Schmerzliche Wahrheit von Lilithen ================================================================================ Kapitel 10: Horror hat viele Gesichter -------------------------------------- Es war dunkel, nur die flackernden Fernsehlichter irgendeines Horrorfilmes, erleuchtete das Wohnzimmer. Gelangweilt griff Sasuke zu der Schale mit Popcorn und fischte sich eine Handvoll der salzigen Knabberei heraus. Er war noch nie ein großer Fan von diesen Filmen gewesen, einfach weil sie ihn unheimlich langweilten. Trotzdem hatte er nicht nein sagen können, als Naruto, mit einem breiten Grinsen und den DVD´s in der Hand, vor der Tür gestanden hatte. Halloween nachholen, hatte der Blonde gesagt und das es super lustig werden würde. Und jetzt, knapp fünf Stunden später, war der Schwarzhaarige fast am einschlafen, während sein bester Freund angespannt neben ihm saß und bei jeder Kleinigkeit zusammen schreckte. Fehlte eigentlich nur noch, dass Naruto ein Kissen umklammerte und so ziemlich jedes Klischee wäre erfüllt. Aber Sasuke sagte nichts, weil er wusste wie viel Naruto das hier bedeutete. Besonders, da der blonde Chaot den Silvesterabend lieber so verbrachte, als in gemütlicher Runde mit Jiraiya, oder auf irgendeiner Party. Mit einem sanften Lächeln, von dem er hoffte, dass man es in der schummrigen Dunkelheit nicht sah, wendete Sasuke den Blick ab und schloss die Augen. Auch wenn ihn die Filme langweilten, dieses entspannte Beieinander hatte dem Schwarzhaarigen gefehlt. Immer mehr lockerte der Jüngere sich, genoss die zwanglose Umgebung und driftete in eine einladende, schwerelose Schwärze. Das letzte was er wahrnahm, bevor der Schlaf ihn komplett einhüllte, war wie der Uzumaki neben ihm kurz zuckte und dann leise fluchte. Das Lächeln auf seinem Lippen blieb und er fragte sich wirklich, wie man nur so ein Idiot sein konnte. ~*~ „Ich kann nichts dafür.“ Sanft wurden ihm die Worte ins Ohr geflüstert, bevor rauen Lippen auf seinen blassen Hals gedrückt wurden. Augenblicklich versteifte sich der schmale Körper. „Ich weiß“, kam es brüchig über die Lippen des Schülers. „Du siehst ihr so ähnlich.“ „Ich weiß.“ „Du fühlst dich sogar an wie sie.“ Der tiefe Bass klang verzweifelt. „Ich weiß.“ Fest wurde er an der Schulter gepackt und auf den Rücken gedreht. Das Rascheln der Decke wirkte in dem dunklen Raum viel zu laut. „Dafür liebe ich dich.“ Sanft strichen die breiten Finger die frischen Tränenspuren beiseite. „Ich weiß, Otou-San.“ „Hab ich dich endlich gefunden.“ ~*~ Ruckartig fuhr er hoch. Zu deutlich spürte Sasuke den Griff an seinem Arm und bevor er überhaupt  realisierte was los war, holte er aus. Ein dumpfer Aufschlag, anschließendes Poltern. Sasukes Atmung war flach, unregelmäßig und er hatte das Gefühl nicht genug Sauerstoff zu bekommen. Es fühlte sich an als würde ihm jemand den Brustkorb eindrücken, zentnerschwer und erbarmungslos. In seinen Ohren klang ein zerreißendes Rauschen. Seine Muskeln verspannten, wahrscheinlich zitterte er, aber er war viel zu erschlagen von dem Moment, als das er diese Nuance herausfiltern könnte. Ein stechender Schmerz durchfuhr seinen Kopf, als es um ihn herum schlagartig hell wurde, viel zu hell. Fest schloss Sasuke die Augen und vergrub sein Gesicht in die Hände. Durch das schreiende Summen in seinen Ohren, konnte er leise Schritte und eine dumpfe Stimme hören, aber das interessierte ihn nicht. Der Schwarzhaarige hatte noch immer das Gefühl zu ersticken. Panik durchflutete jeden Millimeter seines Körpers, als sich von hinten Arme um ihn schlangen und ihn festhielten. Der warme Atem an seinem Ohr fühlte sich heiß an, viel zu heiß. Da waren Worte die er nicht verstand und diese verdammten Arme. Heftig schüttelte er mit dem Kopf, während er zeitgleich versuchte sich aus dem Griff zu winden. „Nein.