Still loving you von Disqua ================================================================================ Prolog: -------- „Wenn der werte Herr es nicht mehr aushält, dann kannst du dich ja endgültig verziehen und deinen Sohn kannst du direkt mitnehmen. Ich will nichts mehr von dir hier haben, gar nichts.“ Seto schüttelte über die Worte seiner Ex-Frau nur leicht den Kopf. „Dir ist bewusst, dass dies MEINE Wohnung ist und laut Ehevertrag du hier nichts mehr verloren hast?“, wollte er dann relativ kühl wissen und wich der nach ihm geworfenen Tasse nicht einmal aus, sie würde sowieso nicht treffen. „Du schmeisst MICH raus? Du verlässt MICH und dann hast du noch die Dreistigkeit MICH aus dem Haus zu werfen??? Verschwinde, du wolltest sowieso nach Domino zurück, also hau ab und geh mir aus den Augen!“ Seto strich sich kurz eine Falte aus dem Anzug und drehte seiner Ex-Frau den Rücken zu, da er die Wohnung verlassen wollte. Er im Gegensatz zu ihr hatte noch ein paar Dinge zu erledigen, bevor er wieder nach Japan fliegen konnte. „Samantha, wenn ich wiederkomme, bist du hier weg. Du hast Familie hier in London, es sollte dir keine grossen Umstände machen, bei deiner Schwester einzuziehen. Und nur, weil ich zurück nach Japan gehen werde, heisst dies nicht, dass ich dir einfach so mein Eigentum überlasse und wenn du auch nur einen Moment daran gedacht hast, Honda zu dir zu nehmen, hätte ich dies so oder so verhindert. Ich denke, wir haben uns verstanden und die Tasse ist auch ersetzt, bis ich zurückkomme.“ Sein Tonfall liess keine weitere Diskussion zu, und bevor sie noch etwas erwidern konnte, war er schon zur Tür raus. Vor der Wohnungstür zückte er sein Handy und rief erstmal seinen besten Freund an. Die Tatsache, dass es in Japan 17 Uhr sein dürfte und dieser vermutlich noch schlief, war ihm eigentlich egal. Er hatte auch absolut kein Problem damit länger klingeln zu lassen als üblicherweise und meistens wurde er dafür auch belohnt. Und Tatsache ging nach exakt 5 Minuten und 32 Sekunden jemand ans Handy, nur nicht die Person, die er eigentlich angerufen hatte. „Bakura, könntest du mir bitte Yami geben?“ Kurz rieb er sich über die Nasenwurzel und atmete tief durch, als wenn seine Ex-Frau nicht reichen würde, nein, nun durfte er sich noch mit der Langzeitaffäre seines besten Freundes herumschlagen. Der Tag konnte nur besser werden. „Bakura, es ist mir eigentlich egal, ob er noch pennt oder nicht, aber, da ich keinerlei Nerven habe um mit dir auch noch zu diskutieren, richte ihm aus er soll mich anrufen, sobald er aufnahmefähig ist oder noch besser richte ihm aus, dass ich wohl früher zurück nach Domino komme als geplant. Kriegst du das mit deinem Spatzenhirn hin? Gut, danke ...“ Noch bevor Bakura etwas dazu sagen konnte, hatte der Braunhaarige auch schon wieder aufgelegt. Natürlich war es nun sein Handy, welches klingelte und ein wenig entnervt ging er ran. „Bakura, was genau hast du NICHT verstanden?“, glaubte er kaum das Yami innerhalb der paar Sekunden wach wurde und ihn tatsächlich zurückrief, hatte er jedoch nicht mit Bakura gerechnet. „Weil mir meine Ex-Frau tierisch auf meine Nerven geht, kannst du Mokuba Bescheid geben? Voraussichtlich in ein paar Tagen, muss noch ein zwei Dinge bezüglich Honda klären und sag bitte niemandem ausser Mokuba etwas von meiner Rückkehr ja und sollte Bakura irgendwas erwähnen, richte ihm aus, dass ich ihn kastrieren werde und er sich mit dem Gedanken anfreunden kann von dir genommen zu werden in Zukunft.“ Yamis Lachen auf der anderen Seite des Telefons war ziemlich erfrischend und hob seine Laune eindeutig ein wenig. Doch war dem Jüngeren auch klar, dass Seto damit nun wirklich nicht scherzte. „Ich schreibe dir, sobald ich das genaue Datum weiss, ich muss hier ja auch noch wen finden der die Zweigstelle übernimmt und ich wäre dir sehr verbunden nicht mit deinem Kerl rumzumachen, während wir telefonieren“, ohne ein weiteres Wort legte er auf. Die Beiden waren schlimmer wie Karnickel. Das erneute Klingeln seines Handys ignorierte er allerdings, als hätte er nun noch grosse Lust mit Yami zu reden. Es vergingen einige Tage und Seto war ziemlich gestresst. Noch mehr als sowieso schon. Seine Ex-Frau wollte wohl wirklich einen Rosenkrieg um die Wohnung, was jedoch schnell erledigt war. Die Schlösser waren ziemlich schnell ausgetauscht und der Wachdienst