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"Eikskild"

"Eichenschild" Die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe (modernes Setting)
von

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diverse Unannehmlichkeiten und unerwarteter Familienzuwachs

Als ich am Morgen des anderen Tages erwachte, stellte ich, nachdem ich mich herzhaft gähnend gestreckt hatte, sichtlich ernüchtert fest, dass der zugegebenermaßen enge Platz in meinem Bett neben mir gänzlich leer war. Nicht mal mein eigener Hund hatte zu mir ins kuschelig warme „Bettchen“ zurück gefunden...wirklich schockierend...und das nach Wochen, ja Monaten des gemeinsamen Kampierens in des Trappers einsamer Einsiedlerhütte.
 

Also wirklich, dass sie sich nicht schämte, diese treulose Tomate von einem Hund. Aller höchster Wahrscheinlichkeit nach hatte sich Keira während der Nacht, wieder einmal heimlich zu Eikskild und damit unter seine Bettdecke geschlichen...wundern würde mich das jedenfalls nicht sonderlich, denn dass ich offenkundig allein auf meiner Seite Zimmers aufgewacht war, erhärtete diesen Verdacht nur noch mehr.
 

Es war außerdem stockfinster und das nicht nur in meiner Schlafkammer. Er war sogar so Dunkel, dass man die eigene Hand nicht vor Augen sehen konnte...demnach mutmaßte ich, dass es noch sehr sehr früh am Morgen sein musste. Aber um der ganzen Angelegenheit gerecht zu werden, durfte ich nicht vergessen, dass wir erst ende Februar hatten und so nah am Polarkreis dauerte es verflucht lange, bis der Frühling richtig Einzug halten würde und mit ihm Wärme und Sonnenschein.
 

Die sich noch sichtlich rar machende Sonne, sollte sich vor drei Uhr Nachmittags also nicht am Horizont blicken lassen, wenn sie heute überhaupt zu sehen sein würde, was bei der neuerlichen Schnee trächtigen Wetterlage längst nicht selbstverständlich war….und ich war mir zu allem Übel auch nicht mehr so ganz sicher, dies alles vielleicht doch nur geträumt zu haben, was sich da am Vortag mit Eikskild ereignet hatte?!
 

Vor allem, was den äußerst ungewöhnlichen Umstand betraf, IHN in meinem Bett gehabt zu haben?!
 

Ja IHN...meinen brummigen Trapper!
 

Diese Tatsache entpuppte sich im nicht vorhandenen „Licht“ des neuen Tages, als eine solch unglaubliche Angelegenheit, dass ich es selbst kaum glauben konnte. Ich wusste obendrein nicht mehr, was ich ihm Zuge meiner verwirrten Albträume, denn so alles über mich offenbart hatte und außerdem war ich ohne jeden Zweifel alleine aufgewacht, also hatte ich mir das alles am Ende vielleicht doch nur alles eingebildet?
 

Ich hatte es schlicht verdrängt....mein Gedächtnis hatte diese mehr oder minder erfreulichen Erinnerungen, die meine Vergangenheit oder aber schlicht alles was den Mann, den ich liebte betraf, der Einfachheit halber komplett aus dem Erinnerungsvermögen gestrichen.
 

Kurzzeitiger total Ausfall der grauen Zellen...mit anderen Worten.
 

Amnesie!
 

Nun das könnte man jedenfalls glauben, zumindest dem unangenehm flauen Gefühl nach zu urteilen, das mich überkam, als ich es entsprechend ernüchtert fest stellte.
 

Schön...auch eine Möglichkeit sich den gegenwärtigen Tatsachen gekonnt zu entziehen.
 

Blieb mir in diesem Fall also nichts weiter übrig, als bei meinem Mitbewohner anzufragen, was sich da vergangene Nacht zugetragen hatte und was ich davon getrost ins Reich der Phantasie verdrängen konnte?!
 

