Zum Inhalt der Seite

"Eikskild"

"Eichenschild" Die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe (modernes Setting)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

...kleinere und "größere" Probleme

Noch als er das tat sah ich, wie er mir seine Hand ganz spontan entgegen streckte.
 

„Komm...lass uns gehen...sie warten auf uns!“
 

Waren seine Worte, die er einen Augenblick später vergleichsweise gelassen an mich richtete.
 

Ich lächelte ihn an und nickte schweigend, dann ergriff ich sie und ließ mich von ihm zurück zu unserem Zimmer bringen.
 

Auf dem nicht so kurzen Weg dorthin, ließ er meine Hand ganz überraschend los und legte einen seiner Arme anstatt dessen sichtlich von seinem vorherigen Erfolg ermutigt um meine Hüften, woraufhin ich ihn etwas irritiert ansah..dann aber verstand und es ihm anders herum einfach gleich tat.
 

In diesem Fall schlenderten er und ich dafür, dass wir es eigentlich verdammt eilig haben sollten, recht gemütlich und zudem vergleichsweise tiefenentspannt, Arm in Arm durch die Gänge bis zu unserem gemeinsamen Zimmer.
 

Dort ließ mich der Trapper los; wobei er jedoch Anstalten machte, mich kurzerhand als erstes durch die Türe zu lozen nachdem Eikskild sie für uns geöffnet hatte. Er trat direkt hinter mir ein und ich bemerkte reichlich verblüfft, wie sich seine Arme auf einmal unvermittelt und entsprechend vertraulich von hinten um meine Hüften legten und ich spüren konnte, wie er sich ganz nah an mich schmiegte.
 

„Am Liebsten wollte ich gar nicht hingehen...ich würde so gerne hier bleiben...allein mit dir.“
 

Hörte ich ihn mir während er das tat leise entgegen flüstern….und es klang irgendwie so gar nicht nach dem Mann, als den ich ihn sonst kannte. Indem drehte ich mich hastig zu ihm um, wobei ich ihm meine Arme ebenfalls in mehr oder minder geplanter Spontanität um den Hals legte und seine so liebevoll gemeinte Umarmung zärtlich erwiderte.
 

„Ohhwww...ich denke, dass du mit diesem Wunsch nicht allein bist Herr Trapper. Aber wir können nicht...wir haben es ihnen versprochen.“ Entgegnete ich ihm dabei mit sanftem Bedauern.
 

„Ja, ich weiß es ja selber.“
 

Vernahm ich eine Sekunde später bereits sein merklich unwilliges Grollen, das mir deutlich sagte, dass ihm diese Option von allen zur Verfügung stehenden am Allerwenigsten gefallen dürfte, er sie aber doch akzeptierte, wenn auch nicht gerade mit Begeisterung.
 

Und weshalb das so war, wusste ich selbst am Besten. Schon daher drückte ich ihm einen zarten Kuss auf den Mund, wo ich prompt seinen weichen dunklen Bart fühlte, der mich an den Lippen kitzelte und eindeutig nach mehr schmeckte..nach viel mehr!
 

Ich löste mich während dessen nur sehr zögernd von ihm und sah ihn an...der leidenschaftliche Blick der sich dabei in den unendlichen Tiefen seiner blauen Augen verlor, fuhr mir direkt unter die Haut.
 

„Sag mir Liebster...gefällt dir, was ich da gerade mit dir mache?“ Hauchte ich ihm beinahe atemlos entgegen, wobei ich ihn nicht einen Moment lang aus den Augen ließ. Ich fühlte, wie er mich noch näher an sich zog und dann war da das tiefe Grollen aus seiner Kehle, mit dem er mir antwortete.
 

„Hmmm...ich denke schon? Vielleicht musst du es gleich noch einmal versuchen, damit ich mir ganz sicher bin?!“ Hörte ich ihn mir erwartungsgemäß herausfordernd entgegen flüstern, mit dem ich seinen warmen Atem, ganz nahe auf meinen vor Aufregung bebenden Lippen fühlte.
 

