Still loving you von Disqua ================================================================================ Kapitel 6: Kapitel 6 -------------------- Valon war ziemlich genervt von Tristan. Natürlich hatte er gewollt, dass er mit Seto sprach und natürlich wollte er das Ergebnis wissen, aber anscheinend hatte Tristan selbst keine Ahnung, was das Ergebnis letzten Endes war. “Du weisst also nicht mehr als vorher, richtig?” Tristan schüttelte leicht den Kopf. “Nein, ich weiss vermutlich zuviel und ich hab keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll. Seto musste einen wichtigen Anruf seines Anwalts entgegen nehmen, ich nehme an, es ging um seine Frau, Ex-Frau, was auch immer und genau da kam sein Sohn mit Roland wieder nach Hause … Der Kleine ist direkt, ganz sein Vater und er will, dass ich mich mit Seto versöhne, weil sein Vater immer so traurig wirkt, wenn er Fotos von mir anschaut.” Valon musste bei den Worten nun doch leise auflachen. “Er hat dich offensichtlich vermisst.” - “Dann hätte er sich melden können. Wie soll ich damit umgehen? Hey Seto, dein Sohn hat mir übrigens ein kleines Geheimnis anvertraut?” Valon schüttelte den Kopf. “Nein, natürlich nicht, sprich ihn von selbst darauf an, ob er dich ab und an vermisst hat.” Die Idee war gar nicht so dämlich. “Hm, vermutlich hast du recht, wie sooft die letzten Tage, gewöhn dir das nur nicht an. Nun, ich habe mit Seto gesprochen, jetzt solltest du mit Mokuba und Yami sprechen.” Valon seufzte einmal mehr entnervt auf. Er hatte den Deal selbst vorgeschlagen und er sollte vermutlich mit Yami anfangen. Immerhin hatte dieser sein eigenes Päckchen zu tragen und eindeutig zu klären und vielleicht konnte er ihm damit tatsächlich ein wenig helfen. “Ich spreche mit Yami heute Abend, ok?” Tristan nickte mit einem Schmunzeln auf den Lippen und machte sich dann wieder an die Arbeit. Zumindest versuchte er es. Valon ging an diesem Abend wirklich zu Yami. Ihm ging so oder so nicht mehr aus dem Kopf, was Tristan vermutete und er wollte es später auch mit Mokuba klären, sofern er den Mut dazu finden würde. Da wäre Yami wohl bedeutend einfacher. Daher suchte er ihn in seiner Bar auf und dieser stand wie erwartet hinter der Bar und bediente die Gäste selbst. “Du solltest dir mal einen freien Abend gönnen”, begrüsste er Yami mit einem leichten Grinsen. “Nun, irgendwoher muss das Geld kommen und auch wenn Seto ein super bester Freund ist, so ist er leider ein noch gnadenloserer Geschäftsmann und ich habe ungern Schulden bei ihm.” Valon bestellte einen Drink und setzte sich an die Bar. “Und was verschlägt dich hier her? Bekommst du etwa nicht genug?” Yamis Grinsen wurde ein wenig süffisanter. Er hatte nichts gegen seine Affäre mit Valon, solange Bakura nicht endlich auf die Idee kam, Nägel mit Köpfen zu machen. “Darüber wollte ich eigentlich mit dir sprechen. Tristan ist der festen Überzeugung, dass ich vielleicht ein klein wenig in Mokuba verschossen bin und mal mit ihm sprechen sollte.” - “Und? Ist es so?” Yami hatte nicht vor Valon zu sagen, dass Seto ebenfalls der Meinung war, darauf mussten die Beiden schon selbst kommen. “Ich habe keine Ahnung, ich sollte wohl wirklich mit ihm sprechen und wir auch.” - “Aber nicht hier”, stellte Yami direkt klar und wies einen anderen Barkeeper an weiter zu machen. “Die kommen heute auch gut ohne mich klar, unter der Woche ist nicht so viel los, wir gehen zu mir.” Valon trank seinen Drink aus und schnappte sich seine Jacke, ehe er Yami folgte. Lange brauchten sie nicht bis zu diesem nach Hause, wohnte er quasi um die Ecke. “Und du bist dir sicher, dass deine Wohnung eine gute Idee ist?” - “Bakura ist nicht da, sollte er deine Sorge sein und du wolltest ja nur mit mir sprechen oder? Also kein Grund zur Sorge.” Valon nickte einmal mehr und betrat gemeinsam mit Yami die Wohnung. “Und du willst wirklich nur mit mir reden?” Es war einmal mehr an Valon zu nicken, was Yami doch ein wenig breiter grinsen liess. “Dann setz dich.” Valon setzte sich sogleich aufs Sofa und wartete bis Yami noch