„Hmm…..Eikskild...was ist...schläfst du noch?“
 

Hörte ich mich demnach leise und äußerst vorsichtig in Richtung der Schiebetüre flüstern...denn nach einem hastigen Blick auf meinen Tischwecker, war es gerade mal halb sieben! Also eine ganz und gar unchristliche Zeit.
 

Zumindest was mich als einen notorischen Langschläfer betraf...im Normalfall jedenfalls. Ich war an sich nämlich alles andere als ein Frühaufsteher. Aus welchem Grund ich ausgerechnet heute so früh aufgewacht war, konnte ich mir nicht so recht erklären...Fakt war nur, dass ich wach war und ganz gleich was ich auch an Anstrengungen unternahm, einfach nicht mehr einschlafen konnte.
 

Tja und der Trapper….wie verhielt es sich mit ihm?
 

Darüber brauchte ich mir in meiner gegenwärtigen Lage nicht mehr lange den Kopf zu zerbrechen, denn die Antwort darauf erfolgte sogleich, wenn auch nicht ganz so, wie von mir erwartet.
 

„Jetzt nicht mehr, aber danke der freundlichen Nachfrage Lyria. Ohhh..Khazad was sein denn los, können du dich nicht nochmal hinlegen oder wenigstens eine Weile den Mund halten? Ich sein verdammt müde und ich brauchen meinen Schlaf. Wissen du eigentlich, wie lange ich gestern Nacht noch an deinem Bett sitzen haben, bis du endlich wieder eingeschlafen sein?“
 

Konnte ich ihn mir nur Sekunden später überdeutlich und entsprechend ungehalten aus dem kleinen pseudo Nebenraum entgegen grummeln hören, wobei ich etwa zur selben Zeit bemerkte, wie etwas sehr energisch gegen die wacklige Schiebetüre donnerte, die uns im Normalfall hübsch brav voneinander trennen sollte.
 

Und es war dazu etwas, das sich verdächtig nach des Trappers kleinem „Paradekissen“ anhörte.
 

Shit...das riecht förmlich nach schlechter Laune, aber so was von!
 

Schlagartig war ich wach und saß senkrecht im Bett.
 

“Was, wie war das? Dann habe ich das alles nicht bloß geträumt. Du..du warst tatsächlich an meinem Bett gesessen?“ Hakte ich derweil erwartungsgemäß verwirrt und gleichermaßen überrascht bei ihm nach.
 

„Denken du ich wollen dir eine Bär aufbinden oder wie? Natürlich haben ich das tun, du haben dich ja aufführen, als wollen dir umgehend eine Horde Orks ans Leben. Also so konnten ich dich in diese Zustand ja wohl schlecht allein lassen...oder?“
 

Hörte ich ihn mir nur einen Moment später erneut aus dem stockfinsteren Nebenraum antworten, wobei seine tiefe Stimme unüberhörbar brummig und wenig begeistert klang. Er war anscheinend wirklich auffallend müde...ich merkte es an seinem unterschwellig missgelaunten Tonfall und am tiefen, herzhaften Gähnen das fast sofort darauf erfolgte.
 

„Nn..nein...sicher nicht, alles okay. Hey ich glaub s dir ja...aber was diese verdammtem „Orkse“ betrifft von denen du so gerne sprichst, so sind mir die Kerle oder wer auch immer sie sonst sein mögen, jedenfalls noch nicht persönlich vorgestellt worden. Also bleib mir mit denen gefälligst vom Hals und rück statt dessen lieber mal meinen Hund raus Herr Trapper.
 

Los, ich weiß genau, dass sie bei dir ist...und dir sicherlich schon gehörig auf die Nerven geht, weil sie mal dringend raus zum pinkeln muss.“ Konterte ich angesichts der Umstände entsprechend nachdrücklich in seine Richtung, aber Eikskild blieb mir wie zu erwarten, kaum eine passende Antwort schuldig.
 

