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Erinnerungen an ein Palastleben

von

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Was vom Tag übrig bleibt

Einige Stunden früher…

 

„Das kann ich unmöglich gutheißen, Lady R- Kasumi.“, protestierte Jiyū heftig.

Nach ihrer Erkundungstour durch die Stadt war sie am frühen Abend zurückgekommen um Kasumi Bericht zu erstatten. Doch kaum hatte sie es sich auf einem der unteren Äste des Ginkos bequem gemacht, sprang sie auch schon wieder auf.

Kasumi, die in der Tür zu ihrem Zimmer saß und ihrem Bericht angehört hatte, unterbreitete ihr jetzt einen Plan, den Jiyū unter gar keinen Umständen erlauben könnte. Allein um ihrem Standpunkt Nachdruck zu verliehen, sprang sie von ihrem Ast und landete vor Kasumi auf der Engawa.

„In den letzten Wochen war es zu ruhig gewesen, Jiyū. Ich weiß genau, dass bald etwas passieren wird und ich werde nicht darauf warten, dass es mich unvorbereitet trifft. Deshalb werde ich diesen Schritt tun. Gleich morgen werde ich mich dem Taishō stellen.“

Kasumi sprach so ruhig, dass Jiyū unwillkürlich ein Zittern überlief. Und das nur, weil sie ihrer Wut so überhaupt keine Luft machen konnte. Ihrer Hilflosigkeit.

Sie hatte sich geschworen, dass sie Kasumi – sie würde sich nie daran gewöhnen Rin so zu nennen – immer dienen würde. Dass sie alles tun würde um ihr Leben zu beschützen. Und jetzt schlug sie etwas dermaßen Waghalsiges vor.

„Aber was ist mit diesen Jungs hier? Sie werden das ebenfalls nicht gutheißen. Wollte ihr das etwas ganz alleine tun? Ohne deren Wissen?“

Wenn ihre Ablehnung nicht weiter half, würde es vielleicht der Gedanke an diese drei Männer tun, die Kasumi irgendwie als ihre Brüder adoptiert hatte. Auch das war etwas, woran sich Jiyū nicht würde gewöhnen können. Diese… Männer! Es war ihr einfach unbegreiflich, wie das passiert war und sie würde es sich nie verzeihen, dass sie Kasumi so lange aus den Augen gelassen hatte. Diese Drei waren eine Schande für ihren Ruf und unwillkürlich biss sie die Zähne zusammen.

Sobald das hier vorbei war und Kasumi ihr Gedächtnis wiedererlangt hatte, würden sie abreisen und diese Drei hoffentlich nie wieder sehen. Allein schon dieser Wolf! Wenn sie nur an ihn dachte, lief ihr ein Schauer des Eckels über den Rücken.

„Niemand weiß etwas davon, außer dir. Und ich vertraue darauf, dass es so bleibt. Auch wenn es schwer wird, meine Brüder werden es verstehen. Irgendwann.“

Das Lächeln, dass um Kasumis Lippen spielte, während sie sprach, brachte Jiyū zurück ins hier und jetzt. Es sollte ein fröhliches sein. Eins, dass ihre Sorgen zerstreuen sollte. Doch sie sah es im Schatten ihrer Augen. Diesen klitzekleinen Funken Zweifel. Und es war dieser Funken, der Jiyū einlenken ließ.

Ihre Herrin hatte, auch wenn sie es immer vorgab, nicht alles in ihren Händen, was geschah. Sie wusste selbst nicht, wie das hier Enden würde und dennoch nahm sie dieses Los auf sich. Um ihren Ehemann, ihre Brüder und all die liebgewonnenen Personen in dieser Stadt und in diesem Land vor einer ungewissen Zukunft zu schützen. Sie wollte lieber die dunklen Ziele dieses Generals persönlich ergründen, als andere Leiden zu sehen, während sie nur kläglichen Hinweisen nachging.

Mit einem resignieren Seufzen verneigte sich Jiyū respektvoll vor Kasumi. Keins ihrer Worte würden sie jetzt noch von ihrem Vorhaben abbringen, also würde sie tun, was sie immer tat. Sich von der naiven Weltanschauung ihrer Herrin mitreißen lassen. Denn das war es letztlich, was ihr all diese Gefolgschaft einbrachte. Ihre Art, die Welt zu sehen.

„Na gut. Was kann ich tun?“, waren die einzigen Worte, die sie noch an Kasumi richten konnte.

