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Meine Reise

Kein Traum, Hexer gibt es wirklich
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Liebe Freischalter, bitte prüft doch ob das Kapitel wirklich adult ist.
Meiner Meinung ja, da ich es nicht für angebrachte halte das es jemand unter 16 Jahren liest.

So meine treuen Leser. Hier ist endlich das nächste Kapitel. Ich hoffe ihr verzeiht mir die Wartezeit, aber es ist diesmal auch wieder sehr lang geworden, aber als ich auf die Idee einer Teilung kam, war das Kapitel beinahe fertig. Deswegen hatte ich mich dann doch dagegen entschieden. Komplett anzeigen

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Das Wunder des Ewigen Feuers

Während nun langsam die Zuschauer den Innenhof verließen, gingen Lambert und ich langsam näher an die Bühne ran. „Und hatte ich zu viel versprochen?“ raunte ich Lambert zu. Er lachte, „Oh nein und das werde ich ihn nie vergessen lassen. Versprochen!“ Im Augenwinkel konnte ich sehen, wie Dudu mich entdeckte und immer weiter zurück wich. Seine Flucht wurde nur von Priscilla und Madame Irina verhindert, die ihn festhielten und auf ihn einzureden schienen.
 

Geralt hingegen schien unsere Anwesenheit nicht sehr lustig zu finden, zumindest wenn man seinen Gesichtsausdruck richtig deutete. Er sprang von der Bühne zu uns runter. „Waren meine Anweisungen nicht klar genug, Lambert?“ wollte er angesäuert wissen.

„Soweit ich weiß, sagtest du, ich solle den Tag über nicht die Taverne verlassen. Von abends oder nachts war nicht die Rede.“ Warf ich schnell ein. Lambert hielt sich raus, als er merkte, dass ich die Situation mal wieder verschlimmerte.

Plötzlich stand Geralt direkt vor mir und ehe ich mich versah, hatte er nach meinem Ohr gegriffen und zog daran. „Wenn du mal wieder wie ein Kind handeln willst, werde ich dich diesmal auch so behandeln.“ Meinte er fest. Ich versuchte mein Ohr zu befreien, doch natürlich funktionierte das nicht. Geralt war einfach zu stark.

„Wir sehen uns später im Rosmarin, ich muss mich hier erst einmal um unseren Kindskopf kümmern.“ Rief er über seine Schulter den anderen zu und zog mich am Ohr vom Innenhof. Lambert warf mir nur eine Grimasse zu, mischte sich jedoch nicht ein. Er war vermutlich froh, dass ich den Ärger abbekam und nicht er.

„Geralt, lass los, das tut weh.“ Jammerte ich. Doch er ließ sich nicht beirren. Geschickt wich er den vereinzelten Menschen und Wachen auf der Straße aus, so dass sie uns nicht sahen und mir vielleicht hätten helfend beistehen können. Immer wenn ich versuchte mich zu befreien, fasste er mein Ohr stärker und drehte es leicht, so dass ich sehr schnell die Versuche aufgab und mich beeilte mit Geralt schritt zuhalten.

Erst im Rosmarin ließ er mich wieder los. Vorsichtig rieb ich mir mein schmerzendes Ohr. Es fühlte sich heiß an und war sicherlich auch feuerrot, nach dieser Qual. „Sag mal spinnst du? Das kannst du doch nicht einfach machen.“ Fragte ich ihn empört. „Hast doch gesehen, wie einfach das ging.“ War seine süffisante Antwort und verschränkte die Arme vor der Brust. Mir blieben die Worte im Halse stecken, ich wusste ehrlich nicht, was ich darauf antworten sollte.

„Was sollte das jetzt schon wieder?“ wollte er wissen. Ich schaute demonstrativ aus dem Fenster, „Ich weiß nicht was du meinst.“ War meine Antwort darauf.

„Am liebsten würde ich dich über das Knie legen, für deine Frechheiten.“ Seufzte er. „Kannst du nicht einmal eine Anweisung folgen oder eine Frage direkt beantworten?“ er klang wirklich frustriert. Ich drehte ihm den Rücken zu und verschränkte ebenfalls die Arme vor der Brust. „Ich habe dir gesagt, du sollst dich hinterher nicht beschweren, als du mich nicht in euren Plan einweihen wolltest.“ Gab ich im Gegenzug zurück.

„Genau das meine ich! Du bist bockiger und zickiger als so manches Kind.“ Fluchte er. „Ach und damit kennst du dich ja auch so gut aus.“ Warf ich ihm an den Kopf. Ich konnte hören wie das Leder seiner Handschuhe knarzte, anscheinend ballte er gerade seine Fäuste. „Ich bereue es wirklich, dich vor dem Nekker gerettet zu haben.“ Grollte er.

„Weißt du was? Ich auch! Ich denke ich sollte den Kaiser und Yennefer schreiben, dass du dich weigerst mit mir zusammen arbeiten und ich mich alleine auf die Suche mache!“ schrie ich ihn an und eilte an ihm vorbei. Ich lief nach oben und sammelte meine Sachen ein. Ich verpackte alles in eine Art Seesack und stürmte dann wieder hinunter. Von Geralt sah ich in dem Moment nichts, aber es war mir auch egal, was er schon wieder machte, aber ich nutzte die Gelegenheit, die Truhe in der Geralt seine Satteltaschen aufbewahrte, zu durchsuchen. Ich nahm seine Bomben und auch Klingenöle an mich. Auch aus Lamberts Tasche nahm ich einige Gegenstände, aber ihm hinterließ ich einige Münzen dafür.

Ich eilte aus dem Gebäude auf die andere Straßenseite. Ich sattelte und zäumte Tetris und führte ihn aus dem Stall. Draußen saß ich auf, ich wusste schon, wo ich für ein paar Tage unterkommen könnte.

Und es gab ja auch noch einige Hexeraufträge hier, von denen ich wusste. Vielleicht könnte ich morgen dem Bienenphantom nach gehen, mit den Bomben sollte es für mich nicht unmöglich sein. Die Erscheinung gab es eventuell auch noch, aber bei der war ich mir unsicher.

Ich spornte Tetris an und ritt eilig aus der Stadt. Ich ritt einige Schleifen und Umwege, um so Geralt von meiner Spur abzubringen, falls er mir folgen sollte. Als jedoch dem Weg zwischen Wald und Kanal folgte, wurde mir ein wenig mulmig. Wusste ich doch, was für ein Monster dort drinnen lebte. Gegen einen Waldschrat würde ich selbst mit dem besten Training niemals ankommen. Tetris schien meine Gedanken zu spüren und wurde ebenfalls ein wenig unruhig, so beschleunigte ich noch ein wenig und hoffte unversehrt im Leuchtturm anzukommen.

Erst als sich der Wald ein wenig lichtete und ich das Holzfällerlager deutlich hinter mir gelassen hatte, fühlte ich mich wohler. Und als der Leuchtturm endlich in Sicht kam, konnte ich völlig durchatmen. Am Fuße des Turms hielt ich an und ließ mein Pferd grasen. Er würde sich in Sicherheit bringen, sollte ein Monster auftauchen.

Vorsichtig betrat ich den Leuchtturm, doch er war wirklich verlassen, warum sonst sollten sich Triss und Geralt hier vergnügen. Ich kletterte die erste Leiter hinauf und machte es mir bequem. Doch dann überlegte ich es mir anders und kletterte wieder hinunter. Ich hatte Angst, dass sich doch jemand an meinem Pferd vergreifen könnte. So lockte ich ihn durch die Tür ins Erdgeschoss. Er passte grade so hindurch. Die Tür ließ sich sogar von innen verriegeln.

Ich nahm Tetris den Sattel ab und kletterte dann wieder hoch. Auf einer Schlafmatte rollte ich mich zusammen. Ich überlegte was ich nun machen sollte, ganz alleine würde ich Ciri niemals finden. Ich wusste zwar wo sie ist, aber ohne Hilfe würde ich nicht lebend dort ankommen. Aber wenn ich bei Geralt bliebe, müsste ich ihm nach Skellige folgen, aber wirklich verlockend klang das nicht. Der Schiffbruch, die Kälte, die Berserker und nicht zu vergessen, welchen Ärger Yennefer dort veranstalten würde.

Vielleicht sollte ich einfach Uma holen und versuchen Kaer Morhen zu finden. In Redanien müsste ich nur dem größten Fluss in Richtung Kaedwin folgen, der würde mich direkt ins Kaer Morhen Tal führen, aber wie würde ich überhaupt nach Kaedwin kommen? Und das mit Uma. Ich seufzte. Das war alles ziemlich Schwierig, selbst wenn ich bis dorthin kommen würde, wie könnte ich Vesemir davon überzeugen mir zu glauben? Letho wäre sicherlich noch nicht da. Zumindest in den Spielen waren die Leute, die Geralt dorthin geschickt hatte, beim ersten Besuch noch nicht dort. Warum auch immer.

Über meine Gedanken schlief ich ein.
 

Am nächsten Morgen, fühlte sich mein Körper ziemlich wund an. Der harte Boden war nicht sonderlich prickelnd für meine Prellungen. Ich quälte mich hoch und suchte meine Vorratstasche aus dem Beutel. Ich nahm ein wenig Trockenfleisch und den Wasserschlauch hervor. Ich fand sogar einen kleinen Becher. In diesen füllte ich Wasser und dann eine großzügige Dosis des Schmerzmittels. Schnell trank ich es aus. Während ich auf die Wirkung wartete, aß ich das Trockenfleisch.

Dann packte ich meine Sachen zusammen. So langsam konnte ich die Wirkung spüren und war zuversichtlich, dass alles glatt gehen würde.

Ich machte Tetris Aufbruch bereit und führte ihn aus dem Turm. Während ich mich auf den Weg zur Imkerei machte, überlegte ich, wie ich am besten vorgehen sollte. Am besten ich würde den Hund erst mit einigen Bomben schwächen und dann mit dem Silberschwert und Klingenöl angreifen. Aber mache ich das bevor ich ihn aus dem Keller lasse, oder danach?

Vielleicht erst die Bomben und dann mal sehen, ob er davon läuft. In direkter Sichtweite von Novigrad hielt ich mich nicht lange auf. Ich ließ Tetris angaloppieren und erreichte so nach einiger Zeit die Imkerei. Im Hof angekommen, stieg ich vom Pferd und trat dann ins Gebäude. Nach kurzer Suche fand ich den richtigen Halbling. Er musterte mich misstrauisch.

„Ich habe gehört ihr habt ein Problem mit einem Bienenphantom?“ fragte ich ihn. Er nickte. „Ja, aber seit wann nehmen Hexenjäger solche Verträge an?“ wollte er wissen. Ich zuckte mit den Schultern. „Ich bin kein wirklicher Hexenjäger, bin denen nie beigetreten und Münzen kann man immer gebrauchen.“ Erwiderte ich. „Hm, verstehe. Aber nach der Sache mit den Magiern und den Doppler ist das schwer zu glauben.“ Antwortete der Imker.

Erneut zuckte ich mit den Schultern, „Nun das war Zufall, aber du und deine Familie habt vor mir nichts zu befürchten, solange ihr euch an die Gesetze haltet.“ Beruhigte ich ihn. Er nickte dankbar. „Wir achten die Gesetze immer.“ Versicherte er mir. „Gut, dann zum geschäftlichen.“ Wechselte ich das Thema. „Du bringst mir den Beweis das du das Bienenphantom erlegt hast, dann bekommst du von mir 400 Kronen.“ Versprach er. 400 Kronen? Das war deutlich mehr, als Geralt im Spiel aushandeln konnte. Wollte der Halbling mich ein wenig bestechen?

Ich nickte, „Einverstanden. Dann zeig mir doch mal den Ort, wo ihr es zuletzt gesehen habt.“ Forderte ich.

Der Halbling führte mich zu dem vereisten Bienenstock. Einige Pfoten Abdrücke konnte man noch gut erkennen. Ich untersuchte die Stelle, oder ich tat mehr so als würde ich sie untersuchen. „Hm, ich denke ich weiß um was es sich handelt. Sag gibt es hier Höhlen, alte Ruinen oder unbenutzte Keller?“ frage ich den Mann.

„Höhlen und Ruinen keine. Aber das Haus, dass ich für meine Söhne angefangen habe zu bauen, hat einen Keller. Hier der Schlüssel. Es ist am Ende der Wiese, hinter dem Teich.“ Erklärte er mir. „Hm gut, ich werde es mir ansehen. Es wäre besser, wenn ihr drinnen wartet. Es könnte gefährlich werden.“ Forderte ich noch. Dann holte ich Tetris und machte mich auf den Weg.

Als die unfertige Hütte in Sicht kam, fing mein Körper eine erhöhte Menge an Adrenalin zu produzieren. Ich konzentrierte mich auf meine bevorstehende Aufgabe.

Nahe der Hütte stieg ich vom Pferd und suchte alles zusammen was ich brauchen konnte. Ich würde die Demeritiumbomben, Drachentraum und Tanzender Stern brauchen. Dazu etwas Konstruktöl. Das Öl trug ich auf mein Silberschwert auf und die Bomben hing ich an meinen Gürtel. Glücklicherweise hatte an der Rüstung eine raue Fläche, an der ich die Lunten entzünden konnte.

Noch einmal tief durchatmend schritt ich zur Kellertür. Leise Schloss ich sie auf. Als erstes warf ich den Drachentraum hinein und direkt danach den Tanzenden Stern. Ich duckte mich zur Seite und hielt mir die Ohren zu. Nachdem die Explosion abgeklungen war, stürmte der Hund aus der Tür. An einigen Stellen brannte er noch und an anderen sah er ziemlich angekokelt und mitgenommen aus. Als klar war, dass er nicht fliehen würde, bewarf ich ihn mit der Demeritiumbombe um seine magischen Fähigkeiten zu blockieren. Der Staub glitzerte in einer großen Wolke um ihn herum, ich zog mein Silberschwert und sprang auf ihn zu. Ich konnte einige Treffer landen, bevor der Hund der wilden Jagd sich wieder einigermaßen orientieren konnte. Er stürmte auf mich zu und rammte mich frontal. Einige Meter weiter, blieb ich am Boden liegen.

So schnell ich konnte sprang ich wieder auf die Füße und konnte mein Schwert gerade noch rechtzeitig hochreißen. Der Hund spießte sich selber auf, als er mich anspringen wollte. Tot fiel er vor meine Füße. Da hatte ich verdammt Glück gehabt. Man gut das diese Art von Monster nicht wirklich intelligent waren. Ich zog mein Schwert aus dem Kadaver und kniete mich daneben. Ich nahm meinen größten Dolch und fing an den Kopf abzutrennen.

Das war gar nicht so einfach und eine ziemlich blutige Angelegenheit. Aber ich wollte auch nicht warten, bis er ausgeblutet war, wer weiß welche Aasfresser sonst angelockt werden würden.

Nachdem ich endlich die Wirbelsäule durchtrennt hatte, band ich den Kopf an den Sattel von Tetris und ritt zur Imkerei zurück.

Zwischendurch hatte ich noch eine kleine Pause eingelegt, um ein wenig zu trinken und vorbeugend noch etwas von dem Schmerzmittel zu nehmen. So wie der Hund mich durch die Luft gewirbelt hatte, hatte ich jetzt bestimmt wieder einige neue Prellungen, wenn nicht sogar etwas angeknackst.
 

Der Halbling schien ziemlich erstaunt zu sein, mich schon wieder zusehen. Oder es lag einfach an meinem Aussehen, überall hatte ich Blut kleben und dort wo kein Blut war, klebte Dreck an mir.

Ich zeigte ihm die Trophäe und er überreichte mir den Beutel mit Münzen. Ich zählte die Münzen zwar nicht, aber ich öffnete den Münzbeutel um zu sehen, ob auch wirklich nur Münzen darin waren. Es schien alles zu passen. So verabschiedete ich mich und ritt davon.

Da es jetzt früher Nachmittag war und ich es bis zum Leuchtturm nicht vor der Dunkelheit zurück schaffen würde, beschloss ich zu Sieben Katzen zu reiten. Dort hatte man vielleicht ein Bett für mich. Das Adrenalin im Blut ließ nach und so langsam wurde mir schummrig. Vielleicht hatte ich mir mal wieder den Kopf gestoßen, ohne dass ich es groß bemerkt hatte. Aber als mit der Hand über meinen Kopf fuhr, konnte ich jedoch keine Beule oder ähnliches fühlen.

Ich fing mir dann aber doch so langsam an Sorgen zu machen, als meine Sicht leicht verschwamm und Lichtpunkte vor meinen Augen tanzten.
 

Doch meine Gedanken schweiften bald ab und ich konnte sie nicht mehr wirklich fokussieren, wollte es auch gar nicht. Dümmlich grinsend und vor mich her starrend ließ ich Tetris den Weg selber bestimmen. Hin und wieder pfiff ich kurze Melodien, die mir in den Sinn kamen.

Die Sieben Katzen war nicht mehr weit, als plötzlich jemand nach den Zügeln griff und Tetris zum Stehen brachte. „Hier treibst du dich rum, wo warst du?“ fragte mich jemand. Ich sah mich um, bis mein Blick auf einen Mann fiel, der neben meinem Pferd stand. „Hey! Oh, hallo schöner Mann, du hast nach mir gesucht, warum?“ fragte ich ihn.

„Was ist denn mit dir auf einmal los? Wo warst du?“ wollte der dunkelhaarige wissen. Ich kicherte, „Ist doch alles gut. Ich habe das Bienenphantom gejagt. Siehst du, ich habe sogar eine Trophäe!“ rief ich und zeigte stolz auf den abgetrennten Kopf. Der Mann gab ein Geräusch der Überraschung von sich, was mich erneut kichern ließ.

„Du bist ja völlig neben der Rolle, was hast du angestellt?“ wollte er wissen. „Habe ich doch gesagt, ich habe das Phantom erlegt.“ Schmollte ich. „Ja, ja. Schon gut. Wir gehen jetzt zu Geralt, soll er sich um dich kümmern.“ Grummelte er. „Warum soll er sich um mich kümmern und nicht du?“ fragte ich ihn unschuldig. Lambert starrte mich nur an. „Du bist ein hübscher Mann und ich eine Frau. Lass uns irgendwo zusammen hingehen.“ Schlug ich vor. Der Hexer starrte mich an, als wäre mir ein zweiter Kopf gewachsen. Er ließ die Zügel nicht locker und ging los. Verspielt trieb ich Tetris ein wenig an, um näher an Lambert zu kommen. Ich beugte mich vor und fasste nach seinem Kopf. Ich wollte durch seine Haare streichen. Doch Lambert duckte sich unter meiner Hand weg und ich wäre beinahe vom Pferd gefallen. Er führte Tetris bis zu der Taverne und band ihn davor fest.

„Komm, Geralt wartet drinnen.“ Meinte er zu mir. Doch als ich einfach nur auf dem Pferd sitzen blieb, zog er mich aus dem Sattel. Ich fiel in seine Arme, „Oh, hast du es eilig schöner Mann?“ säuselte ich und strich durch seine Haare.

„Lass das.“ Fauchte er mich an und zog mich in die Taverne. Ich klammerte mich jedoch an seinen Arm und stolperte neben ihm her. „Nicht so schnell, oder hast du es wirklich eilig?“ fragte ich leise, dann strich ich über seine Arme, „Du scheinst stark zu sein, deine Muskeln gefallen mir.“ Hauchte ich.
 

In der Tür blieben wir kurz stehen und Lambert sah sich um, nicht das ich mir in dem Moment so wirklich bewusst war, um wen es sich handelte, mein Kopf war dafür zu benebelt.

Er führte mich zu einer dunklen Ecke zu einem Tisch.

„Wir haben ein Problem.“ Meinte mein Begleiter zu demjenigen der bereits am Tisch saß. „Oh, du bist wohl ein ganz wilder, hm. Du willst mich teilen? Du hast recht, das könnte eine Menge Spaß bringen.“ flüsterte ich. Ich hatte den Satz noch nicht beendet gehabt, da hatte der weißhaarige sich schon umgedreht und starrte mich an.

„Sie hat den Verstand verloren. Sie war schon so, als ich sie gefunden hatte.“ Beschwerte sich er Dunkelhaarige.

„Ich bin nicht verrückt.“ Schmollte ich und setzte mich auf den Schoß von Geralt. „Sag ihm, dass ich nicht verrückt bin, ja? Ich bin ganz lieb.“ Säuselte ich zu Geralt und drehte eine von seinen Haarsträhnen um meinen Finger.

„Wo hast du sie gefunden?“ fragte Geralt Lambert und ignorierte mein Verhalten. „Hier ganz in der Nähe. Es scheint als hätte sie ein Bienenphantom gejagt. Das hatte sie jedenfalls behauptet, als ich sie fand.“ Meinte Lambert.

„Ich habe es nicht nur gejagt, ich habe es auch erlegt.“ Warf ich dazwischen.

