Scatter and Howl von yezz ================================================================================ Kapitel 38: Such Foolishness ---------------------------- Byakuya hatte mit Senbonzakura im Jinzen gesessen, als ein Teil seines Bewusstseins ein Klopfen an seiner Zellentür bemerkte. Ein Klopfen? War er nicht immer noch im Gefängnis? Er blinzelte, während sein Bewusstsein vollkommen aus der Meditation zurückkehrte, legte er Senbonzakura neben sich auf den Boden und fühlte sich ein wenig idiotisch, als er „Herein“ sagte. Soi Fon öffnete die Tür und warf ihm seine Uniform vor die Füße. Er starrte mit gemischten Gefühlen auf den Shihakushō. Er vermutete, dass er sich nicht weigern konnte. Er war immerhin ein Soldat. Doch er hätte gedacht, dass er nun tragen konnte, was auch immer er wollte, da er jetzt in einer einzelnen, privaten Zelle war. Er nahm ihn auf, unsicher über sein eigenes Zögern. Bevorzugte er die weiße Wolle, weil es einfacher war und er ihn selbst ausgesucht hatte? Oder war es, weil er fest davon überzeugt war, dass sein Verbrechen zu seinem zivilen Herz gehörte, zu ihm selbst, nicht zu dem Offizier des Militärs. „Ich habe den Befehl vom Generalkommandanten erhalten, dass du dem Hausarrest übergeben wirst“, informierte ihn Soi Fon ohne viel Drumherum, in ihrer sachlichen, direkten Art. Hausarrest? Direkt von Yamamoto? Warum? Was hatte sich geändert? Byakuya konnte nur an eine Sache denken und es gefiel ihm nicht, was das vielleicht bedeuten würde. Er nahm die Kleidung in die Hand und ging zur halben Wand, hinter der sich der Nachttopf versteckte. Das war genug Sichtschutz. Das Gefängnis hatte sein Bedürfnis nach perfekter Privatsphäre für seine Nacktheit gedämpft. Dennoch war er immer noch zurückhaltend genug, dass er seinen Rücken Soi Fon zuwendete, während er die weiße Uniform auszog und den Shitagi über seine Schultern zog. „Weißt du, was dafür gesorgt hat, dass der Generalkommandant seine Befehle geändert hat?“, fragte Byakuya und schaffte es dabei, seine Stimme ruhig zu halten, auch wenn seine Finger zitterten, als er die Seiten des Shitagi band. Es musste Renji gewesen sein. Er musste direkt zum Generalkommandanten gegangen sein und ihm von dem Überfall erzählt haben. Und nun…? War er in den Augen des Generalkommandanten für immer beschämt worden? In aller Augen…? Byakuya blickte über die Schulter, eine Frage formte sich auf seinen Lippen, lag in seinen Augen. Als würde Soi Fon die Stille verstehen, schüttelte sie den Kopf. „Deine Familie scheint überzeugt zu sein, dass ich Meuchelmörder deiner Familie im Gefängnis geduldet habe.“ Soi Fon machte einen Laut, der halb Zähneknirschen und halb frustriertes Knurren war. „Ich hätte sie von dieser Meinung abgebracht, wenn die Wahrheit nicht viel peinlicher wäre. Ich hatte keine Ahnung, dass die Wächterin schon so verloren war.“ Wenn Byakuya nicht die Bänder des Hakama im Mund gehabt hätte, wäre ihm „Familie???!“ mit Schrecken herausgeplatzt… und auch in tiefer Erleichterung. Also war es wegen den Angreifern nicht wegen dem Übergriff. Byakuya erlaubte sich selbst, ruhig zu atmen. Das war… besser. Dennoch bedeutete es vermutlich, dass er seiner Tante etwas ‚schuldete‘ für die ‚Rettung‘. Als Byakuya sein Hakama angezogen hatte, schob er einen Arm durch den Ärmel der Kosode. Er drehte sich um und sagte trocken: „Vertrau mir, es ist unmöglich meine Familie von etwas abzubringen, sobald sie etwas beschlossen hat. Selbst wenn du dagegen argumentiert hättest, hätten sie nicht zugehört.