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Erinnerungen an ein Palastleben

von

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Zerstörter Frieden

Das Knacken eines Astes weckte Sesshōmaru aus seinem Schlaf. Sofort lauschte er auf weitere Geräusche, doch außer dem Ruf einer Eule konnte er nichts hören und er konnte auch keine fremde Präsenz in seinem Palast spüren. Deshalb entspannte er sich wieder und schmiegte sich an seine schlafende Frau.

Langsam ließ er eine Hand über ihre Seite gleiten und legte sie schließlich auf ihren Bauch. Voller Liebe bewunderte er, wie ihr gemeinsames Kind unter ihrem Herzen heranwuchs. Bald schon würde er seine ersten Bewegungen spüren können und das erfüllte ihn mit Stolz. Lange hatte er gegen den Gedanken an ein eigenes Kind gekämpft, doch schließlich hatte er sich damit angefreundet. Vor allem da es einer von Rins größten Wünsche war.

Jetzt drückte er seine Nase in ihren Nacken und atmete ihren Geruch tief ein. Die Schwangerschaft hatte diesen Verändert. Ihn würziger gemacht und jetzt konnte Sesshōmaru ihr noch weniger widerstehen als ohnehin schon. Am liebsten würde er sie keinen Augenblick mehr aus den Augen lassen und sie nur noch verwöhnen.

„Unser Kind wird noch zur Nachteule, wenn du mich immer die ganze Nacht wachhältst“, murmelte Rin verschlafen.

Sesshōmaru hauchte ihr einen Kuss auf den Nacken.

„Verzeih, ich wollte dich nicht wecken“, entgegnete er leise.

Rin streckte sich in seiner Umarmung und drehte sich dann zu ihm um, so dass sie ihn ansehen konnte. Sie Lächelte und ihr Gesicht strahlte dabei wie die aufgehende Sonne. Ihre Hände legte sie auf seine Brust, bevor sie sich ihm entgegen streckte. Sesshōmaru wusste sofort was sie von ihm wollte, kam ihr entgegen und küsste sie sanft.

Noch während des Kusses übte Rin Druck mit ihren Händen auf seine Brust aus und drängte ihn so zurück in die Matratze. So, dass sie halb auf ihm lag und er seine Arme um sie schlingen konnte.

„Ich würde mit niemandem lieber die ganze Nacht wach bleiben“, sagte Rin mit einem Lächeln an seinen Lippen.

Der folgende Kuss war intensiver, leidenschaftlicher und raubte Rin den Atem. Wenn sie solche Dinge zu ihm sagte, dann konnte sich Sesshōmaru einfach nicht beherrschen und das wusste sie nur zu gut. Doch noch bevor Sesshōmaru weiter gehen konnte, spürte er etwas und hielt inne.

„Rin, nimm dein Tantō und verschließ die Tür!“, befahl er und griff nach seinen Schwertern, die er immer griffbereit neben dem Bett stehen hatte.

Sofort war auch Rin in Alarmbereitschaft. Sie sprang aus dem Bett, zog ihren leichten Yukata an und nahm sich dann ihren Dolch, den sie in einer Kommode aufbewahrte. In der Zwischenzeit hatte sich Sesshōmaru bereits komplett angezogen und stand an der Tür zu ihrem Zimmer. Die Hand auf seinen Schwertern.

Rin trat zu ihm und legte ihm eine Hand auf den Oberarm.

„Was ist los?“, fragte sie leise.

Sesshōmaru sah in den Flur und Rin sah seine Ohren zucken.

„Jemand ist in den Palast eingedrungen. Bleib hier, ich werde nachsehen“, erklärte er sich ebenfalls leise.

Er war schon zur Tür draußen, als er noch einmal zurück kam, einen Arm um Rin schlang und sie küsste. In der nächsten Sekunde war er verschwunden und Rin verschloss die Tür hinter ihm.
 

Der Palast war zu ruhig. Gewöhnlich war immer irgendjemand wach und verursachte Geräusche, nur heute nicht. Sesshōmaru hätte es sich denken müssen, als er aufgewacht war. Einfach so riss ihn nichts aus dem Schlaf, doch bis vor ein paar Minuten hatte er nichts gespürt.