“ Sasuke hatte keine Ahnung, ob er das Wort wirklich laut aussprach, noch immer war da nur Rauschen. „Nein!“ Endlich wurde er losgelassen. Der Schwarzhaarige versuchte sich zu beruhigen, aber es ging einfach nicht. Seine Atmung war immer noch viel zu schnell, das konnte er hören. Wie eine Sirene, ohrenbetäubend und viel zu hastig. Warum bekam er keine Luft, obwohl er doch offensichtlich atmete? Er verstand es nicht. Mit jedem Herzschlag konnte Sasuke spüren, wie das Blut durch seinen Körper gepumpt wurde. Viel zu zähflüssiges Blut, das viel zu schnell durch jede seiner verdammten Venen gepresst wurde. Es tat weh. Sasuke wollte nur, dass es aufhörte, aber das tat es nicht. Sein Herz pumpte einfach weiter, immer schneller, immer schmerzhafter. Das Rauschen in seinen Ohr, sein schneller Atem und das unerträgliche Pulsieren in seinen Adern vermischte sich zu einer einzigen Masse. „Hör auf.“ Immer wieder ermahnte er sich selbst, aber es half einfach nicht. Der Uchiha hatte das dumpfe Gefühl, dass ihn jemand am Arm packte und nach oben zog. Er wehrte sich nicht. Es war surreal, fühlte sich Kilometer weit weg an und war offengestanden sein geringstes Problem. Immer wieder flackerten Bilder vor ihm auf. Wie er mit seiner Mutter stritt. Dann wie er mit seinem Bruder für irgendeinen Test lernte und zwischendurch immer wieder Sequenzen von seinem Vater. Unzählige Erinnerungen. Jede raste vorbei, blieb nicht länger als den Bruchteil einer Sekunde. Trotzdem fühlte es sich für ihn wie Stunden an. Es war zu viel, viel zu viel. Sasuke hatte das Gefühl zu sterben. So musste sich sterben einfach anfühlen. Ein winzig kleiner Teil in ihm hieß das willkommen, denn es wäre endlich ein Ende und das wollte er. Sasuke wollte unbedingt, dass es aufhörte. Dieser widerliche Strom aus allem, in dem er gefangen war, sollte einfach nur aufhören. Er zerriss ihn in winzig kleine Fetzten und setzten ihn augenblicklich wieder zusammen. Immer wieder. Und wieder. Und wieder. Das machte ihn wahnsinnig. Qualvoll durchlebte er weitere Sekunden, von denen sich jede endlos anfühlte und dann, irgendwann zwischen Erinnerungen und Schmerz, kapitulierte er einfach. Versuchte es zumindest, aber es gelang ihm nicht. Oder vielleicht doch? Der Schwarzhaarige konnte nichts mehr zuordnen, er war gefangen in der zerstörerischen Wut dieses absurden Ausbruchs. Alles wurde einfach verschlungen. Bis zu dem Punkt, an dem es noch unerträglicher wurde. Noch lauter. Noch zerreißender. Noch schmerzhafter. Warum hörte es nicht? Sasuke wollte doch nur, dass es aufhörte. Aber das tat es nicht. Unzählige Momente lang, ging er einfach weiter durch diese Hölle. Schutzlos und ohne irgendetwas dagegen unternehmen zu können. Jedes Mal, wenn es ihn zerfetzte, ging ein Teil von ihm verloren. Einfach so wurde er weniger. Stück für Stück, ohne etwas dagegen unternehmen zu können. Jedwedes Gefühl von Zeit hatte sich verabschiedet und auch seine Konzentration wurde einfach zerschlagen. Alles an ihm, alles was übrig war, war von dieser Qual ausgefüllt, nichts anderes hatte Platz in seiner Wahrnehmung. Sasuke war darin gefangen und es hörte einfach nicht auf. Immer mehr von