, als noch wenige Sekunden zuvor. Naruto schluckte hart, als das Gesicht Sasukes ihm so nah war, dass sie sich ihre Nasenspitzen beinahe berühren konnten. Aus den tief schwarzen Iriden besah Sasuke ihn und Naruto wurde unmittelbar warm. Ihre delikate Position wurde ihm plötzlich bewusst und machte es ihm zusätzlich nicht gerade leicht, seine Gedanken im Zaum zu halten. Dann wandte Sasuke jedoch seinen Blick von ihm ab und war im Begriff angemessenen Abstand zwischen sie zu bringen. Selbstbeherrschung, ja, die wünschte sich Naruto in diesem Moment auch, oder vielleicht auch nicht, denn instinktiv beugte er sich nach vorne und überbrückte die geradezu lachhafte Distanz, die noch zwischen ihren Mündern lag. Sasuke schien einen Moment überrascht, den Naruto wiederum nutze und vorsichtig an Sasukes Unterlippe knabberte. Kurz saugte er an ihr und leckte sanft darüber. Sasuke biss schnell an, nach nur einem kurzen Moment beschlagnahmte der Schwarzhaarige Narutos Lippenpaar spielerisch. Darauf ging der Blonde auch nur zu gern ein. Schnell fanden sich seine Hände im Nacken Sasukes wider und auch Sasukes grazile Hände fanden ihren Weg unter sein T-Shirt, strichen langsam über seinen Rücken. Naruto seufzte wohlig. Er hatte vor, sich mehr an den Körper Sasukes zu pressen, ihn überall zu berühren, als ein plötzliches Klingeln sie aus ihrem Tun riss. Grummelnd ließ Sasuke von ihm ab und tastete nach dem Störenfried. Für einige Sekunden blickte er auf sein Handy, bevor er es dann doch an sein Ohr hob. "Ja?", sprach er in den Hörer. Naruto, der seinen Mitbewohner beim Telefonieren nicht stören wollte, jetzt wo der Moment eh zerstört war, wollte sich aus ihrer Position lösen. Er spürte jedoch wie Sasuke mit seiner freien Hand, die mittlerweile ihren Weg hinab zu seinem Gesäß gefunden hatte, Druck ausübte, um ihn an Ort und Stelle zu halten. Ihre Blicke trafen sich und erneut spürte Naruto wie ihm warm wurde. Während Sasuke sprach nahm er seinen Blick nicht von ihm und so wagte Naruto es nicht, ihren Blickkontakt zu brechen. Auch dann nicht, als Sasuke am Saum seiner Shorts entlang streifte und ab und an keck mit der Fingersitze unter jener verschwand. War nur ihm plötzlich so heiß? Der Blondschopf presste seine Lippen aufeinander, er durfte auf keinen Fall auch nur einen Laut von sich geben, wer wusste mit wem Sasuke telefonierte. "Ok, Dad, ja.", sagte Sasuke und Naruto lief es eiskalt den Rücken runter. Dad? Dad?! So wie in Vater? Naruto saß stocksteif da, starrte den Schwarzhaarigen so intensiv an, dass er glaubte seine Augen würden bald auf Wanderschaft gehen. Sasuke schien sichtlich amüsiert über seine Reaktion, denn er grinste und kniff ihm in einer flotten Bewegung in den Hintern. "Ah!" Naruto lief rot an. Oh... Gott! Er schlug sich eine Hand auf den Mund und krabbelte geschwind von dem Schwarzhaarigen runter. Das hatte er nicht getan... Am liebsten würde er sich unter der Bettdecke vergraben. "Was? Das war nichts. Alles okay. Mhm." Naruto konnte das unterdrückte Lachen eindeutig in Sasukes Stimme hören, "Ich kümmere mich so schnell wie möglich drum. Ja. Bye." Dann erklang Sasukes herzhaftes Lachen und Naruto hätte diesem gerne die Beachtung geschenkt, die es verdient hätte, doch viel zu sehr schämte er sich. "Du kannst doch nicht einfach... Oh mein Gott." Er griff nach dem Kissen neben sich und pfefferte es dem Schwarzhaarigen entgegen. Jener fing es geschickt auf und ließ sich nicht davon beirren. Dessen kleiner Gefühlsausbruch schien vorüber, nun legte er das Kissen zur Seite und überbrückte die wenigen Zentimeter zwischen ihnen, die Naruto gerade erst gewonnen hatte, auf allen Vieren. "Ich wusste ja nicht, dass du gleich dein schönes Stimmchen hören lässt.", raunte er neckisch, sodass Naruto die Nackenhärchen zu Berge standen. Wenn hier jemand eine 'schöne' Stimme hatte, dann ja wohl Sasuke und nicht er. In dieser Tonlage wirkte sie fast hypnotisierend, leider ließ das den Blonden seine Scham nicht vergessen. "Du hast es doch provoziert, du Mistkerl.", brachte er kleinlaut hervor und wandte den Kopf zu Seite um nicht schon wieder in den Bann von Sasukes Augen gezogen zu werden. Er schnappte sich das zweite Kissen, nicht weit von ihm, platzierte es in seinem Schoß und presste es mit den Armen verteidigend an sich. Als er nicht direkt eine Antwort bekam, wagte Naruto doch einen Blick zu Sasuke zu werfen. Dieser grinste ihn wissend an. "Hat dir doch gefallen." Naruto starrte ihn mit aufgerissenen Augen an. So ein mieser…! "Bestimmt nicht!", demonstrativ drehte er sein Gesicht wieder zur anderen Seite. Er musste dringend das Thema wechseln, bevor Sasuke noch weiter darauf eingehen konnte. "Wieso hat dein Dad eigentlich angerufen?" Naruto wollte wissen, was so wichtig war, dass er ihre Spielerei stören musste, gerade als es gut wurde. Ein lautes Seufzen erfüllte den Raum und ein dumpfes Geräusch kurz darauf ließ Naruto vermuten, dass Sasuke sich aufs Bett fallen ließ. Er schien den Versuch, ihn weiter betören zu wollen, aufgegeben zu haben, wie Naruto es beabsichtigt hatte. Eigentlich schade… "Arbeit. Es gibt wohl Probleme mit dem Mailsystem für die Kunden der Herberge. Ich soll da nachher mal reinschauen." Naruto drehte sich zu Sasuke, der mit geschlossenen Augen neben ihm lag. "Oh, klar. Du kannst meinen Laptop gern wieder benutzen.", bot er an. Sasuke öffnete ein Auge und hob den Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln. "Danke." "Sag mal," Naruto zögerte einen kleinen Moment, weil er nicht sicher war wie seine Frage rüberkommen würde, "Stört es deine Eltern gar nicht, dass du einfach solange wegbleibst?" Es war wohl kaum geplant, dass er sich spontan bei einer Sommerbekanntschaft einquartierte. So formuliert klang das auch nicht nach einer großartigen Idee, welcher man ohne Bedenken zustimmte. Andererseits war Sasuke wohl alt genug um selbst zu entscheiden was er tat und wohin er ging. Dennoch fragte sich der Blonde, ob es okay war Sasuke einfach für sich zu beanspruchen. Dieser schwieg und sah ihn durchdringend an. Naruto konnte förmlich sehen, dass er gut über seine Antwort nachdachte. Dann begann er zu lächeln. "Wenn es nach ihnen geht sollte ich gleich nach Hause fahren und mich auf das nächste Semester vorbereiten. Aber dafür ist noch massig Zeit, also ist es okay, solange ich es nicht übertreibe. Ich will auch nicht undankbar sein, weil ich schließlich außer Itachi nur noch die beiden habe. Meine Mutter und mein Vater sind bei einem Unfall gestorben, als ich 7 war. Seitdem lebe ich bei meiner Tante und meinem Onkel, den hast du ja bereits getroffen.", Sasuke schnaubte belustigt, "Ich glaube du kannst dir denken, wie er reagiert hat, als ich spontan angekündigt habe, dass ich noch eine Weile bei Itachi bleibe." Naruto hielt den Atem an, überfahren von den Informationen, über die Sasuke locker nebenbei plauderte, wie bei Kaffee und einem Stück Kuchen. "Oh mein Gott... Sasu... Sasuke", Naruto war überfordert mit der Situation. Diese Aussagen kam mehr als nur aus heiterem Himmel. Sasukes Eltern lebten nicht mehr. Damit hatte Naruto nicht gerechnet. Wie auch, man sah ja niemandem an, ob und wen diese Person verloren hatte und hinzu kam, dass er bis vor wenigen Sekunden noch der Annahme gewesen war, dass Sasuke der Sohn der Herbergeninhaber war. "Ich wusste nicht, dass deine Eltern... Dass sie... Ich dachte, wegen der Herberge und oh Gott..." Ohne das Naruto etwas dagegen tun konnte spürte er das Brennen in seinen Augen. Seine Sicht verschwamm leicht. Naruto wusste nicht wie man richtig reagierte. Seine Trauer auszudrücken war respektvoll, doch war es das was man hören wollte, wenn man in der Situation war? "Tut... Tut mir Leid, das... Dass ich einfach davon ausgegangen bin, dass... dass..." Er schniefte, warme Flüssigkeit suchte sich ihren Weg hinab über seine Wangen. Seine Zähne gruben sich in seine Unterlippe. "Hey.", Sasukes Stimme war sanft. Er hatte sich wieder aufgesetzt und war auf ihn zu gerückt. Das was Naruto durch den Schleier seiner Augen sehen konnte war ein verwirrter Ausdruck auf Sasukes Gesicht. Er hatte anscheinend nicht mit so einer Reaktion von ihm gerechnet. Gut, da waren sie schon mal zwei. Denn Naruto hatte das selbst auch nicht geplant. "Als erstes lässt du das hier ganz schnell wieder sein.", sagte Sasuke und tippte gegen Narutos Mund. Dann legte er seine Hände an seine Wangen und Strich ihm mit dem Daumen die Tränen weg. Die angenehme Kühle seiner Finger beruhigte ihn ein wenig, dennoch fühlte er sich furchtbar. "Ist schon gut. Du kannst doch nicht wissen, dass sie nicht meine biologischen Eltern sind. Vor allem, wenn ich sie meine Eltern nenne. Das hat sich einfach mit der Zeit ganz selbstverständlich so ergeben.", Sasukes Mundwinkel wanderten sanft nach oben, "Sie sind eben meine zweiten Eltern geworden." flüsterte Sasuke und legte seine Stirn an Narutos. Sanft lehnte er sich an ihn und ließ einen stillen Moment vergehen, "Ich komme damit zurecht. Ich vermisse sie, aber es ist nicht mehr so unerträglich wie damals.", sagte Sasuke schließlich, doch Naruto konnte den Schleier der Traurigkeit in seinen Augen erkennen während er sprach. Der Blonde schniefte und versuchte sich weitere Tränen wegzublinzeln. Wieso war er hier derjenige, der getröstet werden musste? Er müsste für Sasuke da sein in so einer Situation und nicht andersherum. "Ich will nur, dass du Bescheid weißt. Immerhin bist du mir wichtig.", hauchte Sasuke und lächelte dann so warm und wohlig, wie die Sonne an einem Sommerabend. Die Wärme breitete sich auch in Narutos Körper aus, besonders ums Herz ging die Wärme auf ihn über. Der Drang zu Weinen versiegte, stattdessen blickte er sprachlos in Sasukes schwarze Iriden. War es unangebracht zu tun, was Naruto tat? Vielleicht. Aber er konnte einfach nicht in Worte fassen, was Sasuke in ihm auslöste, also lehnte er sich vorsichtig nach vorne und küsste ihn federleicht. Für ein paar Sekunden verweilten sie so, bis Naruto sich zurücklehnte. "Du bist mir auch wichtig." Fest blickten sie einander in die Augen. Naruto hob seine Arme und legte seine Hände auf die Sasukes, welche weiterhin auf seinen Wangen lagen. Dass diese an Temperatur gewannen konnte Naruto in ihrer Situation und ob des Gesagten nicht verhindern. Das Lächeln Sasukes verschwand und er starrte ihn wortlos an. Normalerweise hätte allein dies gereicht um Naruto seine Worte bereuen zu lassen, wäre da nicht dieses ungewöhnliche Rosa, welches sich auf Sasukes blasser Haut verteilte. Diesmal war es Naruto, der leicht lächelte, er beugte sich erneut vor und verschmolz ihre Lippen miteinander. Aufgeregt pochte sein Herz in seinem Brustkorb. Sasuke war es gewesen, der zuerst davon angefangen hatte und Naruto hatte ihm nur wahrheitsgemäß offenbart, dass er genauso fühlte. Dennoch war Naruto erleichtert, als sich die Röte bemerkbar gemacht hatte. Sasuke lehnte sich in den Kuss und erwiderte ihn so zaghaft wie Naruto ihn initiiert hatte. Wieder und wieder. Jeder ihrer Küsse schickte wohlige Schauer durch den Körper, ließ sein Herz wild schlagen und alles um sich herum vergessen. Besonders die Zeit. Denn wieviel Zeit verging, in der sie nur so da saßen und ihre Lippen miteinander kommunizieren ließen, wusste Naruto nicht, als plötzlich, viel lauter als er in Erinnerung hatte, seine Türklingel ertönte. Bedauerlicherweise stoppten sie ein weiteres Mal in ihrem Tun. Naruto musste sichtlich verwirrt wirken, denn Sasuke war es, der als erstes seine Stimme wieder fand. "Erwartest du jemanden?", seine Hände, die mittlerweile ihren Weg zu Narutos Seiten gefunden hatten, fielen zurück an Sasukes Seite. Naruto schaute zur Schlafzimmertür, als würde er dadurch in den Hausflur sehen können. "Eigentlich nicht, nein.", er versuchte sich auszumalen, wer an einem Sonntagmorgen um 8 Uhr bei ihm klingeln könnte. Wobei er sich nicht mal sicher war, wie spät es wirklich war. Pakete wurden heute aber nicht geliefert, zumal er gar nichts bestellt hatte. Also wer wollte ihn besuchen? "Oh oh.", entfuhr es ihm und er spürte einen kalten Schauer seinen Rücken hinabschleichen. Was wenn… "Soll ich hingehen?", fragte Sasuke plötzlich und Naruto bemerkte, dass er nun ebenfalls Richtung Tür blickte, jedoch mit einem mörderischen Ausdruck im Gesicht. Vielleicht sollte er seine Vermutungen lieber für sich behalten. Noch bevor er sich entschieden hatte, stand Sasuke jedoch auf, seine Antwort nicht abwartend. Ob das eine gute Idee war wusste der Blonde wirklich nicht, er hielt ihn aber auch nicht auf. In seiner Untätigkeit eingefroren blieb er zwischen den Decken und Kissen sitzen, wartete und lauschte, nachdem Sasuke aus seinem Sichtfeld verschwunden war. Was an der Wohnungstür genau abging konnte er nicht hören, bis- "Naruuuu!" … Hinata?! Der Blondschopf schlug das Bettzeug von sich und taumelte aus dem Schlafzimmer ins Wohnzimmer, wo ihn Hinata und Kiba angrinsten. Sie waren gerade dabei ihre Jacken abzulegen. Sasuke schien in der Küche zu sein, dem Klappern von Geschirr nach zu urteilen. Das ergab gerade alles keinen Sinn. "Guten Morgen, Schlafmütze!", begrüßte Kiba ihn und auch Hinata schien der Sonnenschein in Person zu sein, so wie sie lächelte. "Was macht ihr hier?", war alles was Naruto herausbrachte, sein Verstand noch nicht ganz auf der Höhe. "Frühstücken.", war Hinatas knappe Antwort und lächelte ihn an. "Frühstücken?", wiederholte Naruto und ihm war sichtlich anzusehen, dass er sich fragte: weshalb. Natürlich hatte er nichts dagegen, doch Hinata war nie jemand gewesen, der ohne Anmeldung morgens vor der Tür stand. Bis jetzt. "Klar, was gibt es besseres, als an einem Sonntagmorgen mit seinen besten Freunden gemeinsam, nach einer langen Nacht, zu frühstücken.", diesmal war es Kiba der sprach. In seinem Gesicht ein Grinsen, welches eindeutig nur dazu dienen sollte, das Gesagte positiv herüberzubringen. Denn seinem Gesichtsausdruck und der monotonen Tonlage nach, wäre er auch noch etwas länger im Bett geblieben. Tja, ein Glück hatte Naruto nicht so viel getrunken wie Kiba gestern, somit war es für Naruto nicht das größte Problem schon wach zu sein. "Also?", Hinata blickte zu ihm auf und besah ihn aus großen Augen. "Also?", wiederholte Naruto sie erneut und blickte sie dementsprechend fragend an. "Na, wie war es.", flüsterte sie, nicht gerade bemüht sehr leise zu sein, ein kleines Grinsen huschte über ihre Mundwinkel, "Seinem Outfit und deinen geröteten Augen nach zu urteilen, scheint ihr noch recht viel Spaß gehabt zu haben." Outfit? Sasukes? Was war mit Sasukes… Oh. Nicht dass Naruto daran gewöhnt war, seinen neuen Mitbewohner halbnackt zu sehen, im Gegenteil, er versuchte geradezu fanatisch ihn nicht anzustarren, wann immer das mal der Fall war. Doch er hatte tatsächlich nicht darauf geachtet, dass Sasuke nur in Shorts bekleidet zur Tür gegangen war. Die Intimität zwischen ihnen war eben gerade noch so präsent gewesen und so plötzlich gestört worden, dass es ihm nicht unangebracht vorkam, wie Sasuke hier herumlief. Angesichts des unangekündigten Besuchs hätte er da aber eher dran denken sollen. Seine Wangen gewannen ein wenig Farbe. "Da war nichts! Was zur Hölle haben meine Augen damit bitte zu tun?!", abwehrend verschränkte er die Arme vor der Brust und wandte den Blick gen Küchentür. Dass er verheult aussah machte die Situation echt nicht besser, aber erklären konnte er das auch schlecht. "Und die roten Flecken habt ihr aufgemalt, was?", grinste Hinata und tippte sich demonstrativ gegen den Hals. Naruto erschrak kurz und presste sich die Hand auf den eigenen, dort wo der Knutschfleck verräterisch begann warm zu werden. Er hatte im Rausch der Dinge völlig vergessen, dass der Fleck existierte. Zum Glück hatte Naruto Sasuke auch nur einen verpasst, das wäre bei seinem halbnackten Auftritt sonst schwer zu verstecken gewesen. Der Gedanke, dass es durchaus zu mehr hätte kommen können, verursachte ihm eine leichte Gänsehaut. "Das bedeutet nicht, was ihr denkt!", murmelte der Blonde fast schon bedauernd. "Mhm. Das sagst du immer.", stimmte Kiba in ihre Unterhaltung ein, während er es sich auf dem Sofa bequem machte. "Weil es immer so ist!", fuhr Naruto ihn an und griff schnell nach dem Bettzeug, das wirr neben Kiba ausgebreitet lag. Nicht dass die beiden noch auf die Idee kamen irgendwie daraus zu schließen, dass Sasuke nicht auf dem Sofa geschlafen hatte! "Deine Augen sagen mir, dass du lange wach warst oder dass du geweint hast.", schloss Hinata schnippisch und beäugte ihn dann kritisch, "Wenn es das letztere wäre, dann müsste ich ein Wörtchen mit ihm reden. " Bloß nicht, dachte Naruto. Das fehlte ihm noch, dass sie auch noch Sasuke ausquetschte. "Dann war ich lange wach, na und? Das heißt nicht, dass wir… du weißt schon. Was geht euch das eigentlich an?", sein Schmollen war deutlich zu hören. "Dein Glück liegt uns am Herzen.", grinste der Brünette und hob dabei die Füße auf den kleinen Couchtisch vor sich. "Und ich bin nur glücklich, wenn ich mich flachlegen lasse?", fragte Naruto skeptisch und kickte elegant die Beine Kibas vom Tisch. Jener kommentierte Narutos Tun mit einem Grummeln. "Das wollte Kiba damit nicht sagen.", Hinata übernahm das Sprechen, "Es wäre aber vielleicht ein Schritt in Richtung deines Glückes." Naruto verstand nicht. Was hatte Sex mit Sasuke mit seinem persönlichen Glück zu tun? Er hob eine Augenbraue. "Wäre ein logischer Schritt in Richtung dieses sogenannten Glücks nicht eher Gefühle, die auf Gegenseitigkeit beruhen?" "Da hast du Recht.", stimmte seine beste Freundin ihm zu, "Aber um Gefühle muss ich mir bei euch ja keine Gedanken machen." Sie zuckte mit den Schultern. Naruto spürte erneut Hitze in seinem Gesicht. "Was..." wollte Hinata damit sagen? Ihre Gefühle für einander waren das kleinste Problem? "Es ist das Einzige was noch zwischen euch steht, so wie ich dich kenne. Du bist ein Meister darin dir selbst im Weg zu stehen, Hase." Naruto glaubte vor Hitze zu vergehen. Was fiel ihr ein? Sie konnte so etwas doch nicht einfach sagen! Was wenn Sasuke.... "Frühstück ist fertig.", Sasuke Stimme unterbrach seinen Gedankengang und der Blonde starrte an seiner besten Freundin vorbei. Er traf auf tiefes Schwarz. Hart schluckte er und seine Finger krallten sich das Bettbezug in seinen Armen. Oh Gott. Seit wann stand Sasuke dort im Türrahmen?! "Da... Dan...", nicht in der Lage ein vernünftiges Wort über die Lippen zu bringen, packte Hinata ihn an den Schultern und drehte ihn um. "Danke, Sasuke.", ihr Lächeln war deutlich zu hören, "Naru wollte gerade das Bettzeug wegbringen." Ihre Worte unterstützend schubste sie ihn leicht gen Schlafzimmer. Und wie von selbst trugen seine Füßen ihn anschließend auch genau dort hin. Kaum war die Tür hinter ihm angelehnt vergrub er seinen feuerroten Kopf im weichen Bettzeug. Mann, Hinata! Was wenn Sasuke das alles gehört hatte? Was hieß hier Gefühle waren kein Problem, hatte sie die letzte Woche im Koma verbracht oder was?! Genau das war doch von Anfang an das Problem gewesen. Vor allem, dass Naruto welche hatte und davon zu viele auf einmal. Und Sasuke? Hatte er ihm seine Gefühle nicht indirekt bereits 10x gestanden? Naruto drückte das Gesicht fester in die Kissen. Es roch nach dem Schwarzhaarigen. Wieso musste Hinata so verbal sein, wo war ihre schüchterne Art hin? Als ob Naruto nicht selbst wusste, dass er schon gestern Abend bereit war, alles mit sich machen zu lassen. Wenn er nur nicht so nervös gewesen wäre… "Naruto?" "WAH!!" Der Blonde schrak aus seinen Gedanken hoch, wie ein zu Tode geängstigter und sprang einen Schritt nach vorn. Ein bisschen war er das auch, was fiel Sasuke ein, ihn so zu erschrecken?! Besagter hatte die Tür einen Spalt geöffnet und lugte etwas verwirrt ins Zimmer. Naruto fiel auf, dass er sich ein Tanktop übergeworfen hatte. Bis auf die Arme war von seinem schönen Oberkörper nichts mehr zu sehen. Schade. "Willst du hier Wurzeln schlagen oder so? Ich räume das Zeug auch selbst weg, ist kein Problem." "Ah. Ah, nein! Schon gut, bin fertig.", sagte er und warf die Sachen einfach auf sein Bett. Da konnte er sich später drum kümmern, wen interessierte jetzt schon das Bettzeug? Als er sich wieder zu Sasuke umdrehte, sah er, dass dieser eine Augenbraue in die Höhe geschwungen hatte und ihn angrinste. "Okay. Dann komm jetzt, bevor der Kaffee kalt wird. Deine Freunde haben nicht umsonst alles für's Frühstück mitgebracht." "Kaffee?", Naruto verzog das Gesicht bei dem Gedanken an das dunkle Getränk. Ja, er trank Kaffee, wenn er musste, ihm nichts anderes übrig blieb und dann auch nur mit literweise Milch. Er hörte Sasuke lachen. "Ich glaub Hinata hat gerade noch irgendwas von heißer Schokolade gesagt." Narutos Mine erhellte sich und all die Gedanken, die sich eben noch um das Gespräch mit Hinata drehten, waren verschwunden. "Steh hier nicht so rum, das Essen wartet.", freute sich der Blondschopf und ging an Sasuke vorbei, direkt Richtung Küche. Zu Narutos Glück passierte nichts weltbewegendes oder immens peinliches, während sie zu viert an seinem kleinen Küchentisch schon fast kuschelten, um zu frühstücken. Es war schön, dass ihr kleiner Streit wirklich gänzlich aus der Welt geräumt war und sie wieder normal miteinander sprachen. Über alles Mögliche, sehr viel belangloses Zeug und Naruto war wirklich froh, dass Hinata nicht munter über sein Sexleben hatte reden wollen. Naruto auszufragen war eine Sache, aber in Sasukes Gegenwart zählte das dann doch zu einmischen und das wollte sie ja nicht mehr tun. Erst als Sasuke nach einem kurzen Blick auf die Digitalanzeige des Ofens schaute, realisierte Naruto wie lange sie einfach da gesessen hatten. Ihm wurde warm ums Herz. Es war wirklich schön mit seinen Freunden und Sasuke so ausgelassen reden zu können. Und es freute ihn ungemein, dass Sasuke sich mit den zwei wichtigsten Menschen, abgesehen von seinen Eltern, so gut verstand. Hinata ließ es sich natürlich nicht nehmen Sasuke hier und da über ein paar Dinge auszufragen, Dinge wie Hobbies und anderer Kram. Sasuke antwortete in seiner charmanten Art auf die neugierigen Fragen seiner besten Freundin. "Sorry, ich sollte langsam anfangen zu Arbeiten.", entschuldigte sich sein Mitbewohner jedoch nun und erhob sich, sein Geschirr greifend. Arbeit? Im ersten Moment war Naruto verwirrt. Dann viel ihm das Telefonat von Sasuke und seinem Onkel wieder ein. Er hatte das total vergessen. "Oh.", auch Naruto erhob sich und griff nach dem Geschirr in Sasukes Händen, "mein Laptop steht auf dem Schreibtisch. Ich kümmere mich darum.", lächelte er und auch Sasuke schenkte ihm ein Lächeln. "Danke.", die Finger Sasukes strichen sanft über den Handrücken des Blonden, bevor er von dem Geschirr abließ, "Und danke fürs Frühstück. Hat mich sehr gefreut.", richtete er sich dann an die beiden Besucher, bevor er aus der Küche verschwand. Naruto blickte ihm noch eine Weile hinterher. Auf seiner Haut spürte er immer noch die Wärme, die Sasukes Finger hinterlassen hatten. "Ich sagte ja, es fehlt nur der Sex." Naruto funkelte seine beste Freundin an, die mit Kiba zusammen grinsend das Szenario begutachtet hatte. Hinata hatte sich in Sasukes Gegenwart also nur zurückgehalten. "Weiß' gar nicht was du meinst.", damit drehte Naruto sich zur Arbeitsfläche um und platzierte Sasukes Geschirr