„Ich merken es, deine Hund sein gerade dabei zu versuchen, mir das Gesicht mit ihre Zunge zu waschen. Können du etwa im Dunkeln oder durch Wände sehen Lyria..oder woher haben du sonst wissen, dass sie bei mir sein?!“ Vernahm ich die denkbar trockene Antwort seitens des Trappers betont gefasst, die da auf meinen säuerlichen Kommentar erfolgte, den ich kurz zuvor zielgerichtet in seine Richtung abgeschossen hatte.
 

Kaum war der Mann verstummt, seufzte ich hörbar, bevor ich ebenfalls zu einer treffenden Gegenantwort ansetzte.
 

„Nein..aber ich hatte es mir ja fast denken können. Der verdammte Köter steht auf dich, seit dem ersten Tag...kannst du mir vielleicht verraten woran das liegt?“
 

Indem konnte ich ihn plötzlich unerwartet losprusten hören. Es war jenes schöne, tiefe und voll tönende Lachen des Trappers, das mir jedes mal so angenehm warm und prickelnd durch den ganzen Körper fuhr.
 

„Ahh...jetzt verstehen ich es, du sein eifersüchtig auf sie...das sein alles, zumindest machen es den Anschein, so wie du dich mir gegenüber verhalten. Ich wissen nicht woran das liegen, dass deine Hund mich mögen aber bei dir haben es offenbar auch ganz gut wirken...warum du es ihr also übel nehmen?!“
 

Bekam ich prompt eine neuerlich trockene Feststellung seitens des Trappers um die Ohren gepfeffert, die es in sich hatte. Ich war angesichts dieser Antwort so geplättet, dass ich erst einmal tief ein und ausatmen musste, ehe ich etwas dazu sagen konnte.
 

„Ach ja, bild dir darauf nur ja nichts ein...spinnst du? Wovon träumst du eigentlich des Nachts Herr Eikskild?“ Fauchte ich ihm einige Augenblicke später also spürbar ertappt und entsprechend unwillig entgegen, denn das gewiefte Schlitzohr von einem Kerl hatte mal wieder genau erfasst, worum es hier im eigentlichen Sinne ging.
 

Und das schlimmste daran war ebenjene Tatsache, dass er recht hatte, ich musste es wohl oder übel zugeben, ich war eifersüchtig und zwar….auf meinen Hund! Gott bewahre eine schreckliche aber inzwischen nicht länger zu verleugnende Tatsache. Aber noch als mir die erschreckende Erkenntnis durch den Kopf ging, erhielt ich eine weitere Antwort von ihm, mit der ich nun wirklich nicht gerechnet hatte.
 

„Du fragen mich wirklich ernsthaft wovon ich nachts Träumen? Nun wenn du es genau wissen wollen, träumen ich zumeist von dir...und das übrigens schon seit eine ganze Weile!“
 

Konnte ich seinen leisen und offenbar todernsten, wie ebenso ehrlich gemeinten Kommentar durch die fahle Dunkelheit unseres Zimmerchens dringen hören, der mich einen Moment lang sprachlos in der Finsternis zurück ließ.
 

Als ich mich halbwegs gefangen hatte, räusperte ich mich heftig, ehe ich in der Lage war ihm darauf zu antworten.
 

„Lassen wir das, das führt zu nichts, als dass wir uns in Gegebenheiten verstricken, die uns beide nur weiteren Verdruss bereiten Eikskild. Weißt du was, ich habe eine bessere Idee, sieh anstatt dessen lieber zu, dass du Keira umgehend aus deinem Bett heraus und zu mir herüber zitierst. Ich muss mit ihr raus an die Luft, der Hund hat seine Bedürfnisse, so wie jeder von uns."
 

Alles was ich in dem Moment von ihm als Antwort erhielt, war zunächst ein tiefes unwilliges Grollen, mit dem er meinem Hund offenbar sehr nachdrücklich zu verstehen gab, dass er jetzt besser aus seinem Bett verschwinden sollte...
 

