"Eikskild" von Ithildin ("Eichenschild" Die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe (modernes Setting)) ================================================================================ Kapitel 27: eine tierisch unerfreuliche Gesellschaft 2 ------------------------------------------------------ Ich war vor Schreck wie gelähmt, wusste nicht was ich tun sollte...ich starrte dem riesigen Eisbärmännchen entgegen und war unfähig zu reagieren...aber in dem Augenblick als der Bär neugierig näher kam und sich damit unweigerlich in meine Richtung bewegte...stürzte ein hellbrauner Wirbelwind an mir vorbei und direkt wild kläffend auf den Bären zu... ....es war niemand geringerer als mein eigener Hund! Keira die ich zum Glück eher zufällig mit hinaus vor das Haus genommen hatte, musste intuitiv die Gefahr spüren, die von diesem unerwünschten Eindringling für mich ausging..und da sie ihr Territorium verteidigen wollte, zögerte sie nicht lange sich dem Bären entgegen zu stellen, obwohl sie genau merkte, dass er deutlich eine Nummer zu groß für sie war...so verschaffte sie mir trotzdem die Zeit die ich benötigte, um mein Gehirn wieder einzuschalten und endlich angemessen zu reagieren. Sie war klug..sie sprang solange um ihn herum während sie ihn ankläffte, bleib jedoch stets außer Reichweite seiner Tatzen..mit denen der Bär immer wieder zornig brummend nach ihr schlug, wenn sie ihm zu nahe kam. Das gab mir die Möglichkeit zur Flucht und so nahm ich die Beine in die Hand und lief ohne zu überlegen direkt auf den Vorratsturm zu...bei dem ich knapp zwei Sekunden später ankam...ich glaube so schnell war ich in meinem Leben noch niemals bestrebt gewesen irgendwelche Treppenstufen hinauf zu kommen wie dort. Ich hatte sie jedoch noch nicht einmal zur Hälfte bezwungen, da hatte der Bär genug von meinem aufdringlichen Hund und schüttelte Keira in etwa ab, wie Bär sich eine zornige Biene aus dem Pelz tu schütteln pflegte….wobei er sich witternd auf die Hinterbeine aufstellte, um besser orten zu können, von wo aus ihm mein Geruch oder besser der unserer Fleischvorräte für unsere Hunde intensiv und damit unwiderstehlich in die Nase stach..denn das war es, was ihn zweifellos angezogen und zu uns geführt hatte. Mir wurde Himmelangst, als ich sah wie er sich wieder gemächlich auf seine Pfoten gleiten ließ und anschließend auf mich zu getrottet kam ohne noch von meinem bellenden Hund Notiz zu nehmen, der inzwischen schon beinahe verzweifelt klang. Aber noch in dem Moment als ich mich schleunigst ganz nach oben geflüchtet hatte damit er mich möglichst nicht erreichen würde hörte ich neuerliches Gebell..aber es war nicht das von Keira...es waren Eikskilds Hunde...und er war es damit auch, den ich ohne jeden Zweifel zurück kommen hörte. Schiere Erleichterung überflutete mich...vordringlich da der Bär unruhig unter mir herum strich und sich immer wieder zu seiner beeindruckenden Größe von knapp dreieinhalb Metern aufrichtete, wo er seine Vordertatzen an die Balken legte und versuchte sich daran empor zu stemmen....was ihm bei seinem Gewicht sicher nicht leicht fiel doch die heftigen Erschütterungen die es verursachte, machten mir Angst, als er immer wieder mit seinem ganzen Gewicht von knapp achthundert Kilo und einer entsprechenden Wucht dahinter gegen die Balken krachte, die dabei bedrohlich zu schwanken begannen. Ich wusste nicht was ich tun sollte...aber mehr als ein völlig verschrecktes Kreischen meinerseits war beim besten Willen nicht mehr drin, als ich den Turm schwanken spürte, so in etwa als würde ein Hurrikan direkt darüber hinweg ziehen. Aber noch in dem Moment als ich mir den Kopf darüber zerbrach, ob der Bär den Vorratsturm wohl gleich in seine Einzelteile