Wegweiser ins Licht von Cognac ================================================================================ Kapitel 2: Tödlicher Artgenosse ------------------------------- Kapitel 2: Tödlicher Artgenosse Hörbuch zur Fanfiktion: Kapitel 2: Tödlicher Artgenosse Der Nachmittag kam, nach ihrem gemeinsamen Badespaß, dann doch schneller als erwartet. Gleich nach dem Mittagessen, bevor sie sich, wie zuvor abgesprochen, aufteilen und eigenen Plänen nachgehen wollten, galt es noch einmal zu klären, wann und wo sie sich heute Abend wieder treffen würden. Keinesfalls wollte Yukiko, dass sie zu spät zu ihrem reservierten Tisch in der „Goldenen Makrele“, dem bereits erwähnten Fischrestaurant, erscheinen. Da das Etablissement gerade unter den Touristen und auch Einheimischen sehr gefragt war, war es nicht leicht dort einen Tisch zu bekommen und wegen dem hohen Andrang, war absolute Pünktlichkeit gefordert. Die beiden Geschrumpften nickten zustimmend, nachdem Yukiko das organisatorisch Wichtigste sich von der Seele geredet hatte. Insgeheim konnte es Conan einfach nur nicht abwarten, endlich mit Ai vor seinen Eltern reisauszunehmen, wenigstens für diesen einen Nachmittag. „Na dann ist ja alles klar.“, gab sich, neben seiner Frau, auch Yusaku zufrieden, welcher es ebenfalls nicht abwarten konnte, sich endlich wieder an seinen Roman zu setzen. „Wir wünschen euch einen schönen Tag zu zweit. Stell nur in der Zeit bloß keinen Unsinn an und pass gut auf dein Mädchen auf Shinichi. Da können wir uns doch auf dich verlassen, oder?“, zwinkerte ihm sein Vater zu. Sein Sohn warf ihm einen entnervten und warnenden Blick zu, es lieber nicht zu weit zu treiben mit seiner offensichtlichen Neckerei auf seine Kosten. Yusaku lächelte aber nur stumm über seine Gebärden, welche er dabei machte. Natürlich brauchte er so etwas nicht zu erwähnen, da die beiden schließlich erwachsen waren. Man sollte aber nicht vergessen, dass sie nach außen hin, trotz alldem, wie Grundschüler aussahen. Shinichi wusste das ebenfalls und so entspannten sich seine Gesichtszüge allmählich wieder. „Sie können sich darauf verlassen, dass zumindest ich auf ihren verbrechenanziehenden Sohn Acht geben werde.“, versprach Ai grinsend und hakte sich sogleich bei ihrem Freund ein. Auch wenn sie sich bereits fantastisch mit Yukiko verstand, so hatte sich das rotblonde Fräulein jedoch bisher noch nicht getraut, auch Yusaku das „du“ anzubieten. Es fiel ihr deutlich leichter sich mit Shinichis Mutter auf einer Ebene zu befinden, als mit dem vermeintlichen Oberhaupt der Familie Kudo. An seinem breiter werdenden Lächeln konnte Ai aber ablesen, dass er davon überzeugt war, dass wenigstens sie alles im Griff hätte. Yusaku konnte Ai gut leiden, auch wenn er es nicht immer so offensichtlich vermittelte, wie seine werte Gattin. Vor allem der Intellekt, aber auch die britischen Wurzeln der ehemaligen Wissenschaftlerin, beeindruckten den Schriftsteller sehr. Zweifellos war sie ein völlig anderer Charakter als Ran, doch tat dies nichts zur Sache. Das rotblonde Mädchen hatte ihre ganz eigenen Qualitäten. Kurz darauf verabschiedeten sich alle Parteien voneinander und Conan zog, schon fast ungeduldig, seine Freundin mit sich, zu ihrem ersten Abstecher, dem Observation Tower. Die Verliebten liefen über eine schmale Brücke mit einem weiß gestrichenen Geländer an beiden Seiten, welche sie hinaus in die Bucht, zu dem auf dem Meer liegenden