 

 

Kasumis Plan, war nicht so verlaufen, wie sie es gewollt hatte. Sie hatte es nicht geschafft am Morgen nach dem Lichtbringerfest zum Palast zu gehen und sich dem General zu stellen. Nein. Es war ganz anders gekommen.

Trotz ihrer unermüdlichen Suche hatte Jiyū Sesshōmaru, Kasumis vermissten Ehemann, nicht aufspüren können. Doch an diesem Abend, war er einfach vor ihnen aufgetaucht. Sie hatte seine Anwesenheit gespürt und war dieser sofort gefolgt. Aber als sie bei ihm eintraf, stand er seiner Frau bereits gegenüber.

In diesem Moment hatte sie begriffen, dass er seine Aura die ganze Zeit über vor der Welt verborgen hatte, um kein Aufsehen zu erregen. Damit er in Ruhe seine Frau finden konnte. Und Jiyū war so dumm gewesen, das nicht zu berücksichtigen.

Ihr Widersehen zu beobachten, hatte Jiyū fast das Herz gebrochen. Vor allem, als die Soldaten des Palasts alles umstellt hatten und Kasumi ihren Ehemann fort geschickt hatte. So hatte sie sich die ganze Szene nicht ausgemalt und doch war es am Ende so gekommen, wie es Kasumi gewollt hatte. Sie war jetzt die Gefangene des Generals. Des Mannes, der sämtliche Yōkai von der Weltkarte wischen wollte und mit ihnen alle, die ihnen wohlgesonnen waren.

Auch wenn es gegen alle ihre Prinzipien verstieß, hatte Jiyū zugelassen, dass Kasumi von den Wachen abgeführt wurde. In der Luft hatte sie den Zug der Soldaten beobachtet. Bis sie im Kaiserpalast verschwunden waren. Für den Fall der Fälle hatte sie sich gemerkt in welchem Gebäude Kasumi untergebracht worden war. Doch viel länger hatte sie nicht bleiben können. Ab jetzt hatte sie viel zu tun und nichts davon beinhaltete die Aufgabe, Kasumi aus ihrem Gefängnis zu befreien.

 

 

„Verdammte Scheiße!“

Jiyū hörte Keijis wütende Rufe weit bevor sie sein Haus überhaupt erreichte. Das und die Geräusche von Möbelstücken und Geschirr, das zu Bruch ging.

Lautlos landete Jiyū im Hinterhof und betrat das Haus durch Kasumis Zimmer. Es war der einzige Raum im ganzen Haus, der unangetastet von Keijis Wut geblieben war. Die Tür von seinem Zimmer in den Hinterhof war mit einem Hocker eingeworfen worden und lag halb auf der Engawa, halb auf dem Boden des Hofs. Der Hocker war in seine Einzelteile zerfallen, so wie fast alles, das sich in seinem Zimmer befand und im Wohnraum, den Jiyū jetzt betrat.

Keiji war gerade dabei seine Faust auf den Tisch zu schmettern. Immer und immer wieder, so dass das Holz unter ihm zu ächzen begann. Er hatte sämtliche Regale und Schränke von den Wänden gerissen und alles wild im Raum hin und her geworfen. Kaum ein Gegenstand wäre noch zu gebrauchen, wenn sie hier aufgeräumt hätten. Doch keiner schien ihn aufhalten zu wollen.

Der Wolf stand in der Tür zur Küche. Die Arme vor der Brust verschränkt ließ er Keiji zu keiner Sekunde aus den Augen. Er griff aber auch nicht ein. Ein Zeichen dafür, wie gut sie sich kannten. Von Kazuma war weit und breit keine Spur, weshalb sich Jiyū erst einmal auf die Beiden konzentrieren würde.

„Falls ihr euch neu einrichten wollt, hättet ihr euch keinen schlechteren Moment aussuchen können.“, erklärte sie trocken.

Die Teetasse, die Sekunden später neben ihr an der Wand zersprang störte sie keine Sekunde. Sie ließ sie nicht einmal zusammenzucken. Doch damit hatte sie jetzt Keijis Aufmerksamkeit. Der bisher vollständig in seiner Wut gefangen gewesen war.

„Wieso hast du nichts getan? Du hättest Kasumi einfach nehmen und mit ihr davonfliegen können.“, fauchte er böse.

Wüsste sie es nicht besser, hätte sie gesagt, mit diesem Ausdruck im Gesicht würde er einen guten Yōkai abgeben. Aber so weit würde sie nicht gehen. Immerhin war er doch nur ein armseliger Mensch, dem man klar gemacht hatte, dass er absolut keine Macht besaß. Zumindest nicht in diesem Augenblick.