zerlegen würde und mich am Besten noch mit dazu, kam endlich der Buggy des Trappers in Sichtweite. Er ließ die Huskys nicht das Geringste von meiner prikären Lage ahnend in gemächlichem Tempo in Richtung der Hütte zurück laufen. Ich konnte es von meiner Position aus bestens sehen. Außerdem hatte er offenbar einige Felle erbeutet, die ganz vorne im Wagen lagen. Doch als er nahe genug heran war, dass er mich von dort oben aus sehen konnte, bemerkte ich das verwirrte Gesicht, das er machte als er mich dort oben stehen sah… „PASS AUF EIKSKILD DA IST EIN BÄR...HAST DU GEHÖRT EIN BÄR!“ ….schrie ihm aus Leibeskräften und entsprechend panisch entgegen, als er nahe genug heran war. Aber der Trapper hatte mich offensichtlich nicht verstanden, denn der völlig ratlose Gesichtsausdruck, den Mann an den Tag legte, als er mich sah sprach Bände. Er registrierte es demnach erst, als es zu spät und er schon zu nahe heran gekommen war, um noch angemessen zu reagieren, denn es war ausgerechnet Keira, die ihn darauf aufmerksam machte, dass wir einen ungebetenen Gast hatten, indem ihm mein Hund völlig außer sich entgegen sprang und bellte, als wären sämtliche Bären des Polarkreises hinter ihr her. Da endlich sah er den Bären selbst... Eikskild reagierte jedoch trotzdem überraschend schnell und geistesgegenwärtig...ich sah ihn wie er sein Gewehr packte, das vor ihm auf dem Buggy lag, es hastig hoch riss und noch während der Wagen weiterfuhr einen direkten Warnschuss abfeuerte, der dem Bären unmittelbar an der Nase vorbei pfiff... Der Bär erschrak, denn allein der laute Knall der Büchse war ohrenbetäubend...was das verschreckte Tier fast sofort Fersengeld geben ließ. Doch so schnell war ein Eisbär...der unbestrittene König der Tundra nicht vertrieben, er lief zunächst lediglich ein Stück vom Turm for, wo er nahe der Hütte noch einmal stehen blieb und anhielt, wobei er sich sichernd umsah..so als wollte er nicht glauben, was ihm da eben widerfahren war. Indem kam Eikskild samt dem Wagen bei mir an. Ich sah ihn hastig anhalten und elegant abspringen….wobei er dem Bären abermals einen Warnschuss mit dem Gewehr hinter her jagte, der ebenfalls ganz nahe neben ihm einschlug...so dass das Tier erneut erschrocken zusammenzuckte, doch leider nicht nur dieser....sondern auch seine Hunde. Denn Eikskild war noch nicht ganz bei mir oben auf dem Turm angelangt..sah ich die vier Huskys einen regelrechten Satz machen und mit samt dem Wagen davonjagen...mit dem sie unaufhaltsam in Richtung der Tundra verschwanden… „HALT...HALT...SHAZRA...MENU KHAZAD....IHR SOLLEN HIER BLEIBEN...VERDAMMT!“ Hörte ich ihn aufgebracht und entsetzt zugleich hinter seinen vier Hunden hinter her brüllen, doch es war längst zu spät, sie waren fort. Ich konnte sie zwar noch sehen, aber es gab keine Möglichkeit mehr den Wagen samt Hunde zu stoppen….das war ein Desaster, ich wusste es, noch ehe er es mir sagen musste. Schuldbewusst zog ich daher den Kopf ein, als er nur einen Augenblick später mit zornig verzogenem hochrotem Gesicht bei mir auftauchte und ich ihn schnauben hörte, wie eine Dampflokomotive. „LYRIA SEIN DU VON ALLEN GUTEN GEISTERN, VERLASSEN DU MIR KÖNNEN VERRATEN WAS DU HIER MACHEN?“ Fuhr er mich somit entsprechend aufgebracht an, als er mich zu Gesicht bekam. „ES TUT MIR LEID..ICH..ICH WOLLTE DAS NICHT EIKSKILD..HÖRST DU, ES TUT MIR EHRLICH LEID?!