Wegweiser ins Licht von Cognac ================================================================================ Kapitel 8: Lieb und Teuer ------------------------- Kapitel 8: Lieb und Teuer Die langen Grashalme mit ihrem zarten Grünton wankten in der frühmorgendlichen Brise friedfertig und seicht hin und her, bis der plötzliche und kräftige Windzug des vorbeirauschenden Zuges, sie ruckartig in seine Richtung mit sich zog. Die Waggons der Linie von Osaka nach Tokyo passierten die Landschaft, geprägt von weiten Wiesen und bepflanzten Reisplantagen. Stetig war das Geräusch der Räder des Zuges zu vernehmen, welche über das Gleis fegten und die Bahn mit Conan, Ai, Heiji und Kazuha an Bord zur Hauptstadt brachten. Während der Reise wurden zwischen den Vieren nicht viele Worte gewechselt, auch wenn es Kazuha immer wieder hartnäckig versuchte, so sprang niemand ihrer Mitreisenden wirklich darauf an. Irgendwie war keinem groß nach aufgeweckter Konversation zu Mute. Der Detektiv des Westens zog es sogar lieber vor, die Stunden die sie unterwegs waren, mit einem Schläfchen zu überbrücken, weswegen er laut schnarchend in der Ecke saß und seine Mütze ins Gesicht gezogen hatte. Kazuha empfand dies als ziemlich nervig, doch wecken wollte sie ihren besten Freund deswegen nicht. Irgendwie fand sie es doch ganz süß, wie Heiji so angelehnt dasaß und vor sich hin schlummerte. Viel lieber aber noch hätte sie sich mit ihm unterhalten, statt seinen Geräuschen beim Ein- und Ausatmen zuzuhören. Ihre Versuche sich anderweitige Gesprächspartner zu angeln trugen aber leider auch keine Früchte, wie bereits schon erwähnt. Conan war voll und ganz damit beschäftigt, über sein Handy, alle bisher bekannten Informationen über die Explosion in der Detektei Mori durchzugehen. Er erhoffte sich dadurch eine Spur zu finden. Der Junge mit Brille glaubte weiterhin fest daran, dass dies kein Zufall gewesen sein kann. Ai war ebenso wenig ansprechbar, da sie wiederum ununterbrochen Conan beobachtete und abwechselnd dazu aus dem Fenster ihres Abteils nach draußen sah, damit es auf Dauer nicht zu auffällig wurde. All ihre bisherigen Bemühungen seit gestern Abend, ihren Freund auf andere Gedanken zu bringen, waren kläglich gescheitert. Zurzeit kümmerte er sich nur noch um die Hintergründe dieser Explosion und natürlich um Ran. Langsam begann sich die Kulisse außerhalb des Zuges zu verändern. Immer mehr Häuser taten sich in der Landschaft auf und die immer größer werdenden Gebäude Tokyos begannen sich in den Himmel zu erstrecken. Wenig später erreichten sie den Hauptbahnhof und nahmen sich von da aus ein Taxi direkt ins nahegelegene Haido-Zentralklinikum, dort wo Amuro und Ran nach der Explosion hingebracht worden waren. Die Fahrt zum Krankenhaus verlief ebenfalls weitestgehend schweigend und Kazuha, welche auf der Rückbank genau zwischen den beiden Geschrumpften saß, drohte fast zu platzen, bei dem Bedürfnis, endlich jemanden zum Reden zu haben. Ran würde ihr da sicherlich Abhilfe verschaffen. Diese war immer für ein Schwätzchen zu haben und es gab auch so viel was sie mit ihrer Freundin besprechen wollte. Vorneweg selbstverständlich der gesundheitliche Zustand des Fräulein Moris, aber auch Kazuhas derzeitig etwas schwierige Beziehung zu ihrer heimlichen Liebe Heiji, welche einfach keine Vorschritte machen wollte. Die junge Frau mit Pferdeschwanz