Erinnerungen an ein Palastleben von C-T-Black ================================================================================ Kapitel 2: Die Legende der Inunoseifuku-sha-sama ------------------------------------------------ Zurück von der Erkundungsmission führte Kazuma sein Pferd gerade an die Tränke, als Benjiro plötzlich hinter ihm auftauchte und ihn damit zu Tode erschreckte. „Kazuma, ich brauche sofort deine Hilfe!“ Kazuma fuhr herum und griff sich ans Herz. „Verdammt Benjiro! Wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst dich nicht so an mich ran schleichen?“, rief er dabei. „Irgendwann fall ich noch mal Tod um. Aber ich wette darauf wartest du nur, um mich zu verschlingen!“ Kazuma hätte sich noch weiter beschwert, wenn er nicht Benjiros Gesichtsausdruck bemerkt hätte. Er ließ seine Hand von seinem Herzen sinken und sah seinen Freund prüfend an. Sein sonst so glänzendes Äußeres war an der ein und anderen Stelle getrübt. Seine Haare waren zerzauster als sonst und wenn Kazuma seiner Nase trauen konnte, dann hing das gesamte Mittagessen breit verteilt auf seiner Rüstung. „Was ist denn mit dir passiert? Hast du wieder versucht eins der Pferde anzuknabbern?“ Benjiro schnaubte verachtend, packte Kazuma am Handgelenk und zerrte ihn einfach mit sich. „Halt die Klappe und komm mit!“, knurrte er dabei und zerrte ihn bis vor das Zelt, in dem die Frau untergebracht war. Kazuma sah seinen Freund an, als sie vor dem Zelt stehen blieben. Er wusste ebenfalls wer sich darin befand, denn er war nach Benjiro der Zweite gewesen, der sie im Lager in Empfang genommen hatte und schließlich vorgeschlagen hatte sie hier unterzubringen. Dass sein Freund nicht sofort das Zelt betrat kam ihm allerdings merkwürdig vor. „Sag nicht, dass du sie verschlungen hast. Wie sollen wir das nur Keiji erklären…“ Kazuma seufzte, doch anstatt einer Antwort, wurde er von Benjiro einfach in das Zelt hineingestoßen. „Verflucht, Benjiro! Wenn du nicht damit aufhörst werde ich dich nochmal in der Luft zerreißen und anschließend selbst verspeisen!“, beschwerte er sich lautstark. Er wollte gerade wieder aus dem Zelt heraus stürmen um dem Feldwebel gehörig den Marsch zu blasen, als er hörte wie eine Schale hinter ihm zu Bruch ging. „Du kümmerst dich jetzt um sie, Kazuma. Vielleicht wird sie mit dir reden!“, hörte er Benjiro von draußen rufen, gefolgt von eiligen Schritten, die sich entfernten. Kazuma konnte es nicht glauben. Hatte sein Freund gerade tatsächlich die Flucht ergriffen? Er würde sich doch wohl nicht vor einem einfachen Mädchen fürchten? Der Mann, der ganzen Armeen das Fürchten lehren konnte, war gerade tatsächlich wie ein kleines Kind zu seiner Mutter gerannt. Oh, das würde er ihm noch ewig unter die Nase reiben. Zufrieden mit sich und der Welt wand sich Kazuma jetzt dem Zeltinneren zu. Dafür dass draußen die Sonne vom blauen Himmel brannte, war es hier verhältnismäßig Dunkel und seine Augen brauchten noch um sich daran zu gewöhnen. Deshalb konnte er nicht genau ausmachen, wo sich die Frau gerade aufhielt. Er wusste nur, dass sie nicht mehr auf diesem Feldbett lag. „Du bist also aufgewacht? Keine Sorge, Benjiro wird sich erstmal nicht mehr hier blicken lassen, du kannst also raus kommen.“, sagte er deshalb so freundlich wie er nur konnte. Sicher hatte er keinen guten ersten Eindruck hinterlassen, mit seinen Flüchen und dem Geschrei, aber Kazuma glaubte an die zweite Chance, weshalb er sich jetzt von seiner besten Seite zeigen wollte. Sie zeigte keine Reaktion. Doch er konnte sie atmen hören. Flach und hektisch. Doch je länger er am Eingang des Zelts stand umso ruhiger wurde er. Das bewies, dass sie zumindest vor ihm keine Angst hatte. „Er hat dich ganz schön erschreckt, was? Das kann ich mir gut vorstellen. Als ich Benjiro das erste Mal traf hatte ich auch Angst, dass er mich jeden Moment anfallen könnte. Aber er ist wie ein streunender Hund. Wenn du ihm etwas zu essen gibst folgt er dir überall hin und will nur noch gestreichelt werden-“ „Ihr nennt einen Wolf euren Freund?