"Eikskild" von Ithildin ("Eichenschild" Die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe (modernes Setting)) ================================================================================ Kapitel 65: ...wenn das Herz spricht ------------------------------------ Ich würden sagen, den Umständen entsprechend Schwester Luisê!“ Konnte ich ihn ihr innerhalb des Bruchteils einer Sekunde erwartungsgemäß brummig antworten hören, wobei sich seine dunklen Brauen kurz in Richtung seines Nasenrückens zogen und ihn nicht unbedingt besonders erfreut wirken ließen. Doch als ihm die Schwester ein aufmunterndes Grinsen schenkte, hoben sie sich in ihre ursprüngliche Position zurück und förderten sogar ein kurzes, wie ebenso unerwartetes Lächeln zutage. „Das wird schon wieder Ekskild, du hast wirklich großes Glück gehabt, dass Lyria so umsichtig und mutig gehandelt hat und dich kurzerhand vom Luftrettungspersonal in die Klinik verfrachten ließ. Ohne sie wäre dieses Abenteuer vermutlich weitaus weniger schön verlaufen...dafür kannst du dich gerne bei ihr bedanken. Ich wollte nur, dass du das weißt.“ Ließ die Krankenschwester abermals gutgelaunt verlauten, wobei sie mit einigen energischen Schritten an sein Bett heran trat und beinahe schon demonstrativ damit begann, die Instrumente, sowie sämtliche Infusionsnadeln und Schläuche zu überprüfen, mit denen der dunkelhaarige Nordmann ja noch immer unfreiwillig „gespickt“ worden war und das übrigens ohne noch einen eventuellen Gegenprotest von ihm abzuwarten, der prompt einen Augenblick später erfolgte. „Das wissen ich selber, aber danke, dass du mich noch einmal extra drauf hinweisen...ich hätten es ja vielleicht vergessen können? Ich sein froh, solch umsichtige Pflege zu bekommen Schwester Luisê, du müssen mich seit letztem Mal wirklich sehr vermisst haben, oder sehen ich das falsch?“ Konnten wir ihn beide abermals entsprechend unwirsch in ihre Richtung grollen hören, wobei sich seine markanten Züge erneut verfinsterten. Doch sein grimmiges Gesicht entlockte ihr lediglich ein spontanes, wie ebenso amüsiertes Lachen...seine zwischenzeitlich nicht zu übersehende Gewittermine schien sie ansonsten nicht weiter zu beeindrucken. „Sicher du brummiger Kerl von einem Trapper und wie ich dich vermisst habe, ich kann dir gar nicht sagen wie! Solche ungemein grantigen Mannsbilder wie dich, verputze ich normalerweise locker reihenweise zum Frühstück mein Lieber...oder was hast du gedacht? Erst die tägliche Prozedur der Ganzkörperwaschaktionen und dann holt der „Schwesterndrache“, die eiskalte Bettpfanne raus, ehe der Patient mit der Schnabeltasse gefoltert wird….also was ist, soll ich mit den Erläuterungen meiner täglichen Pflichten noch weiter fort fahren?“ Konterte sie noch immer grinsend, während sie ihm ein belustigtes Augenzwinkern kredenzte, woraufhin sie der Trapper maßlos verblüfft anstarrte, als wollte er nicht glauben, was sie ihm da eben gesagt hatte. Auch mir entlockte es mehr oder minder ungewollt ein überaus erheitertes Lachen…. „Na da kannst du aber froh sein, dass der Schwesterndrache dich bisher noch nicht aufgefressen hat Eikskild!“ Prustete es demnach lautstark aus mir heraus, während Luisê und ich einige vielsagende Blicke wechselten, die der Mann dem sie galten, mit einigem Argwohn zur Kenntnis nahm, als er sie ebenfalls registrierte. „Hggrrrrr...Frauen! Ihr beiden können mich mal sonst wo hin. Gehen und ärgern ihr zwei einen anderen armen Kerl und lassen mich zufrieden mit eure derben Späße. Ich finden das überhaupt nicht komisch!“ War die neuerlich zu erwartende Reaktion, die daraufhin von ihm erfolgte, wobei der Trapper uns abermals einen denkbar wütenden Blick zukommen ließ und sich dann mit einem grimmigen Grollen tiefer in seine Kissen grub, um uns mit der in seinen Augen wohlverdienten Verachtung zu strafen. Indem lenkte ich ein...wobei er von der Schwester ein neuerlich amüsiertes Lachen erntete, mit dem sie ihre Arbeit in geübten Handgriffen beendete und uns beide danach umgehend mit einem gutmütigen Zwinkern allein ließ, um sich dem Nächsten ihrer sicherlich zahlreich zu versorgenden Patienten zu widmen. „Sie hat es doch nur gut gemeint...hey nicht böse sein, wir alle wollen doch nur, dass du bald wieder ganz gesund wirst Eikskild. Jeder von uns wünscht sich nichts weiter, als dass es dir gut geht, will das denn nicht in deinen Dickschädel?