sah dabei zum Beifahrersitz, wo es sich besagte Person bequem gemacht hat. Dieser hatte es doch tatsächlich geschafft, die fünf Minuten seitdem sie den Bahnhof verlassen hatten, erneut an der Fensterscheibe des Wagens einzunicken. Kazuha plusterte eingeschnappt ihren Wangen auf und hoffte, dass die Taxifahrt bald vorbei wäre. Als die vier das Krankenhaus erreichten und dieses betraten, erkundigten sie sich bei der Rezeption nach dem Zimmer der Verunglückten. Sie fragten einfach nach Rans Namen und das sie sie gerne besuchen würden und bekamen daraufhin einen Zettel mit einer Zimmernummer darauf überreicht. Gerade eben waren sie auf dem Weg in die dritte Etage, als Heiji endlich das langlebige Schweigen beendete. „Ran wird sich bestimmt unheimlich freuen uns zu sehen. Ihr wird es dann bestimmt gleich viel besser gehen.“, gab er sich zuversichtlich. Seine Laune war nach seinen kleinen Schläfchen im Zug und im Taxi auf einem nervtötend hohen Level. Sonst konnte man eher behaupten, Hattori war ein typischer Morgenmuffel, wenn er nicht ausreichend schlafen konnte. Ai schloss ihre Augen und seufzte hörbar gereizt. „Wir haben den ganzen Weg hierher nur für sie auf uns genommen, da sollte sie sich selbstredend drüber freuen.“, entgegnete sie ein wenig schroffer als eigentlich beabsichtigt. Irgendwie wurde es ihr aber auch langsam lästig, ihre Frustration zu verstecken. „Huch, da hätte wohl noch jemand ein paar Stunden mehr Schlaf gebrauchen können.“, kommentierte Heiji knapp und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. Conan sah Ai an, sichtlich ungehalten über ihre Äußerung. Sie fing seinen Blick nur kurz auf, bevor sie ihren Kopf wieder von ihm abwandte. Jetzt sah er sie auch noch so tadelnd an, als wäre sie nur ein kleines Kind, dachte sich Haibara verärgert. „Ähm, würdet ihr zwei uns kurz für einen Moment entschuldigen. Geht doch ruhig schon einmal zu Rans Zimmer vor, ich und Ai kommen sofort nach.“, bat Shinichi das Pärchen aus Osaka. Heiji runzelte bei seiner Bitte die Stirn. „Warst du nicht derjenige, der es nicht abwarten konnte ihr einen Besuch abzustatten.“, setzte er an, wurde aber darauffolgend von Kazuha in die Seite gezwickt und weiter geradeaus gestoßen. Sie schien begriffen zu haben, dass Conan mit Ai unter vier Augen reden wollte. „Na komm schon Heiji, geben wir den beiden etwas Zeit für sich. Ich wollte sowieso noch einen Blumenstrauß für Ran besorgen und wenn ich mich recht entsinne, war hier auf der Etage ein Blumenstand gewesen.“ Damit schob sie den braungebrannten Oberschüler weiter vor sich her und ließ sich von seinem Gemecker, er habe selbst Beine zum Laufen, nicht beirren. Das war ihre Rache dafür, dass er ihre ganze Anreise über nur geschlafen hatte. „Was soll denn das Kudo? Ich dachte du kannst es nicht erwarten endlich Ran zu sehen.“, begann Ai ihr privates Gespräch, als Heiji und Kazuha außer Hörweite waren. „Was das soll? Das könnte ich wohl eher dich fragen. Allein die Tatsache, dass du mich wieder Kudo nennst, lässt mich schlussfolgern, dass dich irgendetwas an diesem Besuch stört. Machst du dir etwa keine Sorgen um Ran?“, erwiderte Shinichi, welcher Ais Verhalten einfach nicht verstehen konnte. Sie benahm sich schon beinahe so wie damals, als sie sich noch vor ihm verschlossen hatte. Er scheint es wirklich nicht zu begreifen, dachte sich die Rotblonde und wollte die Diskussion schon vorzeitig beenden, doch Shinichi hinderte sie daran. „Ai!