Hana No Maho von Dudisliebling (Der Zauber der Blüten) ================================================================================ Kapitel 5: Akimotos Brunnen (Toga) ---------------------------------- Kapitel 5 Am Morgen war ich schon sehr früh wach und kleidete mich an. Der heutige Suikan war Dunkelblau mit drei weißen Streifen die über meine linke Schulter gingen. Auf dem Weg in den Speisesaal lief ich am Arbeitszimmer vorbei und holte erst mal kurz Luft. Die Dienerin hatte ihre Arbeit gut getan. Es roch nur nach Staub und vielen vielen Schriftrollen die an einem Regal hinter dem Tisch lagen. Alles Verträge und Zusammenkünfte. Ich ließ mich auf meinem Stuhl nieder und rollte, die vor mir liegenden Rollen, auf. Akimoto hatte Probleme mit einem seiner Brunnen. Dort habe sich wohl, etwas eingenistet, was sehr giftig war. Vielleicht sollte ich doch Sesshomaru dort hin schicken. Er war Immun gegen fast alle Gifte. Noch etwas das er von seiner Mutter vererbt bekam. Hat er überhaupt etwas von mir? Ich öffnete die zweite Rolle. Darin ging es um das Fest. Tsuyomi hatte sich bereits ein Adelshaus auserkoren. Yashimotos, um genau zu sein. Das war das Anwesen genau neben den Akimotos. Vielleicht arbeitete die Bäuerin ja dort, schoss es mir durch den Kopf. Und wieder kam mir ihr Gesicht in den Sinn. Seit gestern tauchte sie ständig in meinem Kopf auf. Genug geträumt, rügte ich mich selbst und begab mich in den Speisesaal, in dem mein Sohn zusammen mit unserem Hauptmann, Tee trank. Niemand dürfte Speisen bis ich nicht zu gegen war und anfing. "Guten Morgen!" Begrüßte ich die beiden, als ich mich setze und sogleich anfing zu essen. Es gab Reis, Gemüse und Fleisch. Die perfekte Mahlzeit zum trainieren. "Wollt ihr heute ins Training gehen?" Fragte ich unverblümt mit etwas vollem Mund. Sesshomaru sah mich nur an, doch Kasimir, mein bester Hauptmann antwortete mir "Ja Herr, doch erst muss Sesshomaru-sama seine Pflicht nachgehen und zu den Akimotos gehen, um dort dem Brunnen zu reinigen" ein fieses grinsen schlich sich auf meine Lippen. Es gefiel mir, wie er es beschrieb. Ob Sesshomaru je irgendwas gesäubert hatte, außer seinen Astralkörper? Naja selbst da ließ er sich gerne von weiblichen Wesen begleiten. Kasimir bemerkte mein grinsen und bemerkte wohl was er da, wie gesagt hatte "verzeiht Sesshomaru-sama ich wollte nicht anmaßend sein" sprach er meinen Sohn an und neigte demütig den Kopf. Sesshomaru antwortete nichts und machte sein gewohntes "Hn." Das tat er ständig, wenn er nicht wusste was er sagen sollte oder ihm alles egal war. "Kasimir ich lasse dir Sesshomaru da und kümmere mich selbst um die Akimotos. Dann könnt ihr mal wieder länger trainieren" schlug ich vor. Ich wollte lieber ungestört sein, wenn ich nach dem Auftrag, auf die Wiese gehen wollte. Beide sahen mich überrascht an. In den letzen Jahren kümmerte ich mich eigentlich nur noch um den Papierkram und schickte Sesshomaru hinaus. Er sollte Feingefühl mit den Menschen lernen, die unter seinem Schutz standen. Außer ein paar Patzern am Anfang, machte er seine Aufgabe wirklich gut. "Ich möchte mich auch mal wieder blicken lassen. Sonst denken die Menschen noch das Sesshomaru schon jetzt ihr Herrscher wäre." Lachte ich laut. Hoffentlich schluckten sie den Köder. "Werter Vater es wäre mir heute wirklich genehm zu trainieren. Die Menschen haben so einen seltsamen Geruch an sich. Der würde wieder ewig an mir haften." Sagte Sesshomaru angeekelt. Mit einem Ruck stand ich auf "na dann werde ich mich gleich auf den Weg machen!" "Soll ich euch als Schutz begleiten Herr?" Fragte Kasimir. "nein!" Antwortete ich etwas zu laut. Sofort kam ich mir dumm vor, drehte mich um und ging. Man ich musste echt mehr aufpassen. Ich war unausgeglichen. Kasimir ist ein wirklich geschickter Kämpfer. Er kommt aus einem Land das zum großem Kontinent gehörte. Er war sehr klein für einen Mann. Seine schwarzen