„Oh Elender Schuft..hättest du wohl gerne. Aber ich versprech`s dir, davon gibt’s später noch deutlich mehr. Ich meine, natürlich nur wenn du es magst Herr Trapper?! Weißt du was, denk dir bis dahin doch einfach, dass du dir das Beste für heute Nacht aufheben willst. Das steigert das Verlangen danach nur um so intensiver, also zumindest geht mir das so.
 

Die heutige Nacht gehört uns beiden ganz allein, ich schwör`s...nur dir und mir!“ Entgegnete ich ihm abermals leise nachdem ich mich, wenn auch nur sehr zögernd von ihm gelöst hatte. Indem merkte ich, wie er mich noch einmal kurz aber fest an sich drückte, ehe er mir antwortete und mich während dessen energisch entschlossen von sich weg schob und frei gab.
 

„Na das hoffe ich doch...ich habe nämlich verdammt lange darauf warten müssen.“
 

Hörte ich ihn mir nur einen Moment später absolut Eikskild typisch antworten, wobei ich das schmale amüsierte Lächeln auf seinen fein geschwungenen Lippenbögen durchaus registrierte. Ich taxierte ihn mit leicht argwöhnischem Blick, als er einen Schritt zurück trat, um endlich mich frei zu geben.
 

„Ach ist das so?
 

Nun dann hältst du s bis dahin gewiss auch noch ein Weilchen länger aus. Freu dich drauf, ich für meinen Teil werde es auf jeden Fall tun und insgeheim hoffen, dass dieser Tag recht schnell enden möge Herr Trapper!“
 

Kommentierte ich es ebenso trocken, woraufhin ich ihn im Anschluss daran mit einem anzüglich herausfordernden Lächeln belohnte, das ihn verblüfft in meine Richtung starren ließ. Sein Gesicht das er dabei machte war einfach zu köstlich. Ich hätte ihn in dem Moment glatt nochmal küssen mögen, doch dafür fehlte uns eigentlich schlichtweg die Zeit. Also beherrschte ich mich, auch wenn es mir denkbar schwer fiel.
 

Doch in dem Augenblick sah ich ihn erneut grinsen….ziemlich breit und ziemlich belustigt.
 

„Na also DAS kann ich mir lebhaft vorstellen!“ Konterte er erwartungsgemäß amüsiert, während er Anstalten machte sich endlich um seine Garderobe zu bemühen, die er heute zur Feier des Tages anlegen wollte.
 

Es war der feinstoffige royal blaue Anzug, der ihm so gut zu Gesicht stand.
 

Erleichtert aufatmend folgte ich seinem Beispiel und kümmerte mich schließlich ebenfalls um das, was ich zu dieser „hochheiligen“ Hochzeit anziehen wollte. Immerhin hatten wir inzwischen verdammt viel kostbare Zeit verloren und die saß uns sozusagen im Nacken...also beeilte ich mich eben so gut es ging.
 

Oder sagen wir so, ich versuchte es zumindest.
 

Ich hatte mir das schöne nahezu bodenlange dunkelgrüne Samt Brokat Kleid mit den goldenen Ornament Stickereien am Saum zum Glück schon am Abend zuvor zurecht gelegt, damit sich die darin enthaltenen Knitterfalten wenigstens etwas „glätten“ konnten.
 

Aber da ich es gut ausfüllen würde, erledigte den Rest mit großer Wahrscheinlichkeit meine doch recht üppigen Pölsterchen..jedenfalls an den eigens dafür vorgesehenen Stellen, wie Brust und Hüfte...nun ja und alles andere war gewissermaßen Schicksal und mir schlicht und ergreifend...EGAL!
 

Ich hatte kein Bügelbrett in meinem Rucksack mitnehmen können....also musste es ohne gehen.
 

Da gab es jedoch noch ein Problem...und kein geringes...man schloss dieses elegante Kleid nämlich von hinten..hieß also, der lange Reißverschluss meines noblen Abendkleides lag auf dem Rücken und wie ich mich, nachdem ich mich endlich halbwegs erfolgreich hinein gezwängt hatte, auch drehte und wendete, brachte ich es alleine nicht vollständig bis oben hin zu.
 

