Still loving you von Disqua ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Der Morgen kam für Yami ein wenig schneller als gedacht. Zwar konnte er es kaum erwarten, mit Bakura zu sprechen, aber hatte er doch ein wenig Mühe gehabt überhaupt einzuschlafen. Ein wenig machte er sich schon Gedanken darüber, wie ihr Gespräch verlaufen könnte. Immerhin war Bakura bereit zu gehen und so kannte er diesen Mann nicht. Hatte er ihm wirklich so sehr zugesetzt die letzten Wochen über? Es hatte sich tatsächlich ein schlechtes Gewissen in ihm bereit gemacht und so hatte er unmöglich direkt einschlafen können. Dafür schlief Yami nun umso tiefer und Bakura beschloss ihn auch erst einmal schlafen zu lassen und es sich im Wohnzimmer gemütlich zu machen. Normalerweise hätte er sich neben ihn gelegt und gewartet, bis er aufwachte oder ihn gar selbst geweckt. Er war allerdings der Meinung, dass sie wirklich etwas zu klären hatten und es nicht unter dem Deckmantel Sex einfach totschweigen sollten, wie sie es sooft die letzten Jahre getan hatten. Es musste sich etwas ändern und dies war selbst ihm bewusst geworden, auch wenn es ihm noch so schwer fiel, über seinen eigenen Schatten zu springen. Da hatte er wohl etwas mit Seto Kaiba gemeinsam, sobald es um Gefühle ging, wurde er zum kompletten Idioten. “Wieso hast du mich nicht geweckt?”, vernahm Bakura nach einiger Zeit hinter sich und keine paar Sekunden später, setzte sich Yami zu ihm aufs Sofa. “Es wirkte so, als hättest du es mal wieder nötig gehabt zu schlafen. Die Gründe, wieso du es kaum getan hast, will ich gar nicht erst wissen.” Yami murrte leise bei Bakuras Worten, zwar hatte dieser nicht komplett unrecht, aber es war immerhin auch seine Schuld. “Wenn du mir nur Vorwürfe machen willst, dann brauchen wir nicht miteinander sprechen”, stellte er dann klar und er hoffte wirklich, dass Bakura nun nicht einfach aufstand und ging. Immerhin liebte er den Deppen wirklich und es wurde einfach an der Zeit zu klären, was und wohin es mit ihnen führen würde. Langsam aber sicher ging es auf die 30 zu und da wollte er schon irgendwie ankommen. “Bin ich nicht, es war lediglich eine Feststellung.” Bakura wusste nicht so genau, wo und vorallem wie er anfangen sollte, ihm wurde schon vor ein paar Tagen bewusst, dass er Yami nicht einfach aufgeben wollte. Bisher war eine Beziehung für ihn eine Verpflichtung, die er nicht eingehen wollte und sie lebten viele Jahre gut mit ihrem Konzept. Es störte ihn mittlerweile jedoch ziemlich, dass Yami es wirklich zu geniessen schien, andauernd einen anderen Kerl zu haben, während er selbst wohl wirklich angekommen zu sein schien. Nur wenn er dies Yami nicht irgendwie sagte, konnte dieser es nicht wissen. “Hör zu, so geht das nicht mehr, Bakura. Du hattest damals vorgeschlagen, dass es uns nichts ausmachen sollte, wenn einer von uns sich ein wenig Spass anderweitig gönnt. Doch nun hast du permanent schlechte Laune und hältst es mir vor, wenn ich es dir vorhalten würde, wärst du hingegen sauer. So funktioniert es einfach nicht.” Bakura zuckte mit den Schultern und es schien so, als würde er genau überlegen, was er Yami nun sagen würde. “Du kannst es mir gerne vorhalten, allerdings sollte ich dich dann wohl informieren, dass ich seit bald einem Jahr nur mit dir geschlafen habe. Ein Vorwurf in diese Richtung, wäre also ein ziemliches Eigentor.” - “Was?” Yami hatte mit dieser Antwort eindeutig nicht gerechnet und genau dies sah man ihm auch an. “Ich wiederhole mich ungern, Yami. Ein Grund mehr, wieso ich nicht verstehe, wieso du mir nicht klar sagen kannst, was dir genau fehlt.” Yami sprang ein wenig