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Hana No Maho

Der Zauber der Blüten
von

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Dann hilf mir. (Izayoi)

Kapitel 27

 

Am Eingang trat ich auf die Treppe, die hinunter zum Hof führte und beobachtete, wie Träger eine prunkvolle Sänfte, abstellten. Seidig blaue Tücher, verdeckten die Sicht auf die Dame, die sich darin befand. Neben der Sänfte, stieg ein junger Mann vom Ross und sah in meine Richtung. Er war groß und hatte breite Schultern. Sein Haar trug er zu einem hohen Zopf, dessen Ende zwischen den Schulterblätzern war. Ein schwarzer Suikan, mit feinen roten Strichen und eine dazu passende Hose, kleideten ihn.  

Mein Blick wanderte wieder zur Sänfte, an der nun eine Hand sichtbar wurde. Eine sehr junge Dame, mit schulterlangen Haar, stieg heraus. Ihr Kimono war prachtvoll in blau und grün gehalten. Als mich ihr Blick traf, sah ich in eisblaue Augen. Ein starker Kontrast, zu ihrem schwarzen Haar und der dunkleren Haut. 

 

Ich stieg die Treppe hinab und die beiden kamen mir entgegen. Mit einer tiefen Verbeugung, begrüßte ich sie "Herzlich Willkommen! Ich bin Izayoi, die Tochter des Yashimotos" stellte ich mich vor und mein gegenüber verbeugte sich ebenfalls. Nur die Dame nicht. "Werte Hime Izayoi-sama, ich bin Hajiro. Mein Reich liegt im Norden des Westens. Ich bin froh, euch endlich kennenzulernen. Eure Schönheit, ist wirklich atemberaubend" stellte er sich vor und ich wurde rot, bei seinem Kompliment. "Nicht doch. Eure Begleitung ist weitaus schöner" winkte ich ab und sah sie erwartend an.  

Doch sagte sie immer noch kein Wort und machte keine Anstalten der Höflichkeit. Hajiro bemerkte es und sah mich, mit seinen grünen Augen an "entschuldigt, das ist meine Frau Imori. Sie spricht nicht so gerne" erklärte er und ich beließ es dabei.  

"Kommt erstmal herein und ruht euch aus. Ich werde euch später, euer Gemach zeigen." Sprach ich und drehte mich zum vorgehen. Die beiden folgten mir. Im Speisesaal angekommen, begrüßte auch Vater unsere Gäste. Ich servierte den Männern, den Tee und gesellte mich dann zu Imori. Sie nahm mir die Kanne ab und ich sah sie an "Das müsst ihr nicht tun. Ihr seid mein Gast, Imori-sama" sagte ich, doch sie begann einzuschenken. Sie traf den Becher, leider nicht genau und kippte mir den heißen Tee, auf die Beine. Schnell sprang ich auf, um nicht noch mehr der heißen Flüssigkeit, ab zubekommen. "Autsch" murmelte ich und begann mit einem Tuch, den Kimono zu trocknen. Ich spürte wie meine Haut anfing zu brennen. Gut das die vielen Lagen darunter, einiges abfingen.  

 

Imori sah mich an und lächelte. Wie konnte sie nur lächeln? "Verzeiht mir Izayoi-sama. Ich habe wohl nicht ganz getroffen" entschuldigte sie sich. Doch spürte ich, dass sie das nicht ernst meinte. Warum tat sie das nur? Ich Rang um Zurückhaltung, denn sie war mein Gast und vielleicht wusste sie, sich einfach nicht zu benehmen "es ist ja nichts Größeres passiert, Imori-sama" gab ich zurück und kniete mich ihr gegenüber. Ich goss den restlichen Tee, in ihre Tasse und genügte mich mit dem Gebäck. Meinem Magen, ging es gerade ganz gut.  

 

"Ihr kommt aus dem Norden, sagte euer Gatte. Erzählt mir etwas davon" bat ich, sie nach einiger Zeit und sie erstach mich, mit ihren blauen Augen. "Es ist sehr kalt dort, im Winter. Ansonsten sieht es dort genauso aus, wie hier." Erzählte sie und war wieder still. Ich wusste auch nicht so recht, was ich dazu sagen sollte, bis mich ein Zeichen von Ume-san, aufblicken ließ. Ich könnte ihnen ihre Gemächer zeigen. "Eure Reise war bestimmt sehr lang. Wenn ihr mögt, zeige ich euch die Gemächer und ihr könnt euch vor dem Abendessen, etwas ausruhen” bot ich ihr an und sie nickte. Wirklich eine komische Prinzessin. So unhöflich! Ich ging hinüber, zu ihrem Gemahl und auch dieser kam mit. Zusammen gingen wir, in den Gästeflügel. Die Türen des Zimmers, was bezogen werden konnte standen offen, so hatte ich es mit Ume-san besprochen. Unser Geheimzeichen sozusagen.  

