Weißt du, dass die Bäume reden? von Pureya (Ja, sie reden.) ================================================================================ Kapitel 2: Der Wald erlaubt es (Luna Lovegood x Firenze) -------------------------------------------------------- Verzaubert sah Luna sich in dem Klassenraum um. Das weiche Gras unter ihren Schuhen duftete herrlich und difuse Sonnenstrahlen fielen durch die Blätter der Bäume. Auch die anderen Ravenclaws sahen sich fasziniert um. Da knackten plötzlich ein paar Zweige und Luna wandte sich um. Ein palominofarbener Zentaure trat mit langsamen Schritten aus dem Halbschatten der Bäume und musterte sie alle mit zurückhaltender Miene. Ein leises 'Ohhhh' erklang über der Lichtung. "Willkommen. Bitte setzt euch", sagte der Zentaur leise und wies auf das Gras vor sich. Langsam und sich beständig neugierig umsehend ließen sich die Schüler nieder. Nur Luna konnte ihre Augen nicht von dem Zentaur abwenden. Das Fell seines Pferdeleibes schimmerte golden und ging in einen blassen, nackten Oberkörper über. Hellblonde Haare fielen ihm über den Rücken und klare, blaue Augen musterten jeden Schüler aufmerksam. Da richteten sich die Augen auf sie. "Möchten Sie sich nicht setzen?" "Hu?" Luna sah sich um. Alle ihre Mitschüler hatten Platz genommen und sahen zu ihr herüber. Manche fragend, viele kichernd und augenrollend. "Oh, doch", sagte sie und ging zu den anderen. Der Zentaur trat langsam vor die Gruppe. "Mein Name ist Firenze. Ich werde euch die Deutung der Sterne beibringen. Oder es zumindest versuchen." Er schlug mit seinem Schweif. Ein Ravenclaw-Schüler hob die Hand. "Nur Sterndeutung? Was ist mit Teeblättern oder Kristallkugeln?" Firenze schüttelte langsam den Kopf. "Nutzloser Tant." Er hob eine Hand zum Himmel und senkte sie langsam herab. Die Nacht brach zeitgleich über die Lichtung herein. Tausende Sterne erschienen an der Zimmerdecke. "Die Sterne können jenen die sehen können etwas über unser Schicksal verraten. Legen Sie sich auf den Rücken." Schweigend gehorchten alle Schüler. Luna legte sich ins Gras und blickte hinauf zu den Sternen. "Ich habe erfahren, dass Sie bereits primitive Studien in der Astrologie durchgeführt haben." Firenzes Stimme klang absolut ausdruckslos während er das sagte. "Aber... Sterne sagen keine Kleinigkeiten vorraus, wie zerbrochenes Geschirr oder Liebe." Luna hörte wie Firenze langsam an ihr vorbei ging und wandte für einen Augenblick den Kopf vom magischen Himmelszelt ab, um dieses faszinierende Wesen zu beobachten. Jede weitere Stunde auf der Lichtung von Firenze war für Luna wie ein wunderschöner Traum. Sie merkte sich kaum etwas von dem was er ihnen erzählte, zu sehr war sie von dem Klang seiner Stimme eingenommen. Nach dem die DA von Umbridge zerschlagen worden und Dumbledore verschwunden war, gab es selbst für Luna kaum noch einen Grund zu lachen. Nur hier, in dieser unwirklichen Welt schien alles in absoluter Ordnung zu sein. Luna lächelte versunken, während sie das Sternbild des Zentauren betrachtete. Firenze erzählte ihnen leise was er aus alten Überlieferungen über die Sternenbewegungen des Südhimmels wusste. Außer den Geräuschen seiner Hufe war es lautlos und so viel es der verträumten Ravenclawschülerin leicht sich vorzustellen sie wäre allein auf der Lichtung und der weißblonde Zentaur würde nur zu ihr sprechen. Die Tage in Hogwarts wurden düsterer. Das Inquisitionskommando terrorisierte jeden der nicht zu ihnen gehörte. Luna war daran gewöhnt schikaniert zu werden, doch viele der jüngeren Schüler brachen unter dem Druck zusammen. Luna spendete Trost so viel sie konnte. Aber positives Denken viel auch ihr immer schwerer. Es war als wären die Dementoren zurück gekehrt. An einem späten Freitagnachmittag verließen die Ravenclaws gerade Professor Sprout und wandten sich zurück zum Schloss. Nur Luna blieb noch ein Weilchen, um sicher zu gehen, dass ihr skythisches Lamm genug Futter hatte über das Wochenende. Es war bereits dunkel, als sie die Tür des Gewächshauses hinter sich schloss. Langsam schlenderte sie auf einem Weg parallel zum Schloss und winkte der peitschenden Weide zu. Die Stille tat gut. Gedankenverloren blieb Luna stehen und blickte in den fast klaren