„Hm, hab ihn in einem Keller gefunden. Bomben drauf und dann mit dem Schwert. Ging ganz schnell.“ Gab ich an, „Und jetzt habe ich zwei schöne Männer als Belohnung bekommen.“ Säuselte ich und strich Geralt über die Wange. Der jedoch fing meine Hand, „Ich stimme dir zu, hier stimmt eindeutig etwas nicht.“ Meinte er zu Lambert. Er nahm mein Kinn zwischen die Finger und hielt mein Gesicht fest. „Alkohol kann es nicht sein.“ Murmelte er, „Hat dich irgendetwas gebissen, gestochen, gekratzt oder sonst irgendwie verletzt?“ wollte er von mir wissen.

Ich schüttelte den Kopf, soweit es ging, doch dann überlegte ich kurz. „Der Hund hat mich gestoßen, aber sonst nichts.“ Kicherte ich. Geralt starrte mir in die Augen. „Völlig unfokusierte und geweitete Pupillen.“ Kommentierte er.

„Ihr habt gleiche Augen. Seid ihr Brüder?“ stellte ich hilfreich fest, als ich Geralt ebenfalls anstarrte. „Reiß dich zusammen!“ knurrte Geralt mich an und schob mich von seinem Schoß. Schmollend setzte ich mich zu Lambert. „Er mag mich nicht.“ beschwerte ich mich bei ihm. Lambert sah mich mitfühlend an, „Er ist halt ein alter Sack.“ Murmelte er. Ich kicherte, dann hängte ich mich an Lamberts Arm. „Stimmt, er hat schon weiße Haare. Ich mag keine alten Männer.“ Flüsterte ich verschwörerisch.

Lambert jedoch löste meine Hand von seinen Arm, schmollend sah ich ihn an. „Magst du mich auch nicht?“ wollte ich von ihm wissen. „Doch, doch. Natürlich mag ich dich.“ Beruhigte er mich, so wie man ein kleines Kind beruhigen würde.

Strahlend umarmte ich ihn und gab ich einen Kuss auf die Wange. „Reiß dich bitte zusammen. Die Leute schauen schon.“ Grummelte er.

„Dann lass uns irgendwo hingehen, wo keiner gucken kann.“ Schlug ich vor. Doch bevor ich von ihm eine Antwort bekam, mischte sich Geralt ein. „Lambert nein. Sie kann nicht klar denken.“ Ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Natürlich kann ich das, sag mir nicht was ich tun soll. Aber wen ihr nicht wollt, such ich mir halt jemanden der mich will.“ Schmollte ich wieder. Als ich aufstehen wollte, hielt Lambert mich an meinem Handgelenk fest, „Bleib hier. Geralt wird sich auch benehmen.“ Beschwor er. Dieser nickte nur. Jetzt wieder gut gelaunt, lächelte ich vor mich hin und schielte immer wieder zu Lambert rüber.

Ich lehnte mich an seine Schulter und ließ meine Finger ganz unauffällig auf seinen Oberschenkel klettern. Ich ließ sie hin und her tanzen und jedes Mal näher an seinen Schritt, ehe ich sie wieder entfernte. Als meine Finger ihr Ziel letztendlich erreichten und leicht über den Stoff strichen, zog er meine Hand weg und platzierte sie auf dem Tisch. Als ich versuchte sie dort wegzuziehen, hielt er sie fest. Also fing ich an, mit seinen Fingern zu spielen.

Der andere Hexer beobachtete uns nur. Vielleicht sagte er auch etwas, aber ich hörte nichts. Ich konzentrierte mich ganz auf die selbstauferlegte Aufgabe, den Mann neben mir irgendwie und zur Not mit allen Mitteln zu verführen. Ich brauchte ihn, am besten jetzt und sofort.
 

Ich nahm einen seinen Finger und saugte leicht daran, aber er zog ihn sofort weg. „Lass das!“ zischte er. „Magst du es nicht, abgesaugt zu werden?“ flüsterte ich schamlos in sein Ohr, bevor ich sein Ohrläppchen zwischen meine Lippen saugte. „Ich würde das für dich machen. Und noch viel mehr. Du musst nur sagen was du möchtest.“ Hauchte ich.

Er musste ein leises Stöhnen unterdrücken und schob mich von sich weg.

„Du solltest nicht darauf eingehen. Sie ist völlig neben der Spur. Ich glaube nicht, dass sie das wirklich will. Wir sollten sie zurück ins Rosmarin bringen und in ihrem Zimmer einsperren, bis sie wieder normal ist.“ Mischte sich der andere Hexer ein.

„Hör nicht auf ihn. Er ist nur eifersüchtig, weil ich keine alten Männer mag. Dich mag ich, also lass uns ein wenig Spaß haben.“ Flüsterte ich zu dem dunkelhaarigen und versuchte auf seinen Schoß zu klettern. Er schob mich allerdings wieder auf die Bank neben sich und hielt mich dort fest in dem er seine Hand auf meinem Oberschenkel drückte, zufrieden seufzte ich, seine Finger strichen leicht über die Innenseite meiner Schenkel.

Dann lehnte er sich zu dem anderen Hexer rüber. „So kriegen wir sie nie in die Stadt. Außerdem hat sie ja klar gesagt, was sie will. Soll sie sich wirklich einem Fremden an den Hals werfen, der sonst etwas mit ihr macht? Ich pass auf sie auf und du kannst den anderen ja Bescheid sagen, dass wir sie gefunden haben.“ Meinte er.

Geralt schlug mit der Hand auf den Tisch. „Gut, wenn du meinst, dass sie so ausnutzen willst ist deine Sache. Aber dann komm später nicht wegen den Konsequenzen zu mir, die kannst du schön alleine auslöffeln.“ Schimpfte er und stand auf. Ich schaute ihm nur stumm hinter her. „Spaßbremse.“ Murmelte ich und ignorierte alle Blicke, die Geralt mit seinem Ausbruch auf uns gelenkt hatte.
 

„Du bleibst schön hier sitzen, ich bin gleich wieder da. Ich hole nur etwas zu trinken.“ Sprach Lambert zu mir und stand ebenfalls auf. Ich folgte ihm mit dem Blick, er ging zum Wirt und bestellte sich etwas. Der Wirt reichte ihm zwei Krüge und er nahm sie entgegen, nachdem er einige Münzen auf den Tresen gelegt hatte.

Kurze Zeit später war er wirklich wieder bei mir am Tisch. Er stellte einen Krug vor mich hin und nahm sich den anderen. Neugierig trank ich einen Schluck, es schien irgendein Saft zu sein. Ich ließ ihn mir schmecken während Lambert an seinem Getränk nippte. Vermutlich Bier.

„Hey schöner Mann,“ murmelte ich und stieß Lambert an. „Ignorier mich nicht.“

Er schaute zu mir rüber, „Hm, was denn?“ wollte er wissen. Ich ließ meine Hand auf seinen Oberschenkel gleiten. „Du bist für ein wenig Spaß zu haben, oder?“ fragte ich unschuldig. Er sah mir direkt in die Augen, „Nur wenn du das auch wirklich willst.“ Brummte er. Ich rückte näher an ihn ran und versuchte in seinen Hintern zukneifen. „Würde ich den sonst fragen, wenn es anders wäre?“ kicherte ich. „Hab schon so manches gehört.“ Gab er nur zurück.

Ich lehnte mich an ihn und hob meine Hand in seinen Nacken. Sanft ließ ich meine Finger über seine Haut gleiten. Ein schaudern ging durch ihn. Die Finger meiner anderen Hand lagen nahe seinem Schritt und strichen neckend immer mal wieder darüber. Ich konnte das Pulsieren seiner Erregung spüren. Wie zufällig öffnete er leicht seine Beine und ließ meiner Hand mehr Spielraum. Ich nutzte dies gleich aus und Lambert ballte seine Faust um seine Handschuhe, die auf dem Tisch lagen, um die Beherrschung nicht zu verlieren.
 

Irgendwann waren wir dann schließlich in einem der Zimmer angekommen. Ich warf meinen Beutel in eine Ecke und öffnete meine Waffengurte. Die Schwerter stellte ich zu den von Lambert an die Wand.

Dann ging ich auf ihn zu und zog ihn in einen Kuss. Am Anfang erwiderte er ihn nur zögerlich, als wäre er sich der Situation noch nicht ganz sicher. Doch als ich ihn von seiner Jacke befreit hatte, übernahm er die Oberhand.

Er löste die Schnallen meiner Rüstung und half mir dabei sie auszuziehen. Er faste mich an der Hüfte und zog mich näher an ihn. Er küsste meinen Hals und sein Bart kratzte leicht an meiner Haut. Er ließ seine Hände nach hinten auf meinen Po rutschen und drückte mich an ihn. Ich stöhnte. „Bist du dir wirklich sicher?“ fragte er leicht heiser.

„Hm, nicht wenn du mich noch länger warten lässt.“ hauchte ich an sein Ohr bevor ich dann an seinen Ohrläppchen knabberte. Er drückte mich gegen die Wand und küsste mich erneut. Seine Hände lagen noch auf meinem Po und kneteten dort leicht, bis er eine Hand an meinem Körper hoch wandern ließ und dann mein Gesicht fasste, um es für den Kuss besser zu positionieren. Ich schnappte nach seinen Lippen und zog seine volle Unterlippe zwischen meine Zähne. Schnell drehte er mich um und presste nun meine Brust gegen die Wand. „Schön brav sein.“ Raunte er mir in den Nacken und biss zärtlich zu. Ich wimmerte lustvoll. Während seine Hand den Weg in meine Hose fand und nach vorne zwischen meine Schenkel rutschte um dort ein wenig zu necken, rieb er sich an meinem Hintern. Ein weiteres Stöhnen entfuhr mir. Mit meinen Händen versuchte ich Halt an der Wand zu finden. Doch ich fand keinen, so griff ich nach hinten und krallte mich in die Kleidung von Lambert und zog ihn näher an mich. Der Hexer drehte mich erneut um und küsste mich gierig.

Er dirigierte mich Rückwärts bis zum Bett und als meine Kniekehlen dagegen stießen, ließ ich mich nach hinten fallen. Ich trat meine Stiefel von den Füßen und rutschte weiter hinauf. Er kroch ebenfalls auf das Bett, allerdings hatte er mittlerweile nur noch seine Hose an. Ehrfürchtig strich ich über seine glatte, gut bemuskelte Brust. Im Gegensatz zu Geralt, hatte Lambert kaum sichtbare Narben. „Gefällt dir was du siehst?“ raunte er. „Hm, eine nette Aussicht.“ Gab ich grinsend zu. Seine Hände strichen unter mein Hemd und schoben es langsam hoch. Als er es mir ausgezogen hatte, besah er mich mit einem Stirnrunzeln. Dann strich er mit seinen Fingern erst die Narbe unter meinem Bauchnabel entlang und dann die über meiner Brust. „Woher hast du die?“ fragte er.

Ich deutete auf die Obere, „Die ist von einer Antilope, sie hatte mich aufgespießt und die am Bauch weiß ich nicht, die habe ich schon seitdem ich mich erinnern kann.“ Antwortete ich leise. Da er in seinem Tun innehielt und meine Prellmarken musterte, ergriff ich die Gelegenheit, fasste ihn und drehte uns um, so dass ich nun auf seiner Hüfte saß. Ich kicherte über seinen verdutzten Blick und ließ meine Hüfte leicht kreisen, um ein wenig Reibung zu bekommen.

Erstaunt sah er zu mir hoch und lachte dann mit. Ich beugte mich zu ihm runter und küsste ihn, als Antwort stieß er mit seiner Hüfte etwas nach oben. Eine Hand ließ ich nach unten gleiten und fing an die Verschlüsse seiner Hose zu öffnen. Ich konnte spüren, wie begeistert er von unserer Aktivität war.

Er tat es mir gleich und als er mir die Hose aus zog, entblößte er die nächsten Narben von mir. Zärtlich strich er darüber. „Du scheinst ein gefährliches Leben zu haben.“ Sprach er. „Erst seit kurzen.“ Erwiderte ich. Er setzte sich mit mir auf seinem Schoß auf und entfernte die letzte Kleidung von uns.

Lambert hielt mich fest und drehte uns um, nun lag ich wieder unten. Seine Hand strich zärtlich an meinem Oberschenkel während er eine Spur aus Küssen von meinem Hals in Richtung Brust hinterließ. Zufrieden seufzte ich und rekelte mich unter ihm. Mit seiner anderen Hand knetete er sanft meine Brüste.

Da ich dies aber eher unangenehm empfand und nur wenig erregend zog ich sie weg. Dafür griff er nach meinem Gesicht und küsste mich gierig und ich stöhnte in den Kuss während er sich weiter zwischen meine Beine drängte. Ich hatte jedoch andere Pläne und drehte uns zurück. Ich saß nun wieder auf ihm und rutschte auf seinen Beinen weiter nach hinten. Meine Hände zog ich sanft über seine Rippen und Taille ehe sie auf seinen Hüftknochen zum Ruhen kam. Ich verteilte küsse auf seinem Unterleib. Als er mit seiner Hüfte nach oben stieß, drückte ich sie mit meinen Händen aufs Bett und hielt sie dort fest. Eine seiner Hände vergrub sich in mein Haar und drückte sanft meinen Kopf tiefer. Lächelnd ließ ich es zu, dass er die Kontrolle übernahm. Er zeigte deutlich was er wollte und so tat ich ihm den Gefallen.
 

Als ich erwachte hörte ich einen ruhigen Herzschlag unter meinem Ohr und mein Kopf ruhte auf einer starken Brust. Mit meinen Fingern zeichnete ich Kreise auf die Haut, was mein Kopfkissen zum Erwachen brachte. „Hm, lass mich schlafen. Du machst mich fertig, Weib.“ Brummte er und war im nächsten Augenblick auch schon wieder eingeschlafen.

Das sagte nicht der erste Mann zu mir. Dachte ich leise kichernd. Ich schloss auch noch mal die Augen und genoss einfach die Ruhe. Ich musste doch noch weg gedöst sein und schreckte hoch, als sich mein Kopfkissen anfing zu bewegen und mir einen guten Morgen wünschte. Jedoch durchzuckte ein Schmerz meine Rippen, die ich fluchend festhielt.

„Ich hoffe du fluchst nicht wegen mir so?“ fragte Lambert. Ich sah zu ihm rüber. Ich weiß nicht was er erwartet hatte, aber meine Reaktion sicherlich nicht. „Morgen. Nein, hab mich nur zu ruckartig bewegt.“ Erklärte ich und er schien so erleichtert zu sein, dass er mir einen Kuss gab. Ich zog mich leicht zurück und als ich ihn mir genauer anschaute, musste ich ein Lachen unterdrücken, seine sonst immer ordentlich zurück gekämmten Haare, standen wild ab, er hatte einen leichten Kissenabdruck im Gesicht und einen ziemlich deutlichen Knutschfleck am Hals. Seine Schultern wurden noch von leichten Überresten von Kratzern geziert, die aber bereits fast komplett verheilt waren.
 

Vorsichtig stand ich auf und fing an mich anzuziehen. Lambert setzte sich auf, „Ich hätte vermutet, dass du nach dem Aufwachen ziemlich sauer sein würdest, dass ich die Situation ausgenutzt habe.“ Deutete er an. Ich hielt inne und sah zu ihm rüber. „Warum bist du dann das Risiko dann eingegangen?“ fragte ich ihn. Er zuckte mit den Schultern. „Mir schmeißen sich nicht so viele Frauen an den Hals, wie dem berühmten weißen Wolf. Da habe ich mich gerne geopfert, bevor du zu irgendwem wildfremden hingehst, der dir sonst was an tun würde." gab er grinsend zu. „Und bist du sauer?“ fragte er dennoch. Ich schüttelte den Kopf. „Ich hatte beim Aufwachen zwar erst gedacht, das wäre alles nur ein seltsamer Traum gewesen, aber wenn ich mich richtig erinnere, habe ich es wirklich drauf angelegt und du hattest mich mehrmals gefragt. Also nein ich bin nicht sauer, ehrlich gesagt habe ich es ziemlich genossen. Ich hatte schon seit Ewigkeiten keinen Mann mehr gehabt. Und schon gar nicht einen, der mit mir mithalten konnte. Mir ist eher mein albernes Verhalten peinlich.“

Erleichtert atmete er auf. Er grinste mich schief an, „Du hast recht. Aber ich war mir nicht sicher, ob du dich erinnerst und Geralt hatte einige Dinge über dich gesagt.“

Meine Augen verengten sich, Lambert benahm sich irgendwie nicht wie Lambert. Seit wann war er so unsicher und unbeholfen?

„Glaub nicht alles was der erzählt. Er dachte schließlich auch, ich würde mich in eine Striege verwandeln. Und lass dir von dem bloß kein schlechtes Gewissen einreden, sein moralischer Kompass hängt doch selbst schief und er vögelt sich durch alle Gesellschaftsschichten der Weltgeschichte.“ Brummte ich und zog mich weiter an.

Auch Lambert fing nun an sich anzuziehen.

Ich ordnete mein Haar so gut es ging und wartete bis der Hexer ebenfalls fertig war. „Komm, lassen wir die anderen nicht länger warten. Geralt hofft doch sicherlich, dass ich dir den Kopf abgerissen habe.“ Spornte ich ihn mit einem Klaps auf seinen knackigen Hintern zur Eile an.

Er lachte nur.

Wir holten unsere Pferde und ritten gemütlich und einvernehmlicher Stille zurück in die Stadt. Am Tor wurde ich freundlich begrüßt und Lambert bekam misstrauische Blicke zugeworfen, aber keine Beleidigungen. Ich bildete mir gerne ein, dass es an meiner Anwesenheit lag.

Wir brachten die Pferde wieder im Stall gegenüber des Rosmarins unter und ich nahm meine Sachen und schulterte sie mühselig. Meine Rippen schmerzten mehr, als sie es gestern getan hatten, aber gestern war ich auch voll mit dem Pulver gepumpt und dann hatte ich auch wieder einen heftigen stoß drauf bekommen. Meine nächtliche Aktivität hatte sicherlich auch nicht zur Heilung beigetragen.

Ich folgte Lambert durch die Tür, die er mir aufhielt und konnte sehen wie Geralt Lambert hämisch angrinste, als dieser jedoch sah, dass ich recht gut gelaunt war, wurde sein Blick verwirrt. Lambert und ich grinsten uns nur an. Lambert setzte sich zu den anderen und ich ging die Treppe hoch um meine Sachen wieder weg zu bringen. Als ich Treppe wieder herunterkam, sah ich wie Lambert herzhaft gähnte und dann seinen Kopf auf seine Arme sinken ließ.

„Du siehst ziemlich fertig aus, hat sie dich doch aus dem Bett geworfen und auf dem Boden schlafen lassen? Würde dir recht geschehen.“ stichelte Geralt gerade. „Und wie sie mich fertig gemacht hat, ich schwöre unter ihren Vorfahren muss irgendwo ein Sukkubus gewesen sein.“ Gähnte er.

Das war eindeutig nicht die Antwort, die Geralt sich erhofft hatte. Dies konnte man ihm deutlich ansehen.

„Nicht das ich wüsste und letzte Nacht hattest du dich auch nicht beschwert Lambert.“ Grinste ich keck durch den Raum. Ich setzte mich zu den anderen an den Tisch. „Aber mir wurde schon so vieles angedichtet. Für die einen bin ich ein Werwolf oder ein Vampir, andere halten mich für eine Striege.“ Dabei sah ich Geralt eindringlich an, „Und Sukkubus war glaub ich auch schon dabei. Aber ich kann euch versichern, dass ich ein Mensch bin.“ Rittersporn war bei meinen Worten Stückchen für Stückchen näher zu Geralt gerückt. Ich grinste ihn nur wölfisch an, was aber bei der Wunde im Gesicht eher eine Grimasse wurde. Ich ließ die Trophäe auf den Tisch fallen, was Priscilla auf quieken ließ. „Was macht ihr eigentlich mit euren Trophäen?“ wollte ich von den Hexern wissen.

„Was ist das?“ wollte Zoltan wissen. „Das war das Bienenphantom, der Imkerei Honigwab. Aber eigentlich ein Hund der wilden Jagd.“ Antwortete ich.

„Dann war das gestern wirklich keine Spinnerei von dir?“ fragte Geralt ruhig. Ich schüttelte den Kopf. „Soweit ich weiß, hatte ich dir erzählt gehabt, wie ich es erlegt habe.“

„Soweit du weißt? Was soll das heißen?“ wollte Rittersporn sofort, neugierig wie er war, wissen. Ich zuckte nur mit den Schultern, er musste ja schließlich nicht alles wissen.

„Das soll heißen, das sie gestern völlig neben der Spur war. Was auch immer mit ihr los gewesen war, hat sie vorschlagen lassen, dass sie, Lambert und ich uns etwas vergnügen sollten.“ Breitete Geralt aus. Er wollte mich wohl in Verlegenheit bringen. „Und du hast abgelehnt? Wirst wohl doch noch ein treuer Bursche was?“ Fragte Rittersporn ungläubig. Der Hexer ignorierte den Seitenhieb.
 

„Das erklärt Geralts Aussage von gestern, dass er dich zwar gefunden hätte, aber Lambert sich um dich kümmert. Er sah ziemlich sauer aus.“ Murmelte Zoltan. „Ach hat er das? Mich gefunden? Dabei war ich der Meinung, dass es Lambert war, der mich gefunden hatte, während Geralt in einer Taverne saß.“ Ich funkelte Geralt an. Das Spiel können auch zwei spielen.