Eikskild der als Mann natürlich mit weitaus weniger widerspenstiger Garderobe kämpfen musste und längst vollständig angezogen war, hatte es zwischenzeitlich sogar geschafft, seine Krawatte alleine und zudem perfekt zu binden.
 

Derweil lehnte Mann ganz entspannt am Türrahmen und sah meinem angestrengten und dazu wenig eleganten „Feiztanz“ breit grinsend zu...wobei er jedoch bis dahin keine einzige Silbe an mich verlor.
 

„Ist was?“ Grummelte ich ihm entsprechend säuerlich entgegen, als ich es bemerkte.
 

„Nein, sieht aber wirklich lustig aus, was du da aufführst. Du siehst irgendwie danach aus, als ob du Hilfe gebrauchen könntest Lyria...also was ist, darf ich mitmachen?!“ Hörte ich ihn mir erwartungsgemäß trocken entgegen witzeln.
 

„BITTE….sehr gerne!“
 

Kommentierte ich seine für mich wenig amüsante Feststellung daher entsprechend knapp, wobei ich einen resignierten Seufzer ausstieß und mich anschließend schwungvoll zu im ihm hin drehte und stehen bleib.
 

„Bitte...dann mach du!“
 

Hakte ich noch einmal unüberhörbar unwillig nach, wobei ich darauf wartete, dass er mir den widerspenstigen Reißverschluss meines Kleides hilfreicher Weise ganz nach oben hin, bis zum etwa schulterfreien Teil zu ziehen würde.
 

Ich hörte, wie der nordische Mann sich nahezu geräuschlos vom Türrahmen löste und vernahm dabei die mir so unendlich vertraute Schrittabfolge von ein paar wenigen Schritten, mit denen er sich mir näherte…

.

..doch dann…
 

...ja dann war da plötzlich der warme Atemhauch an meinem Hals...so fremd und doch so vertraut!
 

Ich fühlte das irrsinnige kitzeln und den zarten Druck, den seine weichen Fingerspitzen auf meinem nackten Rücken hinterließen. Das unvergleichliche Prickeln mit denen sie sich von meiner Hüfte aufwärts, weiter nach oben hin einen Weg suchten, bis sie das eigentliche Ziel erreicht hatten….den noch immer halb offenen widerspenstigen Reißverschluss!
 

Ich hielt automatisch den Atem an, war wie paralysiert von diesem unbeschreiblichen Gefühl...und dann...ja dann...bekam ich die feurige Hitze seiner Lippen auf der Haut zwischen meinen Schulterblättern zu spüren, denn dorthin hatte er mich jetzt einfach so und völlig spontan geküsst.
 

Und das tat der Trapper im Übrigen nicht nur einmal...ohhhwwww...holy Shit nein..ich fühlte nämlich sehr deutlich, wie er ungeniert weiter damit fortfuhr, er provozierte es regelrecht.
 

Der helle Wahnsinn, was es in mir auslöste...das reinste Feuerwerk an Emotionen...ich war im wahrsten Sinne des Wortes kurz davor, vor lauter Glückseligkeit zu platzen. Mir entkam angesichts dieser starken körperlichen Empfindungen ein so derart heftig atemlos erregtes Keuchen...dass ich mich selbst nicht mehr wieder erkannte.
 

Oh mein Gott, wenn er jetzt nicht sofort damit aufhörte, dann wusste ich nicht mehr wie mir geschehen würde. Eikskild spielte mit meiner Selbstbeherrschung und das weitaus mehr, als er es vermutlich ahnen konnte.
 

„Weißt du eigentlich, wie unglaublich gut du für mich duftest...und...und wie deine nackte Haut schmeckt?“ Hörte ich den Mann hinter mir mit einem Mal leise und ebenso atemlos erregt zwischen meine Schulterblätter flüstern….ich hatte offensichtlich nicht bedacht, wie stark ihn beeindrucken könnte, um was ich ihn da so gedankenlos gebeten hatte.
 