etwas zu Trinken geholt hatte. “Ich gehe davon aus, du willst mit mir über Bakura sprechen?” Der Angesprochene seufzte leise und nahm einen Schluck aus dem Glas, welches ihm Yami hingestellt hatte. “Ihr müsst das klären. Was wenn du mal an einen Kerl gerätst, der sich Hals über Kopf in dich verknallt?” - “Dann beende ich die Affäre direkt. Ich weiss, es ist nicht sonderlich fair von mir, Valon, aber findest du es in Ordnung, was der werte Herr mit mir abzieht?” Valon schüttelte seinen Kopf. “Natürlich nicht, ihr verhaltet euch beide wie kleine Kinder, wenn ich Tristan glauben darf, ist Kaibas Sohn wohl erwachsener als ihr.” - “Oh, das ist er bestimmt. Honda ist ein ziemlich aufgewecktes Kerlchen, aber ich denke, er sollte hier nicht Thema sein.” - “Richtig, es ändert allerdings nichts daran, dass du und Bakura ebenfalls miteinander sprechen solltet. Es kann nicht sein, dass du permanent schlechte Laune hast, weil er ganz offensichtlich wegen dir schlechte Laune hat. Wie soll eine Beziehung zwischen euch jemals funktionieren, wenn ihr euch gegenseitig schlechte Laune macht?” Nun war es an Yami zu seufzen. Valon sprach genau den Punkt an, der ihn selbst dauernd beschäftigte. “Er hat wegen mir schlechte Laune, weil er nicht der Einzige ist”, stellte er dann fest und bekam einen etwas skeptischen Blick von Valon zugeworfen. “Euer Theater nur, weil du zu stur bist?” - “Nein, weil er nicht über seinen Schatten springen kann und endlich Nägel mit Köpfen macht.” - “Schon mal auf die Idee gekommen, es selbst zu tun?” - “Ihn stört es doch …” - “Ach und dich nicht? Wenn er jetzt hier rein käme mit nem anderen Typen, würdest du Beifall klatschen?” - “Natürlich nicht.” Yami ahnte, worauf Valon hinaus wollte und ihm war bewusst, dass er diese Diskussion verlieren würde. Es lag nicht nur an Bakura, sondern auch an ihm. Nur war er selbst es langsam so leid, es seinem Lover immer recht machen zu wollen. Ja, er wollte eine feste Beziehung und er war auch der Meinung, nach über zehn Jahren hätte er auch eine ordentliche Liebeserklärung verdient, aber auf die Idee kam sein Trottel ja nicht. “Ihr seid einfach zu stur, ist euch klar, oder?” Yami nahm einen grossen Schluck aus seinem Glas und musterte Valon einen Moment. “Müssen wir weiter darüber sprechen? Wie wäre es, wenn wir über dich reden und deinen eventuellen Gefühlen zu Mokuba?”, wollte Yami dann grinsend wissen. “Da gibt es nichts zu bereden, weil ich ja selbst nicht so genau weiss, was abgeht. Ich bin gern in seiner Nähe und ja, Tristan hat vollkommen recht, wenn er meint, dass ich des öfteren in sein Büro gehe, obwohl es nicht nötig wäre. Allerdings finde ich, eine Geschäftsbeziehung gehört ordentlich gepflegt.” - “Natürlich~” - “Er ist scheisse jung …” Yami musste nun doch kurz lachen. “Er ist alt genug und um einen Stammhalter wurde sich ja gekümmert, wenn es nicht klappt, dann könnt ihr immer noch mit Seto verhandeln.” - “Wenn es nicht klappt, bin ich tot.” - “Richtig … Seto ist, was seinen Bruder angeht, vermutlich nachtragend. Tja, no Risk, no Fun, hm?” Valon gab Yami einen leichten Stupser in die Seite, was diesen einmal mehr auflachen liess. Im gleichen Moment ging die Wohnungstür. “Bringst du deine Lover jetzt schon hierher?”, wollte ein etwas dezent angepisster Bakura keine zwei Sekunden später wissen und Valon wollte direkt etwas dazu sagen. “Ich könnte mich einfach mit nem Kumpel treffen, ich bin nicht nur mit Seto befreundet, falls du dich erinnerst.” Bakura musterte Valon einen Moment lang, ehe er seinen Blick wieder auf Yami richtete. “Du würdest auch mit Kaiba vögeln, wenn der nicht an Taylor hängen würde und bis vor kurzem noch in London gelebt hätte, also ist dieses Argument ziemlich schwach.” Yami rieb sich leicht über die Schläfe. Es war in Ordnung, wenn er persönlich ihm gegenüber wurde, aber Geheimnisse anderer auszuplaudern, war einfach deutlich drüber. “Ich glaube nicht, dass es mich interessiert, was Yami und Kaiba miteinander hätten, wenn die Umstände anders wären, zudem sollte es dich auch nicht