“ Ihre Stimme war angenehm klar, doch ihre Angst brachte sie zum Zittern. Sie befand sich irgendwo rechts von Kazuma und er sah in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Doch ein Lichtstrahl, der von außen in das Zelt viel, machte es ihm unmöglich sie im Schatten klar zu erkennen. Langsam seufzte er und setzte sich auf das Feldbett, das ihm am nächsten war. Nach allem was er in dem Dorf in Erfahrung gebracht hatte, hätte ihm eigentlich klar sein müssen, dass sie nichts so leicht täuschen konnte. „Du hast ihn sofort durchschaut, oder? Das ist wirklich interessant, da nur sehr wenige sofort dahinter kommen. Aber noch interessanter ist, dass du nicht Yōkai gesagt hast.“, stellte er fest und schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. „Es ist wirklich wie ich gesagt habe. Er ist ein guter Kerl und verdient jede Menge Respekt dafür unter einem Daimyō zu dienen, der alle Yōkai tot sehen will. Der Hauptmann und ich sind die einzigen, die sein Geheimnis kennen und ich wäre dir sehr verbunden, wenn es jetzt unter uns vieren bleiben könnte!“ Ihre Atmung hatte sich wieder verändert. Sie ging wieder flacher, doch diesmal beruhigte sie sich schneller. Was war ihr nur zugestoßen, dass sie sich so vor einem Wolf fürchtete? „Du musst wirklich keine Angst vor Benjiro haben. Ich glaube sogar, du bist die Erste die ihm das Fürchten gelehrt hat. Was hast du getan, dass er so ängstlich davongelaufen ist?“, fragte Kazuma nach einem langen Augenblick des Schweigens. Fast glaubte er, dass sie ihm nicht antworten würde, doch dann trat sie aus dem Schatten. Zumindest so weit, dass ihre Konturen zu sehen waren. Sie war klein und zierlich und ihre Haltung zeigte deutlich die Angst, die sie immer noch empfand. Ein falsches Wort und sie würde versuchen die Flucht zu ergreifen. „Ich… Ich habe mich erschreckt und dabei den kleinen Tisch umgestoßen. Dabei ist das Essen heruntergerutscht und auf ihm gelandet. Es war keine Absicht… Nur… Nur der Wasserbecher, den ich geworfen habe…“ Bei dieser Erklärung brach Kazuma in schallendes Gelächter aus. Er konnte sich nicht helfen, denn allein die Vorstellung, wie Benjiro von Oben bis Unten mit Essen besudelt wurde und daraufhin fluchtartig das Zelt verlassen haben musste, war einfach zu amüsant. „Das hätte ich zu gerne gesehen! Kein Wunder, dass er geflüchtet ist. Sein Erscheinungsbild geht ihm einfach über alles.“, erklärte er ihr, während er sich eine Träne aus dem Augenwinkel wischte. „Aber mach dir keine Sorgen. Er ist schon groß und muss lernen mit so etwas umzugehen. Und wenn es dich beruhigt kann ich dich beschützen!“ Die Frau trat noch einen zögerlichen Schritt weiter aus dem Schatten. „Ihr schein wirklich sehr gute Freunde zu sein.“, stellte sie dabei fest. Noch einen Schritt und sie würde in den Lichtkegel treten, der vom Zeltdach herein fiel. Obwohl Kazuma sie gesehen hatte, als sie hierher gebracht worden war, war er doch gespannt, sie jetzt im Licht zu sehen. Wach und lebendig musste sie noch einmal ein ganz anderes Bild abgeben. „Ja, das sind wir wirklich. Wir kennen uns jetzt schon seit knapp fünf Jahren und waren seitdem fast immer zusammen unterwegs. Man könnte uns mit Blutsbrüdern vergleichen. Wir teilen einfach alles und vertrauen dem anderen blind unser Leben an. Du kannst mir also vertrauen, wenn ich dir sage, dass Benjiro dir niemals etwas antun würde!“ Sie nickte langsam. Das konnte Kazuma gerade so erkennen, während er voller Respekt von seinen Freunden sprach. Die Brüder seiner Wahl, die er niemals bereuen würde. Sie waren einfach alles für ihn. „Ich kann es mir selbst nicht erklären, woher diese Angst kommt, aber ich kann sie einfach nicht unterdrücken.