Tower, führte. Ai ließ ihre Handfläche über den leicht korrodierten Stahl gleiten und beobachtete dabei, wie die Wellen und ihre aufbauschende Gischt über das Riff der Küste hinweg zogen und das bemooste Gestein umspülten. Die Luft roch angenehm frisch und salzig und die Möwen über ihren Köpfen kreischten, in Erwartung, einem unachtsamen Touristen den Imbiss aus der Hand zu schnappen. Der Tower besaß einen außenliegenden Rundumgang und eine aus Glas bestehende Kuppel in der Mitte, von der man aus, in die Tiefen des Meeres eintauchen konnte. Viele Besucher standen an der Abgrenzung und genossen die 360° Aussicht. Haibara stellte sich zwischen die schießwütigen Fotoknipser, stützte sich über die Brüstung und schaute hinaus auf den weiten blauen Pazifik. Die Meeresbriese umspielte dabei ihr Gesicht und ihr rotblondes Haar. Conan stellte sich neben ihr und legte eine Hand auf ihre, während er sie anlächelte und näher an Ai heranrückte, um ihren Blick auf den Ozean zu teilen. „Eine schöne Aussicht, nicht wahr?“, gab sich das Mädchen beeindruckt. „Wenn dir das schon gefällt, dann musst du das ganze erst einmal von unten betrachten. Es ist wie eine völlig andere Welt.“, grinste Conan, weiter auf das Meer schauend. Ai ließ sich das nicht zweimal sagen und so betraten sie den Observation Tower, indem eine schmale Wendeltreppe sie unter den Meeresspiegel brachte. Die Luft nahm augenscheinlich einen bläulichen Ton an, je tiefer sie hinabschritten. Durch mehrere Bullaugen, auf unterschiedlichen Höhen positioniert, konnte man einen Blick in die Unterwasserwelt vor der Küste Japans werfen. Als sie ganz unten ankamen, befanden sich neben den verglasten Aussichtspunkten mehrere Bilder aller dort sichtbaren regionalen Fischarten. Es war erstaunlich, wie viele verschiedene Meeresbewohner man bestaunen konnte. Kaul- und Riesenbarsche, Paradiesfische, Goldkarpfen, Blaukopfkaiserfische, Tintenfische, Oktopusse und auch Kugelfische, wie dem Komonfugu, so wie er in Japan genannt wurde, schwammen nur wenige Zentimeter entfernt, an ihren Gesichtern vorbei. Shinichi verfolgte einen der Kugelfische, welcher an seinem Bullauge vorbeischwamm und seinen Mund abwechselnd öffnete und wieder schloss, so als würde er nach Luft schnappen wollen. „Wow“, staunte der geschrumpfte Detektiv nicht schlecht. „Was ist? Hast du was Besonderes gesehen?“, erkundigte sich Ai, die unweit von ihm stand und ebenfalls hinaussah. Er winkte seine Freundin zu sich herüber und deutete auf den Fisch, welcher kehrt gemacht und erneut sein Bullauge passierte. „Das ist ein Takifugu poecilonotus, auch Komonfugu genannt. Das ist ein äußerst giftiger Kugelfisch, aber dennoch eine beliebte Delikatesse hier in Japan.“, informierte er sie über seinen Unterwasserfund. „Fugu häh?“, stellte Ai stirnrunzelnd fest. „Nicht gerade mein Leibgericht, soll ziemlich fade schmecken. Ich stehe aber generell nicht so auf Essen das giftig ist.“ Conan lachte leise und deutete auf die Informationstafel des Kugelfisches. „Deswegen wird auch nur das ungiftige Muskelfleisch für den Verzerr verwendet.“ „Dennoch soll er nicht gerade schmackhaft sein.“, behaarte Ai. „Tja, jedem das Seine. Die Geschmäcker sind ja bekanntlich unterschiedlich.