Jetzt aber schien sein Heim von Fremden umzingelt. Es waren Menschen, dass wusste er genau und er empfand es als mutig von ihnen, sich einfach so zu nähern. Sie wussten offenbar nicht mit wem sie es zu tun hatten. Denn er gab keinen Deut auf das Leben dieser Menschen.

Er hatte zwar schon von ähnlichen Vorfällen gehört, doch diese waren bisher weiter entfernt vorgefallen und hatte weit weniger bedeutende Dämonen getroffen. Immer waren es Angriffe auf Paläste und Häuser gewesen, bei denen alles bis auf die Grundmauern niedergebrannt wurde. Und die Besitzer dieser Anwesen waren grausam hingerichtet und ihre Körper öffentlich zur Schau gestellt worden.

Die Zeiten änderten sich gerade doch nie hätte er erwartet diese Stümper auch vor seinen Toren stehen zu sehen.

Als er jetzt die große Halle betrat, wurde ihm klar, warum er nichts von den anderen Bewohnern des Palastes hörte. Über dem Boden waberte blauer Rauch und Sesshōmaru erkannte diesen sofort als Betäubungsmittel. Ein lächerlicher Versuch ihn in die Knie zu zwingen. Wie die meisten Gifte funktionierten auch solche Mittel nicht bei ihm. Sesshōmaru ließ seine Fingergelenke knacken. Für so einen Angriff würde er nicht einmal sein Schwert ziehen müssen.

Bedächtig schritt er durch die Halle und kurz bevor er die Vordertür erreichte, wurde dieses aufgestoßen und er sah sich fünf Männern in Rüstung gegenüber.

„Der Yōkai! Er ist nicht bewusstlos!“, riefen die Männer entsetzt.

Im Vorhof entdeckte Sesshōmaru einen Samurai, der auf einem braunen Ross saß und sein Yari jetzt auf den Palast neigte. Definitiv ein Zeichen für den Angriff, weshalb Sesshōmaru kurzerhand die fünf Männer an der Tür mit seinen Klauen tötete und hinaus in die Nacht trat.

„Was wollt ihr hier?“, fragte Sesshōmaru abfällig und schüttelte in einer fließenden Bewegung das Blut von seinen Klauen.

„Als ob ein einfacher Yōkai so etwas verstehen könnte!“, rief der Samurai genauso abfällig zurück.

Sesshōmarus Mundwinkel zuckte für den Bruchteil einer Sekunde. Es amüsierte ihn, wenn er unterschätzt wurde und er würde diesem aufgeblasenen Wurm schon zeigen was er davon hatte.

„Das werden wir sehen“, sagte er deshalb, zog Bakusaiga und stürmte auf ihn los.

Er hatte gerade die Hälfte des Weges zurückgelegt, als er die Männer auf dem Dach wahrnahm, seine Richtung änderte und nach oben sprang. Keine Sekunde später schlugen die Kugeln von Gewehren in die Stelle, an der er sich gerade noch befunden hatte.

Auf dem Dach tötete er weitere zehn Männer, bevor er wieder hinunter in den Vorhof sprang. Doch sobald er den Boden berührte, wurde er in Rauch eingehüllt. Es war nicht der gleiche, der durch seinen Palast gewabert war. Dieser hier legte sich auf seine Lungen und schnürte ihm die Luft zum Atmen ab.

Sesshōmaru sprang aus der Wolke heraus, doch seine Sicht trübte sich dabei. Was auch immer das für eine Mischung war, sie war genau für ihn bestimmt. Als er den Boden wieder berührte, musste er fast in die Knie gehen, doch diese Genugtuung gab er den Angreifern nicht. Er blinzelte, um seine Sicht wieder zu schärfen und erstarrte als er Rin sah.

