poisoned kiss von misscantarella ================================================================================ Kapitel 27: the beginning of an new one --------------------------------------- „Nein! Ich bin kein Kais...-“ Sasuke stoppte und legte eine Hand über seine Augen. „Was ist mir dir?“ fragte Fugaku und eilte zu seinem Sohn. „Meine Augen...“ flüsterte Sasuke und nahm seine Hand von seinen Augen. Der Prinz erstarrte. „Ich kann nichts mehr sehen.“ meinte er daraufhin. Obwohl Sasuke seine Augen offen hatte, war alles um ihn herum pechschwarz. Er konnte seine Umgebung von einer Sekunde auf die andere nicht mehr sehen. „Das kann nicht sein.“ verneinte Fugaku und drehte Sasukes Gesicht in seine Richtung. Ein grauer Schleier hatte sich über die Seelenspiegel von Sasuke gelegt. Der Arzt wurde hellhörig und trat vor Sasuke. „Könnt ihr meinem Sohn helfen?“ erkundigte sich der besorgte Fugaku sofort. „Ihr Uchihas habt besondere Augen. Menschliche Medizin kann ihn nicht heilen.“ erklärte der Mann und begutachtete Sasuke mit einem strengen Blick. „Also wird er blind bleiben?“ hakte Fugaku nach. Sasuke brauchte doch sein Augenlicht! Wie sollte er sonst ein Land regieren? Das Volk brauchte einen starken und gesunden Kaiser. Für Fugaku war dies die Bestimmung seines zweiten Sohnes. Bereits vor Sasukes Geburt hatte man Fugaku und Mikoto gesagt, dass dieses Kind großes Vollbringen würde. Sasuke stand derweilen regungslos da. Obwohl er die Stimmen von seinem Vater und dem Arzt anfangs noch deutlich hören konnte, so entfernten sie sich langsam. Im nächsten Moment war alles stumm und Sasuke befand sich nicht länger im Thronsaal. Er hörte das Geräusch von tropfendem Wasser, während ein eisiger Wind durch sein Haar wehte. Was war das für ein Ort? Wie konnte er überhaupt hierher gelangen? Plötzlich lichtete sich der Schleier, welcher über Sasukes Augen lag, und der Prinz fand sich inmitten einer Hölle wieder. Vor ihm tauchten zwei Gestalten auf. Eine Frau und ein Mann. Beide hatten langes, schwarzes Haar und waren in ein weißes Gewand gehüllt. Mit ihren milchigen Augen fixierten sie den Uchiha Prinzen, welcher reflexartig nach seinem Schwert griff. Doch war die Schwertscheide leer. „Wer seid ihr? Und wo bin ich?“ fragte Sasuke. „Du bist in der Unterwelt.“ antwortete die schöne Frau und stand nun neben Sasuke. „Mein Name ist Izanami.“ hauchte sie in sein Ohr. „Und ich bin Izanagi.“ sagte der Mann und richtete seinen Speer gegen Sasuke. „Dann seid ihr unsere Urgötter!?“ bemerkte Sasuke. Unmöglich. Warum sollten diese mächtigen Götter einen gewöhnlichen Menschen zu sich holen? „Wir haben dich zu uns geholt, um dich einer Prüfung zu unterziehen.“ erklärte Izanagi daraufhin. „Einer Prüfung?“ wiederholte Sasuke und zog die Augenbrauen zusammen. „Ganz genau. Eine Prüfung, bei der du das Leben der Prinzessin retten kannst.“ nickte Izanami. In ihren Armen lag auf einmal Sakuras Seele. „Was muss ich dafür tun?“ wollte der Uchiha wissen. Ganz gleich was sie auch von ihm verlangen würden, Sasuke würde alles tun. Wollten sie seine Seele als Tausch? Er würde keine Sekunde zögern und hier in der Unterwelt bleiben. Den Kaiserthron konnte auch jemand anderes besteigen. „Bei deiner Geburt gab ich dir deine Augen und ihre besonderen Kräfte. Die schwarzen Flammen der Amaterasu, welche sieben Tage und Nächte lodern werden, konntest du durch mich erwecken. Außerdem erlaube ich dir die Geschehnisse zu verändern. Lass den Tod deiner Liebsten nur eine Illusion werden und schließe sie wieder in deine Arme.“ sprach Izanagi. „Und was wollt ihr dafür?“ gab Sasuke zurück. „Ein Leben.“ „Entweder das von deinem Bruder Indra oder das deines ungeborenen Neffen.“ sagte Izanami. Sasuke schüttelte ungläubig den Kopf. Er sollte zwischen zwei Mitgliedern seiner Familie entscheiden? Dazu ein unschuldiges Kind, welches noch nicht einmal auf der Welt war? „Die Entscheidungen eines Kaisers sind niemals leicht zu treffen.“ fügte sie hinzu. „Ich bin kein Kaiser.“ betonte Sasuke. „Deine Entscheidung.“ drängte Izanagi. „Zur Hölle mit diesen Kräften. Ich will sie nicht haben.