“, gestand die Frau schüchtern, fast schon verunsichert. In diesem Moment erkannt Kazuma, dass etwas nicht stimmte. Langsam erhob er sich, zog seine Handschuhe aus, die er immer trug, und machte einen Schritt auf sie zu. Eigentlich hatte er abwarten wollen, bis sie zu ihm kam, doch jetzt konnte er nicht mehr warten. „Kannst du aus diesem Schatten heraustreten? Ich würde dich gerne sehen.“, sagte er sanft und streckte eine Hand nach ihr aus. Sie zuckte zuerst zurück, doch dann machte sie den kleinen Schritt in den Kegel aus Licht. Kazuma hielt den Atem an, als das goldene Licht in ihrem schwarzen Haar zu glitzern begann und ihre Alabasterhaut zum Strahlen brachte. Mit großen, braunen Augen sah sie zu ihm auf und darin sah er, was er gerade in ihrer Stimme gehört hatte. Unsicherheit. Absolute Unsicherheit und Selbstzweifel. Sie mochte zwar Angst vor Benjiro haben, doch das war etwas, das tief in ihr verwurzelt war. Jedenfalls nichts, was sie verhindern oder bewusst steuern konnte. Das Hauptproblem dagegen, war weitaus größer. „Wie heißt du?“, fragte er ruhig. Die Tränen, die in diesem Moment in ihre Augen traten, sagte ihm alles. Er griff mit seiner Hand nach ihrer und sofort schossen Bilder an seinem inneren Auge vorbei. Bilder von Blut und Zerstörung. Er sah sie, wie sie weinte und das selbstgefällige Grinsen seines Taishō. Und er sah so viel Tod. So viel, dass er seine Hand zurückziehen musste und scharf den Atem einzog. Ihre großen Augen hatten sich noch geweitet, als sie ihn jetzt ansah. Die Tränen hatte sie mit dem Ärmel ihres Yukata weggewischt und jetzt war sie es, die noch einen Schritt auf ihn zu machte. So weit, dass sie sich fast berührten. „Du… Du hast etwas gesehen?!“ Diese Aussage traf Kazuma direkt ins Herz. Er konnte es sich nicht erklären, doch die Art und Weise, wie sie einfach all ihre Geheimnisse durchschaute überraschte ihn so sehr. Und es war erstaunlicherweise sehr angenehm, denn das ersparte ihm seine üblichen, fadenscheinigen Erklärungen. „Leider kann ich nicht in die Vergangenheit sehen. Ich sehe nur, was noch kommt.“, sagte er dennoch vorsichtig. Das war der Moment, in dem alle immer fragten, was er gesehen hatte. Ob das Glück in der Zukunft auf sie wartete und ob sie reich heiraten und zufrieden leben würden. Kazuma hatte so viele negative Erfahrungen wegen seiner Gabe gemacht, dass er sie lieber jedem verheimlichte. Doch erneut überraschte sie ihn. „Das muss eine unglaubliche Verantwortung und gleichzeitig eine große Last sein. Ich würde es vorziehen nicht zu wissen was mich erwartet. Ich weiß nicht woher ich komme, da ist es doch wahnsinnig zu fragen wohin es gehen wird!“ Noch bevor Kazuma klar wurde, was er tat, hatte er die Distanz zwischen ihnen überwunden, zog sie in seine Arme und drückte sie fest an sich. Er rieb mit seinem Kopf über ihren und schnurrte fast wie ein Kätzchen. „Du kannst meine kleine Schwester sein und wir finden zusammen heraus was passiert ist! Ich habe mir schon immer eine Schwester gewünscht und du bist genau, wie ich sie mir immer vorgestellt habe. Dann werde ich dich Kasumi nennen. Wie der Nebel, der deine Vergangenheit einhüllt. Kasumi und Kazuma! Was hältst du davon?“ „Wo ist sie jetzt?“ Keiji stellte die Frage, als Benjiro sein Zelt betrat. Er selbst war über seine private Landkarte gebeugt und markierte darauf den Ort, an dem der Brand geherrscht hatte. Eine Tagesreise zu Fuß von der Hauptstadt entfernt. Das glich schon fast einem Angriff auf die Stadt selbst und dem würde er nachgehen sobald sie ihre Mission beendet hatten. „Kazuma passt im Zelt auf sie auf. Aus irgendeinem Grund scheint sie furchtbare Angst vor mir zu haben. Ich konnte gerade so in Erfahrung bringen, dass sie offenbar ihr komplettes Gedächtnis verloren hat. Sie kann sich weder an ihren Namen erinnern, noch woher sie kam oder vor wem sie geflohen ist!