"Na schön, na schön...ich machen ja schon. Los Keira du haben es gehört, sie haben dich rufen...du müssen gehen, sonst geben es Ärger mit deine Frauchen!"
 

Nur Sekunden später, sah ich im fahlen Schein den der Digitale Wecker auf meinem Nachttisch aussendete, wie sich ein dunkler Schatten durch den schmalen Spalt in der Falttüre drängte, wobei ich umgehend danach mit einem feuchten Stupser einer kalten Hundenase in meiner Hand begrüßt wurde.
 

„Da ist du ja...elende Verräterin. Schämst du dich eigentlich gar nicht?“ Nahm ich sie leise grummelnd in Empfang, wobei ich ihr jedoch ganz entgegen meiner barschen Begrüßung hingebungsvoll die weichen Hundeohren kraulte.
 

Wie sollte ich ihr ernsthaft böse sein? Das sie ihn liebt, kann ich ihr ja nicht mal verdenken...mir geht es ja nicht anders.
 

Mit einem energischen Seufzer schob ich mich kurz darauf entschlossen aus dem warmen Bett heraus, um nach meinen Kleidern zu fahnden, was sich in der Dunkelheit als ziemlich schwieriges Unterfangen heraus stellte. Dennoch wagte ich es nicht extra das Licht anzumachen. Ich wollte mich nach Möglichkeit ungestört anziehen und auch wenn ich den Mann im Nebenzimmer sehr gerne mochte, so musste er doch nicht gleich alles an Intimsphäre von mir geboten bekommen.
 

Irgendwann war mir auch das gelungen...fehlten nur noch Stiefel und meine dick gefütterten Wintersachen, dann konnte es los gehen.
 

Keira stand augenblicklich bei Fuß, sie ahnte längst was ich vorhatte. Bedeutete schlicht nichts anderes, als kurz Gassi gehen, auch wenn es so früh am Morgen nur vor die Türe des Motels, bis etwa zur nächsten Ecke war.
 

„Okay ich ähhh geh dann mal...bis später, wir treffen uns so etwa in einer halben Stunde beim Frühstück, ich warte unten in der Loge Eikskild. Ist das so in Ordnung für dich?“ Setzte ich abermals entschlossen und deutlich hörbar in seine Richtung an, ehe ich Anstalten machte vor die Türe zu gehen.
 

Kaum fertig gesprochen, schnappte ich mir Jacke und Leine, sowie meine Schreckschusspistole gegen herum stromernde Eisbären und wollte schon los, als die zu erwartende Antwort an mich prompt erfolgte.
 

„Du geben gut auf dich acht da draußen...du wissen, dass immer noch Bären unterwegs sein können.

Versprechen du mir das?“ Vernahm ich seine warme Stimme leise aus der Dunkelheit, die zudem merklich besorgt klang.
 

„Mach ich...aber du hast meine Frage nicht beantwortet Herr Trapper.“ Grollte ich ihm ebenso leise entgegen, wobei ich sein angenehm warmes Lachen abermals deutlich hörbar in der stillen Dunkelheit des kleinen Raumes vernehmen konnte.
 

„Ich werden da sein, in eine halbe Stunde unten im Foyer. Wir sehen uns beim Frühstück und ich werden pünktlich sein.“
 

Das war alles, mehr sprachen wir nicht mehr miteinander, ehe ich ihn schließlich sich selbst überließ und anstatt dessen eilig mit meinem Hund hinaus vor die Türe verschwand, damit der seine morgendlichen Geschäfte erledigen und ich etwas frische Luft schnappen konnte, die meine noch schwer angeschlagenen Lebensgeister hoffentlich etwas auf Vordermann bringen würden.
 

Ich hatte sie wirklich dringen nötig...irgend etwas an diesem Mann machte mich ganz wuschig und mittlerweile war mir auch klar was.
 