“, erwiderte Conan und hatte bereits einen neuen Unterwasserbewohner ins Visier genommen. Ein Oktopus, ungefähr so groß wie die beiden Geschrumpften, begann sich mit seinen Saugnäpfen an einen der Bullaugen festzusaugen, zur großen Begeisterung der Touristen. Sofort bildete sich eine Gruppe aus Schaulustigen um das Fenster herum, welche allesamt versuchten ein Foto zu machen. „Vielleicht sagt dir das ja mehr zu, solange du keine Angst vor Tentakeln hast.“, grinste der kleine Detektiv und ging mit Ai hinüber zu der Menschentraube, die den Oktopus bestaunte. Eine Stunde später, nachdem sie sich an der Unterwasserwelt der Bucht satt gesehen hatten, schlenderte das Paar Händchen haltend, durch die verwinkelten Straßen der Kleinstadt. Sie verfolgten den wilden aufgeweckten Alltag der Einwohner und der vielen Ladenbesitzer, welche am Rande der Straße ihr vielfältiges Angebot den Vorbeilaufenden anboten. Einige Leute musterten teilweise etwas verwundert die beiden Kinder, wie sie anscheinend völlig allein und dann noch Hand in Hand an ihnen vorbei spazierten. Haibara ignorierte aber weitestgehend die fremden Blicke und ließ zusätzlich ihre und Conans Finger ineinander verschlingen, wie um zu demonstrieren: Ja ihr seht ganz richtig, wir gehen miteinander. Shinichi wurde ein wenig rot dabei, doch die Wärme ihrer Hand war zu angenehm, um ihren Körperkontakt zu unterbinden. Ai ging, in der Zeit ihres Urlaubes, erstaunlich offen mit ihrer Beziehung um. Sie versteckte nichts, sondern zeigte sie völlig offen, ganz anders als zuhause. Wahrscheinlich war dies auch der Grund, warum sie hier kein Interesse daran zeigte es geheim zu halten, schließlich kannte sie sowieso keiner, überlegte Shinichi. Sie taten es schon oft genug in ihrem alltäglichen Leben und dies wurde zunehmend von ihm als Last angesehen. Er fragte sich schon deslängeren, wie lange sie diese Scharade noch spielen sollten, immerhin wussten es eigentlich schon fast alle, selbst Ayumi. Nur ihre restlichen Mitschüler, darunter auch Genta und Mitsuhiko wussten nach wie vor nichts davon. Warum überhaupt? Klar, Mitsuhiko empfand etwas für Ai und sie wollte ihm nicht wehtun, aber das konnte doch nicht der einzige Grund sein. Schämte sie sich etwa? War es ihr peinlich? War ER ihr peinlich? Der Schwarzhaarige schüttelte nur den Kopf bei diesem Gedanken. In der Schule hatten sie jeden Tag mit den Kindern zu tun, vielleicht wollte sie einfach nur nicht, dass jede Kleinigkeit in ihrer Gestik und Mimik über das derzeitige Verhältnis zu ihm analysiert wurde. Es waren eben nur Kinder und sie wären das einzige Pärchen in ihrer Klassenstufe und somit ein ungewollter Blickfang für andere. Das alles würde schon weitaus mehr Sinn machen, so wie er seine Freundin kannte. Trotzdem war es immer mehr seine Intention geworden, ihre Beziehung die nächste Hürde nehmen zu lassen, ein vollständiges Coming-out. Shinichi schaute zu Ai, wie sie neugierig ihr Augenmerk durch die Gegend wandern ließ und streichelte ihr mit dem Daumen über den Handrücken. Automatisch richteten sich ihre türkisblauen Augen auf ihn. Sein Herz machte einen Hüpfer, so wie jedes Mal, wenn sie sich so durchdringend ansahen, wie in diesem Augenblick. Dieses Thema konnte wohl noch warten, bis sie wieder in Tokyo waren, stellte Conan schweigend fest und lächelte sie stattdessen einfach nur an. „Was ist? Habe ich etwa schon wieder etwas im Gesicht?