„Kein Streit am Morgen.“ Mischte sich nun Priscilla ein. „Wir sind alle erwachsene Menschen, also können wir uns auch so benehmen.“ Forderte sie. Geralt schnaubte nur verächtlich und ich streckte ihm die Zunge raus.

Rittersporn wurde von unserem Verhalten verwirrt und das machte ihn natürlich nur noch neugieriger was es mit mir auf sich hatte. „Wie kommt es eigentlich, dass ihr zusammen unterwegs seid?“ wollte er wissen. „Ciri.“ „Der Kaiser.“ Antworteten Geralt und ich gleichzeitig.

Das führte dazu, dass wir die Situation genauer erklären mussten. So erzählte Geralt, wie Yennefer und der Kaiser ihn zwangen, mich auf die Suche nach Ciri mit zu nehmen, während ich hingegen einwarf, wie der Hexer versucht hatte, der Sache zu entkommen. Alles in allem wurde es lustiger Vormittag.

„Also ist das bereits der zweite Vertrag, den du Geralt streitig gemacht hast?“ fragte Rittersporn und deutete auf den Hundekopf. Ich nickte, „Geralt du lässt ganz schön nach.“ Meinte der Barde da einfach. Lambert lachte.

Er hatte heute wieder viel Munition für seine Sticheleien bekommen.

Wir waren gerade fertig geworden mit dem erzählen, als die Tür aufging und jemandes Fremdes hereinkam. Zumindest dachte ich, dass es sich um einen Fremden handeln würde bis ich die Narbe erkannte. Es war Dudu.

Er kam näher, zögerte jedoch, als er mich sah. Ich verdrehte nur die Augen und Rittersporn rief ihn näher. Langsam kam Dudu an den Tisch und setzte sich dazu. Sein ganzer Körper war angespannt und schien jederzeit zur Flucht bereit.

Ich wandte mich ihm zu. „Du brauchst dich vor mir nicht zu fürchten. Ich tue dir nichts, selbst wenn ich es wollte, was ich definitiv nicht tue, meinst du einer der Anwesenden hier, würde das auch nur im Entferntesten zulassen?“ Dudu schaute die Leute am Tisch an und schüttelte dann Kopf. Zufrieden nickte ich.

Um den Frieden, der gerade am Tisch herrschte nicht zu stören, stand ich auf und ging nach oben in mein Zimmer. Ich ging zu meinem Beutel und zog das Pulver raus. Ich hatte zwar Schmerzen, aber das würde ich nicht mehr nehmen. Lambert hatte recht gehabt, wenn er sich geweigert hätte, wäre ich wohl sonst wem in die Arme gesprungen, wer weiß was dann passiert wäre. So schmiss ich das Pulver aus dem Fenster, soll sich doch irgendein Fisstechabhängiger darüber freuen.

Dann holte ich den Tiegel mit der Salbe hervor, bisher gab es damit keine Nebenwirkungen, also würde ich sie erst einmal weiter verwenden. Ich schraubte den Tiegel auf und stellte ihn neben mich, dann machte ich meinen Oberkörper frei.

Ich war gerade dabei, die Salbe auf meine Prellungen zu schmieren, als es an der Tür klopfte. Ich drehte meinen Rücken zur Tür und rief denjenigen herein.

Wer immer es war öffnete die Tür und blieb dann stehen, er räusperte sich. „Was ist denn? Und mach die Tür zu.“ Forderte ich. Ich hörte die Schritte das Zimmer betreten und die Tür zu gehen. Doch noch immer wurde nichts gesagt.

Genervt drehte ich mich um, Geralt stand dort und starrte mich unverhohlen an. Oder besser gesagt, meine blauen Flecken. Die alten aus den Kämpfen bzw. dem Überfall und die neuen Liebesbisse von Lambert. Wenn Geralt es meist eher ruhiger angehen lässt, war Lambert genau das Gegenteil.

„Gibt es was Wichtiges?“ fragte ich den Hexer, während ich obenrum nur einen BH anhatte, um besser die Prellungen behandeln zu können.

Er riss seinen Blick los und schaute mir ins Gesicht. „Priscilla schickt mich, ein Bote steht unten für dich. Er will den Brief nur persönlich übergeben.“ Murmelte er.

„Gut ich bin gleich unten.“ Blieb ich höflich, dabei hätte ich Geralt am liebsten rausgeschmissen, aber lieber ihn nicht weiter reizen. Ich wäre noch eine sehr lange Zeit mit ihm unterwegs und so langsam sollte man doch mit einander klarkommen.

Aber statt zu gehen, blieb er an der Tür stehen. „Gibt es noch was?“ wollte ich wissen und fing nebenbei an, mir mein Hemd überzuziehen, wobei ich ihm wieder den Rücken zu drehte.

„Wegen gestern Abend, …“ fing er an und ich verdrehte jetzt schon meine Augen. Immer diese Fürsorge an falscher Stelle. „Ich meine, ist alles Ordnung? Lambert ist meistens ein riesiges Arschloch und neigt zu Wutausbrüchen und Gewalt. Hat er dir auch wirklich nichts getan, was du nicht wolltest?“ fragte er mich. Mir blieb die Spucke weg, beschuldigte er gerade seinen Hexerbruder mich vergewaltigt zu haben?

Geralt interpretierte mein Schweigen wohl allerdings falsch.

Mitfühlend legte er seine Hand auf meine Schulter, „Wenn etwas war, dann sag es mir bitte. Ich kenne ihn seit er nach Kaer Morhen gebracht wurde. Ich weiß daher sehr gut, wie aufbrausend er ist.“ Murmelte er.

Wütend drehte ich mich um. „Sag mal spinnst du!? Fragst du mich gerade allen Ernstes, ob Lambert mich vergewaltigt hat?“ schrie ich ihn an. Mir war es egal, ob die anderen unten es hören konnten, sollten sie doch. Sie können ruhig wissen, wie schlecht Geralt von anderen dachte. „Wenn du dir wirklich solche Sorgen gemacht hast, warum hast du uns dann alleine gelassen? Mein Angebot gestern Abend stand auch für dich. Aber du hattest abgelehnt, weil du scheinbar nicht teilen wolltest, da brauchst du jetzt keine falschen Anschuldigungen hervor bringen. Von deinen sexuellen Abenteuern mal ganz abgesehen. Außerdem wenn sich hier überhaupt jemanden aufgedrängt hatte, dann war ich das und garantiert nicht Lambert.“ Fuhr ich nun etwas leiser fort.

Ich schnappte mir meine Rüstung und die Schwerter und ließ Geralt sprachlos stehen. So geschockt und im Falle von Lambert wütend aussahen, hatten sie wohl sehr gut hören können, was oben gesagt wurde.

Der nilfgaardische Bote stand peinlich berührt in der Nähe der Tür. Ich riss ihm den Brief aus der Hand und schickte ihn fort.

Ich öffnete das Siegel und starrte darauf. Es enthielt den einen Brief, den ich für mich selbst vorbereitet hatte und einen weiteren Zettel mit drei Namen darauf.

Ich war mir nicht mehr sicher gewesen wie Karadin sich nun nannte und hatte die Botschaft gebeten, mir alle Händler aufzuschreiben, die eine Witwe mit zwei Kindern geheiratet hatten und nun in Novigrad lebten.

Ich grübelte, der neue Alias von Karadin hatte etwas mit Aiden zu tun. Also nicht der Freund von Lambert, sondern ein Feuermagier namens Aiden, den ich vom LARP her kannte.

Da fiel mir der Name ins Auge Roland Treugger. Roland, so hieß der Spieler, der Aiden darstellte.

Praktischerweise waren die Adressen direkt neben den Namen notiert.

Auf dem Zettel, den ich geschrieben hatte, standen alle Infos zu Karadin, die ich noch wusste, ehemaliger Hexer, gehörte zur Katzenschule, verheiratet, Händler, dunkles Haar, Vollbart usw.

Hinter mir hörte ich Krawall, ich drehte mich um und sah wie Lambert auf Geralt los gehen wollte und wütend schimpfte wie ein Rohrspatz. Geralt hatte bereits ein blaues Auge. Zoltan, Rittersporn und Dudu versuchten Lambert fest zu halten, schauten aber auch nicht gerade freundlich zu dem anderen Hexer. Ich schlüpfte in meine Rüstung und pfiff dann einmal laut. Sofort hatte ich die Aufmerksamkeit von allen.

„Lambert komm, ich weiß wo Karadin ist.“ Rief ich und ging schon mal zur Tür. Sofort konnte ich hören, wie Lambert sich los riss und mir folgte.

„Wo müssen wir hin?“ wollte er wissen, als ich abbog und nicht zu den Pferden ging. „Nicht weit, er wohnt hier in Novigrad. Aber Lambert, ich bitte dich, halte dich erst einmal zurück.“ Grimmig nickte er. Ich konnte verstehen, dass er ziemlich angefressen war. Ich führte Lambert durch die Gassen und wir waren gerade ungefähr auf Höhe des Eisvogels, als wir Schritte hinter uns hörten, die auf uns zu eilten.

Wir gingen um die Ecke, als sie uns eingeholt hatten. Synchron drehten wir uns um, Geralt war uns gefolgt. „Was willst du hier?“ knurrte Lambert. Geralt zuckte mit den Schultern, „Euch von Dummheiten abhalten.“ Meinte er. „Ja natürlich. Du willst dich nur mal wieder einmischen. Oder haben die Anderen dich rausgeschmissen? Wahrscheinlich, warum kümmerst du dich nicht lieber um die Erscheinung, oder das Monster im Wald um deinen Kopf zu klären, statt uns hinter her zu laufen.“ Wollte ich von ihm wissen.

„Nein, ich will mich nicht einmischen, wirklich.“ Versicherte er uns. „Gut, dann kannst du ja gehen. Wir brauchen dich nicht.“ Forderte nun Lambert, ich stimmte ihm zu.

„Aber der Quäl… ähm Alanya ist noch verletzt und ihr wisst nichts über diesen Karadin. Ich könnte hilfreich sein.“ Wollte er uns umstimmen.

„Du magst vielleicht nichts über ihn wissen, aber das heißt nicht, dass ich nicht mittlerweile Informationen über ihn habe. Er kommt von der Katzenschule, hat eine Witwe geheiratet und deren Kinder adoptiert, nennt sich nun Roland Treugger und ist offiziell Händler von Luxusgütern, aber eigentlich verkauft er Sklaven. Außerdem wird sein Haus bewacht.“ Ratterte ich meine Informationen runter.

Die Augen der Hexer wurden größer. „Er ist ein Hexer?“ fragten beide. „War.“ Konterte ich.

„Ein Grund mehr, warum ich mitkommen sollte.“ Stellte Geralt fest.

„Aber nur wenn du dich nicht einmischt. Aber denk nicht, dass deine Worte von vorhin vergessen sind.“ Stimmte Lambert jetzt doch zu. Ich seufzte, da wurde ich einfach überstimmt.

Murrend drehte ich mich um und ging weiter nach Gildorf.

Das Anwesen von Karadin war das direkt vorne nahe dem Durchgang gelegen. Schweigend folgten mir die Hexer.

Ich musste mich kurz orientieren, aber die beiden Wachen vor dem Haus, wiesen deutlich den Weg. Wir gingen auf sie zu.

„Was wollt ihr?“ fragte die Wache, glücklicherweise blieben die beiden Hexer still. „Ich möchte mit dem Händler Treugger reden. Es ist geschäftlich.“ Bat ich. Eine der Wache nickte und verschwand im Haus. Kurze Zeit später kam sie wieder und wir wurden in den Innenhof geführt. Karadin, seine Frau und die Kinder befanden sich dort. Seine Frau spielte mit den Kindern während er zuschaute.

Als Karadin uns bemerkte stand er auf und kam auf uns zu.

Sein Blick huschte über uns, „Zweieinhalb Hexer, oder vielleicht doch Hexenjäger? Was für eine Überraschung, was kann ich für euch tun? Möchtet ihr etwas kaufen oder verkaufen?“ eröffnete er das Gespräch.

„Das Hexer Meuchelmörder werden, kann ich noch verstehen, aber Kaufleute?“ mischte sich Geralt jetzt schon ein.

Karadin hob die Schultern, „Warum denn nicht? Wir träumen doch alle davon unser leben zu ändern. Ich habe es nicht beim Träumen belassen. Angeblich ist noch kein Hexer in seinem Bett gestorben. Ich habe vor der erste zu sein.“ Antwortete er uns.

„Das muss sich noch rausstellen.“ Drohte Lambert. Soviel dazu, dass beide sich zurück halten sollten.

„Mein Freund Lambert wollte mit dir sprechen. Karadin!“ wechselte ich das Thema.

Fast unmerklich weiteten sich seine Augen. Schnell schickte er seine Frau und die Kinder mit den Wachen ins Haus.

Wir gingen ein Stück vom Haus weg und Karadin lehnte sich an den Zaun. „Ich bin ganz Ohr.“ Forderte er uns zum Sprechen auf.

„Rede du mit ihm, Alanya. Wenn ich es tue, verliere ich bei seinem erst Wort die Kontrolle und erwürge ihn.“ Bat Lambert. Seine Stimme verriet wie angespannt er war.

„Deine Frau weiß, wer du warst?“ wollte ich wissen.

Karadin nickte, „Wir sind ganz ehrlich und haben keine Geheimnisse voreinander. Sie betet jeden Tag für mich. Und weißt du was? Es scheint zu helfen.“

„Man sagt, der Glaube kann Berge versetzen, aber die Beweise dafür habe ich noch nie zu Gesicht bekommen.“ Entgegnete ich. „Sie weiß also, dass du Menschen als Sklaven verkaufst?“ fragte ich ins blaue. Seine Augen verengten sich.

„Also nicht? Vielleicht sollten wir ihr es sagen, welchen Waren sie diesen Luxus hier zu verdanken hat.“

„Woher weißt du das?“ grollte er. Sein Arm zuckte hoch. Sein Körper wollte anscheinend alten Bewegungsmustern folgen und zu einem Schwert am Rücken greifen, aber er hatte sich schnell wieder unter Kontrolle und führte die Bewegung nicht bis zum Ende aus.

„Ich verrate meine Quellen nicht. Es reicht das ich es weiß. Erinnerst du dich an Aiden? Ein Hexer. Er wurde in Ellander ermordet. Die Mörder sind gut bezahlt worden.“ Wechselte ich das Thema.

Karadin nickte, „Ich erinnere mich an ihn, wie an alle anderen auch … mit tiefsten bedauern.“ Sein Gesicht zeigte jedoch keinerlei Regung.

„Trotzdem war Aiden anders. Entgegen aller Gerüchte wollten wir ihn nicht töten. Wir waren gezwungen … als er uns angegriffen hat.“ Fuhr er fort.

„Wie lautet deine Version der Geschichte?“ wollte Geralt wissen und mischte sich schon wieder ein.

„Aiden hatte den Auftrag, den Fluch von der Tochter des Herzogs zu brechen. Er nahm das Geld, verpfuschte den Auftrag und verschwand, als das Mädchen starb.“ Zählte Karadin auf.

„Du lügst!“ mischte nun Lambert sich ziemlich aufgebracht ein.

„Wir wollten ihn nicht töten … wir waren Schuldeneintreiber. Er hatte das Geld schon ausgegeben, deshalb verlangten wir seine Schwerter. Als er sich weigerte, kochten die Gemüter hoch. Vienne, unsere Scharfschützin, verlor die Nerven. Sie traf Aiden genau ins Auge. Später hat sie ihre Version der Geschichte erfunden. Wohl, um ihr Schuldgefühl zu besänftigen.“ Versuchte er sich rauszureden.

„Ich habe genug gehört.“ Unterbrach ich das Gespräch. „Deine Reue ist gespielt. Außerdem gibt es n deiner Geschichte ziemliche Ungereimtheiten. Erst sagst du, Aiden hätte euch angegriffen, dann sagst du Vienne hätte die Nerven verloren. Auch deine Behauptung, ihr seid als Schuldeneintreiber angeheuert worden. Das ich nicht lache. Der Herzog ist angeblich von einem Hexer der Katzenschule betrogen worden und heuert dann einen weiteren Hexer der Katzenschule an, um sein Geld zurück zu holen und das bei dem schlechten Ruf dieser Schule? Das glaubst du doch selbst nicht.“ Höhnte ich.

„Ich weiß nicht, warum wir überhaupt reden. Wir sind hier um dich zu erledigen!“ grollte Lambert. Ich trat bei Seite, „Er gehört ganz dir, Lambert.“ Meinte ich. So schnell wie beide ihre Schwerter gezogen hatten, konnte ich gar nicht schauen.

Geralt stieß mich zur Seite, um mich aus dem Gefahrenbereich zubringen. Doch er hatte seine Kraft unterschätzt, so dass ich an der Außenmauer kurz benommen liegen blieb. Ich war wohl zusätzlich über irgendetwas gestolpert. Kopfschüttelnd versuchte ich mich wieder aufzurappeln.

Im Augenwinkel sah ich wie Karadin ein Zeichen in meine Richtung wirkte, da aber nicht direkt etwas passierte und er direkt im Anschluss ein Igni in Richtung Lambert wirkte, dachte ich es wäre fehlgeschlagen.
 

Ich bemerkte erst, als ich entwaffnet an einer ganz anderen Stelle des Hofes lag, Lambert über mir kniete und meinen Arm auf dem Rücken hielt, dass etwas ganz gewaltig nicht stimmte.

„Was, … was ist passiert?“ krächzte ich. Der Griff an meinem Arm lockerte sich. „Gut die Wirkung ist endlich verflogen.“ Konnte ich Lambert hinter mir hören. Als er meinen Arm ganz losließ drehte ich mich auf meinen Rücken und rieb mir meinen schmerzenden Arm. Der dunkelhaarige Hexer reichte mir seine Hand und half mir hoch.

„Karadin hatte dich mit einem ziemlich starken Axii getroffen.“ Erklärte er und spuckte in die Richtung des Leichnams.

Ein genervtes stöhnen kam von mir. Ich wurde schon wieder lahmgelegt, vielleicht gab es Amulette, die die Wirkung der Hexerzeichen abschwächte oder gar ganz abwehrte, zumindest die, die auf meinen Geist und Verstand Einfluss nahmen. Überlegte ich.

„Wir sollten hier abhauen bevor noch jemand etwas bemerkt.“ Merkte ich an. Als die Hexer sich schon wieder anfunkelten. Ich hatte mein Schwert eingesammelt und wieder verstaut. Schnell huschten wir von dem Gelände und schlichen uns durch die Gassen.

Wir hatten einen größeren Umweg durch die Scherben gemacht, um eventuell heran nahenden Wachen aus dem Weg zu gehen.

Wir gingen die Straße entlang, die vom kleinen Marktplatz zum Pfandleiher führte, als wir auf einmal einen lauten und spitzen Schrei hörten. Sofort waren die Hexer in Alarmbereitschaft. Ich konnte sehen wie sie sich konzentrierten, wahrscheinlich versuchten sie gerade mit ihren verbesserten Sinnen zu lokalisieren, von wo der Schrei kam. Als ein weiterer Schrei ertönte rannten die Beiden los. Ich hatte Schwierigkeiten den Hexern zu folgen.

Während die beiden Hexer in einen mir bekannten Innenhof abbogen, wurde mir klar, was gerade passierte und gab nochmal extra Gas. Der Schrei stammte vermutlich von Priscilla.

Die Angriffe hätte ich beinahe vergessen und das obwohl ich den Serienmörder vor ein paar Tagen getroffen hatte. Als ich endlich im Hof ankam, kniete Geralt bereits bei Priscilla und Lambert stand an der Mauer und las etwas, vermutlich die ‘Predigt eines besorgten Bürgers‘, kam es mir in den Sinn.

Keuchend blieb ich bei Geralt stehen. „Alles in Ordnung?“ fragte ich japsend, immer noch bemüht wieder genug Luft zu bekommen. Laufen und vor allem sprinten hatte ich immer gehasst, selbst beim Sportabzeichen war ich lieber 1000m geschwommen als 800m gelaufen.

Geralt nickte und schnitt das letzte Seil durch, mit denen die Bardin gefesselt war. Neben ihr lag ein Krug, die Flüssigkeit, die daraus ausgelaufen war, roch beißend. Es musste das Formaldehyd sein.

Geralt half Priscilla auf und sie klammerte sich an ihn, sie stand noch völlig unter Schock. Lambert gesellte sich zu uns, das Pergament, dass er gefunden hatte, war völlig zerknüllt.

Geralt versuchte sein Bestes, um Priscilla zu beruhigen und Lambert funkelte die Mauer an. Ich ging zu ihm rüber.

„Was ist los Lambert?“ wollte ich von ihm wissen. Er drehte seinen Kopf zu mir, „Wir kamen gerade noch rechtzeitig. Aber dieser Kerl, er ist einfach über diese Mauer verschwunden. Hochgeklettert wie eine Spinne.“ Grollte er und gestikulierte in Richtung Mauer. „Hab das noch gefunden.“ Fügte er hinzu und reichte mir das Pergament. Ich nahm es entgegen und überflog es, es stand nichts Neues drin, dasselbe wie auch im Spiel.