überfordert vom Sofa auf und fixierte Bakura mit seinem Blick. “Mir fehlt gar nichts, ich habe dir gestern schon gesagt, dass ich immer nur dich wollte …” Bakura blickte zu Yami hoch und dieser konnte nicht wirklich deuten, was in dessen Blick lag. “Dafür hast du dich gut ausgetobt”, stellte er mit einem sarkastischen Unterton fest und Yami liess sich wieder auf das Sofa fallen. Hatte er wohl wirklich. “Ich weiss nicht, wie ich dir das klar machen soll, was mir fehlt, ohne dass du einfach aufstehst und gehst.” - “Versuchs, bisher bin ich auch nicht gegangen, obwohl ich dir nicht genüge.” - “Könntest du damit jetzt bitte aufhören? Was denkst du, wieso ich bei dir bleibe?” - “Nur wegen des Sex?” Yami merkte selbst, dass er gerade ziemlich die falsche Wortwahl getroffen hatte. “Natürlich nicht, also auch, aber nein, ich liebe dich, was du eigentlich weisst. Kein anderer hätte jemals diesen Status bei mir erreichen können und manchmal weiss ich nicht einmal mehr, wieso ich so tiefe Gefühle für dich habe. Du bist nämlich ein echter Schwachkopf.” Bakura schnaubte belustigt auf und strich sich kurz durchs Haar. “Weil ich einfach umwerfend bin und ein sehr einnehmendes Wesen habe.” - “Ein Schwachkopf bist du, nicht mal jetzt, kannst du über deine Gefühle sprechen.” Bakura seufzte nun und nickte kurz. Yami hatte ja recht, er sollte endlich über seinen Schatten springen. “Ich wäre nie mit dir zusammen gezogen …” - “Offiziell wohnst du nicht hier, Bakura”, unterbrach ihn Yami sogleich. “Wenn du mich nicht aussprechen lässt, lassen wir’s direkt bleiben.” Yami lehnte sich im Sofa zurück und deutete Bakura somit an, weitersprechen zu dürfen. Er war ja durchaus gespannt, was dieser ihm nach seinen Worten nun zu sagen hatte. “Ich wäre hier nicht ein permanenter unangemeldeter Übernachtungsgast, wenn ich deine Nähe nicht schätzen würde. Ich wäre vermutlich sogar dazu bereit, diese Vereinbarung aufzulösen, weil es mir nicht wirklich passt, dass du gefühlt jeden zweiten Tag bei einem Anderen bist und ja, ich hatte Bedenken, dass du auch mit Seto was anfangen könntest.” Nun musste Yami leise lachen, zwar hatte er noch immer nicht das gehört, was er hören wollte, aber in Bakuras Welt waren diese Worte schon ziemlich viel wert. “Ich wusste auch vor Seto schon, dass du ziemlich eifersüchtig und angepisst auf jeden Kerl, der es überhaupt wagte, mit mir zu sprechen, reagierst. Was mich allerdings immer fragen liess, wieso DU es nicht klar angesprochen hast. Es liegt in meiner Natur provokant zu sein, aber ich habe dich absichtlich provoziert und du hast es einfach hingenommen.” - “So würde ich das nicht sagen … Immer wenn du dachtest, ich gehe einfach, war ich eigentlich bei Ryou oder beim Sport. Mir ist schon länger nicht mehr der Sinn danach, es dir gleich heim zu zahlen oder dich ebenso zu provozieren und egal war es mir schon gar nicht. Im Gegenteil.” Yami schob sich nach kurzer Überlegung auf den Schoss seines Freundes. Er war sich ziemlich sicher, dass er ihn nach diesem Gespräch wirklich so benennen durfte, aber wollte er dies auch von ihm persönlich hören. “Du bist eben ein wirklicher Schwachkopf. Du hättest einfach mit mir reden müssen, mir sagen, dass du es so nicht mehr willst und mich exklusiv an deiner Seite haben magst, dann hätten wir den Stress der letzten Monate eindeutig nicht gehabt und sehr viel mehr Sex miteinander.” Bakura war für einen kurzen Moment gewillt, Yami von sich zu schieben, als er das mit dem Sex ansprach, aber leider hatte dieser Idiot recht mit seiner Aussage. In dem Punkt war er wirklich ein Idiot und es wäre unfair Yami jetzt dafür noch zu