in der Spüle, "Kaffee?" "Immer doch." Als Naruto sich zu seinen beiden Freunden umdrehte, hielt Hinata ihm ihre Tasse hin, immer noch ihr Grinsen auf den Lippen, welches ihm sagte, dass besonders er keine Chance hatte ihr einen Bären aufzutischen. Zu dritt verweilten sie noch eine Weile in der Küche und redeten. Bis schließlich auch der Kaffee nicht mehr half und Kiba begann zu nörgeln, dass er sich auf jeden Fall nochmal hinlegen wollte, sonst würde er heute gar nichts mehr tun können. Hinata erbarmte sich von Naruto abzulassen und ihn nicht weiter auszuquetschen und machte sich mit Kiba auf den Weg, obwohl es ihr natürlich blendend ging. "Viel Spaß euch beiden noch!", verabschiedete sie sich mit lauter Stimme aus dem Flur, sodass auch Sasuke sie hören konnte, der im Wohnzimmer saß, bevor sie die Tür hinter sich schloss. Nicht ohne Naruto bedeutungsvoll zu zuzwinkern. Dieser ignorierte das gewissenhaft und drehte sich zu Sasuke um. Er schien vertieft in was auch immer er da zu tun hatte, also wollte Naruto ihn nicht stören. Stattdessen machte er sich daran in der Küche aufzuräumen. Die zwei hatten ihm zwar angeboten zu helfen, aber so dramatisch war es nun auch nicht und er wollte Kiba nicht noch weiter quälen. Er sah echt beschissen aus. "Nein, Dad, ist schon gut, ich krieg das auch so hin. Kannst du mir nur-", der Blonde hatte die Küchentür offen gelassen. Sasuke schien zu telefonieren und er klang genervt. Richtig, vorhin hatte er ja angedeutet, dass sein Onkel eigentlich wollte, dass er zurückkam. Naruto spülte das Geschirr ab und dachte erneut darüber nach, was Sasuke gesagt hatte. ~ "Hier." Naruto stellte eine Tasse neben Sasuke auf dem Schreibtisch ab. Er hatte sein Telefonat bereits beendet und starrte gerade in die Untiefen des Bildschirm. Nun blickte er ihn überrascht an und grinste dann. "Womit hab ich denn das verdient?" "Hast du nicht.", antwortete Naruto ohne zu zögern und wandte den Blick von den fesselnden Onyxen ab, "Das ist die letzte Tasse, ich wollte den Kaffee nur nicht weg-" Sasuke unterbrach ihn, indem er ihn an seinem Shirt zu sich hinunterzog. Fest und bestimmend drückte er ihre Lippen aufeinander, mit einer Leidenschaft die Naruto überraschte. Er erwiderte sie ohne Umschweife, aber Sasuke trennte ihre Münder schon nach wenigen Sekunden. "Das wollte ich vorhin schon machen.", hauchte er leise. "Ich auch.", hörte Naruto sich verträumt sagen, noch völlig überrumpelt von Sasukes spontaner Knutschattacke. Dann spürte er schlagartig wie sein ganzer Körper erhitzte als er realisierte, was er da gerade gesagt hatte. Auch Sasuke konnte er ansehen, dass jener nicht damit gerechnet hatte. Wahrscheinlich ging der Schwarzhaarige davon aus, dass Naruto in Windeseile rot anlief und in Schweigen verfiel. Normalerweise wäre dies auch genau seine Reaktion gewesen. Naruto spürte die langen Finger seines Mitbewohners als sie sich um seine Hand legten. Wann hatte Sasuke nach seiner Hand gegriffen? Naruto sah wie sich der Adamsapfel deutlich abzeichnete als Sasuke schluckte. "Naru..." Weiter kam der Schwarzhaarige nicht, denn ein Naruto nur allzu bekannter Klingelton ertönte aus seinem Schlafzimmer. "Handy.", krächzte der Blonde und zog seine Hand zurück, bevor er sich ins Schlafzimmer flüchtete. Viel zu peinlich war ihm seine Antwort auf Sasukes Worte. Auch wenn es stimmte, wie konnte er es so mir nichts dir nichts aussprechen? Gut dass er sich den Kopf nicht lange zerbrechen konnte, denn das Handy klingelte weiter vor sich hin und nahm ihm die Zeit dafür. Ohne auf das Display zu schauen nahm er das Smartphone vom Nachttisch und nahm den Anruf an. "Hallo?" »Naruto, hey.« "Shikamaru?" Naruto war ernsthaft verwundert, dass der auf den Beinen war. Er war derjenige, der das größte Recht hatte nach seinem eigenen Geburtstag den heftigsten Kater der Welt zu haben, warum war er überhaupt wach? Naruto hätte an seiner Stelle sicher den ganzen Tag geschlafen, aber Shikamaru war auch kein unverantwortlicher Trinker. »Sorry, Ich weiß, das ist echt blöd von mir, weil du heute frei hast, aber…«, Shikamaru erzählte ihm, dass gerade zwei Kollegen ausfielen und natürlich brauchte er Ersatz, da er selbst nicht zwei Schichten übernehmen konnte. Narutos Laune sank augenblicklich in den Keller. Es war nicht Shikamarus Schuld, dass sowas passierte, dass er selbst schon eine der Schichten übernahm war nicht cool, aber Lust heute noch zu arbeiten hatte Naruto deshalb auch nicht. Er wollte am liebsten den ganzen Tag rumliegen und nichts tun. Genau. Oder mit Sasuke… Er stoppte seine Gedanken vom Abschweifen und konzentrierte sich auf das Telefonat. Er verließ das Schlafzimmer und machte sich auf den Weg zur Couch. Seufzte. »Du kriegst den freien Tag auf jeden Fall wieder, du hast ja Mittwoch eh frei, Haku ist dann auf jeden Fall wieder da, dann kannst du Donnerstag auch frei nehmen.« "In Ordnung. Bin um 17 Uhr da. … Kein Problem. … Bye." Erneut seufzend ließ er sich auf die Couch plumpsen. "Arbeit?", hörte er Sasuke fragen. "Sieht so aus, ich-", Sein Handy unterbrach ihn abrupt mit seiner lauten Vibration. Er hielt das Teil immer noch in der Hand. Wer schickte ihm denn jetzt eine Nachricht? Ein Blick aufs Display zeigte ihm um was für eine Nachricht es sich genau handelte. Ein Hinweis, dass er einen verpassten Anruf hatte. Hatte ihn jemand zeitgleich während seines Telefonats versucht anzurufen? Naruto öffnete die Nachricht. Seine blauen Augen kleben förmlich an den fünf Buchstaben, die ihm den Namen des Anrufers mitteilten. Unwillkürlich verzog er das Gesicht. Gaara. Was wollte der? Konnte oder wollte jener nicht verstehen, dass er nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte? Er wollte sich nicht weiter anhören, was für ein Nichts er war. Wie er an allem Schuld war. Es war seine Vergangenheit, eine Erinnerung, mit bitteren Nachgeschmack. Er wollte davon nichts mehr wissen. Besonders nicht jetzt, wo Sasuke doch hier war und es so gut lief. "Alles Okay?", Sasukes besorgte Stimme ließ den Blonden auf und zu dem Sprechenden blicken, der rechts von ihm an seinem Schreibtisch saß. Sasuke hatte sich auf dem Stuhl leicht gedreht, sodass er ihn direkt ansah. Naruto wusste es war seine eigene Inkompetenz gewesen, die die Beziehung zu Gaara zum Scheitern verurteilt hatte. Diesmal würde er es anders machen. Er wollte es versuchen. Ein happy end... Sein happy end. Naruto sperrte sein Handy und warf es neben sich auf die Couch. "Klar. Nur Spam.", gab Naruto als Antwort, auf seinen Lippen ein warmes Lächeln. Ja, diesmal würde er es anders machen. Sein Ziel gedanklich in Stein gemeißelt erhob Naruto sich von dem Möbelstück. "Schon eine Idee was du heute leckeres kochst?", fragte Naruto, nachdem er sich wieder zu seinem Mitbewohner gesellt hatte, indem er sich an den Tisch lehnte. "Das Frühstück ist keine 3 Stunden her und du denkst schon ans Mittagessen?", lachte der Schwarzhaarige, während er sich weiter durch irgendwelche Sachen klickte. "3 Stunden? Das ist doch die perfekte Zeit sich darüber Gedanken zu machen!" "Vielfraß." "Du liebst es doch für mich zu kochen, gib's zu!", Naruto grinste über beide Ohren und sprang geschwind zur Seite als Sasuke versuchte ihn mit seinem Ellenbogen zu treffen. "Du bist mein Versuchskaninchen, nur damit du Bescheid weißt.", höhnte er und erhob sich von seinem Stuhl. "So schmeckt es auch.", Naruto streckte ihm die Zunge raus. Vorsichtshalber begab er sich in Abwehrstellung, grinsend darauf wartend, dass Sasuke erneut versuchte ihn zu necken. Dieser schenkte ihm einen skeptischen 'das hast du nicht gesagt'-Blick und näherte sich ihm langsam. "Ganz schön frech, für jemanden der Probleme damit hat Nudeln zu kochen.", seine Mundwinkel hoben sich zu einem teuflischen Grinsen, nur noch ein halber Meter trennte sie voneinander. Naruto sagte nichts, wartete lieber auf das kommende Unheil, dass er sich eingebrockt hatte. Sasuke näherte sich ihm weiter, sodass Naruto langsam zurückweichen musste. Schließlich spürte er die Wand in seinem Rücken. Seine Atmung beschleunigte sich, als sein Gegenüber einen Arm hob um sich neben seinem Kopf an der Wand abzustützen. Jetzt blieb ihm kein Fluchtweg mehr und das bereitete ihm Gänsehaut. Mit der anderen Hand hob er Narutos Kinn ein wenig. Warmes Kribbeln durchfuhr seinen Körper. Sasuke lehnte sich ein Stück zu ihm runter. "Ich glaube wir haben noch etwas Zeit vor dem Essen, meinst du nicht?", flüsterte er und strich ihm mit dem Daumen über die Unterlippe. "Und wie gedenkst du", Naruto flüsterte ebenfalls. Seine Lider senkten sich, als sich sein Blick auf die Hand Sasukes legte. "diese Zeit zu nutzen?" Ein kleines Grinsen legte sich auf seine Lippen. Dann öffnete er jene und nahm Sasukes Daumen zwischen seine Zähne. Er hob seinen Blick, bevor er frech seine Zähne in die helle Haut drückte. Sasuke schien sein Tun zu gefallen, denn Naruto beobachte, wie dessen Zunge über seine Oberlippe huschte und er anschließend den rechten Mundwinkel leicht nach oben zog. "Ich denke, dass du ganz genau weißt", sagte Sasuke und im nächsten Moment spürte Naruto Sasukes Bein in seinem Schritt. Er keuchte auf. "was mir vorschwebt. Aber", Sasuke kam ihm etwas näher, zog dabei seine Hand zurück, was Naruto vor Vorfreude auf das was bald folgen würde gerne zuließ. Seine Hand fand ihren Weg zu seinem Rücken, streifte ihn hinab, bis zu dem Saum seiner Shorts. "Ich zeig's dir gerne, wenn du willst." Sasukes tiefe Stimme ließ Naruto schaudern. "Gern..", Naruto griff Sasukes Tanktop an den Trägern, "Zeig's mir.", hauchte er noch, bevor er den Schwarzhaarigen zu sich zog. Hart trafen ihre Lippen aufeinander, doch das störte ihn keineswegs. Zart wiederum biss Sasuke in seine Unterlippe und leckte dann über die malträtierte Stelle, bevor er das ganze wiederholte. Mit der Hand drückte er Naruto enger an sich, ihre Körper begannen schnell so hungrig aneinander zu reiben wie ihre Münder. Ihre Zungen gingen über in einen Kampf um die Dominanz des Kusses. Eigentlich war egal wer sie für ein paar Sekunden errang, es war das Spiel selbst, das die Lust entflammte. Obwohl Naruto es natürlich genoss Sasuke zu erkunden, bis dieser ihn gierig zum erneuten Zungenspiel dirigierte. Er legte die Hände um Sasukes Nacken, drückte den Rücken durch und rieb seinen Schritt betont lasziv an seinem Oberschenkel. Naruto schauderte und seufzte lustvoll. Sasukes Arme waren bestimmend um ihn geschlungen, als jener einige Schritte zurück tat. Naruto, völlig auf ihren Kuss konzentriert, stolperte dem Schwarzhaarigen förmlich hinterher. Doch nichts hätte ihn im Moment weniger stören können. Weshalb seine Hände, als Sasuke die nächsten Schritte tat, sich in dessen schwarzen Haaren verirrte und er ihren Kuss noch mehr zu intensivieren versuchte. Erst die plötzliche Drehung und die Armlehne seines Sofas, welche er nun in den Kniekehlen spürte, sowie ein plötzliche folgender Gleichgewichtsverlust, ließ ihn realisieren, was gerade passierte. Geschickt wie er nun mal war, hatten seine Hände ihren Weg aus Sasukes tiefschwarzem Haar gefunden und halt gesucht. Sie fanden diesen an Sasukes Schultern, sodass Naruto den Schwarzhaarigen mehr oder weniger direkt mit sich auf das gute Möbelstück verfrachtet hatte. "Da hat es aber jemand eilig.", grinste Sasuke und leckte sich über die Oberlippe. Narutos Herz pochte ihm in den Ohren. "Kann's kaum erwarten!", hauchte er enthusiastisch und grinste. Er war sich sicher noch nie wahrhaftigere Worte geäußert zu haben. Erneut zog er Sasuke in einen stürmischen Kuss. Verfrachtete seinen Mitbewohner so weiter über die Armlehne auf sich. Dessen Körpergewicht ruhte nun auf eine verheißungsvolle Art auf ihm, die ihm Vorfreude der besonderen Art bescherte. Sie blieben aber nicht lange so liegen. Schamlos bewegte Naruto seine Hüfte dem Schwarzhaarigen entgegen, ein tiefes Raunen war die Antwort, ebenso wie ein Zucken seiner Lendengegend. Sie setzten ihren Rhythmus von gerade fort, ungeduldig und verzweifelt nach der Reibung suchend und oh fuck. Naruto konnte ihn spüren. Wenn der Blonde nicht schon vor Lust glühen würde, dann würde er spätestens jetzt in Flammen aufgehen. Naruto löste eine seiner Hände von ihm und versuchte Sasuke dünnes Top am Rücken hochzuschieben. Er wollte seine nackte Haut unter den Fingern spüren. Als er über eine bestimmte Stelle strich konnte er fühlen wie sich Gänsehaut bei Sasuke bildete und er den Rücken leicht bog. War er dort etwa empfindlich? Naruto hatte kaum Zeit seine neue Entdeckung zu genießen, denn auf einmal löste Sasuke ihre Münder voneinander und begann seinen Hals mit Küssen zu bedecken. Zudem befand sich eine Hand unter seinem T-Shirt und bahnte sich ihren Weg hoch zu seiner Brust. Bereitwillig neigte Naruto seinen Kopf zur Seite, bot Sasuke so noch mehr Fläche zum Verwöhnen. Diesem kam dies offensichtlich gelegen, denn kleine, sanfte Küsse in Abwechslung mit einem spielerischen Knabbern folgten auf der neu dargebotenen Fläche. Als wäre das nicht schon genug um Naruto Laute des Gefallens zu entlocken, hatte Sasukes Hand ihren Weg über seine Brust zu einer seiner Brustwarzen gefunden. Neckisch und geschickt begann er sie zu umspielen. "Mhh...", seufzte Naruto und streckte sich den Fingern Sasukes entgegen. Der Blonde konnte ein Grinsen deutlich an seinem Hals spüren. Ein sanftes Kneifen in seine Brustwarze folgte. "Mhhhah…fuck..", diesmal entwich ihm eine Mischung aus Stöhnen und Seufzen. "Eins nach dem anderen.", murmelte Sasuke in seine Halsbeuge und ließ damit kleine, heiße Blitze durch Narutos Unterkörper zucken. Natürlich nahm Sasuke ihn wörtlich, aber Naruto konnte nicht sagen, dass es ihn störte. Genießend rekelte er sich den Berührungen entgegen, während Sasuke seine Reise fortführte und die Gegend um Narutos Schlüsselbein liebkoste. Seine Finger umspielten seine Brustwarze weiter in kleinen kreisenden Bewegungen bis sie hart wurde und widmete sich dann der anderen. Naruto versuchte gar nicht erst den Mund zu halten, er seufzte und stöhnte bei jeder Berührung, die ihn noch ungeduldiger werden ließ und die seine Lenden brennen ließen. Er wollte noch mehr von Sasuke spüren, die Stoffschichten zwischen ihnen störten mit jeder verstrichenen Sekunde ungeheuerlich mehr. Bis Sasuke seine freie Hand an den Bund von Narutos Short legte und seine frechen Finger langsam daran zogen. "Sasu..ke...", Naruto konnte die Ungeduld, mit der er den Namen des anderen sagte, nicht zurück halten. Sie unterstreichend drückte er sein Becken der Hand Sasukes entgegen. Er sollte ihn endlich berühren. Er wollte ihn endlich direkt spüren, Haut auf Haut. Schon zu oft waren sie in den letzten Tagen unterbrochen worden, bevor Naruto sich seiner Ekstase hatte völlig hingeben können. Viel zu sehr jedoch liebte Sasuke es die Oberhand zu haben, das wusste Naruto. Sasuke war niemand, der einem nach einmaligem Bitten sofort Lust bescherte. Das ließ er den Blonden auch jetzt eindeutig spüren, denn Sasuke schien keines Weges beeindruckt von Narutos wimmern und strich ihm weiterhin neckisch am Hosenbund entlang. Ab und an ließ er Narutos Herz noch höher schlagen, als Sasuke seine Finger für paar Sekunden unter dem Bund verschwinden ließ und über den Ansatz seines Schambereichs Strich. Dieser…! Naruto hatte genug, er wollte ihn und zwar jetzt! Er griff bestimmend in den dunklen Schopf seines Mitbewohners und durchfuhr die Mähne leidenschaftlich. "Gott...", Naruto zog seinen Kopf, bestimmend aber mit so viel Sanftheit er noch aufbringen konnte, auf Augenhöhe. Fest blickte er in die Onyxe. "Jetzt... mach... schon...", presste der Blondschopf unter seiner mittlerweile recht schweren Atmung heraus. Sasuke zog scharf Luft ein und leckte sich kurz über die Lippen, bevor er wortlos ihre Lippen miteinander verschmolz. Zeitgleich verschwand seine Hand in Narutos Hose. Ein Zucken durchfuhr dessen Körper, es fühlte sich an als würden tausend kleine Blitze durch seinen Körper fahren, als Sasukes schlanke, lange Finger sich endlich um seine bereits mit Lusttropfen befeuchtete Mitte legten. Er stöhnte in ihren Kuss und Sasuke nutzte die Chance sofort, um mit seiner Zungen in seine Mundhöhle vorzudringen. Er bewegte seine Hand ein paar Mal langsam an der Länge seines Glieds entlang und brachte Naruto den Kuss wieder und wieder zu lösen, eine Mischung aus verlangendem Winseln und Erleichterung sprach aus ihm. Er spürte wie Sasuke mit dem Daumen über seine Spitze fuhr und wieder erbebte Narutos gesamter Unterkörper vor Lust. Ohne Umschweife begann er sich der liebkosenden Hand schneller entgegenzubewegen, Sasuke tat ihm den Gefallen. Er umschloss seine pochende Länge fester und bewegte sich im Einklang mit seiner Hüfte. "Ah.. Sasu-", Naruto wusste nicht mehr was er sagen wollte, als er sich selbst unterbrach. Ihn übermannte die brodelnde Hitze in seinem Unterkörper und plötzlich tanzten Sterne vor seinen Augen und weiße Hitze brach aus ihm heraus. Seine Lippen waren geöffnet, doch er hörte sich in diesem Moment selbst nicht, das Blut rauschte in seinen Ohren lauter als alles andere. Und es fühlte sich großartig an! Es dauerte einen Moment, bis Naruto aus seiner Ekstase zurück ins diesseits kam und bemerkte, dass er seine Finger tiefer in Sasukes Haar und Rücken vergraben hatte, sich regelrecht an ihn gekrallt hatte. Sein Atem ging schnell und schwer. Weitere Sekunden lag er nach Luft ringend da, dann öffnete er langsam die Augen und erst mit einem Blick in Sasukes überraschtes Gesicht realisierte er, was gerade passiert war. Binnen weniger Sekunden hatte Naruto von Sasuke abgelassen. Seine Hände, die sich bis vor kurzem noch an die Person über sich gekrallt hatten, drückte er sich beschämt aufs Gesicht. "Fuck...fuck... Oh Gott...", murmelte Naruto. Das war nicht gerade wirklich passiert oder? Das war der reinste Albtraum! Wie sollte er Sasuke jemals wieder in die Augen schauen?! Sasuke hielt ihn bestimmt für einen Zufrühkommer - was er sonst definitiv nicht war! Aber gerade war er so geil auf seinen Mitbewohner gewesen, dass der direkte Hautkontakt ihn aus dem nichts überwältigt hatte. Konnte man es ihm verübeln? Wie lange hatte er sich genau danach verzerrt? Sich seiner Scham völlig hingebend drehte Naruto sich auf die Seite, seine Hände schützten ihn weiterhin hin vor den Augen Sasukes. "Tut... Tut mir Leid!" "Was? Nein...", Sasuke klang etwas perplex, "dafür musst du dich doch nicht entschuldigen." Sanft wurden Naruto einige Strähnen von seinem Handrücken gestrichen. Naruto war zum Heulen zumute. Wie konnte Sasuke einfach so verständnisvoll sein? Naruto hatte die ganze Stimmung kaputt gemacht, doch für Sasuke war das mal wieder kein Problem. Vorsichtig lugte Naruto zwischen seinen Fingern hindurch. Sasukes dunkle Augen ruhten auf ihm, strahlten ihm liebevoll entgegen. "Sicher?", murmelte Naruto und wich Sasukes Blick aus. Er konnte spüren wie sein ganzes Gesicht, ob des Geschehens brannte. "Das kann den Besten passieren.", sagte Sasuke ruhig, "Außerdem konnte ich deinen Orgasmusausdruck sehen, während du für mich kommst, das ist schon echt heiß." Sasukes Grinsen war zum Ende deutlich zu hören. Oh Boden tu dich auf! "Das ist nicht witzig!", jaulte Naruto durch seine Hände und würde am liebsten weinen vor Scham. Wieso konnte er nicht einmal etwas richtig machen? Nein, rügte sich Naruto mental selbst, das war allein Sasukes Schuld! Wieso war er nur so geil auf ihn, dass er bei der kleinsten Berührung direkt kommen musste!? Schmollend nahm er die Hände etwas runter und wollte Sasuke am liebsten irgendwas an den Kopf werfen, Worte oder direkt das Sofakissen, als er merkte, dass etwas an seinem Bauch herunterlief. "Oh Mist!" Die Hitze auf seinen Wangen würde heute nicht mehr erlöschen, da Naruto nun klar wurde, dass er nicht nur sein Shirt, sondern auch Sasukes und dessen Hand mit seinem Sperma eingesaut hatte. Das war's, schlimmer konnte es nicht mehr werden. Ruckartig zog sich der Blonde unter Sasuke hervor und raste an ihm vorbei ins Bad, ohne einen weiteren Blick in sein Gesicht zu werfen. Geduscht und nur mit einem Handtuch um die Hüfte bekleidet stand Naruto nun im Bad, seine spontane Flucht hatte es ihm nicht erlaubt, sich noch frische Kleidung zu besorgen. Er seufzte. Wenn es ihm möglich wäre, würde er am liebsten den restlichen Tag hier abgeschottet von Sasuke verbringen. Da er aber noch spontan arbeiten musste und der Weg aufgrund des Wochenendes, alles andere als schnell ging, war ihm das nicht vergönnt. Ein weiteres Seufzen folgte, mit dem er sich zur Tür begab und diese aufschloss. Er öffnete sie, hatte es jedenfalls vor, doch er hielt inne, sobald das Holzstück sich nur einen Spalt weit geöffnet hatte. Er schluckte. Was...? Geräusche drangen an seine Ohren, die ihm unbekannt und vertraut zugleich vorkamen. Instinktiv wusste Naruto sofort was er da hörte, aber sein Hirn hatte eine Kurzschlussreaktion bei dem Gedanken, dass Sasuke auf seinem Sofa masturbierte. Naruto konnte seinen unregelmäßigen Atem hören, der sich mit tiefem Seufzen mischte. Je länger er lauschte umso mehr wurde daraus leises Stöhnen und obszönes klatschen von Haut auf Haut. Der Blonde war in seiner Position an der Tür festgefroren, unfähig auch nur einen Finger zu bewegen. Sehen konnte er natürlich nichts durch den kleinen Spalt, aber er hörte genug. Ein aufgeregtes Ziehen durchzog Narutos spärlich bedeckten Unterleib. Was passierte hier?! Und was sollte er jetzt tun?! In seinem Kopf befand sich reines Chaos und gleichzeitig konnte er nicht anders als sich auf Sasukes Laute zu konzentrieren, der keine 4 Meter von ihm entfernt Hand anlegte. Bilder von ihrem Telefonat machten sich vor Narutos innerem Auge breit. Von dem Bild auf seinem Handy. Scharf atmete Naruto ein, bei dem Gedanken was sie jetzt treiben würden, wenn er nicht zu früh ejakuliert hätte. Wer wusste wann es jemals wieder soweit zwischen ihnen kommen würde? Sie wurden so oft durch irgendwelche technischen Geräte oder Leute gestört... Er konnte nicht glauben, dass er jetzt derjenige war, der alles vermasselte. Die Geräusche, die ihm ins Bad drangen, gewannen an Lautstärke und Naruto glaubte zwischen dem heißen Stöhnen und Aufseufzen Sasukes, ebenfalls obszönes klatschen von aufeinandertreffender Haut hören zu können. Er schluckte hart. Was würde er dafür geben jetzt dort bei dem Schwarzhaarigen auf dem Sofa zu sein. Nur widerwillig nahm er dem Blick von Sasukes Hinterkopf und lehnte sich neben die Badezimmertür an die kalten Fliesen. Er schloss die Augen, versuchte erst gar nicht die Geräuschkulisse auszublenden. Umso besser konnte er versuchen sich vorzustellen, wie Sasuke in diesem Moment aussah. Ein heißer Schauer durchfuhr seinen Körper, bei dem bloßen Gedanken an das lustverzerrte Gesicht das er wohl zog, seine Lippen die er möglicherweise fest aufeinander presste, um zu verhindern anhand der Lautstärke auf sich aufmerksam zu machen, seine grazilen Hände die fest um seine Männlichkeit gelegt waren und diese fest pumpte, mit dem Ziel der völligen Lust zu verfallen. Wenn Naruto doch nur den Mut hätte zu ihm zu gehen.. er könnte ihm behilflich sein... Er stellte sich Sasukes lustverzerrtes Gesicht vor und die Schamesröte, die seine Wangen schmücken würde, wenn Naruto vor ihm auf die Knie ging. Der Blonde biss sich leicht auf die