„Ich denke, wir sollten Priscilla zu Rittersporn bringen.“ Schlug Geralt vor. „Nein, es wäre besser sie zuerst zu einem Arzt zu bringen. Sie steht noch unter Schock und merkt vielleicht noch gar nicht wie sie verletzt ist.“ War mein Gegenvorschlag.

Widerwillig stimmte Geralt mir zu und so machten wir uns auf den Weg zum Hospital. Wir waren noch nicht weit gekommen, als uns jemand entgegen gelaufen kam. „Priscilla! Priscilla, was ist passiert?“

Ich schaute mir die Frau an, die jetzt vor uns stand, es musste Lispellotte sein. „Sie wurde angegriffen und wir bringen sie nun ins Hospital. Du könntest uns und auch Priscilla einen Gefallen tun, indem du zu Rittersporn gehst und ihm Bescheid sagst.“ Bat ich sie schnell.

Es war ganz praktisch das sie hier auftauchte, vielleicht konnte sie uns den Hinweis auf die anderen Angriffe geben. Wenn nicht musste ich mir etwas einfallen lassen.

Sie nickte hektisch, „Ja, das werde ich machen.“ Beeilte sie sich zu sagen und lief auch schon weiter.

Auch wir gingen weiter, diesmal ohne Störungen. Nach einiger Zeit waren wir im Hospital angekommen. Glücklicherweise mussten wir auch nicht warten, dass wir beziehungsweise Priscilla drankamen. Lambert und ich warteten unten, während Geralt die verletzte Priscilla die Treppe hoch trug. Geralt kam nicht gleich wieder runter, so dass ich annahm, das er bei Priscilla bleiben durfte. Vielleicht erzählte er dem Chefchirurgen ja, was passierte und der würde von alleine auf die Gemeinsamkeiten zu dem anderen Toten kommen und dies auch Geralt erzählen.

So oder so, irgendwie musste ich die Hexer auf die Spur des Vampirs bringen. Wenn Lotte oder der Arzt nicht die Infos gaben, musste ich mir etwas einfallen lassen. Aber ich würde nicht in die Leichenhalle einbrechen, vielleicht würde mir Pastodi eine Genehmigung geben, den Morden offiziell nach zu gehen oder zumindest die Leichen untersuchen lassen.

Während ich in meinen Überlegungen gefangen war, war Rittersporn mittlerweile angekommen und zu Priscilla durchgelassen worden.

Lambert saß still neben mir. Irgendwann kam Geralt wieder dazu und wir gingen nach draußen. Lotte wartete dort auf uns.

„War das der selbe Angreifer, der die anderen ermordet hatte?“ wollte sie gleich wissen. „Vermutlich, es deutet zumindest darauf hin.“ Antwortete Geralt. Ah, er hatte wohl die Infos vom Arzt erzählt bekommen. Dann schickte er sie weg.

„Ich werde mich nachher mit dem Arzt treffen, um die Obduktion am letzten Opfer zu machen.“ Meinte Geralt, ich hob eine Augenbraue. „Ach. Der Leichenbeschauer wird das einfach so zulassen?“ wollte ich von ihm wissen. Er schüttelte doch jedoch nur mit dem Kopf. „Nein wir werden uns reinschleichen.“ Murmelte.

„Auf keinen Fall. Ich werde zum Hochwürden gehen und offiziell die Bitte stellen, die Ergebnisse zu bekommen.“ Entgegnete ich. „Wenn du erwischt wirst, gibt es jede Menge ärger. Du kannst dir den letzten Tatort genauer anschauen und ich gehe hoch zum Tempel, so verlieren wir auch keine Zeit.“

„Aber wir wissen nicht wo der ist. Es ist nur bekannt, dass das letzte Opfer ein Zwerg war.“ Wollte Geralt ablehnen. Ich seufzte genervt. „So viele Zwerge gibt es hier ja nicht. Frag zur Not Zoltan oder Vivaldi, ob sie etwas wissen.“ Meuterte ich. „Lambert kommst du?“ fragte ich und wollte schon los gehen. „Hey, kommandier mich nicht so rum, ich heiße schließlich nicht Geralt.“ Brummte der dunkelhaarige Hexer jedoch. Ich drehte mich zu ihm um. „Entschuldige, würdest du mich bitte begleiten Lambert?“ fragte ich ihn übertrieben höflich und deutete eine Verbeugung an. Lambert nickte zufrieden, „Warum nicht gleich so.“

Geralt versuchte unser Verhalten zu ignorieren. Er machte sich auf den Weg und auch Lambert und ich gingen nun Richtung Tempel. Ich hoffte, dass wir das Glück hatten um überhaupt bis Pastodi zu kommen und nicht vorher schon abgewiesen zu werden.
 

Am Tempel angekommen folgte Lambert mir durch das Tor und ich suchte mir einen Prediger. „Ich würde gerne mit Hochwürden Nathaniel sprechen, wäre das möglich?“ fragte ich ihn. Er sah mich an, „Das wird schwierig, er empfängt eigentlich keine Bittsteller. Aber vielleicht macht er eine Ausnahme, aber du musst dich erst an seine Wache dort wenden.“ Erklärte er und zeigte dann zu der entsprechenden Wache. Ich nickte dankbar und ging über den Tempelhof. Lambert folgte mir grimmig und zeigte so deutlich, wie unwohl er sich hier fühlte.

Ich hatte Glück, die Wache, zu der ich geschickt wurde, war der Älteste aus dem Trupp, als ich vor ein paar Tagen von dem Hexenjäger verletzt wurde. Auch er erkannte mich. „Guten Tag meine Dame, was kann ich für dich tun?“ fragte er mich. „Ich würde gerne mit Hochwürden Nathaniel sprechen, wenn das möglich wäre.“ Bat ich erneut. Er erbleichte leicht. „Hat es mit dem Vorfall zu tun? Wie du gebeten hattest, wurde kein Bericht darüber erfasst.“ Stammelte er. „Nein keine Sorge. Es geht um etwas ganz anderes.“ Beruhigte ich ihn. Er atmete erleichtert aus. „Gut folgt mir, aber ich kann nichts versprechen. Aber wenn er dich empfängt, verärgere ihn bloß nicht. Er ist kein netter Mann.“ Sprach er und wir folgten ihm durch eine Tür im Mauerwerk. Er führte uns einige Treppen rauf und durch etliche Gänge bis er vor einer weiteren Tür stehen blieb. „Wartet kurz. Ich werde nachfragen.“ Der Hexenjäger verschwand durch die Tür, zu hören war nichts, dafür war das Holz der Tür scheinbar zu dick. Es dauerte einige Minuten bis er wieder heraus kam und mir zu nickte. Ich ging durch die Tür und als Lambert mir folgen wollte, wurde er aufgehalten. „Nur sie, Hexer! Dich will er nicht sehen.“ brummte der Jäger.

Die schwere Holztür fiel hinter mir zu und ich schritt auf den Schreibtisch zu. Davor blieb ich stehen und verbeugte mich leicht. „Hochwürden, danke das Ihr euch Zeit nehmt, mich anzuhören.“ Fing ich an. Pastodi stand auf und kam um den Schreibtisch herum.

„Alanya, nicht wahr?“ fragte er mich. Ich nickte, „Ja Hochwürden.“ Er starrte auf die Wunde in meinem Gesicht. „Ist das die Wunde von einem der Hexenjäger? Ich habe Gerüchte gehört.“ Fragte er mich. „Ja Hochwürden.“ Gab ich zurück.

„Es wundert mich, dass du keine Bestrafung des Verursachers wolltest. Ich kann mir vorstellen, dass dein Caleb darauf bestanden hätte, wenn dieser tragische Brand nicht gewesen wäre. Ich könnte das für dich veranlassen.“ Ich schluckte. „Es war ein Unfall, Hochwürden. Caleb hätte das sicherlich verstanden.“

Pastodi nickte. „Tat es sehr weh? Als der Schnitt dir zugefügt wurde?“ wollte er noch von mir wissen. „Ja Hochwürden. Aber die anschießende Behandlung tat noch mehr weh.“ Antwortete ich ehrlich, er leckte sich die Lippen.

Ich musste mir nicht ins Gedächtnis rufen, das er ein Sadist war, das zeigte er gerade selber deutlich genug. Er versuchte Salz in meine vermeintlichen Wunden zu reiben. Ich konnte sehen, dass er am liebsten noch etwas anderes gemacht hätte, aber aprubt wand er sich ab und setzte sich wieder. Er lehnte sich nach hinten und faltete die Hände über dem Bauch.

„Also, was wolltest du von mir?“ wollte er nun wissen. „Wir konnten vorhin gerade noch rechtzeitig einen Mord verhindern. Es gibt Hinweise das es nicht der erste war und alles auf Ritualmorde im Namen des ewigen Feuers deutet. Dies hatte der Täter verloren.“ Ich reichte ihm das Pergament, das Lambert gefunden hatte.

Er las es schnell und ließ es dann auf seinen Schreibtisch fallen. „Ich habe von keinen Morden gehört. Wer waren die Opfer?“ wollte er wissen. „Zuerst waren es nur Huren und Bettler, aber er wird nicht länger bei diesen bleiben. In meiner Heimat gab es auch schon so manchen Serienmörder und alle fingen zuerst mit Leuten an, die keiner vermissen würde und arbeitet sich dann nach und nach in die hören Gesellschaftsschichten vor.“ Erklärte ich.

„Und was hat das Ganze mit dir zu tun? Warum kommst du damit zu mir und nicht zu einer Stadtwache?“ wollte er weiter wissen. „Ich wollte Euch um die Erlaubnis bitten, selber Ermittlungen anstellen zu dürfen. Das letzte Todesopfer liegt wohl noch in der Leichenhalle und ich würde gerne bei der Obduktion dabei sein.“ Kam ich zu meinen Anliegen.

Er legte seine Fingerspitzen aneinander, die Zeigefinger an der Nasenspitze und die Daumen am Kinn. „Wie kommst du darauf, dass ich dies erlauben würde? Wenn es wirklich eine Mordserie gibt, sollten sich die Wachen oder die Hexenjäger darum kümmern.“

„Mit Verlaub Hochwürden, die meisten würden nicht einmal einen streunenden Hund einfangen können. Ich habe allerdings zwei Hexer zur Hand, besser Spür- und Fährtenhunde gibt es nicht. Außerdem scheint es, als würde der Mörder die Moral anprangern und jeder hat sicherlich Geheimnisse, die lieber geheim bleiben sollten. Die Möglichkeit, dass jemand mit verwerflichen Geheimnissen das nächste Opfer würde oder die Schuld zugeschoben bekommen würde ist sehr wahrscheinlich.“ Versuchte ich ihn zu überzeugen. Doch während meiner Worte war er aufgesprungen und packte mich am Kinn. Sein Daumen bohrte sich in meine Wange, während seine Mittel- und Ringfinger sich schmerzhaft in meine Wunde gruben. Ich schrie kurz auf und versuchte zurück zu weichen, doch er drückte nur fester zu und zog mich näher an ihn ran.

„Was willst du damit sagen? Willst du mir drohen?“ Ich versuchte erst gar nicht den Kopf zu schütteln. „Nein Hochwürden, das würde ich nie wagen. Ich habe Gerüchte gehört und wollte Euch nur warnen.“ Presste ich hervor. Er drückte noch fester zu, was mir ein Wimmern hervor lockte. Ich konnte spüren, wie sich ein Blutstropfen aus der Wunde löste und über meine Wange lief. Hoffentlich würde mir glauben, ich wollte nicht eines seiner Opfer werden.

Egal was er in meinen Augen gesehen hatte, es schien ihm gefallen zu haben, denn mit einem grausigen Lächeln ließ er mich los.

Fasziniert betrachtete er die einzelnen Blutstropfen an seinen Fingerspitzen, ich musste mich zwingen, nicht an die Wunde zufassen, um sie zu prüfen. Ich schluckte, um meine Panik und Übelkeit runter zu würgen. Jetzt Schwäche zu zeigen, wäre genau das Falsche.

Pastodi setzte sich wieder und es wirkte, als wäre das eben gar nicht geschehen. „Du sagtest, ihr konntet vorhin einen Mord verhindern. Wer sollte das Opfer werden?“ wollte er wissen.

„Die Bardin Priscilla, Hochwürden. Wir kamen gerade an, als der Täter eine ätzende Flüssigkeit in ihren Mund kippen wollte.“ Erzählte ich ihm. Er nickte. „Nun, wenn das so ist. Komm mit.“

Er stand auf und ging zur Tür, unbehaglich folgte ich ihm. Lambert und der Hexenjäger warteten im Gang. Als der Jäger meine blutige Wange sah, schaute er schnell weg, er schien ähnliches schon gewohnt zu sein und den Hexer bat ich mit einem Kopfschütteln zur Ruhe. Mit ihm würde ich das später klären.

Als wir wieder im Tempelhof standen, ging der Hexenjäger wieder auf seinen Posten und wir folgten weiter Pastodi. Er führte uns bis zur Leichenhalle.

Die Wache, die davor saß sprang auf, als er Pastodi sah. Er grüßte ihn ehrerbietend, mich höfflich und den Hexer leicht abfällig. Er führte uns durch die Räume und rief nach dem Leichenbeschauer. „Hubert!“ doch keine Antwort kam. „Hubert, komm sofort her oder du wirst es bereuen!“ schrie er wütend. Einige Räume weiter konnte man eine Tür hören. „Bin schon unterwegs Hochwürden.“ Konnte man den Vampir hören.

Kurze Zeit später stand er vor uns, „Hochwürden, was kann ich für Euch tun?“ wollte er wissen und beäugte Lambert und mich neugierig. Etwas an seinem Blick wirkte unheimlich. „Alanya wird die Mordserie untersuchen, du wirst ihr alle Fragen beantworten und die Ergebnisse der Obduktion des letzten Opfers geben. Wehe ich höre klagen!“ befahl er und machte sich auf den Rückweg.

Hubert wartete bis Pastodi außer Hörweite war, „Die Naht scheint aufgegangen zu sein, ich könnte mir die Wunde ansehen.“ Schlug er vor. „Nein danke, das wird nicht nötig sein.“ Lehnte ich ab. Doch Lambert mischte sich ein, „Das ist keine schlechte Idee. Ich weiß nicht was dieser Nathaniel gemacht hat, aber bevor du in sein Amtszimmer gegangen bist, war die Wunde fast verheilt. Außerdem könnte er dich auch so einmal anschauen, du musst zugeben, dass du dich gestern doch recht merkwürdig benommen hast.“

„Das klingt ernst. Komm gehen wir in mein Arbeitszimmer.“ Der Vampir harkte sich bei mir unter und führte mich so in einen anderen Raum, der Hexer folgte uns. Hubert verfrachtete mich auf einen Stuhl. Dann kramte er einige Utensilien aus dem Schrank und platzierte sie auf einem kleinen Tablet. „Nathaniel ist sehr gefährlich und unberechenbar. Mir hatte er einmal ein Skalpell, das ich gerade desinfizierte, in den Rücken gestochen, nur weil ich vergessen hatte einen Lagerraum abzuschließen.“ Erzählte der Vampir.

Er hatte nun auch ein kleines Fläschchen mit einer klaren Flüssigkeit dazu gestellt und trug nun alles rüber. Da ich anfing, mich von meinem Platz weg zu bewegen, hatte Lambert sich hinter mich gestellt und seine Hände auf meine Schultern gelegt. „Schön hier bleiben. Wenn du möchtest bekommst du auch eine Belohnung.“ Meinte er leise zu mir. Männer! Dachte ich mir grummelnd. Huberts Augenbraue zuckte leicht amüsiert, natürlich hatte er jedes Wort verstanden, das Lambert gesagt hatte.

Er hatte ein Stück Tuch mit der Flüssigkeit getränkt und fing an das Blut weg zu wischen. Als er damit an die Wunde kam brannte es höllisch. „Tut mir leid, das ist hochkonzentrierter Alkohol.“ Murmelte Hubert als ich wegzuckte. Er erledigte seine Arbeit schnell und effizient. „Die Wunde ist tatsächlich schon sehr gut verheilt, von wann ist die? Als wir uns am Hafen trafen, hattest du die noch nicht.“ Wollte er wissen.

„Seit ein paar Tagen, ich habe sie mit einem Trank behandelt.“ Warf Lambert ein. Der Vampir sah erstaunt aus. „Erstaunlich in der Tat. Wenn es geht, dann heute Abend vielleicht noch einmal so eine Behandlung, dann muss ich die Naht jetzt nicht ersetzen.“ Lambert nickte anscheinend.

„Gut, gut. Du sagtest sie hätte sich gestern Abend merkwürdig benommen, Hexer. Inwiefern?“ fragte er dann weiter. Bevor Lambert jedoch antworten konnte, schienen beide auf etwas zu lauschen, das ich nicht hören konnte. „Hexer, könnte ich dich bitten, eben einmal nach dem rechten zu schauen? Ich denke da hat jemand Ärger mit der Wache.“ Lambert ließ meine Schultern los. „Bin sofort zurück.“ Brummte er und verließ den Raum.

Der Vampir richtete sich auf und schaute bedrohlich zu mir runter. „Du bist eine erstaunliche Frau. Du begleitest erst den einen Hexer, wickelst dann Menge um deinen Finger, fängst Doppler und Magier, bekommst sogar deinen Willen bei Nathaniel, er lässt eigentlich niemanden in die Leichenhalle und jetzt hast du sogar einen zweiten Hexer an der Hand.“ Er unterbrach sich kurz und tippte mit seinem Finger an die Lippe. „Ich frage mich, wer du wirklich bist.“ Fragend schaute er mich an.

Ich schluckte, „Ich weiß nicht was du meinst. Mein Name ist Alanya.“ Hubert beugte sich zu mir runter, wir waren nun fast Nase an Nase. „Hm, das scheint er zu sein, doch gleichzeitig ist er es auch nicht. Habe ich nicht recht? Du scheinst aus dem nichts aufgetaucht zu sein, schließlich hätte man von einer Frau mit deinen Fähigkeiten sicherlich schon vorher gehört.“

Ich wich so gut ich konnte aus. „Du bist doch verrückt. Dir sind die Dämpfe der Chemikalien wohl zu Kopf gestiegen.“ Fluchte ich und flüchtete vom Stuhl. Er folgte mir, sein Gesicht war wutverzerrt. „Ich bin ganz sicher nicht verrückt!“ knurrte er. Ich hatte mich hinter den Tisch gestellt, um diesen als Barriere zwischen uns zu haben. Doch plötzlich stand er direkt vor mir. Ohne weiteres war er über den Tisch gesprungen. Er hatte mich am Haar gepackt und zog meinen Kopf in den Nacken, „Also wer bist du?“ knurrte er. Ich geriet in Panik, ich war der Meinung, dass sein wahres Gesicht und seine scharfen Zähne, durchschimmern zu sehen. „Lass mich!“ wimmerte ich und versuchte mich zu befreien. „Nein erst antwortest du mir. Wer bist du?“ forderte er. Als ich nicht antwortete zog er fester an meinen Haaren.

Wo blieb nur Lambert? Ich hatte das Gefühl, das mich der Vampir gleich fressen würde. Ich schlug nach ihm, doch davon war er sichtlich nicht beeindruckt. Ich kam gar nicht auf die Idee, nach einer meiner Waffen zu greifen. Als ich ihm im Gesicht kratzte, fing er meine Hände ein. „Wer, nein was bist du wirklich! Sag es endlich!“ knurrte er erneut. „Lass mich los!“ weinte ich. Ich trat nach ihm und forderte immer wieder, dass er mich in Ruhe lassen sollte.

„Hexer, gut das du zurück bist. Sie wurde auf einmal ganz hysterisch.“ Konnte ich am Rande wahrnehmen. Ich bemerkte aber nicht, dass er mich los ließ und ich von jemand anderen in die Arme geschlossen wurde. Ich merkte nur, dass ich nun noch fester gehalten wurde und versuchte mich umso mehr zu wehren.

„Was ist passiert?“ konnte ich hören. „Ich war gerade dabei sie zu untersuchen, als sie mich plötzlich beschimpfte. Ich versuchte sie zu beruhigen, doch da griff sie mich an.“ Hörte ich die Stimme des Vampirs. Ich schüttelte wild den Kopf, „Er lügt. Ich habe ihn nicht angegriffen.“ Weinte und wimmerte ich.

„Wenn sie weiterhin solche Verhaltensauffälligkeiten zeigt, sollte sie vielleicht zu ihrer Sicherheit und der der Anderen in eine Anstalt gebracht werden.“ Empfahl der Vampir. „Ich bin nicht verrückt. Er lügt.“ Schluchzte ich. Jemand strich mir tröstend über das Haar. „Ich bring sie erst mal in ihr Zimmer, bleib du bei der Obduktion, Geralt.“ Konnte ich noch hören, bevor ich aus dem Raum geführt wurde. Ich schaute nach oben und sah in das Gesicht von Lambert. Er nickte mir aufmunternd zu und führte mich dann aus dem Gebäude.