“ Sie spürte den Nachdruck in seiner Stimme. „Willst du wirklich wissen, was mich nervt?“, übernahm Haibara nun wieder das Zepter des Redens. „Ja.“ „Also schön. Seit wir von diesem Unfall erfahren haben…“ „Wir wissen noch nicht ob es wirklich bloß ein Unfall war.“, unterbrach sie Conan kurzerhand. Ai funkelte ihn darauf finster an. „Lässt du mich vielleicht bitte ausreden. Genau das ist es was ich meine. Seit wir von der Explosion erfahren haben und das Ran darin verwickelt wurde, denkst du an gar nichts anderes mehr. Ich weiß das sie dir einmal sehr nahe stand, doch dein Verhalten weckt so langsam den Verdacht in mir, dass du vielleicht noch ein Rest Gefühle für Ran hegen könntest und dieser Verdacht macht mir ehrlich gesagt ziemlich zu schaffen.“ Sie sah ihren Freund eindringlich an. „Ich habe nichts gegen Ran. Du weißt, dass ich sie mag, weil sie mich sehr an Akemi erinnert und wie kann man eine so liebenswerte Person wie Ran nicht mögen, doch… ich meine… immer wenn ich dir momentan in die Augen sehe, erkenne ich ihr Ebenbild, dass sich in ihnen widerspiegelt.“ Ai hielt sich die Schultern und drehte sich zur Seite. „Sag Shinichi, bereust du es vielleicht sie verlassen zu haben?“ Sie schwiegen beide eine Zeit lang, als einige Besucher und Krankenschwestern an ihnen vorbeigingen. Das rotblonde Mädchen war verunsichert, weil Conan nichts sagte und drehte sich langsam wieder zu ihrem Freund, um ihm wieder in die Augen sehen zu können. Als sie das tat, ermöglichte sie ihm es, ihr Gesicht in seine Hände zu nehmen und sie spontan zu küssen. Ai musste gestehen, dass sie mit einer solchen Handlung nicht gerechnet hätte und riss überrascht die Augen auf. Dieses Gefühl von Verworrenheit wich aber zügig einem warmen Kribbeln, sodass sie ihre Augen schloss und den Kuss nach einiger Zeit erwiderte. Allmählich löste sich Conan wieder von ihr. „Dummerchen, sag mir nicht dein Benehmen rührt daher, dass du eifersüchtig auf Ran bist.“ Er unterdrückte ein leichtes Kichern, was Ai die Röte in die Wangen trieb. „Ich mache mir doch nur solche Sorgen um sie, weil sie nach all der Zeit, seit ich geschrumpft wurde, wie eine große Schwester für mich ist. Du solltest doch eigentlich wissen, was das bedeutet. Es herrscht eine starke emotionale Bindung zwischen uns, jedoch ist diese von keinerlei romantischer Natur. Die Liebe zur ihr ist mehr und mehr verblasst, seitdem DU bei mir bist und vergiss nicht, für wen ich mein altes Leben hinter mir gelassen und Ran gestanden habe, dass es da jemand anderen ganz besonderen gibt.“ Conan legte ihr einen Finger unter das Kinn und zog ihren Blick auf sich. „Kannst du dich noch an diese besondere Person erinnern? Das alles tat ich für dich.“ Er stupste ihr mit dem Zeigefinger auf die Nasenspitze. „Weil ich dich liebe, meine kleine Wissenschaftlerin.“, grinste er breit. Seine Worte beflügelten Ais Herz. Sie gab sich ein wenig beschämt, wodurch sie anfing an ihren Strähnen herumzuspielen. „Jetzt komme ich mir wirklich etwas blöd vor. Du musst mich wohl für ein ziemlich eifersüchtiges Huhn halten, oder?“, flüsterte sie verlegen. „Quatsch“, verneinte der Schwarzhaarige sofort und nahm ihre Hand. „Mach dir einfach nur nicht so viele Gedanken okay? Mir liegt einfach viel an Rans Wohl, verstehst du das?