Sternenhimmel. Der Mond war nur ein dünner, gebogener Strich. Ein Geräusch vom Schloss brachte sie in die Wirklichkeit zurück und sie wandte den Kopf um. Ein großer Schatten verdeckte die leuchtenden Fenster und näherte sich ihr langsam. Bevor Luna beginnen konnte sich Sorgen zu machen erkannte sie, dass Hufgeräusche von ihr ausgingen. "Professor Firenze", sagte Luna und neigte leicht den Kopf. Der Zentaur trat langsam näher und nickte ihr ebenfalls zu. "Firenze reicht, Miss Lovegood." Luna sah überrascht zu ihm auf. "Ja, ich kenne Ihren Namen." Firenze war es nicht entgangen. Er trat neben sie und blickte zum Wald. "Ich habe gehört Sie wurden verbannt", sagte Luna sanft. Firenze nickte langsam. "Es ist leider wahr. Schon mich dem Wald auf diese Entfernung zu nähern ist gefährlich." "Aber Sie vermissen ihn." Luna nickte wissend. "Ja... Dumbledore hat mir einen Ort geschaffen, an dem ich Existieren kann. Aber niemals Leben." Sehnsüchtig blickte er zum Waldrand. Luna sah zu ihm auf. "Vielleicht werden Ihnen die anderen bald verzeihen." "Nein... das wird nicht passieren." Kurz herschte Schweigen. "Ich finde es schade, dass Sie verstoßen worden sind. Aber es ist auch schön." Firenze sah fragend herab. "Schön?" "Ja. Niemand kann die Sterne so beschreiben wie Sie." Verträumt blickte Luna zurück in das funkelnde Himmelszelt. "Währen Sie nicht verbannt worden, hätte ich nie gelernt die Sterne so zu sehen." Firenze wandte den Blick nicht von ihrem Gesicht ab. "Sie sind ein seltsamer Mensch, Miss Lovegood." Luna lächelte leicht. "Das sagen viele." "Sie sind anderer Meinung?" Luna zuckte mit den Schultern. "Alle Menschen sind Menschen." Firenze sah sie irritiert an. "Das ist viel Weisheit für Ihr junges Alter." Er legte eine Hand auf ihre Schulter. "Trotz allem stehe ich hinter meiner Entscheidung Dumbledore zu helfen. Und Menschen wie Sie bestärken mich darin weiter." Ein Glücksgefühl ströhmte durch Luna. Es tat so wohl wie das Licht ihres Patronus. "Das freut mich sehr." Sie sah zu dem großen Zentaur auf. "Und ich bin nicht nur wegen den Sternen froh." "Weshalb noch?" "Alles an Ihnen macht mich glücklich." Wieder schwiegen beide. Firenze schlug mit seinem Schwanz und scharrte unschlüssig mit einem Huf. "Das hat noch niemals jemand zu mir gesagt. Schon gar nicht ein Mensch." Luna gluckste leise. "Zu mir auch nicht." "Was erwidern Menschen darauf?" Luna überlegte kurz. "Ich glaube, sie sagen was sie über den anderen denken." "Ich bewundere Sie. Und Sie sind mir mehr als meine anderen Schüler im Gedächtnis geblieben." "Hm, das ist weniger als ich gehofft habe." Firenze war überrascht. "Verzeihen Sie bitte, wenn ich Sie gekränkt habe." Luna legte eine Hand auf seine, welche immer noch auf ihrer Schulter ruhte. "Nein, das haben Sie nicht. Ich habe mir nur gewünscht Sie würden mich mehr als bewundern." Dann lächelte sie Firenze ein letztes mal zu und wollte langsam weiter gehen. Firenze trat ihr in den Weg. "Bitte, sprechen Sie offen mit mir." Luna´s Blick glitt über den eleganten Körper des Zentauren. "Ich denke, ich habe mich in Sie verliebt." Das Gesicht von Firenze lag im Dunkeln. Kein Muskel zuckte in seinem Leib. "Es tut mir leid. Das ist Ihnen sicher unangenehm." Der nur als dunkler Schatten erkennbare Kopf drehte sich langsam. Seine selbst in der Dunkelheit leuchtenden Augen trafen ihre. "Nein. Ihre Gefühle sind mir ganz und gar nicht unangenehm. Und wäre ich ein Mensch würde ich vermutlich das gleiche empfinden." Anmutig faltete er seine kraftvollen Beine unter sich. Nun überragte er Luna nur noch um 2 Köpfe. Sanft streckte er eine Hand nach ihr aus und sie ergriff sie. "Zentauren kennen nicht die gleiche Liebe wie die Menschen. Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, aber die Liebe von Menschen ist unvernünftig und hastig." Er legte eine Hand auf sein Herz. "Unsere wächst langsam und nur wenn wir es wirklich wollen." Wieder sah er Luna tief in die Augen. "Wissen Sie, dass Ihre Augen die Farbe von Sternen haben? Und Sie den Namen des Mondes tragen? Auch wenn die Sterne keine Kleinigkeiten wie Lieber vorher sehen, so lassen sie doch auch keine Zufälle geschehen." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)