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Hana No Maho

Der Zauber der Blüten
von

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Gedanken eines Erben II (Sesshomaru)

Kapitel 36 (Sesshomaru) Gedanken eines Erben 2
 

Als Vater an diesem Tag zurück ins Schloss kam, roch ich etwas Ungewöhnliches an ihm. Er kam zu uns an den Tisch und Mutter warf mir einen bestimmten Blick zu. Ich hatte also richtig gerochen. Seine Menschenfrau musste schwanger sein. Der Geruch von ihr, der an ihm haftete, war weitaus süßer wie zuvor. Immer ein sicheres Zeichen, für eine Schwangerschaft. Aber er ahnte anscheinend nichts. Zumindest sagte er nichts in diese Richtung. Bei Totosei, hatte er damals gesagt, dass sie keine Kinder bekommen könnte. Doch schien sich die Lage geändert zu haben.

Etwas wütend, schwieg ich vor mich hin. Wie konnte er nur einen Bastard zeugen? War ihm denn unser Blut, gar nichts wert?

Es vergingen einige Tage, in der er bei uns im Schloss blieb. Wir trainierten des öfteren und ich musste zugeben, dass der alte Herr noch gut was auf dem Kasten hatte. Er war wahrlich nicht umsonst der Taisho geworden.

Vier Tage vor dem Fest, es war noch einiges zu tun, verließ er uns dann doch wegen ihr. Nousagi war vom Kämpfer zum Dienstboten degradiert worden. Vater und seine Menschenfrau schickten sich Briefe. Wie kitschig. Immer wieder bemerkte ich Nousagis Geruch ein und aus gehen und schüttelte jedesmal den Kopf.

Aber auch Mutter hatte sich neu orientiert. Ihr neuestes Opfer war Kasimir, der Hauptmann. Ob er es nur tat, weil sie seine Herrin war oder weil sie wirklich irgendwelche Gefühle hegten, wusste ich nicht. Einmal erwischte ich sie, wie sie wild knutschend in einer dunklen Ecke standen. Ohne ein Wort hatte ich mich davon gemacht. Sowas wollte ich nicht sehen. Niemals!

Auf meinen Abendlichen Streifzügen, lief ich immer weiter. Mir kam es irgendwie nicht richtig vor, dass meine Eltern nur auf ihre Beziehungen bedacht waren. Was war mit ihrem Land? Mutter hatte schließlich auch wichtige Aufgaben zu erledigen. Vaters Aufgaben erledigte ich, doch war das auch nicht richtig.

Plötzlich stieg mir der Geruch des Drachens, in die Nase und ich pfiff nach Kasimir. Dieser kam einige Minuten später, völlig zerzaust zu mir. Mutters Geruch haftete stark an manchen Stellen seines Körpers. Kurz rollte ich mit den Augen, bevor ich sagte "Der Drache ist hier vorbeigekommen" Sofort nahm er einen tiefen Zug und nickte. "Ich rieche ihn auch, Sesshomaru-sama!"

Wir nahmen die Witterung auf und liefen so schnell wir konnten. Doch leider endete die Spur am Meer. Der Sand, gab unter unseren Füßen nach und die Wellen schlugen hoch. Es war bereits Nacht und das Mistvieh muss durchs Wasser geflohen sein. Stundenlang liefen wir am Strand entlang, in der Hoffnung nochmal eine Fährte aufzunehmen. Doch nichts.

Im Morgengrauen kamen wir am Schloss an und gingen getrennte Wege. Grummelnd saß ich in meinem Zimmer und starrte an die Wand, an der ein Spiegel stand. Mein Antliz sah mich daraus an und ich seufzte. Ob Vater mich wohl zum Taisho machte, wenn ich diesen Drachen erledigte? Stark genug war ich sicherlich, denn auch meinem werten Vater, hatte ich in unserem Kampf erhebliche Wunden zugefügt.

An jenem Tag beendete Mutter unseren Kampf. Im Himmelsschloss, versorgte sie meine Wunden. Sie waren sehr tief und es fehlte an einer Stelle etwas Fleisch. Es war unglaublich schmerzhaft, doch sie sagte das es Vater noch schlechter ging. Ich war also stärker als er. Doch warum ernannte er mich dann nicht endlich zum Herrscher? Was wollte er denn noch von mir?