“, scherzte das rotblonde Mädchen. Haha, dachte sich der Schwarzhaarige und zog eine Grimasse zur Belustigung seiner Freundin. Mittlerweile hat sich dieser Spruch schon zu einem richtigen Running-Geck entwickelt, seitdem er ihr davon erzählt hat, dass er einst diese Frage nur an sie gerichtet hatte, weil er es für unmöglich hielte, dass Ai in ihn verliebt sein könnte. Hätte er nur schon damals gewusst, wie daneben er damit lag, doch gehörte dies ja nun der Vergangenheit an. „Nein alles bestens.“, schmunzelte Conan und entdeckte einen Souvenirladen, der vielversprechend aussah. „Komm, lass uns dort drüben mal nachsehen, ob wir was Schönes als kleines Mitbringsel finden.“, sagte er und ging voraus. 3 Monate zuvor… In der geheimen Kommandozentrale unter dem Sägewerk in Saitama, wurden Gin und Wodka von Cognac empfangen. „Hervorragend, dann sind wir ja jetzt alle anwesend wie es scheint.“, begrüßte er die beiden letzten auf seiner Gästeliste. Der Schwarze Schatten trug neben seinem typischen Maßanzug, ein drahtloses Ohrtelefon, mit dem er auch über Funk Befehle erteilen konnte. Er wandelte mit einem selbstsicheren Gang zwischen mehreren Reihen von besetzten Schnittstellen hindurch, wo jeder Einzelne höchstkonzentriert seinen Aufgaben nachging. Der Anblick der gesamten Einrichtung war mit den Bildern aus Filmen von Militärbunkern und ihren Operationszentralen zu vergleichen. Überall waren Gerätschaften mit blinkenden Lichtern, Leute mit Headsets auf dem Kopf die alle wild durcheinander redeten, Radarschirme mit Echtzeitdarstellungen und ein computergeneriertes Tokyo inklusive dem Luftraum über der Hauptstadt, was auf einem großen Planungstisch im Zentrum des Raumes projiziert wurde. Die Wand vor ihnen war des Weiteren gesäumt mit großen Monitoren, welche verschiedene Umgebungen zeigten und stetig hin und her wechselten. Vermutlich alles Liveübertragungen die, von vor Ort installierten Kameras, direkt zu ihnen übertragen wurden. Die gesamte Ausrüstung Cognacs müsste höchstwahrscheinlich mehrere Millionen Dollar gekostet haben. Gin ignorierte die aufgeblasene Art Cognacs, während seiner Begrüßung und sah in die Runde der Versammelten. Er entdeckte Genever, auf seinem verzierten Stock gestützt, unweit von Cognac entfernt. Der alte Mann beäugte Gin mit einem hinterhältigen Lächeln. Der wird schon noch sehen, wohin ihn sein überhebliches Grinsen bringen wird, dachte sich der Blonde und ignorierte auch weitestgehend den alten Kautz an der Gehhilfe. Sein nächster Fokus lag auf Chianti und Korn. Auch sie wurden hierher beordert, obwohl sie zuvor andere Befehle von Gin erhalten hatten. Wenn sich der blonde großgewachsene Mann nicht täuschte, könnte er schwören, dass die beiden seinem Blick auswichen, mehr als üblich. Er rümpfte die Nase und sah hinüber zu den zahlreichen Bildschirmen und verfolgte die dort stattfindenden Geschehnisse. Einige dieser Orte kamen ihm bekannt vor. Es waren mehrere ihrer Stützpunkte in aller Welt, darunter auch ihr kostbares Hauptquartier in Übersee. Gin betrachtete die verschiedenen Kameraszenen genauer. Ein spezieller Ausschnitt, welchen er nun schon zum zweiten Mal erblickte, ließ ihn schließlich die Augen aufreißen. Es handelte sich hierbei um das Büro ihres Bosses. Der Raum war zwar zurzeit leer, doch war jegliche Form der Überwachung in den Räumlichkeiten Anokatas strikt verboten. Diese goldene Regel war jedem hohen Organisationsmitglied, mit Zugangsberechtigung zu diesem Büro, bekannt und wer sich nicht daran hielt müsste absolute Todessehnsucht haben. Fakt ist, es galt als absolutes Tabu und der Schwarze Schatten schien dagegen verstoßen zu haben. Gin stapfte zornig auf Cognac zu. Als dieser sich umdrehte, packte der Blonde ihn am Kragen. „Was glaubst du eigentlich was du hier gerade abziehst?