“ Soi Fon atmete schnaubend aus. „Familien, eh?“ Byakuya nickte. Immerhin war auch Soi Fon ein Familienoberhaupt. Er kam hinter der halb hohen Wand hervor und hob Senbonzakura vom Boden auf. Er blickte es an und erinnerte sich an seinen eigenen Hunger und wie sehr seine Hände geschmerzt hatten, als Senbonzakura ihm vorenthalten worden war. Als er daran dachte, erinnerte er sich an die Wächterin und ihre seltsame Art. „Ich hätte schwören können, dass ich bei der Wächterin ein Hollow-Loch im Anfangsstadium gesehen habe.“ Soi Fon blickte weg, als sei sie verärgert. Ihre Lippen waren zu einer dünnen Linie verzogen. „Ja, nun ja“, sagte sie. „Ich wäre nicht überrascht. Wir haben jetzt noch keine Details. Alles, was die vierte Division mir sagen wollte war, dass etwas dafür gesorgt hat, dass ihr Zanpakutō aufgehört hat, mit ihr zu sprechen, die Verbindung zu ihr abgeschnitten hat. Nur das Hanatori irgendwie nicht bemerkt hat, was passierte und unbewusst versucht hat, die… Leere… aufzufüllen mit…“ Soi Fon machte ein zischendes Geräusch, wie eine genervte Katze. Sie stand noch gerader da und blickte alles finster an, als würde die Idee alleine sie fuchsteufelswild machen. „Die Energie der Zanpakutōs anderer Leute. Sie hatte wortwörtlich unfreiwilliges Publikum, mit dem sie experimentieren konnte.“ Ihre Augen blickten nun in Byakuyas, ein Feuer schien darin zu lodern. „Hast du eine Ahnung, wie sehr ich gruselige, wissenschaftliche Leute wie diese hasse? Warum sind es immer die dritten Offiziere in dieser verdammten Division?“ Byakuya wusste darauf keine Antwort, auch wenn er ziemlich genau von der Antipathie Soi Fons gegenüber Kisuke Urahara, dem vorherigen dritten Offizier und Wächter des Madennests, wusste. Gerüchten zufolge hatte sie ihn nach dem Kampf um das falsche Karakura in eine Kidō-Box gesperrt, nur weil sie es konnte. „Bist du angezogen?“, fragte sie schnippisch, ganz klar wütend. „Lass uns diese Travestie hinter uns bringen.“ Byakuya gab sein Bestes, aus ihrer Schusslinie zu bleiben. Er behielt seine Gedanken für sich, während sie ihn zur 6. Division eskortierte. Renji behielt seinen Mund geschlossen, auch wenn es nicht einfach war. Tante Masama hat alles und jeden angemotzt, was ihr über den Weg gelaufen ist, als er sie zurück zum Anwesen gebracht hatte. Doch Renji blieb ihr Lieblingsziel. Es war ‚Köter‘ oder ‚Dreck‘ oder ‚Tier‘ bei jeder Chance, die sich ihr bot. Sie versuchte so zu tun, als sei es ein Kompliment, doch es schmerzte trotzdem. Es waren zu viele Jahre am falschen Ende von dieser Art von Beleidigung und er hasste all diesen Inuzuri-Köter-Scheiß vom ersten Tag der Akademie an. Als er ihr zum Anwesen gefolgt war, hatte sie Eishirō unnötig laut gefragt, ob es ‚nun normal war, streunende Köter durch den Haupteingang zu lassen.“ Während Eishirō ihren Mantel nahm, blickte er Renji lang genug an, um ihn zu zuzwinkern und meinte dann trocken: „Nur, wenn es Meister Renji ist, meine Dame.“ Sie blickte ihn finster an. „Ich vermute, du denkst das alles wäre sehr lustig.