“ Benjiros Erklärung ließ Keiji von der Karte auf sehen. Doch als er seinen Freund vor sich stehen sah, konnte er sich ein Lachen nicht verkneifen. „Was bitte ist denn mit dir passiert?“, fragte er amüsiert. Benjiro verschränkte seine Arme vor der Brust und sah trotzig an die nächste Zeltwand. „Warum ist es für alle so ein Schock, wenn mein Äußeres mal nicht zu hundert Prozent perfekt sitzt?“ Keiji konnte sich nur zu gut vorstellen wie Kazuma auf diesen Anblick reagiert hatte und hatte Mühe sich wieder zu beherrschen. Das Aussehen seines Freundes war tatsächlich ein Schock, denn er legte immer größten Wert auf ein gepflegtes Äußeres. Noch heute sprach man von dem Angriff auf das Schloss Tarui, den Benjiro fast verpasst hätte, weil sein liebster Kamm verschwunden war und er seine Mähne nicht hatte bändigen können. „Sie muss dich wirklich faszinieren, wenn du jetzt so vor mir stehst.“, sagte er amüsiert und schluckte sein Grinsen hinunter, während Benjiro verachtend schnaubte. Wenn Keiji jemand benennen müsste, dem sein Äußeres über alles ging, dann war es definitiv sein Freund Benjiro. Dass er jetzt so verwüstet vor ihm stand sagte ihm, dass er so einige Schwierigkeiten mit der Frau gehabt haben musste. Und obwohl es gut war, dass sie in der Zwischenzeit aufgewacht war, war es doch von Nachteil wenn sie sich an nichts erinnern konnte. So konnte sie ihm unmöglich helfen diesen Überfall aufzuklären. Mit einem Seufzen lehnte sich Keiji zurück. „Wie ist es möglich einfach sein gesamtes Gedächtnis zu verlieren? Bist du dir sicher, dass sie uns nicht nur etwas vorspielt?“, fragte er, nachdem Benjiro nicht weiter antwortete. Keiji wollte nicht so argwöhnisch sein, doch bevor er die Frau nicht selbst gesehen hatte, war er lieber vorsichtig. Außerdem wollte er noch hören was Kazuma zu ihr sagte. Die Einschätzungen seiner beiden engsten Freunde waren ihm genauso wichtig wie sein eigenes Urteil, deshalb wollte er nicht vorschnell sein. Benjiro setzte sich auf die andere Seite des Tisches und betrachtete einen Moment den Punkt, den Keiji darauf eingezeichnet hatte. Auch über diese Gegend hatte er Gerüchte gehört. Noch weniger, als von den Rebellen, doch einmal hatte er einen alten Mann in der Stadt getroffen, der über diesen Ort am Fuß der Berge gesprochen hatte… „Gab es in der Nähe des Anwesens ein Dorf oder etwas dergleichen? Hast du Kazuma dorthin geschickt?“, fragte Benjiro ohne zuerst auf die Frage seines Taii einzugehen. Keiji beugte sich wieder vor und musterte seinen Freund. „Gibt es etwas, das ich wissen müsste?“ „Nur etwas, das ich einmal gehört habe. Aber ich würde gerne noch keine Vermutungen äußern bevor ich sie nicht bestätigt sehe!“, erklärte sich Benjiro ehrlich. „Und ich glaube nicht, dass sie uns etwas vorspielt. Die Angst die sie empfindet. Diese Hilflosigkeit. Sie hat wirklich absolut keine Ahnung wer sie ist und wo sie hingehen soll!“ Den letzten Teil sagte Benjiro nur, um seinen Freund auf den freundlichsten Weg hinzuweisen. Sie konnten unmöglich eine schwangere Frau einfach irgendwo im Nichts zurücklassen. Sie mussten sie mitnehmen, denn Benjiro würde ihrer Furcht gerne auf den Grund gehen. Außerdem war sie möglicherweise in Gefahr, wenn die Angreifer auf der Suche nach ihr waren. Deshalb konnten sie sie unmöglich einfach in irgendeinem Dorf lassen. Wenn es nach ihm gehen würde, würde er sie auf jeden Fall mit auf die Mission nehmen. „Ich hätte eine etwas subtilere Antwort von dir erwartet, aber ich nehme an dein Ehrgeiz wurde geweckt? Eine Frau, die dich ablehnt und auch noch dein Erscheinungsbild zerstört muss ein hartes Los für dich sein.