“ schrie Sasuke. „Aber damit wärst du der mächtigste Mann auf Erden! Niemand könnte den Frieden stören, den du dir dein ganzes Leben schon wünschst.“ meinte Izanami. „Das ist mir gleich. Ein Mann allein ist nicht in der Lage ein ganzes Reich zu regieren. Ganz gleich wie mächtig er auch ist. Er wird sich der Macht hingeben und sich in ihr verlieren. Diesen Weg will ich nicht gehen. Alles, was ich will, ist eine strahlende Zukunft für meine Familie, meine Frau und meine Kinder.“ sagte Sasuke entschlossen. Die Gottheiten sahen sich an. „Wir akzeptieren deine Entscheidung und haben uns ebenfalls entschieden.“ Izanami sah die Seele von Sakura an, welche sich langsam auflösten. „Nein!“ Sasuke streckte seine Hand aus und stolperte nach vorne. Gleichzeitig holte Izanagi mit seinem Speer aus und durchbohrte Sasukes Körper. Die Blicke der beiden Männer trafen sich und sie wurden von Amaterasus Flammen eingehüllt. „Nicht einmal diese Kräfte bringen dich zum erschaudern. Scheinbar bist du dennoch würdig.“ bemerkte Izanagi und legte eine Hand über Sasukes Augen. „Lang lebe der Sohn des Himmels.“ In der siebten Nacht nach dem Staatsstreich durch den Uchiha Clan loderten noch immer Amaterasus schwarze Flammen und hatten den Thronsaal vollkommen verschlungen. Inmitten lagen seitdem die Körper von Sasuke und Sakura – völlig unversehrt, jedoch nicht erreichbar. Fugaku, Jia Chong und die Senju Brüder mussten sich gezwungenermaßen aus dem Thronsaal zurückziehen, um nicht auch den Flammen zum Opfer zu fallen. Die Stimmung unter den Männern hatte einen Tiefpunkt erreicht. Wozu hatten sie ihr Leben riskiert, wenn es nun unklar war wofür? Toshizō war tot und Sasuke war zusammen mit Sakura im Thronsaal gefangen. Lebten sie überhaupt noch? Niemand wusste es. Während dieser Zeit der Ungewissheit und des Wartens, versuchte Indra die Moral der Männer aufrecht zu erhalten. Indra kümmerte sich um die Wundversorgung und Verpflegung seiner Kameraden. Unterstützt wurde er dabei sogar von Hatsumomo, welche ihren Stolz hinter sich gelassen hatte und tatkräftig mithalf. Jia Chong saß an einem kleinen Lagerfeuer im Vorhof und starrte bereits seit Stunden stur in die lodernden Flammen. „Macht euch keine Vorwürfe. Ihr habt keine Schuld an dem, was geschehen ist.“ Hatsumomo setzte sich zu Jia Chong und reichte ihm eine Schüssel mit warmer Suppe. „Ich hätte die Prinzessin aufhalten müssen!“ zischte er. „Niemand hätte das gekonnt. Oder glaubt ihr, ich hätte dasselbe nicht auch bei Sasuke versucht?“ entgegnete Hatsumomo. „Dann haben wir beide versagt.“ Jia Chong sah sie an. Hatsumomo schüttelte mit dem Kopf. „Nein...es sollte einfach nicht so sein.“ murmelte sie. Zögerlich öffnete sich ein schwarzes Augenpaar. Sasuke musste mehrmals blinzeln, um klar sehen zu können. Tatsächlich hatte der junge Mann sein Augenlicht wieder erlangt und konnte seine Umgebung schärfer denn je wahrnehmen. Als Sasuke sich aufsetzten wollte, hinderte ihn etwas daran. Ein Schluchzen trat in sein Ohr. „Sakura...?“ hauchte der Uchiha und hob seinen Kopf. Seine Hand legte sich langsam auf den rosanen Haarschopf, welcher auf seiner Brust lag. „Sakura...du erdrückst mich.“ grummelte er. Sakura fuhr erschrocken hoch. „Sasuke-sama!“ weinte die rosahaarige. Vorsichtig setzte Sasuke sich auf und sah sich um. Waren sie tot? An seine Begegnung mit den Urgöttern konnte sich der schöne Prinz nicht mehr erinnern. Jedoch noch ganz genau an die Geschehnisse vor seiner Erblindung. Sakuras Leben hing an einem seidenen Faden. Toshizō hatte sie lebensgefährlich verletzt. Doch wirkte Sakura auf ihn unverletzt. Lediglich der getrockneter Blutfleck auf ihrem Gewand wies auf eine Wunde hin. „Was ist passiert?“ fragte Sasuke. „Ich weiß es nicht. Als ich kürzlich aufgewacht bin lagt ihr neben mir.“ antwortete die Angesprochene. Sasuke nickte. „Es tut mir so leid. Alles, was ich euch angetan habe!“ sagte Sakura. Dabei rollten neue Tränen über ihre Wangen. „Dummkopf.“ zischte Sasuke und wischte behutsam die Tränen beiseite. „Ich hatte dir bereits verziehen noch bevor du mir damals deinen Brief geschickt hast.“ bemerkte er. Sakuras Augen weiteten sich. „Wie kann ich euch eure Güte jemals zurückzahlen?