“, fauchte Gin tödlich. Seine Stimme machte sofort klar, dass er mehr als gereizt und somit fuchsteufelswild war. Einige umstehende Wachen zückten reflexartig ihre Waffen, doch eine einfache Geste von Cognac sorgte dafür, dass sie sich fürs Erste wieder entspannten. Während ihn Gin immer noch fest anpackte, lächelte er hingegen überraschend freundlich und gut gelaunt. „Was tue ich denn, was so verwerflich ist?“, sprach der Schatten gelassen. Gins grüne Augen wurden zunehmend schmaler. „Du überwachst unseren Boss, obwohl du verdammt genau weißt, dass dies strengstens untersagt ist.“ Cognac schaute hinüber zu den grellen Monitoren, dann wieder zu dem Mann, welcher ihn weiterhin bedrohlich gegenüber stand. „Ach Gin, ich überwache jeden, der eine Gefahr für die Organisation sein könnte.“ Gin runzelte die Stirn und sein Griff wurde fester. „Was willst du damit andeuten?“, knurrte er. Sein Gesprächspartner wandte sich gekonnt aus dem Griff des Blonden und rückte sich den Kragen wieder zurecht, während er sich kurz räusperte. „Es ist in den letzten Jahren so einiges schief gelaufen musst du wissen. Fehler wurden begannen, falsche Entscheidungen getroffen und ich habe lange Zeit nach der Wurzel allen Übels gesucht, welche dafür die Verantwortung trägt.“ Cognac streckte seine rechte Hand aus und deutete auf den Bildschirm mit Anokatas Büro, wo soeben ein alter Mann eintrat und sich auf den Sessel des Chefs niederließ. „Und nun endlich, habe ich unsere größte Schwachstelle gefunden.“, gab sich Cognac triumphierend. Wodka, welche hinter Gin stand, war ganz blass geworden und schluckte schwer. Plötzlich war es in der gesamten Kommandozentrale unglaublich still geworden. Alle bis eben noch eifrigen und aufgeweckten Stimmen im Hintergrund waren verstummt und alle Augenpaare waren einzig und allein auf Gin und Cognac gerichtet. Gin zog langsam seine Beretta aus den Tiefen seiner Manteltasche hervor. Wieder griffen die Wachen, wie es von ihnen antrainiert war, ebenfalls nach ihren Waffen und erneut brachte Cognac, mit einer einzigen Geste, sie dazu, die selbigen wieder beiseite zu tun. „Habe ich mich da eben etwa verhört, oder hast du mir gerade gestanden, dass du eine miese kleine Ratte bist, die uns verraten will.“ Gin hob zur Verdeutlichung eine Hand an sein Ohr, danach begann er, ohne sich von den vielen Wachen beirren zu lassen, den Hahn seiner Waffe zu spannen. Cognac lachte trocken und trat zwei Schritte in den Raum. Die Augen aller Anwesenden schienen dabei förmlich an jede Bewegung, die er machte, zu kleben. „Ich gebe zu, dass hört sich jetzt vielleicht etwas komisch an, aber du sollst wissen, dass ICH nicht derjenige bin der Verrat an der Organisation begannen hat.“ Gin schnaubte verächtlich. „Ach wirklich nicht?“ Er hob seine Pistole und zielte nun auf Cognacs Haupt. Sofort waren dutzende Waffen verschiedener Kaliber auf den Blonden gerichtet und diesmal gab niemand den Befehl, diese wieder zu senken. Stattdessen zuckte Cognac nur gleichgültig mit den Mundwinkeln, während er in den Lauf von Gins Beretta starrte. Wodka hatte ebenfalls seine Pistole gezückt, hielt sie allerdings noch gen Boden gerichtet, da er sich unsicher war, auf wen er denn nun zielen sollte. Eins war ihm zumindest sonnenklar, Gin, sein langjähriger Partner, war hier eindeutig in der Unterzahl. Chianti und Korn standen eher teilnahmslos daneben und wussten ebenfalls nicht so recht, wie sie sich nun verhalten sollten, wodurch sie es vorzogen nichts zu unternehmen. „Du hast ein ziemliches Problem Cognac.