Unterlippe. Verdammt jetzt er wollte ihn- "Naru..to!", darauf folgte das schönste Stöhnen, das Naruto je gehört hatte, ein dunkler Klang, der in seinem Brustkorb resonierte und als tiefer Laut die Kehle verließ. Oh. Wenn der Blondschopf nicht erst vor wenigen Minuten gekommen wäre, dann würde sein Unterleib jetzt geradezu verbrennen oder anders ausgedrückt, er war froh, dass er noch nicht direkt wieder kommen konnte, denn das gerade… DAS löste Dinge in ihm aus, die er nicht beschreiben konnte. Es war Narutos Gesicht, dass nun in Flammen aufging. Nun war er sich sicher, dass er Sasuke nie wieder in die Augen schauen konnte, ohne sich an diesen Moment zu erinnern. Ein kurzes Rascheln ließ Naruto aufhorchen. Dann hörte Schritte er und ein kurzer Blick durch den Türspalt ließ ihn sehen, wie das Objekt seiner Begierde sein Oberteil lieblos neben das Sofa zu Boden gehen ließ und den Weg in die Küche einschlug. Er schluckte. Fasziniert blickte er dem nackten Rücken hinterher bis dieser gänzlich im anderen Zimmer verschwand. Das war seine Chance. Er riss förmlich die Tür aus den Angeln, dennoch bedacht keinen allzu großen Lärm zu verursachen und flüchtete schneller Schritte ins Schlafzimmer. Angezogen und so gut wie möglich mental vorbereitet, verließ er dieses schließlich und war ein wenig überrascht Sasuke nicht direkt im Wohnzimmer anzutreffen. Er war tatsächlich erleichtert über seine kleine Schonfrist. Ihm drangen stattdessen Geräusche aus der Küche an die Ohren. Mit schneller schlagendem Herzen betrat Naruto den kleinen Raum und sah den schwarzhaarigen am Herd stehen. War es tatsächlich schon wieder Zeit zu essen? Das vorhin war ja eigentlich nur ein Spaß gewesen, den er sich erlauben wollte. "Schon fertig?", Sasukes Frage riss ihn prompt aus seiner Verwunderung. Instinktiv suchte er Sasukes Blick und wusste schon dabei dass es eine schlechte Idee war. Sofort sah er wieder weg und ging zum Kühlschrank um eine Barriere zwischen ihnen zu haben, sonst würde er vor Scham im Boden versinken. "Eh, ja?", warum musste er so unsicher klingen und warum erinnerten ihn seine Worte an die andere furchtbar peinliche Sache von gerade? Das war sowas von Absicht, dessen war er sich sicher. "Wann musst du los? ", falls Sasuke merkte was in dem Blonden vorging, ließ er sich absolut nichts anmerken. Als wäre nichts passiert. Wie schaffte er das, nachdem er gerade während einer Solosession mit seinem Namen auf den Lippen gekommen war, obwohl er nicht mal anwesend war. Nicht zu wissen, dass das Objekt der Begierde das mitangehört hatte, tat nichts zur Sache! Naruto warf einen Blick auf die Uhr, froh über etwas anderes als seinen eigenen fauxpas reden zu können. "Zirka halb vier, denke ich, damit ich bei dem Sonntagsplan auch trotz Verspätungen pünktlich bin." Er wandte sich wieder dem Kühlschrank zu und griff eine Wasserflasche, bevor er dessen Tür schloss. "Ok.", Sasuke hantierte etwas herum, "Essen dauert noch etwas. Möchtest du es mitnehmen oder willst du noch zusammen essen?", fragte er dann und Naruto spürte die dunklen Augen auf sich. "Ehm." Der Blondschopf spielte am Deckel der Wasserflasche herum, dessen Form plötzlich der optischen Studie bedurfte, höchstinteressant mit ihren perfekten 360°, wie jeder andere Deckel auch, "Ich denke ich esse auf Arbeit, so einen großen Hunger hab ich jetzt aktuell nicht." "Alles klar.", sagte Sasuke nach einer kurzen Pause. Ganz vorsichtig wanderte sein Blick in Sasukes Richtung. War das die falsche Option gewesen? Irgendwie fühlte es sich so an. Vielleicht war er aber auch einfach nur überempfindlich und interpretierte wieder zu viel in Sasukes verzögerte Antwort. Naruto besann sich, schüttelte den Kopf. Er musste sich zudem beherrschen den Anblick von Sasukes nacktem Oberkörper nicht auf seine Netzhaut zu brennen. Dafür wanderten seine Augen über den Herd und das Essen in der Zubereitung. "Fehlt da nicht Mais für das Chili?", verwundert scannte der Blonde die verschiedenen Zutaten auf der Arbeitsfläche ein zweites Mal. "Gut erkannt.", Sasuke schnaubte belustigt, "Mais ist nicht mehr da, also mache ich eine leicht abgeänderte Variante. Kein Sorge, es wird auch deinem Feinschmeckergaumen munden.", fügte er hinzu und Naruto wusste, dass er grinste. Natürlich. "Ha, ha. Kann mich gar nicht dran erinnern, dass es heute Clown zum Frühstück gab.", die Versuchung ihm einen Todesblick a la Uzumaki zuzuwerfen war unwiderstehlich. Stattdessen kniff er die Augen zu. "Ich wollte dich eigentlich fragen, ob wir nachher zusammen einkaufen wollen. Wenn ich schon zum Konbini muss… Du könntest mich abholen.", schlug er vor und öffnete die Augen langsam um zu Sasuke zu schielen. Dass dieser plötzlich vor ihm stand, jagte ihm einen ordentlichen Schrecken ein. Sein Blick war gebannt von den tiefschwarzen Onyxen, die ihn bis in die Seele durchdrangen. "Glaubst du, dass du das schaffst? Gerade traust du dich ja nicht mal mehr mir in die Augen zu sehen.", murmelte Sasuke und beugte sich zu ihm, bis ihre Stirnen sich berührten. Narutos Herz begann zu rasen. Er fing den Geruch seines Shampoos auf und noch einen anderen, herben Duft, der Sasukes war. Dessen seidige Haarspitzen kitzelten seicht seine Wangen. Instinktiv befeuchtete Naruto seine Lippen, während er das gegenüberliegende Paar beobachtete. Jene Lippen, die vor wenigen Minuten seinen Namen gestöhnt hatten, schmückte wieder ein Grinsen. Schnell hob Naruto den Blick zu seinen Augen. "Keine Widerworte?", hauchte Sasuke wohlwissend. Der Blonde vermochte nichts zu erwidern und errötete. "Gut.", ein weiterer Hauch und er verschmolz ihre Lippen miteinander. Nur zu gern ließ sich Naruto auf den Kuss ein. Die Hand, die nicht die Wasserflasche hielt, suchte sich ihren Weg in den Nacken des Schwarzhaarigen, doch kaum berührten seine Fingerspitzen diesen nur, löste Sasuke ihren Kuss. Naruto seufzte auf und warf einen Blick in das tiefe Schwarz. "Nicht gleich stürmisch werden.", wurde Naruto für sein Tun geneckt, "Ich muss mich leider erst einmal um das Essen kümmern. Wir können wann anders weitermachen, wo wir aufgehört haben." Der Blondschopf schob darauf seine Unterlippe vor und warf besagtem Essen einen bösen Blick zu, um seine aufflammende Scham zu überspielen. "Dann mach mal dein Ding, Mister Meisterkoch. Selbst Schuld, wenn es nachher zu spät ist.", sagte Naruto und streckte seinem persönlichem Koch die Zunge entgegen. "Ich geh dann mal Wäsche waschen.", entschied Naruto spontan, da er sonst nicht gewusst hätte womit er sich die Zeit vertreiben sollte, bis Sasuke fertig war. Natürlich war da auch die Option, ihm einfach nur zuzuschauen, aber wie würde das rüber kommen? "Mach das, Darling." "Da...", Naruto wagte es nicht einmal das Wort zu wiederholen. Allein, dass Sasuke es in den Mund nahm ließ ihn tief rot anlaufen. Doch Sasuke schien es, wie so vieles was er tat und sagte, nicht zu stören, denn er widmete sich stattdessen dem Inhalt seiner Pfanne, der seine Aufmerksamkeit verlangte. ~~~ Kapitel 18: Home 12 ------------------- "Naruto? Erst Shikamaru und dann du, an einem Sonntag?", begrüßte Deidara ihn, als er die Umkleide hinten im Konbini betrat. Dem frischgebackenen Geburtstagskind war Naruto bereits über den Weg gelaufen, er sah furchtbar aus, der arme Kerl. Da war Naruto froh nur wenig getrunken zu haben. "Hey, ich könnte mir auch schönere Dinge vorstellen, als heute hier aufzukreuzen.", grummelte er dennoch. Immerhin wartete Sasuke zu Hause auf ihn und wer wusste, was sie gerade tun würden, wenn- "Aww dafür arbeitest du mit deinem Lieblingskollegen zusammen, es könnte also viel schlimmer sein! Haku, der olle Sklaventreiber könnte zum Beispiel hier sein.", Deidara zwinkerte ihm zu, während er seine hüftlangen Haare zu einem hohen Zopf band. Beide hatten sie beneidenswertes seidig glattes und langes Haar, unterschiedlicher hätten er und Haku aber nicht sein können. Haku wirkte zart in seinem Wesen, war aber robust und hatte einen eisernen Willen. Deidara dagegen sah aus wie ein Unruhestifter, aber er war locker drauf und versuchte das Leben leicht zu nehmen. Bis auf Shikamaru waren auch alle, die hier arbeiteten älter als Naruto. Deidara hatte erzählt, dass es mit seinem Studium nicht so gut lief und er deshalb erstmal eine Auszeit nahm. Naruto verurteilte niemanden hier, aber er hatte wirklich gedacht ein Konbini hätte mehr junge Teilzeitkräfte wie ihn. Deidara war sogar älter als Haku, vielleicht war er eher in Zabuzas Alter. Naruto seufzte geschlagen. "Haku vertrete ich doch gerade, oder? Wie soll der dann hier sein?", er verzog fragend die Miene, hatte er das vorhin falsch verstanden am Telefon? Deidara lachte lauthals und machte ein paar Schritte auf ihn zu. "Nimm nicht alles so wörtlich, Spaßbremse.", damit wuschelte er ihm im Vorbeigehen kurz über den Kopf. Narutos Kehle verließ ein jammernder Laut, aber das kümmerte den größeren nicht und schon verschwand dieser in Richtung Ladenraum. Naruto beeilte sich nicht gerade ihm hinterherzugehen, es war immer noch Sonntag. Gemütlich zog er sich seine Arbeitskleidung über und verstaute seinen Rucksack, den er sicherheitshalber für den späteren Einkauf mitgekommen hatte, in seinem Spind. Sein Handy zog er aus seiner Hosentasche, warf noch einen kurzen Blick aufs Display und tatsächlich hatte er eine Nachricht. Sasuke. Flink war das Gerät entsperrt und die Nachricht auf seinem Display geöffnet. Sein Mitbewohner teilte ihm die Verbindung mit, die er später nehmen würde, damit Naruto wusste, wann er ungefähr da war. Er tippte eine Antwort und ließ sein Handy anschließend ebenfalls im Spind verschwinden. Da er keine Einzelschicht hatte, war mit Langeweile nicht zu rechnen. Die Spindtür geschlossen begab auch Naruto sich auch in den Verkaufsraum zu seinem Arbeitskollegen. "Ach, der werte Herr bequemt sich dann auch dazu endlich aufzutauchen." Naruto zog eine Augenbraue nach oben. "Tu' mal nicht so, als wäre hier Remmidemmi." Ein kurzer Blick durch den Laden bestätigte Narutos Aussage. "Siehst du etwa nicht wie hart ich hier am Arbeiten bin?!", empörte sich Deidara gespielt, lehnte dabei lässig hinter der Kasse an der Wand und tat nichts. "Oh wow, tu dir bloß nicht weh.", grinste Naruto und gesellte sich zu seinem Arbeitskollegen. "Danke, dass du dich um mich sorgst. Womit hab' ich nur so einen Kollegen verdient.", theatralisch wischte sich Deidara eine nicht existierende Träne aus dem Augenwinkel. "Gut, dass du dir dessen bewusst bist.", sagte Naruto seine Arme vor der Brust verschränkend, dann sahen sie sich beide eine Weile stumm an, bevor sie in Gelächter ausbrachen "Kaffee oder Kakao?", fragte sein Kollege, der sich als erstes wieder beruhigt hatte. "Kakao." "Kommt sofort!", damit widmete sich Deidara dem Automaten für die Heißgetränke. Zu Narutos Erstaunen verging die Zeit relativ schnell, knapp drei Stunden lief seine Schicht schon und mit so viel Kundschaft hatte er an einem Sonntag gar nicht gerechnet. "Wieso ist denn heute so viel los?", fragte er dann auch, erwartete jedoch eigentlich keine Antwort. "Ferien.", sagte Deidara. "Ferien?" Naruto versuchte sich die ungefähren Ferienzeiten vor Augen zu rufen. "Man könnte meinen, du als recht frischer Schulabgänger, solltest es noch im Kopf haben. Die Sommerferien waren dieses Jahr recht früh... Somit ist schon wieder Zeit für die nächsten." Naruto seufzte. Ferien. Hätte er das gewusst, hätte er vielleicht zweimal überlegt, ob er diese Schicht annahm. "Willst du Pause machen, essen und so? Oder kann ich eben?", fragte Naruto, dessen Magen sich allmählich nach dem lecker duftenden Chili sehnte. "Mach du ruhig, hab kurz vor Beginn erst gegessen." "Alles klar, ruf mich, falls der Laden überrannt werden sollte.", sagte Naruto und ging zur Tür, die aus dem Verkaufsraum führte. Gerade als er im Begriff war sie zu öffnen, rief sein ebenfalls blonder Arbeitskollege ihm noch nach. "Ach ja, kannst du danach schauen ob heute Ware gekommen ist? Könnten wir ja nachher, wenn es ruhiger ist, noch einräumen." "Klar!", damit verschwand der Blonde in der Umkleide und machte sich daran sein Mittagessen, das nun ein Abendessen war, aus seinem Rucksack zu fischen. Es fühlte sich komisch an, dass ihm jemand Essen zum Mitnehmen eingepackt hatte. Ein wenig wie bei einem Schulkind, aber auch wie bei einem fürsorglichen Partner. Narutos Wangen erwärmten sich ein wenig. Jetzt hatte er noch mehr Kohldampf und begann mit einem kribbelnden Gefühl im Bauch zu essen. Selbstverständlich schmeckte es super und viel besser als alles, was er lustlos in die Pfanne geworfen hätte, wenn er dieses Gericht versucht hätte. Vermutlich wäre einfach eine Schüssel Instantramen in seiner Tasche gelandet. Nach dem er seinen Magen gefüllt hatte, blieb ihm noch immer etwas Zeit seiner Pause, die er mit dem Handy verdaddelte. Da Deidara noch nicht nach ihm gerufen hatte, machte er sich anschließend auf den Weg ins Lager. Und natürlich, was hatte er auch anderes erwartet, erblickte er dort einige Kartons an neu eingetroffener Ware, die seine Arbeitskollegen aus den vorherigen Schichten aus Angst, die Spätschicht hätte nichts zu tun, ihnen überlassen hatten. Danke dafür. Er seufzte. Sich darüber aufzuregen, würde ihn nicht weiterbringen, weshalb Naruto sich seinem Schicksal ergab und beschloss sich einen groben Überblick über die Ware zu verschaffen, damit er zeitlich einschätzen konnte, wie lange sie dafür brauchen würden. Ein weiteres Seufzen folgte. Er schaute auf sein Handy. Wenn sie gleich anfingen, würden sie, wenn die Kundschaft es erlaubte, nicht länger als 30 bis 45 Minuten brauchen. Kaum hatte er diesen Gedanken gefasst und war im Begriff sich einen der Kartons zu schnappen, um sie nach und nach in den Verkaufsraum zu verfrachten, hörte er seinen Kollegen nach ihm rufen. "Timing…", murmelte er, griff sich dennoch einen Karton und begab sich zurück nach vorne. Dort stellte er ihn neben die Tür zum hinteren Bereich ab, bevor er sich zu Deidara an die Kasse gesellte. "Willkommen bei…", lächelte er über die Theke. ~ Mit dem Fuß schob Naruto den Karton ein Regal weiter. Ein weiteres Mal war er dankbar dafür, dass er gestern kaum zum Alkohol gegriffen hatte, besonders bei dem Drama, das sich abgespielt hatte. Eventuell wäre er heute genauso durch wie Shika selbst gewesen. Doch das hätte er heute wirklich nicht gebrauchen können. Naruto griff in den Karton und holte die Ware heraus, um sie einzuräumen. Er konnte sich nicht allzu viel Zeit lassen, wer wusste wann der nächste Ansturm über sie herabfiel. Wenn es so weiterging wie die Stunden zuvor, befürchtete Naruto, dass sie es nicht zeitig zum Feierabend schafften mit dem Einräumen. Zum gefühlt 1000ten mal entfloh ihm ein Seufzen. An sich hatte er kein Problem damit, seine Schicht etwas zu überziehen, wenn es denn nötig war, aber ausgerechnet an dem Tag wo Sasuke ihn abholte, wollte er es um jeden Preis vermeiden. Er ging ihn die Knie, als er die nächste Schachtel aus dem Karton zog, die Folie abzog und sie in das Regal schieben wollte. Er hielt in seiner Bewegung inne. Seine blauen Augen waren auf das Produkt gerichtet, welches in einer rechteckigen Verpackung mit dezenter Aufschrift verstaut war. Kondome. Er konnte nichts gegen die Wärme tun, die sich auf seine Wangen schlich. Jetzt wo er darüber nachdachte, hatte es viele Situationen gegeben, in denen er und Sasuke gut Gebrauch davon hätten machen können, wenn sie nicht unterbrochen worden wären. Seine Gedanken schweiften auch zu ihrem kurzen Abenteuer auf der Couch vorhin. Seine Scham, die er in die hinterste Ecke seines Hirns verbannt hatte, drängte sich zurück in den Vordergrund und er schob den Dispenser mit den Verhütungsmitteln ins Regal. Seinen Blick nahm er jedoch nicht von ihnen. Basierend auf den jüngsten Ereignissen wäre es ja keine schlechte Idee welche mitzunehmen….Oder? Denn zu Hause hatte er bestimmt keine mehr und wenn sich doch noch eines irgendwo in den tiefen seiner Schubladen verkrochen hatte, wollte er gar nicht wissen, wie schnell es zu Staub zerfallen würde, sobald es aus seiner geschützten Verpackung gezogen worden würde. Aber… Sein Blick schweifte für einen kurzen Moment zur Kasse, die momentan nicht besetzt war, da Deidara sich irgendwo in einem Gang befand und ebenso dabei war Ware einzuräumen. Er schluckte. Er könnte schnell und unbemerkt von seinem Kollegen sich selbst abkassieren. Doch was, wenn Deidara es doch mitbekam? Normalerweise fiel es Naruto deutlich einfacher Kondome zu kaufen, doch es war eine andere Sache, wenn der Arbeitskollege dabei war. Obwohl Verhütungsmittel zu den normalsten Sachen auf der Welt gehörten, war es ihm doch etwas unangenehm. Er warf einen wiederholten Blick auf die weiße Packung, die ihm versprach, dass ihr Inhalt völlig latexfrei und total gefühlsecht echt sein würde. Er kam sich vor wie ein 14-Jähriger, der zum ersten Mal Kondome kaufte. Er gab sich einen Ruck und griff entschlossen nach der Packung, kam nicht drumherum sein förmliches brennendes Gesicht in seiner Handfläche zu vergraben. "Ey, Naruto, sag mal-", Deidaras plötzlich auftauchende Stimme ließ seinen Kopf hochschnellen. Wäre sein Kopf in diesem Moment nicht schon in einem tiefem Rot getränkt gewesen, wäre es in diesem Moment dazu gekommen. Deidara sah zu ihm herab und noch bevor Naruto das Päckchen irgendwie außer Sichtweite bringen konnte, war Deidaras Blick drauf gefallen und seine Mundwinkel zogen sich wissend nach oben. "Ach, das hast du also vorhin mit schöneren Dingen gemeint.", grinste sein Kollege und wackelte mit den Augenbrauen, was Naruto in diesem Moment stark an Kiba erinnerte. "Ah… ich..", Naruto wusste nicht was er sagen sollte. Es war nicht das wonach es aussah? Er bezweifelte, dass Deidara ihm das abkaufte. "Das muss dir nicht peinlich sein. Komm, ich kassier dich ab.", grinste er weiterhin und schritt, ohne eine Antwort abzuwarten, zur Kasse, hinter der er sich platzierte und den Blonden direkt ansah. Gott, wieso musste ihm sowas wieder passieren. Hätte er sich vorher nicht so viele Gedanken gemacht, hätte er es heimlich hinter sich bringen können. Jetzt war es zu spät. Also erhob Naruto sich und ging zu seinem Kollegen. Dort legte er jenem sein Päckchen auf die Theke. Professionell wie Deidara war, nahm er ohne einen weiteren Kommentar die Kondome an sich und scannte sie. "Bar oder mit Karte?" "Bar.", murmelte Naruto und kramte aus seiner Hosentasche sein Notfallbargeld. "Das macht dann….". Naruto bezahlte und nahm anschließend das wenige Restgeld wieder an sich. Deidara, im Begriff ihm die Kondome wieder zuzuschieben, hielt in seiner Bewegung inne und besah sich die Packung kurz. Deidaras blaue Augen besahen ihn und wanderten an ihm herab. Dann war da wieder dieses Grinsen wie vor wenigen Minuten zuvor. "Large, huh." Das verpasste Naruto nun doch noch etwas mehr Röte im Gesicht. "Gib her!" Naruto riss ihm förmlich die Packung aus der Hand. So viel zu Deidaras Professionalität! Besagter lachte. "Musst du nicht Sachen einräumen oder so?", grummelte Naruto und machte sich schneller Schritte auf den Weg in die Umkleide. Fuck. Auf die Größe hatte er gar nicht geachtet… Er pfefferte das Paket unsanft in den Rucksack und wollte den Spind wieder schließen. Dann fiel ihm ein, dass Sasuke die Kondome eventuelle sehen könnte, wenn sie nachher noch ein paar Sachen einkauften. Also holte er die Kondome schnell wieder raus und steckte sie in ein kleines Fach außen an der Seite. Da war die Gefahr zumindest etwas geringer, sie zufällig zu sehen und es gab ja keinen Grund ein gefülltes Fach zu öffnen, richtig? Naruto blieb noch einen Moment vor dem geschlossenen Spind stehen. War large die richtige Größe? Er hatte Sasuke noch nicht nackt gesehen, also.. Oh. Augenblicklich brannte sein Gesicht erneut. Da war ja noch ein Foto auf seinem Handy. Es war ein Wunder, dass er bisher nicht einmal die Zeit gehabt hatte es ausführlich zu studieren. Für rein wissenschaftliche Zwecke. Im Bett. Allein. Naruto schüttelte vehement den Kopf. Wie sollte sich dafür auch eine Möglichkeit bieten, wenn Sasuke selbst da war. Er hatte das Foto beinahe vergessen um ehrlich zu sein. Vielleicht sollte er es inspizieren, um sicherzugehen, dass large in Ordnung war? Nur zur Sicherheit? Nein, bei seinem Pech schaute ihm Deidara genau dann plötzlich über die Schulter. Außerdem würde er eh keine anderen kaufen, das tat er sich nicht an. Deidaras wissenden Blick einmal auf sich zu spüren, war genug Peinlichkeit für heute. Und wie wirkte es denn bitte, wenn er eine zweite Packung in anderer Größe kaufte? Nein. Sie würden schon zurechtkommen. Entschlossen drehte er sich um und leistete seinem Arbeitskollegen wieder Gesellschaft. Immerhin hatten sie noch ein zwei Kartons einzuräumen und da es spät wurde, würden auch nicht mehr so viele Kunden eintrudeln. Seine Chance auf einen pünktlichen Feierabend rückte also in absehbare Nähe. ~ Um 22:50Uhr traf dann auch ihre Ablösung ein. Sasori übernahm so gut wie jede Nachtschicht hier im Konbini. Ihm machte die Uhrzeit nichts aus, er wollte nur eine regelmäßige Schicht haben und das war damit erfüllt. Naruto wusste nicht, ob er es schaffen würde jede Nacht zu arbeiten, dazu noch alleine. Garantiert würde er zwischendurch einschlafen und dann wäre er sicher schneller gefeuert als er gucken konnte. "Sasoriii~", flötete Deidara, als dieser um den Tresen herumging und direkt in der Umkleide verschwand, "Hey warte doch! Ah, einen Moment Naruto, bin gleich wieder da!", grummelte er und schon war er weg, dem Rotschopf hinterher. Verwirrt starrte Naruto auf die Tür, hinter der seine Arbeitskollegen verschwunden waren. Hallo? Sie hatten doch gleich Feierabend, konnte was auch immer Deidara zu besprechen hatte nicht ein wenig warten? Er konnte doch nicht weg, wenn sonst keiner vorne war. Genervt seufzte der Blonde. Das fehlte jetzt noch. Er kannte doch Deidara und seine Eigenart Sasori ein Ohr abzukauen. Haku hatte sich schon öfter über ihn beschwert, weil er seine Schicht nicht pünktlich anfing. Waren Deidara und Sasori so gut befreundet? Der rothaarige wirkte auf ihn immer so wortkarg und verschlossen. "So ein schweres Seufzen! Hast du mich etwa vermisst?" Ruckartig drehte Naruto sich um, beim süßen Klang, der ihm nur zu bekannten Stimme. "Sasuke!" "Hast du jemand anderen erwartet?", fragte er und lehnte sich lässig an den Verkaufstresen. Naruto errötete und begann zu schmollen. "Unsinn. Auf wen soll ich sonst warten!", murmelte er. Normalerweise würde er jetzt vermeiden ihm in die Augen zu sehen, aber dass er ihn zuletzt gesehen hatte, war nun schon ganze siebeneinhalb Stunden her, da konnte er nicht anders als jetzt in den dunklen Seen zu ertrinken. Sasuke setzte sein typisches, schelmisches Grinsen auf und beugte sich zu ihm über den Tresen. "Schön zu hören.", raunte er und obwohl Naruto es erahnte, konnte er nicht verhindern, dass Sasuke ihn küsste. Sofort sprang der Blonde einen Schritte nach hinten und sah sich panisch im Laden um. "Sasuke! Du kannst doch nicht einfach..!" "Sei nicht so. Es ist doch keiner hier. Ich hab dich nämlich vermisst.", säuselte er lieblich. Naruto hasste sich dafür, dass er noch stärker errötete. Sasuke war so ein mieser Süßholzraspler, wenn er wollte und dann war es auch noch so effektiv, dabei zog er ihn doch absichtlich