ihm ging verloren, wurde weggerissen und verschwand im Nichts. Dann ein letztes Auseinanderreißen, ein letztes Zusammensetzten und anschließende Stille. Nur noch Stille. Genauso schlagartig wie es gekommen war, hörte es wieder auf. Bis auf die Bilder. Sie blieben, bildeten einen grotesken, viel zu schnellen Stummfilm. Zusammenhangslos rauschten die Erinnerungen vorbei, so viele, dass er nicht einmal sagen konnte, ob sie sich nicht vielleicht sogar wiederholten. Es war einfach zu schnell, trotzdem nahm er jede Szene grauenvoll genau wahr. Erinnerte sich an sie, versank in ihnen. Nebensächlich registrierte der Schwarzhaarige, dass sie irgendwann langsamer wurde und ihn damit nur noch besitzergreifender einnahmen. Itachi und er vor dem Konzerthaus, allein, weil sein Bruder etwas mit ihm unternehmen wollte. Amüsiert schnippte der Ältere ihn vor die Stirn, nachdem sie zusammen ein Foto gemacht hatten. Beim Abendessen. Sein Vater und Itachi stritten sich, wiedereinmal. Weil sein Bruder nicht einsah nach seinem Bachelor in die Firma einzusteigen. Sie alle im Wohnzimmer ihrer alten Wohnung. Eine fast schon idyllische Szenen, wenn sein Vater nicht gerade erzählen würde, dass sie kurz davor standen umzuziehen, weil er bald die Sicherheitsfirma von Sasukes Großvater übernahm. Ein grotesker Stummfilm, der immer langsamer wurde, immer zäher, bis er letztlich mit einem Flackern erlosch. [style type="bold"]So musste sich sterben definitiv anfühlen. Aber er war nicht tot, dafür spürte er viel zu deutlich den Sauerstoff, der nun endlich wieder in seiner Lunge ankam. Nein, das war definitiv nicht das Ende. Tief sog Sasuke die Luft ein, konzentrierte sich darauf und versuchte sich zu sammeln. Ich bin nicht tot, wiederholte er bei jedem Einatmen und bemühte sich aus diesem – was auch immer das gerade gewesen war – wieder aufzutauchen. Langsam und Stück für Stück. Immer wieder rief er sich die Erkenntnis ins Gedächtnis und ignorierte dabei das stechende Gefühl, das sich daraufhin in ihm ausbreitete. Ich bin nicht tot. Ich bin nicht tot. Ich bin nicht tot. Er hatte definitiv gezittert, tat es immer noch. Jetzt, wo seine Sinne sich wieder sammelten, spürte er nur zu deutlich die unkontrollierten Muskelbewegungen. Erbärmlich, schoss es ihm durch den Kopf, so erbärmlich. Mit einem tiefen Atemzug versuchte er diesen Gedanken zu vertreiben, konzentrierte sich vollkommen auf seinen Körper, der sich Gott sei Dank wieder beruhigte. Alles schien sich wieder zu normalisieren. Das einzige was blieb war das Zittern. Aber es war anders. Nicht mehr hervorgerufen von diesem...diesem Moment, sondern weil Sasuke fror. Immer klarer wurde der Verstand des Schwarzhaarigen, auch wenn es etwas dauerte, bis seine Sinne wieder griffen und ihn in die Realität zogen. Anscheinend saß der Uchiha und es war dunkel. Es dauerte einen beschämenden Moment, bis er verstand, dass er die Augen geschlossen hatte. Dafür verstand er schneller, dass seine Stirn auf seinen angewinkelten Knien ruhte. Ein weiterer, tiefer Atemzug und er realisierte, dass seine Finger so fest in sein Haar gegraben waren, dass seine Kopfhaut schmerzte. Sasuke wollte loslassen, aber es ging nicht. Erst als eine dumpfe Stimme zu ihm durchdrang und er sich auf die undeutlichen Worte konzentrierte, gelang es ihm. Langsam entkrampften sich seine Finger, ließen los und er konnte seine Arme kraftlos sinken lassen. Sasuke war definitiv kalt, aber das stellte er in den Hintergrund. Viel wichtiger war ihm diese Stimme. Dumpf und trotzdem irgendwie beruhigend, fast schon vertraut. Sasuke verstand nicht was sie sagte, also versuchte er sich zu konzentrieren. „Ich“, war das einzige Wort, das er wirklich verstand. Weiterhin konzentriert er sich auf die Stimme, wollte nicht nur dieses Fragment verstehen. „Ich bin“ Kraftlos biss der Schüler sich auf die Lippe. „Ich bin hier.