“, zischte Gin bitter. „Du glaubst du hast kein Dreck am Stecken? Du irrst dich. Du hast zugelassen, dass unsere wichtigste Forschungseinrichtung zerstört wird und Anokata wird dich, ohne zu zögern exekutieren lassen, wenn er erfährt welchen Verschwörungen du hier nebenbei nachgehst.“ Cognac verzog keine Miene und zeigte sich unbeeindruckt von den Drohungen seines aggressiven Gesprächspartners. „Nicht solange ich die Unterstützung seiner Nummer Zwei genieße.“ Der Schatten lächelte erst zufrieden, zeigte sich aber dann irritiert, als Gin seiner Aussage mit einem spöttischen Lachen begegnete. „Er wird wohl kaum für dich den Kopf hinhalten, wenn ich ihm davon erzähle, was ich die letzten Tage so Interessantes über unseren Schwarzen Schatten in Erfahrung gebracht habe.“ Gin ließ seine Worte einen Moment lang wirken, ehe er fortfuhr. „Rum wird kurzen Prozess mit dir machen, wenn er erfährt, wie du ihn vor siebzehn Jahren bei seiner Mission sabotiert hast und ihn somit umbringen wolltest. Schon damals hast du nur nach mehr Macht gestrebt. Also mach dich nicht lächerlich indem du so tust, als würde dir das Wohl der Organisation am Herzen liegen.“ Ein allgemeines Gemurmel brach um sie herum aus. Cognac blickte die Reihen entlang, ohne sein Gesicht von Gin abzuwenden. Er begann schließlich zu grinsen und aus dem Grinsen wurde schnell ein vernatisch klingendes Gelächter. Gin warf die Stirn in Falten, während der Schatten immer weiter lachte. Niemand sprach ein Wort, wodurch nur Cognacs Lachen in der gesamten Kommandozentrale zu hören war und von allen Wänden zurückgeworfen wurde. Als er sich wieder beruhigte und das Wort ergriff, hatte seine Stimme einen ganz anderen Ton angenommen. Der ruhige Gentlemen war verschwunden. An seine Stelle trat etwas, was einem Dämonen gleichkam, ähnlich wie in dem damals lodernden Inferno seines Anwesens, in der Gesellschaft von Conan und Ai. „Ich befürchte nur leider, dass er dir kein einziges Wort davon glauben wird. Ich habe ihm nämlich bereits verraten, dass niemand geringeres als Anokatas bevormundeter Rüde, ihn damals beseitigen wollte und ihm somit zehn lange Jahre Koma beschert hat. Außerdem steht er sowieso hinter MIR, da Anokata es akzeptiert hat, dass du seine rechte Hand Curacao eliminiert hast.“ Cognac fletschte wie ein Raubtier die Zähne und funkelte Gin hungrig an. „Wobei steht er hinter dir?“, fragte dieser. „Hinter dem was jetzt kommt. Der Grund wieso ich dich überhaupt hergeholt habe und ich kann dir versichern, ich freue mich auf das, was gleich geschehen wird.“ Cognac nahm, nach Beendigung seines Satzes, wieder seine vornehme Haltung ein und drehte sich zu einem der Operator um. „Kontakt herstellen.“, verlangte er, während er sich gleichzeitig über sein Ohrtelefon mit Rum in Verbindung setzte. Der Operator, ein junger Chinese mit kurzem schwarzem Haar, tippte einige Befehle auf seiner Tastatur ein und zwei -an der Wand zentral liegende- große Bildschirme begannen ein schwarzweißes Gekrissel zu senden. „Okay meine verehrten Herrschaften, alles auf Position, es geht los.“, verkündete Cognac. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)