auf. Noch dazu kribbelten seine Lippen aufgeregt von der kurzen Berührung. "Du bist fies…", murmelte Naruto, während er wieder näher an den Tresen trat. Er schloss die Augen, lehnte er sich freiwillig zu seinem Gegenüber und beschlagnahmte dessen weiche Lippen. Er konnte spüren, dass Sasuke sich nur zu gerne darauf einließ. "Ich will ja nicht stören, aber…", aus dem Nichts ertönte plötzlich Deidaras Stimme hinter dem Blonden. Wie von der größten Tarantel gestochen schrak Naruto erneut zurück. Was war denn heute los mit seinem Timing? Sein Gesicht, welches sich noch nicht ganz von der kürzlich stattgefundenen Farbexplosion erholt hatte, glühte weiter. "Ah... Sorry...", Naruto suchte nach Worten. Er schätzte Deidara keinesfalls homophob oder ähnliches ein, immerhin arbeitete er schon länger mit Haku zusammen und auch Zabusa hatte hier bis vor kurzem noch gejobbt, da war es bestimmt aufgefallen, dass die zwei was am Laufen hatten, jemanden jedoch direkt dabei zu erwischen, könnte für ihn dennoch unangenehm sein. "Alles gut, aber wenn ihr zwei damit weitermachen wollt, nachdem ich euch gerade so unschön unterbrochen hab, solltest du dich in die Umkleide schwingen. Sonst werdet ihr noch einige Zuschauer bekommen.", grinste sein nun in Alltagskleidung verpackter Kollege. Naruto überraschte es trotzdem, wie gelassen Deidara mit der Situation umging, doch gleichzeitig hatte er wirklich nichts anderes erwartet. Er machte sich einmal wieder unnötig Gedanken. "Ich bin gleich wieder da.", sagte Naruto dann an Sasuke gerichtet, welcher darauf jedoch nur knapp nickte und plötzlich überrascht dreinblickte. Sich davon nicht beirren lassend, schritt Naruto an Deidara vorbei, hörte nur noch, wie jener Sasuke ansprach. Wieso passierte ihm immer sowas? Naruto war wirklich heilfroh, dass Deidara kein Problem damit hatte, weder so, noch weil er sich während der Arbeit ablenken ließ. Haku hätte ihm da sicher eine Standpauke gehalten, rein aus Prinzip. Mit Sicherheit würde Deidara ihm das aber bis an den Rest seiner Tage vorhalten, wenn auch nur spaßhaft, jedes Mal, wenn er kurz träumte oder derartiges. Egal, dachte Naruto sich, das war ein Preis, den er bereit war zu zahlen, er war nur dankbar, dass Deidara ihn nicht komisch angemacht hatte. Weiter mit jemandem zu arbeiten, der einen für seine Vorlieben verachtete, war nicht besonders schön. Naruto schälte sich aus seinem Arbeitsshirt und ging sich kurz im anliegenden Badezimmer frisch machen, bevor er sich ein schweißfreies T-Shirt anzog. Das Schleppen der Ware vorhin hatte sich doch bemerkbar gemacht. Er griff sich den Rucksack mit einer Hand und machte sich wieder auf den Weg nach vorne. Zum Glück hatten er und Sasuke noch eine Einkaufsliste zusammengestellt, bevor er losgegangen war, denn wenn er es vermeiden konnte, wollte er nicht, dass Deidara noch von den Kondomen plapperte. Naruto öffnete die Tür unbemerkt von den beiden und wollte gerade sagen, dass sie loslegen konnten, als er hörte was Deidara sagte. "Weiß Naruto, dass wir mal liiert waren?" "WIR WAREN NICHT-" Geräuschvoll sank der Rucksack in Narutos Hand zu Boden. Seine Kinnlade tat es ihm gleich. Der Blondschopf musste einen Moment verarbeiten, was er da gehört hatte. Die beiden Streithähne sahen ihn an, Deidara überrascht, Sasuke entsetzt. "Was wart ihr?", krächzte Naruto schließlich, als er seine Stimme nach einer Sekunde wiederfand, die sich wie eine Ewigkeit angefühlt hatte. "Nichts!", knurrte Sasuke missbilligend. So hatte Naruto ihn noch nie erlebt. In welchem falschen Film war er hier gelandet? Konnte ihn bitte jemand rausholen? "Lass uns einfach einkaufen, ja? Bevor es noch später wird.", sagte Sasuke und verzog sein Gesicht zu einer Grimasse. Es sah aus als wollte er ihn anlächeln, doch seine Gesichtsmuskeln spielten nicht richtig mit. Irgendetwas lief hier gewaltig schief und Naruto konnte sich nicht ausmalen was. Sein Blick wanderte zwischen dem schwarzhaarigen und Deidara hin und her. Es war mehr als offensichtlich, dass Sasuke nicht hier sein wollte, während Deidara aussah als wäre er die Ruhe selbst, wie er dort hinterm Tresen stand und lächelte. Er hatte gesagt sie wären liiert gewesen. Was zur Hölle bedeutete das, wenn Sasuke es so wütend abstritt? Narutos Denkvermögen hatte einen kleinen Kurzschluss, denn darüber wollte er nicht nachdenken. "Du stehst schon wieder rum, wie ein Sack Kartoffeln Naruto, dabei hat Sasuke dich extra abgeholt.", schaltete Deidara sich nun ein und holte ihn komplett aus seinem Gedankenchaos. "Ah.", brachte er intelligent hervor und fing sich wieder. Er hob den Rucksack vom Boden auf und ging zu Sasuke. Dieser sah missmutig drein, aber er versuchte sein schräges Grinsen aufrechtzuerhalten und nickte in Richtung des nächsten Gangs, vor dem sie standen. Nebenbei nahm sich Sasuke einen Korb und warf ein paar Sachen hinein, während sie Abstand zu Deidara gewannen, der noch immer hinter dem Tresen stand. Sasori war noch in der Umkleide und sie durften die Kasse nicht alleine lassen. Ihr Einkauf verlief wortlos. Mehr als ein paar Sätze, die sich auf ihr Essen und andere benötigte Sachen beschränkten, fielen nicht. Das war auch gut so. Naruto war sich nämlich nicht sicher, ob er in der Lage wäre, über belangloses Zeug zu sprechen, wenn in seinem Kopf ein Thema von Belang herumschwirrte. Mittlerweile waren sie an der Kasse angekommen, an der nun Sasori ihren Einkauf entgegen nahm. Deidara kam just in diesem Moment durch die Tür und gesellte sich wie selbstverständlich zu ihnen. Naruto blickte aus den Augenwinkel zu seinem blondem Arbeitskollegen. Er hatte Fragen. Aber ob er die Antworten darauf bekam? Wollte er sie wissen? "Das macht dann...", sagte Sasori und Narutos Aufmerksamkeit schwank um. Noch bevor Naruto den Gedanken fassen konnte seinen Geldbeutel zu zücken, war das Geschäft schon vollzogen und er sah nur noch, wie Sasuke das Rückgeld entgegennahm. Anschließend griff jener noch die Tüten von der Theke. Hatte er gerade seinen Gast zahlen lassen? Und war jener Gast gerade im Begriff ihren Einkauf alleine zu tragen? "Hey...", Naruto umfasste die Hand Sasukes, "Was soll das werden." Geschickt befreite Naruto zwei der Tüten aus Sasukes Fängen und nahm sie an sich. Bevor Sasuke etwas darauf erwidern konnte, verabschiedete Naruto sich von Sasori und verließ mit großen Schritten den Laden dicht gefolgt von Deidara und anschließend auch Sasuke. Apropos Deidara. Narutos Blick wanderte wieder zu ihm, als jener selbst nach einigen weiteren Schritten nicht von ihrer Seite wich. Wieso war er überhaupt noch hier? Bei ihnen. Bei Sasuke?! Nur zu gerne würde Naruto seinen Kollegen dies fragen, doch etwas hielt ihn davon ab, also ließ er es bleiben. Stattdessen wanderten seine Augen zu Sasuke. Ob jenen die Anwesenheit Deidaras störte? Immerhin war er sein... Ex? Naruto verzog das Gesicht. Dieser Gedanke gefiel ihm genauso wenig, wie die Tatsache, dass die beiden aufeinander getroffen waren. Womöglich lag das an seiner eigenen Beziehung zu seinem Ex, die ihm etwas Sorgen bereitete. "Was verschlägt dich eigentlich zurück in deine Heimatstadt?", sprach Deidara offensichtlich an Sasuke gerichtet, nachdem sie eine Weile stumm nebeneinander her gelaufen waren. Dennoch blickte Naruto ihn an wie ein Reh, das in das grelle Licht von Scheinwerfern blickte. "Klar, zum Teil recht selbsterklärend.", Naruto spürte Deidaras Augen, wie sie ihn musterten. Ein leichtes Grinsen legte sich auf seine Lippen. Naruto schauderte es. "Blond... blauäugig... scheint ja dein Ding zu sein. Aber das wird wohl nicht der Grund sein.", Deidaras Blick richtete sich nun auf Sasuke, welcher abrupt stehen blieb und den Blick erwiderte. "Auch wenn es dich nicht wirklich etwas angeht, aber er ist der Grund.", sagte Sasuke so nonchalant als würde er vom Wetter sprechen. Naruto indes wusste nicht, ob Sasukes Offenheit, die Tatsache, dass Sasuke hier anscheinend aufgewachsen war oder Sasukes angedeutete Vorlieben ihn mehr überrumpelten. Blond und blauäugig, war das sein Ernst? Naruto schaute unauffällig nach Deidaras Augenfarbe. Verdammt, es stimmte. Schnell verwarf er den Gedanken jedoch wieder, er würde nicht anfangen sich mit Deidara zu vergleichen. Bestimmt war ihre kleine äußerliche Ähnlichkeit ein Zufall. "Oh? Das überrascht mich. Wie habt ihr euch denn kennengelernt? Du kommst doch normalerweise nur her, wenn Itachi dich inständig bittet." Naruto konnte nicht anders als in jedem Satz nach Hinweisen zu horchen. Deidara kannte also auch Sasukes Bruder? Wie lange kannten sie sich, dass er sogar Sasukes Familie kennengelernt hatte? Und wann hatten die beiden sich dann kennengelernt? Narutos Ohren begannen zu rauschen, sein Magen zog sich unangenehm zusammen, während er die Zähne aufeinanderpresste. Er sollte derjenige sein, der hier Fragen stellte, sie brannten ihm auf der Zunge, andererseits hatte er das Gefühl, dass das nicht richtig war. Naruto war die letzte Person, die ein Recht dazu hatte Sasuke auszufragen. Aber was sollte er stattdessen machen? Er und Sasuke waren irgendetwas unausgesprochenes und jetzt erfuhr er Dinge, von denen er nicht wusste, ob sie ihn etwas angingen oder nicht. Waren Sasuke und Deidara nun Exfreunde oder nicht? Sie hatten das einander vorstellen elegant umgangen, nachdem Naruto ihrem Gesprächsfetzen gelauscht hatte und Sasuke schien ihn auch nicht aufklären zu wollen. Er war nicht gerade glücklich, doch er wirkte nicht als würde er Deidara hassen. Naruto betrachtete die beiden aus den Augenwinkeln, während sie weitergingen. "Ich hab' doch gesagt, dass dich das nichts angeht. Hast du nicht was Besseres vor als nach Feierabend Leute zu belästigen?" "Ich belästige keine 'Leute', Dummerchen. Ich begleite meinen netten Arbeitskollegen und seinen Freund nur ein Stück!", Deidara grinste breit, als wüsste er genau was für ein Dilemma das alles hier war. Naruto fühlte sich so unwohl, dass es ihn nicht einmal erröten ließ, dass Deidara Sasuke seinen Freund genannt hatte. "Schenk dir das Theaterspiel, Dei.", grummelte Sasuke, "Wir fahren mit der Bahn, ich bin mir sicher du musst woanders lang, nicht wahr?", der Schwarzhaarige grinste nun ebenfalls, mit einer Miene, die kälter nicht sein konnte, und griff nach Narutos freier Hand. "Ah warte!", Dieser war völlig überrumpelt und wandte sich zu Deidara um, der ihnen wissend hinterher blickte. "Viel Spaß bei den 'schöneren Dingen' Naruto!", rief er ihnen nach. Naruto brauchte nur einen kurzen Moment, um zu begreifen was sein Kollege ihm damit sagen wollte, als ihm die Kondome wieder einfielen. Jetzt schlich sich doch etwas Röte in sein Gesicht. Sowas konnte doch nur ihm passieren. Hatte er bis jetzt geglaubt, dass es ultra peinlich und schlimm gewesen war, Kondome im Wissen seines Arbeitskollegen zu kaufen. Nein, es war um einiges unangenehmer sie zu kaufen, wenn der Ex oder was auch immer Deidara nun war - jedenfalls mehr, als Sasuke und er selbst momentan - anwesend war. Zwischen Naruto und Sasuke fiel kein Wort, während sich der Blonde in Richtung Haltestelle ziehen ließ. Und auch während sie die 9 Minuten warteten bis ihre Bahn kam, sprach keiner von ihnen. Was hätte Naruto auch sagen sollen. Er hatte so viele Fragen, dass er Angst hatte kein ordentlicher Satz würde über seine Lippen kommen, sobald er es auch nur versuchte. Als ihre Bahn kam und sie eingestiegen waren, suchten sie sich erstmal einen Platz, was gar nicht so einfach war. Es war ziemlich voll. Aber was erwartete man an einem Sonntag, während der Ferienzeit? Naruto besah sich die Menschenmenge. "Ganz schon viel los heute.", hörte er sich Smalltalk anfangen. "Ja, zum Glück haben wir es nicht soweit.", antwortete der Schwarzhaarige sichtlich genervt, von der Lautstärke, welche von einigen Gruppen verursacht wurde. "Waren du und Deidara ein Paar?", schoss es dann plötzlich aus dem Blonden heraus. OK, soviel zum Thema Smalltalk... Der eigentlichen Definition war er nicht besonders gerecht geworden, "Ah, das geht mich eigentlich gar nichts an... Du musst darauf nicht antworten, wenn du nicht willst!", Naruto hob seine Hände, realisierte erst dadurch, dass er und Sasuke bis zu diesem Moment Händchen gehalten hatten. "Aber ich hoffe du willst..." Hatte er das gerade laut gesagt?! Sasuke sah ihn genauso überrascht an, wie Naruto sich fühlte. "Ah…naja.", begann er schließlich zögerlich und wich dem Blick des Blonden aus. Das war selten. "Ja und nein.", murmelte er schließlich leise und Naruto sah ihn an wie ein Auto. Was zur Hölle sollte das bedeuten? "Das wirft mehr Fragen auf, als es beantwortet, weißt du?", sagte er vorsichtig und verzog eine Augenbraue. Sasuke seufzte geschlagen. "Wenn du mir versprichst Deidara beim nächsten Mal nicht zu fragen, beantworte ich dir alles was du wissen willst, okay? Es ist kein Geheimnis oder irgendwas besonderes, aber Deidara schmückt seine Geschichten gerne unnötig aus.", den letzten Teil knurrte er fast, drückte nur zu deutlich aus, was er von der Idee hielt, Naruto könnte seinen Arbeitskollegen fragen. Das machte die Sache nicht weniger ominös, aber das war dem Blonden nun egal. "Wirklich?", fragte er überrascht, denn damit hatte er absolut nicht gerechnet. "Ja, aber nicht hier, okay?", Sasuke beäugte die lauteste Gruppe Teenager in ihrer Nähe missbilligend. Naruto nickte zustimmend und linste auf die Anzeigetafel. Sie mussten nur noch eine Station fahren, aber es fühlte sich an wie die längste Strecke in seinem Leben. Als die Tür sich mit einem Ping öffnete versuchte er nicht zu ungeduldig zu wirken beim Verlassen der Bahn. Sie gingen einige Meter stumm nebeneinanderher, bis Naruto es schließlich nicht mehr aushielt. "Also… was soll 'ja und nein' bedeuten? Wart ihr zusammen oder nicht?" "Kurz gefasst? Ja, weil wir miteinander geschlafen haben, nein, weil wir nur miteinander geschlafen haben.", Sasuke schaute ihn nicht an während er sprach. Naruto starrte seinen Mitbewohner für eine Weile stumm an. Das zwischen Sasuke und Deidara war also nichts Festes gewesen, sondern nur ein kleines abenteuerliches Erlebnis? Obwohl die Vorstellung bizarr war, dass die beiden miteinander geschlafen hatten, war Naruto ein wenig erleichtert, dass es nichts Ernstes zwischen ihnen gewesen war. Wie unangenehm wäre es, wenn Deidara wirklich Sasukes Ex gewesen wäre und Naruto mit ihm zusammen hätte arbeiten müssen.. "Also, war das so ein einmaliges Ding mit euch, ohne das ganze Gefühlstamtam?", fragte Naruto, ging jedoch nicht davon aus, dass Sasuke dies nicht bestätigte. Nun war es aber genau jener, der diesmal für eine Zeit schwieg und seinen Weg fortsetzte. Narutos Alarmglocken machten sich bemerkbar. Also war da doch mehr gewesen? "Nicht?", fügte der Blondschopf seiner vorherigen Frage hinzu. Sasuke begann in seiner Hosentasche zu wühlen und zückte einen Schlüssel, Naruto ging von seinem Haustürschlüssel aus. Moment... Waren sie etwa schon da? Er sah sich um und tatsächlich standen sie vor seinem Wohnblock. Hatte Sasuke jetzt wirklich den restlichen Weg geschwiegen und ihm eine Antwort verwehrt? Das würde er nicht durchgehen lassen. Stumm folgte Naruto aber erstmal dem Schwarzhaarigen bis zur Wohnungstür und anschließend in den Flur der Wohnung. "Du hast gesagt, du erzählst mir alles oder soll ich doch lieber Deidara fragen?", fragte Naruto, während er aus seinen Schuhen und in seine Hausschuhe schlüpfte. Ihm war bewusst, dass es nicht gerade fair war, ihn so zum Reden zu bringen. "Es war nichts einmaliges.", sprach Sasuke nun endlich und schlüpfte ebenfalls in ein Hausschuhpaar, "Und ja, es gab Gefühle.", redete er weiter und machte sich auf den Weg in die Küche; dicht gefolgt von Naruto. "Gab es?", hakte jener nach und beförderte seine Tüte auf die Arbeitsplatte. Für Naruto war das alles noch total unübersichtlich. Wie konnte es nichts Ernstes gewesen sein, wenn Gefühle im Spiel gewesen waren? War Deidara dann nicht doch sein richtiger Ex? Der Gedanke gefiel Naruto nicht. Auch Sasuke beförderte seinen Einkauf auf die Arbeitsplatte. Dann sah er ihn aus seinen dunklen Augen an. "Ja, gab es. Meinerseits. Du solltest wissen, dass ich so etwas nicht tue, ohne etwas für die andere Person zu empfinden." Gekonnt ignorierte Naruto den zweiten Teil seiner Aussage. Sasuke war in Deidara verknallt gewesen? Verliebt? "Wann?", wollte Naruto nur wissen. Was, wenn es zwischen den beiden noch gar nicht so lange her war? Sah Sasuke in ihm vielleicht eine Art Ersatz? Hatte Deidara nicht etwas von Sasukes Typ gesagt? Blond und blauäugig? Das war eine haargenaue Beschreibung seinerseits und Deidaras. War er Sasuke nur deswegen aufgefallen? War das der Grund, weshalb Sasuke nicht nachgab? Aber hieß das nicht auch, dass jetzt wo die beiden sich wieder getroffen haben, Sasuke- "16." "Was?", fragte Naruto irritiert und völlig aus seinem gedanklich Monolog gerissen. "Ich war 16, als das zwischen uns war." Die Zahl schwirrte nichtssagend in Narutos Hirn herum. Der Mathe hassende Teil in ihm stöhnte genervt auf. Sasuke war jetzt 21, das hieß 16 war er vor 5 Jahren, richtig? Erleichterung breitete sich in ihm aus. 5 Jahre also, das war eine gute Zeit, um über jemanden völlig hinweg zu sein. Moment. Wenn Sasuke 16 war… "Du hast mit sechzehn mit einem fast dreißigjährigen geschlafen?! Dann stehst du also auf ältere?!", rief Naruto prompt aus, ohne über seine Worte nachzudenken. Sasukes wirbelte zu ihm herum, sein verstörter Blick verwirrte Naruto noch mehr. "Nein?! Deidara ist jetzt noch nicht mal dreißig, wie soll er vor fünf Jahren schon so alt gewesen sein?", er fauchte dies beinahe, besann sich dann jedoch, schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Naruto wuchs ein Kloß im Hals. "Sorry, ich wollte dich nicht verurteilen oder so.", murmelte er und sah zu den Einkaufstüten hinunter. Sasuke seufzte hörbar. "Schon gut, ich wollte dich nicht so anmachen. Es ist nur…", wieder machte er eine kurze Pause, "Deidara war zu dem Zeitpunkt dreiundzwanzig. Ich stehe nicht auf ältere, ich war nur neugierig und Dei mein klischeehaft schwuler Nachhilfelehrer. Dann kam das eine zum anderen und fertig.", noch immer klang er etwas genervt, doch als Naruto den Blick hob, bemerkte er, dass das nicht ganz stimmte. Sasukes sonst so helle Wangen glühten rötlich und natürlich sah er ihm nicht in die Augen. In Narutos Kopf machte es endlich Klick. Die Sache nervte ihn nicht. Nein, es war ihm peinlich. Naruto konnte nicht anders als Grinsen. "Das muss dir doch nicht peinlich sein!", frech wie er nun mal war, stupste er seinen Mitbewohner mit dem Ellenbogen gegen den Oberarm, "Jeder hat doch die ein oder andere Jugendsünde.", witzelte Naruto und erntete nur einen kurzen Seitenblick, sowie ein leises Brummen. "Steck deine Energie lieber ins Ausräumen der Tüten." "Aye, aye.", einen weiteren Knuff gegen Sasuke ließ Naruto sich jedoch nicht nehmen. Das war die Strafe dafür, dass er ihn so hatte zappeln lassen mit seinen Antworten, sowie ihn unnötig verrückt gemacht hatte. Anschließend half er Sasuke beim Auspacken und Verstauen des Einkaufs. "Eine Sache beschäftigt mich aber noch.", murmelte Naruto, nachdem er seinen Mund mit Wasser ausgespült hatte. Mittlerweile waren sie von der Küche ins Bad gewandert, um sich für's Bett fertig zu machen. "Und das wäre?", fragte Sasuke vorsichtig, nachdem er Naruto eine Weile durch den Spiegel angesehen hatte. Naruto spülte seine Zahnbürste und beförderte sie anschließen in den dafür vorgesehen Becher. "Also...Deidara hat da was erwähnt... Also...", druckste Naruto herum. Daraufhin hob der Schwarzhaarige eine Augenbraue. "Was hat Deidara erwähnt?" Naruto konnte aus Sasukes Stimme heraushören, dass jener sich gar nicht so sicher war, ob er wirklich eine Antwort auf seine Frage haben wollte. "Er sagte etwas von...", Naruto sah sich im Bad um, um so dem Blick Sasukes auszuweichen, "Blond..." "Blond?", wiederholte Sasuke irritiert. Dann schien er zu verstehen, "Hör auf dir unnötig Gedanken zu machen. Das ist reiner Zufall, okay?" "Okay, okay, ich hab nichts gesagt!", Naruto hob abwehrend die Hände und grinste ein wenig. Sasuke schien das gar nicht gerne zu hören, aber wer konnte es ihm verübeln, da ihm das Techtelmechtel mit Deidara unangenehm war. Dennoch ließ es den Blonden nicht los, ob er wirklich einfach Sasukes Typ war und er ihn deswegen auf der Klassenfahrt so offen angeflirtet hatte. Nicht, dass das schlimm wäre… Dennoch war Naruto froh, dass er kaum andere Leute kannte, auf die diese Beschreibung passte, sonst müsste er- "Auh hee~!", ein stechender Schmerz entflammte in seinen Wangen. Sasuke hatte beide zwischen Daumen und Zeigefingern gepackt und kniff in die Pausbäckchen. "Schluss mit dem Grübeln hab' ich gesagt.", knurrte er leise. Es war irgendwie süß wie grummelig Sasuke sich benahm, aber musste er sein armes Gesicht so malträtieren? Naruto nahm Sasukes Hände in die eigenen und löste sie von seinem Antlitz. "Ich hab' nicht gegrübelt! ... okay vielleicht ein bisschen.", fügte er hinzu als Sasuke eine Augenbraue hob, "Lass uns endlich schlafen, ja? Ich bin echt müde.", murmelte Naruto, dabei halb gähnend und verwob ihre Finger miteinander. Sasuke lächelte zum ersten Mal, seit er ihn abgeholt hatte, wieder richtig und nickte bestätigend. Ehe er sich versah, spürte Naruto einen zärtlichen Kuss. Ganz sanft und weich lagen ihre Lippen aufeinander und verweilten einige Sekunden so. Es kam Naruto vor, als wäre ihr letzter Kuss schon Wochen her. Er liebte dieses schöne Gefühl und merkte erst jetzt, dass er es vermisst hatte. Schließlich löste Sasuke ihre Lippen wieder voneinander, legte seine Stirn an die seines Gegenübers und sah ihm in die Augen. "Es gibt außer dir niemanden für mich, verstanden? Nichts was vorher passiert ist, ist jetzt wichtig.", flüsterte er und wieder konnte Naruto einen Hauch von Röte in seinem hübschen Gesicht erkennen. Sie musste ansteckend sein, denn augenblicklich breitete sich Wärme auch auf seinen eigenen Wangen aus. Jetzt war es an ihm zustimmend zu nicken. Wenn auch nur ein Wort seinen Mund verließe, würden die Schmetterlinge in seinem Körper sicher nur so aus ihm herausplatzen. Naruto trat einen kleinen Schritt zurück, wandte sich zur Badezimmertür um und zog den Schwarzhaarigen an der Hand wortlos mit sich. Kapitel 19: Home 13 ------------------- Intensives Kaffeearoma lag in der Luft und kitzelte Narutos Nase. Er rümpfte besagtes Körperteil und zog die Augenbrauen zusammen. Trotzdessen er alles war, nur kein genussvoller Kaffeetrinker, am Morgen gab es mittlerweile keinen Geruch, der ihm lieber wäre. Denn Kaffee bedeutete, dass Sasuke da war. Und dass Sasuke da war, hieß, er war nicht mehr alleine. Leicht zogen sich seine Mundwinkel hoch zu einem Lächeln, während er die Augen öffnete und auf die leere Stelle neben sich im Bett sah. Natürlich wäre es genauso ansprechend gewesen den schwarzhaarigen Mitbewohner hier noch direkt neben sich liegen zu haben. Aber Naruto war schon dankbar ihn generell bei sich zu haben. So ein wunderbares Exemplar gab es nicht oft. Und zu genau jenen Exemplar wollte Naruto so schnell wie möglich zurück. Weshalb er, als totaler Morgenmuffel und nach seiner Nachtschicht, dennoch ohne zu murren die Bettdecke beiseite schlug und sich wenig elegant aus dem Bett rollte und das Zimmer verließ. Naruto