Desinteressiert stemmte Jiyū ihre Hände in ihre Hüften und ließ ihren Blick noch einmal durch den Raum wandern.

„Nur gut, dass ich die hier an mich genommen habe. Diesen Wutanfall hätten sie sicher keine Sekunde überlebt.“

Während sie sprach zog sie zwei Umschläge aus ihrem langen Kimonoärmel. Die Handschrift darauf war elegant und zierlich. Die Namen waren mit sehr viel bedacht und liebe geschrieben worden und allein deshalb fühlten sich diese zwei Blatt Papier an, wie ein ganzes Zentner Steine. All die Liebe die darin steckte, machten diese Papiere zu dem wohl wertvollsten, was Jiyū gerade von Kasumi mit sich tragen konnte.

„Antworte auf meine Frage!“, schrie Keiji, verstummte jedoch, als er die Briefe in ihrer Hand sah.

„Die sind für euch. Könnt ihr mir sagen, wo ich Kazuma finde?“, fragte Jiyū, während sie einen Brief vor Keiji auf den Tisch legte und den zweiten mit spitzen Fingern und einer Armlänge Abstand an Benjiro übergab.

Regungslos starrte Keiji auf den Brief vor sich. Sein Name stand in perfekten Lettern auf der Vorderseite und es war unverkennbar, von dem dieser Brief stammte. Auch Benjiro starrte auf seinen Brief, bevor er ihn an seiner Brust in seinen sonnengelben Kimono schob.

„Kazuma ist zu Fuyu gegangen um sie über die neusten Entwicklungen zu unterrichten. Er wollte allein sein, deshalb ist er gelaufen. Du müsstest ihn noch auf dem Weg zu ihr finden.“, erklärte der Wolf nach einer gefühlten Ewigkeit des Schweigens.

Jiyū nickte und machte sofort auf dem Absatz kehrt. Wenn sie diesen Jungen jetzt auch noch suchen müsste, brachte das ihren gesamten Zeitplan durcheinander.

Keiji starrte immer noch auf den Brief, als Jiyū bereits an der Eingangstür war. Als hätte dieses Stück Papier einen Schalter in ihm umgelegt, schien er jetzt jegliche Reaktion ausgeschalten zu haben. Das war auch der Grund, weshalb der Wolf noch einmal das Wort an Jiyū richtete:

„Du wusstest das das passieren würde, oder?“

Die Frage hing wie ein Gewicht auf ihnen allen und veranlasste Jiyū dazu, an der Tür noch einmal inne zu halten. Selbst Keiji sah bei dieser Frage auf und starrte sie aus leeren Augen an.

Die Tatsache, dass Kasumis Verlust so ein Loch in die Seelen dieser Männer riss, veranlasste Jiyū dazu, ihre Meinung über diese noch einmal ein wenig zu überdenken. Vielleicht waren sie Menschen, denen man wirklich vertrauen konnte. Zumindest ein kleines Stück weit.

„Ich wusste, dass sie sich in die Hände des Taishō begeben wollte. Aber nicht so… Das war nicht geplant.“, erklärte sie zögernd.

In dem Schweigen das folgte, öffnete Jiyū die Tür. Doch bevor sie das Haus verließ sah sie noch einmal zurück und es war Keijis Blick, der sie festhielt.

„Ihr solltet die Briefe lesen. Ich werde jetzt gehen und nicht mehr zurückkommen… Habt einfach ein bisschen Vertrauen.“

Das hatte sie eigentlich nicht sagen wollen. Sie wollte diese Männer nicht aufbauen und ihnen die Sorge nehmen. Sie wollte am liebsten nichts mit ihnen zu tun haben. Doch sie kannte den Blick in Keijis Augen und sie konnte ihn nicht in diesem Abgrund lassen. Nicht, nachdem sie auch eine helfende Hand erfahren hatte, die sie aus dieser Finsternis gerettet hatte.

Langsam nickte Keiji und Jiyū erwiderte die Geste, noch bevor sie sich dessen bewusst geworden war. Nur um anschließend aus diesem Haus zu verschwinden und den dritten von Kasumis Brüdern aufzuspüren.

 

 

Der Weg zu Fuyus Laden dauerte zu Fuß fast drei Stunden vom Haus der Brüder aus. Das Lichtbringerfest hatte auf dem Weg dorthin stattgefunden. Kazuma würde also höchstens 2 Stunden für die Strecke brauchen. Wenn er sich zwischenzeitlich kein anderes Fortbewegungsmittel gesucht hatte.