Ab und zu stellte er mir eine spezielle Frage, die mir auch jetzt wieder in den Sinn kam. "Gibt es Jemanden den du beschützen willst?" rauschte es durch meine Ohren und ich wand meinen Blick dem Boden zu. Was wollte er mir damit sagen? Ich war stark genug, um mich und dieses Land zu schützen. Alle jene, die andere Meinung waren würden sofort sterben. Ich allein war der Herrscher und niemand anders. Wen sollte ich schon beschützen? Mein Schicksal, würde mir nie eine ernsthafte Liebschaft erlauben. Wobei ich mir nicht sicher war, ob Dämonen sowas wie Zuneigung und Liebe wirklich empfinden konnten. Vater tat zwar gerade so, als ob es so wäre, aber wie viele Jahre hatte es gedauert bis er die Richtige, wenn sie es denn war, gefunden hatte.

Ich würde also niemals jemanden finden, der erstens meine Gefühle erwecken, zweitens sie noch erwidern und drittens immun gegen meine Gifte war. Ich konnte alle gifte meines Körpers kontrollieren, nur das meines Speichels nicht. Viele Frauen hatten dieses Schicksal auf sich genommen, bis ich wusste woran es lag, dass sie immer starben. Ich war der Grund. Spätestens seitdem ich es wusste, schloss ich meine Gefühle tief in mir ein. Meine Mutter lehrte mir nie richtige Gefühle, nur wie man sie verbergen konnte und zu Vater hatte ich außer meinem Blut und meinem Erbe, keinerlei Bezug. Selbst Nousagi hatte da mehr Zeit mit ihm verbracht, als ich. Aber er war halt mein Vater und der Herrscher dieses Landes.

Seufzend ging ich zu meinem Futon und schlief in dieser Nacht, ohne weibliche Begleitung ein.
 

Am Tag des Festes, bemerkte ich Vaters aufgewühlte Aura, schon am frühen Morgen. Der Schmied ging zu ihm, nachdem er mir geholfen hatten in meine Rüstung zu steigen. Ich hatte sie mir extra neu anfertigen lassen. Sie sah zwar genauso aus, wie die zuvor, doch hatte mich die Macht dieses neuen Schwertes, meines Vaters wirklich eingeschüchtert. Totosei, dieser Idiot, würde noch mit seinem Leben büßen. Wäre Vater nicht dabei gewesen, wäre es wahrscheinlich schon aus mit ihm. Hatte er mich gestern doch wirklich, als Testobjekt gegen Tessaiga eingesetzt.

Tessaiga, das neue Schwert, war wirklich sehr beeindruckend. Es besaß die Kraft von Vater und konnte sie in nur einem Hieb, der Windnarbe entlang, vollkommen entfalten. Hätte ich nicht ausweichen können, wäre es aus mit mir gewesen. Doch dafür, gab es ja noch die andere Seite des Schwertes. Die Leben gebende. Totosei wollte mich, auch dafür als Testobjekt. Vater tat es sogar leid, dass er nach mir schlug. Er hätte es nicht getan, wenn er vorher die Kraft erahnt hätte. Alles nur wegen diesem Menschenweib. Seiner Geliebten. Ihr schlafendes Gesicht, tauchte vor meinen Augen auf. Heute würde auch ich, sie wiedersehen.

"Jetzt kann es losgehen" holte mich Vaters erfreute Stimme, aus meinen Gedanken, was ich mit einem Augen rollen quittierte. Wie konnte er sich nur so freuen? Vergaß er den Geruch der Menschen und wie dumm sie sich oft anstellten? "Warum so schlecht gelaunt, Sohn?" Fragte er und ich versuchte ihn einfach zu ignorieren.

Myoga stach ihm in den Hals und er jammerte darüber, das Vater ihn bei Totosei zurückgelassen hatte. Selbst schuld, wenn man immer flüchtete. Dieser Feigling von Flohgeist. Als Vater dann auch noch Witze über das geschehene machte, schnaubte ich und drehte mich weg.