“ Eishirō verbeugte sich tief, doch als er sich wieder aufrichtete, sagte er: „Nicht im Geringsten, ich finde das alles eher romantisch. Soll ich euer Mittagsmahl im Wohnzimmer aufstellen lassen oder werden sie direkt aufbrechen?“ Dann drehte Eishirō sich soweit weg von ihr, wie er es wagte und sprach zu Renji: „Sind die Dinge mit dem Generalkommandanten gut verlaufen? Sollen wir uns auf die Rückkehr des Herrn vorbereiten?“ „Ja“, sagte Renji mit einem Anflug von einem Lächeln bei dem Gedanken. „Ja, das solltet ihr. Dank der Lady Kuchiki hier, kommt Byakuya heim.“ Wie immer in der Lage ein Kompliment mit Größe anzunehmen, kräuselten sich Masamas Lippen. „Bitte unterlasse solche Vertrautheiten. Mein Neffe sollte mit Kuchiki-sama angesprochen werden.“ Renji konnte nicht widerstehen. Er warf ihr sein breitestes Grinsen zu und sagte: „Vielleicht für sie, aber ich bin da mehr auf einer intimeren Ebene bei ihm, Lady. Wenn sie es wirklich wissen wollen, nenne ich ihn für gewöhnlich ‚Babe‘.“ Ihr Mund öffnete und schloss sich, dann stampfte sie in einem Wirbel aus Seide davon. Eishirō schüttelte seinen Kopf, während sie beide beobachteten, wie sie sich aus der hallenden, minimalistisch eingerichteten Begrüßungshalle zurückzog. Als der Fusuma-Schirm hinter ihr zuglitt, blickte Eishirō zu Renji hinauf und sagte: „So befriedigend wie das war, haben wir vermutlich einen Fehler gemacht. Ich hätte damit nicht anfangen sollen.“ „Eh, ich würde mich nicht allzu sehr darüber Sorgen machen“, seufzte Renji. „Byakuya würde niemals zulassen, dass dir etwas passiert. Ich meine, er hat es noch nicht einmal einen ganzen Monat ohne dich ausgehalten. Und ich, nun ja, ich bin ein hoffnungsloser Fall. Sie hat mich vom ersten Augenblick an gehasst und nichts wird sich jemals daran ändern.“ Nickend hob Eishirō seine Hände und richtete Renjis Kragen. „Das ist eine gesunde Einstellung, mein Herr. ‚Du bist du‘, wie sie es in der Welt der Lebenden sagen. Das ist besser, als sich zu verbiegen um etwas zu sein, was man nicht ist.“ „Du meinst, wie es Rukia versucht hat?“, fragte Renji und tolerierte Eishirōs Gewese. Doch er schob Eishirōs Hände weg, als es so aussah, als wolle er irgendetwas an seinem Pferdeschwanz ‚richten‘. Eishirō runzelte die Stirn, als wäre er darüber irritiert, dass sein Versuch unterbunden worden war. „Du brauchst etwas Besseres, um die Haare zurückzuhalten. Ich gebe es in Auftrag. Und ja, ich meine wie Lady Rukia.“ Er beendete sein Gewese, in dem er noch einmal über Renjis Schultern bürstete, wofür er sich auf die Zehenspitzen stellen musste. „Du und ich wissen beide, dass sie so wie sie ist eine charmante und wundervolle Frau ist, wenn sie sie selbst ist. Doch sie hat versucht, all das zurückzuhalten im Versuch zu besänftigen, was nicht zu besänftigen ist.“ Er blickte in die Richtung, in der Masama verschwunden war und blickte dann Renji noch einmal von oben bis unten an, nickte als wäre er mit seiner Arbeit zufrieden. „Es ist besser, die Zeit seine Arbeit verrichten zu lassen. Entweder gewöhnen sie sich an dich oder eben nicht.