Und so löste ich mich sanft aber nachdrücklich von ihm und drehte mich anschließend noch einmal zu ihm herum. Wir sahen uns einen Moment lang tief in die Augen und ich legte meine Arme dieses mal behutsam um seine Taille, wobei ich ihn noch einmal nahe an mich heran zog.
 

Und noch während ich das tat, versuchte ich es ihm so einfach und liebevoll wie nur irgend möglich zu machen.
 

„Ich hoffe doch mindestens so gut...wie du für mich?
 

Aber komm...es wird höchste Zeit...wir beide kommen auch so schon viel zu spät zu dieser Trauung.“
 

Daraufhin hörte ich ihn leise seufzen, doch er nickte, denn er hatte es längst verstanden und akzeptiert.
 

„Ja sicher...ich weiß.
 

Ach Lyria?“
 

Ich sah ihn, als ich ihn das sagen hörte dementsprechend verwirrt an.
 

„Ja was denn?“ Konterte ich daher erwartungsgemäß verblüfft.
 

„Du siehst wirklich wunderschön in diesem Kleid aus...die Braut wird neidisch werden.“ Vernahm ich von Eikskild genau die Worte, die mich wirklich gänzlich aus den Bahn zu werfen drohten, da ich wusste, dass er sie trotz dass er in mich verliebt war, wirklich ehrlich meinte. Ein schöneres Kompliment hätte er mir damit nicht machen können.
 

Heftige Röte zog sich angesichts dieser unerwarteten Aussage an mich in augenblicklichen Hitzewallungen über meine Wangen.
 

„Ähhmm..ja...danke...das..das hatte ich so aber nicht wirklich geplant.“
 

Entgegnete ich ihm daraufhin entsprechend verlegen.
 

Eikskild lachte, er wirkte im Gegensatz zu mir jedoch ungewöhnlich entspannt.
 

„Na macht ja nichts, ich nehme an sie wird es wohl überleben...komm lass uns gehen, die Zeit drängt!“
 

Antwortete er mir unerwartet humorvoll, wobei er Anstalten machte mir wie schon einmal ganz „Gentlemen Like“ den Arm hin zu halten, damit ich mich bei ihm unter haken konnte.
 

Ich schlüpfte rasch in meine Schuhe hinein, schnappte mir danach Mantel, Handtasche und das leichte hellgrüne Schultertuch und ließ mich umgehend von ihm in Richtung der Türe bugsieren und dann..dann waren wir beide endlich draußen und auf dem Weg in die kleine Kirche von Longyearbyen.
 

„Meine Güte...noch knapp fünf Minuten, das schaffen wir ja niemals pünktlich!“
 

Keuchte ich ihm entsetzt entgegen, denn als ich einen eiligen Blick auf meine Armbanduhr warf, war es nahezu Eins!
 

HOLY SHIT...die standen sicherlich schon alle brav Spalier vor der Kirche und wir beide kamen wenn wir Glück hatten mal wieder gerade so auf den letzten Drücker...wenn überhaupt.
 

Na toll, war ja so klar...oder hätte ich bei uns beiden etwa was anderes erwarten sollen?
 

Aber da hatte ich offenbar nicht mit Eikskilds ausgeprägt hartnäckiger Zielstrebigkeit gerechnet.
 

„Doch das werden wir….vertrau mir!“
 

Hörte ich ihn mir nämlich sogleich hastig und zudem reichlich entschlossen entgegen grummeln...wobei er mich am Arm unbeirrt weiter entlang durch die Gänge des kleinen Motels, bis hinaus vor die Türe zog.
 