“ Zu deutlich spürte Sasuke, wie sich Tränen in seinen Augen bildeten und er war in diesem Moment mehr als nur froh, dass seine Lider noch immer geschlossen waren. Er wollte sich nicht die Blöße geben und weinen, nicht jetzt, nicht vor dieser angenehmen Stimme. Also versuchte er sich zu sammeln. „Ich bin genau hier. Nur du und ich, niemand sonst. Es ist okay, es ist alles okay, hörst du?“ Am liebsten hätte der Schwarzhaarige geantwortet, aber seine Kehle schnürte sich zu. Nicht vor Angst, sondern vor Dankbarkeit. Das alles hier war so demütigend, aber Sasuke klammerte sich daran. An diese Stimme und an das, was sie ihm zu vermitteln versuchte. Er glaubte ihr. Einfach so, ohne groß darüber nachzudenken. Instinktiv umfasste er seine angewinkelten Knie. Wo genau er gerade war, konnte Sasuke nicht sagen, aber irgendwie war das in Ordnung. Er lauschte einfach weiter. „Ich tu dir nichts. Es ist alles okay. Wirklich, alles okay. Ich bin genau hier und ich geh auch nicht weg. Ich tu dir nichts, versprochen. Es ist alles okay.“ Das Brennen in seinen Augen ließ endlich nach, trotzdem verweilte er noch einen kurzen Moment. Sein Herz schlug wieder gleichmäßig, fast schon langsam und darauf konzentrierte er sich. Im Hintergrund war immer noch diese angenehme Stimmmelodie. Kraftlos fuhr er mit dem Kopf nach oben, strich mit seinem Gesicht über die Knie, bis er sein Kinn auf ihnen abstützen konnte. Träge blinzelte er. Das helle Licht war irgendwie seltsam, aber das ignorierte er. Alles an Sasuke fühlte sich taub an, abgestorben. „Sas?“ Monoton drehte er seinen Kopf der Stimme entgegen. Naruto war neben ihm und der Jüngere brauchte einen Moment, bis er den Ausdruck in dessen Gesicht als schwindende Panik deuten konnte. „Oh Gott.“ Die Stimme des Blonden war leise, trotzdem konnte man die Erleichterung deutlich heraushören. Sasuke blinzelte ein weiteres Mal, ihm war noch immer kalt und irgendwie fühlte er sich nass. Matt ließ er seinen Blick schweifen und verstand kurz darauf, dass er in der Badewanne saß und kaltes Wasser auf ihn niederprasselte. Kein wunder, dass Sasuke fror. Erschöpft richtete der Uchiha seine Aufmerksamkeit wieder auf den blonden Chaoten neben sich. „Oh Gott“, wiederholte der Uzumaki atemlos und bettet kurz seine Stirn auf den Rand der Wanne. „Geht´s wieder?“  Fragend wurde der Schwarzhaarige angesehen. Alles was er erwidern konnte war ein schwaches Nicken. Lüge, schrie es sofort in seinem Kopf auf. Sasuke beachtete es nicht, fokussierte sich nur darauf, dass sein bester Freund aufstand und kurz darauf das Wasser ausstellte. Erst jetzt verstand der Schwarzhaarige, dass der Andere neben ihm gekniet hatte. Irritiert zog er die Brauen zusammen. Der Jüngere konnte sich beim besten Willen gerade keinen Reim auf die Situation machen. „Kannst du aufstehen?