konnte leise Musik aus dem Raum hören, wo er Sasuke auch vermutet hatte - die Küche. Doch bevor er sich zu diesem gesellte machte er noch einen kurzen Abstecher ins Badezimmer. Anschließend trugen ihn seine Füße in die Küche. Da stand er ihm den Rücken zugewandt. Sasuke, gutaussehend wie eh und je... Und nur in Unterwäsche. Nichts, wogegen Naruto etwas einzuwenden hatte. Ohne groß nachzudenken trat Naruto auf ihn zu und schlang seine Arme um ihn. "Guten Morgen!", säuselte er gegen den nackten Rücken. "Dir auch einen guten fast Mittag.", lachte Sasuke, welcher ihn wohl hatte kommen hören, denn er klang kein Stück überrascht über die plötzliche Umarmung. Ganz im Gegenteil, Sasukes Hände legten sich wie selbstverständlich auf seine eigenen. Aber Moment...fast Mittag? Hatte er doch so lange geschlafen? "Ist das Kakao?", fragte Naruto plötzlich, als ihm ein süßlicher Geruch in die Nase fuhr und dazu einen Blick über Sasukes Schulter warf. Er war so auf den Kaffeegeruch fixiert gewesen, dass er sein heiß geliebten Kakao nicht wahrgenommen hatte. Der Tasse warf er einen entschuldigenden Blick zu. Sie würde es verstehen... "So wie du ihn magst.", bestätigte Sasuke. "Heiß und süß?", freute sich der Blondschopf. "Jap, eine Gemeinsamkeit die ihr euch teilt. Ich versteh warum du ihn so magst." "Was?", fragte Naruto nach, obwohl er ganz genau gehört hatte, was der Schwarzhaarige gesagt hatte. Seine Wangen erwärmten sich. Ein Glück konnte Sasuke ihn in diesem Moment nicht sehen. Kaum gedacht, bewegte der Körper sich in seiner Umarmung und viel schneller als gedacht starrte Naruto nun auf die nackte Brust Sasukes. "Tu nicht so.", lachte Sasuke und schlang nun ebenfalls seine Arme um Naruto, "Du hast mich ganz genau verstanden." Naruto konnte das Grinsen förmlich hören. Unverständlich brummte er etwas gegen Sasukes Brust. Anschließend wurde sein Kinn sanft umschlossen und angehoben. Statt dem erwarteten Grinsen lag ein wunderschönes Lächeln auf den Lippen Sasukes, das die Wärme in Narutos Gesicht noch eine Stufe höher schaltete. Automatisch schlich sich auch ein Lächeln auf Narutos Lippen. Sasuke beugte sich zu ihm hinunter und küsste ihn leicht wie eine Feder. So langsam gewöhnte sich Naruto an die vielen Glühwürmchen in seinem Bauch, die immer auftauchten, sobald sie sich küssten und genoss das warme kribbelnde Gefühl. So könnte es am besten immer sein, warm und wohlig in Sasukes Armen, die ihn sanft aber bestimmend an sich drückten. Vorsichtig presste er seine Lippen fester gegen Sasukes und begann ihn unten am Rücken, wo er seine Arme um ihn geschlungen hatte, zu streicheln. Der schwarzhaarige zuckte minimal zusammen und bekam augenblicklich eine leichte Gänsehaut. Ach ja, fiel Naruto ein, er war dort empfindlich. Wie um sich zu revanchieren wurde er plötzlich im Nacken gekrault und musste sich beherrschen nicht leise aufzustöhnen. Fies! Einen Moment später lösten sie ihren Kuss gleichzeitig voneinander und sahen sich grinsend an. Unentschieden, damit konnte er leben. "Wie lange bist du schon auf?", wollte Naruto wissen und legte den Kopf auf Sasukes Schlüsselbein ab. Sasuke hörte nicht auf ihm fahrig durch die Haare zu streichen. "Noch nicht lang. Ich hab geduscht und dann angefangen Kaffee zu machen. Und natürlich deine Zuckerbombe von Kakao." "Du tust als wärst du nicht voll spät aufgestanden", Naruto schmollte hörbar, "und läufst hier immer noch in Unterwäsche rum." Nicht, dass es Naruto störte, aber er konnte sich nicht zurückhalten, je länger er ihn so sah, umso weiter drangen seine Gedanken in nicht jugendfreie Bereiche seiner Fantasie vor. "Ich kann sie auch ausziehen, wenn sie dich stört.", raunte Sasuke und zog mit den Fingern den oberen Bund seiner Boxershorts zur Seite, zu der Naruto seinen Kopf gewandt hatte. Narutos Augen weiteten sich und instinktiv schloss er die Augen, bevor seine Neugier die Oberhand gewann und er sich dabei ertappte einen Blick erhaschen zu wollen. Sasukes definierter Hüftknochen schwang sich in einem hübschen Bogen in seine Lendengegend und er erblickte weiter unten, neben ihnen den Ansatz von feinen schwarzen Härchen. Narutos Wangen gingen in Flammen auf. "Gar kein Widerspruch?", hörte er Sasuke direkt über seinem Ohr flüstern, "Na dann…", Naruto sah wie er die Shorts in Zeitlupe nach unten zog. Da brannten schließlich seine Synapsen durch. Flink griff er Sasukes provozierende Hand, zog sie weg von dem Stoff, umschloss sie stattdessen. Sein Herz raste und brannte so heiß wie sein Kopf. Das war zu viel des Guten so früh am Morgen. Oder Mittag. Naruto war nicht in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen, stattdessen machte er einen Schritt zur Seite und griff am Schwarzhaarigen vorbei nach der duftenden Schokolade, die auf ihn wartete. "Nicht vor dem Frühstück, du Monster.", murmelte er unverständlich und führte die Tasse an die Lippen. Er war noch zu überfordert mit dem Gedanken was passieren würde, wenn Sasuke sich der spärlichen Bekleidung tatsächlich entledigen würde. Seine geheimen Hintergedanken flüsterten ihm, dass es ein Frühstück der anderen Art geworden wäre. Nein, nein, das war nicht gesund für seine Fantasie. Sasuke sah ihn weiterhin an mit diesem Schlafzimmerblick. "Aber danac-" Ein lautes Klingeln unterbrach Sasukes Frage und ließ sie beide aufschrecken. Ihre Blicke wanderten synchron zur Wohnungstür. "Wollten deine Freunde heute wieder vorbeikommen?", fragte er stattdessen. Da war der Blondschopf jedoch gänzlich überfragt. "Nicht, dass ich wüsste. Ich geh aufmachen.", sagte Naruto und stellte seine Tasse auf den Tisch. "Und ich gehe mich anziehen. Nochmal passiert mir das nicht." Kaum gesagt, war der Schwarzhaarige noch vor ihm aus der Küche verschwunden. Für einen Bruchteil einer Sekunde hatte Naruto über die Worte Sasukes nachdenken müssen, bevor ihm einfiel, dass Sasuke sich seinen besten Freunden in Unterwäsche präsentiert hatte. Naruto selbst fand dies nicht weiterhin schlimm. Sasuke konnte sich sehen lassen. Naruto würde kein Problem haben, wenn man ihm so die Tür öffnete... Vielleicht noch weniger bekleidet und dann- Ein weiteres Klingeln riss ihn aus den Gedanken und ihm fiel besagte Tür wieder ein. Auch er verließ nun die Küche und fand den Weg in den Wohnungsflur, ließ es sich aber nicht nehmen dem Schwarzhaarigen noch hinterher zu rufen. "Stell dich nicht so an. Wer würde nicht von so einem Körper begrüßt....", Naruto unterbrach schier in dem Moment indem er die Wohnungstür aufriss. Seine Augen weiteten sich. "MUM! DAD Heeeeey... !", rief er in leicht panisch und total überrascht aus. Zeitgleich mit seinen Worten trat Sasuke zu ihm in den Flur, noch dabei sein Shirt zu richten. Ein Blick über seine Schulter verriet Naruto, dass Sasuke in eine Schockstarre gefallen war. Unpraktisch… "Naru-Spatz!", begrüßte ihn seine Mutter fröhlich, als sie ohne weiteres eintrat. Es handelte sich hier ja nur um seine Wohnung... OK, seine Eltern halfen ihm finanziell, also sah er es nicht so eng. "Was führt euch denn hier her... So plötzlich...Total unangekündigt... Spontan... Ohne vorher anzurufen.", fragte Naruto in der Hoffnung von seinem temporären Mitbewohner abzulenken, bis jener sich wieder gefangen und den Rest seines Shirts runtergezogen hatte. "Ach, haben wir das etwa nicht? Ich war mir so sicher, dass ich uns für heute angekündigt hatte.", seine Mutter schlüpfte in die Gästehausschuhe. "Und das ist?", ihre dunkelblauen Augen huschten von ihm zu Sasuke. Das hatte ja gut funktioniert mit dem Ablenken. Immer noch leicht panisch folgte Naruto dem Blick seiner Mutter und sah wie sein Mitbewohner sich halbwegs lässig und doch nicht unauffällig zugleich das Shirt ordentlich zog. Sein geschockter Ausdruck wandelte sich jedoch zu einem überraschten Lächeln. "Mein Name ist Sasuke Uchiha, ich bin ein Freund Ihres Sohnes. Freut mich Sie kennenzulernen.", grüßte er und hielt ihr die Hand hin. Kushina nahm sie ebenfalls lächelnd entgegen. "Oh?", sie beäugte ihn überrascht und sah dann zu ihrem Sohn, "Ein Freund also?" Alarmglocken schrillten im blonden Köpfchen. "Eh, ja er ist m- Ein enger Freund von mir! Hab ich dir nicht von ihm erzählt?", platze Naruto hervor. Oh oh. Gerade noch gerettet. Was war das? Was hatte er da beinahe gesagt? Narutos Wangen wurden warm. Er hatte sich noch gerettet, oder? "So, so. Das musst du wohl genauso verschwitzt haben, wie wir es verschwitzt haben uns anzukündigen, nicht wahr? Macht ja nichts, wir stören doch nicht oder?", sie wandte sich wieder an Narutos 'Freund', "Die Freude ist ganz meinerseits! Mein Name ist Kushina und das ist mein Mann Minato." Besagter Mann stand hinter Kushina im Flur. "Hallo!", er hob die Hand zum Gruß und lächelte verlegen, "Kushina-Schatz, du machst schon wieder Wirbel um nichts, wollen wir nicht erstmal ankommen?" "Ja du hast Recht. Naru-Spatz, habt ihr schon gegessen?", sie hob einen kleinen Stoffbeutel hoch, "Wir haben auf dem Weg etwas eingekauft. Ab und zu solltest du schließlich etwas anderes essen als nur Ramen, ich koche uns was Ordentliches, da gibt es keine Widerrede!", sie sagte das so zuckersüß wie flüssiger Honig und trat unbeirrten Schrittes an den beiden jungen Männern vorbei in die Küche. Naruto und Sasuke warfen sich einen kurzen Blick zu, woraufhin Naruto die Schultern hoch zog. Er konnte dem Schwarzhaarigen auch nicht erklären, weshalb seine Eltern sich gedacht hatten, ihm einen Spontanbesuch abzustatten. Ein Lebenszeichen ihres Sohnes hätten sie auch über einen Messenger ihrer Wahl haben können. Naruto folgte seiner Mutter und Sasuke ihm. Wahrscheinlich war es für den Schwarzhaarigen in seiner Nähe angenehmer, anstatt bei Narutos Vater zu bleiben, welcher seinen Weg zur Couch gefunden hatte. Schön, dass sie sich wirklich wie zu Hause fühlten. "Und wie lange kennen du und dein enger Freund euch schon?", fragte seine Mutter, während der Inhalt ihres Beutels sich auf der Arbeitsplatte verteilte. "Eine Weile, wir haben uns auf der Klassenfahrt kennengelernt. Er ist... eh, gerade seinen Bruder hier besuchen, aber bei ihm ist kein Platz und deswegen wohnt er solange...", Kushinas Kopf schnellte zu ihm herum, "hier?", beendete er seinen Satz, leicht verwirrt von der Reaktion seiner Mutter. "Er wohnt also hier.", wiederholte sie und ihr Blick schwang zu seinem Mitbewohner. Sie beide nickten stumm. "Naru-Spatz, leiste deinem Vater doch etwas Gesellschaft, hm.", auf ihren Lippen lag ein überdimensionales Lächeln, sodass Naruto ein wenig Angst bekam, "Dein neuer enger Freund und Mitbewohner, Sasuke, hilft mir doch sicherlich in der Küche, nicht wahr?", der letzte Teil war an Sasuke gerichtet. Oh oh. Naruto schwante nichts Gutes bei diesem speziellen Ton seiner Mutter. Sie ahnte sicher etwas, doch er würde einen Teufel tun, sich gegen sie zu stellen, wenn es nicht um Leben oder Tod ging. "Gern Mrs. Uzumaki." Sasuke bemühte sich die besten Schwiegersohnmanieren an den Tag zu legen, dachte Naruto, denn er hörte den leicht nervösen Unterton aus seiner Stimme heraus. Naruto suchte seinen Blick und sah ihn entschuldigend an, bevor er sich rückwärts aus der Küche bewegte. "Kein Grund so formal zu sein, nenn mich bitte einfach Kushina, sonst komme ich mir nur noch älter vor! Also ich dachte da zum Mittag an….", mehr hörte der Blonde nicht mehr, nachdem er die Küchentür angelehnt hatte und sich im Wohnzimmer seinem Vater zuwandte. Sasuke würde es schon überleben. Seine Mutter war ja auch kein Unmensch, selbst wenn sie etwas vermutete, würde sie ihm nicht das Leben zur Hölle machen, schließlich wusste sie über die Präferenzen ihres Sohnes Bescheid. Ob sie Sasuke mochte, würde sich noch zeigen. Da wurde er jedoch selbst etwas nervös bei dem Gedanken, sie könnte ihn für den Casanova halten, für den er ihn selbst am Anfang noch gehalten hatte. Nein, nein, seine Sorgen waren sicher unbegründet, Sasuke war der wundervollste Mensch, der ihm seit langem begegnet war, das musste seine Mutter erkennen können. Und wenn nicht würde er sie irgendwie davon überzeugen! "Also?", die Stimme seines Vaters holte ihn aus seinen Gedanken, "Wie geht's dir Naruto? Mama hat mir erzählt, du arbeitest jetzt übergangsweise beim Supermarkt?", ein warmes Lächeln lag auf seinen Lippen und er klopfte auf die freie Fläche auf der Couch neben sich. Narutos rechter Mundwinkel hob sich und er seufzte ergeben. Stimmt, er hatte eine Weile nicht mehr persönlich mit seinem Dad gesprochen. Der Blondschopf ließ sich auf die Couch plumpsen und begann von seiner neuen Arbeit zu erzählen. Die Zeit schien zu fliegen und erst als seine Mutter ins Wohnzimmer trat und sie zum Essen rief, merkte Naruto wie viel Zeit vergangen war. "Kommen.", entgegnete sein Vater und erhob sich. Naruto tat es ihm gleich und sie gingen in die Küche, in welche seine Mutter auch schon wieder verschwunden war. Dort schlugen Naruto verschiedene Gerüche entgegen, die ihm wortwörtlich das Wasser im Mund zusammen laufen ließen. Ein Blick auf den Tisch ließ seine Augen strahlen. Sein kleiner Esstisch war prall gedeckt, ein Wunder, das er nicht unter den Gewicht zusammenbrach. Er sollte sich für seine nächste Wohnung vormerken, dass Sasuke und er sich einen größeren Tisch anschaffen... Moment! Was war das für ein Gedanke?! Wer wusste, wann er jemals umzog und ob Sasuke und er dann... Seine blauen Augen huschten zu besagter Person. Ihre Blicke trafen sich. Narutos Wangen erwärmten sich in nur wenigen Sekunden. Sasukes Blick war fragend, woraufhin Naruto sich zusammen riss und ein 'alles ok?' mit den Lippen formte. Sasuke verstand und nickte. Gut, dann hatte seine Mutter ihn anscheinend nicht als zu hart dran genommen. "Du hast gar nicht erzählt was für ein fabelhafter Koch dein Mitbewohner ist.", lächelte seine Mutter und betonte Narutos und Sasukes Beziehungsverhältnis. Naruto war sich sicher, seine Mutter ahnte nicht nur etwas, sie war sich sicher, dass zwischen ihnen was lief. Ein sichtliches Problem schien sie mit seiner getroffenen Wahl immerhin nicht zu haben. Gut, er nämlich auch nicht. "Bei einer so begabten Köchin ist es doch kein Wunder, dass alles perfekt wird. Das hat nichts mit meinen Künsten zu tun.", sagte Sasuke mit einem wunderbaren Lächeln auf den Lippen. Okay Mister perfekter Schwiegersohn... Hatte Sasuke seiner Mutter gerade in Bescheidenheit ein Kompliment gemacht und sich selbst auch? "Scheint als wäre dein neuer Freund nicht nur ein hübscher junger Mann, sondern auch einer, der mit Worten umzugehen weiß. Ein richtiger Charmeur, wie dein Vater!" "MOM!", rief Naruto aus, während schon wieder die Farbe in seinem Gesicht explodierte. Er war sich nicht einmal sicher ob ihn störte, dass sie das Wort "Freund" wieder so besonders betonte, dass sie Sasuke für einen charmanten jungen Mann hielt oder dass sie ihn mit seinem Vater verglich, bah. Vermutlich war es von allem etwas, dass ihn laut werden ließ. Sasuke, der hinter ihr stand, und sich somit außerhalb ihres Sichtfeldes befand, musste sich offensichtlich ein Grinsen verkneifen, denn seine Lippen wurden verdächtig schmal. Schien als hätte er also auch seinen Spaß, schön. "Lasst uns anfangen, bevor alles wieder kalt wird, ja?", sagte Kushina unberührt von den Einwänden, die ihr Sohn hatte und dabei blieb es dann. Sie nahmen sich von der vielfältigen Auswahl, was sie begehrten und schafften es irgendwie in seiner kleinen Küche zusammen Platz zu nehmen. Naruto hatte nichts anderes erwartet von den zwei besten Köchen, die er kannte, und dennoch überwältigte ihn der wörtliche Gaumenschmaus. So sehr, dass er dreimal Nachschlag nahm und sich sicher war, dass sein Bauch einer Bowlingkugel ähneln musste und beim nächsten Happen platzen würde. Er griff nach dem dringend benötigten Orangensaft um das ganze etwas runterzuspülen, als sein Handy klingelte. Schon wieder eine SMS? Verwirrt kramte er sein Mobiltelefon aus der Hosentasche. Kaum flogen seine Augen über den eingegangenen Text, ließ er seufzend den Kopf in den Nacken fallen und sank ein wenig am Stuhl hinunter. "Was ist? Arbeit?", fragte Sasuke, der seinen Gemütsumschwung direkt bemerkt hatte. Ein weiteres Seufzen folgte, bevor Naruto ihm antwortete. "Ja... Shika fragt, ob ich heute noch mal einspringen kann." der Blondschopf warf einen erneuten Blick auf sein Handy. Halb drei. Immerhin war heute Montag und er musste nicht sofort los hetzen um pünktlich zu kommen, da die Bahnverbindung besser war. Widerwillig tippte Naruto eine Antwort. Er musste es von der positiven Seite betrachten. Je mehr Stunden er sammelte, desto mehr zahlte es sich aus. Wortwörtlich. "Mum, Dad... Sorry, aber wir sind momentan wirklich unterbesetzt.", richtete Naruto sich an seine Eltern. Jetzt wo der Besuch sich seiner Eltern schneller als gedacht dem Ende näherte, wünschte Naruto sich, dass er noch mehr Zeit mit ihnen verbringen konnte. Es war nun doch schon eine Ewigkeit her, dass sie sich in natura gesehen hatten. "Ach kein Problem.", lächelte seine Mutter. "Wenn die Arbeit ruft, kann man nichts machen.", stimmte sein Vater seiner Mutter in einem verständnisvollen Ton zu. "Ich kümmere mich dann mal um den Abwasch.", sagte Kushina und erhob sich nach einem kurzen Blick über den Esstisch, der fast gänzlich leer gefegt war, was zum größten Teil wohl ihm zu verschulden war. "Nein.", Sasuke stand ebenfalls auf und nahm Kushina den Teller aus der Hand, welchen sie gegriffen hatte, "Das erledigen wir. Immerhin hast du uns so ein leckeres Essen gezaubert. ", Sasuke lächelte sein unwiderstehliches Lächeln. Dieser Schleimer! "Ach Naru-Spatz, du hast einen wirklich tollen Mitbewohner. Ich hoffe, du weißt das zu schätzen! Was wünschte ich, dass du so jemanden schon früher kennengelernt hättest, dann hätten wir uns keine Sorgen um dich machen brauchen.", ihr Blick richtete sich auf Sasuke," Danke Sasuke. Und nimm dir mal ein Beispiel an ihm, du lässt deine Arme Mutter jedes Mal alles machen. ", warf sie ihm dann noch entgegen. "Ja, ja... Der böse, faule und verwöhnte Sohn, was? Wie oft hab ich das schon gehört. Aber wer ist daran Schuld?", grinste Naruto sie an und erntete einen gespielt bösen Blick. "Du warst halt so ein süßes Kind, es war so schwer dich nicht zu verwöhnen. Deine großen blauen Augen und deine dicken Hamsterbacken. Und immer wenn du…", schwelgte sie in Erinnerung. Narutos Wangen färbten sich leicht rot. "Mum! OK, ok.. Du hast gewonnen. ", Naruto erhob sich nun auch, "Ich bin Schuld." Bevor seine Mutter noch anfing vor Sasuke irgendwelche alten Geschichten auszupacken. Das musste nicht sein, auch wenn Sasuke da bestimmt nichts gegen gehabt hätte. "Ich sollte mich langsam fertig machen.", fügte er noch hinzu. Egal wie sehr er mehr Zeit mit ihnen verbringen wollte, jetzt ging eben nicht. "Hach, ok.", seufzte seine Mutter und warf ihrem Mann einen Blick zu, der ihn aufstehen ließ. Naruto sowie Sasuke begleiteten die beiden noch zur Wohnungstür. "Sobald wir nicht mehr so unterbesetzt sind komme ich euch besuchen.", versprach er seinen Eltern. "Schön, dass ihr uns besuchen kommen wollt.", freute sich die Rothaarige. "WA... Ihr? Ich!" Erneut fand Röte den Weg auf seine Wangen. Wie kam sie auf die Idee, dass er und Sasuke zusammen kommen.... OK, ja, er war sich sicher, dass sie etwas wusste. Das nannte man wohl den Instinkt einer Mutter, den sie absichtlich nicht besonders gut in ihren Worten versteckte. "Natürlich, natürlich.", Natürlich glaubte sie ihm kein Wort, wusste er, "Also dann machen wir uns auf den Weg.", verkündete sie und ging in den Flur, gefolgt von Minato und schließlich den beiden jüngeren Männern. "Mach's gut Spatz und lass ruhig öfter etwas von dir hören!", sie umarmte ihren Sohn und drückte ihn fest, was Naruto nur zu gern erwiderte. Auch sein Vater verabschiedete sich mit einer Umarmung. "Sasuke, es war schön dich kennengelernt zu haben! Wir sehen uns bestimmt in Zukunft noch mal wieder, da ihr ja so enge Freunde seid.", richtete sie sich an den Schwarzhaarigen und lächelte ihr wärmstes Lächeln. Sasuke erwiderte dies und verabschiedete sich von Narutos Eltern. "Ja, mach ich. Ciao Mom, Dad!", sagte Naruto und wartete winkend an der Tür, bis die beiden im Treppenhaus nicht mehr zu sehen waren, bevor er die Wohnungstür schloss. Ein Seufzen verließ seine Kehle. Phew. Das war doch ein wenig anstrengend für seine Nerven gewesen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass seine Eltern plötzlich vor der Tür stehen würden solange Sasuke hier war. Dieser sah ihn abwartend an, bis Naruto sich umdrehte und in seine dunklen Augen sah. "Deine Mutter weiß Bescheid.", eine Feststellung, keine Frage. Naruto hob den Mundwinkel zu einem schiefen Grinsen. "Ahaha.. Jap. Sie kennt mich eben zu gut.", gab er zu und ging an seinem Mitbewohner vorbei, um die Küche anzusteuern. "Immerhin können wir uns das erste kennenlernen mit meinen Eltern jetzt sparen." Naruto ging zur Spüle und drehte am Hahn, um sie mit Wasser volllaufen zu lassen. Moment. Hatte er das gerade laut gesagt? Ruckartig drehte er den Kopf zur Tür und sah, dass Sasuke, der ihm gefolgt war, ihn mit erhobener Augenbraue angrinste. Oh. "Vergiss, was ich gesagt hab.", fügte Naruto schnell murmelnd hinzu und betrachtete das sich langsam füllende Spülbecken mit einem immensen Interesse. "Niemals.", spottete Sasuke. Naruto sah aus dem Augenwinkel, dass er sich ihm mit langen Schritten näherte, "Ich hab genau gehört, wie du mich Ihnen vorgestellt hast, Naru.", plötzlich spürte er seinen Atem am Ohr, auf das ein Kribbeln auf seiner Haut folgte. Sasukes tiefere Stimme vibrierte in seinem Kopf und Arme legten sich um seine Körpermitte. "Ein bisschen angespannt war ich ja schon gerade, aber es scheint als hätte ich mich gut bei ihnen geschlagen. Also muss ich mir wohl keine Sorgen machen oder was meinst du?", fragte er und drückte Naruto fest an sich, während seine Lippen an seinem Hals kleine Küsse verteilten. "Gut geschlagen? Sie liebt dich!", lachte Naruto und bot den Lippen Sasukes mehr Fläche an, indem er seinen Kopf leicht zur Seite neigte. "Perfekt, dann fehlt ja nur noch der Sohn.", Sasukes Worte waren nur ein leises Murmeln. Naruto stellte den Wasserhahn der Spüle ab und warf einen Blick über seine Schulter, direkt in die dunklen Augen Sasukes. "Was? Ich konnte dich nicht richtig verstehen.", gestand Naruto abwartend. Für eine Weile sah Sasuke ihn nur an, bevor er sich noch ein wenig vorbeugte und ihm einen kurzen Kuss aufdrückte. "Nicht so wichtig.", Sasuke ließ von ihm ab, griff nach dem Spülmittel und gab es ins heiße Abwaschwasser. "WA... Hey, sag schon.", forderte Naruto ihn auf. "Denk beim nächsten Duschgang daran, auch deine Ohren mit zu säubern. Dann hörst du auch besser.", grinste Sasuke frech und Naruto blies die Wangen auf. "Wie gemein! Das hast du doch mit Absicht gemacht!", warf Naruto ihm vor. Er war sich sicher, dass das gesagte Sasukes nicht irgendetwas unwichtiges war. "Was du nichts sagst.", erwiderte Sasuke und biss neckend in Narutos aufgeblähte Wange. "Au, hey!", empört machte der Blondschopf einen Schritt zu Seite um dieser niederträchtigen Behandlung zu entkommen. Ganz zu Sasukes Belustigung und anscheinend genau wie geplant, denn kaum hatte Naruto seinen Platz vor der Spüle verlassen, nahm Sasuke diesen ein und begann die Teller ins Wasser zu stellen und sie nacheinander zu schrubben. Vollends geschlagen in jeder Disziplin stand Naruto schweigend da, rieb sich die Wange und starrte seinen Mitbewohner weiter schmollend an. "Geh dich endlich fertig machen oder willst du in Pyjamas hinter dem Verkaufstresen stehen?", hörte er ihn nach einer Weile sagen und bemerkte erst dann, dass er tatsächlich nicht ewig damit verbringen sollte Sasuke zu beobachten. Obwohl das auch kein unangenehmes Hobby war. "Also wenn ich dürfte, würde ich.", antwortete er grummelnd, noch immer nicht begeistert davon, wie er hier in seiner Wohnung behandelt wurde. Unerhört. Trotzdem trottete er langsam aus der Küche und ab in Richtung Badezimmer. Eine schnelle Dusche war zeitlich tatsächlich noch im Rahmen. 