Die Wache am Eingang wollte wissen, ob alles in Ordnung sei, doch Lambert wimmelte ihn ab. Er brachte mich ins Rosmarin und dort direkt nach oben, da unten gerade die Zwergenhandwerker mit dem Umbau beschäftigt waren. Er ließ mich, auf meinem Bett platznehmen und hockte sich vor meine Beine.

„Wieder alles gut?“ wollte brummend wissen. Schniefend nickte ich. „Kannst du mir dann erzählen was wirklich passiert ist?“ fragte er mich weiter. Ich rieb mir die Augen, „Du warst gerade gegangen, da wollte er von mir wissen wer oder was ich bin. Als ich ihm aber nicht das sagte was er hören wollte griff er mich an. Und dann wirkte es, als hätte er eine Fratze mit vielen Reißzähnen.“ Zählte ich auf. Lambert nickte, „Ich werde mit Geralt darüber sprechen. Willst du dich erst einmal ausruhen?“ schlug er vor. Doch ich schüttelte den Kopf. „Gut, ich komme gleich wieder ich nur eben die verdünnte Schwalbe holen.“ Ich ließ ihn aufstehen. Kurze Zeit später kam er zurück. Er wollte gerade einen Lappen mit dem Trank benetzen, als ich ihn aufhielt. „Warte Lambert. Ich würde gerne ausprobieren ob ich ihn auch trinken kann.“ Skeptisch sah er mich an. „Du sagtest doch, dass er stark verdünnt ist und das dein Freund sagte, das normale Menschen ihn auch vertragen. Und weiße Möwe habe ich auch schon getrunken.“ Erklärte ich.

„Geralt hat dir weiße Möwe gegeben?“ fragte er erstaunt. Ich schüttelte den Kopf, „Nein nicht Geralt. Letho hat ihn mir gegeben. Ich hätte es auch vertragen, wenn ich Letho einige Zeit vorher gebissen hätte und leider hatte er schwarzes Blut getrunken.“ Gab ich zu.

„Du verblüffst mich immer wieder. Du beißt Letho und dann trinkt ihr zusammen. Wir sprechen doch vom selben Letho, oder? Letho von Guletta?“ ich nickte. „Ziemlich groß, kahler Kopf, auffällige Narbe über Stirn und Kopfhaut.“ Setzte ich seine Beschreibung fort. „Ja ich denke wir sprechen vom selben. Aber du musst aufpassen. Er ist sehr gefährlich. So ungern wie ich das zugebe und wehe du sagst ihm, dass ich das gesagt habe, Geralt ist einer der besten Hexer, die ich kenne und selbst er hatte gegen Letho keine Chance.“ Beschwor Lambert. Ich lächelte leicht, ich erinnerte mich an den Kampf. „Ich weiß. Aber ich mag ihn und von ihm habe ich das Amulett und mein Silberschwert.“ Lamberts Augen wurden groß, „Du trägst Lethos Amulett?“ fragte er mich. Ich schüttelte den Kopf, „Nein, das haben Kopfgeldjäger, offiziell gilt Letho als Tod, aber eigentlich ist er auf den Weg nach Kaedwin. Er gab mir das Amulett von Egan, er selbst trägt nun das von Serit.“ Seufzte ich. „Aber Egan, das ist doch der Hexer der …“ fing Lambert an aber unterbrach sich dann aber schnell selbst. „Egan ist der Hexer, der von Geralt getötet wurde, ich weiß.“ Beendete ich seinen Satz.

„Also, lässt du mich den Trank nun probieren? Es wäre schön, wenn die ganzen Prellungen ebenfalls schneller verheilen würden.“ Wechselte ich das Thema. Lambert schaute auf die Phiole in seiner Hand. „Ich möchte nicht das etwas schief geht. Was ist, wenn du es doch nicht verträgst?“ Widersprach er. „Dann holst du einiges an Holzkohle, löst sie in Wasser auf und flößt sie mir ein, die Kohle bindet Giftstoffe im Magen. Später könntest du mir Tee aus Schöllkraut geben, das hilft bei der Blutreinigung.“ Empfahl ich im. Er nickte ernst und reichte mir dann die Phiole. Ich entkorkte sie und schluckte den Inhalt auf einmal.

Ich verzog das Gesicht und kniff die Augen zu. Ein schütteln ging durch meinen Körper und ich musste mich beherrschen, nicht sofort wieder alles hervor zu würgen. „Bäh und das nehmt ihr häufig zu euch?“ keuchte ich. Mein Magen rumorte und im Mund hatte ich einen wirklich ekligen Geschmack. „Absude sind noch viel schlimmer.“ Versicherte mir der Hexer und reichte mir etwas zum Nachspülen. Dankbar trank ich das ganze Glas aus.

„Besser. Kein Wunder das Hexer immer mürrisch aussehen, bei dem Geschmack.“ Grinste ich schief. „Scheint so als würdest du es vertragen und schön, dass es dir jetzt wieder besser geht.“ Meinte er. „Schön, dass du nicht mehr so grummelig bist.“ Gab ich zurück. Spielerisch boxte er mir auf den Oberarm, ich wollte es ihm gleich tun, stoppte meine Hand aber rechtzeitig, um nicht mit seiner Rüstung zu kollidieren. Er grinste mich nur an.

Wir alberten noch eine ganze Weile rum, wobei Lambert auch einige seiner Nachahmungen von Vesemir und Eskel zum Besten gab. Allerdings ohne Verkleidung.

Lambert hatte gerade seinen Vortrag alá Vesemir beendet und ich kugelte mich vor Lachen auf dem Bett, als es kurz klopfte und Geralt herein kam.

„Es gibt eine mehr oder weniger gute Nachricht und eine Schlechte.“ Fing er an. „Der Täter kündigt scheinbar seine nächsten Opfer an, aber bei Priscilla gab es keinen Hinweis, also wissen wir nicht, wer das nächste Opfer sein wird.“ Seufzte er.

„Vielleicht haben wir aber noch ein zusätzliches Problem.“ Entgegnete Lambert. Neugierig sah Geralt ihn an. „Nach dem was Alanya erzählte, ist unser Leichenbeschauer vielleicht kein Mensch. Sie hatte mir erzählt, dass es zwischendurch schien, als hätte er eine Fratze mit vielen scharfen Zähnen.“ Skeptisch musterte mich Geralt nun, sein Blick sagte deutlich aus, dass er mir nicht glaubte.

„Du hast gesehen, in welchem Zustand sie war, als wir in den Raum kamen. In so einer Situation können selbst kleinste Schatten wie riesige Monster wirken.“ Meinte Geralt zu Lambert. Doch der dunkelhaarige Hexer schüttelte den Kopf, „Ich würde eher sagen, sie war in dem Zustand, weil sie es gesehen hat.“ Brummte Lambert.

„Hey, redet nicht so über mich, als wäre ich nicht da, obwohl ich direkt neben euch sitze.“ Schmollte ich leicht. „Das können wir schnell ändern. Kommst du mit runter Lambert?“ schlug Geralt vor. Er nickte, „Ich wollte eh noch was mit dir klären.“ antwortete er.

„Du solltest dich vielleicht doch noch ein wenig ausruhen. Ich komme später noch mal zu dir hoch.“ Verabschiedete sich Lambert und folgte Geralt durch die Tür. Wie bestellt und nicht abgeholt, blieb ich nun alleine auf dem Bett sitzen.

Da mich der Tag und die ganze Aufregung doch ein wenig geschlaucht hatten, beschloss ich widerwillig den Rat von Lambert anzunehmen. Ich zog mich aus und verkroch mich unter die Bettdecke. Ich musste doch müder gewesen sein, als gedacht, denn ich schlief recht schnell ein. Erst am nächsten Morgen wurde ich wieder wach. Falls Lambert wirklich noch einmal bei mir war, hatte ich es nicht mitbekommen. Noch leicht schläfrig stand ich auf und zog mich an. Ich wollte erst runter gehen, doch da fiel mir etwas anderes ein.

Ich sollte mich wohl bei Lambert entschuldigen, dass ich an seinen Sachen war. Da er noch nichts gesagt hatte, hatte er bislang wohl noch nichts bemerkt, dann wäre es besser, wenn ich ihm von mir aus etwas zuerst sagte.

Ich ging den Flur entlang, unsicher hinter welcher Tür Lamberts Zimmer war. Ich wollte gerade an einer der Türen klopfen, als diese schon aufgerissen wurde und ein ziemlich angesäuerter Lambert heraus kam. Vor Schreck wich ich ein Stück zurück. „Lambert, zu dir wollte ich gerade.“ Lächelte ich vorsichtig. Auch er hatte mich zuerst nicht bemerkt, als er die Tür aufgerissen hatte. Er verengte seine Augen, als er mich ansah.

„Gut, komm rein.“ Brummte er. Ich folgte ihn in den Raum, wo er mit verschränkten Armen stehen blieb. Ich schloss die Tür hinter mir und lehnte mich daran.

„Hör mal Lambert, ich wollte mich bei dir entschuldigen.“ Fing ich an. Er zog nur eine Augenbraue hoch, „Und wofür?“ wollte er grimmig wissen. „Am Abend nach der Theateraufführung, ich war so sauer auf Geralt und wollte eigentlich alleine losziehen und gar nicht zurück kommen. Deswegen war ich an seinen Sachen. Ich hatte seinen Vorrat an Klingenölen genommen und dann sah ich deine Taschen dort stehen.“ Ich schluckte, „Ich bin auch an deine Sachen gegangen. Ich hatte mir ein paar Bomben genommen. Aber da du ja nichts für meine Wut auf Geralt konntest, hatte ich dir Münzen für neue Zutaten dagelassen.“ Ich schluckte erneut und sah auf den Boden. Ich wartete auf eine Reaktion von ihm.

„Und warum hast du das getan?“ fragte er nur. „Ich wollte auf alles vorbereitet sein, es gibt viele Monster da draußen und Geralt wollte mir nichts beibringen, außer wie ich mit dem Silberschwert um gehe.“ Antwortete ich ihm leise und traute mich noch immer nicht, ihn an zusehen. Als ich keine Antwort erhielt, fuhr ich fort.

„Ich weiß das die Zutaten teuer sind, deswegen habe ich dir Geld dagelassen. Wenn es nicht reicht, gebe ich dir gerne mehr. Aber bitte hasse mich nicht deswegen.“ Flehte ich kleinlaut. Aber ich bekam immer noch keine Antwort.

Nach einiger Zeit blickte ich auf und sah auf den Rücken von Lambert. Er stand am Fenster und umklammerte das Fensterbrett. Seine Haltung verriet unter welcher Spannung er stand. Er war wohl wirklich ziemlich sauer. „Es tut mir leid, Lambert.“ Flüsterte ich noch mal und schlüpfte aus dem Zimmer.

Ich ging zurück in mein Zimmer, durch Zufall sah ich in den Spiegel. Der Trank hatte gut gewirkt, die Wunde hatte sich gänzlich geschlossen und nur noch ein wenig Schorf bedeckte sie. Die Fäden konnten also entfernt werden. Ich nahm mir einen meiner Dolche und durchschnitt ganz vorsichtig die Fäden. Als ich sie dann zog, zippte es leicht.
 

Dann zog ich mir meine Rüstung über, nahm meine Schwerter und meinen Umhang. Lambert war sauer auf mich und mit Geralt wollte ich mich nach gestern nicht jetzt schon befassen. Ich beschloss alleine auf den Markt zu gehen, schließlich brauchte ich noch einige Kleinigkeiten. Unten waren immer noch die Umbaumaßnahmen im Gange, so dass ich mich ohne Probleme aus der Tür schleichen konnte.

Ich ging zuerst zum Waffenschmied und kaufte dort einen winzigen Dolch, den ich in meine Gürteltasche stecken konnte. Man konnte ja nie wissen, ob ich mich nochmal irgendwann aus Fesseln befreien musste.

Dann ging ich zu einem Lederer und kaufte dort einige Zusätze für den Sattel und neue Satteltaschen. Wenn ich wirklich meine Idee umsetzen sollte, alleine nah Kaer Morhen zu reiten, würde ich den zusätzlichen Platz für Vorräte brauchen. Vom Lederer aus ging ich zum Platz des Hierarchen zu der dortigen Buchhandlung. Zusätzliches Wissen über die hiesige Flora würde nicht schaden. Auch eine Karte von Redanien und Kaedwin erwarb ich dort vorsichtshalber. Dann machte ich mich wieder auf den Rückweg. Zurück im Rosmarin, hatte bisher keiner meine Abwesenheit bemerkt. So konnte ich ungehindert meine Einkäufe verstauen.

Da ich nichts weiter zu tun hatte, nahm ich mir eines der neuen Bücher vor und begann es auf dem Bett sitzend zu lesen. Darüber musste ich irgendwie eingenickt sein, denn durch das Klopfen an der Tür wurde ich wach. Mit Rüstung im Sitzen einzuschlafen tat sicherlich nicht gut, mir tat alles weh. Murrend stand ich auf und ging zur Tür. „Lambert hat neue Hinweise gefunden, denen wir jetzt nachgehen wollten. Kommst du mit?“ wurde ich von Geralt begrüßt. Ich nickte und griff nach meinen Schwertern. Schnell waren diese angelegt und ich folgte dem Hexer die Treppe runter.

Als Lambert mich sah, verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck. „Ärger im Paradies?“ höhnte Geralt. „Nicht jetzt Geralt.“ Gab ich nur müde zurück. Ich war die ganze Streiterei leid. Zu meiner Verwunderung beließ es Geralt dabei und so folgten wir Lambert durch die dunklen Gassen. „Ich habe ein potenzielles Opfer ausgemacht. Wenn der Mörder wie gewohnt weiter macht, wird er heute Nacht das nächste Opfer aufsuchen. Da wir ihn gestern von seiner Tat abgehalten hatten.“ Erklärte Lambert kurz. Als von oben gepolter zuhören war, trat Geralt die Tür ein und beide Hexer eilten ins Haus. Ich hingegen zog die Phiole mit dem Vampiröl, dass ich von Geralt bekommen hatte und verteilte den Inhalt auf meinem Silberschwert. Erst dann folgte ich den Hexern in das Gebäude. Der Vampir hatte noch immer seine menschliche Gestalt, aber hielt sein Opfer als Geisel vor sich. Natürlich hatten die Hexer ihre Silberschwerter nicht gezogen, sondern ihre Stahlschwerter. Sie hielten Reijk immer noch für einen Menschen.

Was diese auch nur höhnend vorhielt. „Wie ich sehe, habt ihr mich noch nicht ganz durchschaut.“ Grinste er. Sein Blick fiel auf mich. „Ganz im Gegensatz zu eurer kleinen Freundin. Du wusstest es bereits beim ersten Treffen, nicht wahr? Ich habe es in deinen Augen gesehen!“ wandte er sich an mich. „Ihr hättet auf sie hören sollen.“ Grinste er. Dann schubste er uns die Geisel entgegen. Geralt fing sie mehr oder weniger auf und schob sie dann hinter uns zur Tür. Lambert hingegen stürmte auf den Vampir zu, ohne zu wissen, was er in Wirklichkeit war.

Geralt hatte mittlerweile gesehen, dass ich mein Silberschwert in der Hand hatte und seine Waffe dementsprechend auch gewechselt.

Reijk hatte den Angriff von Lambert mühelos abgewehrt und ihn im Gegenzug durch en Raum, gegen eine Wand geschleudert. Geralt nutze die Chance und ging nun seinerseits auf den Vampir los. Doch nachdem er einige Schläge kassiert hatte, machte dieser sich unsichtbar.

Hektisch sah ich mich im Raum um. Ich hielt mein Schwert vor mich und als ich spürte, wie sich meine Nackenhärchen aufstellten, überlegte ich nicht lange und wirbelte rum. Es war wie in vielen Filmen. Wenn du deinen Gegner auf einmal nicht mehr sehen konntest, befand er sich mit 90% Wahrscheinlichkeit hinter dir.

Da ich nicht nur meinen Kopf, sondern auch direkt meinen ganzen Körper mit gedreht hatte, traf mein Schwert den Vampir und die zusätzlichen Schmerzen durch das Vampiröl auf meiner Klinge, zwangen ihn wieder sichtbar zu werden. So starrte ich direkt in das aufgerissene Maul des Katakans. Wie angewurzelt blieb ich stehen. Der Anblick des aufgerissenen Mauls ließ mich erstarren, der Katakan sprang fauchend auf mich zu, doch glücklicherweise zog Geralt mich aus seiner Reichweite und Lambert griff ihn an. Auch er hatte mittlerweile seine Klingen ausgetauscht.

Ein wildes hin und her hatte begonnen, da ich bei weitem nicht mit den beiden Hexern schritt halten konnte, versuchte ich zumindest soweit die Tür zu blockieren, so dass der Vampir nicht zu dem Mann, seinem gewählten Opfer kommen konnte.

Sobald er in Reichweite kam, konnte ich auch den ein oder anderen Treffer landen, doch die Hauptarbeit erledigten die Hexer.

Gerade als der Katakan in meine Richtung taumelte, wurde er erneut unsichtbar. Ich spannte mich an und versuchte herauszufinden wo er sich befand. Hinter mir konnte er diesmal nicht sein, denn das hätte ich bemerkt, wenn er sich an mir vorbei gequetscht hätte.

Aber auch die Hexer schienen ihn nicht ausmachen zu können. Sie sahen sich ebenfalls angespannt im Raum um. Dann passierte alles auf einmal, ich hörte etwas vor meinen Füßen tropfen. Genauso wie die Hexer, erschrocken blickten sie zu mir rüber. Ich schaute nach unten und sah wie ein weiterer Speicheltropfen auf den Boden fiel und dann explodierte der Schmerz in meinem linken Unterarm. Schreiend ließ ich mein Schwert fallen. Der Katakan hatte zugebissen und biss sich immer weiter in meinen Arm fest. Gleichzeitig fühlte ich wie der Vampir an der Wunde saugte und mein Blut aufnahm.

Ich konnte spüren, wie der erste Knochen nachgab und zerbrach. Die Hexer hatten mich mittlerweile erreicht und schlugen dem Katakan den Kopf ab. Dieser fiel, nun wieder sichtbar, vor meine Füße. Ich presste meinen schmerzenden und blutenden Arm an meine Brust und dann gaben meine Beine unter mir nach.

So saß ich nun neben dem Kopf, von dessen Zähnen immer noch mein Blut tropfte.

Geralt kniete sich neben mich und wollte nach meinem Arm greifen. „Nicht!“ wimmerte ich. „Aber ich muss sehen, wie stark du verletzt bist.“ Forderte er sanft. Ich schüttelte den Kopf, „Er ist gebrochen.“ Presste ich hervor. „Umso wichtiger.“ Murmelte er. Doch ich weigerte mich noch immer. „Besorg du vorher erst was zum Verbinden, Schienen und ruhig stellen. Solange kann ich hier warten.“ Geralt wollte etwas sagen, doch dazu kam er nicht. Hinter uns kam jemand die Treppe rauf. „Was ist hier los?“ wollte eine tiefe Männerstimme wissen. Zu meinem Erstaunen konnte ich hören, dass es Lambert war, der antwortete, dabei hatte ich gedacht, er hätte sich erst einmal vom Acker gemacht.

„Wir haben im Auftrag von Hochwürden Nathaniel einen Mörder zur Strecke gebracht. Dabei stellte sich heraus, dass es sich um einen Vampir handelte.“ Erklärte er ohne zu zögern.

„Und wer seid ihr genau?“ wollte der Unbekannte wissen. Ich konnte mir gut vorstellen, dass Lambert gerade das Gesicht verzog, Geralt wäre sicherlich direkt erkannt worden.

„Ich heiße Lambert, Hexer. Dort im anderen Raum sind noch Geralt auch Hexer und Alanya, was genau sie ist, frag sie selber.“ Grummelte er. „So, so. Zwei Hexer und eine Frau auf Verbrecherjagd.“ Konnte ich hören. Sehen konnte ich den Mann noch nicht, aber anhand der Schritte, die ich hörte, konnte ich sagen, dass er näher kam.

Ich staunte nicht schlecht, als der Mann um mich herum trat und ich ihn sehen konnte. Was machte der denn hier, er sollte doch eigentlich in Oxenfurt sein, nicht in Norvigrad. Angewidert blickte er auf den Katakankopf und stieß ihn dann mit dem Fuß zur Seite. Er blieb neben Geralt stehen.

„Warum hockst du noch da rum. Sie ist eindeutig verletzt und benötigt Hilfe, Hexer.“ Brummte er. Geralt wusste scheinbar gar nicht wie er darauf reagieren sollte, er öffnete den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn aber auch gleich wieder.

„Komm schon Quälgeist, steh auf damit wir dich dorthin bringen könne, wo wir dich versorgen können.“ Forderte Geralt und wollte mich hochziehen. Doch jede Bewegung ließ meinen Arm nur noch mehr schmerzen, so sehr, dass mir schwindelig und übel wurde.