“ Ai nickte wortlos. „Und wenn die Möglichkeit besteht, es könnte sich bei der Explosion um ein gezieltes Attentat handeln, dann muss ich alle Räder in Bewegung setzen, um die Schuldigen dingfest zu machen. Kannst du das auch verstehen?“ Haibara begann zu lächeln. „Die Natur eines jeden Detektiven, ich habe schon verstanden.“ Sie drückte ihm einen seichten Kuss auf die Wange. „Na komm, lass uns zu den anderen Beiden aufschließen. Wir wollen Ran doch nicht noch länger warten lassen, oder?“, grinste sie. Sie würde sich an seine Worte erinnern. Als sie das Zimmer betraten, standen Heiji und Kazuha bereits neben Rans Bett in der Anwesenheit von Kogoro. Wie es aussah hatte sich dieser die ganze Nacht nicht vom Fleck bewegt und war ununterbrochen an ihrer Seite geblieben. Er wirkte sehr müde und auch ein wenig ungepflegt mit einem Drei-Tage-Bart. Seine Krawatte war gelockert und sein Jackett lag über einen der Stühle, die um einen kleinen runden Tisch herum angeordnet waren und potenziellen Gästen Platz bieten sollten. „Schau mal Ran, der Nervenzwerg und seine Freundin kommen dich ebenfalls besuchen.“, sprach der schlafende Detektiv aufmunternd. Shinichi ignorierte hierbei die Bezeichnung Nervenzwerg. Von seinem Onkelchen war er anderes ohnehin nicht gewohnt, auch wenn er, für seine Tochter, momentan versuchte nett zu ihm zu sein. Ran saß aufrecht in Schlafsachen in ihrem Krankenbett und sah zu den beiden Geschrumpften hinüber. Sofort zierte ein Lächeln ihr Gesicht, was Conans Herz erwärmte. Sie machte einen gesunden und fröhlichen Eindruck. Sie hatte äußerlich nur einige leichte Kratzer abbekommen. Ein großes Pflaster auf der rechten Wange und der Stirn zierten zwar ihr Gesicht, aber ansonsten wirkte sie vollkommen in Ordnung. „Hallo Conan, hallo Ai, wie schön, dass ihr zusammen mit Heiji und Kazuha extra von Osaka hierher gefahren seid, um mich zu besuchen.“, begrüßte die Braunhaarige sie. „Siehst du Ai, sie freut sich uns zu sehen, also kein Grund zur Sorge.“, grinste Hattori vorlaut und kassierte sofort einen Seitenhieb von Kazuha. Er musste einen Aufschrei unterdrücken und verstummte sogleich wieder. Ehe Ran fragen konnte, was er damit meinte, ergriff auch schon Conan das Wort. „Das wir dich sofort besuchen kommen ist doch selbstverständlich. Wie geht es dir denn?“ „Sie hat unglaubliches Glück gehabt.“, schaltete sich Kogoro dazwischen. „Sie hat hier und da ein paar blaue Flecke und Schürfwunden, aber sonst ist sie wie durch ein Wunder von Schlimmeren verschont geblieben.“ „Das liegt nur daran, dass Amuro mich vor der Druckwelle und dem herabfallenden Schutt beschützt hat. Er selbst hatte dadurch nicht so viel Glück.“, äußerte sich nun auch Ran zu dem Vorfall, doch klang sie plötzlich um einiges trauriger und starrte betrübt auf ihren Schoss. „Hätte er die Bombe nicht rechtzeitig bemerkt, wären wir beide überhaupt nicht mehr hier.“ Ihre Worte und vor allem das mit der Bombe, ließen die vier Neuankömmlinge erschrocken zusammenfahren. „Was? Es war also wirklich kein Unfall? Jemand hat die Detektei absichtlich in die Luft gejagt?“, fragte Conan überstürzt. „So sieht es aus du Dreikäsehoch.“, übernahm Kogoro einmal mehr das Antworten. „Laut polizeilicher Untersuchung handelte es sich um eine beachtliche Menge an Plastiksprengstoff, doch wurde dies den Medien bisher noch nicht mitgeteilt, um eine mögliche Panik zu vermeiden. Schließlich ist der Täter noch immer auf freiem Fuß.