“ „Ja, vielleicht“, sagte Renji. „Die Tante ist trotzdem eine harte Nuss, wenn du weißt, was ich meine? Sie ist wegen mir auf dem Kriegspfad. Ich denke, sie wird versuchen, eine Zivilklage wegen dem Ungehorsam zu machen. Wenn sie da schafft, habe ich sofort verloren. Bei sowas gibt es keine Geschworenen, die meinem Rang entsprechen. Die alle sind von einem Schlag, wenn du mir folgen kannst.“ „Mir fällt es schwer zu glauben, dass Lady Kuchiki gewillt ist, unser 28. Familienoberhaupt als Opfer von häuslicher Gewalt darzustellen, nur um dich loszuwerden. Ich würde meinen, dass wäre zu rufschädigend für den Namen der Kuchiki.“ Renji gluckste düster. „Ich wäre mir da nicht so sicher, besonders nicht, da der 29. In Wartestellung ist. Vielleicht häuft sie nur ihre Beweise an und geht zur Attacke über, sobald seine Einführung abgeschlossen ist.“ „Gott bewahre“, sagte Eishirō und machte ein Zeichen, das wohl das Böse abhalten sollte, das Renji noch niemals gesehen hatte. Es musste etwas gewesen sein, was in seinem ursprünglichen Distrikt, oder dem seiner Ahnen, üblich war. Inuzuri hatte natürlich auch seine eigenen Götter, wobei es meist um Aberglauben der Leute handelte, wie man über die Yakuza sprach. So wie man niemals über einen Bandenführer, sondern deinen guten Nachbarn sprachst. Das einzige ähnliche Zeichen, dass Renji jemals gesehen hatte, war ein Handzeichen, dass an sich ‚Lauf weg‘ oder ‚flieh‘ bedeutete, doch im richtigen Kontext auch ‚bannen‘ heißen konnte. Aus Solidarität machte er dieses Handzeichen. „Richtig, nun ja, ich bringe besser die Division in Ordnung, bevor Byakuya zurück ist.“ Die Heimkehr, die sich Byakuya erhofft hatte, hatte in keiner Weise seine Tante Masama beinhaltet. Und doch stand sie dort, ein strahlendes Lächeln auf ihrem Gesicht und Tränen in ihren Augen. Sie huschte zu ihm und legte ihre Hände auf sein Gesicht. „Oh, mein lieber Junge“, schniefte sie. „Wie konnten sie nur deine Haare schneiden?“ „Ich habe mich geweigert, sie von einem Fremden durchsuchen zu lassen“, sagte Byakuya und entzog sich ihrer Berührung. „Sei dankbar, dass es keine Läuse oder Flöhe in meiner Zelle gab, sonst wären sie viel kürzer.“ Diese Interaktion beobachtend schien Soi Fon Byakuya kühle Antwort für gut zu befinden. Sie nickte seiner Tante kurz zu, aber sprach zu Byakuya: „Es ist meine Pflicht, eine kleine Gruppe Ninja zurückzulassen, die auf meinen Befehl in sicherstellen, dass du die Regeln des Hausarrests nicht verletzt. Als ein Kommandant der Hofgarden ist es verständlich, dass du hier und da einige Arbeiten in den Gebäuden deiner Division zu verrichten hast, aber genauso wird erwartet, dass du diese auf ein Minimum reduzierst, um den Gedanken des Hausarrests aufrecht zu halten.“ „Ja, natürlich“, sagte Byakuya. „Du kannst auf meine Loyalität bauen.“ „Ich baue auf die Loyalität von niemandem“, sagte sie erbittert. „Falls meine Ninja selbst sie nicht in Schach halten können, Kommandant, sei versichert, dass sie direkt mir und dem Generalkommandanten berichten werden.“ „Ich würde nicht weniger erwarten“, sagte Byakuya. Ohne auch nur ein Nicken zur Bestätigung verschwand Soi Fon mit Shunpo. Nachdem Soi Fon verschwunden war, schnalzte Tante Masama mit der Zunge. „Meine Güte, sie ist eine fürchterliche Frau, nicht wahr?