Jiyū flog die Strecke gerade zum zweiten Mal ab, und konnte ihn dabei nicht ausfindig machen.

„Verflucht, wo steckst du nur?“, murmelte sie zu sich selbst, bevor sie sich bei einer Quelle in einen Baum setzte um kurz durchzuatmen.

„Ich habe keine Zeit, dich die ganze Nacht lang zu suchen!“

Frustriert von ihrer ergebnislosen Suche sprang sie vom Baum auf den Boden um ihren Durst an der Quelle zu stillen. Sie hätte den Brief einfach bei seinen Brüdern lassen soll!

„Bitte versprich mir, Jiyū, dass du jedem meiner Brüder ihren Brief persönlich übergibst.“

Kasumis Worte kamen Jiyū wieder in den Sinn und automatisch griff sie nach ihrem Ärmel und tastete nach dem Brief. Sie hatte es geschworen und würde sich an ihr Wort halten. Trotzdem wurde dieser Kazuma gerade zu einer unnötigen Last.

Frustriert wischte sich Jiyū mit der Hand über den Mund, nachdem sie getrunken hatte und wollte sich gerade wieder in die Lüfte erheben, als sie ein Geräusch hörte. Es war leise und weiter entfernt und zuerst konnte sie nicht genau ausmachen was es war. Doch egal was es war, es hatte ihr Aufmerksamkeit geweckt.

Unbemerkt ging sie ein paar Schritte auf das Geräusch zu. Je näher sie kam, umso mehr klang es wie das Wimmern einer kleinen Katze oder eines Hundes. So als hätte sich jemand verletzt und schaffte es nicht mehr aus eigener Kraft nach Hause.

Immer weiter folgte sie dem Geräusch, bis sie einen kleinen Bachlauf erreichte. Friedlich gurgelte dieser über die Steine seines Bettes hinweg und auf der anderen Seite des Baches, auf einem größeren Stein, saß Kazuma.

Jiyū ballte eine Hand zur Faust und wollte ihrer Wut schon Luft machen, als sie bemerkte, dass er weinte. Dieser Anblick überraschte sie so sehr, dass sie ihre Wut vergaß und irritiert blinzelte. Noch nie hatte sie einen Mann weinen gesehen und es kam ihr vor, als wäre sie hier in einem viel zu intimen Moment geplatzt.

Normalerweise nahm sie keine Rücksicht auf die Gefühle der Menschen, doch als Kazuma aus keinem bestimmten Grund aufsah und sich ihre Blicke trafen, trat Jiyū sogar einen Schritt zurück. Die Tränen, die seine Wangen benetzten, glitzerten wie Diamanten im schwachen Mondlicht und er sah für einen Moment aus, als wäre er nicht von dieser Welt. Doch dann schien er zu begreifen wer ihm gegenüber stand und er wischte sich schnell mit seinem Ärmel übers Gesicht.

„Jiyū, was machst du denn hier? Gibt es –“, begann er, unterbrach sich dann aber wieder.

Für den Bruchteil einer Sekunde hatte Hoffnung in seinen Augen geleuchtet, doch sie war sofort wieder erloschen. Als wäre im selbst klar, dass innerhalb weniger Stunden kein Wunder gesehen würde.

„Ich bin hier um dir etwas zu geben.“, erklärte sich Jiyū und zog den Brief aus ihrem Ärmel.

Mit einem Satz überwand sie den kleinen Bach und streckte Kazuma den Umschlag entgegen. Dieser starrte ungläubig auf das Papier, bevor er wieder zu ihr aufsah.

„Sag mir nicht, dass sie das geplant hatte.“

Seine Stimmer zitterte, als er die Worte aussprach und als Jiyū  nicht antwortete, sprang er von dem Stein auf und packte Jiyū am Kragen ihres Kimonos.

„Sag mir nicht, dass sie sich dem Taishō ausliefern wollte! Ohne uns etwas davon zu erzählen. Wieso sollte sie so etwas Dummes tun? Dort wird sie niemand beschützen! Er könnte sie töten, ohne dass wir etwas davon erfahren würden. Oder schlimmer noch…“

Er schrie. Jedes einzelne Wort schrie er in Jiyūs Gesicht und sie ließ ihn. Ließ ihn zetern und toben, bis er keine Kraft mehr übrig hatte und ihren Kragen wieder los ließ.

