Das mit Ran und mir von Kyubi0 ================================================================================ Kapitel 6: Dein Duft... ----------------------- >> Mausebein, hast du mal auf die Uhr gesehen? Wo steckst du? «, hörte Ran ihren Vater am anderen Ende des Telefons. Überrumpelt, blickte sie zum ersten Mal seit einer Ewigkeit aus dem Fenster und zuckte unmerklich zusammen. Es war draußen schon stockduster geworden. Wie konnte das sein? Hatte sie etwa so lange hier geschlafen? Oder... wie lange hatten sie und Shinichi wohl so dagesessen...? Sie hatte währenddessen jegliches Zeitgefühl verloren. Ach Gottchen... » Hallo? Ran? Bist du noch dran? Wo bist du? « » Tschuldige Paps, ja, ich bin dran, tut mir leid. « » Also, wann kommst du nach Hause, ich habe Hunger Mausebein«, jammerte er schon los. » Paps, du kannst dir auch mal ruhig selbst etwas kochen! Empörte sie sich schon. Ein Murren war seine Antwort darauf. Sie seufzte auf. » Ich komme ja schon ba--. Ein dumpfes Geräusch aus der Richtung des Badezimmers ließ sie ihren Satz abbrechen. Oh nein... war das etwa...? »Paps, ich muss auflegen, ich komme bald! « schon hatte sie aufgelegt und rannte zum Badezimmer. » Shinichi? « rief sie und versuchte die Tür zu öffnen. Wieso zum Teufel hatte er abgeschlossen? » Shinichi! Was ist los, antworte mir, geht es dir gut? « Keine Antwort. Was soll ich tun? » Shinichi, mach auf! « Sie schlug gegen die Tür, aber noch immer kein Mucks. Verdammt! Okay, dann geht es jetzt nicht anders, dachte sie noch, bevor sie einen Schritt zurücktrat und mit dem Bein ausholte. In der nächsten Sekunde gab die Tür unter ihrem Tritt nach und Ran stand im Badezimmer. Die Dusche lief noch immer. » SHINICH! « rief sie entsetzt und schnappte sich im Affekt noch ein Handtuch, warf es ihm über und kniete sich neben ihn. Er lag zusammengesunken in der Dusche und rührte sich nicht. Es war schon das zweite Mal an diesem Tag, das Ran ihn an den Schultern gepackt hatte und versuchte, wachzurütteln. Seine Augenlieder flatterten leicht, bis sie sich endlich ganz öffneten. Er wirkte benebelt und verwirrt. » Ran? « krächzte er. » Shinichi, was ist passiert? » » Ich... ich weiß es nicht genau. Ich habe ganz normal geduscht, bis mir mit einem Mal schwindelig geworden ist. « Er schluckte. »Meinem Kreislauf ist die Dusche wohl nicht so gut bekommen...«, murmelte er und stieß dann ein trockenes Lachen aus.» Kannst du denn aufstehen? « fragte sie zögerlich. Er schüttelte matt den Kopf.» Es dreht sich immer noch alles, gab er schwach wieder. « Vielleicht brauchst du ein wenig kaltes Wasser um aufklaren zu können«, schlug Ran vor. Er nickte nur und versuchte dann unauffällig das Handtuch so um sich zu legen, dass alles Wichtige bedeckt war, während Ran sich dem Duschkopf und der Wassertemperatur widmete. Wenn es ihm nicht so schlecht gehen würde, wäre er schon längst zu einer reifen Tomate geworden. Er betete, dass Ran nichts gesehen hatte, bevor sie ihm das Handtuch übergeworfen hat. Auch ihr ging es nicht anders. Sie war viel zu besorgt, als dass sie sich im Moment schämen konnte. Sie verdrängte seine Nacktheit gekonnt und kümmerte sich darum, dass es ihm möglichst schnell besser ging. Einige Sekunden vergingen, ehe das kältere Wasser endlich auf ihn niederprasselte. Sofort verspürte er, wie eine Last von seiner Brust genommen wurde. Es tat unglaublich gut. Er schloss die Augen und merkte langsam, wie das Schwindelgefühl verschwand. » Ich danke dir...» sprach er auf einmal ernst und öffnete seine Augen, blickte zu ihr auf. Ran hielt inne und lächelte dann einfach nur. Komm, wir bringen dich jetzt besser wieder ins Bett. Ach Ran..., dachte er sich. » Ehm, Ran? In dem kleinen Schrank links unten, rechts von dir sind Bademäntel. Könntest du mir vielleicht...? « » Ja, n-natürlich. « erwiderte sie, die Situation wieder anders wahrnehmend. Eigentlich wäre es nur fair gewesen, wenn sie mich nackt gesehen hätte, dachte er voller Scham. Wie oft hatte er sie schon als Conan während der erzwungenen, gemeinsamen Bäder so gesehen... Er spürte, wie ihm das Blut in die Wangen schoss... und an andere Orte. Ach du...verdammt, nein, nein, nicht jetzt, um Himmels willen, dachte er sich panisch. Er drehte das Wasser kälter und versuchte sich einzukriegen, bevor Ran noch irgendetwas mitkriegen konnte. Zu seinem Glück half es wirklich und als Ran endlich mit dem Bademantel vor ihm stand, hatte sich sein Problem bereits wieder „gelegt". » Leg ihn ruhig auf den Badewannenrand, das schaffe ich gerade noch so, teilte er ihr verlegen mit. Sie nickte nur und drehte sich um. Er stellte das Wasser ab, setzte sich ein wenig aufrechter hin, und nahm sich den Bademantel. Langsam legte er ihn sich, so gut es eben im sitzen ging, um und band ihn fest zu. Er fühlte sich elend, so