“ wollte sie wissen. „Indem du an meiner Seite bleibst!“ gab Sasuke zurück. „Für immer.“ Sakura nickte. Ihr sehnlichster Wunsch konnte also tatsächlich wahr werden? „Nur müssten wir zuerst ein kleines Problem bereinigen.“ räusperte Sasuke sich plötzlich. „Und was?“ blinzelte Sakura verwundert. Irgendwie wirkte Sasuke verändert. „Würdest du mich noch einmal heiraten...und meine Kaiserin werden?“ fragte der schwarzhaarige. „Wie könnte ich einem Kaiser widersprechen?“ lächelte Sakura. „Sasuke. Für dich soll ich einfach nur Sasuke sein. Kein Herr, kein Prinz und kein Kaiser.“ entgegnete der Uchiha. „Nun gut...Sasuke.“ bestätigte Sakura. Man merkte es ihr durchaus an, dass es ihr schwer fiel auf die Etikette zu verzichten. Aber von nun an sollte es die alte Sakura nicht mehr geben! Sie wurde neu geboren und würde ihre Vergangenheit zurücklassen. Ein für alle Mal. „Das klingt schon viel besser.“ sagte Sasuke und versuchte sich aufzurappeln. Sakura unterstützte ihn dabei, obwohl sie selbst noch sehr wackelig auf ihren Beinen war. Währenddessen erlosch langsam das Feuer und gab dem Paar den Weg nach draußen frei. Die siebte Nacht neigte sich dem Ende zu und genau wie Izanagi es vorhergesagt hatte sollten danach die Flammen von Amaterasu daraufhin verschwinden. Fugaku stand vor der Treppe, welche zum Thronsaal hinaufführte. Selbst ein König war gegen diese Kräfte machtlos. Vergeblich hatte er mehrmals versucht das Feuer zu löschen. Ob sein Sohn nun für dort gefangen war? „Wir müssen langsam eine Entscheidung treffen, Vater.“ sprach Indra. „Ich weiß.“ Fugaku drehte sich zu ihm um. „Aber wie soll diese Entscheidung lauten?“ fragte er. Indra wandte seinen Blick ab. Auf diese Frage hatte er keine Antwort. War es vielleicht doch ein Fehler gewesen Toshizō zu töten? Straften die Götter ihren Verrat? „Das hat Sasuke einfach nicht verdient.“ meinte Indra. Er suchte Fugakus Blick, doch wanderten Indras Augen an seinem Vater vorbei. Sein Körper erstarrte. Täuschten ihn seine Augen, oder war das wirklich... „Sasuke.“ murmelte der Prinz. „Was?“ Fugaku drehte sich um. Auch er konnte es kaum glauben. Dort oben auf der Plattform standen doch tatsächlich Sasuke und Sakura. Sie stützten sich gegenseitig, aber beide schienen wohlauf zu sein. Wie war das möglich? Das Feuer war mittlerweile fast vollkommen verschwunden. „Mein Junge.“ atmete Fugaku erleichtert aus. „Lang lebe der Kaiser!“ rief Indra daraufhin und streckte seine Hand in die Luft. Nun richteten auch die restlichen Soldaten ihre Aufmerksamkeit auf die Plattform und sie folgten dem Rufe von Indra. „Lang lebe der Kaiser!“ ertönte es aus hunderten Kehlen und Freudenjubel hallten durch die Luft. Jia Chong war augenblicklich aufgesprungen, genau wie Hatsumomo. „Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt, mein Prinz.“ seufzte Hatsumomo leise. Jia Chong dagegen schmunzelte nur. Nobu, euer Wunsch hat sich erfüllt. Sasuke blickte in Richtung Himmel. Dabei fielen ihm zwei Sterne besonders auf. Laut einer alten Legende war dies der einzige Tag im Jahr, an dem sich zwei Liebende – welche das restliche Jahr über durch die Milchstraße getrennt waren – am Himmelszelt treffen durften. Ihre beiden Sterne standen ganz nah zusammen und leuchtenden strahlend hell. Nicht einmal der nahende Sonnenaufgang konnte sie verdrängen. „Ist alles in Ordnung?“ ertönte Sakuras Stimme. Sasukes Augen wanderten zu ihr. Waren er und Sakura nicht genau wie die diese zwei Sterne am Himmelszelt? Seite an Seite, der Dunkelheit zum Trotz. Nur sollten sich ihre Wege von heute an nie mehr trennen! „Ja.“ nickte der Uchiha und griff nach Sakuras Hand, drückte diese sanft. „Jetzt schon.“ lächelte Sasuke. Auch Sakuras Lippen zeigten ein warmes Lächeln und beide beobachteten den Sonnenaufgang. Ein sanfter Wind wehte und entblößte für einen kurzen Moment das linke Auge von Sasuke, welches von seinen Haaren verdeckt wurde. Sein gesamtes Auge wurde von einem ringförmigen Muster durchzogen und hatte nicht mehr seine schwarze Farbe, sondern war nun in violett gefärbt - ein Geschenk der Götter an den neuen Kaiser Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)