30 Minuten später, seine schnelle Dusche hatte sich doch etwas in die Länge gezogen, stellte er das Wasser ab und schnappte sich ein Handtuch, welches er sich um die Hüfte band. Er stellte sich ans Waschbecken und warf einen Blick in den leicht beschlagen Spiegel. Er starrte in das Blau seiner Augen und schweifte ab. Zu einem Gedanken, der ihm unter der Dusche am meistens beschäftigt hatte. Er hatte Sasuke seinen Eltern als seinen Freund vorstellen wollen. Es war wie selbstverständlich fast über seine Lippen gekommen. Leichte Wärme, die definitiv nicht von dem heißen Wasserdampf der Dusche stammte, legte sich auf seine Wangen. Sasuke hatte, trotz dessen er seinen Satz unterbrochen und umformuliert hatte, Narutos eigentliche Wortwahl herausgehört. Und es war okay für ihn? Sasuke hatte jedenfalls nichts gegenteiliges gesagt oder getan und all das was sie den lieben Tag über taten, war nichts anderes, als das, was Leute taten, die offiziell zusammen waren. Narutos Kopf schwirrte regelrecht, bewahrte ihn vor der Feststellung, die offensichtlich war und er insgeheim wusste. Er schüttelte den Kopf, um ihn freizubekommen, als könnte er die Gedanken einfach herausschütteln, damit sie neben ihm auf den Boden purzelten. Wenn er sich weiterhin darüber den Kopf zerbrach, würde er am Ende zur Arbeit hetzen müssen. Oder gar nicht erst los kommen. Also wandte er sich von seinen Spiegelbild ab und griff nach seiner Zahnbürste, welche an der von Sasuke lehnte. Kurz hielt Naruto in seiner Bewegung inne. Ein leichtes Kribbeln im Bauch machte sich bemerkbar und Naruto war erstaunt darüber, wie ihm selbst solch ein kleines Detail, Schmetterlinge im Bauch bereitete. Seine Gedanken drohten erneut abzuschweifen und er schüttelte erneut den Kopf. Nun zog er seine Zahnbürste aus dem Becher und widmete sich der Reinigung seiner Zähne. Anschließend fand die Bürste ihren Weg zurück zu der Sasukes und Naruto verließ das Bad. Dort lief er auch schon fast direkt in die Arme seines Mitbewohners. "An deine Ohren gedacht?", neckte ihn jener und grinste. "Find es doch heraus, indem du das von vorhin wiederholst." "Nö. Das bleibt vorerst mein kleines Geheimnis." Naruto knurrte verdrießlich. Na schön, dann eben nicht. Er setzte seinen Gang ins Schlafzimmer fort. Nachdem er sich angezogen hatte warf er einen Blick auf die Uhr, nur um festzustellen, dass es Zeit wurde sich auf den Weg zu machen. "Hm? Kommst du mit?", fragte Naruto, als er das Schlafzimmer verlassen hatte und sah, dass sein Mitbewohner sich die Schuhe anzog. Besagter richtete sich auf, als er seine Stimme hörte. "Ja, der Kundenservice, den ich für die Herberge betreibe, läuft gerade auf Hochtouren, weil die Ferien angefangen haben, also brauch ich meinen Laptop." "Aber du kannst doch meinen weiter benutzen, ich brauch den nicht so dringend.", bot Naruto an. Seine Atmung beschleunigte sich, bevor er begriff warum. Musste Sasuke wieder zurück? Jetzt? Einfach so? "Schon, aber ich kann darüber nur bedingt auf die Daten zugreifen, die ich brauche. Auf meinem Laptop hab ich alle nötigen Programme." "Oh." Was nun? Das war nicht gut, er war nicht darauf vorbereitet Sasuke einfach gehen zu lassen. Nicht so. "Also… fährst du…" "Zu Itachi. Ich hab meinen Laptop bei ihm gelassen. Zu Hause brauch ich den schließlich nicht für die Arbeit.", erklärte er und lächelte. "Itachi?", ein Stein fiel von Narutos Herzen, "Das ist alles?" "Alles?", Sasuke warf ihm einen fragenden Blick zu und machte ein paar Schritte auf ihn zu, bis er vor ihm stand, "Hast du dir schon wieder zu viele Gedanken gemacht und befürchtet ich könnte abhauen?", fragte er spaßend und wurde kurz darauf jedoch ernst, als er sah, dass Naruto schnell den Blick senkte und rote Wangen bekam. Er hob eine Hand und legte sie behutsam an Narutos Wange, streichelte sie zärtlich. "Hey, ich verschwinde nicht von einer Minute auf die andere, einfach so, okay? Wenn ich wieder nach Hause fahre, dann nicht so plötzlich." Wie war Naruto nur auf den absurden Gedanken gekommen, dass Sasuke einfach ging? Er sollte es doch mittlerweile besser wissen. Selbst als Sasuke eines Morgens plötzlich verschwunden war, war er wieder gekommen. "Ich weiß, aber-", Naruto wurde im Versuch seiner Erklärung unterbrochen. Sasuke hatte seine Arme um ihn gelegt und drückte ihn sanft an sich. "Nichts aber!", sagte er bestimmend und gleichzeitig sanft wie seine Umarmung selbst. Naruto lehnte sich nur zu gerne gegen die gebotene Wärmequelle und schlang seine Arme ebenfalls um den Körper vor sich. Seine Hände ruhten auf Sasukes Rücken. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Sicherheit und Geborgenheit gab Sasuke ihm durch so eine kleine Geste. Alle negativen Gedanken wurden in diesem Moment unwichtig und lösten sich schnell in Luft auf. "Einen Teufel werde ich tun, ohne dass wir uns ganz innig und ausgiebig voneinander verabschiedet haben." Naruto konnte das Grinsen auf Sasukes Lippen nicht sehen, aber eindeutig hören. Zusätzlich konnte Naruto eine Hand Sasukes seinen Rücken hinab fahren spüren, bis zu seinem Hintern. Ein kurzes Kneifen folgte in eine seiner Backen. "Hey, Idiot!", stieß Naruto auf und untermalte seine Aussage, indem er dem Größeren leicht auf den Rücken klopfte. Er wandte sich aus der Umarmung, aber nur soweit das er nun in Sasukes grinsendes Gesicht blicken konnte. "Zerbrich dir nicht unnötig den Kopf.", Sasukes Stimme war ruhig und das Grinsen wich einem sanften Lächeln, bevor er sich zu ihm hinab beugte, "Ich bin hier noch lange nicht fertig." Sasuke ließ ein weiteres Mal an diesem Tag ihre Lippen verschmelzen. Naruto wollte fast protestieren, was das denn heißen sollte "noch nicht", doch das Gefühl ihrer Lippen aufeinander ließ ihn entspannen und wohlig seufzen. Er hatte nicht bemerkt, dass er noch angespannt war. Vermutlich meinte Sasuke nichts bestimmtes mit dieser Formulierung und er sollte sich doch den Kopf nicht über triviales zerbrechen. Am besten wurde Sasuke hier einfach niemals fertig, dachte er und grinste in ihren Kuss. "Geht doch.", flüsterte Sasuke als er das bemerkte, "Wollen wir dann jetzt endlich los oder muss ich noch mehr Überzeugungsarbeit leisten?" "Mehr schadet nicht!", rief Naruto frech aus und verschloss ihre Lippen noch einmal. Zweimal. Dreimal, jeweils für ein paar Sekunden, bis sie sich losreißen und auf den Weg machen konnten. Ein paar Stationen konnten sie zusammen fahren, dann musste Sasuke schon aussteigen, um in eine andere Richtung weiterzufahren. "Bis später!", sagte er und ehe Naruto sich versah spürte er einen federleichten Kuss auf den Lippen, bevor Sasuke ihn mit feuerrotem Kopf in der Bahn sitzen ließ. Hatte er ihn gerade in der Öffentlichkeit…? Naruto sank ein wenig in den Sitz und versteckte sein Gesicht in dem Rucksack auf seinem Schoß, damit niemand sein breites, dümmliches Grinsen sah. Selbst als er beim Konbini ankam war es noch fest auf seinen Zügen verankert. "Na hallo! Da hat ja jemand super Laune." Naruto band sich gerade seine Arbeitsschürze um, als er die bekannte Stimme vernahm. Oh, er hatte auch heute Schicht zusammen mit Deidara. Der andere Blondschopf schritt an ihm vorbei zu seinem Spind. "Scheint als hättet ihr einen schönen Tag gehabt." "Ja, schön war der Tag in der Tat.", Naruto warf Deidara einen Blick über die Schulter zu und konnte schon den Ansatz eines Grinsens auf dessen Gesicht ausmachen, "Aber nicht auf die Art, die du dir vorstellst.", fügte Naruto dem vorher Gesagten noch hinzu. "Was stelle ich mir denn vor?", fragte sein blonder Arbeitskollege dümmlich. "Tu nicht so. Du bist ein offenes Buch, eine Erotiknovell, die da in deinem Kopf abgeht." Naruto widmete sich seinem eigenen Spind, in den er sein Handy legte, jedoch nicht ohne noch einen kurzen Blick drauf zu werfen. Keine Nachrichten - Schade. Empört hörte er den anderen indes einatmen. "Was denkst du von mir? Meine Gedanken sind so unschuldig wie die eines Kindes." "Ja, so unschuldig wie von einem pubertierenden Kind. ", Naruto schloss die Tür des Spindes, "Ich übernehme die Kasse." Damit ließ Naruto Deidara stehen und verschwand nach vorne, um die vorherige Schicht abzulösen. Naruto wunderte sich nicht wirklich, dass Deidara während ihrer Schicht des Öfteren weiter versuchte, etwas aus ihm herauszubekommen. Er bot ihm tatsächlich Informationen über Sasuke an. Doch Naruto blieb standhaft und mied so gut es ging Gespräche, die in diese Richtung verliefen. War Deidaras Verhalten eigentlich normal? Interessierte man sich so sehr für das Liebesleben eines ehemaligen Partners? Für Naruto war es unvorstellbar. Er wollte jedenfalls nichts von Sasukes vorherigen Erlebnissen diesbezüglich im Detail wissen und von Gaara wollte er nicht einmal wissen, wie es ihm gerade ging. Zu Narutos Glück verging ihre Schicht heute wie im Flug. Kaum war die nächste Schicht mit einem Fuß im Laden, war Naruto in die Umkleide verschwunden. Wenn er sich beeilte, war er hier weg bevor Deidara überhaupt seinen Spind geöffnet hatte. Und tatsächlich schaffte er es den Konbini ohne Deidara im Schlepptau zu verlassen. Welch Ein Glück. Er hätte nicht gewusst, wie er ihm beim nach Hause gehen, hätte ausweichen können. Dass er das musste, betrübte ihn jedoch. Hoffentlich benahm sich Deidara bald wieder normal. Da heute Montag war fuhren die öffentlichen Verkehrsmittel zwar regelmäßiger, hielten aber auch öfter, weshalb Naruto in den Abendstunden fast genauso lange nach Hause brauchte, wie am Wochenende. Endlich zu Hause angekommen, schnellte er die Stufen zu seiner Wohnung hinauf und schloss seine Tür auf. Zu seiner Verwunderung war seine Wohnung dunkel. Er war verwirrt, zog sich dennoch erst einmal seine Schuhe aus und schlüpfte in die Hausschuhe. War Sasuke noch nicht wieder da? Blieb er heute vielleicht bei Itachi? Dann hätte er doch bestimmt Bescheid gesagt... Oder? Zweifel, die Sasuke heute Mittag zerschlagen hatte, fanden ihren Weg zurück. Was, wenn er doch einfach...? Nein, Sasuke hatte gesagt er würde nicht so einfach verschwinden. Aber... Bevor das Gedankenkarussell überhaupt richtig in Fahrt kommen konnte, trat er ins dunkle Wohnzimmer und sah sich um. Seine Augen weiteten sich, als er das Licht im Schlafzimmer durch den Türschlitz ausmachen konnte. So schnell wie seine Füße ihn tragen konnten, bewegte er sich auf besagtes Zimmer zu und riss förmlich die Tür auf. Da war er. Sasuke. Er saß ans Kopfende gelehnt auf dem Bett, zugedeckt bis zur Hüfte und in seinen Händen, welche auf seinen Beinen ruhten, hielt er ein Buch. Naruto betrachtete seinen Mitbewohner. Sein Gesicht war entspannt, seine Augen geschlossen und seine Atmung flach. Er schlief. Er war hier, in seinem Bett und schlief. Auf Narutos Gesicht schlich sich das dümmliche Grinsen von heute Mittag. Es war förmlich so, als würde Sasuke dort hingehören. Ohne groß nachzudenken entledigte Naruto sich nicht benötigter Kleidung, schaltete das Licht ab und gesellte sich zu seinem schlafendem Mitbewohner. In Narutos Euphorie kuschelte er sich an den sitzenden Sasuke, welcher dadurch leicht wach wurde. "Hey.", seine Stimme war müde, klang aber so sanft wie immer. Er regte sich etwas und legte das Buch beiseite, bevor er sich nun ebenfalls in eine liegende Position brachte. Sasukes Arme legten sich um Narutos Körper. Jener kuschelte sich noch näher an Sasuke und schloss die Augen. "Hey.", hauchte Naruto glücklich zurück und hörte nur wenige Sekunden später das gleichmäßige Atmen Sasukes. ~ * ~ Ein Gewicht, welches ihm vorkam wie ein Amboss, lag schwer auf der rechten Hälfte seines Körpers, als er am nächsten Morgen aus dem Traumland erwachte. Langsam hob er die Lider und hatte Sasukes Gesicht direkt vor dem eigenen. Der ältere hatte sein rechtes Bein und seinen rechten Arm, sowie einen Teil seines Körpers über ihn drapiert. Sein Gewicht drückte den Blonden tiefer in Kissen und Matratze. Unter anderen Umständen würde er das genießen, dachte Naruto schlaftrunken. Sasukes Atem ging tief und gleichmäßig, also schlief er wohl noch. Naruto begann das Kribbeln in seinem Arm und Bein, die von Sasuke belagert wurden, zu spüren, doch eigentlich würde er gern so liegen bleiben. Andererseits wollte er Sasuke auch mal eine kleine Freude bereiten und das Frühstück, vor allem den Kaffee, für ihn vorbereiten. So vorsichtig wie nur möglich versuchte er Sasukes schwere Glieder von sich zu schieben, er hielt dabei den Atem an, bis er seine Freiheit wieder gewonnen hatte und langsam aus dem Bett steigen konnte. Einen Moment verweilte er neben dem Bett, um sicherzugehen, dass Sasuke weiter schlief. Erst nachdem dieser einige Sekunden keine Anstalten zeigte sich auch nur zu bewegen, grinste der Blonde und tapste schnellen aber leisen Schrittes aus dem Schlafzimmer. Seine kleine Überraschung gelang ihm wunderbar. Zu wunderlich sogar, denn als Sasuke mit leicht verwuschelten Haaren und nur halb geöffneten Augen in die Küche spazierte, sah er sich einen Moment skeptisch um. "Bist du krank?", fragte er zögerlich und legte sofort eine Hand auf die Stirn des Blonden. "Haha. Dankt man so jemandem? Ich kann den Kaffee auch in die Spüle kippen, wenn du ihn nicht willst!" Belustigt beobachtete Naruto wie Sasuke alarmiert die Augen weiter öffnete. "Niemals.", erwiderte er mit fester Stimme und griff nach der Kaffeekanne, brachte sie umgehend in Sicherheit, "Du Monster.", brummte er schließlich, setzte sich an den gedeckten Tisch und damit war die Sache erledigt. Naruto konnte darüber nur schmunzeln, während er sich dazu setzte. Noch während ihres gemütlichen Schmaus und Trunks ging plötzlich Sasukes Handy los. Sein Onkel ließ ihn wissen, dass sich viele Kunden ankündigten und Sasuke sich am besten sofort an die Arbeit machte. "Ich hab’s ja geahnt. Sieht so aus, als wäre mein Tag dank den Ferien für mich vorgeplant.", erklärte er auf Narutos verwunderte Frage, warum jetzt plötzlich mehr Übernachtungen in der Herberge gebucht wurden. Und es machte Sinn. Sasuke hatte ja schon erwähnt, dass Ferien waren, er selbst wusste es ja eigentlich auch dank Deidara. Klar fuhren jetzt auch mehr Leute weg um sich anderswo zu erholen. "Ah, schon wieder vergessen.", nickte Naruto und führte ein geschmiertes Brot zwischen seine Lippen. "Ich koche dann entweder abends vor oder morgens bevor ich anfange mit der Arbeit. Dann kannst du vor der Arbeit noch essen.", Sasuke hob die Tasse und trank genüsslich einen Schluck von seinem Kaffee. "Was... Nein, nein... Das musst du nicht. Ich kann das auch selbst machen. Hab ja schließlich auch davor ganz gut überlebt." Naruto wollte Sasuke auf keinen Fall zur Last fallen, wenn dieser nun so viel arbeiten musste. "Keine Sorge. Das macht mir keine extra Arbeit. Für mich würde ich ja auch kochen, trotz der Arbeit." "Wirklich? Wenn du so viel zu tun hast? Ich will dich mit sowas nicht stressen." "Erzähl keinen Unsinn." , Sasuke stellte seine Tasse zurück auf den Tisch und schenkte ihm ein Lächeln, "Ich koche gerne für dich." Naruto hob seine Tasse mit seinem heiß geliebten Ingwertee an und nahm einen Schluck. War es wirklich in Ordnung Sasuke weiterhin mit dieser Aufgabe zu belasten? Naruto kaute mit seinen Lippen am Rand seiner Tasse herum. Sasuke hatte schon recht. Wäre Naruto nicht da, würde Sasuke auch essen müssen. Er würde ja nur mehr Zutaten verwenden. Aber würde Sasuke auch so ausgewogen kochen in seinem Arbeitsstress, wenn er nur sich versorgen müsste? War es dann nicht doch zusätzliche Arbeit die er ihm aufbürdete? Andererseits würde er so etwas zu Sasukes Gesundheit beitragen. Und so wie er Sasuke kannte würde jener eh machen, was er wollte, selbst wenn Naruto ihm verbieten würde die Küchenutensilien zu nutzen oder überhaupt erst die Küche zu betreten. "Und ich esse gerne dein Essen.", gab Naruto ihm nach einer Weile des Überlegens die Erlaubnis weiterhin den Koch zu spielen. "Wie passend.", grinste Sasuke und biss in seine Brötchenhälfte. ~ Wie Sasuke es zuvor gesagt hatte: Es war viel zu tun. Der Schwarzhaarige hatte sich mit seinem Laptop an den Schreibtisch zurückgezogen und stand nur auf, um sich im Bad Erleichterung zu verschaffen. Naruto beobachtete seinen Mitbewohner über der Xten Tasse Tee. Sasuke war viel am Tippen und auch sein Handy war so oft am Klingeln, dass Naruto es nicht mehr an beiden Händen abzählen konnte. So etwas wäre Naruto eindeutig viel zu stressig. Der Blondschopf beendete seine Beobachtung mit dem letzten Schluck seines Tees und erhob sich von der Couch. Es war mittlerweile Zeit sich selbst für die Arbeit fertig zu machen. Naruto würde 3 Kreuze im Kalender machen, sobald er seine freien Tage erreicht hatte. Naruto schlug den Weg zur Küche ein. Dort verfrachtete er seine Tasse in der Spüle und bereitete eine neue Kanne Kaffee vor. Er wusste nicht wie lange Sasuke arbeiten musste, doch Naruto ging davon aus, dass er noch paar Stunden damit verbringen würde. Während der Kaffee vor sich hin tropfte, kramte er in einem seiner Schränke herum. Einige Minuten später wurde er fündig und zog eine Packung Kekse hervor. Das war nun nicht der gesündeste Snack, aber wohl besser als gar keine Nervennahrung. Die Kekse landeten in einer kleinen Schale. Nun war auch der Kaffee fertig durchgelaufen. Damit Sasuke sich den Weg auch sparen konnte, goss er die schwarze Brühe in eine Thermoskanne um. Anschließend verließ er die Küche und stellte dem hart Arbeitenden die Sachen auf den Tisch. Dieser war gerade mitten in einem Telefongespräch und formte ein Danke mit seinen Lippen. Naruto nickte kurz und verschwand dann ins Badezimmer. Fertig für die Arbeit verließ er es wieder und machte sich auf den Weg, da Sasuke immer noch oder schon wieder, mitten in einem Gespräch war, in den Flur und schlüpfte dort direkt in seine Turnschuhe. Er griff noch seinen Schlüssel und war im Begriff zu gehen, als er am Arm gepackt wurde. Sasuke sah ihn aus seinen dunklen Augen an, an seinem Ohr weiterhin sein Handy. "Mhm, ja ich verstehe. Ja.. OK, einen kleinen Moment bitte.", sagte er ins Telefon, bevor er sich dieses vom Ohr nahm und Naruto sanft zu sich zog. "Viel Spaß und sei vorsichtig.", hauchte Sasuke und drückte ihm einen kurzen Kuss auf. Dann war das Telefon auch schon zurück an seinem Ohr und nach einem kleinem Lächeln drehte Sasuke sich von ihm weg und sprach mit der Person am anderen Ende der Leitung. Die Schmetterlinge in Narutos Bauch explodierten. Er wollte dass Sasuke nie wieder ging, damit er ihn jeden Tag verabschieden, mit ihm zusammen frühstücken und ins Bett gehen konnte. Für ihn kam doch echt jede Rettung zu spät. Vor allem, wenn er nicht langsam die Beine in die Hand nahm und sich endlich bewegte. ~ Wie erwartet, war auch heute mehr zu tun als Naruto es gewohnt war. Seine Arbeitszeit von 16-22 Uhr zog sich wie Kaugummi. Dass Haku wieder da war und den Sklaventreiber spielte, machte es nicht viel besser für den armen Blondschopf und schließlich fühlte er sich einfach nur ausgelaugt als er um 22:15 Uhr in der Bahn nach Hause auf seinem Sitz saß, wie ein Sack Kartoffeln. "Bin wieder da.", begrüßte er Sasuke völlig ohne jeden Elan, während er seine Schuhe unelegant von den Füßen schälte. Er warf ihnen einen abschätzenden Blick zu, wie sie da chaotisch mitten im Gang lagen. Das konnte bis morgen warten, beschloss er und schlurfte ins Wohnzimmer. Er ließ sich plump auf die Couch fallen und landete mit dem Oberkörper in Sasukes Schoß. "Bequem?", fragte Sasuke, der bis eben noch interessiert einen Film geschaut hatte. "Jap.", erwiderte der Blondschopf selbstgefällig und blieb wo er war. Nein, er kuschelte sich stattdessen noch gemütlicher an ihn und seufzte tief. "Das klingt nach einem anstrengenden Tag. Du solltest aber noch was Essen, bevor du ins Koma fällst." Naruto grummelte nur missmutig. Essen kostete viel zu viel Energie, da konnte er lieber gleich schlafen. Sasuke seufzte und beließ es dabei. Einen Moment später spürte Naruto seine warme Hand im Nacken, die langsam durch sein Haar kraulte. Seine Mundwinkel hoben sich zu einem Lächeln und er genoss das Kribbeln, das von Sasukes Fingerspitzen ausgehend durch seinen Körper fuhr. Dass er binnen weniger Minuten einschlief realisierte er nicht. Kapitel 20: Home 14 ------------------- Der nächste Tag verlief kaum anders als der gestrige. Sie hatten wieder zusammen gefrühstückt und danach war Sasuke wieder in seine Arbeit vertieft. Auch diesmal hatte Naruto es sich auf dem Sofa mit einem Getränk gemütlich und sich zur Aufgabe gemacht, seinen Mitbewohner zu beobachten. Doch leider war die Zeit viel zu schnell vergangen und er hatte sich schon wieder für die Arbeit fertig machen müssen. Er verabschiedete sich im Gegensatz zu gestern von selbst bei Sasuke und machte sich auf zur Arbeit. Eine weitere Schicht mit Haku folgte und wie schon am Tag zuvor kam keine Langeweile auf. Um kurz nach 22 Uhr verließ er den Konbini und schloss um kurz nach 23 Uhr die Haustür hinter sich. Diesmal fand er keinen Sasuke vorm Fernseher wieder, konnte dafür aber das Wasser aus dem Bad rauschen hören. Oh ja, eine Dusche wäre eine wirklich gute Idee, dachte er sich und schlurfte am Badezimmer vorbei Richtung Schlafzimmer. Er gähnte. Wenn er nicht so müde wäre, würde er sich wohl auch selbst noch unter das angenehm warme Wasser stellen. Er schälte sich mehr gewollt als gekonnt aus seinen Klamotten und ließ sich aufs Bett fallen. Er würde einfach hier auf Sasuke warten um ihn zu begrüßen. Jedenfalls nahm er sich dies vor, als er müde seine Augen schloss und dem leisen Wasserrauschen lauschte. Als er die Augen wieder öffnete, zwitscherten die Vögel munter und die Sonne stand bereits hoch. Naruto hatte länger geschlafen als sonst, obwohl er sowieso schon ein Langschläfer war. Ein müder Blick auf die andere Betthälfte sagte ihm, dass Sasuke bereits auf war. Vermutlich schon seit einer Weile, wenn er so darüber nachdachte, schließlich arbeitete er lieber früher als später. Wenn er genau hinhörte, könnte er sicher seine Stimme aus dem Wohnzimmer vernehmen, wie er gerade telefonierte. Nun, wenigstens hatte Naruto heute endlich wieder einen freien Tag! Nachdem er mehrfach eingesprungen war und dann seine regulären Arbeitstage hinter sich hatte, hatte Shikamaru dafür gesorgt, dass er jetzt sogar fast eine Woche am Stück frei hatte. Mit so einem Gedanken konnte der Tag ja nur gut beginnen, dachte der Blonde und schwang sich grinsend aus dem Bett. "Guten Morgen!", flötete er, als Sasuke gerade das Handy vom Ohr nahm, und legte ihm von hinten über die Stuhllehne hinweg die Arme um den Hals. Sein Gesicht schmiegte er an das von Sasuke und