“ Flüsterte ich ihm während dessen leise und um einen versöhnlichen Ton bemüht entgegen, wobei ich ihm mit einer zärtlichen Geste über die Wange strich und ihm dabei fest in die Augen sah. Indem hörte ich ihm leise seufzen und der Ausdruck seiner tiefblauen Augen wurde weich… „Du haben recht, ich wissen es ja selber...sie haben sich sicherlich nur Sorgen machen so wie du, das können ich verstehen. Aber ich mögen es nicht sehr, wenn mich jemand bevormunden wollen. Ich haben diese Frau noch nicht vergessen, auch wenn es schon lange her sein, dass wir uns das letzte mal sehen haben. Diese Schwester Luisê sein zuweilen ein richtiges Biest. Sie mich oft plagen mit dem Aufstehen..aber ich müssen auch zugeben, dass sie und Svensøn mich damals wieder gut und sehr schnell auf die Beine bringen haben, schneller als ich es denken.“ Konnte ich ihn mir mit einem leicht resignierten Grinsen antworten hören, wobei ich die spontane Berührung seiner Hand auf meiner spürte, die sie mit einer ebensolchen zarten Geste fest halten wollte. „Na siehst du..alle wollen nur dein Bestes und das bedeutet, dass du dich jetzt besser ausruhen solltest, du bist gerade erst wieder aufgewacht und ganz gewiss noch nicht wieder zu deiner Bestform gelangt Eikskild, denn das braucht Zeit. Also gib sie dir und auch mir...ich möchte keine Angst um dich haben müssen und ein Rückfall wäre so kurz vor der Hochzeit deines Freundes wohl alles andere als erfreulich oder?“ Antwortete ich ihm sanft, wobei ich mich vorbeugte und ihm einen sachten Kuss auf die kratzige Wange hauchte. „Ich werden mich bemühen…!“ Konnte ich ihn während dessen leise in meine Richtung brummen hören, wobei ich die leichten Vibrationen die seine tiefe Stimme dabei erzeugten unter meinen Lippen spürte. Es entlockte mir ein schwaches Grinsen… „Hmm wie schön, dass ich dich doch noch davon überzeugen konnte vernünftig zu sein...Herr Trapper. So und jetzt werde ich dich alleine lassen, damit du dich erholen und wieder zu Kräften kommen kannst. Außerdem benötige ich endlich auch mal so etwas eine ordentliche Mütze voll Schlaf, du weißt ja gar nicht was du mir in den letzten Tagen alles abverlangt hast mein Lieber?!“ Flüsterte ich ihm daraufhin leise als Antwort entgegen, wobei ich ihm anschließend nochmal einen sanften Kuss auf die Stirn hauchte. Noch als ich mich von ihm löste um ihm noch einmal in die Augen zu blicken, vernahm ich seinen tiefen Bariton bereits ungewöhnlich sanft und zudem noch ausgesprochen kooperativ...ein Umstand den ich von ihm sonst nicht gewohnt war...um so mehr verblüffte es mich es aus seinem Mund zu hören. „Das ahnen ich sehr wohl Lyria..und ich versprechen dir, dass ich keinen Ärger machen und auf die Schwester hören werden, wenn du es wollen, auch wenn es mir sicher nicht immer gefallen.“ Er verstummte und sah mich forschend an seine Mine wirkte ernst und ich spürte wie er noch einmal kurz nach meiner Hand griff...als wollte er sich seiner rauen Art nach unbeholfen dafür bedanken was ich für ihn getan hatte, denn das war ihm inzwischen schon sehr wohl bewusst geworden. Ich lächelte ihn liebevoll an...“schlaf jetzt ein bisschen...ich werde heute Abend noch mal nach dir sehen...versprochen. Aber zuerst habe ich noch etwas wichtiges zu erledigen.“ Antwortete ich ihm während dessen ruhig. Er sah mich an und lächelte ebenfalls, wenn es zum Teil auch noch etwas zerknittert wirkte. „Du müssen deinen Hund noch holen.“ Konnte ich ihn noch einmal leise n meine Richtung grollen hören. „Genau das hatte ich vor...du kennst mich offenbar besser als ich mich selbst.“ Sagte ich lächelnd wobei ich Anstalten machte mich von ihm zu lösen und das Zimmer zu verlassen um das zu tun, was ich mir vorgenommen hatte. Ja ich wollte meinen Hund aus diesem Eisbärengefängnis heraus holen und zwar umgehend. Bevor ich ging drehte ich mich noch einmal kurz nach ihm um, wir sahen uns einen Moment lang schweigend an...doch ich konnte auch das helle unsterbliche Licht in seinen schönen blauen Augen sehen, das unendlich glücklich wirkte… ...endlich...schien es mir zu sagen...endlich hast du es gewagt über dich selbst hinaus zu wachsen, um meinetwillen, allein dafür liebe ich dich Lyria! Ein schöneres Geschenk hätten sie mir wahrlich nicht machen können, als diesen wunderbaren wie unendlich zärtlichen Ausdruck den ich darin erblickte....und er galt mir...mir ganz allein! Jetzt konnte ich ruhigen Herzens gehen, denn ich wusste, dass das Schlimmste überstanden war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)