“ Kogoro machte eine nachdenkliche Pose. „Wer auch immer dahinter steckt, scheint es vermutlich auf mich abgesehen zu haben. Zu seinem Pech war ich zurzeit des Anschlags nur nicht in der Detektei gewesen und wenn ich diesen Kerl erwische, der meiner Tochter um Haaresbreite das Leben gekostet hätte, dann werde ich…“ „Paps bitte beruhige dich.“, versuchte Ran das aufbrausende Temperament ihres Vaters zu drosseln. „War die Polizei schon wegen einer Befragung hier?“, erkundigte sich Heiji bei Kogoro. „Nein, aber sie haben sich für heute Mittag angemeldet, also in etwa einer Stunde.“ „Und wo können wir Amuro finden? Ihn wollten wir immerhin auch besuchen.“, wollte Kazuha nun wissen, da sehr schnell klar wurde, dass der Inhaber des Poirots nicht mit Ran in einem Zimmer untergebracht war. „Er liegt auf der Intensivstation. Wie gesagt, hat es ihn deutlich schlimmer erwischt.“, beantwortete Ran die Frage, wobei sie noch trauriger wurde, als vorhin. „Doch ich befürchte, dass er noch eine Weile keinen Besuch empfangen kann.“ Sie unterdrückte ein Schluchzen. „Schluss jetzt mit diesen ganzen Fragen. Ran braucht viel Ruhe, vor allem wenn sie nachher noch die Fragen der Polizei beantworten soll.“, drängte Kogoro dazu, nicht länger über dieses Thema zu sprechen. Also wie er bereits vermutet hatte, überlegte Shinichi. Es war also tatsächlich ein Anschlag gewesen mit dem vermeintlichen Ziel, jemanden zu töten. Der erste Verdacht liegt hier natürlich bei Kogoro, wie dieser selbst schon vermutet hat. Wenn dem so wäre, dann hätte sich der Täter allerdings ganz schön verzettelt. Es sei denn, Kogoro war gar nicht das eigentliche Ziel gewesen. Doch wer könnte es auf Ran abgesehen haben oder galt dieser Angriff etwa Amuro? Dann hätte es aber mehr Sinn gemacht, die Bombe im Poirot zu deponieren, statt in der Detektei. Nein, Shinichi brauchte deutlich mehr Informationen, um genaueres zu sagen. Zum Glück wusste er aber schon genau, wo er sich diese Informationen beschaffen könnte. Ein Arzt trat hinter ihnen ins Zimmer mit einem Klemmbrett unter dem Arm. „Ran Mori?“, fragte dieser. „Ja?“, antwortete das Fräulein im Bett. „Ich bin hier um ihnen mitzuteilen, dass wir nach erneuter Untersuchung, keinerlei innere Verletzungen bei ihnen feststellen konnten, sodass sie schon morgen wieder entlassen werden können.“, berichtete der Arzt relativ nüchtern, aber mit einem leichten Lächeln. „Hey das sind doch großartige Neuigkeiten.“, versuchte Kazuha die Stimmung ihrer Freundin zu heben, doch diese interessierten ihre eigenen Ergebnisse recht wenig. „Gibt es schon neues bei Toru?“, wollte Ran stattdessen wissen. „Ja die gibt es durchaus.“, bestätigte der Arzt und blätterte auf seinem Klemmbrett einige Seiten weiter. „Toru Amuro wurde vor ungefähr einer halben Stunde erfolgreich aus dem Operationssaal entlassen. Es war die letzte von insgesamt drei notwendigen Eingriffen gewesen. Wir gehen davon aus, dass er sich ab jetzt auf dem Weg der Besserung befinden sollte. Er ist bisher nur noch nicht aufgewacht, doch die Narkose sollte innerhalb der nächsten Stunde nachlassen. Besuch ist aber bis auf weiteres noch nicht gestattet.“, informierte sie der Kittelträger über die aktuelle Lage. „Alles in allem dennoch sehr gute Neuigkeiten. Ihm wird es also bald wieder besser gehen.