grinste. "Oho, guten Morgen, Schlafnase. Womit hab ich so einen Schwall guter Laune verdient, hm?", der schwarzhaarige drehte den Kopf und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Hm, weiß nicht.", überlegte Naruto und drehte sich ebenfalls, um einen richtigen Kuss von ihm in Empfang zu nehmen. "Werd' nicht übermütig.", nuschelte Sasuke leise, bevor er mit der Zungenspitze Narutos Lippen anstupste und den Moment der Überraschung ausnutzte um ihren Kuss zu vertiefen. Nur zu gern ließ Naruto sich auf Sasuke Forderung ein und öffnete bereitwillig seinen Lippen. Doch zu seinem Missfallen grummelte sein Magen verräterisch auf, worauf Sasuke von ihm abließ. Innerlich verfluchte Naruto sich, dass er so lange geschlafen hatte und sein Magen nun schon etliche Stunden ohne Treibstoff auskommen musste. "Setz dich. Ich mach dir was zu essen warm.", grinste Sasuke und verschwand in der Küche. "Was ist mit dir? Hast du schon gegessen?", in Narutos Stimme schwang etwas Enttäuschung mit. Er liebte es gemeinsam mit dem Schwarzhaarigen zu essen. Da ihre Arbeitszeiten nicht stimmig waren die letzten Tage, stimmte es Naruto sogar noch etwas trauriger. "Du hast geschlafen wie ein Toter." Naruto verfluchte sich ein weiteres Mal dafür, dass er so kaputt gewesen war, dass er höchstwahrscheinlich den ganzen Tag hätte verschlafen können. "Ich muss gleich noch weg, sonst hätte ich mit dem Essen noch auf dich gewartet.", erklärte Sasuke und kramte indes Geschirr heraus. Naruto war ihm in die Küche gefolgt und starrte nun auf seinen Hinterkopf. "Du... Musst weg?" "Jap. Itachi renoviert mit der Hilfe von ein paar Freunden seine komplette Küche und hat mich ebenfalls dazu verdonnert. Wo ich doch schon mal hier bin.", Sasuke verdrehte die Augen und grinste dabei schief, während er die Mikrowelle einstellte. "Seine Küche? Cool, er ist doch derjenige, der so leidenschaftlich kocht oder? Das fällt mir jetzt erst auf, aber da seid ihr euch ganz schön ähnlich!", rief Naruto aus. Sasuke hielt kurz in seiner Bewegung inne und drehte langsam den Kopf zum Blonden. Skeptisch wanderte eine Augenbraue gen Haaransatz. "Wenn du das jemals in Itachis Nähe sagst, bist du ein toter Mann. Er lässt mich in seiner Küche nicht mal Spaghetti kochen. Ich koche um zu essen, nicht um davon Fotos machen zu können, weißt du?" "Aber du kochst trotzdem gerne oder?", schoss Naruto hervor, wie aus der Pistole und erntete prompt einen überraschten Blick, der sich schließlich zu einem kleinen Lächeln wandelte. "Nur für dich!", flötete er und startete die Mikrowelle mit einem leisen Piep-Geräusch. Augenblicklich flammten Narutos Wangen auf. Er wandte den Blick von den schwarzen Onyxen, die ihn gebannt ansahen. "Idiot…", murmelte er und sah aus dem Augenwinkel den Timer langsam runterzählen, "Wann musst du denn los?" "Am besten jetzt, Itachi weint sonst noch.", Sasuke schnaubte belustigt, es war ihm anzusehen, dass er seinen Bruder nur zum Spaß piesackte. "Schade. Ich dachte ich könnte heute den ganzen Tag mit dir verbringen.." "Oh?", Sasuke drehte sich zu ihm um. Was? Einen Moment verstand Naruto nicht, weshalb sein Gegenüber ihn schelmisch angrinste. Bis er realisierte, dass er das gerade laut ausgesprochen hatte. "AH! Ich meine-!", das Hirn des blonden explodierte zusammen mit der Farbe in seinem Gesicht. Worte zu finden, die ihn hätten retten können, war ein unmögliches Unterfangen. Sasuke unterbrach sein wirres Gebrabbel schließlich mit einem Finger auf seinen Lippen. Naruto verstummte augenblicklich und hielt die Luft an. "Keine Sorge, ich bleib nicht den ganzen Tag bei Itachi. Der darf sein Geschirr ruhig alleine auf Hochglanz polieren und wieder einräumen. Danach haben wir endlich Zeit füreinander, okay?", er zwinkerte verheißungsvoll und ging an ihm vorbei aus der Küche, ohne eine Antwort abzuwarten. Naruto stand noch eine Weile wie bestellt und nicht abgeholt in seiner Küche. Seine Mikrowelle zeigte ihm jedoch an, dass nur wenige Sekunden vergangen waren, bis er sich in Bewegung setzte und zurück ins Wohnzimmer ging. Von dort aus konnte Naruto Sasuke auch schon beobachten, wie er aus seinen Hausschuhen in seine Straßenschuhe wechselte. Wortlos stand Naruto da und regte sich nicht. Erst als Sasuke nach einer dünnen Jacke griff, immerhin war schon Ende September, ging er zu ihm. "Ich beeil mich, OK?", sprach Sasuke, als würde er die Gedanken Narutos lesen können, obwohl er sie noch gar nicht gedacht hatte. Aber vielleicht las Sasuke es aus seinem Verhalten. Als Antwort nickte der Blondschopf nur und überbrückte mit wenigen Schritten die Distanz zwischen ihnen, um den Schwarzhaarigen im nächsten Moment zu umarmen. Was würde er nur geben, um seinen freien Tag, wenn nicht sogar gleich seine ganzen freien Tage, so mit Sasuke zu verbringen. Wieso musste er ausgerechnet heute solange schlafen... "Nächstes Mal weckst du mich.", Naruto klang minimal vorwurfsvoll, auch wenn Sasuke doch gar nichts dafür konnte. Immerhin war Sasuke eine eigenständige Person und konnte seinen Tag ohne jegliche Erlaubnis planen wie er wollte. "Was?", Sasukes Arme legten sich um ihn, "Und so riskieren, dass du später zu müde für eine lange Nacht voller...", der Atem Sasukes kitzelte sein Ohr, als jener sich zum Sprechen weiter an ihn schmiegte. Mit jedem Millimeter stieg Hitze in ihm auf. Zusätzlich setzten Sasukes Worte sehr explizite Szenen in seinem Kopf in Bewegung. Wofür wäre er möglicherweise zu müde? Wieso sprach der Schwarzhaarige nicht weiter?! Mit einer verräterischen Röte auf den Wangen, brachte Naruto etwas Abstand zwischen sie. "Voller...Was?", nuschelte Naruto und blickte zu ihm auf. "Voller Filme, die wir uns heute Abend anschauen oder voller Spiele, die wir zocken können. Was dachtest du denn?", grinste Sasuke unschuldig, als hätte er mit seiner Art zu sprechen, nicht genau auf solch Gedankengänge bei Naruto gesetzt. Narutos Wangen gewannen einiges an Farbe. "Du... IDIOT!", beschimpfte er ihn gespielt ein weiteres Mal. Der Größere lachte nur und legte seine kühlen Hände auf seine warmen Wangen. "Ich hör ja schon auf.", Sasuke lachte immer noch und auch wenn Naruto beleidigt schmollte, konnte er nicht anders, als mal wieder festzustellen, wie hübsch Sasuke doch war. "Das will ich dir auch geraten haben!" "Sonst was?", grinste Sasuke, ließ Naruto jedoch keine Zeit zum Antworten. Denn noch bevor Naruto Sasukes Worte überhaupt verarbeiten und sich eine Antwort hatte überlegen können, spürte er Sasukes göttlichen Lippen ein zweites Mal an diesem Tag auf seinen eigenen. Ihr Kuss war kurz, doch hinterließ er ein wohliges Kribbeln, das sich von seinen Lippen durch seinen restlichen Körper zog. "Ich muss jetzt wirklich. Bis nachher.", Sasuke ließ zu Narutos Bedauern von ihm ab. "Bis später. Pass auf dich auf.", murmelte er. "Natürlich. Du auch." "Keine Sorge, der Fernseher wird mir schon nicht um die Ohren fliegen." "Wer weiß.", grinste Sasuke leicht und wandte sich nun von Naruto ab. Tür auf, Sasuke raus und Tür zu. Er war alleine. Schlagartig fühlte sich seine Wohnung um einiges Größer an, zu groß für seinen Geschmack. Doch es war ok. Immerhin hatte Sasuke gesagt, er würde wieder kommen! Naruto hätte natürlich fragen können, ob er einfach mitkommen konnte, aber… Die Mikrowelle machte mit einem lauten "Ping" auf sich aufmerksam. Der Blonde ließ davon ab die Wohnungstür anzustarren und schlenderte in die Küche. Vorsichtig beförderte er den Teller aus der wärmenden Maschine auf den Tisch und setzte sich. Obwohl es "nur" wieder aufgewärmt war, ließ es ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen. Besonders sein Magen war ebenfalls begeistert bei der Aussicht auf Essen. Natürlich enttäuschte der Geschmack nicht, denn wie Sasuke es selbst gesagt hatte, hatte dieser höchste Priorität! Lächelnd, beim Gedanken daran, dass Sasuke dieses Essen nur für ihn gemacht hatte, schob er sich einen Löffel nach dem anderen in den Mund. Ja, dass sie nicht zusammen essen konnten war schade, aber er wollte nicht anhänglich werden und Sasuke 24/7 nur für sich beanspruchen. Er war sich fast sicher, dass weder Sasuke noch sein Bruder etwas dagegen gehabt hätten, wenn er mitgekommen wäre, aber eine Klette sein, war nicht was er beabsichtigte. Und schließlich kannte er Itachi kaum und dessen Freunde noch weniger. Dass Sasuke heute Abend zu ihm zurückkam und sie den Abend genießen konnten, war mehr, als er sich je erträumt hätte, als er den Zug, in dem Sasuke saß, im wahrsten Sinne des Wortes hatte abfahren sehen. Es gab keinen Grund traurig zu sein. Gesättigt stellte er sein Geschirr in die Spüle, ausnahmsweise unwillig es sofort abzuwaschen. Er ließ sich im Wohnzimmer auf die Couch fallen. Womit wollte er den Rest des Tages verbringen, bis Sasuke wiederkam? Sein Blick wanderte zum Fernseher. Er war sich ziemlich sicher, dass Sasuke nicht wirklich vor hatte Filme zu schauen.. Oder? Zumindest hatte er keine Vorbereitungen getroffen, soweit Naruto das sehen konnte. Nicht, dass sie nicht spontan was aussuchen konnten, aber… er wollte ihn doch nur triezen. Und trotzdem ließ ihn der Gedanke nicht los, dass sie beide in den letzten Tages so viel zu tun gehabt hatten, dass es sicher schön wäre ein wenig Zeit auf andere Weise miteinander zu verbringen. Ihn wieder ausgiebig küssen, ohne unterbrochen zu werden und seine Körperwärme dabei spüren. Naruto biss sich sanft auf die Unterlippe. Er konnte nicht verneinen, dass er ein wenig mehr intime Zeit mit Sasuke begrüßen würde, auch wenn dieser das nur zum Spaß gesagt hatte. Aber dafür war später noch genug Zeit, erinnerte er sich und schüttelte vehement den Kopf um seine Gedanken nicht in diese Richtung driften zu lassen. Viel Lust etwas produktives zu tun hatte er allerdings auch nicht, nun da er alleine war. Die Mittagssonne badete das Wohnzimmer in ein helles orange und eine angenehme Wärme prickelte auf seiner Haut, wo seine Kleidung sie nicht bedeckte. Ob er einfach ein wenig faulenzen sollte? Immerhin war das sein erster freier Tag seit einer Weile. Der Blondschopf musste einen Moment überlegen, wo er sein Handy hingelegt hatte, bevor er es aus dem Schlafzimmer holte. » Hey Kiba, hast du Zeit?« » jo, was is los?« » zocken?« » dein lover nicht mehr da, oder was?« » ach sei ruhig Darf ich etwa nich mehr mit Freunden was machen wenn ich Lust drauf hab?« » chill, kein Grund beleidigt zu sein :P dachte er bleibt noch ne weile« » Sasuke hat was anderes zu tun heute, also? Zocken oder nicht?« Naruto grummelte unverständliches Zeug, während er Kiba schrieb. Dass dieser ihn immer gleich ärgern musste. Dafür musste er ihm bei Super Smash Sisters eine ordentliche Abreibung verpassen! Sie hatten ein paar Stunden damit verbracht sich virtuell die Köpfe einzuschlagen, bis Kiba offline musste, da er und Hinata essengehen wollten. Naruto hatte natürlich nichts anderes vor und wollte einfach weiterspielen, als sein Handy kurz vibrierte und eine Nachricht von Sasuke anzeigte. Selten war das Gamepad so schnell weggelegt und das Smartphone in seinen Händen. Er öffnete ihren Chat und erwartete Text. Stattdessen sprang ihm ein Bild entgegen. Eins das nicht Sasuke gemacht hatte, denn er war darauf zu sehen und es war kein Selfie. Es zeigte den Schwarzhaarigen und noch zwei Männer, die er nicht kannte, umgeben von Kisten und Möbeln, aber er schaute nicht in die Kamera, denn er hatte sein Shirt hochgezogen und wischte sich damit Schweiß aus dem Gesicht, offenbar völlig unwissend, dass er seinen Oberkörper damit köstlich entblößte. In Narutos Kopf schwirrten Fragezeichen. Kurz darauf wurde etwas im Chat geschrieben. » Du kannst mir später für den glücklichen Schnappschuss danken ;-* Dei « Es dauerte etwas, bis sein Hirn den Zusammenhang zwischen Sasukes Nummer und Deidaras Namen und die dazugehörige Bedeutung verstand. Er bekam eine Nachricht von Sasuke, die aber von seinem blondem Arbeitskollegen verfasst wurde. Was automatisch hieß, dass Sasuke sich mit seinem irgendwie Exfreund traf, der anscheinend genau wusste, wie er Sasukes Handy zu entsperren hatte. Seine blauen Augen starrten auf das mittlerweile schwarze Display. OK, Naruto war sich bewusst, dass Sasuke weder mit der Intention gegangen war sich ausschließlich mit Deidara zu treffen, was nachweislich nicht der Fall war, noch ging er davon aus, dass er von Deidaras Anwesenheit gewusst hatte. Sasuke hätte das sicherlich erwähnt... Oder? ... Wieso war Deidara überhaupt da?! Sasuke war doch zu seinen Bruder, um… "Ah.", entwich es ihm. Er erinnerte sich an das Gespräch zwischen Sasuke und Deidara zurück, als sie das letzte Mal zu dritt Richtung nach Hause unterwegs gewesen waren. Deidara und Itachi kannten sich. Logisch betrachtet, hätte er da auch von alleine drauf kommen können. Immerhin trennten Deidara und Sasuke schon einige Jahre und wenn Sasuke sich mit 16 Jahren nicht an irgendwelchen Orten herumgetrieben hatte, an den er nichts zu suchen hatte, war es recht unwahrscheinlich, dass die beiden sich gekannt hatten, noch bevor Deidara und Itachi sich kannten. Die beiden waren eher im gleichen Alter. Freunde vermutlich. Nichts desto trotz! Naruto entsperrte sein Handy. Woher wusste Deidara, wie er Sasukes Handy zu entsperren hatte? Naruto war sich zu 100 Prozent sicher, dass Sasukes Handy ein Sperre aktiviert hatte. Aber die konnte er doch gar nicht wissen? Das zwischen ihnen war fünf Jahre her, gab es da überhaupt schon Smartphones? Naruto schüttelte über diesen Gedankengang den Kopf. So neu waren die Elektrogeräte nun auch wieder nicht. Dann benutzte Sasuke also wahrscheinlich immer noch den selben Code... Trotzdem störte es Naruto ein klein wenig. Aber...seine Augen wanderten über die entblößte Haut und er biss sich auf die Unterlippe. Ein kleines Danke würde Deidara bei ihrer nächsten Schicht trotzdem bekommen, auch wenn es zeitlich ungünstig von Deidara gewählt war, da er sich aktuell nichts sehnlicher wünschte, als Sasuke bei sich zu haben. Deidaras Schnappschuss verstärkte den Wunsch nach Sasuke stark, insbesondere diese Art von Foto. Nur zu gern würde Naruto mit seinen Fingern keck über die blasse Haut fahren, um Sasuke so einen Laut des Gefallens zu entlocken. Ungeduldig wie Naruto mittlerweile war, hätte er ihm binnen weniger Sekunden sein Oberteil vom Leib gerissen, um seinen leicht verschwitzten Oberkörper komplett freizugeben. Naruto schloss seine Augen und ging gedanklich seinen Vorstellungen nach. Er spürte wie sich leichte Wärme in seinem Körper breit machte, insbesondere in tief liegenden Regionen konnte er es eindeutig spüren. Es war doch verrückt, wie allein ein Foto des Schwarzhaarigen diese Reaktion hervorrief. Wie von selbst gingen seine Hände auf Wanderschaft. Während eine sich unter sein Oberteil schlich und sich dort sanft berührte, fuhr seine andere Hand tiefer hinab. ~ Naruto blickte für einen kurzen Moment auf seine Hand, die ihm eindeutig bestätigte, dass er sich seiner Lust hingegeben hatte. Seine schnelle Atmung und die erhitzten Wangen sprachen ebenfalls von seiner Tat. Naruto wusste nicht, ob es ihm unangenehmer war Sasuke später unter die Augen zu treten oder Deidara, auch wenn dieser nur wegen eines geschossenen Fotos nicht direkt darauf schließen sollte, dass Naruto sich anfasste. Aber er würde auch keine Chance auslassen ihn zu triezen. Doch darüber konnte er sich später Gedanken machen. Zuerst sollte er sich darum kümmern, die offensichtliche Sauerei zu beseitigen. Gesagt, getan. Naruto erhob sich nach einem kurzen Blick auf die Uhr und verschwand im Badezimmer. Er hielt das Duschen kurz, immerhin hatten seine Klamotten das meiste "aufgefangen". So stieg er schon einige Minuten später wieder aus der Dusche und wickelte sich in ein großes Handtuch. So als wäre es geplant gewesen, hörte er leise eine Tür ins Schloss fallen und anschließend Schritte. Seine Mine erhellte sich und in nur wenigen Sekunden hatte er die Badezimmertür aufgerissen und seinen Kopf raus gestreckt. "Hi!", begrüßte er seinen Mitbewohner freudig und fasste kurz den Gedanken, dass er einem Hund glich, der sich über die Heimkunft seines Herrchen freute. Fehlte nur noch, dass er mit dem Schwanz zu wedeln begann. Narutos Wangen röteten sich. Auf die ein oder andere Weise könnte man sagen, dass er diesen Punkt schon vorweg erfüllt hatte. "Hallo.", Sasuke zog sich Jacke und Schuhe aus bevor er in seine Richtung trat. "Nette Begrüßung.", fügte er grinsend hinzu und musterte Narutos Aufzug deutlich von oben bis unten, "Ich weiß nur nicht, wozu du das Handtuch brauchst..", er blieb vor der Badezimmertür stehen und beugte sich zum Blonden um ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Als wüsste Sasuke, was er getan hatte, dachte Naruto und für einen Moment machte sich Panik in ihm breit, dass er versehentlich während seiner kleinen Session den Telefonhörer, den Button für die Sprachnachricht oder derartiges gedrückt hatte. Andererseits versprühte der schwarzhaarige immer diese sexy Aura, die ihn immer wieder unerwartet traf. Auch jetzt lösten seine Anspielungen ein Kribbeln in ihm aus. Er könnte das Handtuch auch fallen lassen und sehen wie Sasuke darauf reagierte. Naruto grinste in den Kuss. Er lockerte den Griff um den flauschigen Stoff und ließ es die Schultern hinunter fallen, bis auf Höhe der Ellenbogen, dann löste er ihren Kuss. Er konnte sehen und fast spüren, wie Sasuke sofort die freigewordene Haut seines Oberkörpers mit den Augen abging. Tatsächlich hob er eine Braue in die Höhe, bevor er etwas sagen konnte, kam Naruto ihm jedoch zuvor. "Du solltest dir vielleicht ein Beispiel an mir nehmen. Eine Dusche würde dir guttun.", warf er ihm entgegen und streckte die Zunge raus. "Na vielen Dank! Ich hab hart gearbeitet, weißt du?" "Weiß ich. Darum ja. Also ab mit dir.", damit schlüpfte er an Sasuke vorbei und tapste Richtung Schlafzimmer. "Wenn ich mit dir fertig bin, können wir auch einfach zusammen duschen gehen, was hältst du dav-Hey!", eins der kleinen Sofakissen traf ihn im Gesicht. Narutos war mittlerweile wieder farblich mit einer Tomate zu vergleichen, er verschwand schnell im Schlafzimmer und stellte sich an die geschlossene Tür. Dieser Idiot. Wenn er wüsste, was seine Worte in ihm auslösten. Naruto konnte nicht anders, als sich die Möglichkeiten im Badezimmer bildlich vorzustellen. Oder was sie tun würden, damit die Dusche nötig war. Er biss sich auf die Unterlippe und musste seine untere Körperregion zur Ruhe zwingen, die seine Gedanken sonst nur verraten würde. Er hatte sich doch gerade erst befriedigt, wie konnte er direkt wieder so scharf auf ihn sein? Leise hörte er das Rauschen der Dusche und spielte für einen kurzen Moment wirklich mit dem Gedanken zurück ins Badezimmer zu gehen, sich dieses störende Stück Stoff vom Körper zu reißen und zu Sasuke in die Dusche zu steigen. Doch wie nicht anders zu erwarten kniff er - mal wieder. Aber warum? Er wollte ihn doch so sehr, wieso machte er entgegen seiner schon sehr expliziten Gedanken immer wieder einen Rückzieher. Wie viele Chancen hatte er schon in den Sand gesetzt? Seit Tag 1 ihres Kennenlernens hatten sich schon Unmengen an Chancen geboten. Dass er anfangs eher vorsichtig gewesen war, konnte er sich verzeihen, doch wie lange lebte dieses göttliche Exemplar von Mann schon als Gast mit ihm zusammen?! Das war doch zum Kühe melken! Naruto stieß sich von seiner Zimmertür ab und verabschiedete sich von dem Stoff um seinen Körper, leider nur nicht mit dem Ziel, dass er sich insgeheim wünschte. Eine Unterhose und ein T-Shirt ersetzten in nur einer knappen Minute den fehlenden Stoff. Dann setzte er sich aufs Bett, ein Bein angewinkelt und nah an seinen Körper gezogen, damit er seinen Kopf, abgefedert von seinen Handrücken, auf seinem Knie ablegen konnte. Er seufzte tief und schloss seine Augen. Es brachte ihn kein Stück weiter, sich immer wieder darüber Gedanken zu machen, wenn er eh nie etwas in die Tat umsetzte. Der Blondschopf hing dennoch weiter seinen Gedanken nach und öffnete erst wieder seine Augen, als die Schlafzimmertür sich öffnete und Sasuke das Zimmer betrat. Er trug nicht mehr als Naruto vor einigen Minuten noch. Aber auch kein Wunder, war er direkt in die Dusche verschwunden, ohne sich neue Kleidung zurecht zu legen. "Oh? Du bist ja noch wach. Ich hätte schwören können, dass du...", hörte er Sasuke sagen, doch Naruto war viel mehr damit beschäftigt, auf Sasukes definierten, nackten Rücken zu starren, statt ihm zuzuhören. Auch aus der Entfernung konnte Naruto eindeutige Wassertropfen erkennen, die sich ihren Weg hinab über die helle Haut suchten und im weichen Stoff des Handtuchs verschwanden, welches leider Gottes um seine Hüften gebunden war und somit ein sehr schönes Detail an Sasuke verdeckte. Naruto kam nicht drumherum, an das Foto zu denken, das Deidara ihm zugeschickt hatte. Wie kam es eigentlich, dass Sasuke nichts in die Richtung erwähnt hatte? Oder war es ihm egal? Sein Mitbewohner machte sich an einer der Schubladen von Narutos Schrank zu schaffen, in der der Blonde vor Tagen Platz geschaffen hatte für Sasukes Kleidung. Jede Bewegung ließ Naruto deutlich sehen, wie Sasukes Haut sich über dessen Muskeln spannte. Naruto sog förmlich jede Bewegung ein und erwischt sich erneut bei Gedanken, die für keine Kinderohren oder -augen bestimmt waren. Als wüsste Sasuke was in ihm vor ging, löste jener das Handtuch und ließ es zu Boden gehen. Instinktiv wandte Naruto den Blick ab und spürte schlagartig, wie nicht nur seine Wangen an Temperatur gewannen. Doch er wäre nicht Naruto, wenn er sich diesen Anblick verweigern würde. Also schielte er zu seinem Mitbewohner und konnte noch etwas von dessen wohlgeformter Kehrseite erhaschen, bevor diese in Stoff verschwand. Es war schon ein wenig schade, dass Sasuke es so eilig hatte sich anzuziehen. Naruto war so vertieft in seine ganzen Gedanken, dass er nicht mitbekam, wie Sasuke ihn ansprach. "to....ruto...Naru!" "Ja?", schreckte er leicht zusammen und seinen Augen wanderten über den entblößten Körper, der ihm plötzlich verdächtig nah war, hoch zu den schwarzen Onyxen Sasukes. Seine Augen schienen kleiner als sonst und Naruto konnte deutlich Müdigkeit in ihnen ausmachen. Ein wenig tat es ihm Leid, dass er sich gedanklich so viele mögliche Szenarien ausgedacht hatte, während Sasuke total fertig vom heutigen Tag sein musste. "Alles OK?", sein Mitbewohner blickte fragend zu ihm runter. "Nein." Denn trotzdem... Konnte er jetzt nicht einfach schlafen gehen. Sein Hirn wurde so stimuliert, dass er nicht einfach einschlafen könnte, schon gar nicht, wenn der Auslöser direkt neben ihm lag. "Nein?", wiederholte Sasuke verwirrt. "Ja, nein." Bevor Sasuke erneut etwas sagen konnte, hatte Naruto Sasukes Handgelenk umfasst und zog ihn rücklings zu sich aufs Bett. In nur wenigen Sekunden war er über ihn gekrabbelt und blickte in ein vor Überraschung aufgerissenes Augenpaar. Ja, er schämte sich ein wenig, so aus dem Nichts über Sasuke herzufallen. Doch er konnte fühlen, wie er sich nach dem Schwarzhaarigen verzerrte und ließ es diesen wissen, indem er ihm seine deutlich zu spürende Erektion gegen den Schritt drückte. Eines stand für Naruto fest. Er würde nicht eher schlafen gehen, bis seine Lust nicht von Sasuke gestillt wurde! Mit diesem Entschluss beugte er sich herunter und