„Das wird so nichts.“ Keuchte ich. „Könntest du Lambert für mich vielleicht nach einem weiteren Trank fragen?“ bat ich Geralt. „Er gibt dir Tränke?“ fragte er entsetzt. Ich verdrehte die Augen, „Jetzt tu nicht so Geralt. Frag ihn bitte einfach.“ Forderte ich ihn auf. Murrend stand Geralt auf und verließ den Raum, hoffentlich um Lambert zu finden.

So verblieb ich alleine mit dem Hexenjäger. „Du hast ihn gut im Griff, den Hexer.“ Schmunzelte er. „Nicht so gut wie ich sollte, sonst würde er mich nicht immer wieder in solche Situationen zerren.“ Entgegnete ich. Jetzt wo ich mich nicht bewegte und den Arm ruhig halten konnte, war es mir möglich den Schmerz fast gänzlich zu ignorieren, lediglich ein dumpfes Pochen blieb zurück. Das mich der Hexenjäger vor mir, mich mit dem Gespräch ablenkte, half zusätzlich.

Zumindest bei den Schmerzen half es, den Blutfluss stoppte es nicht. In dem Speichel des Vampirs musste etwas gewesen sein, das verhinderte, dass das Blut gerinnt.

Auch der Hexenjäger sah jetzt besorgt auf die Blutpfütze, die immer größer wurde. „Du musst mir den Arm abbinden, ich habe keine Lust hier zu verbluten.“ Sprach ich ihn an. Er nickte zögerlich und sah sich im Raum nach etwas Geeigneten um.

„Was genau muss ich machen?“ fragte er, als er einen Stoffgürtel gefunden hatte. „Binde mir das um den Oberarm, ungefähr mittig. Zieh das Tuch so fest du kannst, auch wenn ich schmerzen habe.“ Erklärte ich. Er tat wie ich es ihm erklärt hatte. Zuerst löste er die Schnallen der Kettenpanzerung an meinem Oberarm und band dann den Gürtel um meinen Arm. „Und nun?“ wollte er wissen. „Jetzt brauchst du etwas Stabiles, das du zwischen Tuch und meinem Arm durchschieben kannst. Es muss lang genug sein, dass du es so anfassen kannst, damit du es drehen kannst und den Stoff so weiter fest ziehen kannst.“ Er kramte sich durch die Schränke und schien etwas gefunden zu haben, allerdings konnte ich nicht erkennen, was es mal gewesen war. Nur das es aus Metall und ungefähr so dick wie mein Finger war. Ich nickte zustimmend. Dann schob er das Metallteil zwischen Stoff und Arm und verdrehte es so mit dem Stoff, dass es sich immer enger um meinen Oberarm zog.

„Das sollte reichen.“ Keuchte ich. Der Blutfluss versiegte tatsächlich langsam. Allerdings waren die Schmerzen zurück. Denn ganz ohne bewegen des Armes ging es natürlich nicht.

Der Hexenjäger hatte mittlerweile auch sein Halstuch geopfert und damit die Bisswunde abgedeckt. Aber ich ging davon aus, dass sie es eben für genau solche Zwecke trugen.

Genau wie Reiter vor allem die Jagdreiter, auf Turnieren und offiziellen Veranstaltungen ein Plastron beziehungsweise eine Krawatte trugen. Als es früher noch keine Flächendeckende medizinische Versorgung gab, konnte dieses Ausrüstungsteil Leben retten, aus diesem Grund gehörte es noch immer zu der traditionellen Ausrüstung dazu.
 

Da Geralt immer noch nicht zurück war, konnte das nur heißen, dass er sich entweder schon wieder mit Lambert stritt oder ihn erst suchen musste. Dafür betrat ein anderer Hexenjäger den Raum, er stockte als er das Blut sah und dann mich erblickte. „Oh schon wieder? Wer war es diesmal?“ wollte er verdutzt wissen. Ich grinste ihn schief an, es war ein Hexenjäger, der unter Menge gedient hatte. Ich nickte zu dem abgetrennten Kopf, „Ein Vampir.“

„Nun, der wird zumindest keinen Scheiterhaufen mehr brauchen.“ Scherzte er leicht.

„Ich denke, viel länger sollten wir nicht warten. Die Wunde muss unbedingt versorgt werden. Wo ist das Hospital?“ fragte der erste Hexenjäger. Der andere Jäger schüttelte den Kopf, „Mit Verlaub, aber der Tempel liegt viel näher und die Schwestern sind genauso gut wie die Heiler.“ Ich nickte nur. Ich wollte nicht zwischen den ganzen anderen Patienten warten und mir dabei Pest und Cholera oder sonst was einfangen.

Doch bevor wir überhaupt irgendwo hingehen konnten, musste ich erst einmal wieder auf die Beine kommen. Mühselig und unter starken Schmerzen, wechselte ich irgendwie aus der sitzenden Position in eine Kniende. Denn ohne die Arme benutzen zu können, war das Aufstehen ziemlich schwer. Scheinbar hatten die Hexenjäger, jedoch Erfahrung und halfen mir effizient hoch. Der eine packte meinen gesunden Arm und der andere griff vorne in meine Rüstung und halfen mir so auf.

Als ich leicht schwankte, griff der Eine um meine Taille und stabilisierte mich so.

Ich merkte noch an, dass der Kopf des Katakans mit musste, schließlich brauchte ich ihn für Nathaniel als Beweis.

Wir mussten tatsächlich nicht weit gehen. Das Opfer, Joris Aquinus, war Theologie Dozent in Oxenfurt und wohnte auf der Tempelinsel in Novigrad. Wir mussten also nur durch einige Gassen und dann waren wir bereits am Tempel. Ich wurde in einen der Nebeneingänge geführt. Dann noch durch einige Gänge und schließlich waren wir in einem großen, unterirdischen Saal, der anscheinend als Lazarett fungierte.

Schnell kam eine der Tempelschwestern auf uns zu. Sie leitete mich zu einem der abgetrennten Feldbetten. „Was ist passiert?“ wollte sie wissen. Der Hexenjäger erklärte ihr, was ich ihm vorher bereits erzählt hatte. Ich hingegen war froh, dass ich wieder sitzen konnte. Mich hinzulegen riskierte ich nicht, da ich wusste, dass ich meine Rüstung noch irgendwie ausbekommen musste.

Schnell wuselte die Schwester hin und her und sammelte einiges zusammen, auch holte sie sich Unterstützung.

Mit vielen helfenden Händen und unter starken Schmerzen, schafften wir es, mir die Rüstung auszuziehen. Da die Verletzung nun wieder blutete, schließlich musste die Abbindung entfernt werden, wurde ich auf das Feldbett gelegt und mein Arm, mittels einer Schlaufe am Handgelenk an einem Gestell nach oben gezogen. So trat zumindest erst einmal weniger Blut aus der Wunde aus und der Druck wurde von der Bruchstelle genommen. Die Wunde sah nicht gut aus und vermutlich konnte ich froh sein, dass der Vampir kein Stück herausgebissen hatte oder gleich den ganzen Arm durchtrennte.

Schmerzenstränen rollten mir über die Wangen und ich biss die Zähne zusammen. Meine gesunde Hand krallte sich in den Bettrahmen. Ich hasste es, wenn ich Schmerzen hatte. Aber nun gut, wer tat das nicht.

Eine der Tempelschwestern kam zu mir, in der Hand eine kleine Phiole mit einer weißlichen Flüssigkeit. „Hier trinkt das. Dann können wir mit der Behandlung anfangen.“ Sagte sie mir und hielt mir die Phiole an die Lippen. Es roch minimal blumig und daher öffnete ich den Mund ohne zu fragen. Doch der Geschmack war nicht mit dem Geruch zu vergleichen. Es war einfach nur widerlich und sehr bitter. Ich hatte Mühe, alles zu schlucken. Ich verschluckte mich beinahe und hustete leicht, sofort wurde mir ein wenig Wasser gereicht.

Einige Augenblicke später, seufzte ich erleichtert auf, als der Schmerz anfing nachzulassen, doch dann wurden meine Augenlider schwer und meine Sicht verschwamm. „Was …?“ wollte ich besorgt wissen. „Schhhh, alles ist gut. Das ist Schlafmohnsaft. Schlaf ruhig. …“ mehr verstand ich schon nicht mehr. Sie hatten mich betäubt und ins Reich der Träume geschickt.

Ich kam mehrere Male fast wieder zu Bewusstsein, aber jedes Mal, wenn ich kurz davor war, meine Augen zu öffnen wurde mir wieder etwas in den Mund geträufelt und ich schlief wieder ein.

Ich wusste nicht, wie lange ich so in einem künstlichen Schlaf gehalten wurde, aber ich versuchte beim nächsten Mal meinen Mund geschlossen zu halten, damit sie mich nicht wieder betäubten.

Und tatsächlich, ich war wieder am auf wachen, als ich etwas an meinen Lippen spürte. Ich versuchte die Lippen aufeinander zu pressen, doch einige Tropfen schlüpften trotzdem hindurch.

Aber diesmal war es anders. Es schmeckte anders, ich kannte den Geschmack irgendwoher, konnte ihn aber nicht ein ordnen. „Komm … … … trinken. Quälgeist, … … …“ konnte ich hören und eine Hand streichelte beruhigend über meinen Kopf. Momentmal, Quälgeist nannte mich doch bisher nur einer. Aber was machte Geralt hier. War er es, der mich betäubte? Aber dazu brauchte er keine Tränke. Trank, das war es! Er versuchte mir einen seiner Tränke einzuflößen.

Nun ließ ich es zu, dass das widerliche Gebräu meinen Mund füllte. Verzweifelt versuchte ich zu schlucken. Irgendetwas half mir, massierte meinen Hals und der Trank verließ auf dem richtigen Weg meinen Mund. Doch ich musste trotzdem husten. Was für einen Alkohol hatte er denn bitte schön als Basis genommen. Vom brennenden Gefühl her, einen ziemlich billigen.

Ich zwang meine Augen auf, aber ich konnte Geralt nur an seinen hellen Haaren ausmachen. Meine Sicht war völlig verschwommen.

Er beugte sich über mich und hob leicht meinen Kopf an und flößte mir dann ein wenig Wasser ein. Das tat gut, ich hatte vorher gar nicht bemerkt wie trocken mein Mund war. Doch zu schnell nahm er den Becher wieder weg. Ich wimmerte, ich wollte noch mehr trinken. Er richtete sich wieder auf und im nächsten Moment konnte ich eine weibliche Stimme hören und jemand zweites, ebenfalls ziemlich verschwommenes trat in mein Sichtfeld.

Scheinbar redete sie wild auf Geralt ein und schob ihn dann zur Seite. Sie führte etwas an meinen Mund und ich ahnte das sie mich wieder betäuben wollte, doch ich presste die Lippen auf einander und drehte den Kopf weg. Ich wollte das nicht. Immer wieder drehte ich den Kopf weg, aber die Phiole wurde immer wieder an meine Lippen gedrückt.

Dann schritt Geralt ein, er zog die Hand weg und sprach laut auf die andere Person ein, leider verstand ich ihn noch immer nicht wirklich. Die lauten Worte mussten jemanden angelockt haben, denn ich konnte zwei weitere Stimmen erkennen. Vielleicht hätte ich doch lieber ins Hospital gehen sollen, dort war es sicher ruhiger. Aber die Stimmen schienen sich nicht gegen mich, sondern gegen Geralt zu richten. Ich verstand zwar die einzelnen Wörter nicht, aber anhand der Stimmlage konnte ich den Zorn raushören. Ich tastete mit meiner Rechten Hand auf dem Laken umher, bis ich auf die Hand von Geralt stieß. Ich befürchtete das sie ihn wegschicken würden, weil dies ein Tempel und er in ihren Augen ein Freak, ein Mutant war.

Ich umklammerte seine Finger, ich wollte das er hier blieb. Er sollte aufpassen, dass sie mich nicht wieder betäubten. Er schien überrascht zu sein, aber er erwiderte den Händedruck leicht. So langsam klärte sich meine Sicht, ich musste zwar viel blinzeln damit es so blieb, aber so konnte ich wenigstens sehen, wer da alles an meinem Krankenbett stand. Wie vermutet waren es Geralt und eine der Schwestern, aber es überraschte mich doch sehr, dass an meinem Fußende nicht zwei, sondern drei Männer standen. Zum einen war es Pastodi, dann stand da Graden, was mich aber nicht allzu sehr wunderte, schließlich hatte er mich hierher gebracht und meine Augen wurden groß. Stand er dort wirklich, was wollte er hier. An meinem Krankenbett stand doch tatsächlich Hierarch Hemmelfahrt. Dieser war es auch, der am lautesten redete. Ich strengte mich an, um zu verstehen was gesagt wurde. Nach und nach wurden die Worte klarer.

Ich hatte mit meiner Befürchtung recht, sie wollten ihn verjagen. Aber er weigerte sich, diskutierte darüber, dass er es nicht zulassen würde, dass ich weiterhin gegen meinen Willen künstlich am Schlafen gehalten wurde.

Er trat tatsächlich zu meiner Rettung ein. Ich konnte es kaum glauben. Dankbar drückte ich seine Finger leicht, denn zu mehr war ich eindeutig nicht in der Lage. Was mich noch mehr überraschte, war, dass ausgerechnet Pastodi ihm zustimmte. Ich dachte ich höre nicht richtig, als ich ihn spreche hörte. Aber dann verstand ich ihn. Die Betäubung verhinderte natürlich, das ich schmerzen hatte, aber ohne die andauernde Betäubung würde auch der Schmerz wahrscheinlich zurück kommen und Pastodi war ein Sadist. Natürlich würde er sich dafür aussprechen, dass ein Patient schmerzen haben würde. Auch wenn er ihn nicht selber verursachen könnte.

Nun akzeptierte die Schwester vorerst, dass sie mir erst einmal nicht mehr dieses Zeug einflößen sollte, außer ich würde direkt danach fragen. Dummerweise hieß das auch, das Geralt offiziell keinen Grund hatte, sich über die Anweisungen des Tempels hinweg zusetzen. Schließlich war weithin bekannt, dass er keine lebende Familie hatte und dank Rittersporn, wusste fast der ganze Kontinent, das Geralt mit Yennefer liiert war.

Ich konnte ihn seufzen hören und ihn nicken sehen. Er drehte sich zu mir und zog seine Hand aus meinem Griff. Dann beugte er sich zu mir runter, „Ich schicke dir Priscilla und Rittersporn.“ Versprach er und strich mir väterlich über den Kopf. Ich konnte noch sehen wie er dann, gefolgt von Hemmelfahrt und Pastodi, ging.

Graden kam näher und stellte sich neben das Bett, „Keine Sorge. Es wird wieder alles. Und das mit dem Hochwürden Nathaniel haben wir auch geklärt. Er weiß über alles Bescheid und hat dir als Belohnung einige Münzen zukommen lassen. Ich habe sie zu deinen Sachen legen lassen.“ Sagte er und drückte mir kameradschaftlich die Schulter ehe auch er ging. Da die Schwester bereits gegangen war, blieb ich alleine zurück. In der Ferne hörte ich, wie sich einige Männer leise unterhielten, aber durch die Stoffabtrennungen konnte ich sie nicht sehen. So konnte ich nur annehmen, dass sie wohl auch Patienten hier waren. Langsam wurde ich müde und ich ergab mich dem Schlaf, in der Hoffnung nicht gleich wieder betäubt zu werden und dass der Trank, den Geralt mir gegeben hatte, schnell helfen würde.
 

Ich wurde durch Schmerzen in meinem linken Arm wieder wach. Ich wusste nicht, wie lange ich geschlafen hatte, fühlte mich aber immer noch matt. Als ich meinen Arm bewegen wollte, musste ich feststellen, dass er fixiert war. Schläfrig öffnete ich die Augen und sah zu meiner linken. Ich konnte erkennen, dass man meinen linken Oberarm an einem Brett festgeschnallt hatte, das am Bett befestigt war. Meine Hand wurde immer noch an einer Schlaufe oben gehalten.

Zwei Schwestern und ein Priester standen an der Seite und schienen die Wunde zu begutachten. Es schien gerade so etwas wie Visite zu sein. Ich versuchte meine Finger zu bewegen, doch zu meinen Schrecken bewegten sich nur der Daumen und der Zeigefinger. Ich versuchte es noch einige Male, kam aber immer zu demselben Ergebnis.

Meine Versuche hatten jedoch den Priesterheiler darauf aufmerksam gemacht, dass ich wach war. Er drehte sich zu mir. „Ah sehr schön. Du bist wach.“ Er bemerkte jedoch auch meine schreckgeweiteten Augen, die immer noch meine unbeweglichen Finger fixierten. „Keine Sorge, mit Glück wirst du sie später wieder bewegen können.“ Versuchte er mich zu beruhigen. Ein Keuchen entfuhr mir. Mit Glück, scheiße verdammt, was haben die gemacht, als ich hier ankam, konnte ich noch alle Finger bewegen.

Der Priester schien meine Gedanken erraten zu haben, oder ich hatte laut gedacht, „Die Wunde war so zerfetzt, dass wir sie sauber ausschneiden mussten, sonst hätte sie nie richtig heilen können. Von der Infektionsgefahr ganz zu schweigen. Es war entweder das oder eine Amputation.“ Erklärte er mir. Aber ich konnte die unausgesprochenen Worte trotzdem hören, das eine Amputation noch nicht ausgeschlossen war. Ich hoffte, nein ich betete, dass der Hexertrank schnell wirkte und ich keinen Wundbrand bekam.

Ich starrte an die Decke um meine Gedanken zu sortieren und um weitere Gespräche aus dem Weg zu gehen. Als die Schwestern die Wunde neu reinigten und dann verbanden, biss ich mir auf meinen rechten Daumenballen, damit ich nicht laut aufschrie.

Nachdem ich wieder alleine war, verfluchte ich mich selber. Warum hatte ich bloß aufgehört meine Armschienen zutragen. Wenn ich sie gehabt hätte, wäre es sicherlich nicht soweit gekommen und der Vampir hätte sich vielleicht ein paar Zähne ausgebissen. Ich ignorierte alles um mich herum und reagierte auf gar nichts.

So bekam ich auch nicht mit, dass erst Rittersporn für einige Zeit da war und dann von Priscilla abgelöst wurde.

Hin und wieder löste sich nur eine Träne aus meinem Augenwinkel. In meiner Welt war es schon teilweise schwierig, über die Runden zu kommen, wenn man eine Behinderung hatte, wie sollte es dann erst hier werden.

Weiterhin in meiner Gedankenwelt gefangen, in der ich mir ein Horrorszenario nach dem anderen ausmalte, nur durch kurze, Albtraumgeplagte Schlafphasen unterbrochen, zogen zwei weitere Tage an mir vorbei. Selbst die Schwestern oder die Wundbehandlung und die daraus resultierenden Schmerzen konnten mich nicht daraus ziehen.
 

Erst ein scharfer Stich in meiner Wange und der darauf folgende feste Griff um mein Gesicht, zogen mich langsam wieder in die Realität. „Komm schon Alanya. Ich weiß das du wach bist.“ Konnte ich eine ernste, aber doch besorgte Stimme sagen hören. Ich blinzelte und nahm dann meine Umgebung wieder wahr. Geralt war über mich gebeugt und umklammerte mein Gesicht, aus seinen Augen sprach Sorge.

Ich hob meine rechte Hand an mein Gesicht, „Hast du mir gerade eine Ohrfeige gegeben?“ krächzte ich ungläubig. Er seufzte erleichtert. „Bei Melitele. Endlich.“ Murmelte er und nahm seine Hände von mir.

„Was war los? Warum hast du auf nichts mehr reagiert. Du hast damit sogar die Priester damit soweit erschreckt, dass sie mich geholt hatten, weil sie dachten du wurdest verzaubert.“ Wollte er wissen.

Ich wagte nicht ihn anzuschauen. „Ich kann meine Finger nicht mehr bewegen, meine Hand nicht mehr benutzen. Ich bin ein Krüppel.“ Schniefte ich. „Was, warum das? Als ich dich bei dem Hexenjäger gelassen hatte, konntest du es noch. Was hat er gemacht?“ wollte er sofort wissen.

„Graden, sein Name ist Graden und er hat nichts gemacht. Die Heiler hier waren es. Sie sagten, die Wunde sei so zerfetzt gewesen, dass sie sie, sauber ausschneiden mussten, damit es zumindest irgendwie heilen kann. Dabei haben sie auch Muskeln und teils Sehnen entfernte.“ Erklärte ich ihm weinend. Geralt griff nach meiner rechten Hand und umklammerte sie mitfühlend. „Wir kriegen das wieder hin.“ Wollte er mich aufmuntern.

Jetzt schaute ich ihn doch an. „Versprichst du mir das? Kann Schwalbe das wieder reparieren?“ Forderte ich ihn auf, doch er mied meinen Blick, was genauso gut oder schlecht wie eine verbale Antwort war. „Geralt, kannst du mir das Versprechen? Wird das durch den Trank repariert?“ wollte ich hysterisch von ihm versichert bekommen, obwohl mir mittlerweile klar war, dass er es nicht konnte. Er ließ den Kopf hängen, „Das kann ich nicht.“ Murmelte er leise.