OH MEIN GOTT….ich war hoffnungslos in ihn verliebt, dumm nur dass ich ein solch eklatanter Feigling war. Ich redete mir immer noch hartnäckig ein, auf den richtigen Moment zu warten, doch wenn ich noch lange abwartete, würde ich ihn vermutlich verpassen.
 

So in etwa nach dem Motto...und wenn die fünfte Kerze brennt, dann hast du Weihnachten verpennt““...denn genauso begann ich mich innerlich langsam zu fühlen.
 

War das etwa das, was man bei nicht verheirateten Frauen mittleren Alters als „Torschlusspanik“ bezeichnete?
 

Mir blieben nur noch diese paar Tage der Hochzeit übrig, um mich endlich zu entscheiden, das wusste ich und so setzte ich mir ein Zeitlimit...eines über das ich nicht hinausgehen würde, denn dann war es abgelaufen und das wusste ich so gut wie er, der Frühling stand quasi vor der Türe und somit war ich gezwungen eine baldige Entscheidung zu fällen.
 

etwa eine knappe halbe Stunde später….
 

Als ich kurze Zeit darauf mit Keira zum Motel zurück kam, fand ich Eikskild wirklich wie abgemacht im kleinen Frühstückszimmerchen an einem der liebevoll gedeckten Tische sitzend vor...jedoch nicht allein, wie von mir irrtümlich angenommen.
 

Mit wachsend ungutem Gefühl stellte ich fest, dass es sich dabei um Lalê handelte, die bei meinem Trapper stand und sich offensichtlich blendend mit ihm unterhielt. Und ohne es bewusst zu wollen, konnte ich mich irgendwie des Eindrucks nicht erwehren, dass die nordische Frau mit meinem Kerl zu flirten versuchte und zwar ziemlich auffällig...jedenfalls für meinen Geschmack.
 

Ich bemerkte es an ihrem verlegenen Lachen, ihren leicht geröteten Wangen und die dem Trapper vertraulich zugewandte Körperhaltung der Motelbesitzerin, die mir nicht so sonderlich gefiel.
 

Ja holla die Waldfee, was sollte das denn jetzt werden?
 

Ringelpiez mit anfassen oder wie?
 

Aber ganz bestimmt NICHT mit meinem Kerl...also das konnte sie sich mal getrost sonst wo hin stecken und zwar da, wo die Sonne nie hin scheint.
 

Mit einem entsprechend unwilligen und deutlich vernehmlichen Räuspern machte ich mich bemerkbar, als ich den Raum betrat. Keira folgte mir brav bei Fuß und wedelte nur ein klitze kleines bisschen mit dem Schwanz als sie Eikskild sah…
 

Lalê indessen schoss von Tisch hoch wie eine Sylvester Rakete, als sie mich bemerkte...ich vermutete, dass sie meinen momentanen Gesichtsausdruck richtig interpretiert hatte, denn sie wirkte um der Höflichkeit den Vorzug zu geben wenigstens ansatzweise verlegen.
 

„Guten Morgen die Herrschaften.“
 

Begrüßte ich beide entsprechend barsch und kurz angebunden, wobei ich das amüsierte Grinsen des Trappers auffing, mit dem er mich in Empfang nahm, als ich mich umgehend in Richtung des Tischs begab, an dem er bereits platz genommen hatte.
 

„Oh ich wünschen dir auch eine Gute Morgen liebste Lyria. Was sein du so unentspannt, sein du unterwegs etwa auf eine Eisbär gestoßen?“ Hörte ich ihn mit gutmütigem Spott in meine Richtung brummen, wobei er sich anschließend lachend auf die Schenkel klopfte, offenbar hielt er die ganze Angelegenheit für ungemein spaßig.
 

Ich jedoch deutlich weniger und so ging mein Blick ungewollt und fast schon reflexartig zu Lalê hin...nur für den Bruchteil einer Sekunde, aber es genügte ihm schon, womit sein amüsiertes Lachen noch lauter durch den kleinen Frühstücksraum dröhnte.
 