“ Der besorgte Blick des Älteren brannte sich bei ihm ein. So richtig verarbeiten konnte Sasuke ihn aber nicht. Noch immer steckte ihm der Ausbruch von gerade in den Knochen. Trotzdem nickte er, faste den Rand der Badewanne und drückte sich nach oben. Naruto half ihm, als er über den hohen Rand stieg und kaum berührte sein zweiter Fuß die Fliesen, wickelte der Blauäugige ihn in ein Handtuch. Sasuke fühlte sich furchtbar ausgelaugt. Nebensächlich registrierte er, wie er sanft abgetrocknet wurde. Unweigerlich stieg in ihm die Unruhe wieder auf, verschwand jedoch augenblicklich, als er die blauen Augen erkannte. Es ist nur Naruto, schoss es ihm erleichtert durch den Kopf. „Ich hol dir trockene Klamotten, warte hier“, forderte sein bester Freund ihn auf und war dann auch schon aus dem kleinen Zimmer verschwunden. Ob der Blonde sich beeilte oder nicht, konnte der Uchiha nicht mit Bestimmtheit sagen. Noch immer fühlte er sich komisch, beinahe schon benommen und sein Zeitgefühl weigerte sich zurückzukommen. Die Aufregung in seinem Körper brannte noch immer dumpf nach. Wie genau Sasuke hiermit umzugehen hatte, wusste er nicht. Er wusste nur, dass er müde war und sich mehr als nur zerschlagen fühlte. Der Schwarzhaarige hatte nicht einmal mehr die Kraft zusammenzuschrecken, als der Uzumaki wie aus dem Nichts wieder auftauchte. „Schaffst du es dich alleine umzuziehen?“ Nur zu deutlich sah Sasuke, wie der blonde Idiot sich fest auf die Unterlippe biss. Nervös und unruhig war dieser und Sasuke konnte es sich nicht erklären. Wollte es auch überhaupt nicht. Er war einfach nur so unsagbar zermürbt. Dennoch bejahte er brüchig. Eindringlich musterte Naruto ihn. „Ich mache Tee, wenn was ist ruf mich, okay?“ Wieder nickte der Schwarzhaarige nur. Es dauerte einen Augenblick, bis er allein war und einen weiteren, bis er sich selbst überwinden konnte die nassen Sachen auszuziehen. Mechanisch wechselte er die Kleidung und ließ sich danach auf den schmalen Rand der Badewanne sinken. Tief atmetet er durch und versuchte zu erfassen, was gerade passiert war. Er war eingeschlafen, dämmerte es ihm. Er hatte geträumt und danach war alles den Bach runtergegangen. Resigniert fuhr er sich mit den Händen durchs Gesicht. Die Bruchstücke in seinem Kopf setzten sich langsam zusammen. Naruto hatte den Schwarzhaarigen gepackt und mit im geredet. Wahrscheinlich hatte der Uzumaki nur versucht ihn zu beruhigen. Dunkel erinnerte er sich an das Poltern zu Anfang. Hatte er den Blonden geschlagen? Sasuke hoffte aufrichtig, dass dem nicht so war. Er verharrte für einen weiteren Augenblick, sammelte noch mehr Bruchstücke ein und versuchte sie zusammenzusetzen. Es blieb bei dem Versuch. Er war viel zu müde und sein Kopf sträubte sich geradezu dagegen vernünftig zu arbeiten, also beließ Sasuke es für den Moment dabei. Ausdruckslos sah er auf seine Hände. Er hoffte wirklich, aus tiefsten Herzen, dass er Naruto keine verpasst hatte, auch wenn das dumpfe Pochen in seinen Fingern einen anderen Schluss zuließ. Ihm wurde schlecht. Zitternd holte er Luft und versuchte dieses Gefühl zurückzudrängen. Er würde den Teufel tun und sich dem hingeben. Fest umklammerte er den Rand der Wanne und versuchte sich verbissen auf etwas anderes zu fokussieren. Irgendetwas wäre gut, egal was. Ein Fehler, wie er erschreckend feststellen musste. Denn das, was sein Kopf ihm entgegen schleuderte, machte die Situation nur Schlimmer. Viel Schlimmer. Von allen Dingen, auf die er eine Antwort hätte haben wollen, ließ ihn sein Verstand gerade das verstehen. Das stechende Gefühl, als ihm bewusst wurde, dass er nicht tot war. Es war Bedauern. Sasuke wollte es wirklich nicht, trotzdem erbrach er sich kurz darauf ins Waschbecken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)