Ich sah ihn argwöhnisch an, während ich versuchsweise im Laufschritt in meinen Wintermantel zu schlüpfen gedachte, was an sich schon nicht einfach war. Noch unerfreulicher als das, gestaltete sich jedoch das Laufen in meinen Schuhen mit den glatten Ledersohlen. Oh wow ich rutschte auf dem blanken Eis hin und her, wie eine Primaballerina und setzte mich beinahe auf den Allerwertesten, wenn Eikskild es nicht gerade noch in letzter Sekunde verhindert hätte, indem er mich geschickt abfing. Er packte mich fester am Arm und ich sah ihn in großen Schritten zum Landestypischen Motorschlitten hetzen, der wie üblich direkt vor dem Haus geparkt stand, wobei er mich einfach kurzerhand hinter sich her zog.
 

„Ähhh...wa..was wird das, wenn s recht ist?"
 

Fragte ich ihn dementsprechend entsetzt, als er mich geradewegs dorthin bugsieren wollte.
 

„Nach was sieht es denn aus?“ Hörte ich ihn mir erneut und dieses merklich unentspannt antworten.
 

„Du..du willst doch nicht...?“ Hakte ich nur noch erschrockener ein, als mir schlagartig klar wurde, was er da so offensichtlich plante.
 

„Oh doch ich will..komm schon, uns läuft die Zeit davon!“ Knurrte der Trapper weiterhin ungehalten vor sich hin.
 

« Oh..oh..na wenn das mal gut geht? »
 

Mir hingegen schoss in dem Augenblick nämlich nur eine einzige, aber ungemein wichtige Frage durch den Kopf.
 

„Ach was...wirklich, hast du überhaupt einen Führerschein für das Schneemobil?“
 

„Hmm braucht man den für das Ding da?“ Knurrte der Trapper abermals grimmig vor sich hin.
 

„Nein!“
 

War die etwas rat- und atemlose Antwort meinerseits, die darauf erfolgte.
 

„Gut dann komm!“ Vernahm ich ihn damit entsprechend kurz angebunden und ziemlich zu allem entschlossen.
 

„Du..du willst den verdammten Schlitten wirklich fahren?“ Versuchte ich ihn daraufhin erneut mit aller Kraft zu stoppen...erfolglos, denn er war bereits dort angelangt.
 

„Siehst du irgendwen anders?“ Kommentierte er meine Anfrage demnach reichlich harsch.
 

Ähhhmmm…neiinnn?!“ Setzte ich daraufhin ein wenig kleinlaut zur Antwort an, doch es nützte nichts, ich hätte es mir getrost sparen können, denn er zeigte auf den Fahrersitz.
 

„Also? Dürfte ich dann bitten teuerste Lyria?“ Hörte ich ihn mir abermals unerbittlich streng antworten, wobei er unmissverständlich klar machte, WO ich jetzt platz zu nehmen hatte.
 

„Okay gut, aber auf deine Verantwortung hin.“ Konterte ich indessen reichlich resigniert, wobei ich einen tiefen Seufzer tat.
 

„Nehme ich in Kauf..und jetzt setz dich Lyria!“ War die reichlich knappe Antwort an mich, auf die nicht mehr von ihm erfolgte, als ein unerbittlich strenger Blick.
 

„Bitte..ganz wie du willst!“ Hörte ich mich ihm daraufhin reichlich trotzig antworten, aber auch das nützte nichts mehr.
 

Mit diesen mehr als klaren Worten packte der Trapper sich nämlich umgehend auf den Fahrersitz und mich weil wir schon dabei waren, direkt hinter sich..allerdings konnte ich mit dem engen Kleid nicht auf dem Schlitten platz nehmen, wie normalerweise üblich.
 

Also musste ich sozusagen zwangsweise mit dem "Damensitz" vorlieb nehmen, was jedoch keine all zu große Stabilität verlieh und mir das Herz quasi in die nicht vorhandenen Hosen rutschen ließ. Aber da hatte Eikskild längst schon den Motor gestartet und nach ein, zwei etwas ungeübt ruppig wirkenden Schaltversuchen den halbautomatischen Motoschlitten unerwartet geschickt in Gang gebracht.
 