Mutter war gerade im Anmarsch. Sie trug einen wirklich sehr kostbaren Kimono. Als Kind zeigte sie ihn mir einmal. Es war ihr Gewand für dieses Fest. Nur dort trug sie ihn und ließ ihn, sofort nach der Heimkehr reinigen und fest verschließen. "Können wir?" Fragte sie und ich nickte ihr zu. "Wir warten nur auf dich" ärgerte Vater sie und sie bedachte ihn mit einem finsteren lächeln. "Das Lachen wird dir noch vergehen" flüsterte sie und ich Stutze. Wusste er etwa wirklich nichts, über den Umstand seiner Geliebten? Es musste ihr doch sehr schlecht gehen.

Einer meiner Lehrer erklärte mir einmal, warum es schändlich war einen Halbdämon zu zeugen. Nicht nur dass die Blutlinie des Dämons, nicht aufrechterhalten wurde, sondern auch das, die Menschenfrauen oft während der Schwangerschaft schon starben. Je stärker der Dämon, desto stärker die Qual der Frau, die die Brut trug. Aber das müsste Vater doch eigentlich wissen? Achja, er dachte sie wäre unfruchtbar.
 

Vater sprang voran und verwandelte sich, in sein wahres Tier. Auch Mutter und ich taten es und als drei mächtige, große Hunde liefen wir durch den Himmel. Die Gabe des Fliegens war durchaus praktisch. Bald kamen wir an und ich sah von weiten das Schloss. Vater wurde noch etwas schneller und wir hielten auf den letzten Metern mit. Am Boden angekommen verwandelten wir uns zurück und Mutter verlangte von Vater, dass er sie hineingeleitete. Ich wunderte mich darüber, denn es hatte sich schließlich einiges geändert, seit dem Letzten Fest. Naja eigentlich erst seit einem Monat. Man sah Vater an, dass er es nicht gerne Tat doch hatte Mutter ihn in der Hand.

Es gäbe einen riesigen aufstand, wenn herauskäme das der Taisho mit einer Menschenfrau, noch dazu einer Prinzessin, die ausgerechnet dieses Fest für meine Mutter ausrichtete, schlief und ihr sogar ein Kind schenkte. Plötzlich kam mir der Gedanke, dass Mutter mit Absicht dieses Haus auserwählt hatte. Ob es wohl so war?

Als wir in den Hof eintraten, trafen uns die erstaunten Blicke. Unsere Ähnlichkeit war wirklich kaum abzustreiten, weswegen ich den Blick der Menschen bemerkte. Sie gingen alle von meinen Eltern zu mir und zurück. Zögernd sah ich zu der Geliebten meines Vaters. Er hatte mir nie ihren Namen genannt, fiel mir auf. Sie war blass und sah wirklich sehr abgeschlagen aus. Unter ihrer Kleidung war sie sicherlich ganz Mager. Solche Frauen mochte ich nicht, an denen nichts dran war. Es ging ja schließlich auch mal härter zu und da wollte ich mir keine Gedanken machen müssen, ob ich sie zerbrach. Naja, Dämonenweiber waren da ja doch noch etwas robuster.

Yashimoto begrüßte uns und Mutter tat etwas, das sie vor meinen Augen noch nie getan hatte. Sie bedankte sich. Starr sah ich zu ihr und spürte Vaters Blicke auf mir. Er musste genauso überrascht sein, wie ich. Seine Geliebte meldete sich zu Wort und führte uns in einen Großen Saal. An einer Seite des Raumes, waren drei Gedecke aufgestellt. In der Mitte befanden sich zudem noch zwei Parallele Reihen Gedecke. Diese waren für die schar Gäste, die uns folgten. Die geliebte zeigte meinen Eltern ihre Plätze und ich setze mich auf den meinigen, bevor sie mich um irgendwas bitten konnte. Sie nervte mich jetzt schon, genauso wie diese ganze Szenerie.
 

"Danke das ihr alle gekommen seid, um mit mir und eurem Herrscher und dessen Erben, dieses Fest zu feiern" begann Mutter ihre Ansprache "nur alle 300 Jahre findet es satt, erst eure Ururenkel werden wieder Gelegenheit haben dieses Fest auszurichten." 