interessieren, wenn du ihm einfach mal klar machen würdest, was du willst”, mischte sich Valon ein und bereute es einen Moment später schon beinahe. Der Blick den Bakura ihm zuwarf, hätte eine ganze Armee getötet, da war er sich sicher. “Mit dir, Wurm, redet keiner. Wenn ich mit jeder unbedeutenden Affäre über meinen Freund diskutieren würde, hätte ich gar keine Zeit mehr, was anderes zu tun.” - “Und woher willst du wissen, dass ich eine unbedeutende Affäre bin?” Bakura wirkte bei den Worten ein wenig verunsichert. Sein Augenmerk lag direkt wieder auf Yami und es war deutlich, dass er eine Antwort verlangte. “Ich geh dann mal, ihr habt wohl was zu klären~” Valon stand langsam auf und ging zur Tür. Dies sollten die Beiden nun alleine hinbekommen, falls nicht, sollte es wirklich nicht sein. “Was meinte er damit?”, hakte Bakura nach, kaum fiel die Tür ins Schloss. “Nichts.” Bakura schnaubte ein wenig abfällig und kam ein wenig näher auf seinen Freund zu. “Nach Nichts hatte dies eben nicht geklungen, was meinte er damit? Bist du wirklich so feige?” Yami verstand die Welt nicht mehr, was hatte dies mit feige zu tun? Glaubte Bakura etwa wirklich, dass er und Valon? Seit wann liess sich sein Freund so verunsichern? Hatte er es doch ein wenig übertrieben? “Keine Antwort ist auch eine Antwort.” Bakura wandte sich von Yami ab und verschwand ohne ein weiteres Wort im Schlafzimmer, wohin ihm Yami folgte. “Und was wird das jetzt?” Bakura hatte eine Tasche geschnappt und fing an ein paar Klamotten in diese zu packen. “Ich gehe, wenn du zu feige bist, mir so etwas ins Gesicht zu sagen, dann bedarf es offensichtlich keinen weiteren Worte.” - “Warte, was?” Yami verstand die Welt nun noch weniger. Bakura wollte gehen? Bisher liess er sich von so einer Kleinigkeit nicht aufhalten. “Vielleicht findest du bei dem Idioten, was du bei mir offenbar nicht gefunden hast, ich hätte nur erwartet, dass du nach verfickten 13 Jahren, wenigstens den Mund aufbekommen würdest und mir direkt ins Gesicht sagst, dass es mit uns Geschichte ist. Viel Spass.” Bakura versuchte sich an Yami vorbei zu schieben, dieser versperrte ihm allerdings den Weg und schaffte es gerade noch so die Tür zu schliessen. “Falls du es nicht kapiert hast, ich will gehen.” Yami lächelte Bakura sanft an und zog ihn in einen ziemlich innigen Kuss. “Du gehst nirgendwo hin. Wieso bist du so ein sturer Idiot und kriegst es nicht gebacken mit mir zu reden? Ich will keinen anderen und wollte ich auch nie. Sonst wäre ich nicht seit 13 Jahren an deiner Seite und akzeptiere, dass du es nicht festmachen willst. Doch es wäre langsam aber sicher an der Zeit darüber zu sprechen, oder?” Bakura schob Yami langsam von sich und schaute ihm in die Augen. Er sah zu gut, dass Yami die Worte ehrlich meinte und vermutlich hatte dieser auch recht. Sie sollten wohl miteinander sprechen. So konnte es nicht weitergehen. “Ich werde heute Nacht bei Ryou schlafen, du kannst ihn gerne anrufen und solltest du es hinbekommen, heute mit keinem anderen zu vögeln, reden wir über alles.” Nun war es an Bakura Yami einen leichten Kuss zu geben. Er brauchte diese Nacht, um ein paar Gedanken ordnen zu können und Yami würde es vermutlich auch gut tun, eine Nacht wirklich alleine zu sein. “Versprochen?” - “Es liegt an dir, Yami, ich bin morgen hier und ich weiss ganz genau, wann du mich anlügst, also liegt es in deiner Hand.” Bakura öffnete nun die Tür zum Schlafzimmer und machte sich dann wirklich auf den Weg. Yami hingegen würde sich hüten irgendwas anzustellen, er musste wirklich dieses Gespräch mit Bakura haben und dementsprechend verzog er sich direkt ins Bett. Zuvor allerdings schrieb er noch eine Nachricht an Valon. Es war vielleicht ein wenig zu früh sich zu bedanken, aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass dieser ihm mit Bakura eben ziemlich weitergeholfen hatte und sollte sich bei ihnen beiden was ändern, wusste er genau, wem er es zu verdanken hatte. Er konnte den nächsten Morgen kaum erwarten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)