„Könnte man so sagen! Und du hör gefälligst auf mich auszulachen Eikskild...ich finde das nämlich überhaupt nicht komisch.“ Entgegnete ich ihm daher entsprechend trocken wobei ich die Motelbesitzerin nicht aus den Augen ließ und sie geradezu mit raubtierhaften Blicken aufspießte, die überdeutlich verrieten was ich gerade dachte.
 

» Finger weg von meinem Kerl...oder du überlebst es nicht, ich schwör s dir du nordische Rentierzüchterbraut. Der Mann gehört mir...und ich teile ihn nicht...schon gar nicht mit dir! «
 

Meine Gedanken mussten überdeutlich in meinem Gesicht ab zu lesen sein, denn ich sah sie plötzlich leicht erröten, wobei sie mich mit einem leisen Räuspern fragte ob ich denn gerne Kaffee zum Frühstück trinken wollte. Ich bejate es mit einem unwilligen Knurren, mit dem ich sie fluchtartig aus dem Raum scheuchte.
 

„Ich trinke meinen Kaffee in der Regel schwarz...Milch ist demnach überflüssig!“
 

Rief ich ihr nicht besonders um Höflichkeit bemüht hinterher, ehe ich mich zu Eikskild an den Tisch setzte. Keira verschwand umgehend unter den Tisch, wobei sie sich wie üblich brav auf des Trappers Füße legte...was er wiederum mit einem belustigten Augenzwinkern kommentierte.
 

„Sag jetzt bloß nichts falsches, oder ich bring dich eigenhändig um!“ Fauchte ich ihm daher nicht übermäßig erfreut entgegen, während ich mich wutschnaubend am Tisch nieder ließ.
 

Er enthielt sich jedoch tatsächlich ganz „Gentlemen like“ jeglichen Kommentars und schob mir anstatt dessen mit einem versöhnlichen Grinsen auf den Lippen, das kleine Körbchen mit den Brötchen entgegen aus dem ich mir wortlos eines heraus nahm und auf meinen Teller legte.
 

„Danke!“ Flüstere ich ihm dabei sichtlich verlegen entgegen.
 

„Gern geschehen.“ Hörte ich ihn mir ebenso leise antworten.
 

Mein inzwischen merklich abgekühltes Gemüt registrierte die zuvorkommende Geste seitens des Trappers, mit einem sichtlich erleichterten innerlichen aufatmen und als Lalê wenig später mit dem Kaffee zurück kam, gelang es mir sogar, ihr ein zögerliches Lächeln als Friedensangebot zu schenken, das sie mit einem ebensolchen quittierte.
 

Wir verloren über die Angelegenheit kein Wort mehr und widmeten uns anstatt dessen beide einem ungewohnt luxuriösen und vorzüglichen gemeinsamen Frühstück...das wir in vollen Zügen genossen, zumindest solange, bis es ganz plötzlich laut und demnach äußerst unromantisch unterbrochen wurde.
 

Die Eingangstüre des kleinen Motels die unserem Frühstücksraum gegenüber lag, wurde nämlich mit einem mal ungestüm und mit Karacho aufgerissen, wobei sich zwei etwa halbwüchsige Kinder von etwa zehn bis zwölf Jahren lautstark lärmend von draußen herein in die angenehme Wärme drängelten.
 

Es waren ein Junge und ein Mädchen...beide bis dato dick eingepackt, zogen sich kaum drinnen angekommen die dicken Mützen vom Kopf, woraufhin ein hellblonder und ein dunkelhaariger Haarschopf mit einem leicht rötlichen Stich zum Vorschein kamen…und nicht nur das, beide Kinder ließen sich nämlich sehr deutlich aus der Vorhalle heraus und zu uns hin vernehmen.
 