Die Tür öffnete sich und einige Diener kamen mit Tee hinein. Eine ältere Dienerin überreichte Vaters Geliebten ein Tablett, mit dem sie zu uns kam und uns Tee einschenkte. Grummelnd sah ich meine Tasse an. Überall haftete dieser Menschengeruch. Kein Training dieser Welt, war härter als alle 300 Jahre dieses Fest durchzustehen. Sie sah kurz in meine Augen, als sie versuchte Vaters Blick auszuweichen. Wer sollte dieses Schauspiel nur glauben?
 

"Es ist uns eine große Ehre, Tsuki No Megami. Nun lasst uns anstoßen" verkündete ihr Vater und alle hoben ihre Tasse Tee an und prosteten sich kurz zu, um danach daraus zu trinken. Auch ich trank wiederwillig und versuchte, nicht durch die Nase zu atmen.

Mutter war wohl ungeduldig, weswegen sie die Stille unterbrach. "Dieses Mal wird es eine Besonderheit geben" kündigte sie an. Was das wohl sein könnte? fragte ich mich und auch Vater sah überrascht zu Mutter. "Ich werde jeden Gast, einen Wunsch erfüllen." Versprach sie und mir fiel fast die Kinnlade herunter. Warum tat sie so etwas? Hatte das, etwa mit der Geliebten zu tun?
 

Ein kurzes Murmeln ging durch den Raum und sie hob ihre Hand, um es zu beenden. "Izayoi, wird den Moment bekannt geben, wenn sie ihn für richtig erachtet, nicht wahr?" fügte sie noch hinzu und nun wusste ich endlich den Namen. Mutter erdolchte die angesprochene mit ihrem kalten Blick, doch diese verbeugte sich und erklärte, wann wohl der beste Zeitpunkt wäre. Nach dem Essen erst?

"Nun würde ich euch gerne, ein kleines Geschenk überreichen" bat sie Mutter, die lächelnd nickte. Izayoi stand elegant auf und holte eine Knüpfarbeit hervor. Ich hatte sie schon beim Eintreten entdeckt. Sie war handwerklich wirklich gut gemacht. Vorsichtig überreichte sie ihr ihre Arbeit "Danke Izayoi." Bedankte sie sich, was ich immer noch nicht ganz verstand. Wieso verstellte sie sich nur so? Das Geschenk reichte sie an mich weiter. Schnell legte ich es neben mich und wischte meine Handflächen, an meiner Hose ab. Ich wusste das davon der Geruch nicht weniger wurde, aber meine Hände fühlten sich schmutzig an.

Eine Ansammlung von Geschenken folgte, mit den jeweiligen Vorstellungen der einzelnen Adelshäusern. Jedes Geschenk musste ich Annehmen und legte es zu einem Stapel zusammen. Das tat Mutter mit Absicht. Sie wusste wie sie mich Ärgern konnte. Ich hasste es Menschenkram anzufassen, genauso wie den Geruch. Als es endlich vorbei war, erhob Vater seine Stimme. "Wie wäre es, wenn Ihr uns etwas das Anwesen zeigen würdet Yashimoto?" fragte er und dieser stand sofort auf. "Aber gern, Inu No Taisho-sama!" und so gingen wir alle gemeinsam los.
 

Zuerst zeigte er uns seine Pferde. Ich war nicht interessiert daran, schließlich war ich selbst schnell genug. Und so sah mich im Hof um und beobachtete die Gäste. Plötzlich beobachtete ich, wie Mutter die Hand meines Vaters ergriff. Er fragte sie, was sie da täte und sie antwortete bissig. "Wir sind schließlich ein paar oder?" grinste sie und tat dann etwas, was ich nicht für möglich gehalten hatte. Sie Küsste meinen Vater. Auf den Mund! Noch nie zuvor hatten sie das getan! Zumindest nicht, seit ich existierte. Zwei der Damen quietschen erfreut auf. Doch Izayoi und ich glaube Yasashiku die Schwangere, sahen weg.

Das musste Izayoi schwer getroffen haben. Doch was hatte Vater erwartet? Er musste den Schein wahren. Und da war er nun mal er Gemahl der Mondgöttin, meiner Mutter. Kopf Schüttelnd wendete ich mich ab, als die Gruppe langsam zum Garten weiter ging. Mutter trumpfte auf und ließ Vaters Hand nicht mehr los. Ich spürte, das es ihm nicht gefiel, aber auch seine Geliebte war geknickt. Sie sah ihn, nicht mal mehr an.