bestrafen. “Du hättest auch mit mir sprechen können, aber dein Stolz liess es wohl auch nicht zu, hm? Wenn mir jemals irgendwer gesagt hätte, dass ich es 13 Jahre mit einem Kerl aushalte, hätte ich ihn damals zur Schulzeit verprügelt und dann bin ausgerechnet ich derjenige, der zu blöd ist, es ihm zu sagen.” Auf Yamis Lippen zeichnete sich ein leichtes Schmunzeln ab und langsam nahm er Bakuras Gesicht zwischen seine Hände, um ihm einen sanften Kuss auf die Lippen zu hauchen. “Sag es doch einfach endlich. Mir wird eh niemand glauben, also ist es dann quasi nie passiert.” Yami konnte gut spüren, wie Bakura gegen seine Lippen lächelte und ihn erneut kurz küsste. “Ich will mit dir exklusiv zusammen sein, weil ich dich liebe, zufrieden?” Yami beantwortete die Frage nun wirklich nicht mehr mit Worten, sondern küsste Bakura überaus innig. Er war vollkommen zufrieden. Yami war mit dem Verlauf des Morgens und des frühen Nachmittags vollkommen zufrieden. Wie auch nicht? Er lag neben seinem Freund und endlich durfte er ihn auch so betiteln und dieser schien auch ziemlich zufrieden zu sein. “Ich muss gleich noch einmal los, in der Zeit kannst du dir überlegen, ob du den endgültigen Schritt auch noch wagen willst und wirklich hier einziehst.” Bakura murrte leise und versuchte Yami wieder ein wenig näher an sich zu ziehen, was dieser geschickt zu verhindern wusste. “Wo willst du denn jetzt noch hin? Ich dachte eigentlich, dass du hier nicht mehr aus dem Bett kommst, wenn ich dir endlich sage, was du hören wolltest.” Yami beugte sich doch noch einmal über Bakura, um ihn innig zu küssen. “Ich gebe dir einen guten Rat, während ich weg bin, schläfst du, weil wenn ich wieder komme, wirst du definitiv nicht mehr aus diesem Bett kommen. Ich habe nämlich nicht vor, nachher arbeiten zu gehen.” Auf Bakuras Lippen schlich sich ein breites Grinsen und erneut verschloss er Yamis Lippen mit seinen Eigenen. “Und wo willst du nun hin?”, hakte er dennoch nach. “In die Kaiba Corp. Ich muss da ein wenig Entwicklungshilfe leisten.” Bakura schnaubte bei der Erwähnung des Namens kurz auf. “Bekommt Seto es nicht selbst hin?” - “Es geht nicht um Seto. Valon, der Kerl, der uns nun quasi zusammen geführt hat, scheint Mokuba zu mögen, nur scheint er sich nicht zu trauen, mit ihm über so etwas zu sprechen und ich habe per Zufall von Seto vernommen, dass er glaubt, dass Mokuba ihn ebenfalls mag.” Bakura schaute seinen Freund ein wenig verwirrt sowie skeptisch an. “Per Zufall?” Er kannte Yami zu gut, um zu wissen, dass bei diesem nichts aus Zufall geschah. “Ok, Seto war einen Abend in meiner Bar und hat mir klar gemacht, dass ich mich von Valon fern halten sollte, weil er denkt, dass sein Bruder scharf auf ihn ist. Zufrieden?” Bakura grummelte kurz, ehe er Yami einmal mehr zu einem Kuss zu sich heran zog. “Ausnahmsweise bin ich Setos Meinung, aber gut, dann kümmer dich um die Liebesdinge anderer, ich werde es mir hier schon gemütlich machen.” Yami löste sich von Bakura und zog sich nun langsam aber sicher an. Wenn er Mokuba noch erwischen wollte, sollte er wohl wirklich langsam los und er war ziemlich erleichtert, dass Bakura deswegen kein Fass aufgemacht hatte. Es dauerte durchaus ein paar Minuten, bis Yami in der Kaiba Corp angekommen war. Seine Wohnung lag ein wenig weiter von dieser entfernt, was ihn aber nicht störte. Ohne Umschweife wurde er zu den Kaibabrüdern durchgelassen, wusste doch so gut wie jeder, wie eng er mit Seto befreundet war. Oben angekommen betrat er Mokubas Büro ohne anzuklopfen. Dieser war in seine Arbeit vertieft und bemerkte erst nicht, dass er Besuch bekam. “Man könnte dich hier