“, erklärte Kogoro und legte seiner Tochter fürsorglich eine Hand auf die Schulter, welche mit einem zuversichtlichen Lächeln nickte. Shinichi rollte unmerklich mit den Augen. Er freute sich sehr für Amuro und auch für Ran, welche sehr an dem ehemaligen Undercoveragenten hing, wie Shinichi in der Vergangenheit schnell festgestellt hat. Ebenso wurde ihm aber auch sehr schnell klar gemacht und das immer wieder aufs Neue, dass Kogoro von dieser Beziehung deutlich mehr hielt, als von Rans frühere Liebe zu ihm, zu Shinichi. Der alte Suffkopf ließ keine Situation ungenutzt ihm das ständig ungewollt unter die Nase zu reiben. Wahrscheinlich verschaffte es ihm eine gewisse Befriedigung, vorallem da seine Tochter, in seinen Augen, endlich zu Verstand gekommen ist und sich einen bodenständigen Kerl geangelt hat. Jedes Mal wenn dieses Thema in den letzten Wochen aufkam, hätte Shinichi am liebsten reiß aus genommen, um bloß nicht mehr davon zu hören. Er hatte es doch inzwischen Begriffen, dass Kogoro ihn für einen Taugenichts hielt, obwohl er sich dabei lieber einmal selbst an die Nase fassen sollte. Er hat Shinichi schließlich so einiges zu verdanken, doch wenn er jemals davon erfahren sollte, dann wusste Conan ehrlich gesagt nicht, wie das wohl für sein körperliches Wohl enden würde. Sie blieben alle noch eine Weile bei Ran, bevor die Kommissare Takagi und Sato ihr einen Besuch abstatteten und mit ihrer angekündigten Befragung begannen. Kogoro wollte unbedingt weiterhin bei seiner Tochter bleiben und auch Eri würde bald dazu stoßen, welche sich den gesamten Nachmittag freinehmen wollte, um bei Ran zu sein. Auch Sonoko hatte sich für später schon angekündigt. Conan, Ai, Heiji und Kazuha verabschiedeten sich daher wieder von dem Fräulein Mori und konnten ihre Entlassung am kommenden Tag gar nicht abwarten. Da die Detektei und auch die Wohnung der Moris durch die Schäden zurzeit nicht bewohnbar waren, würde sie und Kogoro vorerst bei Eri unterkommen müssen, was besonders für den Suffkopf eine qualvolle Vorstellung darstellte. Trotz allem war ihm das aber immer noch lieber, als sich ein Hotelzimmer nehmen zu müssen, nur würde er unter keinen Umständen etwas anfassen, was Eri für sie kochen würde. Niemals. Als Conan als letztes das Zimmer verließ und die Tür hinter sich schloss, warf er Heiji einen vielsagenden Blick zu. „Denkst du das gleiche was ich denke?“ Hattori nickte und drehte seine Kappe nach vorne. „Worauf du einen lassen kannst.“, bestätigte dieser. „Lass uns zur Detektei fahren und sehen, ob wir irgendwelche Hinweise auf den Absender der Bombe finden können.“ „Was, seid ihr verrückt? Glaubt ihr etwa, ihr könnt da einfach so ungehindert herumlaufen?“, kam es von Kazuha und Ai wie aus einem Munde. Beide Detektive warfen ihren Frauen einen mürrischen Blick zu. Das war doch etwas, worin alle Freundinnen gleich waren. Immer am Versuchen ihnen ihre Untersuchungen auszureden. „Das wissen wir erst, wenn wir es ausprobiert haben.“, konterten die beiden Jungs im Akkord und gingen eilig voraus. Ai und Kazuha blieb gar nichts anderes übrig, als den beiden kopfschüttelnd zu folgen. Das war doch etwas, worin alle Detektive gleich waren, dachten sie sich unabhängig voneinander. Wenn ein Fall in der Luft lag, hielt sie einfach nichts und niemand auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)