Haare trug er stets zu einem festen Knoten hoch an seinem Kopf. Mit seinen grünen Augen hatte er einen messerscharfen Blick und erledigte viele Gegner mit blitzschnellen Bewegungen. Eine Dienerin kam auf mich zu und verbeugte sich. "Herr, ihr habt eure Schale vergessen" sagte sie und reichte mir meine Dunkelrote Schale die ich für gewöhnlich mit auf reisen nahm. Sie hatte ein goldenes Gittermuster. Ich aß nicht aus fremden Schalen. Zu groß war die Gefahr eines Hinterhalts. Dankend nahm ich sie entgegen und sie strahlte über das ganze Gesicht. Ich schritt auf den Hof und ging eilig zu der Kammer, in der meine Rüstung verwahrt wurde. Ein Schmied war gerade dabei, eines meiner Schwerter zu polieren, als ich eintrat. "Oh Herr wollt ihr heute schon so früh aufbrechen. Hätte ich das gewusst hätte ich alles bereit gestellt!" Sprach er und verneigte sich vor mir. Ich winkte ab und lächelte ihn an "Schon gut. Ich habe mich erst heute morgen entschieden, die bitte eines Adeligen, selbst nach zu gehen. Sesshomaru sollte mal wieder Zeit fürs Training haben." Wir gingen gemeinsam zu meiner Rüstung und er reichte mir den Brustpanzer. Sorgfältig band ich sie mir um die Hüfte und an meinen Schultern fest. Die Armpanzer wurden an beiden Ellenbogen und am Handgelenk fest gemacht. Zuletzt machte der Schmied meinen Pelzmantel an mir fest. Er wurde aus meinem Haar gefertigt. Natürlich nicht dem meiner menschlichen Gestalt, sondern meiner wahren Natur. Ein mächtiger Hund, mit weißem Fell. Bereit aufzubrechen zog ich meinen Gürtel fest zu und dankte dem Schmied, der mir mein frisch poliertes Schwert reichte. Es war der Reißzahn eines Onis, den ich zum Schwert schmieden lies. Er war sehr stark und es interessierte mich damals, ob diese Kraft auch auf das Schwert übergehen würde. Mit Totosai machte ich öfters solch kleine Projekte. Ich sollte wohl mal wieder, mit einem Fass Sake, bei ihm vorbei schauen. Mit einem Sprung landete ich auf der Mauer und lief los. Es dauerte eine Weile bis ich in die Nähe der Akimotos kam. Sie wohnten nahe am Meer und ich konnte das Salz in der Luft riechen. Kurz schloss ich meine Augen um diesen Geruch zu genießen. Etwas weiter vom Haupttor wurde ich langsamer und schritt mit erhobenen Haupt aufs Tor zu. Ich baute mich innerlich, sowie äußerlich zu gesamter Größe, auf. Die Wachen schluckten und ich hörte wie ihr Herz schneller schlug vor Angst. "Euer Herr bat mich euch bei einem Problem mit eurem Brunnen zu helfen." Sagte ich streng. Zitternd öffneten sie das Tor und verbeugten sich tief vor mir. Langsam trat ich in den Hof und der Berater des Schlossherrn stand bereit, um mich zu begrüßen. Er verneigte sich tief "Willkommen verheerter Inu No Taisho. Wir sind sehr erfreut, das ihr uns bei unserem Problem helfen wollt und dafür den Weg auf euch nehmt." Auja Respekt vermisste ich zuhause einfach zu sehr. Deshalb genoss ich es jetzt ungemein. "Ich habe heute in der Gegend zu tun. Führt mich zu eurem Herrn, damit ich ihn begrüßen kann. Ich wurde in einen großen Raum geführt. Es langen Sitzkissen bereit und an einem Tisch saß ein alter Mann. Er wollte aufstehen um mich zu begrüßen, doch ich bedeutete ihm mit der Hand, das er sitzen bleiben soll. Er war wirklich noch älter geworden, als bei unserem letzten Treffen. Für uns Dämonen läuft eine andere Zeit. Was für uns nur eine Augenschlag ist ist für Menschen ein Monat oder Jahr. "Akimoto, wie kann ich dir helfen" fragte ich und setze mich ihm gegenüber, auf ein weiches Kissen, das mit grünen Samt überzogen war. "Taisho-sama! Ihr wisst ich hätte eure kostbare Zeit nicht beansprucht, wenn es nicht sehr dringend wäre. In unserem Brunnen lebt etwas, das das Wasser darin vergiftet. Zwei meiner Dienerinnen sind schon daran gestorben. Sie mussten fürchterlich leiden. Könntet ihr euch dieser annehmen? Ihr wisst, wir haben nicht viel um euch zu entlohnen." Er hatte sich zum Schluss