Sie stand an der Eingangstür zur großen Halle, ihren goldenen Stab in beiden Händen, den Blick auf ihn fixiert. Er wollte einen Schritt auf sie zu machen, als er die Männer zu seiner Rechten bemerkte. Es waren noch einmal Zehn Mann, die alle die Mündung ihrer Feuerwaffen auf ihn gerichtet hatten.

Unter normalen Umständen wären sie kein Problem für Sesshōmaru gewesen, doch der Rauch hatte seine Sinne vernebelt und es fiel ihm schwer sich zu konzentrieren. Wer auch immer diese Menschen waren, sie hatten es gezielt auf ihn abgesehen und waren dafür perfekt vorbereitet. Eigentlich hätte er die Männer mit seiner Geschwindigkeit mit Leichtigkeit töten können, doch plötzlich kreisten zu viele Gedanken in seinem Kopf und immer wieder blitzte Rin vor seinem inneren Auge auf. Das veranlasste ihn schließlich dazu, auf sie zuzugehen, anstatt die Menschen anzugreifen.

Er hörte ihren entsetzten Schrei noch vor dem Knallen der Teppos. Den Einschlag der Kugeln spürte er ebenfalls nicht. Er ging einfach weiter auf den Palast zu. Rin rammte währenddessen ihren Stab auf den Boden und erzeugte einen gewaltigen weißen Blitz, der die Männer mit ihren Schusswaffen traf. Dann rannte sie auf Sesshōmaru zu.

Doch noch bevor sie ihn erreichte, wurde sie von weiteren Männern gefasst, die ihr den Stab abnahmen und sie wegzerren wollten. Sesshōmaru knurrte wütend und schlug mit Bakusaiga um sich. Niemand würde einfach so seine Frau anrühren und damit ungestraft davonkommen. Die Welle, die von seinem Schlag ausging traf einen der Männer, der Rin festhielt, wodurch sie sich losreisen konnte.

Wieder frei suchte Rin seinen Blick und er konnte die Angst und die Sorge darin lesen. Noch ein einziges Mal versuchte er sich zu konzentrieren und gab ihr zu verstehen, dass sie fliehen musste. Es war egal was aus ihm wurde, doch Rin sollte leben, was auch immer kam.

Als Rin zögerte, wusste er, dass sie ihn verstanden hatte. Eine Träne rann über ihre Wange und während Sesshōmaru aufgrund des großen Blutverlusts seiner Wunden in die Knie ging, drehte sich Rin um und lief davon.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Damdamdamdam...
das war schon mal der verhängnisvolle Prolog und weil ich bei der Waffenbezeichnung gerne nah an den Originalwörtern bleiben würde, hier eine kleine Worterklärung:

Tantō ist ein kurzes Schwert (siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Tant%C5%8D)
Yari ist eine Lanze (siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Yari)
Teppo ist ein Gewehr (siehe - leider nur auf Englisch: https://wiki.samurai-archives.com/index.php?title=Teppo) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-03-12T16:08:01+00:00 12.03.2020 17:08
Das darf nicht war sein Überfall auf Sesshomarus schloss. ( tötlicher Fehler).

Rin schwanger von Sesshomaru und sie ist seine Aite. Geill super.

Was ist das für ein Gas das sie gegen Sesshomaru einsetzen und in was anheben kann????.
Scheiß Dreck Sesshomaru ist schwer verletzt Rin muß flüchten.
Na wartet ihr Würmer wenn Sesshomaru wider fitt ist dann werdet ihr in die Unterwelt geschickt von Sesshomaru ohne Gnade.

Das Rin mit einem Yari umgehen kann finde ich spietze.

Der Anfang ist schrecklich erschreckend. Mache mir fürchterliche Sorgen um Rin denn Welpen und ein wenig um Sesshomaru.

😈😈😈😈
Von:  XxGirlyxX
2017-03-21T19:51:06+00:00 21.03.2017 20:51
Ein wirklich toller Anfang.
Bin schon drauf gespannt, wie es weiter geht
Freue mich schon
LG XxGirlyxX
Von:  nicoleherbster
2017-03-18T22:15:23+00:00 18.03.2017 23:15
Schöner Anfang mach so weiter


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