 

An der Tür, hielt ich und ließ meinen Arm ins Zimmer schweifen "Das ist euer Gemach, Hajiro-sama, Imori-sama." Verkündete ich noch und Haijro-sama, ging an mir vorbei. Er blickte sich um und lächelte freudig "genau richtig. Danke Izayoi-sama." Bedankte er sich und sah zu Imori "komm her, liebste" bat er sie und streckte ihr einen Arm entgegen. Sie kam auf ihn zu und blickte sich missbilligend um "das ist aber ein kleines Zimmer." Hörte ich sie Murmeln. 

Das war ja wohl die Höhe! Dieses Zimmer war größer, wie meines. Außerdem waren sie zu Gast und wir stellten ihnen genug zu Verfügung. Schließlich lebten sie, auch die Tage vor dem Fest, von unseren Speisen und tranken unser Wasser.  

Schluckend verbeugte ich mich, um mich zu verabschieden. Hajiro-sama winkte mir und ich ging zu meinem Gemach. Dort angekommen blickte ich auf meinen Rock. Eine Wasserspur, war noch darauf zu sehen. Vorsichtig streifte ich den Kimono hoch und besah meinen Oberschenkel. Er war rot und glühte an einigen Stellen. Toga würde toben, wenn er das sehen würde. 

Ich trug etwas Creme auf die Stelle und wickelte ein Verband darum, damit der Kimono nicht noch mehr beschmutzt wurde. Es musste ja nicht, noch schlimmer werden.  

Am Abend, aßen wir gemeinsam und Vater führte die Gespräche an. Ich lächelte, wenn es angebracht war, aber sonst hielt ich mich zurück. Imori sah mich kaum an und hatte nur Augen, für ihren Gatten. Wie lange sie wohl schon verheiratet waren? 

"Harijo-sama, erlaubt ihr mir zu fragen, wie lange ihr schon mit Imori-sama, liiert seit?" Fragte ich als es eine Gesprächspause gab. Er sah zu mir und überlegte kurz "seit knapp einem Jahr. Oder Imori?" Antwortete er und gab das Wort an seine Frau weiter. Diese sah auf und nickte "Ja, bald ein Jahr" sagte sie und lächelte ihn an. Sie schienen, sehr verliebt zu sein, doch waren sie so gegensätzlich. Er war ein offener und gesprächiger Mann und sie eine stille und unhöfliche Frau. Vielleicht passten sie deshalb, so gut zusammen. 

 

Was Toga und mich wohl verband? Außer unserer Liebe, hatten wir an sich, keine Gemeinsamkeiten. Etwas bedrückt, grübelte ich darüber nach, bis mich Hajiro-sama aus den Gedanken holte "Izayoi-sama? Was gibt es noch zu tun, bis das Fest beginnt? Ich würde mich gerne nützlich machen" fragte er. Ich hob die Hände "es läuft alles gut, Hajiro-sama. Ihr braucht nicht helfen. Ihr seid schließlich Gast hier" beschwichtigte ich ihn, doch er ging nicht drauf ein "scheut euch nicht, mich einzuspannen. Wir sind aus diesem Grund, extra früher angereist. Wir leben auch im Schutz der Mondgöttin, da sollten wir unseren Beitrag leisten" begründete er und etwas Recht hatte er schon.  

 

Lächelnd gab ich nach "okay, falls mir etwas auffällt, werde ich euch Bescheid geben. Und nun entschuldigt mich bitte." Bat ich und stand auf. Nach einer Verbeugung, ging ich hinaus und in mein Gemach. Nousagi war wohl noch nicht hier gewesen, denn ich fand nirgends eine Nachricht von Toga. Ich schob die Gartentüre auf und quietschte vor Scheck auf. "Entschuldigt Hime-sama, ich wollte euch nicht erschrecken" hörte ich Nousagis Stimme.  

Mein Herz schlug mir bis zum Hals und mir sacken die Beine weg. Starke Arme fingen mich auf und gaben mir halt "Hime-sama! Was ist mir euch?" Fragte er keuchend und stützte mich. Ich hielt mich kurz an seinem Armen fest, bis sich meine Kontrolle wieder zurück erlangt hatte. "Ich habe mich nur erschreckt, Nousagi. Alles gut" hauchte ich und sah zu ihm hoch "was, wolltest du denn an meiner Tür?"  