versiegelte ihre Lippen. Ein wohliges Seufzen ertönte von Sasuke. Ohne zu zögern legte er die Arme um den Blonden, seine Hände auf die sanften Wölbungen Narutos Hinterns legend. Er spürte ihre Wärme durch die dünnen Shorts und keuchte überrascht, fast stöhnend auf, als Sasuke begann ihn fest zu massieren, ihn so noch enger an sich zu drücken. Er spürte, wie sich Sasukes Lippen zu einem Grinsen verzogen. Auch nutze er die Chance und drang mit der Zunge in seine Mundhöhle ein. Naruto hieß ihn nur zu gerne willkommen. Er wollte endlich mehr. Sasukes Hände schoben sanft den Stoff der Hosenbeine zur Seite, um seine nackte Haut langsam mit den Fingern zu streicheln. Jeden einzelnen ließ er federleicht über seine Backen tanzen und wanderte dabei Stück für Stück zu dem verführerischen Spalt dazwischen. Dann packte er wieder etwas gröber zu und spreizte sie ein wenig. Narutos Atem raste und er spürte sein Glied vor Erregung pochen, er war sich sicher, der Stoff an der Vorderseite seiner Hose war bereits durchnässt. "Nng.. Sasuke…", erneut rieb er seinen Schritt an Sasukes. Dessen Erregung war auch deutlich zu spüren und das machte ihn nur noch wahnsinniger. "Ungeduldig wie immer…", raunte Sasuke ihm in tiefer Tonlage zu und gab seinem Po einen spielerischen Klaps mit einer Hand. Zu Narutos Enttäuschung ließ er anschließend von ihm ab. Er sah zu, wie der Schwarzhaarige sich unter ihm hervorzog und sich ans Kopfende lehnte, die Beine gespreizt und mit einer Hand klopfte er auf das Bett vor sich, "Komm her." Unsicher, was genau Sasuke vorhatte, folgte er der Aufforderung aber und krabbelte hoch zu ihm. Zum Glück nahm ihm Sasuke das weitere Denken ab und legte die Hände an seine Hüfte. "Dreh dich und setz dich.", sagte er mit sanfter, aber tiefer Stimme, die keine Widerrede zuließ und übte ein wenig Druck auf seine Hüfte aus um zu unterstreichen, was er meinte. Naruto tat wie geheißen und fand sich mit dem Rücken an Sasukes Brust, zwischen dessen Beinen wieder und dessen Erektion drückte sich an seine Rückseite. Die Beine stellte er ebenfalls auf und lehnte sie an Sasukes und glich seinem Beispiel mit weit gespreizten Schenkeln. "Was hast du-" "Shh..", direkt neben Narutos Ohr hauchte er ihm Worte zu und sorgte für einen Schauer von Gänsehaut und Kribbeln beim Klang dieser Stimme, vibrierend und dunkler als Schokolade, "lass mich machen…" Damit legte er die Hände an den Bund von Narutos Shorts und zog sie langsam hinunter. Mit angehaltenem Atem beobachtete der Blonde das tun Sasukes und errötete maßlos, als er ihn langsam auszog, Naruto half ihm instinktiv indem er den Po kurz anhob und seine peinlich offensichtliche Lust nicht mehr verstecken konnte. Entblößt saß er hier mit seinem Glied, dessen Spitze gerötet war und feucht glänzte und das härter nicht sein konnte. Sasuke legte sein Kinn auf Narutos Schulter und leckte sich über die Lippen, bei dem Anblick. "Noch viel schöner als auf dem Foto…", murmelte er, fuhr mit dem Zeigefinger sanft über den kleinen Spalt an der Spitze und vollführte kreisende Bewegungen. Lautlos keuchend krallte Naruto die Finger in das Bettlaken und warf den Kopf in den Nacken. Er war ihm schamlos ausgeliefert. Und doch störte es ihn nicht. Viel zu sehr hatte er sich immer wieder die intimen Berührungen Sasukes herbei gesehnt. "Lass mich deine Stimme hören.", raunte der Schwarzhaarige ihm ins Ohr. Ein Schauer durchfuhr Narutos Körper, nicht nur weil Sasukes Atem ihn erregend am Ohr kitzelte, sondern auch, weil der Schwarzhaarige begann sein Glied gänzlich zu massieren. Naruto stöhnte lustvoll und seine Finger bohrten sich tiefer in den Stoff. Seine Reaktion schien Sasuke zu gefallen, denn jener brummte tief und vergrub nicht nur seinen Kopf in Narutos Halsbeuge, sondern ebenfalls seine Zähne leicht in seiner Haut. Die Haut unter Sasukes Lippen entflammte regelrecht. "Sasu... Ke...", keuchte Naruto und begann ungeduldig in Sasuke kühle Hand, die seinen Körper immer wieder aufs Neue zum Erhitzen brachte, zu stoßen. Über seine Eigeninitiative war Sasuke aber nicht sonderlich erfreut, denn er fixierte ihn mit einem schnellen Griff um die Hüfte und drückte seinen Hintern so stärker gegen die eigene Erektion. "Nicht so hastig, wir wollen doch nicht, dass der Spaß wieder zu schnell vorbei ist.", triezte Sasuke ihn und leckte ihm frech über die Ohrmuschel, bevor er im nächsten Moment an seinem Ohrläppchen knabberte. Ob Naruto Scham oder Erregung oder beides fühlte, konnte er nicht sagen, nur dass es unsäglich gemein von Sasuke war. Die Hitze in seinem Unterleib begann sich langsam anzustauen und doch konnte er nichts tun um sich Abhilfe zu verschaffen. Ein wehklagendes Stöhnen verließ seine Kehle. Obwohl er wusste, dass es nichts brachte, versuchte er trotzdem sein Glied mehr an Sasukes Hand zu reiben, nur ein kleines bisschen. "Nah-ah.. wenn du so weitermachst, muss ich aufhören.", raunte Sasuke und verwehrte ihm die Erleichterung zum wiederholten Male. Im Gegenteil fing er an seinen Schwanz nur noch zwischen Daumen und Zeigefinger zu nehmen und damit quälend langsam auf und ab zu streichen. "Nein!", Narutos Augen flogen panisch auf. Alles nur das nicht. Nicht jetzt! Sasuke lachte leise ob seiner Reaktion. "Dann versprich mir brav zu sein und dich nicht zu bewegen, bis ich es dir erlaube…" Naruto nickte widerwillig und gleichzeitig erregt von seinen Worten. Er wollte mehr, alles, was Sasuke zu bieten hatte. Aber jetzt aufzuhören überlebte er nicht. Er wollte nicht schon wieder selbst Hand anlegen obwohl Sasuke hier bei ihm war. Ihm war auch nicht danach, eine Show für ihn abzuziehen, das könnten sie später ausprobieren… "Gut.", erwiderte der schwarzhaarige und lockerte den Griff um seine Hüfte. Nachdem Naruto sein Wort und still hielt, legte Sasuke seine freigewordene Hand an seine Hoden und begann sie zärtlich zu massieren. Naruto biss sich auf die Lippen. Er spürte wie die Lusttropfen aus ihm flossen und benötigte alle mentale Kraft, die er aufbringen konnte, um nicht doch zuzustoßen. "Wie gern würd ich dich jetzt schmecken.", flüsterte Sasuke und hauchte ihm Küsse auf die zuvor malträtierte Haut. Tu es und lass mich in deinem Mund kommen, schoss es Naruto sofort durch den Kopf und er wimmerte. Er würde sich dafür schämen, wenn er nicht dabei wäre vor Hitze zu verglühen und zu allem bereit war. Sein Unterleib zog sich freudig zusammen bei dem Gedanken, doch auch seinem stummen Wunsch wurde nicht nachgekommen, natürlich nicht. Sasuke schloss nun auch die restlichen Finger um sein Glied, blieb aber bei dem geringen Tempo. Der Kontakt seiner ganzen Hand reichte jedoch schon um den Blonden aufstöhnen zu lassen. Ihm war so heiß, das er glaubte bald explodieren zu müssen. "Sasuke… bitte…", noch bevor er es realisierte, hatten die flehenden Worte seine Lippen verlassen. "Bitte, was? Hältst du es doch nicht aus?", diabolisch grinsend leckte er eine feuchte Spur von seinem Schlüsselbein hoch zu seinem Ohr und saugte direkt dahinter an der weichen Haut, bis sie ein roter Fleck schmückte, "Dann musst du mir schon sagen, was ich tun soll, findest du nicht? Schließlich hab ich so viele Möglichkeiten hier…", seine Stimme wurde mit jedem Wort tiefer und nebenbei wanderte seine Hand, die zuvor an seinen Hoden zugange war, ein paar anzügliche Zentimeter tiefer und stoppte fast schwebend über dem empfindlichen Muskelring. Die andere Hand ließ von seinem Glied ab und wanderte unter sein T-Shirt. Ein einziges Mal tippte er den bereits erhärteten Nippel des Blonden an, wie um ihm zu zeigen, dass dieser ja auch existierte. Naruto presste seine Lippen aufeinander. Am liebsten würde er Sasuke anflehen ihn zu erlösen, doch er besaß trotzdem noch zu viel Stolz, um es nicht zu tun. Nicht, dass es nicht eh darin enden würde... Aber solange Naruto es noch herauszögern konnte, würde er dies tun, um nicht erneut als Frühkommer dazustehen. "Anscheinend weißt du nicht was du willst.", während Sasuke sprach tänzelten seine Finger neckisch um die harte Brustwarze, "Aber keine Sorge, ich helfe dir gerne das herauszufinden." Damit kniff Sasuke sanft in dieselbe Brustwarze und entlockte Naruto ein Keuchen. "Du musst nur weiterhin solch schöne Töne von Dir geben, dann finden wir das ganz schnell raus.." Und um eben diese Töne aus ihm heraus zu bekommen, hatte Naruto im Anschluss das Gefühl, als würde er Sasuke überall gleichzeitig spüren. Seine weichen Lippen liebkosten seinen Hals, während seine Hände sich weiter an seinen Brustwarzen und wieder an seiner viel zu lang vernachlässigten Männlichkeit zu schaffen machte. Naruto krallte seine Hände erneut in sein Bettlaken, ob der plötzlich großflächigen Stimulation. "Ah... Fu.. Ck.. Mh.." Naruto warf erneut den Kopf in den Nacken und schloss seine Augen, spürte so jede Berührung Sasukes noch viel intensiver und stöhnte ungehalten. Jedes Mal schien Sasuke aber zu wissen, wann er kurz vor dem Höhepunkt war und stoppte für einen Moment, bevor er weitermachte, um die lodernde Flamme am Ausgehen zu hindern und wieder zu entfachen. Naruto rang nach Atem und presste sich fester und dichter an Sasuke. Wenn er das Glied, das er dort spürte, doch nur in sich haben könnte... Er würde nicht lange durchhalten nach der bittersüßen Tortur, die Sasuke ihm antat, doch er bezweifelte langsam, dass dieser solche Pläne überhaupt hatte. Er hielt es nicht mehr aus, zum Teufel mit seinem Stolz. "Mh.. Sasuke. Bitte... lass mich kommen!", beinahe als Jammern verließen die Worte seinen Mund und er bereute sie nicht. Sasuke ließ ein leises Lachen hören. Er antwortete nicht verbal auf seine Bitte, stattdessen begann er ihn in einem schnelleren Rhythmus zu pumpen, als wäre, ihn zum Höhepunkt zu bringen, die ganze Zeit sein Ziel gewesen und nicht ihn zum Flehen zu bringen. Dafür ließ er von seiner Brust ab und wanderte mit der Hand wieder gen Hintern des Blonden. Diesmal rieb er spielerisch an der empfindlichen Öffnung, übte nur ein klein wenig Druck aus und doch reichte es um Narutos Gedanken in Flammen aufgehen zu lassen. Ja, bitte, tu es, flehte er innerlich und spürte die weiße Hitze in seinem Unterleib, gefährlich auflodern, sodass sein Glied zu pochen begann. "Ich wär so gern in dir Naru...", flüsterte Sasuke neben seinem Ohr und gab ihm damit den letzten Schubs. Alle Muskeln in seinem Unterleib schrien förmlich und zogen sich zusammen, während er seinen Samen über sich und Sasuke verteilte. Ohrenbetäubend stöhnend bog er den Rücken durch und spürte die Erleichterung, die ihn überwältigte. Sasuke hörte nicht auf seine Hand auf und ab zu bewegen und ließ ihn seinen Orgasmus voll auskosten, bis der Blondschopf schließlich kraftlos in sich zusammensackte. Bemüht seine Atmung wieder unter Kontrolle zu kriegen verblieb er eine Weile einfach so und genoss das Gefühl in Sasukes Armen zu liegen. Sein Kopf war leer, frei von allen Gedanken, nur dass er bei ihm war, zählte. Nach ein paar Minuten Erholung wurde jedoch die Sauerei, die er auf seinem Körper veranstaltet hatte, unangenehm. Sasuke hatte auch noch keine Anstalten gemacht aufzustehen oder seine Hand zu säubern. "Sasuke?", seine Stimme grenzte an ein Krächzen, er räusperte sich kurz und drehte den Kopf zum Schwarzhaarigen, "Wa-hey! Alles in Ordnung?" Sasuke hob ruckartig den Kopf bevor er Naruto ein Lächeln schenkte. "Ja, keine Sorge. Nur sehr müde." Das merkte er. Sasuke schien sichtlich erschöpft, er schaffte es kaum die Augen offen zu halten. "Oh. Gerade warst du aber mehr als fit.", warf er ein und spürte bereits die Wärme auf seine Wangen zurückkehren. Sasuke grinste. "Alles für dich, Darling. Egal, wie müde ich bin, wenn du mich förmlich anspringst, kann ich doch nicht nein sagen." Narutos eh schon matschiges Gehirn wurde noch weicher bei der Nutzung des Kosenamens und er schmollte trotzig. "Doch.", grummelte er, höchst unzufrieden mit der Tatsache, dass er nun der einzige bleiben würde, der heute einen Höhepunkt erlebte. Wobei er nicht bezweifelte, dass der schwarzhaarige dennoch gerade seinen Spaß mit ihm gehabt hatte. Die Erektion an seinem Rücken war vermutlich der beste Beweis dafür. "Du willst jetzt einfach schlafen?", fragte er kleinlaut, nicht sicher, ob er Sasuke die Erholung gönnen oder ihm bei seinem "kleinen Problemchen" helfen sollte. "Nimm es mir nicht übel, OK.", Sasuke gähnte, "Keine Sorge, du darfst dich gerne morgen bei mir revanchieren." Trotz der nicht zu übersehenden Müdigkeit, brachte Sasuke ein kleines schiefes Grinsen zustande. Naruto war weiterhin nicht davon begeistert, dass nur er von ihrer kleinen Session profitierte, aber zwingen konnte und wollte er Sasuke natürlich auch nicht. "... Ok.", grummelte er, trennte sich widerwillig aus ihrer momentan Position und erhob sich. Währenddessen fand seine Unterwäsche dort Platz wo sie hingehörte. Schneller Schritte verließ er das Zimmer. Auch er war müde, wahrscheinlich nicht so extrem wie sein Mitbewohner, aber sofort ins Land der Träume zu driften, wäre für ihn kein Problem. Doch davor musste er sich ein wenig säubern und auch Sasuke sollte so nicht unbedingt schlafen. Mit einem feuchten Waschlappen bewaffnet kam Naruto zurück in sein Zimmer. Es wunderte ihn keineswegs, dass er Sasuke nun in liegender Position auf dem Bett wieder fand, seine Augen geschlossen und sein Atem tief und gleichmäßig. Naruto setzte sich neben den Schwarzhaarigen. Er betrachtete ihn einige Sekunden, bevor er ihm einige Strähnen aus dem Gesicht strich und anschließend behutsam seine Hand in seine eigene legte, um sie mit dem Waschlappen von seinem Sperma zu befreien. Ob seiner Berührungen regte sich der Schwarzhaarige, weshalb Naruto sein Tun beschleunigte. Er wollte Sasuke ja nicht wecken. Doch trotz der Vorsicht, die Naruto an den Tag legte, umschlossen Sasukes lange Finger sein Handgelenk, als er dabei war vom Bett aufzustehen. Er schaute auf seinen Mitbewohner hinab, welcher ihn aus spärlich geöffneten Augen ansah. Ohne groß nachzudenken ließ er den Waschlappen zu Boden fallen, darum konnte er sich auch morgen kümmern, und legte sich zu Sasuke, der ihn binnen weniger Sekunden an sich zog und sein Gesicht zwischen Schulter und Hals vergrub. Der nächste Morgen begann erstaunlich früh für den Blondschopf. Er war nicht mal besonders schlaftrunken, als seine Augen die Uhrzeit auf seinem Wecker ablasen und er feststellte, dass es 6:47 Uhr war. Im Gegenteil fühlte er sich voller Energie und war selbst verwundert darüber, aber beschweren würde er sich nicht. Sein Blick wanderte zurück ins Bett, Sasuke lag zu einem Ball zusammengekauert, und mit dem Rücken zu ihm gewandt, neben ihm. Einen Augenblick lang bedauerte Naruto, nicht in seinen Armen aufgewacht zu sein. Andererseits konnte er nun unbemerkt aufstehen ohne ihn zu wecken. Er tapste leichtfüßig zum Kleiderschrank und zog eine locker sitzende Jogginghose daraus hervor. Das sollte genügen entschied er und machte sich auf den Weg in die Küche. Obwohl er kein guter Koch war, konnte er sehr wohl ein tolles Frühstück zubereiten. Er schaute nach, was die Schränke hergaben. Wie bereits vermutet war nichts allzu atemberaubendes da und das war eigentlich kein Problem. Doch aus irgendeinem Grund fühlte sich das nicht richtig an und Naruto wollte es nicht dabei belassen. Kurzer Hand entschied er sich zu einem Gang zum Bäcker. Umziehen würde er sich nicht extra, aber er stattete dem Kleiderschrank trotzdem einen zweiten Besuch ab und angelte sich einen Hoodie zum Überziehen. Die Bäckerei war in 10 Minuten zu Fuß erreicht, also beschloss er die Kaffeemaschine anzuschmeißen, bevor er in seine Schuhe schlüpfte und die Wohnung verließ. Keine 30 Minuten später fiel auch die Wohnungstür schon wieder zurück ins Schloss und Naruto schlüpfte aus seinen Turnschuhen direkt in seine Hausschuhe. Der Duft von Kaffee lag in der Luft, so intensiv, dass Sasuke allein davon hätte wach werden müssen. Die Stille in seiner Wohnung verriet ihm jedoch, dass der Schwarzhaarige noch zu schlafen schien. Er musste wohl wirklich sehr hart schuften bei seinem Bruder... Die Tüte Brötchen im Arm ging er zurück in die Küche. Eine Schale aus einem seiner Schränke fand Platz auf dem kleinen Küchentisch und die Brötchen darin. Es folgte noch einiges an Geschirr, das er zum Decken des Tisches brauchte. Jetzt erfüllte nicht nur der Kaffeeduft die Küche, sondern auch der von frischen Brötchen. Wenn das mal nicht der bestmöglichste Start in den Tag war! Aber das wichtigste fehlte noch. Abgesehen von der Schlafnase in seinem Bett. Der heiße Kakao natürlich! Erst nachdem er sich eine Tasse des flüssigen Glücks gemacht hatte, führten ihn seine Schritte zum Schlafzimmer. Sasuke hatte mittlerweile das ganze Bett für sich beansprucht und schlummerte weiterhin friedlich. Naruto setzte sich vorsichtig ans Kopfende und lehnte sich über ihn. "Hey~", flüsterte er sanft und wartete ab, ob Sasuke ihn hörte. Keine Regung. "Aufwachen Dornröschen.", versuchte er es ein zweites Mal. Immer noch nichts, Sasukes Atmung war immer noch tief und gleichmäßig. Da musste er wohl andere Geschütze auffahren. Naruto neigte den Kopf etwas tiefer, sodass er direkt auf Höhe von Sasukes Ohr war. Er holte tief Luft. "Sasulein~", flötete er mit süßlicher Stimme und wartete gespannt. Langsam frustrierte ihn die Reglosigkeit. Dann eben anders. Vorsichtig richtete er sich wieder auf und machte sich bereit sich mit vollem Körpereinsatz auf den schwarzhaarigen zu stürzen. "Zeit aufzustehen mein Hübscher…3…2..-" "Dein Hübscher?" Wie von der Tarantel gestochen schreckte Naruto zurück und fiel dabei fast vom Bett. Echt jetzt?! Natürlich begannen seine Wangen sofort warm zu werden. An sich war an der Art, wie er Sasuke betitelte nichts besonders. Aber durch Sasukes Betonung fühlte es sich an, als wenn er einen super peinlichen Kosenamen ausgesprochen hatte. Sasukes Lippen schmückte ein verschmitztes Grinsen, was den erwärmten Wangen Narutos nicht entgegen kam. "Also...", begann Naruto, wusste aber nicht so wirklich was er vor hatte zu sagen. "Also?", Sasuke hingegen behielt das Grinsen auf seinem Gesicht, auch als er sich aufsetzte und auf eine Antwort wartend, in seine blauen Augen blickte. Naruto wich seinem Blick jedoch aus. "Also... Ich hab Frühstück gemacht und... Der Kaffee wird kalt.", murmelte er schnell, bevor er sich umdrehte und so schnell wie er zuvor gesprochen hatte, das Zimmer verließ. Abrupt blieb er jedoch in der Tür stehen und warf seinem Bettnachbar über die Schulter einen Blick zu. "Guten Morgen." Er versuchte nicht weiter über die Bedeutung seiner daher gesagten Worte zu denken, während er den Inhalt des Kühlschranks betrachtete. Worauf hatte er heute Lust? Teewurst? Käse? Oder lieber… "Dir auch einen guten Morgen, Darling." Sasuke tauchte hinter ihm in der Küche auf und legte seine Arme um Narutos Hüfte. Seine liebliche Stimme vernahm der Blonde direkt neben seinem Ohr. Ein warmer Schauer lief seinen Rücken hinunter. Ihre Position war der von gestern Abend zu ähnlich, sodass er nicht drum rum kam daran zu denken. Hatte er ihn wirklich so schamlos überfallen? Ohje… "Worauf hast du Lust?", fragte er um von seinem Gedankenthema abzulenken und drehte den Kopf ein wenig zu seinem Mitbewohner. "Auf dich.", sagte Sasuke, trocken und völlig ernst, als wäre das offensichtlich. Naruto bedauerte seine Wortwahl, während seine Wangen leicht warm wurden. "Ich meine die Auflage, du Genie.", er versuchte eisern zu bleiben. Sasuke warf ihm einen langen Blick zu. Dann grinste er. "Gestern Abend warst du aber Feuer und Flamme für ein bisschen mehr… action." Und da war die Hitze auf Narutos Wangen in voller Blüte. "Ich dachte, vielleicht arrangieren wir vor dem Frühstück eine kleine Fortsetzung…", Sasuke drückte Naruto an der Hüfte an sich und rieb ihre Körper aneinander, "Ich platze regelrecht vor Energie." "Ach, ist das so.", sagte Naruto und hatte Mühe, nicht auf das Energiebündel Sasukes zu reagieren. Um sich weiter davon abzulenken fischte er sämtliche Auflage aus seinem Kühlschrank und schwang die Kühlschranktür anschließend zu. "Mhm.", mehr gab sein Mitbewohner nicht als Antwort her, denn er vergrub sein Gesicht in seiner Halsbeuge und liebkoste ihn dort sanft mit seinen Lippen. Narutos Griff um die Auflage verstärkte sich und er presste seine Lippen fest aufeinander. Er wollte sich auf die Avancen Sasukes nach ihrem gestrigen Abend nicht sofort einlassen, denn er wollte nicht noch mehr so wirken, als wenn er es so nötig hätte. Auch wenn es schon ziemlich zu treffend war. Aber war es ihm zu verübeln? Und besonders jetzt, wo er Sasukes Prachtexemplar an seiner Rückseite spüren konnte. Naruto schluckte hart. Vielleicht ließ er ihn noch ein wenig zappeln, wirklich nur ein klein wenig, damit nicht er es war, der so notgeil rüber kam. "Darüber", Naruto drehte ihm sein Gesicht zu, worauf Sasuke sich aus Narutos Halsbeuge erheben musste. Für einen kurzen Moment blickte Naruto in das tiefe Schwarz, bevor er seinen Kopf anwinkelte und die minimale Distanz zwischen ihren Lippen überbrückte. Erst sanft und dann immer leidenschaftlicher bewegte Naruto seine Lippen gegen die Sasukes, welcher nicht lange fackelte und sich Narutos vorgegebenem Rhythmus anschloss. Die langen Finger Sasukes spürte der Blondschopf frech zu seinem Hosenbund wandern, worauf Naruto ihren Kuss löste und Sasuke angrinste. "Hättest du gestern nachdenken sollen.", beendete er nun seinen Satz und befreite sich geschickt aus Sasukes Umarmung. Dieser sah ihm überrumpelt nach, während Naruto den Tisch weiter deckte. "Und beim Sex zusammen brechen? Das ist nicht fair, weißt du?" Naruto vermied ihn anzusehen, er konnte den verurteilenden Blick auch so spüren. "Chance vertan, sorry!", grinsend richtete er alles her und wandte sich dann wieder um, um den Kaffee und die heiße Schokolade dazuzustellen. "Ich wusste ja nicht, dass ein bisschen Möbel schleppen dich so umhaut." Sasuke schnaubte verärgert, "Jetzt ist es also meine Schuld, verstehe." Als Naruto zu ihm sah musste er sich zurückhalten nicht laut aufzulachen. Sasuke stand mit verschränkten Armen immer noch am Kühlschrank und hatte den Kopf zur Seite gedreht. Schmollte er etwa? Nicht zu übersehen war außerdem das Zelt in seinen Shorts. Schnell wanderte er mit den Augen wieder zu Sasukes Gesicht. Sexuell frustriert, schoss es ihm durch den Kopf. Naruto selbst war gestern so ungehalten gewesen und hatte sich geholt, was er wollte. Dabei war nicht mal er derjenige, der jede Situation für schmutzige Witze und dergleichen ausnutzte. Vielleicht war er tatsächlich ungerecht zu dem Schwarzhaarigen, aber er wollte nicht einfach so, jetzt gleich hier, auf dem Küchentisch… Nein, nein, er durfte gar nicht erst anfangen darüber nachzudenken, es hetzte sie doch keiner! "So war das nicht gemeint. Ich hab extra das Frühstück für uns vorbereitet, wollen wir nicht erstmal essen?", er versuchte es mit seinem liebevollsten Lächeln und Hundeaugen und tatsächlich sah er, dass Sasuke ihn aus den Augenwinkeln für einen Moment musterte, bevor er sich abstieß und grummelnd zum Tisch ging. "Kaffee für den Miesepeter", sagte er und schenkte Sasuke das schwarze Gold ein, "und dann sieht die Welt gleich ganz anders aus." Wenn Blicke töten könnten, wäre Naruto jetzt ein Fall für das FBI. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)