„Wir haben ihr versprochen, ihr bei der Suche nach ihrem Ehemann zu helfen. ICH habe ihr versprochen, dass sie wieder glücklich sein wird. Obwohl ich wusste wo das alles Enden wird! Trotzdem versprach ich ihr, dass sie zurück an die Seite ihres Manns zurückkehren würde... Sag mir also nicht, dass ich versagt habe.“

Seine Stimme wurde immer leiser und die letzten Worte waren angefüllt vom Zittern seiner neu aufsteigenden Tränen. Und Jiyū, die Schwäche eigentlich nicht leiden konnte, wusste nicht, was sie tun sollte. Es hätte ihr egal sein sollen. Im Vergleich zu ihrer Lebensspanne war die Bekanntschaft mit diesen Menschen nur ein Wimpernschlag. Doch es war das Mitgefühl und die Reue, die Kazuma im Bezug auf ihre Herrin empfand, die sie dazu brachten reagieren zu wollen.

„Gib dir nicht die Schuld an etwas, das nicht in deinen Händen lag.“, sagte sie sanft.

Sie streckte eine Hand aus um sie auf Kazumas Schulter zu legen und als dieser zu ihr aufsah, nickte sie leicht. Neue Tränen verschleierten seinen Blick, doch nach einem unendlich langen Moment nickte er ebenfalls.

„Wir alle müssen meiner Herrin vertrauen und darauf, dass wir unsere Versprechen noch einlösen können.“, fuhr sie fort und reichte ihm erneut den Brief.

Diesmal ergriff Kazuma den Brief. Vorsichtig, als wäre er aus Glas, hielt er ihn fest und starrte lange auf seinen Namen, der darauf geschrieben stand.

„Sie hatte also wirklich vor das allein zu machen. Vielleicht waren wir doch keine allzu guten Brüder, wenn wir sie zu so einem Schritt getrieben haben.“

Er murmelte die Worte eher zu sich selbst, doch Jiyū, deren Hand immer noch auf Kazumas Schulter lag, drückte ihn bestimmt. So würde er sie nicht sprechen lassen. Auch wenn sie die Sache mit den Brüdern nicht guthieß, würde sie noch weniger erlauben, dass jemand die Hoffnung so früh aufgab.

„Kasumi war und ist immer noch so glücklich wie nie, euch alle als Brüder gefunden zu haben. Ich habe gesehen wie ihr miteinander umgeht und auch wenn ich es hasse das zugeben zu müssen, aber wahrscheinlich seid ihr das Beste, das ihr passieren konnte. Deshalb verbiete ich euch Trübsal zu blasen! Reist euch zusammen und tut was ihr könnt, so wie es meine Herrin in diesem Moment sicher tut.“

Mit diesen Worten löste sich Jiyū von Kazuma. Dieser starrte immer noch auf den Brief, doch soweit sie es beurteilen konnte, waren seine Tränen mittlerweile wieder versiegt. Er würde also klar kommen. Daran glaubte sie fest, weshalb sie sich ohne weitere Worte in die kühle Nachtluft erhob. Kazumas Danke, hörte sie schon nicht mehr, als sie hoch in die Lüfte aufstieg und so schnell sie konnte Richtung Nordwesten aufbrach.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen,

lang, lang ist’s her, seit dem letzten Kapitel.
Dafür ist dieses hier mal wieder ein bisschen Länger geworden.
Leider ohne Sesshōmaru, aber dafür mit viel leidenden Brüdern :,( Sie tun mir richtig Leid!
Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen und bis im nächsten Kapitel.

Gruß
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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kandy2015
2019-02-19T11:25:57+00:00 19.02.2019 12:25
Tolles Kapitel.
Ich könnte die Wut, Trauer und Sorge richtig spüren.
Sesshomaru und ihre Brüder müssen sie da raus holen. Schnell. Nicht das ihr oder dem Kind noch etwas passiert.

Antwort von:  C-T-Black
20.02.2019 21:35
Es freut mich, dass die Gefühle der Brüder gut rüber gekommen sind :)
Und früher oder später, wird Rin auf jeden Fall gerettet - oder so ^^
Gruß
C-T-Black
Von:  Anitasan
2019-02-18T05:28:12+00:00 18.02.2019 06:28
Sehr gut geschrieben.
Die Brüder tun mir leid aber ich bin mir sicher dass alles gut wird.
Bin gespannt wie es jetzt weiter geht.
Also mach schnell das nächste Kapitel.
LG Anitasan
Antwort von:  C-T-Black
18.02.2019 19:54
Vielen Dank! Ich freue mich immer, wenn du mir einen Kommentar da lässt :)
Ich gebe mein Bestes und versuche das FF endlich mal fertig zu bekommen. Es bleibt spannend ^^

Gruß
C-T-Black


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