Ich saß kaum, da gab er so derart heftig Gas, dass es mich fast vom Sitz gerissen hätte...wenn ich mich nicht im letzten Moment gefangen und instinktiv an ihm fest geklammert hätte. Wow ich musste mich wirklich mit aller Kraft an ihm festhalten um nicht herunter zu fallen.
 

Der Mann fuhr mit einem derartigen Affenzahn durch den nicht so kleinen Ort, dass mir die Zähne klapperten und das nicht nur von der Kälte allein. Das haarsträubende Tempo, das er bei dem Gegenverkehr an den Tag legte, ließ mich zu der Gewissheit kommen, dass der Mann jetzt entweder gänzlich übergeschnappt oder aber lebensmüde geworden sein musste.
 

Aber nichts desto trotz, hielt er wirklich nur knappe fünf Minuten später mit heulendem Motor direkt vor der Kirche, samt der davor wartenden Hochzeitsgesellschaft und allein das verblüffte Gesicht des Bräutigams entschädigte mich für so einiges.
 

„Wow...na das nenne ich mal einen echt starken Auftritt Onkel! Ich wusste gar nicht dass du so was kannst?!“ Konnten wir Kili begeistert aus der Menge heraus brüllen hören, als wir angehalten hatten.
 

„Kann ich auch nicht, das war mein erstes Mal?!“ Kommentierte es der Trapper dementsprechend knapp.
 

„Was?!“ Ich stieg hinter ihm ab und war nahe dran in Ohnmacht zu fallen.
 

„Wie war das? Sag das bitte nochmal Eikskild..das ist jetzt nicht dein Ernst?!“ Hörte ich mich ihn total entsetzt fragen.
 

„Es war mein erstes Mal Lyria.“ Antwortete mir der Trapper in einer Seelenruhe, dass mir hören und sehen verging, wobei er mich ganz ruhig ansah.
 

Darauf war ich nahe dran ihm zur Strafe eine ordentliche Backpfeife zu verpassen...aber das hätte es auch nicht mehr ungeschehen gemacht.
 

„Verdammt, tu so etwas verrücktes wie DAS, NIE wieder..hörst du Eikskild?!“ Fauchte ich ihn anstatt dessen nicht eben erfreut an...weil ich nicht fassen konnte, was ich da eben gehört hatte.
 

„Versprochen, das nächste mal fährst du!“ War daraufhin die denkbar logische und einfache Antwort von ihm, die mir dazu sämtlichen Wind aus den Segeln nahm.
 

„Okay..alles klar, ich hab verstanden, das nächste mal fahre ich!“ Schloss ich demnach matt, wobei ich einen entsprechend tiefen Seufzer ausstieß.
 

„Wunderbar, was für eine Erkenntnis. Na immerhin sind wir pünktlich..und sogar noch an einem Stück!“ Hakte ich damit nicht weniger sarkastisch nach.
 

„Wer sagt`s denn...hab ich es dir nicht versprochen?“ Erfolgte der erwartungsgemäß trockene Konter, für den ich ihm am Liebsten auf der Stelle den Hals umgedreht hätte.
 

„Hast du! Aber das nächste Mal wäre es ganz schön wenn du dafür nicht unbedingt unser beider Leben aufs Spiel setzten würdest. Mein Gott Mann weißt du eigentlich was ich für Todesängste ausgestanden habe?“ Fauchte ich ihn entsprechend wortgewaltig an, doch er ließ es wie üblich gänzlich an sich abprallen.
 

„Ach komm schon Lyria, so schlimm war es doch gar nicht, gib es zu, es hat dir gefallen!“ Sagte er anstatt dessen sichtlich belustigt, denn er fand es offenbar auch noch witzig.
 

Ohh ich hätte ihn wirklich können….
 

„Ja im Traum vielleicht..aber egal, wir sind hier und nur das allein zählt im Moment!“
 

Mit dieser wenig schmeichelhaften aber durchaus wahrheitsgemäßen Antwort ließ ich ihn stehen und ging anstatt dessen entschlossen in Richtung des denkbar verblüfften Brautpaares...denen ich ja auch noch meine Aufwartung machen sollte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück