Hana No Maho von Dudisliebling (Der Zauber der Blüten) ================================================================================ Kapitel 85: Der Vogel (Izayoi) ------------------------------ Kapitel 85 Der Vogel   Verlegen sah ich zu dem älteren Mann und verbeugte mich dann vor ihm. Schließlich war er älter und noch dazu, ein geschätzter Freund meines Gemahlen.  “Ich bin sehr erfreut, einen so geschickten Meister kennenlernen zu dürfen.” Dies schien ihm zu gefallen, denn er sprang von seiner Kuh, welche sich keinen Millimeter bewegt hatte. Ich richtete mich wieder auf und der alte Yokai musterte mich von oben bis unten. An meinem Bauch blieb er natürlich hängen und fragte: “Einen Hanyou also?”   “Was ist denn hier los?” hörte ich die Stimme meiner Frreundin und erblickte sie sogleich auf der Veranda. Sie trug eine dickeren Kimono und ein paar Getas. Sie blickte sich schnell um, als sie bemerkte das ihr Sohn nicht an meiner Brust war und ich sah zu Toga. “Kouki ist hier” rief er ihr zu und ihr Blick wurde ruhiger. Sie kam zu uns herüber. War sie denn von Sinnen? Es war kalt und ihr husten würde nicht besser werden, wenn sie hier draußen durch den Schnee lief. “Du bist krank!” Schmipfte ich und zog meinen Haori aus, um ihn ihr über zu werfen. “Es geht mir schon besser, aber Kouki sollte wieder essen.” erklärte sie und sah zu Totosei und dann zu Toga. “Wer ist dieser alte Mann?”   “Er ist mein Schmied und hat mir soeben meine Waffen zurück gebracht, entschuldigt den Tumult” erklärte Toga und sie nickte. “Gebt ihr mir nun meinen Sohn?” fragte sie und Toga zuckte zusammen. “Natürlich.” Bevor er dies tun konnte, übergab er mir das Schwert und sobald es meine Haut berührt hatte, brannte es sich schon hinein. Voller schmerz leiß ich es in den Schnee fallen und wimmerte auf, als ich meine Hand sah. Sie war über und über mit Blasen versehen und blutig rot. Togas Blick war tödlich, als er das geschehende sah und sie sofort ergriff. Der todesblick wanderte zu Totosei, welcher verwirrt an seinem Bart spielte. Er schien zu überlegen und als Toga ihn zornig anschrie, “Was hast du da für einen Schrott zusammen geschmiedet?!” und Kouki von sich löste, vermutete ich, dass es gleich Schläge hargeln würde. Toga war sauer und es machte mir selbst etwas angst. Totosei ging in deckung. “Ich habe gar nichts getan! Es muss sicherlich an dem komischen Schein liegen, der mir beim schmieden entgegen kam. Da aber nichts passierte, belies ich es dabei”   Toga übergab Kouki an Yasashiku, die total verwirrt zu mir sah und dann auf meine Hände. “Lass uns rein gehen und ich sehe es mir an. Das sind starke verbrennungen.” Nickend sah ich zu Toga auf, der mir zustimmend zunickte und so ging ich mit ihr hinein.  Drinnen gingen wir in ein Zimmer, welches nur Yasashiku betreten durfte. Keines der Kinder durfte hier herein, denn sie verwahrte hier einige Arzneien auf. “Setz dich, ich lege Kouki nur schnell an” befahl sie und kramte schnell einige Tiegel und Verbände, aus den vielen kleinen Schranktüren heraus.   Ich ließ mich auf einem Sitzkissen nieder und sah ihr zu, wie sie die Sachen ablegte und sich mir gegenüber hinsetzte. Sie hatte das Tuch noch immer um Kouki gewickelt und band in nun seitlich an sich fest, um ihn die Brust geben zu können. Sofort schmatzte der kleine Junge los und sie bat um meine Hände.   Die rote Haut spannte entsetzlich und bei jeder Bewegung, riss sie an vielen Stellen auf. Yasashiku zog die Luft ein und öffnete dann einen Tiegel, in dem eine Creme drin war. “Du musst deine Hand nun weit spannen, sonst wächst die Haut nicht richtig zusammen. Es wird sicherlich einige Wunden geben” erklärte sie und ich straffte meine Hand. Schmerzerfüllt quietschte ich auf, als an einigen Stellen die Haut aufriss. Yasahiku tupfte die Stellen mit Reiswein ab und cremte die Haut dick mit der creme ein. Danach legte sie einige Blätter einer bestimmten Pflanze darauf und verband alles mit einem festen Veband. “Das sollte genügen. Hast du noch starke Schmerzen?” fragte sie und ich schüttelte den Kopf. Die schmerzen waren kaum auszuhalten, doch wollte ich sie nicht zu sehr sorgen.  Am Abend, als wir gemeinsam aßen, informierte Toga unsere Gastgeber über unsere morgige Abreise. Ich lächelte, denn ich wollte endlich nach Hause. Die kleine Kiku kam zu mir und zog an meiner Hand. “Was ist denn?” fragte ich liebevoll und sie hob ihre andere Hand in der ein paar kleine Spangen lagen. Sofort verstand ich und nickte. Sie stellte sich hinter mich und ich öffnete ihr meinen Zopf. Toga beobachtete das Schauspiel und bemerkte Zuki, die neben ihm stand und ihn bittend ansah. Yasashiku wollte eingreifen, doch Toga ließ es zu und ich beobachtete wie Zuki, die welligen Haare meines Gemahlen flocht. Es stand ihm ganz gut.  Natürlich blieb auch Nousagi nicht verschont und drei kleine Mädchen tobten sich an seinen schwarzen Haaren aus. Am Ende waren wir alle ordentlich zurecht gemacht und Yasashiku begann ihre Abendgeschichte zu erzählen. Die Kinder legten sich in unsere Arme oder in den Schoss und konnten kaum ihre Augen offenhalten. Nachdem wir alle zu Bett gegangen waren, schlief ich recht schnell ein, ohne groß mit Toga zu reden.  Seine warme Umarmung und der ruhige Herzschlag in seiner Brust, beruhigten mich einfach zu sehr.    Traum  Ein kleiner Vogel mit schwarzem und rotbraunem Federkleid saß vor mir und sprang aufgeregt herum. Als er vor mir weg hüpfte und seine schwarzen Flügel ausbreitete, folgte ich ihm und kam in einen kleinen Wald. An einem Baum hielt der Vogel und ging in ein warmes rosafarbenes Licht auf. Das Licht würde größer und es erschien eine junge Frau vor mir. Verwundert sah ich sie an.   Ihr Haar war braun und die vorderen Strähnen waren an ihrem Hinterkopf zusammengesteckt worden. Der Rest viel ihr sanft über die Schultern. Sie trug einen wunderschönen blauen Kimono mit einem passenden Obi, der die gleiche Farbe wie ihre Augen hatte. Sie lächelte mich an, als sie auf mich zukam und berührte meine Hand. „Seit ihr die Gemahlin des Taisho-sama?“ Fragte sie und ich nickte. Meine Stimme brachte einfach keinen Ton heraus, so verwundert war ich, von der mir unbekannten Frau. Sie umfasste meine Hand noch mehr und lächelte. „Ich brauche eure Hilfe“ bat sie und mein Traum endete.      Am Morgen, war Yasashiku schon auf den Beinen als ich aus unserem Gemach trat. Der Traum verwirrte noch immer meine Gedanken und ich musste Toga davon berichten, sobald wir zuhause wären. Ich beobachtete meine Freundin die von Überall Kleidungsstücke zusammen schaffte und Proviant zusammenpackte. “So viel brauchen wir doch nicht, bitte ruh dich noch etwas aus. Deine Erkältung sollte nicht schlimmer werden.” Bat ich, doch sie ließ sich nicht beirren. “Das sind nur Kleinigkeiten, die ihr für euer Kind gebrauchen könnt, wenn es bald kommt. Ich denke, allzu lange wird es nicht mehr brauchen” erklärte sie und ich bekam etwas Angst. Was war, wenn sie recht hatte und es bald käme? Ich wusste nichts über Babys und hatte Angst vor den schmerzen der Niederkunft. Wir hatten zwar viel darüber geredet, als ich die Wochen hier war, doch trotzdem war mir mulmig, wenn ich daran dachte. Gut, das ich Ume-san und Appuru-san hatte die mir helfen würden  “So fertig” seufzte Yasashiku und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Schnell wank ich Toga und Nousagi zu uns und sie kamen herbei. Toga trug dabei den kleinen Kouki. “Wer soll das denn alles tragen?” fragte er mich und sah scheltend zu mir. Wie ein Vater, dachte ich und schmollte wie eine kleine Prinzessin, mit vorgeschobener Lippe. “So brauchen wir doch kaum neue Kleider für unser Baby besorgen und sind vorbereitet, wann immer es auch geboren werden will”  Er gab sich geschlagen und überreichte den Jungen an seine Mutter. Sofort schrie dieser los und Toga verzog das Gesicht leicht. Mir war aufgefallen, dass er das weinen kaum ertrug. Dabei wusste ich nicht, ob es einfach das schreien war oder dieser schmerz der oft darin lag. Die anderen Kinder kamen und auch Sumi gesellte sich zu uns. “Ihr brecht also auf?” fragte er und Toga antwortete: “Ja, es wird Zeit nach Hause zu kommen”, was mich zum Strahlen brachte. Auch Nousagi war froh den Kindern zu entkommen.  “Dann kommt gut nach Hause und Herr, ihr solltet eure Frau nicht mehr alleine lassen” bat Yasashiku und Toga nickte: “Das werde ich niemals”. Mein Herz machte einen Hüpfer und ich spürte einen sanften Tritt in meinem inneren. Auch unser Kind wollte niemals mehr von seinem Vater getrennt sein.  Ich zog Yasashiku zum Abschied in die Arme und bis ich alle Kinder verabschiedet hatte, liefen mir dicke Tränen über die Wange. Toga sah mich liebevoll an und wischte mir diese von der Wange. “Weine nicht Liebste” bat er und seine warme Hand lud mich zum Anlehnen ein und so sahen wir uns in die Augen. Sein Gold strahlte und in diesem Moment war ich glücklich, auch wenn ich mich von meiner Freundin trennen musste. So wusste ich, dass ich zusammen mit meinem Gemahl in unser Heim zurück kehren würde. “Lass uns nach Hause gehen”    Einen halben Tag lang liefen Toga und Nousagi, bis wir endlich zuhause ankamen. Als ich das Schloss von Togas Rücken aus erblickte, schlug mein Herz schneller in meiner Brust. Als er vor dem Tor landete verwandelte er sich zurück und der ganze Haufen Pakete fiel zu Boden. Mich hielt er wie immer im Arm und ich hörte wie Nousagi neben uns zum Stehen kam. Er war wirklich ein schneller und flinker Läufer, denn er hielt mit Toga mit obwohl dieser über die Bäume hinweg flog.   Toga trat ans Tor, welches sofort geöffnet wurde und eine aufgeregte Ume-san dahinter stand. Als sie mich bemerkt,e rannte die alte Frau auf mich zu und ich warf mich in ihre Arme. „Oh Izayoi-sama, wie sehr ich euch vermisst habe!“ rief sie dabei und alle Augen waren auf uns gerichtet. Ich zog sie nah in meine Arme und ihre Augen begutachten zuerst mein Gesicht und dann den Babybauch. „Das Kind wird sicherlich bald kommen. Wie riesig euer Bauch schon ist" staunte sie und fummelte auf ihm herum. „Bewegt es sich schon?“ Fragte sie aufgeregt und gab etwas druck darauf. Ich nickte, „Aber nur bei seinem Vater"   Dies ließ Ume-san aufsehen und meinen Gemahlen begutachten. Sie war sauer auf ihn und so sagte sie nichts und zog mich, ins Schloss. Seufzend streifte ich mir meinen dicken Haori von den Schultern und sah mich um. Toga war mir gefolgt und Nousagi verschwand wohl in seinem Gemach. Die Reise war für beide anstrengend gewesen und ich sah wie Toga seine Glieder streckte. „Willst du ein Bad nehmen?“ Fragte Ich und er nickte leicht. „Ich werde es vorbereiten" versprach ich und lief sogleich los, doch seine Hand packte meine Hände und sein Blick traf mich streng. „Nicht mit diesen Händen"   Natürlich, meine Hände waren ja immer noch unter den Verbänden versteckt. Da es kaum schmerzte und nur spannte hatte ich gar nicht mehr daran gedacht. “Aber dann kann ich dich ja gar nicht begleiten" erwiderte ich grinsend und bemerkte seinen plötzlichen Zwiespalt. Ich wusste genau, wie gerne er in Begleitung badete. Doch er blieb eisern und sah zu Ume-san. „Sie sollte etwas essen" sagte er nur und die angesprochene ging los, um mich zu versorgen. Dieser fiese Trick!  Appuru-san kam herein und schloss mich in eine feste Umarmung. Toga verabschiedete sich und somit sprach ich kurz mit meiner Freundin und Helferin. Als ich fertig gespeist hatte, ging ich trotzdem zum Bad und lauschte kurz, bevor ich hinein ging. Er saß mit dem Rücken zur Tür in der Wanne und bewegte sich nicht mal als ich hereintrat. Als ich näher kam, sah ich das seine Augen geschlossen waren und er ruhig atmete. Er hatte sein Haar gewaschen und es schwamm offen an der Wasseroberfläche umher.   Erst wollte ich ihn wecken, doch das Wasser war noch warm als ich es fühlte und so zog ich mich rasch aus und sank hinein. Die Wärme war beruhigend und so entspannte ich meine Glieder. Langsam schloss ich die Augen und genoss die Ruhe. Ab und zu tropfte es draußen und ich lauschte dem beruhigenden klang.   Als ich meine Augen einen Spalt weit öffnete, entgegnete mir der Blick zweit goldener Augen, die nahe bei mir waren. Wann war er denn zu mir herübergekommen? Grinsend sah er mich an und ich schloss einfach wieder meine Augen. Doch das Lächeln ließ sich nicht verhindern. Was führst du im Schilde, mein liebster? Dachte ich und spürte auch schon seine Hand die von meinem Knie aus hinauf glitt und sich auf meinem Bauch ablegte. Sanft Strich er darüber und ich spürte den anerkennenden tritt.   Er entließ belustigt die Luft aus seinen Lungen und kam mir näher. Ich spürte seine warme Haut an meinem Körper, als er sich über mich beugte und anfing mich zu küssen. Fast schon gierig drängte er sich mir entgegen und ich spürte seine Erregung. Ich löste den Kuss und keuchte kurz auf, als ich seine Hand an meiner Brust spürte. „Toga, ich dachte du wärst müde" bekam ich heraus, bevor er meine Knospen zwischen seinen Fingern rieb. Reflexartig presste ich die Beine zusammen und schloss ihn somit aus.   Er küsste meinen Hals entlang und kam wieder auf meine Lippen zu. „Dafür bin ich nie zu müde" raunte er und in diesem Moment sprang die Tür, in einem Ruck auf. Entsetzt sah ich an dem silberhaarigen Schopf vorbei und erblickte ein, mir nur zu gut bekanntes Gesicht, mit geschwungenen grünen Mahlen auf der Wange, die an einen Keiler erinnerten.   „Wenn sie nicht will, wäre ich nun bereit, Taisho-sama" rief der Mann und ich sah in fürchterlich rotglühende Augen.    Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)