Nachdem wir uns ein sterbenslangweiliges Gedicht, von der Beratersfrau angehört hatten, obwohl ich eher nicht mitgehört hatte, gingen alle zurück in den Saal. Ich blieb derweil draußen, denn hier war die Luft etwas Klarer.

Nach ein paar Minuten, gesellte sich Vater zu mir. "Deine Mutter will meinen Tod, Sohn" begann er. Als ob ein Menschenweib dazu fähig wäre. "Wisst ihr das, erst jetzt, Vater?" warf ich ihm vor und er sah mich mürrisch an. "Hoffentlich gibt es bald essen. Dann diese Wunschsache und ab nach Hause." seufzte er und lies sich auf eine Bank nieder, die unter einem Ahorn stand. Auch ich wollte hier fort und schaute zum Himmel auf. Bald wäre die Zeit fürs Mahl gekommen. In der Ferne hörte ich schon das zischen einer Pfanne. Die Nase setze ich lieber nicht ein.

"Warum Mutter diese Sache tut, weiß auch nur Kami" brummte ich, um das Gespräch weiter zu führen. "Ich hoffte darauf nach dem Essen verschwinden zu können. Der Geruch schlägt mir sowieso auf den Magen" erklärte ich dazu und er nickte. "Ich weiß mein Sohn, du hasst die Menschen" begann er und hatte vollkommen recht damit "Doch wirst du als Taisho, immer mit ihnen zu tun haben." Ich schloss meine Augen und nickte grimmig "Ich weiß Vater." Warum fing er schon wieder damit an?
 

Als wir gemeinsam wieder hineingingen wurde Vater nervös. Auch ich sah mich im Raum um und bemerkte das Izayoi und die schwangere, weg waren. Ich setze mich neben Mutter, die meinen Vater gerade ansprach. "Sie sind hinaus gegangen. Deiner Liebsten scheint es nicht sonderlich gut zu gehen. Was ein schwaches Menschlein" erklärte sie und Vater verließ uns, durch den Garten. Die Gäste bekamen nicht wirklich etwas mit und so sah ich zu Mutter. "Was führst du nur im Schilde, Mutter" flüstere ich so, dass nur sie es hören konnte. "Ach Sohn, dein Vater ist manchmal nicht der hellste. Ich erfreue mich nur etwas an seiner Dummheit. Auf dem Schlachtfeld, ist er wahrlich unberechenbar und ein außerordentlich geschickter Taktiker. Doch vom Leben, weiß er so wenig, verstehst du?" fragte sie mich, auch in einer ruhigen Stimmlage, sodass nur ich sie wahrnahm. "Du bist wahrlich grausam, Mutter" warf ich ihr vor, was ihr ein lächeln ins Gesicht zauberte.

Plötzlich kam Vater wieder und setze sich stürmisch auf seinen Platz. "Tsukyomi, beende das Fest. Izayoi leidet wirklich sehr" befahl er ruhig und sah Mutter an. "Sie ist nicht die erste, der diese Aufgabe zu viel ist, Taisho." erwiderte sie lächelnd und Vater konnte ein knurren nicht zurückhalten.

Als sich die Tür abermals öffnete, begannen die Diener das Mahl aufzutragen. Durch das rege treiben, erblickte ich zwischendrin Izayoi, die sich an ihrem Platz nieder lies.

Yashimoto stand kurz auf, um allen eine gesegnete Mahlzeit zu wünschen und sich nochmals zu bedanken. Wir begannen das Mahl und ich musste zugeben, dass die Speisen alle sehr gut zubereitet waren. Im Schloss ernährte ich mich überwiegend von Trainingsgerechter Nahrung. "Sie isst wirklich gut, deine Izayoi" bemerkte Mutter, an meinen Vater gewand. "Gut so, sie sollte in nächster Zeit, ihre Mahlzeiten vergrößern" fügte sie noch hinzu und ich sah zu Vater. Jetzt müsste es doch langsam ankommen. Doch wieder enttäuschte er mich. "Was redest du da, Tsukyomi?" fragte er, doch ging sie nicht darauf ein. "Ich glaube, ich werde sie als erstes ihren Wunsch vortragen lassen" beschloss sie. Vaters Verwirrtheit war ihm ins Gesicht geschrieben. "Dich soll nochmal jemand verstehen, verrücktes Weib!" brummte er.