einfach überfallen, dein Bruder achtet eindeutig mehr auf Sicherheit.” Mokuba schrak von seinem PC hoch und war sichtlich erleichtert, Yami als seinem Besucher zu erkennen. “Du wärst gar nicht hier hoch gekommen, würde der Empfang dich nicht kennen. Was verschafft mir die Ehre?” Yami setzte sich in den Ledersessel, welcher vor dem Schreibtisch stand, und musterte Mokuba eindringlich. Fast wirkte es so, als würde er ihn abchecken und begutachten, was er vermutlich auch getan hätte, wäre Mokuba nicht Setos Bruder und er nicht endlich in seiner gewünschten Beziehung mit Bakura. “Ich muss mich revanchieren und ich denke, du bist da ein guter Ansprechpartner.” Yami konnte deutlich sehen, wie es in Mokuba zu arbeiten begann. “Für was? Ich wüsste nicht, was ich getan hätte oder was Seto getan hätte, dass du dich bei mir revanchieren müsstest.” Yami lächelte nach wie vor. “Stimmt, du hast absolut nichts getan und Setos Anteil beschränkt sich auch auf ein Minimum, allerdings hat Valon ziemlich viel damit zu tun.” - “Wieso tust du ihm dann nicht etwas Gutes?” Nun wandelte sich das Lächeln auf Yamis Lippen zu einem Grinsen. “Tue ich doch, indem ich mit dir rede. Hör mir genau zu, ich sage dir das nun genau einmal. Valon und ich hatten zugegebenerweise eine kleine Affäre, vor ein paar Tagen kam dein werter Herr Bruder zu mir und hat mir dringlichst davon abgeraten, diese fortzuführen. Natürlich fragte ich nach und er meinte zu mir, dass er durchaus im Gefühl hat, dass du, lieber Mokuba, auf ihn stehen könntest. Gestern war Valon bei mir und hat ein kleines Drama ausgelöst, dank diesem bin ich nun offiziell in festen Händen und ich finde, ich sollte dir mitteilen, dass er sich auch Gedanken um dich macht. Sich allerdings nicht traut. Ich habe ja die Befürchtung, dass er einfach Angst hat. Immerhin hat sich Seto nicht ruhmreich verhalten, wobei ich denke, Valon wird ihm auch helfen, auch wenn vermutlich nicht einmal so bewusst.” Mokuba schien nur noch verwirrter zu werden. “Wieso hilft Valon meinem Bruder und wie kommt der drauf, dass ich was von Valon will?” - “Ist es nicht so?” Yami beobachtete den Jüngeren genauestens, er hatte ihn erwischt. Er kannte die Kaibabrüder halt doch lange genug. “Und wenn schon …” - “Er kam gestern zwischen die Fronten bei Bakura und mir und ich redete mit Bakura und dieser hat vor Valon rausgehauen, dass Seto, nun, nicht komplett über Tristan weg ist, er konnte ja nicht wissen, dass er es mit dessen besten Freund zu tun hatte.” Nun schien Mokuba zumindest diesen Zusammenhang zu verstehen. “Und wieso denkst du, dass er was von mir wollen könnte, wenn er doch bei dir war?” - “Weil er bei mir war, um es zu beenden. Du solltest einmal in Ruhe mit ihm sprechen, ohne Hintergedanken aber dennoch mit dem Ziel, ihm näher zu kommen. Valon ist schüchterner als man denkt.” Mokuba nickte leicht und sah Yami dabei zu, wie dieser langsam aber sicher wieder aufstand. “Du gehst schon?” Yami lächelte den Jüngeren an und ging zur Tür. “Ich habe meinen Freund im Bett liegen lassen, um dir das eben mitzuteilen, ich denke, er wird sich freuen, wenn ich schnellstmöglich wieder bei ihm bin, wenn du verstehst.” Mokuba nickte verstehend. “Du solltest es Seto so schnell wie möglich sagen, du weisst, wie er ist, wenn er alles erst viel später erfährt.” Yami winkte Mokuba zum Abschied noch zu, ehe er das Büro und somit das Gebäude verliess. Auf dem Weg nach Hause schrieb er Seto, was sich über den Tag bei ihm ereignet hatte. Mokuba hatte ja nicht erwähnt, dass er ihn anrufen sollte, sondern ihn lediglich informieren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)