Ich schluchzte auf. „Bei solchen Verletzungen würden wir einen Absud nehmen.“ Konnte ich eine andere vertraute Stimme hören. Ich sah mich um und konnte Lambert an der Wand lehnen sehen. „Dann gibt mir den.“ Bettelte ich. Doch Geralt schüttelte den Kopf. „Nein, es würde dich umbringen. Der Absud ist hochgiftig.“ Lehnte Geralt ab.

Ich bettelte und flehte und weinte, doch Geralt blieb hart. Als ich mich schluchzend auf meine linke Seite drehte und mich halbwegs zu einer Kugel zusammenrollte, um mich meinen Gefühlen zu ergeben, machte Lambert sich vom Acker.

Geralt hingegen blieb an meinem Bett sitzen und versuchte mich zu trösten. Immer wieder strich er mir entweder über den Kopf oder den rechten Oberarm und murmelte Versprechen, um mich zu trösten, doch wir beide wussten, dass er diese Versprechen niemals halten konnte. Irgendwann war ich eingeschlafen, doch im Halbschlaf bekam ich noch mit, dass sich Geralt diesmal nicht abwimmeln ließ.

Er schien die ganze Zeit meinen Schlaf bewacht zu haben, denn als ich wieder wach wurde, saß er noch immer neben meinem Bett. Er sah so müde aus wie ich mich fühlte. Deswegen ließ ich ihn weiter dösen.

Ich hatte Durst und meine Zunge klebte mir am Gaumen, so sah ich mich um. Auf dem kleinen Beistelltisch stand ein Becher mit Wasser. Ich versuchte daran zu kommen, doch er stand ganz knapp außerhalb meiner Reichweite. Ich versuchte mich soweit zu strecken wie es ging, doch ich erreichte nur, dass der Becher umkippte und vom Tischchen rollte. Geralt wachte dadurch auf und lächelte über die Situation, die er sah. „Ich hol dir einen neuen.“ Meinte er gutmütig und streckte sich kurz, bevor er aus meinen Sichtfeld verschwand.

Einige Zeit später kam er zurück. Er trug einen neuen Becher und einen Krug in seinen Händen. Er goss etwas Wasser in den Becher und stellte den Krug auf den Beistelltisch. Er half mir, meinen Kopf zu heben und hielt mir den Becher an die Lippen. Am liebsten hätte ich es alleine gemacht, aber solange mein Arm in diesem Gestell hing, konnte ich mich nicht aufsetzen. Ich trank zwei Becher aus, bis ich erst einmal genug hatte.

Eigentlich trank ich nur sehr ungern Wasser, aber in dieser Welt hatte ich kaum eine Wahl. Ich schaute Geralt an, dieser hob auch nach kurzer Zeit fragend eine Augenbraue, als ich nichts sagte. „Was ist?“ wollte er wissen. „Kann ich dich um etwas bitten?“ fragte ich leise, zögernd.

„Ich werde dir keine Absude bringen.“ Lehnte er direkt ab, ohne zu wissen was ich ihn fragen wollte.

Ich nickte traurig, „Das hast du gestern schon klar gemacht. Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du mir vielleicht später Saft oder Milch zum Trinken besorgen könntest.“ Bat ich ihn.

Überrascht sah er mich an. „Milch? Aber Erwachsene vertragen doch keine Milch.“ Fragte er mich verwundert.

„Da wo ich herkomme, tun es die meisten. Ich trinke gerne Kuhmilch. Die von anderen Tieren habe ich nicht probiert, aber man sagt, Stutenmilch wäre gut für die Haut.“ Erklärte ich ihm. Das machte ihn neugierig, so erzählte ich ihm die Geschichte von Cleopatra, die angeblich jeden Tag in Stutenmilch badete, damit ihre Haut immer jung blieb.

„Ich werde sehen, was ich tun kann.“ Meinte er abschließend. Er verabschiedete sich, als der Priester zu der Visite kam. Er versprach, das gleich noch anderer Besuch kam, er aber jetzt noch etwas zu erledigen hätte.

Ich erfuhr, dass ich mindestens solange hier bleiben musste, bis entweder die Wunde verheilt war, damit sie den Bruch schienen konnten, oder eben bis der Bruch verheilt war, damit sie die Wunde vernünftig verbinden konnten.

Das würde noch eine ganze Weile dauern. Danach kam Rittersporn. Er unterhielt mich, mit einigen seinen Abenteuern, die er mit Geralt erlebt hatte. Allerdings verweigerte ich das Essen, als es mir gebracht wurde. Da ich mich nicht aufsetzen konnte, sollte ich gefüttert werden. Doch ich weigerte mich entweder vor oder von Rittersporn füttern zu lassen. So nahm die Schwester das Essen wieder mit.

Rittersporn wurde dann irgendwann von Priscilla abgelöst, die mich bis zur Nachtruhe ablenkte. Allerdings hatte sie mir ein wenig Saft und sogar etwas Milch mit gebracht. Dankbar hatte ich sie dafür angelächelt.

Die Nacht schlief ich mehr oder weniger gut und am morgen war ich über das Frühstück dankbar. Vor allem, weil es etwas war, dass ich auch alleine im liegen essen konnte. Etwas Brot, ein Kanten Käse und ein bisschen Obst.

Später kamen wieder Rittersporn und Priscilla vorbei, aber von Geralt und Lambert fehlte jede Spur. Priscilla konnte nur sagen, dass Beide ziemlich beschäftigt waren. Sie verließ mich aber auch schnell wieder, da sie noch einen Auftritt hatte. Da ich sonst weiter nichts zu tun hatte, außer auf die Decke zu starren, schlief ich schnell ein.
 

Doch etwas, jemand weckte mich. Der Krankensaal war, bis auf wenige Kerzen, dunkel. So konnte ich nur wage die Umrisse einer Person neben meinem Bett erkennen. Erst als die Person den Kopf drehte, konnte ich dank einer Lichtreflexion in den Augen, sehen das es Lambert sein musste.

„Lambert?“ fragte ich zögerlich. „Ja, aber sei ruhig. Ich dürfte gar nicht hier sein. Aber ich habe etwas für dich.“ Neugierig sah ich ihn an. Er hielt seine Hand hoch, darin befanden sich zwei Fläschchen. Eine Kleine, die scheinbar Schwalbe enthielt und eine Langhalsige, mit einer gelblichen Flüssigkeit darin. Meine Augen wurden groß, „Ist das etwa, …?“ fragte ich ihn ungläubig. Er nickte, „Ja, ist es. Geralt wusste scheinbar nicht, dass der Absud ursprünglich für Menschen entwickelt wurde. Aber wir Hexer hatten das Rezept an unsere Bedürfnisse angepasst. Aber mit Hilfe einiger Kräuterhändler und Alchemisten konnte ich das Rezept einigermaßen Rekonstruieren.“ Erklärte er flüsternd. Ich strahlte ihn an. „Oh Lambert, ich könnte dich Küssen.“ Lachte ich. „Warum tust es dann nicht?“ wollte er neckend wissen. Er beugte sich leicht zu mir. Ich zog ihn am Nacken zu mir runter und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. „Weil auf dich jemand anderes wartet. Sie weiß es nur noch nicht.“ Flüsterte ich. Erstaunt und fragend sah er mich an. „Woher weißt du das?“ wollte er wissen. Ich schüttelte den Kopf, „Das erzähle ich dir vielleicht ein anderes Mal.“ Gab ich zur Antwort.

Er nahm es so hin, aber wahrscheinlich nur weil er wusste, dass er hier nicht viel Zeit hatte.

„In Ordnung. Hier ich gebe die die Tränke, aber dann muss ich wieder weg. Allerdings weiß ich nicht wie du darauf reagierst, oder ob sie helfen werden.“

Ich nickte, „Danke Lambert und es tut mir leid, dass ich dir soviel Ärger bereite.“ Er lächelte noch einmal und zog dann die Korken aus den Fläschchen. Schnell trank ich beide aus. Die Schwalbe schmeckte deutlich schlechter als der Absud. Trotzdem hatte ich Schwierigkeiten beides unten zu behalten. Als die Übelkeit und die Magenkrämpfe langsam aufhörten, war Lambert längst verschwunden.

Auf einmal fing die Wunde an stark zu Jucken und dann zu brennen an. Es wurde beinahe unerträglich. Ich wand mich und versuchte die Stelle durch den Verband hindurch zu kratzen, allerdings tat jede Berührung höllisch weh.

Durch meine Unruhe wurde die Nachtschwester scheinbar angelockt. Als sie mich so sah, wurde sie ganz hektisch. Sie sagte etwas zu mir, versuchte mich ruhig zuhalten, aber ich registrierte es nicht wirklich. Dann eilte sie davon, um einige Zeit später mit einem der Priester wieder zukommen, der mich vorher schon bei der Visite behandelt hatte.

Er sah aus, als ob er gerade aus dem Bett kam. Was vermutlich gar nicht so unwahrscheinlich war. Er besah sich kurz die Situation und fing dann an, schnell den leichten Verband zu lösen. Das Brennen wurde allmählich weniger und ich merkte wie der Priester erstarrte.

„Was ist es? Ist es Wundbrand oder Wundfieber?“ wollte die Schwester wissen. Panisch riss ich die Augen auf, oh Gott nein, hoffentlich nicht. Dachte ich. „Oder vielleicht Veitstanz?“ riet die Schwester weiter.

Doch der Mann schüttelte den Kopf, „Nein, es ist ein Wunder.“ Hauchte er und trat zur Seite. Nun bekam auch die Schwester große Augen. „Magie, es muss Magie sein.“ Jammerte sie. Doch der Priester schüttelte sie, „Sei keine Närrin, wer würde unter der Wache des ewigen Feuers Magie wirken. Es ist ein Wunder. Bruder Ignatius hatte recht. Das ewige Feuer hat sie gesegnet.“ Ehrfürchtig drehte er sich zu mir um.

„Kannst du deine Finger bewegen?“ wollte er wissen. Schnell versuchte ich es. Ich sah wie die Fingerspitzen zuckten, aber es tat weh. Wie ein Muskelkater oder eine starke Zerrung bloß um einiges schlimmer. „Sehr gut, sehr gut.“ Murmelte er. Er fasste meinen Unterarm und untersuchte ihn. Er drehte und zog und drückte und kam zu dem Schluss das auch der Bruch verheilt sein musste. Allerdings war der Bereich der Narbe noch sehr empfindlich und schmerzhaft.

Er löste meinen Arm aus dem Gestell und ich war sehr erleichtert, ihn wieder voll bewegen zu können. Zumal meine Schulter steif und wund wurde, von der mangelnden Bewegung. Ich besah mir die ehemalige Wunde. Für mich sah es einfach aus, wie eine Bisswunde eines Raubtieres, doch ein Fanatiker könnte darin tatsächlich die Konturen einer Feuersbrunst sehen.

Als die Schwester wieder kam, ich hatte gar nicht bemerkt das sie weg gewesen war, hatte sie einige Verbände und eine Schüssel dabei.

„Wir werden einen steifen Verband anlegen, damit der empfindliche Bereich geschützt ist. Morgen kannst du uns dann erst einmal verlassen.“ Eröffnete er mir. Ich nickte nur und insgeheim war ich irgendwie gespannt, wie ein gibsähnlicher Verband hier aussehen würde.

Die Schwester schmierte zuerst eine Salbe auf den Arm und umwickelte ihn mit einem normalen Verband. Dann kam, scheinbar als Polsterschicht, gereinigte Schurwolle darum. Dann tauchte sie einige Verbandsrollen in die Schüssel und ich konnte erkennen, dass sie Knochenleim enthielt. Nun das war sicher auch eine Möglichkeit, den Verband hart zu bekommen. Sie umwickelte alles gründlich und mehrmals.

Anschließend hielt sie meinen Arm fest, bis die obersten Leimschichten hart und trocken waren. Leider tat sie das alles schweigend. Zuerst war es ja ziemlich interessant es zu beobachten, aber es wurde auch ganz schnell langweilig und da sie meinen Arm ja noch festhielt, konnte ich mich noch nicht einmal bequem hinlegen. So döste ich nur ein wenig vor mich hin.

Irgendwann musste ich in tieferen Schlaf gefallen sein. Als ich wach wurde lag ich auf meiner rechten Seite, meine Arme vor der Brust und die Beine angezogen, meine bevorzugte Schlafstellung. Ich blinzelte und sah direkt in das besorgte Gesicht von Rittersporn.

„Hy, alles in Ordnung? Mir wollte keiner genauere Informationen geben, es hieß nur, dass in der Nacht einen Vorfall gab. War es Wundbrand?“ fragte er voller Mitleid. Verwirrt sah ich ihn an. Langsam dämmerte es mir, was er gesagt hatte. Scheinbar dachte er tatsächlich, dass sie mir den Arm abgenommen hatten, weil er nicht mehr in dem Gestell war.

Ich kicherte und lachte dann aus vollem Hals, allerdings sah Rittersporn mich nun so an, als wäre ich verrückt geworden.

Ich stoppte mich und grinste nur. „Nein kein Wundbrand. Der Priester nannte es ein Wunder des ewigen Feuers, ich nenne es einfach die guten Braukünste von Lambert.“ Ich zog den verbundenen Arm unter der Decke hervor.

Rittersporns blick wurde erst verwirrt und hellte sich dann erfreut auf.

„Das ist ja wunderbar.“ Freute er sich für mich. Ich nickte und hievte mich hoch. Mein Kopf schwamm ein wenig, als ich endlich saß. Aber nach der langen Liegezeit war es kein Wunder, das mein Kreislauf ein wenig schwach war.

„Endlich nicht mehr liegen.“ Freute ich mich. Rittersporn ließ diese Aussage lächeln. „Geralt konnte es bei einer Heilung auch immer nicht schnell genug gehen.“ Kommentierte er. Ich nickte, „Aber manchmal ist das nicht gut. Sein Knie ist nie ganz verheilt oder? Ich konnte beobachten, dass er es manchmal abwesend rieb.“ Rittersporn nickte. „Ja er hatte Glück, das er überhaupt wieder laufen kann. Es war völlig zertrümmert.“ Seufzte er. „Wo wir gerade bei ihm sind. Wo ist er überhaupt?“ fragte ich ihn. „Oh er wollte sich mit Triss treffen. Er sprach irgendetwas davon, dass ein Schiff bereit wäre.“ Ich riss die Augen auf. Verdammt, ich musste rechtzeitig zum Hafen kommen. Wer weiß was Dijkstra machen würde, wenn er erfährt das sie keine Ahnung haben, wo der Schatz ist.

„Kannst du mir meine Sachen geben. Ich muss hier endlich raus.“ Bat ich den Barden. Skeptisch sah er mich an, nickte dann aber.

Er ging an eine Kiste, die an dem Bettende stand und zog meine Sachen daraus hervor. Ich zog mich an, aber bei der Rüstung musste er mir helfen. Es war gar nicht so einfach mit dem Dicken Verband durch die engen Ärmel des Gambeson zu kommen. Den Ärmel musste ich auf offen lassen, mal davon abgesehen, dass er eh ziemlich zerfetzt war. Ich sollte ihn demnächst reparieren lassen. Auch den linken Handschuh konnte ich nicht anziehen, also ließ ich sie weg und steckte sie mir in den Gürtel.

Ich prüfte ob alles vorhanden war und fand den Münzbeutel den Graden erwähnt hatte.

Auch die Dokumente und der Schlüssel waren noch da. Erleichtert steckte ich sie wieder ein.

„Danke Rittersporn, aber ich muss los.“ So schnell ich konnte, machte ich mich auf den Weg aus dem Tempel. Rittersporn blieb verdutzt zurück.

Als ich den Tempel hinter mir gelassen hatte, musste ich eine kurze Pause einlegen. Ich war noch immer nicht auf der Höhe, aber ich musste mich beeilen. So hielt ich die Pause so kurz wie möglich und eilte weiter in Richtung Hafen.

Aber immer wieder musste ich eine kleine Verschnaufpause einlegen. Mein linker Arm pochte ein wenig, aber ich zwang mich weiter.

Ich konnte die Anlegestelle bereits sehen und auch das Schiff das bereit zur Abfahrt war. Als ich noch näher kam konnte ich drei Gestalten erkennen. Dijkstra, Geralt und Triss. Sie schienen heftig zu diskutieren.

Während ich noch näher kam, konnte ich nach und nach verstehen, was gesagt wurde. Sigi war überhaupt nicht begeistert.

„Wir ihr seht, habe ich meinen Teil der Abmachung eingehalten. Was ist mit eurem? Wo ist mein Schatz?“ wollte er wissen. „Ich hatte euch noch eine Chance gegeben und vorsorglich trotzdem das Schiff besorgt, aber hier steht ihr schon wieder ohne Ergebnisse.“ Fluchte er.

Ich musste mich an einer Kiste auf dem Dock festhalten, als mich eine weitere Schwindelattacke ergriff. Dabei hatte ich etwas umgestoßen und Sigis Aufmerksamkeit erregt.

„Tja, ich schätze es ist zu spät für euch. Da kommt Menges kleine Freundin.“ Höhnte er. „Sehr lustig. Denkst du wirklich ich falle darauf rein? Sie liegt im Tempel Lazarett.“ Antwortete Geralt sicher.

„Oh sie sieht wirklich danach aus, als ob sie da liegen sollte.“ Grinste Sigi. Ich verdrehte die Augen und trat näher. Jetzt schien auch Geralt mich wahr zunehmen, denn er drehte sich um. „Was machst du denn hier?“ wollte er wissen. Auch Triss drehte sich nun um. „Woher wusstest du, dass wir hier sind?“ wollte sie sofort wissen, als sie mich sah. „Rittersporn.“ Keuchte ich nur und konnte erkennen, wie Triss verärgert mit den Zähnen knirschte.

„Ich habe mich schon gefragt, wann ich dich endlich treffen würde.“ Meinte Sigi und kam einige Schritte auf mich zu. „Keine Zeit für Höflichkeiten, bald wird es hier nur so von Jägern wimmeln. Ihr solltet langsam mal auf das Schiff.“ Warnte ich sie.

„Oh, da gibt es aber das kleine Problem, das der Hexer sich nicht an die Abmachung gehalten hat und ich sie somit nicht auf das Schiff lassen werde.“ Grollte Sigi. „Wenn es weiter nichts ist.“ Grinste ich.

Alle drei sahen mich verwirrt an. Ich griff in die Tasche und zog die Dokumente und den Schlüssel hervor. Ich überreichte alles Sigi, „Hier, mit den besten Grüßen von Menge.“

Sigis Augen wurden immer größer, als er die Dokumente durchblätterte. „Wie?“ fragte er nur. Auch Triss und Geralt schienen dies wissen zu wollen. „Du solltest niemals den Fehler machen und deinen Gegenüber zu unterschätzen.“ Meinte ich nur. „Los jetzt, rauf auf das Schiff, bevor es zu spät ist.“ Triss nickte und holte die restlichen Magier. Schnell waren alle auf dem Schiff und Sigi bot Geralt an, ihm bei Triss zu helfen.

„Sigi lass es. Sie ist in Kovir sicherer.“ Mischte ich mich ein. Geralt schien jedoch mit seinen Gefühlen zu ringen. Immer wieder blickte er auf das Schiff. „Geralt, denk an Yennefer. Sie wartet auf dich.“ Wollte ich ihn zum einlenken bringen. Nach wenigen Augenblicken nickte er und Sigi schien enttäuscht zu sein.

Kurz darauf kam Triss zurück, um sich zu verabschieden. „Also, woher hast du die Sachen?“ fragte sie mich direkt. Ich zuckte mit den Schultern, „Aus seinem Arbeitszimmer.“ Sie schüttelte den Kopf, „Unmöglich, wir haben alles durchsucht.“ Entgegnete sie. „Nun, aber nicht bei ihm zuhause.“ Lächelte ich süffisant.

Triss grollte und wollte sich an Geralt wenden, als sie plötzlich gerufen wurde. Einer der Schiffsbesatzung forderte sie auf, endlich auf das Schiff zu kommen. Aufgrund der Warnung, das hier demnächst Jäger auftauchen könnten, verabschiedete sich schnell von dem Hexer und eilte zum Schiff. Jedoch schickte sie ihm noch einen sehnsüchtigen Blick, ehe sie die Planke zum Schiff betrat. Während Geralt und Dijkstra sich noch eine weile unterhielten, hatte ich mich auf eine der Kisten gesetzt und beobachtete wie das Schiff den Hafen verließ.

Gerade als das Schiff aus dem Hafenbecken fuhr, konnte man in der Ferne die her nahenden Jäger hören. „Dann sollte ich mich wohl auch erst einmal verabschieden. Vielleicht können wir später weiter reden?“ verabschiedete sich Sigi. Ich schüttelte den Kopf. „Ich denke nicht.“ Lehnte ich ab. Er wandte sich ab und machte sich auf den Weg. „Ach und pass auf deinen Knöchel auf, Graf Sigismund Dijkstra.“ Rief ich hinter her. Ich konnte es mir einfach nicht verkneifen, dem ehemaligen Geheimdienstchef unter die Nase zu reiben, dass ich mehr über ihn wusste als er über mich. Ich konnte sehen wie er sich versteifte, aber ihm blieb keine Zeit mehr um darauf zu reagieren, denn die Hexenjäger kamen immer näher.