“ Nur Jahrhunderte der Selbstdisziplin hielten Byakuya davon ab zu sagen ‚man soll nicht von sich auf andere schließen‘. Stattdessen blickte er sich in der Hauptempfangshalle umh, als hätte er noch nie so einen wundervollen Ort gesehen. Tatsächlich hat sich das Anwesen nie so sehr nach einem Zuhause angefühlt, wie in diesem Moment. „Bitte sag mir, dass Eishirō ein Festessen vorbereitet hat? Ich bin ausgehungert.“ Der Erbe, Shinobu, winkte Byakuya von der Treppe aus. Nur gerade so war der Kenseikan in seinen Haaren sichtbar, er schien eine Form von welligen Kegeln, fast wie Korkenzieher, anzunehmen. Doch diese Umwandlung war noch nicht abgeschlossen, denn es sah noch etwas klumpig und deformiert aus. Zumindest sah es nicht mehr wie eine Hautkrankheit mit einzelnen Haarbüscheln aus. Mit ein bisschen Zeit würde es recht vorzeigbar, wenn nicht sogar schön aussehen. „Kommt mit in die Bibliothek, Byakuya-sama“, sagte Shinobu. „Dort wurde ein Feuer geschürt und der Kotatsu mit frischen Kohlen bestückt.“ Byakuya konnte nicht dankbarer sein, das zu hören, doch er blickte sich immer noch nach der einen Person um, die er am meisten sehen wollte. „Ich lasse Aio Renji in der Division abholen. In Ordnung, mein Herr?“, fragte Eishirō und trat hervor, um Byakuya eine warme Decke um die Schultern zu legen. „Und dann kann sie nachschauen, ob auch Lady Rukia dazustoßen möchte?“ Auch unter Tante Masamas plötzlich hartem Blick war Byakuya in der Lage, ein bisschen zu lächeln. „Das wäre unvorstellbar großartig. Herzlichen Dank.“ Die 6. Division, dachte Renji mit einem liebevollen und schelmischen Grinsen, war wirklich schlecht in allen Variationen des ‚Hausarrests‘. „Weißt du“, sagte er Nanako. „Ich glaube wirklich nicht, dass wir eine ‚Willkommen Daheim‘-Party schmeißen sollten. Der Kommandant hasst zum einen Partys und zum anderen bin ich mir verdammt sicher, dass Yamamoto ziemlich die Stirn darüber runzeln würde, wenn wir feiern, was eigentlich eine Bestrafung sein soll.“ Ihre Arme vor der Brust verschränkend, rollte Nanako mit den Augen. „Seit wann bist du so pingelig was Regeln und Gesetze angeht?“ „Hey, ich dachte, das wäre das Motto der 6. Division!“ Nanako sah aus, als würde sie ihre gut gemeinten Argumentationen fortsetzen, als Aio ihren Kopf strahlend durch die offene Tür des Büros des Vizekommandanten steckte. „Er ist hier“, sagte sie mit leisen, scheuen Enthusiasmus. „Seine Herrschaft ist zurück und er fragt nach deiner Anwesenheit zum Abendessen.“ Renji hat vielleicht ein bisschen gejubelt, trotz allem. Nanako zwinkerte ihm neckend zu und sagte: „Hey, nun bekomm nicht gleich Feierlaune, Vizekommandant. Das ist eine seriöse, ernste Angelegenheit, wie du weißt.“ Obwohl er den ganzen Weg zum Anwesen hüpfen wollte wie ein übermotivierter Welpe, riss sich Renji zusammen. „Ich weiß, dass es das ist“, sagte Renji zu Nanako. „Ich verstehe, was du versuchst zu tun. Ich verstehe es wirklich. Aber wir können das nicht in irgendeiner Art versauen. Wenn Byakuya diese Strafe ordentlich absitzt, hat die 1. Division uns versichert, uns das Ganze laufen zu lassen, wie es zwischen und funktioniert. Ohne Einmischungen. Mit ihm als Kommandanten und mich als Vizekommandanten. Wenn wir irgendeine Art von Feier haben, dann wenn alles ausgestanden ist, ok?“ Sie nickte bestätigend, doch streckte ihm dann ihre Zunge raus. „Ich sag immer noch, dass du eine Spaßbremse bist.