Schmerzliche Wahrheit von Lilithen ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Du sollst nicht lügen. Wer hat diesen Satz nicht schon mindestens einmal gehört? Wir wachsen mit ihm auf, lernen ihn auswendig und predigen ihn weiter. Jeder erwartet von seinem Gegenüber Ehrlichkeit. Es ist ein Pathos, so etwas wie ein Gebot, eine Grenze die keiner überschreiten sollte und es doch tut. Jeder von uns lügt tagtäglich. Es sind die kleinen Hintertüren im Leben, die unsere Existenz angenehmer machen. Nur eine Notlüge, ausgesprochen um dem Anderen zu schützen. Aber das stimmt nicht. Jedes Wort ist für uns, für unser Gewissen und dafür nachts besser schlafen zu können. Eine Lüge bleibt eine Lüge, ganz egal wie sie betrachtete wird. Es beginnt mit Kleinigkeiten. Man gibt vor krank zu sein oder schon einen Termin zu haben, damit man bloß nicht zu dieser langweiligen Verabredung muss. Es ist simpel, effektiv und animiert zum weiter machen. Langsam aber sicher werden sie komplexer, kommen immer häufiger zum Einsatz und beginnen ein Teil von uns zu werden. Bis zu dem Punkt an dem man selber nicht mehr weiß, was Realität und was Fiktion ist. Die Grenzen verschwimmen. „Ich komme am Montag wieder.“ „Aber du wolltest mit mir -“ „Ein anderes Mal, Sasuke.“ Man sagt, dass die Familie das höchste Gut ist. Das sie einen auffängt und jeden noch so schwerwiegenden Fehler vergibt. Das ist eine Lüge. Sie fängt dich nicht auf. Ihre Prinzipien ersticken dich, reißen dich jeden Tag aufs Neue zu Boden und da ist niemand der dich auffängt. Ganz egal wie viel Reue du zeigst und dich bemühst es beim nächsten Mal besser zu machen, die Familie vergibt nicht. Sie hält dir deine Fehler vor und definiert dich durch sie.Die Familie ist die schlimmste Qual. Sie stößt dich in den Abgrund und verachtete dich für jeden noch so kleinen Fehler, der dich nicht perfekt macht. Das ist die Wahrheit. „Ergebnis?“ „98 Punkte.“ „Inakzeptabel“ „Es tut mir leid, Otou-San“ „Nenn' mich nicht so. Mein Sohn hätte 100 Punkte erreicht.“ „Ja, Sir.“ Die wohl schlimmste Lüge ist die, welche man sie sich selber auftischt. So lange, bis man vollkommen ihren Wert vergisst und sie glaubt. Er wird wiederkommen. Es war nicht so gemeint. Man wiederholt jede von ihnen, an jeden Tag, zu jeder Zeit. Eine Hintertür, wie schon gesagt. Aber was, wenn sie das nicht ist? Was passiert, wenn sie nicht als Fluchtweg dient? Welchen Stellenwert nimmt sie dann an? Ich bin selber schuld. Das ist die komplexeste Form. Sie beeinträchtigt nicht nur die momentane Situation, sondern einen weitaus längeren Zeitraum. „Was ist denn mir deinem Arm passiert?“ „Nichts.“ „Verarsch' mich nicht, Teme!“ „Es war ein Unfall.“ „Schon wieder?“ „Ich bin selber schuld.“ „Aber sicher doch...“ „Wirklich.“ Ehrlich währt am längsten. Das sagt man uns auch oft. Trotzdem lügen wir, obwohl wir genau wissen, dass es falsch ist. Zumindest wird uns das von Geburt an gesagt. Es ist paradox. Denn sobald wir bemerken, dass man uns anlügt werden wir wütend. Wir fragen uns, warum man uns nicht mit Ehrlichkeit begegnet. Dabei ist die Antwort ganz einfach. An die eigenen Nase fassen. Man muss sich nur trauen einen Blick hinter die eigenen Lügen zu werfen. Dann kann man sie sehen, die Erklärung. Sie ist erschrecken einfach. Denn die Wahrheit über die Wahrheit ist: Sie tut weh. Also lügen wir. „Er liebt mich.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)