Er erwiderte meinen Blick und zog etwas aus seinem Beutel, den er um seine Hüfte trug. "Eure Antwort Hime-sama" bemerkte er, als er mir die Rolle übergab. Voller Vorfreude strahlte ich ihn an und grinste, als ich mich mit der Rolle, an meinen Tisch setze. Nousagi verbeugte sich und sprang über die Mauer.  

Schnell rollte ich das Papier auf und las 
 

Liebste 

Ich werde dich immer lieben. Egal wie sich dein Aussehen verändern wird. Du bist meine Gefährtin und wirst es immer bleiben. 

Meinen Auftrag, kann ich in vier Tagen abholen und werde ihn am Fest tragen. Vielleicht fällt es dir ja auf. Genau zeigen, kann ich dir allerdings nichts damit und ich hoffe es kommt niemals dazu. 

Deine Robe, würde ich gerne an dir sehen. Du siehst bestimmt bezaubernd aus. Ich würde mich gerne davon verzaubern lassen und dir dann helfen, sie loszuwerden, meine Liebste. 

Deine Stimme und Nähe fehlen mir. 

Dein liebster 
 

Mein Herz klopfte vor Aufregung. Oh Liebster, deine Zeilen lassen es noch schmelzen. Schnell wollte ich ihm antworten, denn ich wollte seine Sehnsucht testen. Grinsend schrieb ich 

 

Oh liebster 

Dann hilf mir. 

 

Das war alles. Er würde die Worte schon verstehen. Mal sehen wie lange es bräuchte, bis er hier war. Mit roten Wangen und einem immer breiter werdenden grinsen, ging ich zur Veranda. Mit einem stummen Pfiff holte ich Nousagi "bring das, bitte, so schnell du kannst zu deinem Herrn. Ich will ihn testen" befahl ich und er flitze davon.  

 

An meiner Tür klopfte es und ich ging um sie zu öffnen. Vor der Tür stand Imori. Sie sah mich an "Izayoi-sama, wir würden gerne noch etwas spielen. Hajiro würde sich wünschen das ihr uns dabei Gesellschaft leistet" erklärte sie sich und ich stimmte zu "natürlich gerne" sagte ich und ging mit ihr, zum großen Saal. Es brannten noch viele Öllampen und die beiden Männer saßen am Tisch. Sie spielten gerade Karten und Vater war wohl geschlagen, denn er legte die Karten beiseite. "Oh Tochter, gut das du da bist. Du musst meine Ehre wiederherstellen" lallte er etwas. Er hatte wohl wieder getrunken. Als ich mich setze, schob ich unbemerkt den Sake neben mich und verhinderte so, dass Vater noch mehr wollte. Aus den Augen, aus dem Sinn. 

 

Imori teilte die Karten neu aus und so begannen wir. Aufgeregt sah ich immer wieder zur Veranda. Ob er meine Nachricht, schon bekommen hatte? Und ob er wirklich kommen würde? Hajiro-sama, holte mich aus meiner Trace "Izayoi-sama, ihr seid dran" Ich schreckte auf und sah in meine Karten. Ich zog eine unwichtige heraus und legte sie auf den Stapel. So spielten wir einige Runden und ich gewann die meisten. Wer wusste warum, denn meine Konzentration war nicht vorhanden. Immerzu, musste ich an meine unanständige Aufforderung denken. Toga hielt mich sicher für versaut.  

 

Mit roten Wangen, teilte ich die nächste Runde aus, als etwas nasses meinen Unterarm streifte. Ich zuckte und sah in die Richtung. Dort saß Toga-chan. Mein Kopf lief rot an und ich unterdrückte einen Schrei. Imori erblickte ihn ebenfalls und quietschte erfreut auf "Wer ist denn das?" Fragte sie und nahm ihn auf ihren Schoß, nur um ihn an sich zu drücken. Er sah zu ihr auf und dann zu mir. Eifersucht stieg in mir auf. Was fiel ihr nur ein, ihn so an ihren Busen zu drücken!? 

 

"Das ist Toga-chan" erklärte ich mit unterdrückter Wut. "Er ist mein Hund" Vater sah mich an und dann zu Imori, die Toga-chan immer noch an sich drückte und ihn streichelte. Warum wehrte sich dieser Idiot nicht?  