“ Keiji konnte es sich nicht verkneifen Benjiro diesbezüglich zu necken. Denn auch wenn die Frauen im Schloss einen gewissen Abstand zu ihm wahrten, so schwärmten sie doch insgeheim von ihm. Und niemals würde sich ihm eine auf ungebührliche Weise nähern. Das dieses Mädchen gleich ihr gesamtes Mittagessen nach ihm geworfen hatte, musste wirklich ein Schock für ihn sein. Ein knurren drang über Benjiros Lippen, was Keiji kurz lachen ließ. Doch dann wurde er wieder ernst. „Es gibt tatsächlich ein Dorf in der Nähe des Brandortes. Die Bewohner berichteten Kazuma von dieser Nacht. Wie Schatten müssen die Männer über das Land eingefallen sein. Aber sie haben niemandem aus dem Dorf auch nur ein Haar gekrümmt. Ihr Ziel war einzig und allein das Anwesen am Fuß des Berges. Keinem der Dorfbewohner wurde etwas getan. Die Angreifer waren ganz in Schwarz, viele in Samurai Rüstungen und mit Teppos ausgestattet. Aber es muss auch einige Chemiker gegeben haben, denn sie haben einen großen Wagen mit sich geführt. Der Anführer ritt auf einem braunen Ross und einer der Dorfbewohner erkannte einen schwarzen Drachen auf dessen Satteltasche.“, berichtete Keiji was er von Kazuma gehört hatte. Benjiro legte seine Finger an sein Kinn und dachte kurz über das gesagt nach. „Vielleicht eine geheime Einheit des Daimyō?“, fragte eher mehr zu sich selbst als zu Keiji. „Deine Vermutung geht Richtung Yōkai, habe ich Recht?“ Daraufhin musste Benjiro nicken. „Die Menschen aus dem Dorf konnten nicht allzu viel zu den Angreifern sagen, doch sie konnten einiges über die Bewohner des Anwesens sagen. Niemand hatte Probleme mit ihnen, ganz im Gegenteil. Sie hatten eine gute Beziehung zueinander und einige der Dorfbewohner hatte sogar versucht durch die Blockade der Angreifer zu dringen. Aber was Kazuma wohl am meisten beeindruckt hat, waren die Erzählungen über eine Inunoseifuku-sha-sama!“ „Die Hundebezwingerin.“, murmelte Benjiro vor sich hin. Keiji sah seinen Freund genau an. Er hatte definitiv schon einmal von diesem Anwesen und seiner Bewohner gehört. Doch mit dem was Kazuma erfahren hatte, sah er seine Geschichte wohl endlich bestätigt. „Sie war die Herrin des Anwesens. Eine ganz normale Frau, deren Charakter sie zu etwas ganz besonderem machte. Und der Herr des Anwesens muss ein mächtiger Inu-Daiyōkai gewesen sein, der über ein enorm großes Reich herrschte!“ „Dann ist alles korrekt, was ich gehört habe.“, stellte Benjiro fest und sah noch einmal auf den Punkt der Landkarte. „Man sagte mir, dass der Inu-Daiyōkai immer allein in diesem Anwesen weilte, doch dann brachte er eines Tages diese Frau mit. Die Inunoseifuku-sha-sama. Es hieß, sie habe seinen Stolz bezwungen und sein Herz gestohlen. Doch in allem was sie tut sieht sie keinerlei Hintergedanken. Sie hat sogar das Band zu den Menschen im Dorf geknüpft und wird von allen verehrt, die sie kennen. Ich habe auch gehört, dass sie eine begabte Miko sein sollte, der vor allem die Heilkunst liegt. Sie hat sich wohl immer aufopferungsvoll um alle Kranken und Schwachen gekümmert und niemals einen Unterschied zwischen Mensch und Yōkai gemacht.“ Als Benjiro wieder zu seinem Hauptmann aufsah, leuchteten seine Augen und er wusste genau was er dachte. „Die Frau aus dem Zelt. Könnte es sein, dass sie diese Inunoseifuku-sha-sama ist?“ Auf diese Frage hin nickte er und Keiji sprang sofort auf. „Ich will sie sehen. An Irgendetwas muss sie sich doch erinnern können. Auch wenn wir nichts als Staub bei diesem Anwesen gefunden haben, wird ihr doch sicher etwas einfallen, wenn wir ihr davon erzählen.“, sagte er auf dem Weg nach draußen. Er war fest entschlossen die Erinnerungen der Yōkai-Heilerin wieder herzustellen. Denn er wollte einfach alles von ihr wissen. Doch gleichzeitig stand für ihn fest, dass er sie niemals mit an den Hof nehmen konnte, ohne Ärger zu verursachen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)