Ich lachte mir ins Fäustchen.

Geralt setzte sich neben mich und verschränkte die Arme vor der Brust. „Verrätst du mir diesmal woher du das alles wusstest?“ fragte er genervt, während wir auf die Ankunft der Jäger warteten. Ich tat so, als ob ich überlegen müsste. „Nö, eigentlich nicht. Vielleicht ein anderes Mal.“ Erwiderte ich dann nach einiger Zeit.

Er seufzte. „Gut, aber beantworte mir wenigstens einige Fragen.“ Ich sah ihn an. „Nun, es kommt auf die Frage drauf an. Aber frag ruhig.“

„Du kennst also denn Vorfall mit Dijkstra und das sein Bein dabei gebrochen wurde?“ wollte er wissen. Ich nickte. „Woher?“ wollte er weiter wissen. „Ich habe darüber gelesen.“ Sagte ich gerade heraus. Er schaute zu mir rüber, vermutlich hatte er nicht mit einer Antwort gerechnet. „Wann und wo? Ich wusste nicht, dass es darüber irgendwo was Geschriebenes gibt.“ Fragte er weiter. „Darüber werde ich schweigen. Außerdem haben wir Gesellschaft bekommen.“ Murmelte ich. Die Hexenjäger waren jetzt in Hörweite.

Einer von ihnen löste sich aus der Gruppe und kam auf uns zu. „Was ist hier los? Uns wurde mittgeteilt, dass sich hier Magier aufhalten.“ Wollte er wissen. Ich drehte mich zu ihm um. „Nun ich habe schon seit Tagen keinen Magier gesehen. Nicht seitdem ich die Scheiterhaufen angezündet habe.“ Erst jetzt erkannte er mich. „Ich entschuldige mich. Es muss wohl ein Missverständnis gegeben haben.“ Stotterte er. Ich nickte ihm zu und er verschwand wieder.
 

Nach einiger Zeit prustete Geralt auf einmal los. „Was?“ wollte ich von ihm wissen. Er schüttelte belustigt den Kopf. „Na los, sag schon.“ Forderte ich auf. Er blickte noch einmal kurz über die Schulter um die Hexenjäger zu betrachten, die sich gerade vom Acker machten.

„Ach, es ist nur etwas was er seinen Kameraden gerade erzählt hatte.“ Grinste er. Ich pikste ihn in die Seite, „Na erzähl schon.“ Bettelte ich. Er gab nach. „Er wurde gefragt, mit wem er gesprochen hatte. Seine Antwort war, mit Fräulein Menge.“ Lachte er. Ungläubig starrte ich ihn an. „Du willst mich auf den Arm nehmen.“ Doch er schüttelte grinsend den Kopf. Ich ließ meinen Kopf in den Nacken fallen, „Oh um Himmelswillen. Als nächstes wird es vielleicht dann auch noch heißen, ich würde sein Kind tragen. Ich muss aus dieser verrückten Stadt heraus.“ Jammerte ich.

Geralt fand das ziemlich witzig und lachte erneut. „Ja, ja. Lach du nur.“ Grummelte ich. Er stand auf, „Na komm. Lass uns zum Chamäleon gehen. Rittersporn wird sich sicherlich schon fragen wo du abgeblieben bist. Und dann erzählst du mir, wie dein Arm so plötzlich heilen konnte.“ Geknickt folgte ich ihm. Dabei war es gerade so schön, ihn einmal unbeschwert zusehen und nicht zu streiten. Aber das wäre spätestens dann vorbei, wenn er erfuhr, dass Lambert mir doch den Absud gebracht hatte.

„Reicht es, wenn ich dir sage, dass der Priester es für ein Wunder des ewigen Feuers hielt?“ versuchte ich es.

Er fasste sich ans Herz und drehte sich zu mir um, „Oh nein, Fräulein Menge, sie werden doch nicht der Prophezeite Messias sein?“ spottete er und verbeugte sich spielerisch vor mir. Ich ging auf das Spiel ein, „Das muss ich wohl sein, wenn sich der weiße Wolf vor mir verbeugt, aber nicht vor dem Kaiser persönlich.“ Lachte ich. Erstaunt sah er mich an. „Was? Mererid hatte sich beschwert. Ich hatte schon Angst das der Kaiser mir den Kopf abreißen wird, weil du ihn verärgert hast.“ Beschwerte ich mich. Er grinste nur. „Ach komm schon, ein bisschen Spaß muss sein.“ Alberte er weiter rum. „Dann ist die Welt voll Sonnenschein.“ Brummte ich hinterher. Er musterte mich, ich zuckte mit den Schultern. „Das ist eine Zeile aus einem Lied. Aber mehr kenn ich nicht.“ Erklärte ich ihm.
 

Scherzend hatten wir das Rosmarin oder eher jetzt Chamäleon erreicht. Es war nicht mehr viel los. Priscilla spielte auf ihrer Laute und Rittersporn wuselte zwischen den Gästen hin und her. Lambert und Zoltan saßen an einem Tisch, nahe dem Eingang.

„Zoltan, ich glaube die Welt geht unter. Die Beiden streiten sich mal nicht und haben sogar gute Laune.“ Konnte ich Lambert hören. Der Zwerg lachte darauf hin. Wir setzten uns zu ihnen an den Tisch. „Wie ich sehe hat es gewirkt. Kannst du deine Finger wieder benutzen?“ begrüßte er mich mit einem Kopfnicken auf meinen Arm. Ich hob meine Hand hoch und bewegte die Finger leicht, „Aber nur unter Schmerzen.“ „Da wird nur Übung helfen. Möchtest du dich erklären Lambert?“ mischte sich Geralt ein. Ich schluckte, vorbei war der schöne Abend.

Statt zu antworten schob Lambert ihm ein Pergament rüber, das er aus seiner Tasche gezogen hatte. Geralt nahm es und musterte es stirnrunzelnd. „Ist es das für das ich es halte?“ wollte er wütend wissen. Ich schielte auf das Blatt. Es schien ein Rezept zu sein.

„Wenn du es für ein Absud Rezept hälst, dann ja.“ Gab Lambert schnippisch zurück. Jetzt sah Geralt richtig zornig aus. „Geralt, bitte lass ihn ausreden und sich erklären. Du magst vielleicht der Ältere von euch sein, aber das heißt nicht, dass du automatisch immer recht hast.“ Mischte ich mich ein. „Woher weißt du, dass er der Ältere ist?“ wollte Zoltan wissen. Auch die beiden Hexer schienen gespannt auf meine Antwort zu sein. „Nicht falsch verstehen, aber Geralt hat einfach mehr Falten im Gesicht.“ Rechtfertigte ich mich. „Wo sie recht hat, hat sie recht.“ Kommentierte Lambert.

„Wie kommst du dazu, ihr einfach einen Absud zu verabreichen, obwohl es für sie eigentlich hätte tödlich sein sollen.“ Bei den letzten Worten sah er mich scharf an. „Nagt dein Alter an deinem Gedächtnis oder hast du Vesemir im Unterricht nicht zugehört?“ wollte der dunkelhaarige Hexer nun wissen. Geralts Kopf peitschte zu ihm rum. „Was hat das jetzt damit zu tun?“ wollte er wissen. Lambert stand auf und nahm die Pose ein, die er immer annahm, wenn er Vesemir nach ahmte. Dann erklärte er in Vesemir Manier, dass der Magier Raffard der Weiße, einen Heiltrank für menschliche Krieger entwickelte und daraus später der Absud Raffards des Weißen entstand. Dann setzte er sich wieder.

„Ich hatte auf die schnelle zwar nicht das original Rezept beschaffen können, aber mit einiger Hilfe von Kräuterhändlern und Alchemisten sind wir dem sehr nahe gekommen. Und wie du sehen kannst, hat es funktioniert.“ Fuhr er fort. „Ja, ja schon gut. Aber in Zukunft keine Experimente mehr mit Tränken. Du weißt wie unverantwortlich das ist.“ Forderte er. Ich verdrehte die Augen, was für ein Heuchler. Hatte er nicht erst vor kurzem selber jemanden einen Trank verabreicht und das auch noch unverdünnt. Lambert machte sich vorher wenigstens Gedanken.

„Danke das du dir so viel Mühe gemacht hast, Lambert.“ Versuchte ich die Stimmung wieder ein wenig zu heben. Doch er funkelte nur Geralt an.

„Vielleicht sollte ich mich noch ein wenig hin legen.“ Versuchte ich mich aus der Affäre zu ziehen, doch leider vereitelte Rittersporn meinen Plan.

„Ah du bist zurück. Wie ich sehe konntest du Geralt finden. Komm setz dich wieder, ich bringe dir gleich etwas.“ Forderte er und drängte mich zum Tisch zurück. Kurze Zeit später stellte er einen Teller mit dampfenden Essen vor mich und einen Krug. Ich seufzte, das Essen sah wirklich gut aus und roch auch so, aber wie sollte ich das Fleisch schneiden, wenn ich meine linke Hand nur sehr eingeschränkt nutzen konnte. Missmutig starrte ich auf das Essen und stocherte darin rum.

„Was ist los? Schmeckt es nicht?“ wollte Zoltan wissen. Ich schüttelte den Kopf. „Ich kann es nicht klein schneiden.“ Murmelte ich.

„Stell dich nicht so an, wenn du nicht einmal ein Messer halten kannst, wie willst du denn dein Schwert halten? In Skellige wird es nicht viel ungefährlicher als hier sein.“ Triezte Geralt. Ich ließ beinahe meine Gabel fallen. „Skellige?“ fragte ich ihn. Ich wollte nicht nach Skellige. Dort war es kalt und nass und es gab mehr Banditen zusätzlich Piraten und größere Monster, außerdem würde Yennefer dort einiges an Ärger provozieren.

„Ich werde uns morgen eine Überfahrt organisieren. Yen wird uns dort erwarten.“ Führte er weiter aus und ging erst gar nicht auf mein entsetztes Gesicht ein.

Dann musste ich meine Idee, mich alleine abzusetzen wohl heute Nacht geschehen. Ich hatte gehofft, Lambert vorher vielleicht noch davon überzeugen zu können, mir einige Rezepte für Tränke und Anleitungen für Bomben zu geben. Jetzt musste ich irgendwie anders daran kommen.

Frustriert griff ich nach dem Messer und hätte beinahe aufgejault, so völlig abgelenkt hatte ich zu fest zugegriffen und der neugebildete Muskel in meinem Arm protestierte schmerzhaft gegen die Anstrengung. Mühsam zerlegte ich mein Essen um es dann endlich essen zu können.

Es schmeckte, aber so wirklich hatte ich keinen Hunger mehr. Meine Gedanken wirbelten wild umher, schmiedete Pläne und verwarf sie wieder. Aber es tat mir auch leid, Lambert hatte mir gerade erst vergeben und hier saß ich und dachte darüber nach, wie ich ihn schon wieder betrügen könnte.

Als ich meine Mahlzeit endlich beendet hatte, war die Anzahl der Gäste noch weiter geschrumpft. Ich konnte aus dem Augenwinkel beobachten, wie Lambert das Blatt mit dem Rezept wieder weg steckte. Er schob es in seine Jacke, also musste er da eine kleine Innentasche haben. Wäre für mich also nicht ganz so einfach daran zu kommen. Dieser Absud sollte sich wahrlich in meiner Reisapotheke befinden. Ebenso wie Schwalbe. Bei den anderen Tränken wäre ich mir nicht sicher, ob ich sie tatsächlich brauchen würde und ob ich sie verträglich kriege.

Je länger ich einfach an dem Tisch verweilte, desto betrunkener wurden die Hexer. Außer uns waren keine Gäste mehr anwesend und auch Priscilla hatte sich bereits mit Rittersporn verabschiedet. Zoltan sah ebenfalls so aus, als würde er demnächst von der Bank kippen.

Ich entschloss mich, mich erst einmal zurück zu ziehen. Wenn ich diese Nacht abhauen wollte, musste ich noch meine Sachen packen.

Ich wünschte den dreien noch viel Spaß und verließ den Schankraum. Es war ein Wunder, dass sie mich den Abend über in Ruhe gelassen hatten, oder ich hatte nur nicht mitbekommen, dass sie mich angesprochen hatten.

So leise wie möglich packte ich meine Sachen zusammen. Nebenbei sortierte ich auch alles, so dass ich das, was ich vor ein paar Tagen für den Sattel gekauft hatte, griffbereit war, damit ich nicht erst im Stall wieder alles durchkramen musste.

Als ich die kleine Truhe am Bett öffnete musste ich seufzen, einer der Jungs hatte sich die Mühe gemacht und meine erste Trophäe präparieren zulassen, damit sie nicht verweste. Sorgfältig packte ich sie in einen Jutesack.

Ich war gerade mit dem Packen fertig, als ich hören konnte wie Lambert und Geralt die Treppe rauf kamen. Schnell schlüpfte ich ins Bett und zog die Decke so über mich, damit man nicht sehen konnte, dass ich noch voll bekleidet war. Ich schloss gerade meine Augen, als meine Zimmertür knarzte und sich öffnete. Ich täuschte einige tiefe Atemzüge vor, die jeder beim Schlafen von sich gab.

„Sie schläft.“ Konnte ich Geralt flüstern hören. „Sag ich doch. Nur weil sie vorhin so komisch war, heißt es doch nicht, dass sie schon wieder was plant.“ Zischte Lambert. „Und wenn doch?“ hörte ich Geralt zweifeln. „Dann werden wir es später sehen, komm ich habe noch Wodka im Zimmer.“ Nörgelte Lambert. Ich schluckte. Verdammt. An einem Hexer hätte ich mich vielleicht vorbei schleichen können, aber an zweien? Wie sollte ich den jetzt unbemerkt in Lamberts Zimmer gelangen.

Ich lauschte auf die Schritte im Flur. Schnell stand ich wieder auf. Wenn ich es doch irgendwie schaffen sollte, an Lamberts Aufzeichnungen zu kommen, wollte ich ihm zumindest eine Nachricht dalassen. Und diese musste ich noch verfassen.
 

Einige Stunden später, die Sonne war mittlerweile aufgegangen, hatte ich Novigrad deutlich hinter mir gelassen. Auch den Grenzposten über den Pontar hatte ich bereits überquert. Die Taverne am Scheideweg rückte langsam näher.

Es war anstrengend gewesen, Tetris für den Ritt vorzubereiten, da meine linke Hand noch lange nicht so wollte wie ich, aber ich hatte es irgendwie geschafft. Genauso wie ich es geschafft hatte ihn von Plötze weg zu bewegen. Er verstand es nicht, warum er seine Freundin schon wieder verlassen sollte. Erst das Versprechen, dass er sie später in Kaer Morhen wieder sieht, ließ mich ihn vom Stall wegführen.

Ich hoffte das weder Lambert noch Geralt sich an meine Fährte heften würden, wenn sie erfuhren das ich mich mit einigen ihrer Hexergeheimnisse aus dem Staub gemacht hatte. Ich hatte Lambert in der Nachricht versichert, dass ich auf die Aufzeichnungen aufpassen würde und er sie in Kaer Morhen wieder bekommt. Aber er war beim letzten Mal schon wütend, als ich nur ein paar Bomben genommen hatte ohne zu fragen und ich konnte mich gut an die Szene erinnern, die Lambert gemacht hatte, als Triss in das Hexerlabor wollte.

Mir lief ein Schauder über den Rücken, hoffentlich würde sich Lambert wirklich nicht an meine Fersen heften, sondern seine Wut an dem Rest von Karadins Bande auslassen. Automatisch trieb ich Tetris noch ein wenig mehr an, um schneller bei Burg Krähenfels anzukommen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So ich habe mich jetzt endlich abgesetzt, hoffentlich werde ich es auch überleben.
Das mit dem Absud Raffards des Weißen steht so im Wiki. Das habe ich mir also nicht ausgedacht.

Der Zeitsprung kurz vorm Ende tut mir ein bisschen Leid, aber ich wollte das Kapitel endlich fertig stellen. Wie ich an die Aufzeichnungen von Lambert gekommen bin, werde ich vielleicht irgendwann einmal als Erinnerung mit rein bringen.

Alle bekannten Dialoge stammen aus dem Spiel the Witcher 3.

Hier noch die Aufgaben die ich für dieses Kapitel bekommen habe:
- Geralt ist natürlich wenig begeistert davon, dass du ihm diese Nummer nicht erspart hast, aber froh, dass Rittersporn sicher ist. Dafür stehen für dich in diesem Kapitel zwei weitere Aufgaben an: Karadin und Hubert.

- Deine Kontakte helfen enorm dabei, Karadin und auch seine Leute allesamt aufzuspüren. Das Aufeinandertreffen mit Karadin findet wie im Spiel statt und wenn du es nicht verhinderst, wird Lambert ihn töten. Hinderst du ihn, wird er danach schlecht auf dich zu sprechen sein. Dafür wird Karadin dir danken und versprechen, sich zu revanchieren. Das könnte später noch nützlich sein.

- Ein anderes Problem ist Hubert Reijk, der Vampir. Hast du Lambert nicht verärgert, wird er dabei helfen! Du erinnerst dich an die Flugblätter eines besorgten Bürgers? Und natürlich die angegriffenen Kritiker des Ewigen Feuers? Die Spur sollst du nun nämlich verfolgen! Ihr trefft euch mit dem Zwergenschreiner, dessen Bruder Opfer eines Angriffs wurde. Schon ab der ersten Begegnung in der Leichenhalle scheint Hubert dich besonders argwöhnisch zu mustern, das fällt dir sofort auf. Er versucht, ein Gespräch unter vier Augen mit dir zu erwischen und will wissen, was du bist. Offenbare ihm nicht, was du über ihn weißt, sonst greift er dich an! Ansonsten bleibt er natürlich unauffällig, damit Geralt nicht ahnt, was er ist. Noch hat er Priscilla nicht angegriffen, du könntest das also verhindern!

Ich hoffe ich habe die Aufgaben zur Zufriedenheit erfüllt, auch wenn ich meinen Mund mal wieder nicht halten konnte und Fandom-Wissen ausplauderte. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Calafinwe
2019-03-08T19:58:28+00:00 08.03.2019 20:58
Hallo mal wieder,
 
ich muss gestehen, ich hab seit diesem Kapitel leider immer noch nicht weitergelesen. *schäm* Da du ja zur Zeit wieder fleißig dabei bist, habe ich mir jetzt aber mal die aktuelle ePub-Version gezogen.
 
Jedenfalls, bist du eigentlich Fan von Caleb Menge? Ich mag ihn ja nicht so, da ist deine Interaktion mit ihm in der Geschichte schon dezent brrrr. Aber gut, die Quest von Daelis ist ja schon auch fies. "Fang was mit Menge an"? *lol* Ich glaub, ich hätte mich eher selbst umgebracht. *grusel*
 
Finde es aus krass, wie herzlos/gnadenlos zu mit dem Bettlerkönig Francis Bedlam umgesprungen bist. Ich betrachte ihn ja so ein bisschen wie ein notwendiges Übel, der natürlich Dreck am Stecken hat, der aber auch irgendwo notwendig ist, um die kriminelle Energie in geordnete Bahnen zu lenken. Hurensohn Junior ist da schon ein ganz anderes Kaliber, trotzdem schickst du den lieben Francis ohne Umschweife auf den Scheiterhaufen^^ Ich glaub, ich könnte in der Situation nicht so kaltschnäuzig sein.

Hach ja, dann noch die ganze Pseudo-Romanze mit Lambert. Ich glaub, ich würde auch am ehesten was mit ihm anfangen wollen statt mit den anderen Hexern. Gönne dir daher die paar Stunden Verschnaufpause und Erholung mit ihm sehr, auch wenn du wegen dem Fisstech wohl mehr neben der Spur warst ^^
 
LG
Cala~
Antwort von:  Vegetasan
08.03.2019 21:16
Huhu, ich muss gestehen, je mehr ich mich bei der Recherche mit Menge beschäftigt hatte, desto mehr mochte ich ihn. Leider hatte ich aber nicht raus bekommen, woher seine Doppler-Paranoia kommt. Ich habe zwischendurch auch ein Bild von ihm gefunden, das ihn im nachhinein deutlich sympathischer aussehen lässt, als einen meiner Ex-Freunde.
Die Quest von ihr zu Menge war meine Strafe dafür, dass ich im Kapitel vorher ihm gegenüber fandom wisse ausgeplaudert hatte ^^
Den Bettlerkönig kann ich überhaupt nicht ab, auch nicht als notwendiges Übel. Allerdings muss ich auch sagen, wie doof sind die Magier, sich in Novigrad zu verstecken, anstatt sich gleich aus dem Staub zu machen. Natürlich würden die Hexenjäger sich auf die Zauberinnen Schüler stürzen wie Geier aus Aas.
Aber keine Sorge, meine Schuldgefühle werden mich deswegen noch des öfteren überrollen, bzw zur Sprache kommen.
Und eigentlich war es kein Fisstech, aber das kommt später noch zur Sprache, was genau es war. Hatte mich einige Suche gekostet, eine passende Substanz zu finden.

Aber ich freue mich auf jeden Fall über deinen Kommentar.


Gruß Chris


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