“ Rief ich ihm entsprechend kleinlaut entgegen, wobei ich mich ihm jedoch völlig verängstigt und kopflos in die Arme warf, wo ich mich haltsuchend an ihm festklammerte, so dass der um etwa einen knappen halben Kopf kürzere nordische Mann mir anhand dieses spontanen Überfalls an ihn vollständig verdattert entgegen starrte. „Ähhh...was du da machen? Ich glauben du können mich jetzt ruhig wieder los lassen Lyria. Eisbären zum Glück nicht klettern können und du dich ja schon selbst gerettet haben. Außerdem geben er ja schon Fersengeld wie du sehen. Also was du dich so an mich klammern? Er dich sicher nicht mehr fressen wollen, dem die Lust daran gehörig vergangen sein!" Antwortete er mir ungerührt, wie ebenso ungehalten, worauf ich in sein Gesicht sah das angespannt aber dennoch leicht belustigt wirkte, angesichts meiner für ihn nicht ganz nachvollziehbaren Panik vor dem Eisbären. „Haha sehr witzig....erzähl mir was neues Trapper. Weißt du, ich finde das nämlich überhaupt nicht komisch, der Bär vielleicht nicht mehr..aber du schon wer weiß? Vor allem wenn ich mir deine miesepetrige Laune so anschaue!“ Keuchte ich ihm daher nicht minder patzig entgegen. „Ach und woher ICH die wohl haben! Können du dir das vielleicht annähernd vorstellen Lyria? Man dich einmal allein lassen und du dich ständig in Schwierigkeiten bringen Gordul*..das sein doch nicht normal Menschenfrau...ich..(ich mit dir noch mal verzweifeln!“)* Hörte ich ihn einen Moment später nicht weniger aufgebracht in meine Richtung fluchen, wobei mich sein zorniger Blick nahezu aufspießte. Ich war verwirrt, verängstigt und verzweifelt. Auch weil ich genau wusste, dass ich daran ganz allein die Schuld hatte, dass seine Hunde fort waren, weil er gezwungen gewesen war den Bären zu verjagen, was ja eigentlich meine Aufgabe gewesen wäre. Denn hätte ich mein eigenes Gewehr ordnungsgemäß mitgenommen, wie er es mir schon zig mal eingebläut hatte, wäre dies niemals geschehen. ...“und..und was machen wir jetzt?“ Meine Stimme klang kleinlaut und unüberhörbar schuldbewusst, wobei ich versuchte wenigstens ansatzweise seinem Gewitterblick stand zu halten. Er sah mich weiterhin ungnädig an. „Was wir schon tun sollen? Wir nichts tun können, als abwarten bis der Bär sich ganz verziehen haben und wenn er fort sein, dann wir werden die Hunde suchen, die wir im Augenblick nur hoffen können wiederzufinden.“ Eikskilds zorniger Blick nagelte mich während der mir dies entgegnete regelrecht fest. „Warum du das Gewehr nicht mitgenommen, wie ich es dir angeschafft haben? Dann du hätten mich gar nicht erst brauchen. Shazra* (verdammt/ still jetzt*) jetzt sein alle mein Hunde fort...allein wegen dein Nachlässigkeit Menschenfrau!“ Fuhr er mich neuerlich nicht eben amused angesichts dieser unschönen Tatsache an. „Na DAS sagt ja gerade der Richtige..DU lässt mich ja ständig allein….und...und was kann ich denn dafür, dass du den Wagen mit den Hunden nicht statt dessen direkt in den Schuppen in Sicherheit gebracht hast?“ Konterte ich entsprechend ungehalten und wütend, weil ich mich von ihm ungerecht behandelt fühlte...und mein schlechtes Gewissen sehr deutlich spürte, das mir sagte dass ich diesmal wirklich Mist gebaut hatte...auch wenn ich es natürlich nicht eingestehen konnte...aber er ließ sich davon ohnehin nicht im Mindesten beeindrucken. Der Trapper schnaubte indessen ebenfalls hörbar, wobei er mich unsanft von sich fort schob, ehe er mir antwortete. „Ich haben es eben verdammt eilig gehabt. Wie hätten ich das denn dein Meinung nach tun sollen? Du den verdammten Bären am Hals haben...ach oder ich ihn dir hätten etwa allein überlassen sollen...damit er dich am Besten gleich fressen?! Lyria ich haben denken du wenigstens so schlau und ein Gewehr mitnehmen, wie ich es dir beibringen, aber leider sein das nicht der Fall gewesen, das dich nochmal das Leben kosten können...und es mich jetzt mein Hunde gekostet haben. Du jetzt nur hoffen können, dass wir sie bald wieder finden..denn das wir werden jetzt tun und zwar sofort!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)