auf den Boden verbeugt, um mir die Dringlichkeit des Anliegens klar zu machen. "Ich werde danach sehen. Reicht mir danach einen guten Schluck Sake und ein Gespräch, als Lohn." Sagte ich und stand auf. Was Sesshomaru wohl getan hätte? Er freute sich oft über die Kostbarkeiten die ihm als Lohn gegeben wurden. Der Berater führte mich zum Brunnen. Jedoch. Blieb er einige Meter entfernt stehen. Das Gift quoll nur so über den Rand. Es roch nach Verwesung und Galle. Unauffällig rümpfte ich meine Nase und trat näher "komm heraus und zeige dich deinem Herrn oder du erleidest den tot." Rief ich dem Brunnen entgegen ohne hineinzusehen. Mein feines Gehör sagte mir, das sich tief unten was tat. Es kroch den Brunnen empor und blickte mit zwei gelben Augen über den Rand. "Wer wagt es, mich hier zu stören und sogar noch zu bedrohen" sprach er und der Rest seines Kopfes trat über den Rand. Der Geruch war mittlerweile kaum auszuhalten. Aber ich lies mir nichts anmerken und sah das Vieh nur an. "Verschwinde aus diesem Brunnen und nimm dein Unrat gleich mit." Grollte meine tiefe Stimme über den Hof. "Das Haus Akimotos steht unter meinem Schutz. Ich, der Taisho, werde dich töten solltest du dich weigern" "Der Taisho, höchstpersönlich?" Kicherte das Wesen. Mit schmatzenden Geräuschen, kroch es über den Rand des Brunnens. Es sah aus wie ein Frosch in Menschengestalt. Seine Haut war grünlich bis braun und glänzte. Mir drehte es allmählich den Magen um, bei dem Gestank und der Anblick war wirklich nicht der schönste. "Ist dir eigentlich klar, was in deinem Reich vor sich geht? Ich musste aus meinem Sumpf flüchten, da so ein aufgeblasener Drache, dort seine Zerstörungswut austobte. Und nun soll ich mein neues Heim aufgeben, nur damit ein paar Menschen, das Wasser trinken können?" Ein Drache? Ich hatte sie vor vielen Jahrhunderten vertrieben. Der Sache musste ich nach gehen. "Ich werde euch einen neuen Platz zuweisen. Unweit von hier ist ein Sumpf, der meines Wissens unbewohnt ist." Bot ich ihm an und er sah mich prüfend an. Er erhob sich auf die Füße und schaute mich auf Augenhöhe an. "Wenn ihr falsch liegt, dann werde ich dieses Haus und alle die darin wohnen vernichten, werter Taisho des Westens." Drohte er und hob die Hände. Das Gift aus dem Brunnen, sowie der Moderne Geruch krochen auf ihn zu und verschwanden in seinem Körper. Ich nickte ihm zu, damit er wusste das ich verstanden hatte. Obwohl ihm auch klar gewesen sein musste das er durch meine Hand sterben würde, sollte er seine Drohung war machen. Er war schlau und ihm lag was an seinem Leben, sonst hätte er jetzt nicht so einfach kooperiert. Er sah den Berater noch einmal an und grinste, danach sprang er über die Mauer und war weg. Der Berater war wie erstarrt und ich genoss es, das die Luft nun rein war. Noch länger hätte ich nicht an mich halten können. "Überprüfen wir mal, ob er auch alles mitgenommen hat" murmelte ich vor mich hin und schritt zum Brunnen. Mit einem Zug holte ich den Eimer hoch und sah ins Wasser. Es war glasklar und spiegelte leicht mein Gesicht wieder. Ich nahm meine Schale aus meiner Rüstung, denn ich trug sie versteckt an der Hüfte und füllte sie im Eimer mit Wasser. Noch einen tiefen Zug mit meiner empfindlichen Nase. Diese sagte mir das es rein sein musste. Ich trank einen Schluck und lies das kühle Nass meinen Hals heruntergleiten. Es war rein. Keine Gefahr ging mehr davon aus. "Ihr könnt wieder aus dem Brunnen schöpfen." Verkündete ich und der Berater lachte erfreut auf "vielen Dank Taisho-sama!" Jubelte er und verbeugte sich vor mir. Ich lies den Eimer wieder in den Brunnen und schritt ohne ein Wort an ihm vorbei. Nun wollte ich mir meine Portion Sake holen und schnell auf die Wiese. Es war bereits Mittag, denn die Sonne brannte vom Himmel. Akimoto dankte mir mit gefühlt 1000 Verbeugungen, die er nicht hätte machen müssen. "Akimoto, bitte lasst das. Als Taisho