"Wo kommt er denn plötzlich her? Ich habe ihn schon lange nicht mehr, an deiner Seite gesehen, Tochter." Brummte Vater und auch Harijo-sama äußerte sich "er sieht aus, wie eine Miniversion unseres Taishos, findet ihr nicht, Yashimoto-sama?"  

Diese Aussage brachte mich zum Schlucken. Wenn sie nur wüssten. "Ich habe den Taisho noch nie in seiner wahren Gestalt erblickt. Ihr etwa, Hajiro-sama?" Fragte mein Vater und Hajiro-sama nickte "einmal. Er musste einen riesigen Oni in unserem Wald vernichten. Er hatte einiges an Schaden angerichtet. Wir waren froh, dass er uns zu Hilfe kam"  

 

Toga-chan strampelte nun wild auf Imori-samas Schoß und wollte fort doch hielt sie ihn eisern fest. Wie sollte ich nur, aus dieser Situation herauskommen? Mein Magen knurrte kurz und so sah ich zu meinem Vater. "Ich werde Toga-chan mal etwas zu essen und zu trinken geben. Und danach würde ich mich zur Ruhe legen." Sagte ich und stand auf. Mit einer Verbeugung, verabschiedete ich mich und nahm Imori-sama den Hund aus den armen. Sie sah enttäuscht hinter uns her. Nachdem ich die Tür geschlossen hatte, strampelte er und ich setze ihn ab. Er lief voraus in die Küche und dort zu Ume-san, die noch etwas vorbereitete. Er Stütze sich an ihre Knie und sie verstand "Herrin, wollt ihr auch noch etwas zu essen?" Fragte sie. Ich nickte schüchtern und sie füllte mir etwas Reis und Gemüse in eine Schale. Toga-chan ließ von ihr ab und kam zu mir. Dankend nahm ich ihr die Schüssel ab und folgte meinem kleinen Gefährten, der wieder vor mir herlief.  

 

Er lief natürlich schnurstracks in mein Gemach. Ich schloss die Türe und sah noch, wie er sich verwandelte. "Izayoi, weißt du eigentlich, was du mir mit solchen Scherzen antust?" Murmelte er und kam auf mich zu. Mit seinen Armen umfing er mich und legte seinen Kopf auf meine Schulter. Er atmete tief ein und seufzte dann. Mit einer Hand, strich ich über seinen Rücken "wie sehr ich dich vermisst habe, mein Liebster" hauchte ich an sein Ohr. "Und ich dich, meine Liebste" hörte ich ihn sagen, was mein Herz höherschlagen ließ.  

Leider, meldete sich mein Magen wieder und diesmal sehr laut. Beschämt schloss ich die Augen, als er sich sofort von mir löste. "Bevor ich dir zur Hand gehe, solltest du lieber deinen Reis essen, Izayoi" befahl er mit diesem gewissen Unterton der Vorfreude. Was hatte ich da nur angerichtet?  

 

Ich setze mich an den Tisch und begann zu essen. Irgendwie, war mir jetzt gar nicht mehr, nach Zärtlichkeiten zu mute, hatte ich ihn doch so gelinkt, dass er herkam. Und er war wirklich, sehr schnell gewesen.  

"Harijo und Imori, sind also deine ersten Gäste?" Fragte Toga und ich sah in seine Augen. "Ja, sie sind aus dem Norden deines Refugiums." Erklärte ich und er nickte wissend. Da fiel mir wieder ein, was Imori-sama mit ihm getan hatte, als er, als Toga-chan aufgetaucht war. "Hat dir wohl gefallen, was sie mit dir gemacht hat" grummelte ich und er zog eine Augenbraue hoch. "Du meinst, das rumgedrücke?" Begann er und berührte meine Hand, mit seiner krallenbesetzen Hand. "Das war scheußlich. Sie riecht nicht annähernd so gut wie du, meine Liebste" hauchte er, bevor er mir einen Kuss auf den Handrücken gab und mit der Nase einen tiefen Zug nahm. Die Hitze stieg mir in die Wangen. Das Herz schlug mir bis zum Hals.  

 

Ich schloss meine Finger um seine Hand, wobei sie fast, in der seinen versank. Sanft zog ich sie zu mir, um ihm einen Kuss zu geben. Er lächelte mich sanft an und sah mir tief in die Augen. Mit seiner freien Hand Strich er mir durchs Haar und platzierte sie an meinem Hinterkopf, nur um mich ihm entgegen zu recken. Er kam mir auf halber Strecke entgegen und küsste meine Lippen. Ich schloss meine Augen und kostete diese Zärtlichkeit voll aus. Es wäre wirklich das letzte Mal, bevor das Fest stattfand. 



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