“ Byakuya zwang ein höfliches „Wir sind dankbar für deine Einmischung in unserem Sinne, geschätzte Tante“ heraus. Sie hatten sich noch nicht aus dem Eingangsbereich herausbewegt. Auch wenn Byakuya Masama am liebsten bei der Aussicht auf den Trost der Bibliothek und dem dazugehörenden Versprechen auf Essen zurücklassen wollte, konnte er es nicht. Nicht während ihr die Tränen, die Wangen runterliefen. „Bist du?“, sie blickte ihn durch ihre Tränen hindurch an. „Natürlich bin ich das“, versicherte Byakuya ihr. Er wollte ihr sagen, dass er alleine gut klargekommen war, dass er die Lage im Griff gehabt hatte, aber das war nicht wahr gewesen. Er hatte nur überlebt, weil Senbonzakura zu ihm zurückgekehrt war. Ohne sein Zanpakutō wäre Byakuya nun gebrochen, wenn nicht sogar tot. Die Einzelzelle hätte er vielleicht durchgestanden, aber nur wenn sie ihm erlaubt hätten, Senbonzakura zu behalten. Was sie sehr wahrscheinlich nicht getan hätten. Masama starrte weiter Byakuya an, fast schon anschuldigend. Ihr Mund arbeitete, als wolle sie irgendetwas sagen. Stattdessen seufzte sie nur. „Ich wünschte, du würdest dieses Biest von Mann aufgeben. Er hat dir nichts als Unglück gebracht. Unzucht, Byakuya? Er behauptet, du wärest derjenige gewesen, der es zugegeben hat. Warum würdest du solch eine dumme Sache tun?“ Warum würdest du eine solch dumme Sache tun? Seine eigenen Worte an Renji während dem Hanami. Das Schicksal war ein Kreislauf, wie es schien. Byakuya schenkte Masama ein kleines, freundliches Lächeln. „Liebe. Ich habe es aus Liebe getan“, erklärte Byakuya. „Die Zeit für diesen Vorwurf abzusitzen bedeutet, dass wir ohne Einschränkungen weiter zusammen sein können. Ich würde alles durchleiden dafür.“ „Was, wenn ich entschieden hätte, dir diesen Ort wegzunehmen? Was, wenn es einen Familienkrieg deswegen gegeben hätte?“ „Kriege sind auch schon vor diesem Tag wegen Liebe geführt worden, meine geschätzte Tante, und sie werden auch noch für immer in der Zukunft ausgefochten werden. Ich bin nicht der erste närrische Mann, noch werde ich der letzte sein.“ Byakuya spürte eine Welle der Müdigkeit durch seinen Körper gehen und sein Magen knurrte laut. „Wenn du mich entschuldigen würdest, ich sollte etwas essen, bevor meine Familie eintrifft.“ „Familie? Du meinst diese zwei Inuzuri-Schlampen?“ „Ja, genau die beiden“, sagte Byakuya und schluckte ihren Köder nicht. „Ich würde dich als Dankeschön für das was du für mich getan hast einladen, mit uns zu essen. Aber ehrlich gesagt, da hätte niemand Vergnügen dran.“ Sie schien ihm zuzustimmen. Doch bevor sich Byakuya von ihr abwenden konnte, sagte sie: „Du schuldest mir was dafür, Byakuya Kuchiki. Du wirst mir doppelt so viel schulden, wenn ich im Stillen gehe.“ „Ich würde das doppelte dafür geben“, sagte Byakuya vorsichtig. „Doch die Gefallen müssen sich ähneln. Ich werde dir in Zukunft zur Hilfe kommen, mit all meinen Ressourcen. Ich würde ebenfalls einem stillen Rückzug zustimmen und einige Worte oder Unwidersprochenem des Friedens willen übergehen.” Sie nickte. Byakuya drehte sich zum Gehen um. Als er halb die Treppe hoch war, rief sie ihm hinterher. Als er sie anblickte, fragte sie schüchtern: „Weißt du, ob der Generalkommandant verheiratet ist?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)