bin ich verpflichtet, euch zu helfen, wenn ihr meine Hilfe benötigt." Versuchte ich ihn zu beschwichtigen und hoffte das er endlich aufhörte. Er tat mir den Gefallen und setzte sich aufrecht hin. Eine junge Dame trat in den Raum und brachte den warmen Sake. Der Geruch erfüllte den Raum und ich freute mich schon darauf. "Wie geht es eurer werten Frau, Akimoto?" Fragte ich als die Dame meine Schale füllte. Sie hatte lange fließende Haare und war in ein schönes Gewand gehüllt. Akimoto behandelte seine Bedienstete stets fair und kleidete sie fast wie sich selbst ein. „Ihr geht es gut, danke das ihr fragt. Wir fühlen uns nur etwas einsam, seit unsere Kinder das Haus verlassen haben.“ er hatte fünf Kinder wusste ich, allesamt Mädchen. „vor ein paar Jahren starb auch noch die Freundin meiner Frau, Yashimoto-san. Seitdem habe ich auch ihren Gemahl nicht mehr gesehen.“ erklärte er und ich nippe an meinem Sake. Er war ausgezeichnet gut. „Eine seiner Töchter, lebt wohl noch bei ihm. Durch eine Krankheit, blieb sie unverheiratet, obwohl sie von unvorstellbarer Schönheit ist.“ erzählte er und trank dann selbst seine Schale leer. Ich sah ihn an, denn es hatte sich einiges getan, seit Sesshomaru für mich die Botengänge tat. Doch da kam mir das Fest wieder in den Sinn „Es wird bald das Fest, zu ehren meiner ehemaligen Gemahlin, dort stattfinden. Auch ihr müsstet bald ein schreiben erhalten.“ sagte ich ruhig. Seine Züge wurden etwas heller und ich sah ihm seine Freude darüber an „Was für eine Ehre, es für Yashimoto sein muss euch das Fest, auszurichten.“ Sprach Akimoto, als die Dame uns noch etwas Sake nach goss. „Nun denn Akimoto, ich muss wieder aufbrechen. Falls noch mal etwas vorfällt, scheut euch nicht mir ein schreiben darüber zu senden.“ bot ich an und hob meine Schale. Er tat es mir gleich und wir tranken gemeinsam aus. Kurze Zeit später, lief ich durch die Bäume. Gleich müsste ich da sein, denn ich roch schon die Kirschbäume. Sie hatte welche gegessen als sie dort in ihrem Baum saß. Ob sie sie wohl gerne mochte? Als ich auf die Wiese trat blieb ich kurz am Rand stehen und schaute mich um. Keine Aura war zu spüren. Ich schloss meine Augen und Atmete durch die Nase, tief ein. Ihr Geruch haftete noch hier. Zwar nur noch schwach, aber da. Zielsicher ging ich zu dem Kirschbaum, auf dem ich sie das erste mal erblickte. Überall haftete ihr Geruch. Er war irgendwie Blumig, vermischt mit Kräutern. Was sie wohl für Öl benutze um so zu duften? Schade das sie nicht da war. Ich würde sie gerne Sprechen. Es gab einige Ungereimtheiten. Wer so roch, konnte keine einfache Bäuerin sein. Außerdem wollte ich zu gerne nochmal, in ihre Augen blicken. Ich hätte ihr was schreiben sollen, damit sie wusste, das ich sie gerne sehen wollte. Nur hatte ich nichts dabei außer mein Siegel. Ich seufzte, denn ich war ein schlecht organisierter Herrscher geworden. Ich beschloss etwas zu warten und zog die Rüstung aus. Auf einem Ast des Baumes, machte ich es mir gemütlich. Genau deswegen war ich gestern hier und heute kommt es mir nicht mehr perfekt vor. Ich lächelte selig und döste kurz ein. Plötzlich setze ich mich auf. Die Sache mit dem Drachen, musste ich heute auch noch schleunigst nachgehen. Mir blieb eigentlich keine Zeit hier herum zu sitzen. Hin und her gerissen, saß ich da und hörte plötzlich ein Geräusch unter mir. Ich sah runter und da lag meine Schale in der Wiese. Sie musste sich wohl von meinem Gürtel gelöst haben und hinunter gefallen sein. Da fiel mir etwas ein. Ich nahm ein bündel Kirschen vom Baum, sprang herunter und legte sie in meine Schale. Dann sprang ich zu meinem Kirschbaum und stellte sie an die Stelle, wo meine Rüstung gestern lag. Dort würde sie als erstes nach mir suchen, dachte ich. So wüsste sie das ich da gewesen war. Lächelnd ging ich zurück, um meine Rüstung anzuziehen und lief los. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)