Die Diener brachten Sake. Als wir trinken wollten, hielt Mutter Izaoyi auf. Wie offensichtlich sollte sie noch werden, bis Vater es endlich verstand? Doch er sah immer noch verwirrt zu ihr, als wir gemeinsam tranken. Langsam hielt ich meinen Vater, wirklich für dumm. Er bemerkte den Geruch nicht oder konnte ihn einfach nicht einschätzen, sie war schwach und krank, sie aß fast mehr wie er und dann sollte sie keinen Alkohol zu sich nehmen. Mutter war schon fast zu gnädig mit ihren Anspielungen. Das würde noch böse enden.
 

"Vielen Dank, für das vorzügliche Mahl. Ich würde nun gerne mit den vortragen der Wünsche beginnen. Izayoi? Wollt ihr nicht zuerst euren Wunsch vortragen?" fragte sie Izayoi und ich sah finster zu Mutter auf. "Ja, gerne" sprach diese und kam zu uns vor. Mir schwante langsam, was Mutter da vor, hatte und Vater war wirklich selbst schuld. Mutter wollte Izayoi mit den Wünschen zwingen, die Beziehung zu Vater preis zugeben.

Als sie sich vor Mutter, auf den Boden gekniet und verbeugt vor ihr lag, sprach sie ihren Wunsch. "Bitte lasst mich unsterblich werden" bat sie und ich musste schnaufen. Sie musste doch selbst wissen, dass das nicht ging. Sie ist als Mensch geboren und würde auch, als solcher sterben. Ein wildes Getuschel ging durch die Reihen und ihr Vater sah sie geschockt an. "Was ist nur in dich gefahren?" fragte er sie, doch sie achtete nicht auf ihn. "Erhebe dich." befahl Mutter ihr, was sie auch sofort tat. Die beiden sahen sich in die Augen. "Diesen Wunsch, kann ich euch nicht erfüllen, Izayoi." sagte sie. Ich sah wie Vater die Augen kurz schloss. Wusste er das, denn etwa auch nicht?

"Wählt einen anderen" gab Mutter Izayoi noch eine Chance und nun war ich mir sicher. Sie wollte sie in eine Falle locken. Izayois Blick wanderte kurz zu mir, was mich verwunderte. "Gebt mir die Gabe Kinder zu bekommen" hauchte sie. Mutter lächelte finster und blickte kurz zu meinem Vater. Er war geliefert, genauso wie seine Geliebte. Bevor auch nur irgendwer etwas machen konnte, gab sie Izayoi ihre Antwort "Auch das geht nicht, denn ihr seid bereits Schwanger."
 

Nun kamen mir diese Worte, endlich zur Gänze und Bedeutung an. Vater würde diesen Bastard mit ihr bekommen und wahrscheinlich selbst großziehen. Das was er bei mir nicht getan hatte, aus welchem Grund auch immer. Er würde dieses Kind zum Herrscher aufziehen und es würde mir meinen Platz, eventuell streitig machen können. Ich wäre dann ein großer Bruder und müsste Vorbild, für diese Missgeburt sein. Wut wuchs in mir und ich bemerkte erst jetzt den Ganzen Aufruhr.
 

Die Schwangere war aufgesprungen und freute sich darüber. Yashimoto stand auf und ergriff den Arm seiner Tochter, um die herauszuziehen. Mein Vater folgte ihnen. Die anderen Adeligen wussten nicht so recht damit umzugehen, als mir ein ganz neuer Geruch in die Nase stieg. Mein Blick schweifte zu der Quelle und dort stand die, soeben aufgesprungene Schwangere und blickte zu Boden. Alle anderen Gäste sahen sie verwirrt an, als sich ihr Rock leicht verdunkelte. "Yasashiku!" rief ihr Mann und stütze sie um sie auf den Boden zu legen. Der Tumult wurde immer größer und es wurden alle hinausgeschickt.
 

Nur ein Geräusch überschattete die ganzen Ereignisse noch. Mutter lachte lauthals und hielt sich dabei sogar den Bauch.



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