„Schneller Adad* Vater* komm schon...Rhani...kann s wie immer nicht abwarten Erste zu sein!“ Der Junge drehte sich in Richtung der Türe um woraufhin das blondgelockte Mädchen lautstark dagegen hielt.
 

„Simmt doch gar nicht Irak’adad* Onkel* Ferin will sich nur wieder wichtig machen….verdammt lass den Blödsinn, Inbul-hibir fundhamâd-ublag* spitzohriger Lembas Fresser*.“
 

„Itkit * Halt den Mund* Rhani...das war nicht fair, ich hab doch gar nichts gemacht!“
 

Die Reaktion die Eikskild auf die Ankunft der beiden fremden Kinder zeigte, hätte verwirrender nicht sein können...jedenfalls was mich betraf.
 

Dem bis dahin vollkommen ahnungslosen Trapper, fiel glatt sein ganzes Marmeladenbrötchen aus der Hand, das er gerade essen wollte und zu allem Überfluss ganz Murphys Gesetz folgend, mit der „Butterseite“ nach unten zurück auf den Teller, als er die beiden Halbwüchsigen miteinander sprechen hörte.
 

Ich sah wie seine Augen dabei immer größer wurden und er mit einem mal wie von der Tarantel gebissen herum und von seinem Sitz hochfuhr.
 

Shazara„* Ruhe*…Naddan!* Kinder*
 

Khazad von wo in aller Welt kommt ihr her?!“
 

Der nicht eben leise Ausspruch fuhr während dessen so hastig und obendrein heftig aus dem Trapper heraus, dass ich nichts anderes tun, als ihn verwirrt anstarren konnte.
 

Doch der dunkelhaarige Junge zuckte im Gegensatz zu mir sichtlich unbeeindruckt mit den schmalen Schultern, wobei er völlig gelassen zu sprechen ansetzte.
 

„Ohhh...ich glaube wir haben ihn gefunden Rhani...von ihm hat Vater gesprochen, das muss unser Onkel Thor...ähhh Eikskild sein?!“
 

Ich konnte noch während der Junge sprach einen Blick in Eikskilds Gesicht erhaschen, vor allem weil der Junge die Worte im selben eigenartigen Kauderwelsch aus englisch und diesem „pseudonorwegisch“ ausstieß, das mich auch an dem Trapper stets so verwundert hatte…
 

Ohne jeden Zweifel sprach dieses Kind ganz offenkundig die selbe Sprache, wie Eikskild…
 

...aber...aber...woher kann er das?
 

Diese Frage stellte ich mir ganz nach Eikskilds entgeisterten Gesichtsausdruck zu urteilen offenbar nicht nur allein.
 

Der verblüffte Trapper wirkte in etwa so, als ob man ihm eben einen heftigen Schlag mit dem Vorschlaghammer verpasst hätte und noch als er schwer darum bemüht mit seiner Fassung rang, öffnete sich die Türe erneut und ein junger Mann etwa mittleren Alters trat in den kleinen Eingagnsbereich des Motels herein...vermutlich der Vater eines der beiden lebhaften Kinder.
 

Aber das war längst nicht alles, als ich beobachtete wie fassungslos Eikskild den Mann anstarrte, als sein Blick auf ihn fiel, glaubte ich vage zu erahnen, wer das wohl sein könnte….denn es war mehr als offensichtlich, dass der Trapper ihn kannte...und zwar gut kannte.
 

Ein tiefes, fast schon schmerzhaftes Stöhnen bahnte sich seinen Weg durch seine Kehle heraus...ehe fast sofort danach ein weiteres nicht minder emotional aufgewühltes Wort aus ihm heraus brach…
 

...sein Name!
 

„Fili?
 

FILI!
 

Du..du bist es wirklich!
 

Menu Nadân (mein Junge) oh Mahal...ich hatte es so gehofft! Sakhmi astû galikh, ( es ist schön dich zu sehen) Irakdashshat!“ (Neffe).



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