hatte die Anweisung niemanden ohne Anmeldung hoch zu lassen. Somit war das Kapitel für ihn eindeutig erledigt. Natürlich konnte er Honda seiner Mutter nicht vorenthalten, aber ihr Interesse schien nicht sonderlich gross zu sein, hatte sie ihm ja an den Kopf geworfen den Kleinen bloss mitzunehmen und daher war dieses Problem auch schon aus der Welt geschafft. Einen Geschäftsführer für die Zweigstelle fand er auch relativ schnell und dieser arbeitete sich so gut ein, sodass Seto beschloss, wirklich früher zurück nach Domino zu gehen. Er vermisste Japan. Er hatte auch gar nicht geplant solange weg zu bleiben. Im Gegenteil, geplant waren ein paar Monate um den Markt in Europa zu erobern. Doch hatte er Samantha kennen gelernt, sie geschwängert und letzten Endes sogar geheiratet. All dies gehörte nicht in seinen Lebensplan und doch wollte er seinen Sohn wirklich nicht missen. Und dennoch fragte er sich ab und zu, was gewesen wäre, wenn er nicht so überstürzt nach London abgereist wäre. „Papa, an was denkst du gerade?“, wollte der kleine Junge an seiner Seite wissen und Seto strich sich kurz durchs Haar. In letzter Zeit driftete er öfter in die Vergangenheit zurück, vermutlich lag dies wirklich daran, weil er wieder zurückflog. „Hauptsächlich daran, wie meine ehemaligen Freunde darauf reagieren, dass ich wieder zurückkomme.“ Ein wenig Bedenken hatte er tatsächlich. Yami und Mokuba besuchten ihn ab und an in London, er selbst war wirklich seit bald zehn Jahren nicht mehr in Domino. „Papa? Können wir Onkel Yami treffen?“, wollte der Kleinere hibbelig in seinem Sitz wissen und nestelte an seinem Sicherheitsgurt rum, was seinem Vater nicht sonderlich gefiel. „Könntest du bitte sitzen bleiben? Nur weil du an deinem Gurt herumwerkelst, fliegt das Flugzeug auch nicht schneller, und wenn Onkel Yami Zeit hat, können wir ihn bestimmt treffen.“ Honda liess sich wieder in den Sitz des Flugzeuges fallen und seufzte tief auf. „Mir ist aber langweilig~“, nörgelte sein Sohn einmal mehr und zerrte damit an Setos Nerven. „Damit wirst du jetzt leben müssen, bis wir gelandet sind, du wolltest ja deine Konsole nicht mit ins Flugzeug nehmen, weil es bestimmt viel cooler ist, aus dem Fenster zu schauen. Der werte Herr wollte ja nicht auf seinen Papa hören. Ich kann dir lediglich meine Wirtschaftszeitung anbieten“, bot er seinem Sohnemann leicht schmunzelnd an, welcher ein wenig empört das Gesicht verzog. „Da langweile ich mich lieber weiter und wer konnte ahnen, dass Fliegen so langweilig ist“, murmelte er dann leise und rutschte weiter in seinem Sitz herum. Solange bis es Seto reichte und die Stewardess darum bat doch einen Film abspielen zu lassen. Wozu flog man Erste Klasse? Nach weiteren Stunden betraten sie endlich japanischen Boden und Seto hatte alle Hände voll zu tun, um seinen Sprössling zu bändigen. Natürlich konnte er verstehen, dass alles aufregend und neu für diesen war. Hatte er ihn weitestgehend aus seinen Geschäften und somit auch Reisen aussen vorgelassen, aber so schlimm war nicht einmal Mokuba früher. Apropos Mokuba. „PAPAAAAAAAAAAAAAAA, da vorne ist Onkel Yamiiiiiiiiiiiiii~“, noch bevor Seto wirklich reagieren konnte, hatte Honda sich bereits losgerissen und rannte auf Yami zu, sprang diesem förmlich in die Arme und drückte sich an den Grösseren ran. Seto folgte ihm etwas gemächlicher und begrüsste seinen Freund mit einer kurzen Umarmung. „Mokuba hat noch einen Termin den er nicht verschieben konnte, aber ich soll dich in die Firma fahren, es sei denn du willst lieber zuerst in die Villa, dann fahr ich dich natürlich auch dahin.“ Da Honda sich nicht von ihm lösen wollte, war es an Yami diesen zum Auto zu tragen und wie selbstverständlich nahm Seto auf der Fahrerseite Platz. „Gib den Schlüssel, du bist zwar mein bester Freund, aber ich kenne deine Fahrkünste und ich vertraue dir zwar mein Sohn an, aber nicht in einem Auto.“ Er hielt Yami die Hand hin und dieser händigte ihm den Schlüssel ohne ein Wort aus. Seto zu widersprechen war so oder so sinnlos, kannte er ihn jetzt eindeutig lange genug. So platzierte er den Kleinen hinten im Auto und setzte sich selbst auf die Beifahrerseite. Zu seiner Verwunderung fuhr Seto wirklich zuerst in die Villa, vermutlich, weil Honda auf dem Rücksitz eingeschlafen war. „Dann mal willkommen zurück in Domino.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)