abhängig von ihr zu sein und sie bei jedem kleinen Schritt zu benötigen, das war furchtbar. Er sollte auf sie aufpassen und sie beschützen... Oioioi....wo soll das nur enden... wiederwillig rief er nach ihr.»Ran? « Sie drehte sich um und verstand ohne weitere Worte, eilte an seine Seite und half ihm, sich vorsichtig aufzurichten. » Geht's denn? « fragte sie besorgt. Er nickte nur,sagte nichts mehr und gemeinsam gingen sie Schritt für Schritt zurück in sein Schlafzimmer.» Ach Mist, ich konnte das Bett noch gar nicht beziehen. Warte, setzt dich auf den Stuhl und ich erledige das kurz. Wo finde ich alles dafür? » Nachdem Shinichi ihr alles wiederwillig beschrieben hatte, beeilte sie sich, das Bett für ihn fertig zu machen. Während Ran eilig durch das Zimmer huschte, verfolgte sein Blick jede ihrer Bewegungen. Selbst beim Aufräumen war sie schön..., ertappte er sich und seine Gedanken. Er lehnte sich etwas zurück und fühlte sich einfach nicht gut. Er hasste es. Aber sich weiter darüber aufzuregen half doch auch nicht weiter. Oh man..., heute wollte ich ihr endlich davon erzählen, ihr erzählen, was ich fühle, aber wer konnte denn ahnen, dass sowas passieren würde. Am liebsten hätte er lautstark über sich selbst und sein Timing gelacht. Ran unterbrach seinen Gedankenfluss. » So, fertig. « ließ sie zufrieden verlauten. Für sie war es eine Selbstverständlichkeit; manchmal konnte er immer noch nicht glauben, wie hilfsbereit sie war. Ach Ran..., dachte er und betrachtete liebevoll ihre freundlichen Gesichtszüge. Er stand auf und musste Gott sei Dank nur einen Schritt tun, um zu seinem Bett zu gelangen. Vorsichtig ließ er sich dort nieder, und atmete auf, als er endlich wieder im Bett lag. Ran deckte ihn zu und legte sogleich ihre Hand an seine Stirn. » Hey, sogar dein Fieber ist nicht mehr so extrem. « rief sie erfreut aus. » Die kalte Dusche muss geholfen haben...« murmelte er, und gähnte herzhaft. » Du musst sehr erschöpft sein«, sagte sie sanft. »Ich werde gleich mal zum Professor rüber gehen und ihm Bescheid sagen, okay? « Auch Shinichi warf nun zum ersten Mal heute einen Blick aus dem Fenster und stellte fest, dass es draußen stockdunkel war. » Ja, dein Vater wartet bestimmt schon auf dich« stellte er nüchtern fest. Jaja, der Alte ist bestimmt schon halb verhungert, dachte er sich insgeheim. Ran nickte und erhob sich widerwillig. » Ran, bevor du gehst, zieh dich zumindest noch um, bevor du auch noch krank wirst, wies er sie an. « » Hm ? « » Dein Pullover ist dank der Dusche und mir total nass. Nimm dir einen meiner Pullover und zieh dich sonst unten kurz um. « Ohne große wiederworte schnappte sie sich schnell einen seiner Pullover aus seinem Schrank und nahm ihn an sich. » So, ich habe alles, was ich brauche. Pass auf dich auf und werde ja wieder gesund, hast du verstanden! « sagte sie im Hinausgehen. Er versuchte sich an einem halbstarken Grinsen» Mich rafft nichts so leicht dahin, Ran! « Sie lächelte und nickte ihm zum Abschied zu. Im nächsten Augenblick war sie für ihn schon nicht mehr zu sehen. Schon schloss er die Augen und ließ ein tiefes Seufzen verlauten. Ran stieg währenddessen die Treppenstufen herab und ging, wie empfohlen ins Wohnzimmer. Ob sein Pullover wohl nach ihm duftet...? Sie blickte sich verstohlen um, als sei noch jemand im Hause Kudo, der sie dabei erwischen könnte und vergrub dann Kurzerhand ihre Nase in seinem Pullover, schloss ihre Augen und atmete tief ein. Ja..., es riecht nach ihm, stellte sie glücklich fest. Nach wenigen Sekunden fiel ihr auf, was sie soeben getan hatte und lachte leise über sich selbst. Was mache ich hier eigentlich... Umgezogen, ging sie dann eilig zum Professor rüber und schilderte ihm die Situation. Der machte sich sofort mit Medikamenten und Nasenspray bewaffnet, auf den Weg zu Shinichi. Schließlich machte sich Ran endlich auf den Weg nachhause und ließ diesen verrückten, langen Tag Revue passieren... Auch Shinichi war mit seinen Gedanken beim vergangenen Tag. Er dachte daran zurück, wie er Ran in seinen Armen gehalten hatte. An ihren Duft und ihre Wärme... Irgendwie wünschte er sie sich wieder an seine Seite zurück... Zuhause angekommen, fand sie ihren Vater schlafend inmitten von Bierdosen auf dem Sofa vor. Auch gut. Sie hatte sowieso keine Lust auf Erklärungen... Als sie endlich im Bett lag, fiel ihr Blick zum ersten Mal seit Stunden auf ihre Uhr. Schon halb 12? Wie konnte das sein... Wie konnte die Zeit nur so unglaublich schnell vergehen, fragte sie sich verwundert und streckte sich. Ihre Finger berührten etwas. Achja, stimmt. Sie griff danach und zog ihn an sich, Shinichis Pullover. Erneut vergrub sie ihr Gesicht darin und fühlte, wie sie sich entspannte, als sie seinen Duft wahrnahm. Shinichis Duft... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)